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Kurze Chronik dt Schule Tsingtau 1924-46

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<strong>Kurze</strong> <strong>Chronik</strong> der <strong>dt</strong>. <strong>Schule</strong> in <strong>Tsingtau</strong> - von Dr. Wilhelm Matzat - 2001 - www.tsingtau.org - Creative Commons-Lizenz<br />

sche <strong>Schule</strong> in Chefoo (Tschifu) geleitet hatte, seine Tätigkeit dort aufgab, um sich<br />

nach Deutschland zur Ablegung seiner Schlußprüfung zu begeben. Es gelang, ihn<br />

zur Vertretung zu gewinnen.<br />

Er erhielt eine Verlängerung seiner Beurlaubung nach China und unterrichtete in<br />

<strong>Tsingtau</strong> vom 1. April bis zum Ende des Schuljahres Anfang Juli 1929.<br />

Die Schülerzahl betrug 26, vier von ihnen waren Russen. Walter Thiel ist der<br />

einzige namentlich genannte Schüler. Er hatte für den Physikunterricht Geräte<br />

gebastelt. Die oberste Klasse UII hatte keine Schüler, deswegen auch keine Abschlußprüfung.<br />

Schuljahr 1929/30<br />

Ab 30. Sept. 1929 unterrichtete wieder das Ehepaar Greve nach der Rückkehr aus<br />

Deutschland. Insgesamt wurden in dem Jahr 29 Kinder unterrichtet, davon 22 deutsche,<br />

4 russische, 2 lettische, 1 litauisches. Offensichtlich handelt es sich bei den<br />

„lettischen und litauischen“ Kindern um Baltendeutsche, denn als ihre Muttersprache<br />

wird Deutsch angegeben. Diesmal gab es eine Abschlußprüfung, und zwar für<br />

die Untersekundaner Peter Kutt, Heinz Scholz, Alexis Yourieff. Den Vorsitz des<br />

Prüfungsausschusses hatte wieder Prof. Dr. Othmer. Bei der Abschiedsfeier für die<br />

Prüflinge im Juni 1930 hielten 3 Schülerinnen lustige Ansprachen: Maria Lipphar<strong>dt</strong>,<br />

Margund Schirmer, Sigrid Rabben-Hauser.<br />

Dieser von Dr. Joerden verfaßte Jahresbericht bringt zum ersten Male Fotos: zwei<br />

vom Schulgebäude in der Hunan Road, eines von den Schülern und Lehrern.<br />

Zum ersten Male wird berichtet, daß es Kontakte mit anderen ausländischen<br />

<strong>Schule</strong>n <strong>Tsingtau</strong>s gab. Die britische Redcroft School lud die deutschen Schüler zu<br />

einer Serie von Fußballspielen ein, aus welcher die Letzteren als Sieger hervorgingen.<br />

Sie erhielten dafür einen kleinen Silberpreis.<br />

Die 1930 einsetzende Entwertung der Silberwährung führte auch zu einer Entwertung<br />

des Schulvermögens, die geeignet erschien, die Fortführung der <strong>Schule</strong> zu<br />

bedrohen.<br />

Schuljahr 1930/31<br />

Das Schuljahr verlief ohne große Störungen, wenn man davon absieht, daß Herr<br />

Greve wegen einer Erkrankung 2 Monate lang nicht unterrichten konnte. Den<br />

Turnunterricht übernahm daraufhin ab Herbst 1930 (unentgeltlich) der Kaufmann<br />

Fritz Nauert – und hat diese Aufgabe beibehalten bis 1945! Die Schülerzahl<br />

schwankte im Laufe des Jahres beträchtlich. Sie begann mit 22 Schülern und stieg<br />

bis April 1931 auf 30.<br />

Schuljahr 1931/32<br />

Die Schülerzahl begann mit 38 und sank im Laufe des Jahres auf 34. Alle Jahresberichte<br />

enthalten Ausführungen über den Gesundheitszustand. Im Schuljahr<br />

1931/32 scheinen über das normale Maß hinausgehende Erkrankungen grassiert<br />

zu haben, deswegen seien einige Sätze aus dem Bericht hier wörtlich zitiert: „In<br />

den Wochen vor Weihnachten traten die Masern so häufig auf, daß mehr als die<br />

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