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der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Juli-September 2011<br />

Thematik<br />

Mitteilungen des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />

ÖBSV<br />

Stoppt<br />

den Kahlschlag<br />

bei Sozialleistungen!<br />

Hörbücherei<br />

plant Zugang<br />

zu 30.000<br />

barrierefreien Titeln!<br />

Bericht Seite 14<br />

www.blindenverband.at<br />

Seite 3<br />

VBSV-Obmann-Stv. Karl-Heinz Ritter beim Kochen.<br />

Mehr über die Freizeitaktivitäten blinder und<br />

sehbehinderter Menschen ab Seite 10<br />

Juli - September 2011 - Ausgabe 3<br />

1<br />

e 2,50


2<br />

Werbung<br />

Barrierefreie Köstlichkeiten<br />

von bofrost<br />

„Mit großer Begeisterung hat unsere Verkaufsmannschaft<br />

darauf reagiert, dass wir unseren<br />

sehbehinderten Kunden den Katalog nun als<br />

Hörversion zur Verfügung stellen können“, erklärt<br />

der Leiter der Niederlassung Herzogenburg<br />

Andreas Wieden. „Unsere betroffenen Kunden<br />

sind nun richtig auf den Geschmack gekommen<br />

und probieren die unterschiedlichsten Produkte<br />

aus“, freut sich dieser.<br />

„Es ist uns wichtig, jedem Kunden einen maßgeschneiderten<br />

Service zu bieten. Bis dato haben<br />

wir sehr positives Feedback aufgrund des Hörkataloges<br />

erhalten. Selbstverständlich würden<br />

wir uns über weiteren Input freuen, denn wir<br />

sind davon überzeugt, dass der direkte Kontakt<br />

des Verkaufsfahrers an der Türe optimal dafür<br />

geeignet ist, besonderen Bedürfnissen optimal<br />

zu entsprechen“, erklärt GF Reinhold Hubacek<br />

von bofrost*.<br />

„Heuer liegt der Fokus in unserem Katalog neben<br />

den Kernkompetenzen von bofrost*: Fisch,<br />

Gemüse und Eis, vor allem auf typisch österreichischen<br />

Gerichten. Angefangen bei gefüllten<br />

Paprika bis hin zum Blunzengröstl und dem<br />

Klassiker Sachertorte bieten wir im diesjährigen<br />

Winterkatalog 2011/2012 unseren Kunden ein<br />

besonders „gschmackiges“ Sortiment an“, ist<br />

Marketingleiterin Barbara Brix besonders stolz.<br />

der<br />

Juli-September 2011 <strong>Durchblick</strong>


n Stoppt Kahlschlag<br />

bei Sozialleistungen!<br />

Gegen Kürzungen von Mobilitäts- und Telekommunikationszuschuss<br />

sowie Einführung von<br />

Pflegegutscheinen<br />

Während sich in Österreich das Sommerloch<br />

ausbreitete, wurde still und heimlich bei den Sozialleistungen<br />

eingespart. Damit wird der massive<br />

Kahlschlages zu Lasten der Schwächsten in<br />

unserer Gesellschaft fortgesetzt.<br />

Nach der Abschaffung der Rückvergütung der<br />

Normverbrauchsabgabe (NOVA) wurde jetzt<br />

auch noch der Mobilitätszuschuss für behinderte<br />

Menschen gekürzt. In einem nicht nachvollziehbaren<br />

Brief an die Betroffenen wird diese<br />

Maßnahme als Wiederherstellung des finanziellen<br />

Gleichgewichtes des Staates gerechtfertigt.<br />

Warum spart man dann ausgerechnet bei den<br />

behinderten Menschen? Genau das führt doch<br />

zu einem noch höheren finanziellen Ungleichgewicht<br />

in Österreich!<br />

Zudem wurde mit 1. Juli der staatliche Telekommunikationszuschuss<br />

gekürzt. Auch hier wird<br />

ausgerechnet bei jenen gespart, die auf dieses<br />

Kommunikationsmittel besonders angewiesen<br />

sind, nämlich bei blinden und hochgradig<br />

sehbehinderten Menschen. Wo bleibt hier für<br />

Betroffene der Grundsatz des Nachteilsausgleiches<br />

unserer Solidargemeinschaft?<br />

Eine besondere Schreckensnachricht ist die<br />

Überlegung aus Kärnten, das Pflegegeld in Form<br />

von Gutscheinen (die Hälfte davon für pflegende<br />

Angehörige, die andere Hälfte für professionelle<br />

Pflegekräfte) auszahlen zu wollen. Gemäß<br />

der UN-Behindertenrechtskonvention müssen<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Juli-September 2011<br />

Durchdacht<br />

Betroffene selbst entscheiden können, wie sie<br />

ihre Pflege- und Unterstützungsmaßnahmen<br />

gestalten wollen. In Zeiten des Sparwahns in<br />

Österreich, einem der reichsten Länder der<br />

Welt, können es sich Angehörige finanziell gar<br />

nicht mehr leisten, ihren Beruf zugunsten der<br />

Pflege und Betreuung ihrer Familienmitglieder<br />

aufzugeben.<br />

Es wäre ein arger Rückschritt, wenn man pflegende<br />

Angehörige, meist Frauen, mit einem<br />

Scheck in der Höhe von 226 Euro abspeisen<br />

wollte. Die Politik sollte wenigstens die bereits<br />

seit vielen Jahren geforderte jährliche Valorisierung<br />

um den Pensionistenpreisindex gesetzlich<br />

umzusetzen, damit wenigstens die Inflation abgegolten<br />

wird!<br />

Mag. Gerhard Höllerer<br />

Präsident des ÖBSV<br />

3


4<br />

Inhalt<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

der<br />

Ausgabe 3 - 2011<br />

n Durchdacht<br />

ÖBSV-Präsident Mag. Gerhard Höllerer … 03<br />

n Durchgeblickt<br />

Freiwillige HelferInnen im ÖBSV ... 05<br />

SEBUS: Barrierefreie Kommunikation ... 07<br />

ÖBSV-Landesgruppen:<br />

Keine Zeit zum Faulenzen! ... 10<br />

ORF-Plus bei Barrierefreiheit ... 13<br />

Kooperation mit Bookshare (USA) ... 14<br />

n Durchgecheckt<br />

Erste Bilanz: Apothekenruf 1455 ... 16<br />

n Durchleuchtet<br />

„Haus des Sehens“ feiert ... 18<br />

n Durchmischt<br />

Österreich ... 21<br />

Wien ... 21<br />

Oberösterreich ... 22<br />

Salzburg ... 24<br />

Vorarlberg ... 25<br />

Tirol ... 27<br />

n Durchgetickert ... 30<br />

Impressum<br />

Der <strong>Durchblick</strong><br />

Mitteilungen des Österreichischen<br />

Blinden- und Sehbehindertenverbandes;<br />

Selbsthilfeorganisation blinder und<br />

sehbehinderter Menschen<br />

Nr. 3, Juli-September 2011, 64. Jahrgang<br />

Österreichischer Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

(ÖBSV), 1130 Wien, Hietzinger Kai 85<br />

ZVR-Zahl: 903235877<br />

www.blindenverband.at<br />

Herausgeber: Mag. Gerhard Höllerer, Präsident<br />

Tel.: 01/9827584-200, Fax-DW: 209<br />

Mobil: 0664/4410400<br />

e-mail: praesident@blindenverband.at<br />

Chefredakteur: Mag. Raimund Lunzer,<br />

Pressesprecher<br />

Tel.: 01/9827584-202, Fax-DW: 209<br />

Mobil: 0664/1401177<br />

e-mail: presse@blindenverband.at<br />

Abo-Verwaltung: Sina Brychta, Bundessekretariat<br />

Tel.: 01/9827584-201, Fax-DW: 209<br />

e-mail: office@blindenverband.at<br />

Einzelpreis: Euro 2,50.<br />

Das Jahresabo für Nicht-Mitglieder und Freunde<br />

des ÖBSV kostet Euro 13,-- inkl. Porto.<br />

Grafik & Layout:<br />

DI Arno Moosleitner, Mighty Moose Grafik<br />

Tel: 0662-880956, Mobil: 0699-10637212<br />

e-mail: arno@moosleitner.at<br />

Internet: www.moosleitner.at<br />

Druck: Huttegger GmbH & Co. KG, 5020 Salzburg<br />

Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz<br />

Der Österreichische Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) ist als Dachverband seiner<br />

sieben Landesgruppen, das sind die Landesgruppe Kärnten, die Landesgruppe Oberösterreich,<br />

die Landesgruppe Salzburg, die Landesgruppe Steiermark, die Landesgruppe Tirol, die Landesgruppe<br />

Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie die Landesgruppe Vorarlberg, überparteilich<br />

und religiös neutral und hat seinen Sitz am Hietzinger Kai 85, 1130 Wien. Seine zentrale<br />

Aufgabe ist die Förderung der Interessen und Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen<br />

und die Anleitung zur Selbsthilfe. Der Präsident des ÖBSV ist Mag.iur. Gerhard Höllerer, die Mitglieder<br />

des Vorstandes sind die Obleute der Landesgruppen: Das sind Josef Schinwald, Willibald<br />

Kavalirek, Ben-David Jost, Ferdinand Kühtreiber, Dietmar Graff, Manfred Schuler und Friedrich<br />

Zorn. Grundlegende Richtung: Die Zeitschrift „Der <strong>Durchblick</strong>“ ist eine Sammlung von Texten<br />

und Bildmaterial mit behinderungsspezifischem Inhalt und auch Wissenswertem von allgemeinem<br />

Interesse mit Informationen über wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Leistungen<br />

und Unterhaltung. Medieninhaber ist zu 100 % der ÖBSV.<br />

der<br />

Juli-September 2011 <strong>Durchblick</strong>


ÖBSV ist stolz auf seine<br />

freiwilligen HelferInnen<br />

Knapp 100 „Ehrenamtliche“ im Dienste der blinden<br />

und sehbehinderten Menschen<br />

„Ohne das tolle Engagement freiwilliger Helfer<br />

in der Dachorganisation und in unseren sieben<br />

Landesgruppen wäre die Bandbreite und Qualität<br />

unserer Mitgliederbetreuung nicht möglich“,<br />

lobt Mag. Gerhard Höllerer, Präsident des<br />

ÖBSV, die zahlreichen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

des Österreichischen Blinden- und<br />

Sehbehindertenverbandes.<br />

Wussten Sie, dass 43,8 Prozent der österreichischen<br />

Bevölkerung ehrenamtlich engagiert<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Juli-September 2011<br />

