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September 2008 - Nossner Rundschau

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So las ich neulich in einem<br />

alten Buch. Die Natur – mit<br />

wachen Augen betrachtet, ist<br />

Schönheit, Gleichgewicht,<br />

Offenheit und Wahrheit –<br />

wenn wir Menschen sie<br />

gewähren lassen und sie nicht<br />

mit unserer intellektuellen<br />

Überheblichkeit verformen,<br />

verändern und ihrer Bestimmung<br />

berauben. –<br />

Der Sommer führt uns hinaus<br />

in die Natur. Wir kehren von<br />

unserem Spaziergang, von<br />

mancher Fahrt froh, gestärkt<br />

und befreit vom Alltagsstress<br />

nach Hause zurück. Es muss<br />

nicht immer die Ferne sein, die<br />

uns diese Freuden schenkt. Wir<br />

können dankbar sein, dass sich<br />

unsere Heimat inmitten einer<br />

wunderschönen Landschaft<br />

befindet, die uns immer neu<br />

beschäftigt. Seien es historische,<br />

geographische oder geologische<br />

Themen, auf die wir<br />

treffen, wir hören und sehen<br />

gern auf Unbekanntes. Schon<br />

das Wissen, dass in Nossen<br />

zwei entgegengesetzte tektonische<br />

Schichten aneinander treffen,<br />

ist interessant. Der Rodigt,<br />

im Volksmund „die große Zehe<br />

des Erzgebirges“ genannt, ist<br />

einer der letzten Ausläufer dieses<br />

Gebirgsmassivs und wird<br />

durch die Mulde getrennt.<br />

Danach beginnt die „Lommatzscher<br />

Lößlandschaft“. Ein<br />

markanter Punkt der Lommatzscher<br />

Pflege ist die „Radewitzer<br />

Höhe“, sichtbar von vielen<br />

Orten in der gesamten<br />

Umgebung, eine Erhebung mit<br />

historischer Bedeutung. Die<br />

Radewitzer Höhe ist zwar eine<br />

Art „Wahrzeichen“ unserer<br />

näheren Heimat, aber nicht<br />

allen ist ihr Bekanntheitsgrad<br />

voll bewusst. Historisch gesehen<br />

findet man Erinnerungen<br />

an den Siebenjährigen Krieg in<br />

Form von Überresten alter<br />

Schanzenanlagen; doch besonders<br />

gern hebt man die kurze<br />

Anwesenheit Kaiser Napoleons<br />

hervor, der in der Nacht vom 7.<br />

zum 8. Mai 1813 im Schloss<br />

Nossen nächtigte und am Tage<br />

die Truppenbewegungen von<br />

der Radewitzer Höhe aus beobachtet<br />

haben soll.<br />

Als wir nach 1947 oft nach der<br />

bei uns – ob des schönen<br />

Rundblickes – so beliebten<br />

6<br />

„Die Natur ist unser aller gemeinsame Heimat.“<br />

<strong>Nossner</strong> <strong>Rundschau</strong> I <strong>September</strong> <strong>2008</strong><br />

