12.07.2015 Aufrufe

Der Landesherr im Fürstentum Neisse-Grottkau - Franz-Ludwig von ...

Der Landesherr im Fürstentum Neisse-Grottkau - Franz-Ludwig von ...

Der Landesherr im Fürstentum Neisse-Grottkau - Franz-Ludwig von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2. Das Jesuitenkolleg und Gymnasium Carolinum2.1. Erster Bau unter Bischof Karl I.<strong>Der</strong> Breslauer Bischof Karl I., Erzherzog <strong>von</strong> Österreich und Bruder des Kaisers FerdinandII., hatte 1622 die ersten Jesuiten nach <strong>Neisse</strong> gerufen.Anfangs war dem Orden die Kirche St. Maria in Rosis in der Altstadt angeboten worden. DieJesuiten zogen es aber vor, ihr Kloster innerhalb der Stadtmauern einzurichten. Sie erhieltendas Kloster der Kreuzherren am Salzring mit der Kirche, dazu eine Reihe Bürgerhäuser an derStadtmauer bis zum Zolltor. Im Jahr 1622 mussten die Kreuzherren auf Drängen des Bischofsihr Kloster und die Kirche den Jesuiten überlassen. Als Provisorium erhielten sie die KircheSt. Peter und Paul am Brüdertor und ein altes schadhaftes Weinhaus; der Bischof versprachihnen die Restaurierung der Kirche und ein neues Klostergebäude 29 .Im Jahr 1624 hatte der Bischof in der Residenzstadt seines Fürstentums durch die Jesuiten einKolleg errichten lassen, das zu einer Universität mit Seminar und Konvikt ausgebaut werdensollte. <strong>Der</strong> frühe Tod des Bischofs mit 24 Jahren vereitelte die Pläne. Bischof Karl hatte denMathematiker und Astronom Christoph Scheiner, den Entdecker der Sonnenflecken, zum erstenRektor best<strong>im</strong>mt, der in <strong>Neisse</strong> starb († 1650) und in der Gruft der Vorgängerkirche beigesetztwurde. Bischof Karl hatte 1624 das Gymnasium gegründet und es mit umfangreichemGrundbesitz ausgestattet 30 . Doch der frühe Tod des Bischofs verhinderte die Vollendung desnach ihm benannten Gymnasium Carolinum 31 . Das Gebäude wurde <strong>im</strong> Jahr 1642 zerstört 32 .2.2. <strong>Der</strong> zweite Bau<strong>Der</strong> neue Bau des Jesuitenkollegs wurde in den Jahren 1669 bis 1673 33 <strong>von</strong> Peter Schüller ausOlmütz errichtet; seine gleichmäßigen drei Geschosse entsprechen dem kurz zuvor errichtetenebenfalls jesuitischen Seminar St. Anna (1652-57) am Salzring.Im Refektorium finden sich schöne Stuckdekorationen <strong>von</strong> Francesco Signo <strong>von</strong> 1677 34 .2.3. Das Gymnasium CarolinumBischof Karl hatte 1624 das Gymnasium gegründet und es mit umfangreichem Grundbesitzausgestattet 35 . Doch der frühe Tod des Bischofs verhinderte die Vollendung des nach ihmbenannten Gymnasium Carolinum 36 . Das Gebäude wurde <strong>im</strong> Jahr 1642 zerstört 37 .Die zunehmende Zahl „der in <strong>Neisse</strong> ihre geistige Vorbildung suchenden Schüler“ veranlasstedie Väter der Gesellschaft Jesu, ein geräumiges Gebäude für ein Gymnasium zu errichten. ImJahr 1722 legte F. L. den Grundstein, und zwar auf dem Platz neben dem 1709 erbautenKollegium, der bis zum Zolltor reichte.Bis 1725 wurde an dem Bau gearbeitet. Benannt wurde das Gymnasium nach dem Fürstbischofund Erzherzog <strong>von</strong> Österreich Karl. Christoph Tausch gilt als der entwerfende, MichaelKlein als der ausführende Baumeister 38 . Das Tor, das das Kollegiumsgebäude mit dem Gym-29 Jarczyk <strong>Franz</strong>-Christian: <strong>Neisse</strong> – Kleine Stadtgeschichte in Bildern; Würzburg 1994, S. 3630 Jarczyk <strong>Franz</strong> Christian: <strong>Neisse</strong>r Klöster; in: <strong>Neisse</strong> –Das Schlesische Rom <strong>im</strong> Wandel der Jahrhunderte;Würzburg 1988, S. 240 und ders.: <strong>Neisse</strong> – Kleine Stadtgeschichte in Bildern; Würzburg 1994; S. 47-4831 Großmann Dieter: Die Baudenkmäler der Stadt <strong>Neisse</strong>; in: <strong>Neisse</strong> –Das Schlesische Rom <strong>im</strong> Wandel derJahrhunderte; Würzburg 1988, S. 12132 „Nysa – Wanderers Haven – Station eines Wanderers“; Prospekt der Stadt Nysa, ohne Jahresangabe(ISBN 83-912169-1-8); S. 1133 Manche Quellen nennen 1686 als Fertigstellung des Jesuitenkollegs.34 Kalinowski S. 13235 Jarczyk <strong>Franz</strong> Christian: <strong>Neisse</strong>r Klöster; in: <strong>Neisse</strong> –Das Schlesische Rom <strong>im</strong> Wandel der Jahrhunderte;Würzburg 1988, S. 240 undders.: <strong>Neisse</strong> – Kleine Stadtgeschichte in Bildern; Würzburg 1994; S. 47-4836 Großmann Dieter: Die Baudenkmäler der Stadt <strong>Neisse</strong>; in: <strong>Neisse</strong> –Das Schlesische Rom <strong>im</strong> Wandel derJahrhunderte; Würzburg 1988, S. 12137 „Nysa – Wanderers Haven – Station eines Wanderers“; Prospekt der Stadt Nysa, ohne Jahresangabe(ISBN 83-912169-1-8); S. 1138 Großmann S. 12119

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!