Durchgeblickt Thematik<br />

sind? Am „Tag der Freiwilligen“, welcher am<br />

17. Juni stattfand, öffneten daher Einrichtungen<br />

und Projekte gemeinnütziger Organisationen<br />

ihre Türen oder planten Aktionen für Menschen,<br />

die sich freiwillig engagieren wollen. Auch die<br />

Landesgruppe Wien, Niederösterreich und Burgenland<br />

des ÖBSV nutzte den Tag, um mit einer<br />

„Begleit-Aktion“ auf ihre ehrenamtlichen HelferInnen<br />

und deren wertvolle Unterstützung aufmerksam<br />

zu machen.<br />

„Um der Bevölkerung ein Bild von unserer Landesgruppe,<br />

den Tätigkeiten und dem Leben mit<br />

einer Sehbehinderung zu vermitteln, haben sich<br />

Passanten bekamen am „Tag der Freiwilligen“ einen kleinen Einblick in das Leben blinder<br />

und sehbehinderter Menschen. (Bilder: ÖBSV-Landesgruppe Wien, NÖ, Bgld.)<br />

5


6<br />

Thematik Durchgeblickt<br />

spontan fünf unserer Freiwilligen bereit erklärt,<br />

die Aktion zu unterstützen“, berichtet Obmann<br />

Friedrich Zorn. Im Rahmen der „Begleit-Aktion“,<br />

die an der belebten Ecke Museumsquartier/Mariahilferstraße<br />

stattfand, konnten interessierte<br />

Passanten mithilfe einer Simulationsbrille entweder<br />

eine Makula-Degeneration oder Retinitis<br />

Pigmentosa nachempfinden und damit entweder<br />

ein paar Meter selbstständig gehen oder<br />

sich von unseren ehrenamtlichen HelferInnen<br />

führen lassen.<br />

Im Laufe des Nachmittags haben sich viele<br />

Menschen in die für sie ungewohnte Situation<br />

begeben und so einen kleinen Einblick in das<br />

Leben blinder und sehbehinderter Menschen<br />

gewonnen. In vielen Gesprächen, die sich am<br />

Rande ergaben, wurden sowohl Erwachsene<br />

als auch Kinder mit Informationsbroschüren<br />

versorgt und darauf aufmerksam gemacht, wie<br />

wichtig Unterstützung für Betroffene ist. Zorn:<br />

„Wir hoffen, es ist uns mit der Aktion gelungen,<br />

den Menschen zu zeigen, wie wichtig ehrenamtliches<br />

Engagement für die Gesellschaft ist und<br />

welch tolle Erfahrungen daraus gewonnen werden<br />

können.“<br />

Insgesamt stehen für die drei östlichen Bundesländer<br />

derzeit etwa 20 freiwillige HelferInnen<br />

zur Verfügung. Obmann Zorn: „Unsere<br />

Freiwilligen engagieren sich, indem sie unsere<br />

Mitglieder entweder im Rahmen regelmäßiger<br />

Begleitdienste zu Ärzten oder Ämtern, Einkäufen<br />

oder zu kulturellen Veranstaltungen oder bei<br />

Besuchsdiensten unterstützen. Fallweise helfen<br />

sie dem Verein aber auch bei Veranstaltungen<br />

aus.“<br />

Auch der Tiroler Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

(TBSV) kann auf rund 25 ehrenamtliche<br />

HelferInnen zurückgreifen. Diese übernehmen,<br />

so Alt-Obmann Dietmar Graff, Funktionärstä-<br />

tigkeiten, die Betreuung von Veranstaltung,<br />

Begleit- und Vorlesedienste, Freizeit- und Sportbetreuung,<br />

begleiten FunktionärInnen, unterstützen<br />

die Verbandsarbeit (Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Events, Tag der offenen Tür, etc.) und helfen<br />

bei der sozialen Betreuung mit. Graff: „Aktuell<br />

suchen wir beispielsweise Freiwillige, welche die<br />

Betreuung unseres Sinnes-Gartens übernehmen.“<br />

Der Obmann des Salzburger Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />

(SBSV), Josef Schinwald,<br />

kann sich auf drei besonders treue freiwillige<br />

HelferInnen verlassen. Zwei Damen umsorgen<br />

die Mitglieder bei Veranstaltungen. „Edi“ macht<br />

Fahrtendienste, Hausbetreuung, Gartenarbeiten<br />

etc. Schinwald: „Natürlich melden sich auch<br />

immer wieder ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die dann meist in der Mitgliederbetreuung<br />

eingesetzt werden.“<br />

Ebenso in der Dachorganisation möchte man<br />

in Hinkunft verstärkt auf das Engagement von<br />

ehrenamtlichen HelferInnen setzen. „Seit September<br />

verrichtet Bianca Ogrizek Woermann in<br />

der Hörbücherei eine ehrenamtliche Tätigkeit<br />

im Ausmaß von zwei Stunden die Woche“, erzählt<br />

Leiter Mag. Alexander Guano. Die gebürtige<br />

Schweizerin ist Historikerin und arbeitet seit<br />

einem halbem Jahr u.a. in der Bibliothek einer<br />

größeren Anwaltskanzlei in Wien. Guano: „Bei<br />

uns in der Hörbücherei wird sie bibliothekarische<br />

Arbeiten wie Büchereingabe, Recherchevertretung,<br />

usw. erledigen.“<br />

Text: Raimund Lunzer, Martin Tree, Eva Gamsjäger,<br />

Barbara Hoffmann, Josef Schinwald und Gertrude<br />

Schulte<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


SEBUS:<br />

Barrierefreie Kommunikation<br />

Zwei MitarbeiterInnen der ÖBSV-Schulungseinrichtung<br />

waren beim Informations- und Kommunikationstechnologie-Forum<br />

Die beiden SEBUS-Mitarbeiterinnen Nicole Angel<br />

(Medienproduktion) und Dipl.-Päd. Susanne<br />

Schüller (Pädagogische Leitung der Schulungseinrichtung)<br />

eröffneten am 11. Juli das diesjäh-<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Juli-September 2011<br />

Durchgeblickt Thematik<br />

rige Informations- und Kommunikationstechnologie-Forum<br />

zum Thema „Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie für Menschen<br />

mit Behinderungen, Praxis – Forschung – Entwicklung“<br />

an der Johannes Kepler Universität<br />

in Linz. Aus dem breitgefächerten Angebot an<br />

Vorträgen wählten sie die Schwerpunkte „Barrierefreies<br />

Informationsdesign“, „Gleichstellung<br />

Nicole Angel (links) und Susanne Schüller (rechts) nahmen am diesjährigen IKT-Forum<br />

in Linz teil. (Bild: ÖBSV/Lunzer)<br />

7


8<br />

Durchgeblickt<br />

in der Bildung“ und „IKT für sehbeeinträchtigte<br />

und blinde Menschen“.<br />

Das Forum wurde von Dr. Klaus Miesenberger<br />

und Behindertenanwalt Dr. Erwin Buchinger<br />

eröffnet. Das Angebot reichte von „Barrierefreies<br />

Informationsdesign“, „Gleichstellung in der<br />

Bildung, IKT für hörbeeinträchtigte Menschen“,<br />

„Seniorengerechte Produkte“ bis hin zu „IKT für<br />

sehbeeinträchtigte und blinde Menschen“.<br />

Die beiden Vormittagsvorträge zum Thema<br />

„Barrierefreies Informationsdesign“ legten ihren<br />

Fokus auf Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

bzw. mit kognitiver Beeinträchtigung.<br />

Zuerst wurde eine Internetplattform vorgestellt,<br />

die von den Usern selbst gestaltet und mit diversen<br />

persönlichen Inhalten gefüllt werden kann.<br />

Diese einfach gestaltete Internetseite dient der<br />

Vernetzung und der Kommunikation und fördert<br />

das multimediale Lernen.<br />

Während der zweiten Präsentation erfuhr man<br />

viel Wissenswertes über die sogenannte „Einfache<br />

Sprache“ und die Verwendung von Symbolkommunikation.<br />

Auch hier wurde ein Internet-Portal-Projekt<br />

vorgestellt, bei dem die User<br />

eigene Inhalte hochladen können. Auch in der<br />

Schulungseinrichtung SEBUS sind Trainerinnen<br />

und Trainer mit dieser Thematik in Bezug auf<br />

Lernschwierigkeiten mancher KursteilnehmerInnen<br />

und dem Erlernen der deutschen Sprache<br />

(„Deutsch als Fremdsprache“) konfrontiert.<br />

Zum Thema „Barrierefreies Informationsdesign“<br />

stand „Easy-to-Read“ im Mittelpunkt<br />

der beiden ersten Präsentationen; hier wurde<br />

erklärt, wie ein Mensch einen Text wahrnimmt,<br />

aufnimmt und verarbeitet und was zu beachten<br />

ist, um die Lesbarkeit zu steigern. Sehr interessant<br />

war der kurze Einblick in einen Qualitäts-<br />

katalog für diverse Medien und die unterschiedlichsten<br />

Zielgruppen-Anforderungen. Dieser<br />

soll eine gleichbleibende Qualität sichern und<br />

das Erstellen von so genannten „Easy-to-Read“-<br />

Texten erleichtern.<br />

Ein weiterer Vortrag bot viele interessante Informationen<br />

zum Thema „Fußgänger-Simulationsmodelle“.<br />

Hier wurde ein Experiment vorgestellt,<br />

bei dem das Fußgänger-Verhalten in einem barrierefreien,<br />

öffentlichen Gebäude (Bahnhof) anhand<br />

von freiwilligen TeilnehmerInnen mit den<br />

unterschiedlichsten Handicaps, Beeinträchtigungen<br />

und Behinderungen untersucht wurde.<br />

Das bemerkenswerte Ergebnis zeigt, dass es<br />

keinen signifikanten Unterschied zwischen den<br />

einzelnen Versuchsgruppen gibt.<br />

Die Diskussion rund um „Barrierefreies Iphone<br />

– aus der Sicht eines blinden Nutzers“ war für<br />

SEBUS äußerst interessant und erkenntnisreich.<br />

Der Vortragende bewies eindrucksvoll, dass das<br />

Iphone von Apple trotz Touch-Display absolut<br />

geeignet für blinde Menschen ist. Die integrierte<br />

Sprach-Software macht das Navigieren am<br />

Display einfach und ermöglicht das Nutzen der<br />

zahlreichen Funktionen des Smartphones. Das<br />

Angebot an barrierefreien Apps ist schon recht<br />

groß und wird laufend erweitert.<br />

Ein weiterer Beitrag hatte das Projekt „GESTU<br />

– gehörlos erfolgreich studieren an der TU<br />

Wien“ von Georg Edelmayer (Institut ‚integriert<br />

studieren‘, TU Wien) zum Thema. Für KursteilnehmerInnen<br />

bei SEBUS, die die Matura anstreben<br />

und sich anschließend für ein Studium<br />

entscheiden, ist die Aussicht integriert studieren<br />

zu können sicher ermutigend und erleichtert die<br />

Entscheidung FÜR ein Studium.<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


Einige Aufgaben der Servicestelle und Technikunterstützung<br />

für Studierende sind:<br />

• Finanzierung und Organisation von ÖGS-<br />

DolmetscherInnen und TutorInnen (ÖGS = Österreichische<br />

Gebärdensprache) während des<br />

Studiums<br />

• Allgemeine Studienberatung und Unterstützung<br />

bei Studienadministration und Prüfungsabwicklung<br />

• Zugängliche Unterrichtsmaterialien und optimale<br />

Einbindung gehörloser Menschen in die<br />

Lehrveranstaltungen<br />

• Videoaufzeichnung der Vorlesungen, Live-<br />

Untertitelung (Re-Speaking), Tele-Dolmetschen<br />

Das Projekt „GESTU - gehörlos erfolgreich studieren<br />

an der TU-Wien“ bzw. die beteiligten<br />

Studierenden werden vom Bundesministerium<br />

für Wissenschaft und Forschung (BMWF), der<br />

TU-Wien, dem Fonds Soziales Wien (FSW) und<br />

dem Bundessozialamt (BSB) gefördert.<br />

In der Präsentation „Neue Zugänge zur Mathematik<br />

für Blinde und Sehbehinderte“ wurde<br />

das System LAMBDA (Linear Access to Mathematic<br />

for Braille Device and Audiosynthesis)<br />

vorgestellt. Diese Software versuchte die beiden<br />

Aspekte (Mathematikschrift und unterstützende<br />

Werkzeuge) in einem Software-Paket zu<br />

vereinen. Der jetzige Stand der Software bietet<br />

bereits vielversprechende Möglichkeiten. Ein<br />

Projekt LAMBDA2 bietet die Möglichkeit, das<br />

bestehende System LAMBDA weiter zu entwickeln,<br />

zu verbessern und für den universitären<br />

Bereich zu optimieren.<br />

Vertiefend wurde im Vortrag „Mathematik für<br />

Blinde“ auf die Geschichte und Zugang der<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Juli-September 2011<br />

