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"Burgholzhof", Stuttgart - Solar - so heizt man heute

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- 36 -Die Messergebnisse vom Juni 2003 (Abbildung 12) zeigen im Vergleich zu den Januarwerten einvöllig anderes Bild der Temperaturen im Nahwärmenetz. Die Vorlauftemperatur schwankte stark zwischen60 und etwa 100 °C, obwohl sich im Sommer (kein Heizbedarf) eine Netzvorlauftemperaturvon ca. 75 °C hätte einstellen <strong>so</strong>llen. Eine Nachtabsenkung ist nicht mehr zu erkennen. Auch dieSchwankungen der Rücklauftemperatur waren stärker als im Januar, im Monatsmittel betrug dieRücklauftemperatur 52,9 °C. Auffallend sind Phasen mit fast konstanter Netzvorlauftemperatur, dieimmer dann auftraten, wenn der Pufferspeicher durch die <strong>Solar</strong>anlagen bis über die Netz<strong>so</strong>llvorlauftemperaturaufgeladen wurde und dann die Wärmever<strong>so</strong>rgung des Netzes ohne Kesselbetrieb alleineübernehmen konnte. In diesen Phasen <strong>so</strong>llte die Netzvorlauftemperatur nur durch die Beimischregelungdes Ventils MV4 bestimmt werden, was allerdings von den Messwerten nicht bestätigt wird.Hier besteht der Verdacht, dass das Ventil MV4 nicht korrekt regelt (s. hierzu Text Seite 39).Der Grund für die Schwankungen der Vorlauftemperatur bei Kesselbetrieb in verbrauchsschwachenZeiten liegt in deren eingestellter Mindestlaufzeiten von 30 min <strong>so</strong>wie in der auch bei Brennermodulierungzu großen Kesselleistung von mindestens 0,4 MW. Be<strong>so</strong>nders ungünstig wird die Situation,wenn es zu einem Mischbetrieb mit <strong>so</strong>lar vorgewärmtem Heizwasser aus dem Pufferspeicher undeinem dadurch nur geringen Nachheizbedarf durch die Kessel kommt. Die Kesselmindestlaufzeitwurde vorgesehen, um häufiges Takten zu vermeiden. Die Folge davon sind jedoch (wie inAbbildung 12 erkennbar) kurzzeitig zu hohe Vorlauftemperaturen mit großen Schwankungsbreiten,die sich auch auf die Rücklauftemperatur übertragen.Besser beherrschbar wäre das Problem wahrscheinlich, wenn ein (neu anzuschaffender) zusätzlicherKessel mit deutlich niedrigerer Leistung eingebunden würde, der dann speziell im Mischbetrieb mitdem dann typischen geringen Nachheizwärmebedarf zum Einsatz käme. Eine andere Möglichkeitwäre, die Temperatur des <strong>so</strong>lar erwärmten Wassers aus dem Speicher durch Rücklaufbeimischungüber das Mischventil MV4 <strong>so</strong> abzusenken, dass die Minimalleistung des Kessels (0,4 MW) nicht mehrzu einer Erwärmung des Netzvorlaufs über die Solltemperatur hinaus führt. Eventuell sinkt bei einerderartigen Betriebsweise der erreichbare Nutzungsgrad für das <strong>Solar</strong>system geringfügig ab, da diegewonnene <strong>Solar</strong>energie infolge der Beimischung nur verzögert aus dem Pufferspeicher abgegebenwerden kann. Die Lösung mit einem zusätzlichen kleinen Kessel wäre eindeutig die effizientere Maßnahme,die eigentlich schon im Rahmen der Erstplanung hätte berücksichtigt werden müssen.Eine weitere Lösung wäre, ein Teilvolumen des Pufferspeichers als Kesselpuffer zu nutzen. Eine Ladeleitungmit Pumpe ist bereits vorhanden, wurde jedoch bisher nicht aktiviert, um den Betrieb der<strong>Solar</strong>anlage im Messzeitraum (zum Nachweis des garantierten Ertrags) nicht negativ zu beeinflussen.Es ist jedoch bei der zurzeit vorhandenen Verrohrung am Pufferspeicher nicht möglich, nur denoberen Teil des Pufferspeichers durch die Kessel aufzuladen, es würde vielmehr immer das Gesamtvolumenaufgeladen werden. Die Folge wäre, dass auch der untere Speicherteil auf Kesseltempera-

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