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Durchblick

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n Stoppt Kahlschlag<br />

bei Sozialleistungen!<br />

Gegen Kürzungen von Mobilitäts- und Telekommunikationszuschuss<br />

sowie Einführung von<br />

Pflegegutscheinen<br />

Während sich in Österreich das Sommerloch<br />

ausbreitete, wurde still und heimlich bei den Sozialleistungen<br />

eingespart. Damit wird der massive<br />

Kahlschlages zu Lasten der Schwächsten in<br />

unserer Gesellschaft fortgesetzt.<br />

Nach der Abschaffung der Rückvergütung der<br />

Normverbrauchsabgabe (NOVA) wurde jetzt<br />

auch noch der Mobilitätszuschuss für behinderte<br />

Menschen gekürzt. In einem nicht nachvollziehbaren<br />

Brief an die Betroffenen wird diese<br />

Maßnahme als Wiederherstellung des finanziellen<br />

Gleichgewichtes des Staates gerechtfertigt.<br />

Warum spart man dann ausgerechnet bei den<br />

behinderten Menschen? Genau das führt doch<br />

zu einem noch höheren finanziellen Ungleichgewicht<br />

in Österreich!<br />

Zudem wurde mit 1. Juli der staatliche Telekommunikationszuschuss<br />

gekürzt. Auch hier wird<br />

ausgerechnet bei jenen gespart, die auf dieses<br />

Kommunikationsmittel besonders angewiesen<br />

sind, nämlich bei blinden und hochgradig<br />

sehbehinderten Menschen. Wo bleibt hier für<br />

Betroffene der Grundsatz des Nachteilsausgleiches<br />

unserer Solidargemeinschaft?<br />

Eine besondere Schreckensnachricht ist die<br />

Überlegung aus Kärnten, das Pflegegeld in Form<br />

von Gutscheinen (die Hälfte davon für pflegende<br />

Angehörige, die andere Hälfte für professionelle<br />

Pflegekräfte) auszahlen zu wollen. Gemäß<br />

der UN-Behindertenrechtskonvention müssen<br />

der<br />

<strong>Durchblick</strong><br />

Juli-September 2011<br />

Durchdacht<br />

Betroffene selbst entscheiden können, wie sie<br />

ihre Pflege- und Unterstützungsmaßnahmen<br />

gestalten wollen. In Zeiten des Sparwahns in<br />

Österreich, einem der reichsten Länder der<br />

Welt, können es sich Angehörige finanziell gar<br />

nicht mehr leisten, ihren Beruf zugunsten der<br />

Pflege und Betreuung ihrer Familienmitglieder<br />

aufzugeben.<br />

Es wäre ein arger Rückschritt, wenn man pflegende<br />

Angehörige, meist Frauen, mit einem<br />

Scheck in der Höhe von 226 Euro abspeisen<br />

wollte. Die Politik sollte wenigstens die bereits<br />

seit vielen Jahren geforderte jährliche Valorisierung<br />

um den Pensionistenpreisindex gesetzlich<br />

umzusetzen, damit wenigstens die Inflation abgegolten<br />

wird!<br />

Mag. Gerhard Höllerer<br />

Präsident des ÖBSV<br />

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