Thematik<br />

Mathematik für Blinde eingegangen, auf verschiedenste<br />

Werkzeuge, sowohl Hardware (z.B.<br />

Rechenkasten) wie die gesamte Bandbreite<br />

der Softwarelösungen. Beeindruckend waren<br />

die Mathematikwerkzeuge für Schulkinder; vor<br />

allem der Wiener Rechenkasten, da hier spielerisch<br />

Rechenfunktionen gelöst werden, das<br />

komplexe Werkzeug Abakus und die taktile Zeichentafel,<br />

mit der grafische Darstellungen für<br />

blinde Menschen erfahrbar werden.<br />

Die Tatsache, dass mathematische Formeln in<br />

Brailleschrift berechnet und in ein Format für<br />

Sehende übersetzt werden, schafft Transparenz<br />

und ermöglicht eine Zusammenarbeit von Sehenden<br />

und Nicht-Sehenden. Es wurden verschiedene<br />

Softwarelösungen vorgestellt, u.a.<br />

LaTEX, MathML, OpenMath, LiTEX, MuPAD,<br />

Lambda, Dots Plus und MathInBraille. MuPAD,<br />

Dots Plus und MathInBraille wurden hier mit<br />

Beispielen präsentiert.<br />

Die beiden SEBUS-Mitarbeiterinnen fanden das<br />

IKT-Forum in Linz sehr interessant und gewannen<br />

zahlreiche neue Einblicke und Erkenntnisse.<br />

Zukunftsweisende Technologien und das erlebte<br />

Engagement in den einzelnen Forschungsbereichen<br />

lassen auf neue Erkenntnisse und Verbesserungen<br />

der Alltagssituationen und Lernmöglichkeiten<br />

hoffen.<br />

Text: Nicole Angel und Susanne Schüller<br />

9


10<br />

Durchgeblickt<br />

Keine Zeit zum Faulenzen!<br />

In den ÖBSV-Landesgruppen reicht das Freizeit-<br />

Angebot von Kochen über Schach bis hin zum<br />

Tanzen<br />

Was machen blinde und sehbehinderte Menschen<br />

in ihrer Freizeit? Die Landesgruppen des<br />

Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />

(ÖBSV) bieten jede Menge lehrreicher,<br />

aber auch unterhaltsamer Kurse an. „Der<br />

<strong>Durchblick</strong>“ hat sich in Vorarlberg und Wien<br />

umgesehen…<br />

Kochkurs im „Ländle“. „Dreh bitte den Dunstabzug<br />

runter, sonst hör ich nicht, ob die Suppe<br />

schon kocht“, sagt Charly (41) zu Kochlehrerin<br />

Christine Rumpold (58). Blinde und Sehbehinderte<br />

müssen sich auch in der Küche auf Gehör,<br />

Nase und den Tastsinn verlassen. Für das Filet<br />

„Wellington“ wird zuerst das Fleisch angebraten.<br />

Nach ein paar Minuten und mehrmaligem<br />

Wenden des Filets macht Manfred (58) den<br />

„Daumentest“, um festzustellen, ob das Fleisch<br />

ausreichend lange in der Pfanne gelegen hat.<br />

Dann wird der Blätterteig ausgerollt, mit Brät<br />

bestrichen und mit Champignons belegt. Den<br />

gefrorenen Blätterteig hat Nadja (29) langsam<br />

und vorsichtig ausgerollt, damit er nicht bricht.<br />

Beim Verstreichen des Bräts auf dem Teig tastet<br />

sie mit ihrer freien Hand nach dem Rand.<br />

Nachdem das Filet im Teig verpackt ist, bereiten<br />

Nadja und Simon (24) das Gemüse für die<br />

Suppe vor. Simon lässt die Messerklinge stets<br />

an den Fingern entlanggleiten, um den Kohlrabi<br />

in gleichmäßige Würfel zu schneiden. Manfred<br />

nimmt sich währenddessen die Tomaten für<br />

Die Vorarlberger Gruppe der begnadeten Hobbyköche hatte jede Menge Spaß beim Zubereiten<br />

der leckeren Speisen.<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


Genauigkeit und Fingerspitzengefühl gehören<br />

beim Aufteilen der Portionen dazu.<br />

den Salat vor. Auf die gleiche Weise wie Simon<br />

schneiden Birgit (32) und Nadja das Obst für<br />

den Fruchtsalat, den es zum Nachtisch gibt.<br />

Etwa nach der Hälfte der Garzeit bekommt das<br />

Filet im Ofen „Gesellschaft“ von den Kroketten.<br />

Bis alles fertig ist, bleibt noch Zeit, um die Salate<br />

zu würzen und abzuschmecken und den Tisch<br />

zu decken. Vorsichtig schüttet Charly Salz auf einen<br />

Teelöffel. „Das kleine Gläschen ist ein bisschen<br />

problematisch. Zuhause habe ich ein Salzfass,<br />

aus dem ich Prise für Prise würzen kann.“<br />

Ohnehin sind die heimischen Küchen der Kursteilnehmer<br />

etwas anders eingerichtet als jene<br />

von Sehenden. Birgit hat bei ihrem Herd mit<br />

kleinen Punkten Markierungen an den Drehknöpfen<br />

angebracht. „Moderne Geräte sind<br />

manchmal problematisch, die Bedienung über<br />

Berührungssensoren ist für unsereins nicht<br />

möglich“, erzählt sie.<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgeblickt<br />

Der technikbegeisterte Simon lässt während des<br />

ganzen Kurses sein Aufnahmegerät mitlaufen.<br />

„Ich habe mir vor einer Weile angewöhnt, den<br />

Recorder so oft es geht im Alltag zu benutzen.<br />

Für mich ist das wie ein Fotoapparat“, erklärt<br />

der 24-Jährige. Aus den Aufnahmen soll eine<br />

Audio-DVD entstehen, mit der die Teilnehmer<br />

die Kochschritte später noch einmal nachvollziehen<br />

können. Simon sagt: „Wir haben beim<br />

Kurs auch viel herumgeblödelt. Bei der Nachbearbeitung<br />

der Aufnahmen habe ich immer viel<br />

zu lachen.“ Er ist auch ständig auf dem Laufenden,<br />

welche technischen Neuerungen für Sehbehinderte<br />

auf dem Markt sind. Sprechende<br />

Waagen und Messbecher seien derzeit günstig<br />

zu haben.<br />

Obwohl sie nicht immer mit vollem Ernst bei der<br />

Sache waren, habe es in den fünf Einheiten des<br />

Kurses keine Verletzungen gegeben. Das Essen<br />

war vorzüglich, die Stimmung ausgelassen und<br />

heiter. Ganz normal eben.<br />

Fertig! Das leckere Essen ist angerichtet.<br />

„Wie kommt das Brett in den Kopf?“<br />

Unter diesem Motto hat der BBI-Professor Erich<br />

Schmid einen interessanten Film über Schach<br />

Juli-September 2011 11


12<br />

Durchgeblickt<br />

für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen<br />

auf der Webplattform YouTube veröffentlicht.<br />

„Ordnung ist für blinde Menschen mehr als das<br />

halbe Leben“ und „Klare Begriffe erleichtern das<br />

Denken und die Kommunikation“, das sind die<br />

Botschaften, die Prof. Schmid, der neben seiner<br />

Verantwortung für Drehbuch und Regie auch<br />

selbst im Film als Lehrer auftritt, vermitteln<br />

möchte.<br />

Die Regeln beim Blindenschach sind dieselben<br />

wie bei Sehenden, dennoch gibt es einige gravierende<br />

Unterschiede:<br />

• Die schwarzen Felder der speziellen Schachbretter<br />

sind gegenüber weißen erhaben.<br />

• Figuren werden in Löcher gesteckt, damit sie<br />

nicht umgeworfen werden können.<br />

• Schwarze Figuren sind oben gekennzeichnet.<br />

• Das Verfolgen von Schrägen muss gut geübt<br />

werden, da sich tastende Finger manchmal sehr<br />

weit vom Ausgangsfeld entfernen.<br />

Gemeinsam mit den SchülerInnen des Wiener<br />

Bundes-Blindenerziehungsinstitutes Angelika,<br />

Claudia, Markus, Paulin, Nicu und Mario zeigt<br />

der BBI-Professor, dass die faszinierende Welt<br />

des Schach-Spieles auch von blinden und<br />

sehbehinderten Kindern und Jugendlichen erschlossen<br />

werden kann. Für Kamera und Schnitt<br />

zeichnet Johannes Weingartner verantwortlich,<br />

der Film kann auf YouTube abgerufen werden!<br />

Infos gibt es auch auf der Website www.blindenschachbund.at<br />

Doch zurück zum Vorarlberger Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband. Dieser organisierte<br />

gemeinsam mit der Tanzschule Hieble einen<br />

Tanzkurs, an dem sieben blinde und sehbehinderte<br />

Menschen teilnahmen. Für diejenigen, die<br />

keinen sehenden Partner haben, sprangen sogenannte<br />

TaxidancerInnen ein, die sehr bemüht<br />

waren, alles gut zu erklären.<br />

Mit großer Begeisterung wurden an vier Abenden<br />

die Grundschritte für den Wiener Walzer,<br />

English Waltz, Discofox, Foxtrott und Merengue<br />

erlernt.<br />

Als Abschluss besuchten die TeilnehmerInnen<br />

gemeinsam einen öffentlichen Tanzabend in<br />

der Tanzschule Hieble in Dornbirn. Es galt, das<br />

Erlernte zu festigen und kräftig das Tanzbein zu<br />

schwingen.<br />

Text: Raimund Lunzer, Martin Begle und Dietmar<br />

Habisch<br />

In den Gesichtern ist die Freude am Schwingen des Tanzbeines ersichtlich.<br />

(Alle Bilder: VBSV)<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


ORF-Plus bei Barrierefreiheit<br />

Habsburg-Begräbnis, Adelshochzeiten und<br />

„Nachbar in Not“ mit Audiodeskription & Untertitelung<br />

Bundeskanzler Werner Faymann (SP) legte vor<br />

kurzem den Jahresbericht 2010 des ORF dem<br />

Nationalrat vor. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk<br />

ist gemäß § 7 ORF-Gesetz dazu verpflichtet,<br />

bis zum 31. März jedes Folgejahres einen Bericht<br />

über die Erfüllung seiner gesetzlichen Aufträge,<br />

u.a. auch der barrierefreien Zugänglichkeit seiner<br />

Fernsehprogramme für blinde und stark<br />

sehbehinderte Menschen, vorzulegen.<br />

Seit 2004 bietet der ORF für blinde und hochgradig<br />

sehbehinderte Menschen Hörfilme mit<br />

Audiodeskription an, die um die Live-Audiokommentierung<br />

erweitert wurde. „Waren es 2009<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgeblickt<br />

noch 112,5 mit Audiokommentar produzierte<br />

Fernsehprogrammstunden, so konnte dieser<br />

Anteil 2010 durch die Steigerung von Hörfilmen<br />

und audiokommentierten Sportübertragungen<br />

gegenüber dem Vorjahr um 300% auf über 450<br />

Stunden angehoben werden“, berichtet der<br />

ORF.<br />

Der Hauptgrund für diese auf den ersten Blick<br />

überdurchschnittliche Steigerung: „Einschließlich<br />

der Fußball-WM in Südafrika, bei der alle 64<br />

Spiele live audiokommentiert wurden, gab es im<br />

ORF SPORT insgesamt 232 audiodeskribierte<br />

Programmstunden.“ Zusätzlich zu den Fußballspielen<br />

begann man 2010, auch die Formel-1-<br />

Übertragungen sowie die österreichischen Skiweltcup-Rennen<br />

und die nordischen Disziplinen<br />

mit Audiokommentierung zu bereichern.<br />

(Bild: ORF/<br />

Pichlkostner)<br />

Stefanie Panzenböck und Martin Zwischenberger haben nicht nur die letzte „Dancing<br />

