wert: Sonderserie Subaru Impreza 2.0R AWD Snow
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Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Berichte und Geschichten vom Hörensagen sind<br />
die einzigen Informationsquellen.<br />
Wo uns die Erfahrung fehlt, soll uns also vor<br />
allem die Ausbildung zu Hilfe kommen. In theoretischer<br />
und praktischer Schulung wurde uns<br />
beigebracht, was wir aus Sicherheitsgründen tun,<br />
beziehungsweise unterlassen sollen. Leider verbleiben<br />
wir meist auf diesem eher groben Wissensstand.<br />
Wir lernen zwar mit jedem Flug, Thermik<br />
besser zu nutzen, effi zienter zu kreisen oder<br />
die technischen Hilfsmittel besser einzusetzen,<br />
weil Erfolg und Misserfolg unmittelbar greifbar<br />
sind. Wir lernen aber nicht, Risiken besser einzuschätzen,<br />
da bei den meisten Flügen „nichts passiert“.<br />
Aufgrund dieser positiven Rückmeldung<br />
tendieren wir gar dazu, die Grenzen noch mehr<br />
auszuloten, also mehr zu riskieren. Erfahrene<br />
Piloten haben deshalb in den Unfallstatistiken<br />
keine Vorteile gegenüber Anfängern. Das ist eine<br />
Folge der fehlenden Messbarkeit von Risiken! Es<br />
fehlt die unmittelbare Rückmeldung, die einen<br />
Lernprozess erlauben würde.<br />
Das „Vario des Risikos“<br />
Wir müssen bei unseren Flügen also Messbarkeit<br />
herstellen. Was wir wollen, ist ein „Vario des<br />
Risikos“, das uns dauernd die Gefahr anzeigt, in<br />
die wir uns begeben. Wichtig ist, dass wir dieses<br />
Instrument möglichst immer mitnehmen und ihm<br />
auch Beachtung schenken. Nur so werden wir<br />
lernen können, Risiken einzuschätzen.<br />
Wir haben bereits ein solches Instrument. Es ist<br />
die oben beschriebene Stimme, unser Gefühl für<br />
Gefahr. Alles, was wir tun müssen, ist, ihr zuzuhören<br />
und sie ernst nehmen.<br />
Es geht darum, jedes Ereignis während eines Fluges<br />
zu analysieren und auf die Waage zu legen:<br />
War das gefährlich? Hätte es gefährlich werden<br />
können? Waren es meine Entscheidungen, die<br />
19<br />
zu der Situation geführt haben? Hätte ich anders<br />
entscheiden können? Hätte ich auch anders entscheiden<br />
sollen? Will ich dieses Risiko in Zukunft<br />
akzeptieren, reduzieren oder ganz umgehen?<br />
Der Kern der Sache ist, sich selbst gegenüber<br />
ehrlich zu sein. Es gibt keine Über-Piloten, die<br />
alles richtig machen. Ausser vielleicht jene, die<br />
nie fl iegen. Jeder von uns macht Fehler. Wichtig<br />
ist, daraus zu lernen. Es wurde in letzter Zeit<br />
viel über Fehlerkultur geschrieben. Diese beginnt<br />
bei jedem einzelnen, und zwar damit, sich seine<br />
eigenen Fehler einzugestehen. Wir müssen uns<br />
selbst immer wieder darin üben, unseren eigenen<br />
Fehlern gegenüber offen zu sein. Erst dann<br />
kann in der Gruppe oder im Verein eine Kultur<br />
entstehen, in der offen und konstruktiv über Risiken,<br />
Fehler oder Vermeidungsmassnahmen<br />
diskutiert wird.<br />
Kontinuierliche Selbstkritik<br />
Ich glaube, kontinuierliche Selbstkritik ist der<br />
Schlüssel zu einem vernünftigen Risikobewusstsein.<br />
Wir haben keine wirklich guten Alternativen.<br />
Kaum einer führt nach der Schulung noch viele<br />
Schulungsfl üge durch. Zwar fl iegen wir häufi g<br />
zu zweit, selten aber mit dem Ziel, das Risikobewusstsein<br />
zu stärken.<br />
Bei der Fremdbeurteilung können wir uns auch<br />
nicht darauf verlassen, dass das, was wir vom<br />
Boden aus beobachten, eine vernünftige Kritik<br />
zulässt. Start und Landung sind immer nur kurze<br />
Abschnitte eines Fluges, wenn auch wichtige.<br />
Konstruktive Kritik zu üben und zu akzeptieren,<br />
fällt uns Piloten ohnehin eher schwer. Einen Anfänger<br />
bösartig für eine gerade noch geglückte<br />
Landung anzubellen, bringt meist nichts – weiss<br />
dieser doch vermutlich selbst, dass er gerade<br />
keine Meisterleistung vollbracht hat. Ein Kritikgeber<br />
ist erst dann glaubwürdig, wenn er seiner-