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1.4. Gesetzliche Grundlagen und Voraussetzungen<br />

für den Biotopverbund und mögliche Konflikte<br />

D<br />

urch die Erkenntnis der Bedeutung des<br />

Biotopverbunds bemüht sich der Natur-<br />

schutz nun, die verloren gegangenen,<br />

gesamtlandschaftlichen ökologischen Zusam-<br />

menhänge wieder herzustellen. Der Verbund von<br />

Waldbiotopen, auf den die Broschüre fokussiert,<br />

ist nur ein Teil der gesamten Vernetzungsbezie-<br />

hungen zwischen Lebensräumen.<br />

Gesetzlich wurde dies in den §20 und §21 des<br />

Bundesnaturschutzgesetzes und in anderen,<br />

auch internationalen Regelwerken verankert:<br />

� Die Biodiversitätskonvention (Convention<br />

on Biological Diversity - CBD) verpflichtet<br />

die Mitgliedsstaaten ein System von Schutz-<br />

gebieten und/oder anderen vergleichbaren<br />

Gebieten aufzubauen, die speziell dem Schutz<br />

der biologischen Vielfalt dienen oder diese<br />

gewährleisten.<br />

� Die Fauna-Flora-Habitat Richtlinie (FFH-<br />

RL) hat zum Ziel natürliche und naturnahe<br />

Lebensräume sowie wildlebende Tier- und<br />

Pflanzenarten von europäischer Bedeutung<br />

zu schützen. Damit leistet die Richtlinie einen<br />

Beitrag zur Umsetzung der Biodiversitäts-<br />

konvention durch den Aufbau eines europa-<br />

weiten zusammenhängenden ökologischen<br />

Netzes Natura 2000 (FFH-Richtlinie 92/43/<br />

EWG zusammen mit Vogelschutzrichtlinie<br />

79/409/EWG).<br />

� Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordert<br />

die Wiederherstellung eines guten ökolo-<br />

gischen Zustands von Gewässern und grund-<br />

wasserabhängigen Lebensräumen bis zum<br />

Jahr 2015 unter Berücksichtigung der Ein-<br />

zugsgebiete. Damit haben Fließgewässer eine<br />

wichtige Bedeutung für den Biotopverbund.<br />

�฀ Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)<br />

sieht den Aufbau eines länderübergreifenden<br />

funktionalen Biotopverbunds von mindestens<br />

10% der Landesfläche vor. Ziel ist, die hei-<br />

mischen Tier- und Pflanzenarten und deren<br />

Populationen einschließlich ihrer Lebensräu-<br />

me und Lebensgemeinschaften nachhaltig zu<br />

sichern sowie funktionsfähige ökologische<br />

Wechselbeziehungen zu bewahren, wieder-<br />

herzustellen und zu entwickeln.<br />

Damit der Biotopverbund Wirklichkeit wird,<br />

bilden folgende Punkte eine zentrale Vorausset-<br />

zung:<br />

- landesweite Pläne und Programme,<br />

- die Information der Bevölkerung über<br />

Bedeutung und Faszination vernetzter<br />

Biotope,<br />

- das Wissen bei Planern, Behörden und Natur-<br />

schützern über die Chancen, den Biotopver-<br />

bund in Planungen zu berücksichtigen bzw.<br />

umzusetzen.<br />

Von der Umsetzung dieses Verbunds von Lebens-<br />

räumen (Biotopverbund) sind meist die Landnut-<br />

zer betroffen, die oft Einnahmeverluste fürchten.<br />

Der Biotopverbund muss deshalb für alle trans-<br />

parent, möglichst konfliktfrei und mit großer Ak-<br />

zeptanz umgesetzt werden.<br />

Was der einen Art nützt, kann eine andere Art in<br />

ihrem Vorkommen zurückdrängen: Durchgängige<br />

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