Stars“-Staffel, sondern auch die beiden Adelshochzeiten audiokommentiert.<br />

Juli-September 2011 13


14<br />

Durchgeblickt<br />

Dennoch: Rechnet man die Sport-Livekommentierungen<br />

weg, betrug die Steigerung im Bereich<br />

Filme und Serien mit 215 Programmstunden<br />

gegenüber dem Vorjahr (111 Stunden) immerhin<br />

90 Prozent. Die Dachorganisation des Österreichischen<br />

Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />

(ÖBSV) fordert nach diesem ersten<br />

Teilerfolg eine Ausweitung der Audiodeskription<br />

bzw. -Kommentierung auch auf anspruchsvolle<br />

Sendungen des öffentlich-rechtlichen Kernauftrages.<br />

Gemeint sind damit Dokumentationen,<br />

Nachrichtensendungen, etc.<br />

Teilweise hat der ORF auf diesen Wunsch<br />

bereits reagiert. Sowohl das Begräbnis von<br />

Dr. Otto Habsburg, als auch die adeligen<br />

Hochzeiten von William & Kate im April sowie<br />

Albert & Charlene Anfang Juli und die „Nachbar<br />

in Not“-Sondersendung am 25. August wurden<br />

barrierefrei, also mit Audiokommentierung und<br />

Untertitelung, ausgestrahlt.<br />

Neben der Hörfassung von Fußballspielen, der<br />

Formel 1 und Schirennen wird ab Herbst auch<br />

der Spartenkanal ORF SPORT PLUS Audiokommentare<br />

senden können. Robert Sperling vom<br />

Humanitarian Broadcasting zum ÖBSV: „Für<br />

die Live-Audiokommentierung auf ORF Sport<br />

Plus ist eine technische Aufrüstung notwendig,<br />

die im Oktober abgeschlossen sein wird.“<br />

Nähere Infos: film4all – Arbeitsgemeinschaft<br />

für Barrierefreie Filme, http://members.aon.at/<br />

film4all<br />

Text: Raimund Lunzer<br />

Kooperation mit Bookshare<br />

in den USA<br />

Hörbücherei plant Zugang zu 30.000 barrierefreien<br />

Titeln in mehreren Sprachen<br />

Die Hörbücherei der ÖBSV-Dachorganisation<br />

plant eine Kooperation mit der amerikanischen<br />

webbasierten Bibliothek Bookshare, wodurch<br />

den neuen Bookshare-Nutzern aus Österreich<br />

aktuell ca. 30.000 barrierefreie Titel in mehreren<br />

Sprachen zur Verfügung stehen werden. Ziel<br />

dabei ist es, auch für blinde und sehbehinderte<br />

Menschen in Österreich jedes Buch zu jeder<br />

Zeit verfügbar zu machen und diese einzigartige<br />

Datenbank nutzen zu können.<br />

Die 2002 gegründete webbasierte Bibliothek<br />

Bookshare bietet Menschen mit Lesebehinderungen<br />

einen digitalen Zugang zu Büchern<br />

und Zeitschriften. Es handelt sich um eine di-<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


gitale Datenbank, die in Formaten, die lesebehinderte<br />

Menschen nutzen können, Literatur<br />

zur Verfügung stellt. Bookshare ist ein Projekt<br />

der gemeinnützigen US-amerikanischen Firma<br />

Benetech, die vom amerikanischen Bildungsministerium<br />

gefördert wird.<br />

Die Kooperation sieht folgendermaßen aus.<br />

Die Gattungen umfassen z.B. Belletristik, Kinder-<br />

und Jugendliteratur aber auch Fach- und<br />

Sachbuchliteratur, wobei der Großteil der Titel<br />

in englischer Sprache vorhanden ist, gleichwohl<br />

die Anzahl der Texte in anderen Sprachen<br />

ständig ansteigt (z.B. Französisch, Spanisch,<br />

Deutsch oder Tamil). Durch die intensive Zusammenarbeit<br />

mit renommierten Verlagen wie<br />

Cambridge University Press, Princeton University<br />

Press, Harper Collins oder Random House<br />

bietet Bookshare insbesondere für blinde und<br />

sehbehinderte Schüler und Studenten ein attraktives<br />

Angebot.<br />

Den Zugang der Nutzer zu Bookshare kann<br />

die Hörbücherei des ÖBSV gewährleisten, indem<br />

sie beim Anmeldeverfahren vermittelnd<br />

tätig wird. Für die Anmeldung ist ein Nachweis<br />

der Seh- bzw. Lesebehinderung notwendig, der<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgeblickt<br />

aufgrund der internationalen Formalitäten für<br />

Menschen aus Österreich bislang nicht möglich<br />

war. Hier übernimmt die Hörbücherei Wien die<br />

entscheidende Vermittlerrolle, indem sie für ihre<br />

Nutzer diesen verbindlichen Nachweis gegenüber<br />

Bookshare erbringt. Bookshare selbst erhebt<br />

eine einmalige Anmeldegebühr (25 Dollar)<br />

sowie eine Jahresgebühr (50 Dollar), welche von<br />

den Interessierten zu begleichen sind.<br />

Die HörerInnen recherchieren selbständig auf<br />

der barrierefreien Webseite (dies ist jederzeit<br />

möglich, sobald diese Gebühren überwiesen<br />

wurden) und sie können das gewählte Buch<br />

oder Zeitschrift dann sofort downloaden.<br />

Wenn Sie an einer Nutzung dieser digitalen Bibliothek<br />

Interesse haben, ersuchen wir Sie, sich<br />

bei uns zu melden:<br />

Mag. Gertrude Schulte<br />

E-Mail: gertrude.schulte@hoerbuecherei.at<br />

Telefon: +43 1 9827584-234<br />

Telefax: +43 1 9827584-235<br />

Text: Gertrude Schulte<br />

Juli-September 2011 15


16<br />

Durchgecheckt<br />

Erste Bilanz: Apothekenruf<br />

1455 stark nachgefragt<br />

Als erstes österreichisches Pharmaunternehmen<br />

stellt Pfizer die wichtigsten Infos von Beipackzetteln<br />

online<br />

Der neue Apothekenruf 1455 kommt bei der<br />

österreichischen Bevölkerung sehr gut an. Seit<br />

dem Start vor über vier Monaten haben mehr<br />

als 12.000 Personen angerufen, davon allein<br />

3.300 im April. Die monatliche Frequenz steigt<br />

stetig an.<br />

Seit Jahresbeginn 2011 bieten die Apotheken<br />

den Telefondienst an. Unter der Kurznummer<br />

1455 erhält jeder Anrufer rasch und unbürokra-<br />

tisch Auskunft über die nächstgelegene dienstbereite<br />

Apotheke - auf Wunsch sogar mit Wegbeschreibung.<br />

„Der Apothekenruf erweist sich<br />

als wichtiges neues Service. Unsere Kunden<br />

erfahren telefonisch, welche Apotheke Dienst<br />

versieht und wie sie zu erreichen ist“, sagt Mag.<br />

pharm. Heinrich Burggasser, Präsident der Österreichischen<br />

Apothekerkammer beim Österreichischen<br />

Apothekertag in Graz.<br />

Der Apothekenruf 1455 ist rund um die Uhr,<br />

24 Stunden, 365 Tage lang erreichbar. Pharmazeutische<br />

Fragen werden von einem Callcenter<br />

entweder in die Pharmazeutische Abteilung der<br />

Gemeinsam mit Gesundheitsminister Alois Stöger präsentierte ÖBSV-Präsident Mag.<br />

Gerhard Höllerer den Apotheken-Notruf 1455.<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


Österreichischen Apothekerkammer oder (in<br />

der Nacht und an Wochenenden) in eine dienstbereite<br />

Apotheke verbunden. Samstag und<br />

Sonntag sind die am stärksten frequentierten<br />

Tage der Woche. „An einem Sonntag gehen bis<br />

zu 300 Anrufe im Callcenter ein“, so Burggasser.<br />

Mehr als 90 Prozent der Anrufer fragen nach der<br />

nächsten Apotheke, der Rest stellt pharmazeutische<br />

Fragen.<br />

Wo die nächste Apotheke ist und welche Apotheke<br />

gerade Nachdienst hat, erfahren Smartphone-Besitzer<br />

auch über die neue, kostenlose<br />

Apotheken-Applikation - kurz Apo-App genannt.<br />

Sie wurde für alle Smartphones entwickelt. Die<br />

Daten sind tagesaktuell und werden direkt von<br />

der Österreichischen Apothekerkammer zur<br />

Verfügung gestellt. Über die Apo-App kann auch<br />

der Apothekenruf 1455 angewählt werden.<br />

Als erstes österreichisches Pharmaunternehmen<br />

stellt Pfizer Österreich indes eine Gebrauchsanweisung<br />

für den Beipackzettel online. Die Gliederung<br />

ist dabei weitgehend dem Aufbau eines<br />

echten Beipackzettels nachempfunden. Patienten<br />

werden Schritt für Schritt zu allen Punkten,<br />

die in einem Beipackzettel stehen, geleitet und<br />

erhalten detaillierte Erklärungen darüber, welche<br />

Informationen in einem Beipackzettel zu finden<br />

und wie diese zu verstehen sind.<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgecheckt<br />

