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Februar 2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

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Die ersten Analysen ...<br />

anderen etwas bewegen kann.<br />

Aber eins ist klar: Unter diesen<br />

Bedingungen sinkt die Qualität.«<br />

Ein weiterer Punkt der Befragung,<br />

der nachdenklich stimmt,<br />

ist das Thema »Diakonische<br />

Identität«. Während rund 70 Prozent<br />

der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter angeben, dass ihnen<br />

das christliche Profil wichtig sei,<br />

finden nur 40 Prozent das christliche<br />

Selbstverständnis in ihrem<br />

Alltag wieder. »Das ist eine<br />

Frage der Authentizität«, betont<br />

Roland Brehm. »Wenn Diakonie<br />

draufsteht, dann erwarte ich,<br />

dass Diakonie drin ist. Die Mitarbeitenden<br />

schauen genau hin<br />

und fragen: Tut ihr denn auch<br />

nach innen, was ihr nach außen<br />

sagt?« Das christliche Profil sei<br />

ein Themenfeld, an dem weiter<br />

gearbeitet werden müsse, stimmt<br />

Dr. Wienberg zu. »Zwischen<br />

Anspruch und Wirklichkeit klafft<br />

eine Lücke. Wir müssen dafür<br />

sorgen, dass die Kluft geringer<br />

wird. Dass wir sie ganz schließen<br />

können, glaube ich allerdings<br />

nicht.«<br />

Bei der Beantwortung der Frage<br />

nach dem diakonischen Selbstverständnis<br />

sind große Unterschiede<br />

ins Auge gefallen. »Das<br />

verwundert aber nicht überall«,<br />

meint Dr. Wienberg. So sei naheliegend,<br />

dass Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in der Verwaltung<br />

in ihrem Arbeitsalltag weniger<br />

vom christlichen Selbstverständnis<br />

erlebten als Kolleginnen<br />

und Kollegen in der Pflege oder<br />

der Behindertenhilfe. Dennoch<br />

sei es für das Unternehmen<br />

<strong>Bethel</strong> wichtig, dass alle Mitarbeitenden<br />

unabhängig von ihrem<br />

Tätigkeitsschwerpunkt hinter<br />

den diakonischen Zielsetzungen<br />

ständen und diese im Alltag auch<br />

erleben könnten.<br />

Dass die Beziehungen zwischen<br />

den direkten Dienstvorgesetzten<br />

Roland Brehm und Dr. Günther Wienberg diskutieren die Ergebnisse.<br />

und ihren Teams von 70 Prozent<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

positiv bewertet werden,<br />

freut sowohl den Vorstand als<br />

auch die GMAV. Die Beurteilung<br />

der Geschäftsführungen<br />

ist mit durchschnittlich 38 Prozent<br />

Zustimmung jedoch deutlich<br />

schlechter, ebenso wie die<br />

Zustimmung für den Vorstand<br />

mit 47 Prozent. »Mehr Transparenz<br />

in der Unternehmenspolitik,<br />

mehr Kommunikation und<br />

eine bessere Kritikkultur – das<br />

könnte hilfreich sein. Nach vielen<br />

Strukturveränderungen erleben<br />

die Mitarbeiter das System als zu<br />

hierarchisch und eindimensional;<br />

nur das direkte Team trägt wohl<br />

noch«, betont Roland Brehm.<br />

Wenn Dr. Günther Wienberg<br />

auf die Unterschiede der Ergebnisse<br />

aus der Mitarbeitendenbefragung<br />

2004/2005 und 2011<br />

schaut, ist er nicht unzufrieden.<br />

»In dem aktuellen Fragebogen<br />

gibt es 39 von den insgesamt 96<br />

Fragen, die sich mit denen aus<br />

2004/2005 vergleichen lassen.<br />

Bei 31 haben sich die Ergebnisse<br />

positiv entwickelt, zum Teil im<br />

zweistelligen Bereich. Nur 6 wurden<br />

schlechter bewertet.« Ganz<br />

allgemein sei ein gutes Ergebnis<br />

für ihn, wenn in der Auswertung<br />

positive Antworten bei über 60<br />

und negative bei unter 20 Prozent<br />

lägen, so Dr. Wienberg.<br />

Das Vergleichen der jetzigen<br />

Antworten mit den vorherigen<br />

Ergebnissen solle nicht überstrapaziert<br />

werden, meint Roland<br />

Brehm. »Viele Ergebnisse der<br />

Befragung sprechen auch so für<br />

sich, in die negative sowie in die<br />

positive Richtung. Intensivere<br />

Betrachtung ja – aber nun ist<br />

die Erwartung der Belegschaft,<br />

dass Maßnahmen entwickelt und<br />

umgesetzt werden.«<br />

Jetzt beginnt die wichtigste<br />

Phase, wenn in allen Bereichen<br />

und auf allen Ebenen überlegt<br />

wird, was zu bewegen und zu<br />

verändern ist. »Auch die Führungskräfte<br />

und der Vorstand<br />

sind gefordert, die Schwachstellen<br />

zu identifizieren und<br />

Verbesserungen umzusetzen«,<br />

sagt Dr. Günther Wienberg. Hier<br />

ziehen GMAV und Vorstand<br />

weiterhin gemeinsam an einem<br />

Strang.<br />

– Silja Harrsen –<br />

7<br />

Foto: Schulz

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