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Teens und Tw ens - Familienhilfe Polyposis coli e.V.

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Po ly po sis-Post<br />

Zeit schrift für Po ly po sis-Pa ti en ten, An ge hö ri ge <strong>und</strong> In te res sier te<br />

www.fa mi li en hil fe-po ly po sis.de


2<br />

Im pres sum<br />

He raus ge ber<br />

Fa mi li en hil fe Po ly po sis co li e.V.<br />

Re dak ti on (ver ant wort lich)<br />

Mo ni ka Wie de mann,<br />

Prof. Dr. Ga brie la Mös lein<br />

Re dak ti ons team<br />

El len Schü trumpf<br />

An ne Man tel<br />

Dr. Martina Kadmon<br />

Prof. Dr. Ga brie la Mös lein<br />

Mo ni ka Wie de mann<br />

Internet<br />

Eva Schneider<br />

Wis sen schaft li cher Bei rat<br />

Dr. Stefan Aretz<br />

Institut für Humangenetik, Bonn<br />

Dr. Nikolaus Demmel<br />

Klinikum München-Perlach<br />

Dr. Elke Holinski-Feder<br />

Med. Genetisches Zentrum, München<br />

Dr. Martina Kadmon<br />

Chirurgische Univ.-Klinik Heidelberg<br />

Prof. Dr. Gabriela Möslein<br />

St. Josefs-Hospital Bochum-Linden<br />

Ver ein san schrift:<br />

Fa mi li en hil fe Po ly po sis co li e.V.<br />

Am Rain 3a<br />

36277 Schen klengs feld<br />

Tel.: 0 66 29/18 21<br />

Fax: 0 66 29/91 51 93<br />

E-Mail: in fo@fa mi li en hil fe-po ly po sis.de<br />

Lay out <strong>und</strong> Gra fik<br />

Schmidt Me dia De sign, Mün chen<br />

Michael van den Heuvel<br />

Druck<br />

Co py print, Mün chen,<br />

Juli 2009


Bei trä ge mit Ver fas ser na men stel len<br />

nicht un be dingt die Mei nung des<br />

He raus ge bers dar. Nach druck ist nur<br />

mit Ge neh mi gung der Fa mi li en hil fe<br />

ge stat tet – Belegexemplar erbeten.<br />

Die Po ly po sis-Post ist kos ten los<br />

er hält lich. Bit te sen den Sie ei nen<br />

ad res sier ten <strong>und</strong> mit 1,45 €<br />

fran kier ten DIN A5-Brief um schlag an:<br />

Mo ni ka Wie de mann<br />

Re dak ti on Po ly po sis-Post<br />

Pas sau er Str. 31<br />

81369 Mün chen<br />

Tel.: 0 89/7 69 23 00<br />

Fax: 0 89/31 87 33 24<br />

E-Mail: mwiedemann@bayern-mail.de<br />

Prof. Dr. Ga brie la Mös lein<br />

St. Jo sefs-Hos pi tal Boch um-Lin den<br />

All ge mein- <strong>und</strong> Vis zer al chi rur gie,<br />

Co lo prok to lo gie<br />

Ax stra sse 35<br />

44879 Boch um<br />

Tel.: 02 34/4 18-298<br />

E-Mail: gabriela.moes lein@he lioskli<br />

ni ken.de<br />

Da die Selbst hil fe grup pe sich selbst fi nan ziert, wer den von In sti tutio<br />

nen <strong>und</strong> för dern den Mit glie dern Spen den ger ne ent ge gen ge nom men.<br />

Spen den kon to:<br />

Fa mi li en hil fe Po ly po sis co li e.V.<br />

Raif fei sen bank Wer ra tal-Lan deck<br />

BLZ 532 613 42, Kto. Nr.: 570 66 10<br />

Be su chen Sie uns im In ter net!<br />

www.fa mi li en hil fe-po ly po sis.de<br />

3


4<br />

Inhalt<br />

Impressum 2<br />

Vorwort 5<br />

Neues aus der Vereinsarbeit 6<br />

Aus der Medizin 7<br />

Liebe <strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong> 9<br />

Abschied aus den Ruhestand – Waltraut Friedl 16<br />

Kliniken stellen sich vor: Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg 21<br />

Wohlstand 25<br />

Patienten stellen sich vor: Stefan Schmitt 27<br />

Dankbare Patienten 37<br />

Regionalgruppentreffen in Hamburg am 24.11.2007 39<br />

Regionalgruppentreffen in Hamburg am 16. Mai 2009 39<br />

Adressen 41<br />

Kontaktadressen 46<br />

www.fa mi li en hil fe-po ly po sis.de


Vorwort<br />

Nichts beflügelt stärker als das Gefühl, vor einer guten Zukunft zu stehen.<br />

Fest daran zu glauben, dass Pläne gelingen, Vorsätze eingelöst, Probleme<br />

überw<strong>und</strong>en werden. Und selbst wenn es anders kommt, haben die<br />

Zuversichtlichen den Leb<strong>ens</strong>mut auf ihrer Seite, der sie stark macht.<br />

In einem Lexikon habe ich diese Definition von Krankheit gef<strong>und</strong>en:<br />

Im umfassenden Sinne bezeichnet Krankheit die Abwesenheit von Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Im Geg<strong>ens</strong>atz dazu ist Ges<strong>und</strong>heit „die Fähigkeit zur Problemlösung<br />

<strong>und</strong> Gefühlsregulierung, durch die ein positives seelisches <strong>und</strong> körperliches<br />