„Mittels des übersichtlichen Online-Tools sollen<br />

die oft komplexen Beschreibungen der Packungsbeilagen<br />

in eine verständliche Sprache<br />

übersetzt werden, um den Patienten den Gebrauch<br />

des Beipackzettels zu erleichtern“ so<br />

Dr. Sylvia Nanz, Medical Director Pfizer Austria.<br />

Bevor Patienten ein Medikament einnehmen,<br />

sollten sie den Beipackzettel nicht nur gelesen,<br />

sondern auch verstanden haben. Alle Inhalte<br />

des virtuellen Beipackzettels wurden von „Focus<br />

Patient Ltd.“ geprüft, einem Beratungsunternehmen<br />

das medizinische Texte, die sich an<br />

Laien richten, auf Verständlichkeit testet. Zudem<br />

werden alle Fragen und Antworten auch in<br />

Gebärdensprache gezeigt. Sie sehen die Filme<br />

in einem extra Bereich, je nach Bedarf können<br />

Sie den Videomodus ansteuern oder die Inhalte<br />

lesen.<br />

Die behördlich genehmigten Gebrauchsinformationen<br />

aller Produkte von Pfizer sind seit<br />

Ende Mai auf www.pfizer.at für Patienten und Interessierte<br />

zugänglich. Mit der Veröffentlichung<br />

der Gebrauchsinformationen im Internet kann<br />

sichergestellt werden, dass Patienten wichtige<br />

Informationen über Medikamente, die sie einnehmen,<br />

direkt vom Hersteller beziehen können.<br />

„Durch die Bereitstellung der Gebrauchsinformationen<br />

sowie des virtuellen Beipackzettels<br />

haben wir einen weiteren Beitrag zur Patientensicherheit<br />

geleistet“ betont Nanz.<br />

Juli-September 2011 17


18<br />

Durchleuchtet<br />

Lichtblick für 318.000 blinde<br />

und sehbehinderte Menschen<br />

„Haus des Sehens“ zum 65. Geburtstag der<br />

ÖBSV-Dachorganisation feierlich eröffnet<br />

Eine große Schar an Prominenten gab sich am<br />

Pfingstwochenende bei der feierlichen Eröffnung<br />

des neuen „Haus des Sehens“ am Hietzinger<br />

Kai 85 ein Stelldichein. Gleichzeitig feierte die<br />

Dachorganisation des Österreichischen Blinden-<br />

und Sehbehindertenverbandes (ÖBSV) ihr<br />

65-jähriges Bestandsjubiläum.<br />

Behindertenanwalt Dr. Erwin Buchinger<br />

und ÖBSV-Präsident Mag. Gerhard Höllerer<br />

vor dem „Haus des Sehens“.<br />

Auf vier Etagen (eine davon, der erste Stock, ist<br />

an eine Fremdfirma vermietet) ist der gesamte<br />

Dachverband samt Einrichtungen und Projekten<br />

untergebracht: Im Dachgeschoß das Bundessekretariat<br />

samt Lotteriebüro, das Präsidentenbüro<br />

und die ReferentInnen; im dritten Stock die<br />

Schulungseinrichtung für blinde und sehbehinderte<br />

Menschen (SEBUS); im Erdgeschoß Verleih<br />

sowie im zweiten Stock Büros und Aufnahmestudios<br />

der Hörbücherei. Nicht nur für die<br />

Besucher, sondern auch für die sechs blinden<br />

bzw. sehbehinderten MitarbeiterInnen wurden<br />

im neuen Gebäude umfangreiche barrierefreie<br />

Maßnahmen installiert.<br />

„Hausherr“ ÖBSV-Präsident Mag. Gerhard Höllerer<br />

bei der Begrüßung der Festgäste: „Das neue<br />

„Haus des Sehens“ soll dazu dienen, die Arbeit<br />

für 318.000 blinde und sehbehinderte Menschen<br />

in Österreich zu verbessern. Die Schulungseinrichtung<br />

SEBUS kann die Ausbildung<br />

von Betroffenen in modernen Räumlichkeiten<br />

noch effizienter durchführen, die Hörbücherei<br />

hat ausreichend Platz, um den steigenden Anforderungen<br />

im Bereich der Hörfilme und Hörspiele<br />

nachkommen zu können.“<br />

Die offizielle Eröffnung nahm Behindertenanwalt<br />

Dr. Erwin Buchinger vor. „Die Behindertenanwaltschaft,<br />

die selbst erst auf fünf Jahre ihres<br />

Bestandes verweisen kann, hat in dieser Zeit mit<br />

wenigen Organisationen so rege und erfolgreich<br />

zusammengearbeitet, wie mit dem ÖBSV“, so<br />

der ehemalige Sozialminister. „Eine aktive, in<br />

allen Bundesländern verankerte Organisation,<br />

wie der ÖBSV, sorgt hier mit dem Bundesver-<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


kehrsgremium und guter Medienarbeit für die<br />

nötige breite Aufmerksamkeit und Sensibilität.“<br />

Buchinger lobte besonders die Hörbücherei sowie<br />

die Schulungseinrichtung SEBUS für blinde<br />

und sehbehinderte Menschen, welche beide im<br />

„Haus des Sehens“ ein modernes Quartier gefunden<br />

haben: „SEBUS verbessert die Arbeitsmarktchancen<br />

von vielen Menschen, was mir<br />

als Behindertenanwalt ein besonderes Anliegen<br />

ist, ist doch der Zugang zum Arbeitsmarkt eine<br />

der wesentlichen Voraussetzungen für gesellschaftliche<br />

Gleichstellung von Menschen mit<br />

Behinderungen.“<br />

Die Eröffnung wurde von Moderator Günther<br />

Bahr moderiert, Dompfarrer Toni Faber und der<br />

Evangelische Superintendent Mag. Hansjörg<br />

Lein nahmen die ökumenische Segnung vor.<br />

Umrahmt wurde die Veranstaltung vom blinden<br />

Musiker Michael Hoffmann. Dr. Dagmar<br />

Millesi, bekannte Fachärztin für Plastische, Ästhetische<br />

und Rekonstruktive Chirugie, übergab<br />

ÖBSV-Präsident Mag. Gerhard Höllerer<br />

begrüßt Behindertenanwalt Dr. Erwin Buchinger<br />

bei dessen Eintreffen beim „Haus<br />

des Sehens“.<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchleuchtet<br />

Moderator Günther Bahr mit Dr. Rotraut<br />

Krall vom Kunsthistorischen Museum.<br />

einen Scheck in der Höhe von 4.000 Euro an<br />

den Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverband.<br />

Sie hatte vor kurzem zu einer<br />

vielbeachteten Charity Matinée am Kaiserwasser<br />

eingeladen. Die Chirurgin hat einen sehr<br />

persönlichen Bezug zu blinden und sehbehinderten<br />

Menschen, hatte sie doch bereits 2008<br />

an den ÖBSV 2500 Hörbücher gespendet.<br />

Ökumenische Segnung des „Haus des<br />

Sehens“: Dompfarrer Toni Faber und der<br />

Evangelische Superintendent Mag. Hansjörg<br />

Lein.<br />

Juli-September 2011 19


20<br />

Durchleuchtet<br />

Ehrengäste bei der Eröffnungsfeier: Mag. Dagmar und Mag. Gerhard Höllerer (ÖBSV-<br />

Präsident), Behindertenanwalt Dr. Erwin Buchinger und Mag. Andrea Otter vom BMASK<br />

(v.l.n.r.). (alle Bilder: Willy Haslinger)<br />

Weitere prominente Ehrengäste bei der Jubiläumsfeier:<br />

FPÖ-Behindertensprecher Ing. Norbert<br />

Hofer, die Behindertensprecherin der ÖVP<br />

Wien, LAbg. Karin Praniess-Kastner, die Gesundheitssprecherin<br />

der Wiener Grünen, LAbg.<br />

Dr. Sigrid Pilz, die Leiterin der Landestelle Wien<br />

des Bundessozialamtes, Dr. Andrea Schmon,<br />

Sissy Mayerhoffer vom Humanitarian Broadcas-<br />

ting des ORF sowie Filminstitut-Direktor Mag.<br />

Roland Teichmann. Am Nachmittag des Eröffnungstages<br />

lud die ÖBSV-Dachorganisation Bevölkerung<br />

und Freunde zu einem gut besuchten<br />

„Tag der offenen Tür“ ein.<br />

Text: Raimund Lunzer<br />

Besuchen Sie uns im Internet!<br />

www.blindenverband.at<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


Österreich :<br />

Speziell adaptierte Hilfsmittel und Räumlichkeiten<br />

sowie speziell geschultes Lehrpersonal gefordert<br />

In seiner Stellungnahme im Rahmen des Begutachtungsverfahrens<br />

fordert die Dachorganisation<br />

des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />

(ÖBSV) einige Ergänzungen<br />

im Schulorganisationsgesetz. Für die Ermöglichung<br />

des sonderpädagogischen Förderbedarfes<br />

müssen „geeignete personelle und materielle<br />

Ressourcen zur Verfügung gestellt werden“.<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchmischt<br />

Fachgerechte Ausbildung für blinde<br />

und sehbehinderte SchülerInnen!<br />

Wien :<br />

Frischgebackene Bürsten- und Pinselmacher<br />

wurden von der Schulbank weg engagiert<br />

„Wir haben nur ganz wenige Projekte mit hundert<br />

Prozent Vermittlungsquote“, stellte Oberrat<br />

Dieter Chmiel vom Bundessozialamt Wien bei<br />

der Verleihung der Abschlusszertifikate an vier<br />

sehbehinderte Bürsten- und Pinselmacher (einer<br />

davon vollblind) fest. Denn alle vier Absolventen<br />

haben bereits bei der Blinden- und Sehbehinder-<br />

„Darüber hinaus ist insbesondere darauf hinzuwirken,<br />

dass für blinde und sehbehinderte SchülerInnen<br />

ausreichend technische Hilfsmittel, als<br />

auch geeignet ausgestattete Räumlichkeiten und<br />

Gebäude sowie dementsprechend ausgebildetes<br />

Lehrpersonal vorhanden sein muss“, heißt<br />

es in der Expertise. Und weiter: „Auch müssen<br />

sämtliche Lehr- und Lernunterlagen dementsprechend<br />

für blinde und sehbehinderte SchülerInnen<br />

speziell aufbereitet und zeitgerecht zur<br />

Verfügung gestellt werden.“<br />

Vier blinde und sehbehinderte<br />

Kursteilnehmer haben Job<br />

tenförderungswerk GmbH (BSFW) einen fixen<br />

Job. BSFW-Geschäftsführer Bernd Ahrens: „Ich<br />

bin stolz auf meine neuen Kollegen!“<br />

Seit Oktober 2010 drückten die damals noch<br />

angehenden Bürsten- und Pinselmacher in der<br />

Schulungseinrichtung für blinde und sehbehinderte<br />

Menschen (SEBUS, Leitung: Diplom-Sozialarbeiter<br />

Peter Sternthal) die Schulbank. Hier<br />

wurde das notwendige theoretische Fachwissen,<br />

Juli-September 2011 21


22<br />

Durchmischt<br />

Die vier Absolventen der Ausbildung zum<br />

Bürsten- und Pinselmacher.<br />

(Bild: SEBUS/Sternthal)<br />

vom wirtschaftlichen Rechnen über Arbeitsrecht<br />

bis hin zur EDV, vermittelt. In den Werkstätten<br />

des BSFW in Wien XXI wurde an den praktischen<br />

Fertigkeiten gefeilt. Insgesamt mussten die Teilnehmer<br />

742 Unterrichtseinheiten absolvieren.<br />

Schließlich durfte Behindertenanwalt Dr. Erwin<br />

Buchinger Mitte April im „Haus des Sehens“<br />

des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />

(ÖBSV) die offiziellen Zer-<br />

Oberösterreich :<br />

Landtagsabgeordnete<br />

frühstückten im Dunkeln<br />

Parteiübergreifender Besuch des Kultur- und<br />

Freizeitzentrums des OÖBSV<br />

Eine Erfahrung der besonderen Art wurde den<br />

Mitgliedern des Sozialausschusses des Oö.<br />

Landtages zuteil. Der Obmann des Oö. Blinden-<br />

und Sehbehindertenverbandes, Ferdinand Kühtreiber,<br />

lud sie am 13. April in das Kulturzentrum<br />

in der Makartstraße 11 in Linz zum „Frühstück<br />

tifikate an die Absolventen überreichen. „Es<br />

ist unsere gesellschaftliche Verpflichtung, für<br />

behinderte Menschen Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

zur Verfügung zu stellen“, mahnte<br />

Buchinger und rief die Politik auf, die insgesamt<br />

unbefriedigende Entwicklung bei der Integration<br />

von behinderten Jobsuchenden in die „normale“<br />

Arbeitswelt zu verbessern: „Dazu braucht<br />

es aber ein verstärktes finanzielles Engagement<br />

der Politik!“<br />

AMS-Leiter Herbert Fritz, neben dem Bundessozialamt<br />

Wien, Geldgeber der Ausbildung für<br />

Bürsten- und Pinselmacher, bezeichnete diese<br />

erfolgreiche Kursmaßnahme als „Super-Idee“.<br />

„Hausherr“ Mag. Gerhard Höllerer, Präsident<br />

des ÖBSV, freute sich über die tollen Abschlussergebnisse,<br />

darunter sogar ein ausgezeichneter<br />

Erfolg: „Sie sind zu einem traditionell goldenen<br />

Handwerk für blinde und sehbehinderte Menschen<br />

bestens ausgebildet!“<br />

im Dunkeln“ ein. Der Obmann des Sozialausschusses,<br />

SPÖ-Landtagsabgeordneter Johann<br />

Affenzeller berichtet anerkennend: „Es ist beeindruckend,<br />

wie Blinde und Sehbehinderte den<br />

Alltag meistern!“.<br />

Beim „Frühstück im Dunkeln“ wird Sehenden<br />

ein kurzer, aber nachhaltiger Einblick in die<br />

Welt der Blinden vermittelt. In einem komplett<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchmischt<br />

