Download - BUND

sungen Baden-Württemberg (LUBW): www.lubw.
baden-wuerttemberg.de über die Links „Natur
und Landschaft“ >> „Artenschutz“ >> „Informa-
tionssystem Zielartenkonzept“. In diesem System
kann jede Stadt oder Gemeinde ihre „besonde-
re Schutzverantwortung“ gegenüber einem be-
stimmten Biotoptyp für eine Zielart recherchie-
ren, die landesweit Bedeutung hat und in ihre
entsprechende Naturschutzfachplanung integrie-
ren. Die Datenbank liefert ebenso Informationen
zu Biotopschutz- und Biotopentwicklungsmaß-
nahmen sowie weitere naturschutzfachliche In-
formationen, die bei Planungen berücksichtigt
werden sollen. Diese Recherche klärt jedoch das
aktuelle Vorkommen einer Art auf der Verwal-
tungs- oder Gemeindefläche nicht abschließend.
Erst eine Bestandserhebung kann über das Vor-
kommen einer Art Auskunft geben. Beispiels-
weise wird im ZAK derzeit noch nicht das Vor-
Zielarten des Waldbiotopverbunds
kommen der Wildkatze in Baden-Württemberg
berücksichtigt.
Hauptanwendungsbereich sind Naturschutzfach-
planungen, darunter die Ausweisung von Flä-
chen im Rahmen von Ökokonten, die Erstellung
oder Fortschreibung der Landschaftspläne sowie
die Erarbeitung von Biotopverbundplanungen
und kommunalen Artenschutzprogrammen.
Ansprechpartner:
Ministerium für Ländlichen Raum
und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (UVM)
Marcus Lämmle
Referat 61 – Grundsatzfragen des Naturschutzes
Kernerplatz 10, 70182 Stuttgart
Telefon: 0 711 126-2002
Email: marcus.laemmle@mlr.bwl.de
Internet: www.mlr.baden-wuerttemberg.de
In der Naturschutzpraxis werden für planerische Vorhaben Arten ausgewählt, auf deren Bedürfnisse die Schutz-, Pflege-
oder Entwicklungsmaßnahme ausgerichtet wird (Zielarten). Die Idee der Auswahl von Zielarten als Repräsentanten eines
bestimmten Lebensraums und einer bestimmten Lebensgemeinschaft ist, dass bei der Umsetzung von Maßnahmen dann
typische Begleitarten gesichert werden könnten (Mitnahmeeffekt). 17 Anhand von Zielarten soll auch die Kontrolle von
Naturschutzmaßnahmen möglich sein. 18
Folgende Kriterien sind entscheidend für die Auswahl von Zielarten für den Biotopverbund 19 :
1. (Grund)Kriterium: Eine Art, die durch Veränderungen ihres Habitats bedroht und auf die Wiederherstellung von
räumlich funktionalen Beziehungen in der Landschaft angewiesen ist.
2. Kriterium: Eine Art, mit großem Raumanspruch (Flächengröße), mit einem hohen Anspruch an die Qualität u
Quantität eines räumlich funktionalen Verbunds (Durchlässigkeit der Landschaft) und die aufgrund ihrer
nationalen oder internationalen Gefährdungseinstufung bedeutend ist.
Erweiterte Kriterien betreffen Ansammlungen von ziehenden Tierarten, insbesondere Zugvögeln. Diese sind im Kontext
der Broschüre für die Begriffserklärung „Zielart“ nachrangig.
Grundvoraussetzung für die Auswahl einer Art als Zielart für den Waldbiotopverbund ist die alleinige oder zumindest
überwiegende Bindung der Art an Waldbiotope. Nach diesen Kriterien können folgende Zielarten für die Umsetzung des
Waldbiotopverbunds herangezogen werden (siehe Tabelle auf folgender Seite).
17. Reck H., Hänel K., Hermann M., Sachteleben J. (2007): Zielarten des überörtlichen Biotopverbundes, Zeigerarten für Zerschneidung
und Verinselung (Vorentwurf Stand September 2007). Verbände-Vorhaben „Überwindung von Barrieren“. URL: http://www.jagd-online.de/
naturschutz/biotopvernetzung
18. Meyer-Cords C., Boye P. (1999): Schlüssel-, Ziel-, Charakterarten. Zur Klärung einiger Begriffe im Naturschutz. - Natur und Landschaft
74 (3): 99-101.
19. Burkhardt R., Finck P., Liegl A., Riecken U., Sachteleben J., Steiof K., Ullrich K. (2010): Bundesweit bedeutsame Zielarten für den
Biotopverbund – zweite fortgeschriebene Fassung. Natur und Landschaft 85 (11): 460-469.
25