1/2008 - Der Verband Österreichischer Förster
1/2008 - Der Verband Österreichischer Förster
1/2008 - Der Verband Österreichischer Förster
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1/<strong>2008</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Österreichischer</strong> <strong>Förster</strong><br />
Seite 5<br />
Rinner vlg. Baar mit 87 ha Betriebsfläche, davon 67<br />
ha Wald, allerdings 34 ha davon Schutzwald. <strong>Der</strong> gut<br />
erschlossene Betrieb liegt in 1020 bis 1450 m Seehöhe.<br />
Er wurde nach dem Krieg stark mit Erbsauszahlungen<br />
belastet, dazu kamen größere Windwürfe<br />
und Schneebrüche. Daher hat er einen hohen Anteil<br />
an Stangenholzbeständen, der Vornutzungshiebssatz<br />
liegt deshalb über der Endnutzung. 1980 wurde vom<br />
Saum- und Femelschlag auf Einzelstammentnahmen<br />
umgestellt. Die Rückung erfolgt teils im Bodenzuzug<br />
mit Traktor und Seilwinde, teils mit der adaptierten<br />
Kleinseilanlage „Savall“. Den rumänischen Forstleuten<br />
hat bei Rinner besonders beeindruckt, dass er die<br />
Umstellung auf Naturverjüngung mit der Herkunftssicherheit<br />
der an den Standort angepassten Rasse<br />
begründet.<br />
Abschließend besichtigten die Rumänen noch die<br />
von den Bauern errichtete und betriebene Hackschnitzelheizung<br />
und Nahwärmeversorgung in St.<br />
Salvator.<br />
Begeistert zeigten sich die Rumänen von der Forstlichen<br />
Ausbildungsstätte in Ossiach, von der<br />
Ausstattung der Werkstätten, der Schutzausrüstung,<br />
dem Motorsägen-Schnitt-Simulator und dem umfangreichen<br />
Kursangebot und nicht zuletzt von der Biomasse-Heizung.<br />
In Rumänien gibt es Probleme bei<br />
der Aus- und Weiterbildung der Forstarbeiter und da<br />
ist das bewährte österreichische, duale Ausbildungssystem<br />
mit der praktischen Ausbildung in den Betrieben<br />
und der theoretischen mit dem Training in der<br />
Ausbildungsstätte eine Orientierung.<br />
Rumänische Forstleute in Österreich<br />
Die Rumänen verließen am Freitag Kärnten in Richtung<br />
Niederösterreich und Wien, besichtigten die<br />
Quellschutzforste der Gemeinde Wien in Hirschwang,<br />
wo noch immer Wälder als Quellschutzgebiet<br />
zugekauft werden. Die Nutzung wurde von der<br />
Magistratsabteilung 49 vom Streifenschlag auf Dauerwald<br />
mit Einzelstammnutzung umgestellt, um Trinkwasser<br />
bester Qualität an das Wasserversorgungs-<br />
netz zu liefern. Nach einer Besichtigung des Maramureschtores<br />
am Laaer Berg ging es in den Lainzer<br />
Tiergarten, wo vor allem die Erholung für die städtische<br />
Bevölkerung Vorrang hat.<br />
Die Rumänen sammelten für sich die neue Erfahrung,<br />
dass Aufwendungen für die Erholung der<br />
Bevölkerung im Wald gemacht werden, dass höheren<br />
Kosten für die Waldwirtschaft für gutes Wasser<br />
in Kauf genommen werden, dass eine teurere<br />
Schutzwaldbewirtschaftung abgegolten wird, aber<br />
auch, dass man mit weniger gesetzlichen Auflagen<br />
und mehr Eigenverantwortung der Waldbesitzer auskommt.<br />
Auch dass es viel Eigeninitiative für eine gute,<br />
den Boden schonende Waldwirtschaft gibt wodurch<br />
sich die Kleinwaldbeisitzer mit dem naturnahen Waldbau<br />
auseinandersetzen, ihr Holzangebot sammeln<br />
und private Waldwirtschaftsgemeinschaften verschiedenste<br />
Aufgaben übernehmen. Dies alles war<br />
bestimmt eine interessante Erfahrung für die rumänischen<br />
Kollegen. Nebenbei hat sie noch die Waldbrandsituation<br />
in Österreich, die Ausübung der Jagd<br />
im bäuerlichen Bereich, sowie das Funktionieren des<br />
Wegebaus im zerstückelten Besitz interessiert.<br />
Pro Silva Austria ist es mit dem Vorsitzendem Dr.<br />
Georg Frank und seinem Geschäftsführer DI<br />
Flaschberger und mit der Hilfe von Sponsoren und<br />
der Unterstützung von Forstbetrieben und der Bauern<br />
gelungen, ein gutes Programm für unsere Gäste<br />
abzuwickeln und Kontakte auszuweiten, zu vertiefen,<br />
die sicher noch länger anhalten werden und die weiter<br />
ausbaufähig sind.<br />
Ehrung<br />
Roman Schmiedler<br />
<strong>Der</strong> Kustos des Forstmuseums in Großreifling,<br />
FOL Adolf Grabner, erhielt das Goldene<br />
Ehrenzeichen des Landes Steiermark für sein<br />
Lebenswerk:<br />
Das Österreichische Forstmuseum Silvanum<br />
in Großreifling<br />
Geboren wurde Adolf Grabner am 17. September<br />
1927 in Wildalpen. Nach dem Besuch der Grundschulen<br />
wurde er in Donawitz zum technischen<br />
Zeichner ausgebildet. Nach der Werkschule leistete<br />
er seinen Arbeitsdienst bis Kriegsende und erwarb<br />
erste forstliche Praxis während einer zweijährigen<br />
Tätigkeit in der Forstschutzstation in Wildalpen.<br />
Nach Absolvierung der Forstschule und Arbeiten<br />
beim Forstquellschutz, Anfang der 50er Jahre, erfolgte<br />
die Anstellung als Schulförster in der Forstschule<br />
Bruck, wo er als Fachlehrer für forstwirtschaftliche<br />
Fächer im Schuldienst bis zur Pensionierung, 1987,<br />
tätig war.