Durchblick
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Durchgetickert<br />
Hörfilm-Tipp<br />
Der Clou<br />
– vergnügliche Kapriole der Filmgeschichte<br />
Eine amüsant-überraschend endende Komödie<br />
um zwei Gauner: „Der Clou“ aus dem Jahr 1973<br />
mit Robert Redford und Paul Newman.<br />
Im Chicago des Jahres 1936 geht es spannend<br />
und heiter zugleich um einen ehrgeizigen kleinen<br />
Gauner Johnny (Redford) und einen altgedienten<br />
Betrüger Henry (Newman), welche sich<br />
an einem Mafia-Boss namens Lonnegan rächen<br />
wollen, der einen gemeinsamen Freund ermorden<br />
ließ. Die beiden Trickbetrüger entwerfen<br />
einen raffinierten Plan. Um sich wirkungsvoll<br />
rächen zu können, zielen sie auf das, was Lonnegan<br />
am wichtigsten ist, sein Geld.<br />
Der Clou war ein großer Erfolg, er wurde mit 7<br />
Oscars ausgezeichnet, inklusive „Bester Film“!<br />
Buch-Tipp<br />
Da Jesus und seine Hawara<br />
von Wolfgang Teuschl – Voi leiwaund!<br />
Als es erstmals erschien, erregte es heftige Kontroversen!<br />
(Und wurde sogleich für die nächsten<br />
10 Jahre aus dem Buchhandelsverkehr gezogen.)<br />
Von Respektlosigkeit und Blasphemie<br />
war die Rede, einfach ungeheuerlich und eine<br />
bodenlose Frechheit!<br />
Ja, so hatte man das Neue Testament auch noch<br />
nie vernommen: nämlich im Wienerischen Dialekt.<br />
Sogar Jesus selbst redet Mundart, „schdrawanzd“<br />
herum und gibt sich mit „Büüchan“ und<br />
„Schdrizis“ ab. Der Alltagsslang verballhornt etwas<br />
Heiliges? Ganz und gar nicht, im Gegenteil.<br />
Die Sprache unseres Alltags bringt uns das wieder<br />
näher, zu dem sich Distanz eingeschlichen<br />
Diese „intelligente Gaunerkomödie voller überraschender<br />
Pointen, mit hintergründigem Witz<br />
und verhaltener Spannung“ (Lexikon des internationalen<br />
Films) wird in unserer nächsten<br />
Neuerscheinungsliste enthalten sein.<br />
hatte. Bringt<br />
uns Vergnügen<br />
durch die Lust<br />
am Ausdruck,<br />
am Fabulieren,<br />
am Auf-den-<br />
Punkt-Bringen,<br />
wie es dem<br />
Dialekt oftmals<br />
viel besser<br />
gelingt als<br />
der hochdeutschenStandardsprache.<br />
Das wusste ja<br />
auch schon die Wiener Gruppe, in deren Tradition<br />
man dieses Werk durchaus einreihen kann.<br />
Also genießen wir als Hörer Kapitel wie „Wos ma<br />
mi n Bätn oes bokd“ oder „Wos leiwaund is“. Ein<br />
echtes, einmaliges Hörvergnügen! Heasd, oida!<br />
Juli-September 2011<br />
der<br />
<strong>Durchblick</strong>