Die Oberösterreichischen Landtags-Abgeordneten mit Ferdinan Kühtreiber, Obmann des<br />

Oberösterreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes. (Bild: OÖBSV)<br />

abgedunkelten Raum wird man an einen Frühstückstisch<br />

gesetzt und muss sich selbst Kaffee<br />

einschenken, Gebäck aufschneiden und bestreichen.<br />

Klingt einfach, ist es aber nicht. „In völliger<br />

Dunkelheit werden selbst die einfachsten<br />

Alltagstätigkeiten zur Herausforderung“, so Affenzeller.<br />

„Man ist zunächst orientierungs- und<br />

auch ziemlich hilflos. Es beruhigt ungemein zu<br />

wissen, dass nach einer Stunde wieder Licht gemacht<br />

wird!“.<br />

Obmann Ferdinand Kühtreiber machte bei der<br />

anschließenden Führung durch das Freizeit- und<br />

Kulturzentrum auf die vielfältigen Probleme von<br />

blinden Menschen aufmerksam. Er schilderte<br />

dabei auch eindrucksvoll, wie viele Aktivitäten<br />

Blinde und Sehbehinderte ausüben können –<br />

wenn sie nur ausreichend unterstützt werden.<br />

„Der Aktionsradius und das Betätigungsfeld<br />

eines Sehbehinderten hängen im Wesentlichen<br />

www.blindenverband.at<br />

von der finanziellen Situation und dem persönlichen<br />

Umfeld ab. Je mehr blinde Menschen von<br />

der öffentlichen Hand unterstützt werden, desto<br />

leichter fällt ihnen die Integration ins alltägliche<br />

Leben; man braucht dabei nur bedenken,<br />

dass ein Blindenführerhund in etwa soviel kostet<br />

wie ein besserer Mittelklassewagen“, betont<br />

Affenzeller. Andere blindenspezifische Anschaffungen,<br />

wie etwa geeignete Computersoftware,<br />

gehen ebenfalls oft weit über die finanziellen<br />

Möglichkeiten eines Sehbehinderten hinaus.<br />

„Kein Mensch mit ausreichendem Sehvermögen<br />

denkt eigentlich daran, wie sehr Blinde und<br />

Sehbehinderte mit den Hindernissen des Alltags<br />

zu kämpfen haben. Ich denke, ich spreche<br />

im Namen von allen Teilnehmern: Das ‚Frühstück<br />

im Dunkeln‘ war für uns alle eine wertvolle<br />

Erfahrung und regt zum Nachdenken an“, so<br />

Affenzeller.<br />

Juli-September 2011 23


24<br />

Durchgemischt<br />

Salzburg :<br />

Andreas Salchegger<br />

- ein außergewöhnlicher Mensch<br />

Prof. Mag. Dr. Andreas Salchegger schied<br />

am 7. 3. 2011 aus dem Leben<br />

Andi Salchegger wurde am 11. 8. 1957 als viertes<br />

Kind seiner volkskulturell stark engagierten<br />

Eltern in Filzmoos geboren. Das musikalische<br />

Talent wurde ihm in die Wiege gelegt. Bereits<br />

mit sechs Jahren bekam er ein altes Bassflügelhorn<br />

mit Ausgleichsbogen und versetzte 19<br />

Konzertbesucher nicht wenig ins Staunen, als er<br />

bei Konzerten der heimischen Blaskapelle auch<br />

Soli spielen durfte. Andi freute sich immer ganz<br />

besonders, wenn er seine Eltern zum Singen des<br />

Kirchenchores begleiten durfte. Dort schwärmten<br />

sie dann „Wie toll is‘ beim Kater Mundi“, er<br />

verstand allerdings nicht warum. Erst einige Zeit<br />

später konnte er damit etwas anfangen: agnus<br />

dei, qui tollis pecata mundi.<br />

Von 1965 bis 1974 besuchte er die Volks- und<br />

Hauptschule sowie den Polytechnischen Lehrgang<br />

am BBI Wien. Zusätzlich zur schulischen<br />

Ausbildung erhielt er dort eine umfangreiche<br />

musikalische Ausbildung, er erlernte Geige und<br />

Klavier und sang im Schulchor mit. In den Sommerferien<br />

1971 machte er seine ersten Versuche<br />

mit der Diatonischen Harmonika. Da er jedoch<br />

bei dem „Kisterl“, wie er sie damals nannte,<br />

noch kein System erkennen konnte, stellte er sie<br />

bald wieder in die Ecke. Es ließ ihm aber keine<br />

Ruhe und im Lauf einiger Jahre lernte er das System<br />

verstehen und die Diatonische Harmonika<br />

wurde ihm zu einer geliebten Wegbegleiterin.<br />

Prof. Mag. Dr. Andreas Salchegger<br />

mit seiner geliebten Harmonika.<br />

(Bild: ???)<br />

Von 1974 bis 1978 besuchte er das musischpädagogische<br />

Realgymnasium in Radstadt.<br />

Anschließend absolvierte er an der Universität<br />

Salzburg das Studium für Rechtswissenschaften<br />

in kürzester Zeit mit Auszeichnung und promovierte<br />

1982 zum „Doctor iuris utriusque“. 1981<br />

begann er seine Tätigkeit in der Rechtsabteilung<br />

und 1993 wurde er zum Leiter der Rechtsabteilung<br />

der Universitätsdirektion Salzburg bestellt.<br />

Der Wunsch nach einer eigenen Harmonika<br />

wurde immer größer und so bestellte er 1979<br />

sein erstes eigenes Instrument. Im Oktober 1982<br />

trafen sich Philipp Meikl von der Brauchtumsabteilung<br />

des ORF Landesstudio Salzburg, der be-<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


kannte Schwab Franzi und Andi zufällig bei einer<br />

Geburtstagsfeier und musizierten spontan<br />

miteinander. Das war die Geburtsstunde der<br />

„Hofanger Musi“. 1990 gründete er mit seiner<br />

damaligen Frau die „Hofalm Musi“: eine neue<br />

Herausforderung - bemüht um einen harmonischen<br />

Gesamtklang mit zwei scheinbar gegensätzlichen<br />

Handzuginstrumenten, nämlich der<br />

Diatonischen Harmonika und dem Akkordeon.<br />

Andi wirkte bei mehr als 150 Fortbildungsveranstaltungen<br />

im gesamten Alpenraum mit. Er<br />

hielt Vorträge über die Diatonische Harmonika,<br />

deren Möglichkeiten und Grenzen. Er war Juror<br />

bei nationalen und Internationalen Wettbe-<br />

Vorarlberg :<br />

Der VBSV ist für alle da!<br />

Eindrucksvolle Bilanz des Vorarlberger Blinden-<br />

und Sehbehindertenverbandes<br />

Der Vorarlberger Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

Vorarlberg mit Sitz in Schwarzach hielt<br />

in der Generalversammlung Rückschau auf die<br />

Aktivitäten des Verbandes, des Erholungszentrums<br />

Ingrüne, des Blindensportclubs sowie der<br />

Rehabilitations- und Frühförderstelle „sehsam“.<br />

Derzeit besteht der Vorarlberger Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband aus 199 ordentlichen,<br />

drei außerordentlichen, 18 unterstützenden und<br />

zwölf Ehrenmitgliedern. Dem Vorstand und der<br />

Leitung des VBSV gehörten im vergangenen<br />

Jahr Obmann Manfred Schuler, Obmannstellvertreter<br />

Karl-Heinz Ritter, Kassier Dietmar Pecchioli,<br />

Schriftführer Christian Ammann sowie<br />

die Beiräte Herta Gächter, Dieter Wolter, Zita<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgemischt<br />

werben. Seit 1991 unterrichtete er Diatonische<br />

Harmonika als Fach an der Anton Bruckner Privatuniversität<br />

Linz und seit 2002 zusätzlich am<br />

Richard-Strauss-Konservatorium in München.<br />

2000 erhielt er den begehrten Preis „Die klingende<br />

Cäcilia“.<br />

2005 schied er krankheitsbedingt von der Universität<br />

aus und ging in den Ruhestand. Seiner<br />

Musik blieb er bis zuletzt treu. Sie war ihm wichtig<br />

in allen Lebenssituationen. Andi hatte besonders<br />

große Freude an seinen Töchtern Anna und<br />

Magdalena. Nach langem schwerem Leiden<br />

schied er am 7. 3. 2011 aus dem Leben.<br />

Text: Regina Hettegger<br />

Bruckbauer und Simon Peter an. Sie alle setzten<br />

sich engagiert und ehrenamtlich für die Belange<br />

in ihren Arbeitsbereichen ein. Als freie MitarbeiterInnen<br />

fungierten Ulrike Scharnagel Seniorenbetreuung),<br />

Hans Keck (Hörzeitung „Bregenz<br />

aktuell“) und Dietmar Habisch für das Verkehrsressort.<br />

Dietmar Habisch bemühte sich, für das neue<br />

Hafengebäude in Bregenz eine für Sehbehinderte<br />

gut erkennbare Glasflächenmarkierung mitzugestalten.<br />

Stationsansagen in Bussen sind<br />

ein großes Anliegen, allerdings ist es bislang<br />

noch nicht gelöst.<br />

Arnold Berger hielt als Chef des Erholungszentrums<br />

Rückblick - zahlreiche Turnusse mit Wintersporteinheiten,<br />

Wandern sowie das Schwimmen<br />

im hauseigenen Freischwimmbad gab es.<br />

Juli-September 2011 25


Hatten Sie schon mal<br />

ein „Blind Date“?<br />

318.000 Menschen<br />

in Österreich<br />

kennen die Spielregeln!<br />

ÖBSV<br />

Österreichischer Blinden-<br />

und Sehbehindertenverband<br />

www.oebsv.at<br />

P.S.K., Konto Nr. 93 93 8000, BLZ 60000


der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgemischt<br />

Obmann Manfred Schuler, Kassier Dietmar Pecchioli und Obmann-Stv. Karl-Heinz Ritter<br />

