Behinderten-Parkplätze
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22<br />
Durchmischt<br />
Tirol :<br />
Kann man Fotografien hörbar machen?<br />
- Audiodeskription in Fotoausstellungen<br />
Mein Name ist Helga Kirchleitner und ich studiere<br />
Medienpädagogik und Kommunikationskultur<br />
an der Universität Innsbruck. In meiner<br />
Diplomarbeit setze ich mich mit akustischen<br />
Führungssystemen in Museen und Ausstellungen<br />
auseinander. Ich möchte herausfinden, wie<br />
man Fotografien mit Hilfe von Audiodeskription<br />
für blinde und sehbehinderte Menschen anbieten<br />
kann.<br />
Wie komme ich zu dieser Frage? Ein spät erblindeter<br />
Bekannter aus den Niederlanden stellte<br />
mir die Frage, ob es in Österreich für blinde und<br />
sehbehinderte Menschen Angebote in Museen<br />
gibt. Mein Interesse wurde geweckt. Nach einiger<br />
Zeit Recherche habe ich Anfang Februar 2011<br />
eine Gruppendiskussion im Tiroler Blinden- und<br />
Sehbehinderten- Verband (TBSV) gemacht. Sieben<br />
Personen diskutierten über die Vermittlung<br />
von Fotografien durch Audiodeskription. Einige<br />
der DiskussionsteilnehmerInnen konnten eigene<br />
Erfahrungen einbringen, da sie für den TBSV<br />
im Herbst 2010 eine Fotoausstellung mit ihren<br />
Fotografien mitgestaltet haben. Bei der Frage,<br />
wie sie ihre eigenen Fotografien beschreiben<br />
würden, kamen zwei wichtige Kriterien für die<br />
Beschreibung heraus.<br />
Erstens ist die Intention des Fotografen wichtig.<br />
Was will der Fotograf beschreiben oder auch<br />
sagen? Was war der Auslöser für das Foto? Von<br />
welchem Geräusch oder auch Geruch wurde der<br />
Fotograf geleitet? Hierbei könnte der Fotograf<br />
die Möglichkeit wahrnehmen, das Geräusch<br />
bzw. die Geräusche, von denen er geleitet wird,<br />
direkt aufzunehmen. Das würde die Audiode-<br />
Helga Kirchleitner mit einem akustischen<br />
Führungssystem in der Hand. Es gibt einen<br />
Lautsprecher am oberen Ende des Gerätes.<br />
Die Nummern zum Eintippen sowie auch<br />
die Stop- und Playtaste befinden sich auf<br />
der Vorderseite. Die Eingabe erfolgt durch<br />
das Eintippen der Nummer.<br />
skription bereichern und eine erweiterte Wahrnehmungsmöglichkeit<br />
bieten.<br />
Und der zweite wichtige Punkt liegt in einer gelungenen<br />
Bildbeschreibung. Neben diesen beiden<br />
Punkten ist genau zu überlegen, wie man<br />
die BesucherInnen von einer Fotografie zur<br />
nächsten führt. Wird das in Ausstellungen mit<br />
Fotografien mitbedacht, so könnte ich meinem<br />
Bekannten aus den Niederlanden bald sagen,<br />
dass er einen Ausstellungsbesuch einplanen<br />
kann.<br />
Helga Kirchleitner<br />
Okt-Dez 2010<br />
der<br />
Durchblick