PERSONALIAAuf zu neuen Ufern!Interview von Anke Wiedekind mit Jonathan Rauer, dem Leiterdes Kinderbereichs, zum Ende seiner DienstzeitJonathan Rauer verlässt nach viereinhalbJahren als kompetenter, visionärer, kluger,motivierender (und hier könnte manviele weitere positive Adjektive einsetzen...)Kinderbereichsleiter unsere Gemeindeund stellt sich neuen beruflichenHerausforderungen. Er fängt zum 1. Dezemberdiesen Jahres als Dekanatsjugendreferentin unserem Dekanat Kronbergan; somit bleibt er in der Regionund uns hoffentlich auch als Mitgliedunserer Gemeinde erhalten.Unter Jonathans Führung blühte der Kinderbereichauf und wurde zur Heimat fürviele Kinder und Eltern. Daneben hat erzahlreiche ehrenamtliche junge und erwachseneMitarbeiter motiviert, begleitetund gestärkt. Wir sind Jonathan sehrdankbar für das, was er in der <strong>Andreasgemeinde</strong>geleistet hat, und wünschenihm für seinen Start als DekanatsjugendreferentGottes reichen Segen!AW: Jonathan, viele Menschen fragen: warum gehst du? Verrätst du uns den Grund?JR: Ich war viereinhalb Jahre in der <strong>Andreasgemeinde</strong> und hatte im letzten Jahr öfterschon den Wunsch, neue Erfahrungen zu machen. Ich fand, dass es ein guter Zeitpunktwar, zu gehen, denn viele Veränderungen, die ich angestoßen habe, sind umgesetzt,der Kinderbereich ist insgesamt ganz gut aufgestellt. Für mich war es dran.AW: Was war dein schönstes Erlebnis hier in der <strong>Andreasgemeinde</strong>?JR: Das ist schwer zu sagen nach der langen Zeit... Aber vielleicht nehme ich ein Erlebnis,das noch nicht so lange zurückliegt: Das war die letzte Teenfreizeit. Es warenviele Kinder aus Frankfurt mit, die mit Kirche und Glauben nichts am Hut hatten. Eswar total spannend, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Das Highlight auf der Frei-42 <strong>ANDREAS</strong>
zeit war eine Thomasmesse, die wir mit den Kindern gefeiert haben, die ein Großteilder Kinder unglaublich berührt hat. Wir hatten den Eindruck, dass eine Erweckungauf der Freizeit stattfindet.AW: Zur Lust gehört auch Frust. Gab es auch ein größtes Frusterlebnis in deiner Zeithier?JR: Ja...Es war ein Klassiker, den man hier als Mitarbeiter oft erlebt. Wir hatten denKirchraum gebucht und wollten die TeenZone vorbereiten. Als wir ins Gemeindezentrumkamen, war er von einem anderen Team besetzt, das den Raum immer traditionellzu diesem Zeitpunkt hat, aber es nicht in den Raumplaner eingetragen hat. Alsomussten wir den ganzen Aufbau vor der Tür machen und konnten erst kurz vor Beginnder Veranstaltung rein. Es war schwer, die Mitarbeiter in der Situation motiviertzu halten.AW: Zum Abschied wird immer viel gewünscht. Was möchtest du der <strong>Andreasgemeinde</strong>für die Zukunft mitgeben?JR: Ich glaube, das Bewusstsein dafür, wie beschenkt die <strong>Andreasgemeinde</strong> mit denvielen Mitarbeitern ist, mit den Hauptamtlichen und den Ehrenamtlichen. Auch wennes oft Probleme macht, weil das Gemeindezentrum viel zu klein ist und man sich umdie wenigen Räume und Ressourcen streitet, ist es ein unglaubliches Geschenk, soviele engagierte Leute beisammen zu haben, die mit Herzblut bei der Sache sind.Auch viele Hauptamtliche in der <strong>Andreasgemeinde</strong> sind außergewöhnlich engagiert,was oft nicht gesehen wird.AW: Mit welchen Gefühlen gehst du?JR: Ich weiß nicht, ob du das schreiben möchtest: aber auch mit Erleichterung. Undnatürlich mit Vorfreude auf den neuen Job, die neuen Kolleginnen, die Arbeitsbedingungenim Dekanat und die Themen, die mich dort erwarten: Mitarbeiterschulung und–begleitung. Ich bin aber auch froh, dass die Mitarbeiter, die am Anfang meiner Zeithier in der <strong>Andreasgemeinde</strong> neu dazugekommen sind, immer noch dabei sind: Wirhaben 70-80 Mitarbeiter in allen Veranstaltungen im Kinderbereich. Es ist ein Zusammengehörigkeitsgefühlgewachsen für den Kinderbereich als Ganzes. Die drei Kindergottesdienstgruppen,die wir gegründet haben, gibt es immer noch. In den letztenWochen hatten wir einige Male über 80 Kinder in den Kindergottesdiensten und denkendarüber nach, eine vierte Gruppe aufzumachen. All das macht mich sehr froh unddankbar. Auch freue ich mich darüber, dass wir die Idee von „think orange“ eingeführthaben: die Zusammenarbeit mit den Familien, die dem Kinderbereich immerwichtiger wird und im Familienzentrum aufgegriffen und unterstützt wird. Und ganzbesonders gut finde ich, dass ich hier wohnen bleibe und die Gemeinde weiterhin,diesmal nicht als Verantwortlicher, besuchen darf.43