01.12.2012 Aufrufe

Das Museums- Magazin für Schulen - WirRheinländer ...

Das Museums- Magazin für Schulen - WirRheinländer ...

Das Museums- Magazin für Schulen - WirRheinländer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VIII. Trizonesien (1945-1948)<br />

5. Juni 1945<br />

Deutschland wird in vier<br />

Zonen aufgeteilt<br />

Die vier siegermächte des Zweiten<br />

Weltkrieges, usA, sowjetunion, Großbritannien<br />

und Frankreich, übernahmen<br />

mit der „Berliner erklärung” vom 5. Juni<br />

1945 die oberste regierungsgewalt<br />

in Deutschland. Darin eingeschlossen<br />

waren alle Befugnisse militärischer,<br />

politischer und verwaltungstechnischer<br />

Art auf Landes-, stadt- und<br />

Gemeindeebene. Am selben Tag wurde<br />

Deutschland in vier Besatzungszonen<br />

aufgeteilt. Jede alliierte Besatzungsmacht<br />

erhielt die Hoheit über einen<br />

Teil Deutschlands: Die östliche Zone<br />

wurde der uDssr zugesprochen, die<br />

nordwestliche mit den späteren Bundesländern<br />

schleswig-Holstein, Niedersachsen,<br />

Nordrhein-Westfalen und<br />

Hamburg den Briten, die südwestliche<br />

den Amerikanern und der Westen kam<br />

unter französische Verwaltung. In jeder<br />

Besatzungszone gab es einen militärgouverneur,<br />

der gleichzeitig auch der<br />

militärische Oberbefehlshaber war. In<br />

Berlin tagte der Alliierte Kontrollrat, der<br />

alle Fragen, die Deutschland als Ganzes<br />

betrafen, regeln sollte.<br />

Zunächst war die planung <strong>für</strong><br />

Deutschland eine andere gewesen:<br />

Auf der Konferenz von Québec 1944<br />

hatten sich die Alliierten noch auf<br />

eine Aufteilung in drei Besatzungszonen<br />

geeinigt, erst nachträglich war<br />

es General de Gaulle gelungen, auch<br />

noch eine französische Zone durchzusetzen,<br />

die zwischen die britische<br />

und amerikanische geschoben wurde.<br />

Diese rheinische Teilung war eine der<br />

ursachen <strong>für</strong> die spätere Bildung der<br />

Länder Nordrhein-Westfalen in der<br />

britischen und rheinland-pfalz in der<br />

amerikanischen Zone. Zudem waren<br />

die Briten noch bis Anfang 1945 davon<br />

ausgegangen, dass es eine zentrale<br />

Verwaltung geben werde, die Deutschland<br />

als politische und wirtschaftliche<br />

einheit behandeln werde. Doch schon<br />

bald zeigte sich, dass der Kontrollrat<br />

einem Auseinanderdriften der Zonen<br />

nicht entgegenwirken konnte.<br />

schon vor dem 8.mai, dem Tag der<br />

Kapitulation der Deutschen, waren die<br />

Kampfhandlungen im Westen vorbei<br />

und die Zeit der Besatzung hatte begonnen.<br />

Dabei waren die Besatzer im<br />

rheinland und in Westfalen zunächst<br />

überwiegend Amerikaner, die das ruhrgebiet<br />

erobert hatten. Der kämpfenden<br />

Truppe folgten militär-Verwaltungseinheiten,<br />

deren kurze Tätigkeit dennoch<br />

spuren hinterließ. so wurde Konrad<br />

Adenauer von Amerikanern wieder als<br />

Oberbürgermeister von Köln eingesetzt.<br />

ende mai übernahmen die Briten<br />

Westfalen, am 21. Juni das nördliche<br />

rheinland.<br />

unter der Aufsicht örtlicher militärkommandanten<br />

musste die zusammengebrochene<br />

lokale Verwaltung<br />

reorganisiert, Zivilbevölkerung und<br />

soldaten in Gefangenschaft versorgt,<br />

Transportwege wieder aufgebaut und<br />

die produktion der Wirtschaft angekurbelt<br />

werden. Die beiden wichtigsten<br />

männer in der britischen Besatzungszone<br />

waren der militärgouverneur,<br />

Feldmarschall montgomery, der im<br />

westfälischen Bad Oeynhausen residierte,<br />

und sein stellvertreter General<br />

robertson, der die britische sektion<br />

der Control Commission for Germany<br />

in Berlin leitete. Kommandeure der<br />

militärregierungen waren <strong>für</strong> die provinz<br />

Nordrhein sir John Barraclough in<br />

Düsseldorf und <strong>für</strong> die provinz Westfalen<br />

George Leidigham (später Cecil<br />

Chatwick) in münster.<br />

<strong>Das</strong> Rheinland in der<br />

Nachkriegszeit<br />

Kaum eine deutsche Großstadt hatte<br />

pro einwohner so viel schutt zu bewältigen<br />

wie Köln, essen und Aachen.<br />

Köln (70,0%) und Duisburg (64,8%)<br />

zählten zu den drei Großstädten mit<br />

den meisten Gebäudeschäden. Auch<br />

kleinere Orte wie Düren, emmerich,<br />

Jülich, moers oder Wesel waren weithin<br />

zerstört.<br />

Wohnungsnot<br />

Ab 1945 stieg die Belegungsdichte pro<br />

Wohnung in den städten wegen des<br />

Zustroms evakuierter sowie von Flüchtlingen<br />

und Vertriebenen aus mittel- und<br />

Ostdeutschland rapide an. In Köln teilten<br />

sich nun 24 statt 11 (1939), in Duisburg<br />

25 statt 10 personen eine Bleibe.<br />

Auszug aus dem sozialbericht der stadt<br />

Aachen von 1947:<br />

„Familie Josef G., 11 personen,<br />

bewohnt eine Nissenbaracke [halbrunde<br />

Wellblechhütte] an der Trierer<br />

straße. Außer der mutter und dem<br />

Familienoberhaupt sind neun unmündige<br />

Kinder, darunter ein säugling von<br />

einigen monaten, vorhanden. Kurz vor<br />

33 Kommern

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!