(von links) bei der VBSV-Generalversammlung. (Bild: VBSV)<br />

1.992 Nächtigungen konnten bei 171 Verpflegstagen<br />

verbucht werden. Die Auslastung betrug<br />

83,2 Prozent.<br />

Für den Vorarlberger Blindensportclub führte<br />

Karl-Heinz Ritter die Unterstützung der Aktivitäten<br />

in den Sportarten Schießen, Torball, Langlaufen<br />

und Schifahren aus. Eindrucksvolle Erfolge<br />

gab es in allen Sportarten.<br />

Die Frühförderstelle „sehsam“, deren Trägerverein<br />

der VBSV ist, leistet sehr vielfältige Arbeit.<br />

Die pädagogisch-therapeutische Arbeit mit 44<br />

Kindern sowie deren Familien stand im Mittelpunkt<br />

des Berichtsjahres.<br />

Tirol :<br />

Eindrucksvoll auch die Bilanz der Reha-Stelle:<br />

Im letzten Jahr kontaktierten 188 KlientInnen die<br />

Rehabilitationsstelle, 90 davon zum ersten Mal.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Klientenzahl<br />

um 14 Prozent.<br />

Obmann Manfred Schuler bekräftigte, dass der<br />

Blindenverband für alle Personen mit Sehbehinderung<br />

in Vorarlberg als Anlaufstelle offen steht,<br />

auch wenn keine Vereinsmitgliedschaft vorliegt.<br />

Text: Andrea Fritz-Pinggera<br />

Spende aus Privatstiftung „Erregger“<br />

...kommt blinden und sehbehinderten<br />

TirolerInnen zugute<br />

Blinden und sehbehinderten Menschen einen<br />

möglichst hohen Grad an Selbständigkeit und<br />

gesellschaftlicher Integration zu ermöglichen:<br />

Juli-September 2011 27


28<br />

Durchmischt<br />

So lautete der letzte Wille des selbst stark sehbehinderten<br />

Josef Erregger aus Innsbruck. Dafür<br />

gründete er 2000 die Privatstiftung „Anna und<br />

Josef Erregger“.<br />

Im Mai nahm Dietmar Graff vom Tiroler Blinden-<br />

und Sehbehinderten-Verband (TBSV) erstmals<br />

einen Scheck über 5.334,20 EUR entgegen.<br />

Der ehrenamtliche Stiftungsvorstand bestehend<br />

aus dem Steuerberater Klaus Dieter Nairz, Hofrat<br />

i. R. Dr. Walter Brandmayr und dem Ange-<br />

Prof. Klaus Guggenberger folgt auf<br />

Dietmar Graff<br />

Der bisherige Landesobmann des Tiroler Blinden-<br />

und Sehbehinderten-Verbandes (TBSV),<br />

Dietmar Graff, hat auf eigenen Wunsch seine<br />

Ämter niedergelegt. Als sein Nachfolger fungiert<br />

der bisherige erste Obmannstellvertreter,<br />

Prof. Klaus Guggenberger. Für den 57jährigen<br />

Innsbrucker ist es nicht das erste Mal, dass er<br />

auf dem Obmannsessel des TBSV Platz nimmt.<br />

Bereits von 1993 bis 1998 war Guggenberger<br />

Landesobmann gewesen. „Ich freue mich, diese<br />

Aufgabe wieder zu übernehmen und danke<br />

Dietmar Graff für sein großes Engagement“,<br />

sagt Klaus Guggenberger. Dietmar Graff bleibt<br />

dem TBSV als Verkehrsreferent und Leiter des<br />

„Treffpunkt 50plus“ erhalten.<br />

Klaus Guggenberger wird zukünftig als geschäftsführender<br />

Obmann agieren. Der bisherige<br />

Geschäftsführer des TBSV, Maximilian<br />

Lorenz, verlässt daher mit Ende September die<br />

Tiroler Landesgruppe des ÖBSV. Als wirtschaftliche<br />

Assistenz von Guggenberger hat Mag. Kurt<br />

Lorbek seinen Dienst aufgenommen. Der 31jäh-<br />

stellten der Tiroler Sparkasse Edwin Schwingshandl<br />

überreichten die Spende. „Wir freuen uns<br />

natürlich sehr und werden die Gelder vor allem<br />

für Trainings, welche die Selbständigkeit von<br />

Betroffenen in Tirol fördern, einsetzen.“ Außer<br />

blinden und sehbehinderten Menschen unterstützt<br />

die Stiftung Erregger noch krebskranke<br />

Kinder sowie das Tierheim Mentlberg.<br />

Text: Barbara Hoffmann<br />

Neuer Obmann beim TBSV<br />

rige Betriebswirt übernimmt ab 1. Oktober auch<br />

die Leitung des Projektes „sehensWert“ zur beruflichen<br />

Integration blinder und sehbehinderter<br />

Menschen. Aus der Leitung in den Vorstand<br />

gewechselt ist Vladimir Vasic. Er übernimmt die<br />

Funktion des zweiten Obmannstellvertreters.<br />

Erster Stellvertreter ist Michael Berger. Nicole<br />

Wimmer bleibt weiterhin Schriftführerin. Neu<br />

im Team ist Kassier Walter Schmidhuber.<br />

Klaus Guggenberger ist neuer<br />

TBSV-Obmann. (Bild: TBSV)<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchmischt<br />

Mit einer Sehbehinderung selbstbestimmt<br />

und glücklich leben<br />

Tag der offenen Tür und emotionale Podiumsdiskussion<br />

Drei Jahre nach der Eröffnung des Blinden- und<br />

Sehbehinderten-Zentrums Tirol lud der Tiroler<br />

Blinden- und Sehbehinderten-Verband (TBSV)<br />

zum „Tag der offenen Tür“. Zahlreiche Besucher<br />

und Ehrengäste folgten der Einladung. Rund 70<br />

Gäste verfolgten den interaktiven Vortrag „Wenn<br />

das Sehen nachlässt, was dann“ von Wolfgang<br />

Berndorfer und Schauspieler Andreas Schwarz.<br />

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion dominierte<br />

das Thema schulische Integration.<br />

Die hochkarätige Diskussionsrunde. (Bild: TBSV)<br />

Die Eröffnungsworte sprach Landtagsvizepräsidentin<br />

Gabriele Schiessling. Anschließend zeigte<br />

der Leiter der TBSV-Beratungsstelle, Wolfgang<br />

Berndorfer, in seinem Vortrag „Wenn das sehen<br />

nachlässt, was dann?“ auf, mit welchen Herausforderungen<br />

und Vorurteilen blinde und sehbehinderte<br />

Menschen konfrontiert sind. Unterstützt<br />

wurde er dabei von Schauspieler Andreas<br />

Schwarz, der ihm aus dem Publikum heraus als<br />

„Fredi Gescheitkraxner“ Fragen stellte und so<br />

das Publikum nicht nur zum Nachdenken, sondern<br />

auch zum Lachen anregte.<br />

Juli-September 2011 29


30<br />

Durchmischt / Durchgetickert<br />

Sehr lebhaft verlief die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion<br />

zu der Frage, welche Rahmenbedingungen<br />

es für blinde und sehbehinderte<br />

Menschen in Tirol gibt. Da Soziallandesrat Gerhard<br />

Reheis seine Teilnahme kurzfristig abgesagt<br />

hatte, nahm der Leiter der Sozialabteilung<br />

des Landes Tirol Johann Wiedemair auf dem Podium<br />

Platz. Neben im saßen der Leiter des Bundessozialamtes<br />

Tirol Walter Guggenberger, der<br />

Direktor der Universitätsaugenklinik Innsbruck<br />

Nikolaos Bechrakis, der Geschäftsführer der<br />

Standortagentur Tirol Harald Gohm als Vertreter<br />

der Privatstiftung der Tiroler Sparkasse, der<br />

sehbehinderte Unternehmer Julian Hadschieff<br />

und Klaus Guggenberger vom TBSV. Für Diskussionsstoff<br />

sorgten vor allem die emotionalen<br />

Beiträge von drei Müttern blinder und sehbehinderter<br />

Kinder. Sie machten darauf aufmerksam,<br />

wie sich die Rahmenbedingungen für die Inte-<br />

gration ihrer Kinder in die Volksschule in Tirol<br />

verschlechtert haben und forderten hier insbesondere<br />

vom Land Tirol mehr Unterstützung<br />

ein. Auch Julian Hadschieff machte deutlich, wie<br />

wichtig eine gute Ausbildung gerade für blinde<br />

und sehbehinderte Menschen ist.<br />

Am Nachmittag gab es dann ein buntes Rahmenprogramm.<br />

Zahlreiche Besucher informierten<br />

sich über die verschiedenen Einrichtungen<br />

des TBSV. Hilfsmittelfirmen stellten ihre technischen<br />

Innovationen vor und der Optikermeister<br />

Wolfgang Isser machte kostenlose Sehberatungen.<br />

„Wir freuen uns, dass so viele Menschen<br />

gekommen sind und gesehen haben, dass es<br />

auch mit einer Sehbehinderung möglich ist,<br />

glücklich und selbstbestimmt zu leben“, sagte<br />

Dietmar Graff vom TBSV.<br />

Autoren live -<br />

Lesungen in der Hörbücherei<br />

Persönliche Begegnung mit den Autoren der<br />

von uns produzierten Hörbücher<br />

Die Hörbücherei freut sich, für ihre HörerInnen<br />

im Oktober 2011 erstmals eine Reihe von<br />

Lesungen zu organisieren, in welcher Schriftsteller<br />

selbst aus ihren aktuellen Werken vortragen.<br />

Die Lesungen finden im Rahmen der Reihe<br />

„Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek“ statt.<br />

Sie haben damit die Gelegenheit, Ihren Lieblingsschriftsteller<br />

zu hören, in Ihr Lieblingsgenre<br />

einzutauchen oder etwas für Sie gänzlich Neues<br />

kennenzulernen. Der Eintritt ist frei.<br />

Folgende Autoren und Termine stehen zur Wahl:<br />

n Alfred Komarek liest am 17. Oktober aus<br />

seinem Buch „Zwölf mal Polt“, welches zwölf<br />

neue kriminalistische Geschichten rund um den<br />

Weinviertler Kult-Gendarmen enthält. Er spannt<br />

dabei einen Bogen von Simon Polts prägenden<br />

ersten Tagen im Gendarmeriedienst bis zu seinem<br />

späteren Leben als Ermittler im Ruhestand,<br />

Ehemann und Vater. Mit seinem unnachahmlichen<br />

Gespür für Landschaft und Leute des Weinviertels<br />

erzählt Alfred Komarek von den Dörfern<br />

und Kellergassen des Wiesbachtals und erlaubt<br />

seinen HörerInnen neue Begegnungen mit Polt<br />

und den liebgewonnenen Menschen um ihn<br />

herum: mit der allwissenden Gemischtwarenhändlerin<br />

Habesam und dem Winzer Höllen-<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


auer, mit Karin Walter, der Frau an Polts Seite,<br />

und natürlich mit seinem treuen Kater Czernohorsky.<br />

Der Autor, geb. 1945 in Bad Aussee, gilt<br />

als Bestsellerautor, viele seiner Bücher wurden<br />

verfilmt. In seinen literarischen Texten erzählt<br />

er von europäischen Kulturlandschaften, fürs<br />

Fernsehen gestaltet er Features, Drehbücher<br />

und Dokumentationen.<br />

n Sabine Gruber trägt am 20. Oktober aus ihrem<br />

Roman „Stillbach oder die Sehnsucht“ vor,<br />

in welchem von der Verflechtung persönlicher<br />

und historischer Ereignisse, von Südtirol und<br />

Rom die Rede ist. Von Emma, die zum Leidwesen<br />

ihrer Südtiroler Familie einen Italiener<br />

geheiratet hat. Von Johann, der 1944 bei einem<br />

Partisanenanschlag in Rom getötet wurde. Welche<br />

Rolle spielen die Spannungen um Südtirol,<br />

die NS-Zeit und der Faschismus, wie wirken sie<br />

bis heute nach? Die Schriftstellerin schreibt über<br />

Verrat und Verbrechen, von Sehnsucht, Wahrheit<br />

und neuer Liebe. Die Schriftstellerin, geb.<br />

1963 in Meran, publizierte auch Hörspiele und<br />

Theaterstücke und erhielt zahlreiche Auszeichnungen,<br />

wie z.B. den Förderungspreis zum österreichischen<br />

Staatspreis, den Förderungspreis<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgetickert<br />