Radewitzer Höhe mit Kind<br />

und Kegel wanderten, gab es<br />

manch nettes Gespräch mit der<br />

damaligen Besitzerin über das<br />

imposante Grabmal der Familie<br />

Hänsel. Leider wird die<br />

Radewitzer Höhe zur Zeit<br />

landschaftlich wenig gepflegt.<br />

Es deutet manches auf Vergessenheit<br />

hin. –<br />

Fahren wir hingegen in Richtung<br />

Freiberg, dann gleitet<br />

unser Blick ins Erzgebirgsvorland.<br />

Eine abwechslungsreiche<br />

Gegend ist auch der Tharandter<br />

Wald, im Südosten gelegen,<br />

der sich in Richtung Dresden<br />

ausdehnt. Markant ob seiner<br />

Gestalt und unübersehbar<br />

grüßt der Landberg. Der Ausblick<br />

vom Garten des gemütlichen<br />

Restaurants „Gasthaus<br />

zum Landberg“ ist bezaubernd.<br />

Die wellige Landschaft nach<br />

allen Seiten birgt Dörfer mit<br />

Kirchen und Gärten, eingebettet<br />

in sommerliches „Bunt“ und<br />

„Grün“. Der Betrachter entdeckt<br />

die Kirchturmspitze von<br />

Wilsdruff, das neu angelegte<br />

Gewerbegebiet, etliche Dörfer<br />

mit neu gedeckten Dächern<br />

und weitverbreitete Getreidefelder.<br />

Wendet man sich nach<br />

links, hat man – wie könnte es<br />

anders sein – die Radewitzer<br />

Höhe im Blick. Alles ist Harmonie.<br />

Nach der entgegengesetzten<br />

Richtung sieht man das<br />

Schloss Moritzburg, eingebettet<br />

in Wald und Parklandschaft,<br />

aber da muss man einen<br />

guten Fernsichttag haben.<br />

Weiter erkennt man deutlich<br />

den Flughafen Dresden-Klotzsche<br />

mit etlichen Flugzeugen<br />

und dahinter in voller Größe<br />

den Keulenberg bei Königsbrück.<br />

Spazierwege auf dem<br />

Landberg und von da aus nach<br />

Grillenburg oder Hetzdorf sind<br />

eine unerschöpfliche Bereicherung<br />

in der schönen Natur. –<br />

Natürlich kann man an beiden<br />

Orten Station machen, um diesen<br />

Teil des Tharandter Waldes<br />

näher kennenzulernen; es<br />

würde zu weit führen, alles aufzuzählen.<br />

Bemerken möchte<br />

ich nur, dass der kleine Badesee<br />

am Schloss Grillenburg eine<br />

Oase für Wasserfreunde ist, die<br />

hier mit ihrer Familie, besonders<br />

mit Kindern, einen Ort<br />

der Ungezwungenheit, Natür-<br />

lichkeit und Freiheit finden,<br />

eine „Oase des kleinen Glücks“<br />

in der „großen Natur“. –<br />

Erkunden möchte man noch<br />

dieses und jenes in der näheren<br />

und weiteren Umgebung. So<br />

fahren wir auf der A 17 bis zur<br />

Ausfahrt Possendorf und von<br />

dort auf der Privatstraße zum<br />

Lerchenberg. Die „Gaststätte<br />

Lerchenberg“ wird seit mehreren<br />

Generationen von der<br />

Familie Beger geführt. Eine<br />

Tafel im gepflegten Gastgarten<br />

gibt uns Auskunft über den<br />

idealen Rundblick um Dresden,<br />

beginnend mit den Lößnitzhöhen<br />

über Radebeul, den<br />

Höhenzügen mit den drei<br />

Albrechtsschlössern über Dresden<br />

bis zur Sächsischen<br />

Schweiz mit dem unverkennbaren<br />

Lilienstein, mit der Bastei<br />

und dem Königstein, dessen<br />

Gebäude und Gemäuer in der<br />

Sonne glänzen. Dahinter –<br />

etwas abseits – erstreckt sich<br />

majestätisch der 556 m hohe<br />

Große Winterberg, während<br />

man den in der Tschechischen<br />

Republik befindlichen über<br />

Im Juli dieses Jahr blühte ein<br />

großes Feld Phacelia in Zella,<br />

was für die Bienen reichlich<br />

Blütenstaub (Pollen) brachte.<br />

Der Blütenstaub wird für die<br />

Brut dringend gebraucht. Deshalb<br />

möchten sich die Bienen<br />

und die Imker beim Bundessortenamt<br />

in Nossen recht herzlich<br />

bedanken.<br />

Wir richten die Bitte an die<br />

Agrarunternehmen Phacelia als<br />

Zwischenfrucht anzubauen.<br />

Es sollten nicht die Felder nach<br />

der Ernte totgespritzt werden.<br />

Darunter leidet die Natur und<br />

das Grundwasser. Würde das<br />

für das Unkrautvernichtungs-<br />

700 m hohen Schneeberg mehr<br />

vermutet. Jedoch ist bekannt,<br />

dass es dort einen „Dresdener<br />

Blick“ gibt. Unser Blick vom<br />

Lerchenberg ist in seiner Vielfalt<br />

und Weite überwältigend,<br />

und man ist überrascht, dass<br />

„vor den Toren Dresdens“ solch<br />

ein Kleinod zu finden ist. –<br />

Es ist nur ein unvollkommener<br />

Ausschnitt von dem, was uns<br />

unsere schöne Umgebung<br />

schenkt. Jeder führt mit sich<br />

die Freude an seinen Lieblingsplatz,<br />

der ihm viel bedeutet.<br />

Eines aber vereinen alle<br />

genannten und ungenannten<br />

Orte: sie sind Erholung, bieten<br />

Ruhe und Zufriedenheit, oft<br />

sogar Genesung und sie schenken<br />

Besinnung und Sich-<br />

Selbstfinden in den Wirren des<br />

Alltags.<br />

„Willst du immer weiter schweifen?<br />

Sieh’, das Gute liegt so nah.<br />

Lerne nur das Glück ergreifen!<br />

Denn das Glück ist immer da.“<br />

Goethe, Lieder: Erinnerung<br />

Blüten und Bienen<br />

Ingeborg Witt<br />

Phaceliafeld<br />

mittel ausgegebene Geld in<br />

Phaceliasamen umgesetzt, hätte<br />

dies viele Vorteile:<br />

1. Zusätzliches Futter für’s Vieh<br />

2. Gründüngung<br />

3. Erhaltung der Natur<br />

4. Die Bienen hätten ein gutes<br />

Angebot an Blütenstaub, um<br />

gesund überwintern zu können.<br />

Denn durch Pollenmangel<br />

überleben die Bienen<br />

den Winter nicht.<br />

Eine Bitte: Lasst die Bestäuber<br />

der blühenden Kulturen nicht<br />

sterben!<br />

Helmut Pritza

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