Hellersdorf - Stadt und Land

ecHt & SicHerHeit
Gegen Kellereinbruch
hilft nur „Türen zu“!
Seit der Wiedervereinigung wird in Berlin häufiger in Keller- und
Bodenräume als in Wohnräume eingebrochen. 2008 registrierte die
Polizei nur jede Stunde einen Wohnungs-, aber alle Dreiviertelstunde
einen Keller- oder Bodeneinbruch. Schlimmer: Bisweilen legen
Einbrecher auch Feuer!
Die Berliner Feuerwehr wird an
jedem Tag rund fünf Mal zu
einem Kellerbrand gerufen,
der rasch das ganze Haus gefährdet.
Daher ist der Verschluss der Haus-
und Kellertüren für den Schutz der
Mietergemeinschaft unerlässlich.
Im wiedervereinten Berlin gingen
die Fallzahlen zum Wohnungseinbruch
„in den Keller“, während Kellereinbrüche
plötzlich boomten. Zuletzt
– im Jahr 2008 – wurden hier
Kellertüren sollten nie offen stehen.
14
Einbrecher legen
nicht selten auch Feuer
8.228 Wohnungs-, aber 11.221 Keller-
und Bodeneinbrüche gezählt.
Diese Zahl lag zwar weit unter der
Spitzenbelastung von 1998, als es
20.940 Kellereinbrüche waren; von
Entwarnung kann aber keine Rede
sein.
Was noch schlimmer ist: Einbrecher
legen gar nicht so selten auch
Feuer, das dann schnell das ganze
Haus bedroht. Vor solchen gefährlichen
Einbrechern und Brandstiftern
schützt nur eines: Türen zu!
Hauseingänge sollten zumindest zur
Nachtzeit, Keller- und Bodentüren
ständig verschlossen sein.
Mieterinnen und Mieter sind üblicher
weise aus dem Miet ver trag (Hausordnung)
verpflichtet, diese Türen
abzuschließen. Aber aus Bequemlichkeit
oder Gedankenlosigkeit tun es
viele leider nicht. So gefährden sie
Hab und Gut, schlimmstenfalls auch
Leben und Gesundheit der ganzen
Hausgemeinschaft!
Der Vermieter sorgt für Schlösser
in den Türen und hält sie funktionsfähig,
womit er seinen Beitrag zur Erfüllung
dieser Vertragspflicht leistet.
Wenn hier Reparaturbedarf entsteht,
ist es dem Vermieter sofort zu mel-
Fahrräder auch im
Abstellraum anschließen
den. Im Übrigen müssen die Mieter
selbst Umsicht und Verantwortung
zeigen und diese Zugänge abschließen.
Auch sollten Mieter, die über
eine Gegensprechanlage verfügen,
nicht nach dem Klingeln ohne zu
fragen die Tür öffnen und somit
womöglich den Dieb oder Brandstifter
selbst hereinlassen. Und Fahrradbesitzer
sollten ihren „Drahtesel“
Winfried roll,
Kriminaldirektor a.D.,
Initiative Schutz vor Kriminalität
e.V., www.isvk.de
auch und gerade in Abstellräumen
mit einem guten Schloss fest anschließen.
Wertgegenstände nicht
im Keller unterbringen
Schutz vor Brandstiftern, Dieben
oder Einbrechern bietet also nur die
verschlossene Keller- oder Bodentür.
Was dahinter liegt, lässt sich mit vertretbarem
Aufwand kaum wirksam
gegen Straftäter sichern.
Die üblichen Latten- oder Maschendrahtverschläge
sind keine Sicherungen.
Natürlich darf man es
Tätern hier nicht allzu leicht machen
und womöglich aus falscher Sparsamkeit
gar keinen Verschluss anbringen;
dann wäre ein Entwenden
nämlich versicherungsrechtlich kein
Einbruchdiebstahl mehr.
Besser ist es, im Keller nichts wirklich
Wertvolles zu verstauen und das
auch offen sehen zu lassen – was aber
nicht heißt, bloß ausrangierte Möbel
oder ähnliche Sachen dort zu lagern.
Gerümpel und Unordnung im Keller
finden Einbrecher und Brandstifter
nämlich ausgesprochen attraktiv,
weil sie daran erkennen: Hier gibt es
keine aufmerksamen Mieter, die regelmäßig
Ordnung schaffen, kontrollieren
und nach dem Rechten
sehen. n
STADT UND LAND • MIETER Journal Nr. 28 • März 2010