Cover der Bücher, aus denen<br />

jeweils gelesen wird<br />

der Stadt Wien, den Anton Wildgans-Preis sowie<br />

2009-2011 das Robert-Musil-Stipendium.<br />

n Mercedes Echerer wird am 24. Oktober aus<br />

der Sammlung „Europa Erhören“ vortragen,<br />

einer Sammlung von zahlreichen Geschichten<br />

aus unterschiedlichen Regionen und Landschaften<br />

des Kontinents, von unterschiedlichen Völkern.<br />

Sie erzählen von der Vielfalt europäischer<br />

Identität, von Herkünften, die oft wenig bekannt<br />

sind. Und dennoch oder gerade deswegen: bei<br />

all den Unterschieden in den Kulturen wird die<br />

Einsicht in das Gemeinsame deutlich. Verständnis<br />

und Toleranz lernen wir. Eine Reise durch<br />

Europa, „erhörbar durch die Stimmen seiner<br />

Erzälhler“, durch das Eintauchen in den Reichtum<br />

an Sprachen, Klängen, Gestalten. Mercedes<br />

Echerer, geb. 1963 in Linz, ist Bühnen- und<br />

Filmschauspielerin, Moderatorin von Radio-<br />

und Fernsehsendungen sowie auch politisch tätig<br />

(1999-2004 Mitglied des EU-Parlaments für<br />

die Grünen). Die Hörbuchedition „Europa Erhören“<br />

wurde dem Leiter der Hörbücherei, Hr.<br />

Mag. Alexander Guano, für unsere HörerInnen<br />

von der Künstlerin am 5. Mai 2011 im Stadttheater<br />

in der Walfischgasse überreicht.<br />

Juli-September 2011 31


Durchgetickert<br />

Wir ersuchen Sie, aufgrund der Räumlichkeiten,<br />

uns in jedem Fall mitzuteilen, wann (und mit<br />

wie viel Begleitpersonen) Sie kommen, damit<br />

wir einen Sitzplatz für Sie reservieren können.<br />

Veranstaltungsbeginn: jeweils um 19.30 Uhr<br />

Veranstaltungsort:<br />

Hörbücherei des ÖBSV, Veranstaltungsraum<br />

Hietzinger Kai 85, A-1130 Wien<br />

... TSB-Messetermine im Herbst 2011<br />

n Donnerstag, 29. September und<br />

Freitag 30. September 2011<br />

Tag der Offenen Tür bei TSB, Wien<br />

TSB Transdanubia<br />

Floridsdorfer Hauptstraße 28, 1210 Wien<br />

jeweils von 09:00 bis 18:00 Uhr<br />

n Samstag, 24. September 2011<br />

Hilfsmittelpräsentation, Fest des Auges, Wien<br />

Österreichischer Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband<br />

Hägelingasse 4-6, 1140 Wien<br />

10:00 bis 18:00 Uhr<br />

n Montag, 10. Oktober 2011<br />

Hilfsmittelpräsentation, Vorarlberg<br />

Vorarlberger Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband<br />

Am Kehlerpark 2, 2. Stock, 6850 Dornbirn<br />

10:00 bis 17:00 Uhr<br />

n Dienstag, 11. Oktober 2011<br />

Hilfsmittelpräsentation, Tirol<br />

Tiroler Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

Amraser Straße 87, 6020 Innsbruck<br />

10:00 bis 17:00 Uhr<br />

Kontakt:<br />

gertrude.schulte@hoerbuecherei.at<br />

Telefon: +43 1 9827584-234<br />

Telefax: +43 1 9827584-235<br />

Sie erreichen uns mit der U-Bahn-Linie U 4,<br />

Station „Unter St. Veit“.<br />

Text: Gertrude Schulte<br />

n Mittwoch, 12. Oktober 2011<br />

Hilfsmittelpräsentation, Salzburg<br />

Salzburger Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband<br />

Schmiedingerstraße 62, 5020 Salzburg<br />

10:00 bis 17:00 Uhr<br />

n Freitag, 14. Oktober 2011<br />

Hilfsmittelpräsentation,<br />

Tag des weißen Stockes, Oberösterreich<br />

Oberösterreichischer Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband<br />

Makartstraße 11, 4020 Linz<br />

10:00 bis 17:00 Uhr<br />

Info:<br />

In der Steiermark beraten wir Sie auch nach<br />

Terminvereinbarung in unserem Büro beim<br />

Steiermärkischer Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband<br />

Augasse 132, 8051 Graz.<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

32 Juli-September Okt-Dez 2010 2011 <strong>Durchblick</strong>


der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Durchgetickert<br />

Da schau her: Das 3. FEST DES AUGES<br />

am Samstag, dem 24. September 2011 von 10:00<br />

bis 18:00 Uhr; 1140 Wien, Hägelingasse / Höhe<br />

Hütteldorfer Straße 122, Eintritt frei<br />

Der Einkaufskreis Hütteldorf und der ÖBSV<br />

Lg. Wien, NÖ und Bgld. präsentieren nach den<br />

großen Erfolgen in den beiden Vorjahren auch<br />

heuer wieder ein großes Straßenfest, bei dem<br />

Sehende in die Welt blinder Menschen eintauchen!<br />

Das Fest des Auges bietet mit 24 Standplätzen<br />

und einem ganztägigen, vielfältigen Programm<br />

auf der Straßenbühne, im großen Kinderbereich<br />

sowie in den zwei Häusern des Verbandes, dem<br />

Louis Braille Haus und dem Haus des Auges,<br />

Attraktionen für die ganze Familie, für blinde,<br />

sehbehinderte und sehende Menschen.<br />

Kommen auch Sie zum außergewöhnlichsten<br />

Fest Wiens!<br />

• Ich fühl´, ich fühl´, was du nicht siehst...<br />

„Augenstern“ - Selbstwahrnehmung im Dunkeln<br />

• „Hör mal, wer da is(s)t !“ - Genießen Sie<br />

Snacks und Getränke in der Dunkel-Bar<br />

• „Punkt für Punkt ein Segen“ - Erlernen Sie die<br />

Blindenschrift<br />

• „Hörleistungssport“ - „Blind“ Schießen, Kegeln<br />

und Darts<br />

• „Wauwau = ich schau´“ - Präsentation von<br />

Blindenführhunden<br />

• „Grün hören statt rot sehen“ - Akustische Ampeln<br />

und Hilfen zur Orientierung und Mobilität<br />

• „Sehen - Fühlen - Miterleben“ - Ein eigener<br />

Selbsterfahrungsbereich für Kinder<br />

Außerdem: Musik, Kabarett, Gastronomie und<br />

viele Informationsstände<br />

Weiters: Augenärztliche Untersuchungen, gratis<br />

Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie<br />

Beratung durch Optiker, Ernährungsstationen,<br />

chinesische Gesundheitsmethoden<br />

Und dazu: Technische Hilfen, Hilfsmittelshop,<br />

Arbeits- und Freizeitwelt blinder und sehbehinderter<br />

Menschen<br />

Plus: Schnuppermassagen, Hörbücherpräsentation,<br />

gratis Hüpfburg für Kinder, Louis-Braille-<br />

Sondermarke u.v.m.<br />

Text: Martin Tree<br />

Juli-September 2011 33


34<br />

Durchgetickert<br />

Hörfilm-Tipp<br />

Der Clou<br />

– vergnügliche Kapriole der Filmgeschichte<br />

Eine amüsant-überraschend endende Komödie<br />

um zwei Gauner: „Der Clou“ aus dem Jahr 1973<br />

mit Robert Redford und Paul Newman.<br />

Im Chicago des Jahres 1936 geht es spannend<br />

und heiter zugleich um einen ehrgeizigen kleinen<br />

Gauner Johnny (Redford) und einen altgedienten<br />

Betrüger Henry (Newman), welche sich<br />

an einem Mafia-Boss namens Lonnegan rächen<br />

wollen, der einen gemeinsamen Freund ermorden<br />

ließ. Die beiden Trickbetrüger entwerfen<br />

einen raffinierten Plan. Um sich wirkungsvoll<br />

rächen zu können, zielen sie auf das, was Lonnegan<br />

am wichtigsten ist, sein Geld.<br />

Der Clou war ein großer Erfolg, er wurde mit 7<br />

Oscars ausgezeichnet, inklusive „Bester Film“!<br />

Buch-Tipp<br />

Da Jesus und seine Hawara<br />

von Wolfgang Teuschl – Voi leiwaund!<br />

Als es erstmals erschien, erregte es heftige Kontroversen!<br />

(Und wurde sogleich für die nächsten<br />

10 Jahre aus dem Buchhandelsverkehr gezogen.)<br />

Von Respektlosigkeit und Blasphemie<br />

war die Rede, einfach ungeheuerlich und eine<br />

bodenlose Frechheit!<br />

Ja, so hatte man das Neue Testament auch noch<br />

nie vernommen: nämlich im Wienerischen Dialekt.<br />

Sogar Jesus selbst redet Mundart, „schdrawanzd“<br />

herum und gibt sich mit „Büüchan“ und<br />

„Schdrizis“ ab. Der Alltagsslang verballhornt etwas<br />

Heiliges? Ganz und gar nicht, im Gegenteil.<br />

Die Sprache unseres Alltags bringt uns das wieder<br />

näher, zu dem sich Distanz eingeschlichen<br />

Diese „intelligente Gaunerkomödie voller überraschender<br />

Pointen, mit hintergründigem Witz<br />

und verhaltener Spannung“ (Lexikon des internationalen<br />

Films) wird in unserer nächsten<br />

Neuerscheinungsliste enthalten sein.<br />

hatte. Bringt<br />

uns Vergnügen<br />

durch die Lust<br />

am Ausdruck,<br />

am Fabulieren,<br />

am Auf-den-<br />

Punkt-Bringen,<br />

wie es dem<br />

Dialekt oftmals<br />

viel besser<br />

gelingt als<br />

der hochdeutschenStandardsprache.<br />

Das wusste ja<br />

auch schon die Wiener Gruppe, in deren Tradition<br />

man dieses Werk durchaus einreihen kann.<br />

Also genießen wir als Hörer Kapitel wie „Wos ma<br />

mi n Bätn oes bokd“ oder „Wos leiwaund is“. Ein<br />

echtes, einmaliges Hörvergnügen! Heasd, oida!<br />

Juli-September 2011<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong>


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1210 Wien<br />

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mit hochwertigen Digitalkameras dadurch werden<br />

Ihnen gedruckte Texte bereits nach wenigen<br />

Sekunden vorgelesen. So macht Lesen richtig<br />

Spaß!<br />

20 Seiten pro Minute!<br />

Langwieriges Einscannen gehört mittlerweile der<br />

Vergangenheit an mit Readit können Sie bis zu<br />

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Kameras sogar den Umblättervorgang erkennen.<br />

Mit der Scholar-Kamera können Sie sogar A3<br />

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Für Sehbehinderte stehen 6 verschiedene<br />

Darstellungsvarianten für Dokumente mit einer<br />

riesigen Auswahl an Vorder- und Hintergrundfarben<br />

zur Verfügung und die Vergrößerung<br />

reicht von 0,2 bis über 100-fach. Die Navigation<br />

über das Lesegut ist mit Tastatur oder Maus<br />

möglich. Die Livebildfunktion ermöglicht eine<br />

perfekte Dokumentausrichtung, Fehlfarbdarstellungen,<br />

Hilfslinien, Zeilenabdeckungen runden<br />

dieses Komplettsystem ab.<br />

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