Befinden <strong>und</strong> ein unterstützendes Netzwerk sozialer Beziehungen<br />

erhalten oder wieder hergestellt wird“.<br />

Dieses unterstützende Netzwerk bemühen wir uns seit vielen Jahren<br />

für FAP-Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen zu sein. Wir beraten <strong>und</strong> helfen<br />

bei Problemen <strong>und</strong> Ängsten, verteilen Broschüren, Faltblätter, Notfallpässe<br />

<strong>und</strong> Ernährungsempfehlungen.<br />

Mit unseren Wochenendseminaren, die wir alle zwei Jahre veranstalten,<br />

tragen wir wesentlich dazu bei, vorhandenes Wissen über die Krankheit<br />

zu vertiefen <strong>und</strong> neues Wissen durch das Angebot der Vorträge zu<br />

erwerben.<br />

Deshalb hoffen wir, sehr viele unserer Mitglieder <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e im<br />

Herbst in Hannoversch Münden begrüßen zu können. Wir freuen uns auf<br />

die bekannten Gesichter, die uns seit Jahren begleiten <strong>und</strong> auf die neuen<br />

Teilnehmer natürlich erst recht.<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

5


6<br />

Neues aus der Vereinsarbeit<br />

Anlässlich des Wochenendseminars wird – wie auch in den vergangenen<br />

Jahren – eine Mitgliederversammlung stattfinden. Zudem eine Sprecherratsitzung<br />

mit Wahl des Vorstandes.<br />

Die Organisation zur Abwicklung des Wochenendseminars im Oktober<br />

ist in vollem Gange.<br />

Fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> kompetent wurden wir von Frau Julia Bytom, Pressesprecherin<br />

des Bürgermeisters von Hann. Münden, mit Informationsmaterial<br />

<strong>und</strong> Anreiseskizze versorgt.<br />

Das Hotel Auefeld hat uns nach langen <strong>und</strong> schwierigen Verhandlungen<br />

Sonderpreise eingeräumt, auch für Teilnehmer, die an das Seminar<br />

noch ein paar Tage Urlaub anhängen möchten, um sich die Seh<strong>ens</strong>würdigkeiten<br />

dieser schönen Stadt anzuschauen. Schon Alexander von Humboldt<br />

nannte Hannoversch Münden eine der sieben schönstgelegenen<br />

Städte der Welt ... mit über 700 Fachwerkhäusern aus 6 Jahrh<strong>und</strong>erten,<br />

am Zusammenfluss von Werra <strong>und</strong> Fulda zur Weser, inmitten des Naturparks<br />

Münden.<br />

Haben Sie Ideen zur Gestaltung des Seminars, haben Sie Themenwünsche<br />

für Vorträge bzw. Gesprächsr<strong>und</strong>en? Dann bitten wir Sie,<br />

dies der Redaktion mitzuteilen. Wir werden bemüht sein, Ihre Vorschläge,<br />

soweit möglich, umzusetzen. Sie können sich auch über<br />

das Internet www.familienhilfe-polyposis.de anmelden.<br />

Bitte beachten:<br />

Die Vorreservierung der Zimmer im Hotel Auefeld endet<br />

am 7.8.09. Buchungen nach diesem Termin müssen unter<br />

Hotel Freizeit Auefeld, Hallenbadstr. 33, 34346 Hann. Münden,<br />

Tel.-Nr. 05541/7050, Fax 05541/1010,<br />

E-Mail: hotel@freizeit-auefeld.de<br />

selbst vorgenommen werden.<br />

Monika Wiedemann


Aus der Medizin:<br />

Sitzt mein Pouch eigentlich links oder rechts –<br />

<strong>und</strong> was ist richtig oder besser?<br />

Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt? Oder sind Sie mal gefragt<br />

worden, ob Ihr vorübergehendes Stoma (künstlicher Ausgang) links<br />

oder rechts war? Sind Sie verunsichert worden, weil es bei jemand anderem<br />

auf der anderen Seite war? Was ist denn jetzt richtig <strong>und</strong> was ist<br />

falsch?<br />

Ich muss zugeben, dass ich neulich eher irritiert war, als mir eine langjährige<br />

Patientin diese Frage gestellt hat. Sie selbst war auch irritiert, da<br />

die Patientin ihr gegenüber im Gespräch felsenfest behauptete, dass ihr<br />

eigener Pouch rechts sei <strong>und</strong> deswegen ihr vorübergehender Ausgang<br />

auch links gewesen sei. Daraufhin war meine Patientin verständlicherweise<br />

etwas verunsichert, weil ihr vorübergehender Ausgang rechts gewesen<br />

war. Nun wollte sie wissen, auf welcher Seite denn eigentlich ihr Pouch<br />

„sitzt“<br />

Also: Der Pouch (Dünndarm tasche, Ersatz des Enddarmes bei einer<br />

vorbeugenden Dick- <strong>und</strong> Enddarmentfernung) sitzt weder rechts noch<br />

links, sondern in der Mitte – klar wie Kloßbrühe! Schließlich befindet sich<br />

der Schließmuskel ja auch mittig (oder etwa nicht?) <strong>und</strong> dort schließt<br />

man die Dünndarmtasche von innen auch an. Der verschlossene Schenkel<br />

von dem J-Pouch wird so gelegt, dass die Dünndarmtasche möglichst<br />

ohne Spannung oder Zug eben an den Schließmuskel herangeheftet werden<br />

kann. Dies ist für den Operateur manchmal etwas kniffelig, letztendlich<br />

muss man sich klar machen, dass der Dünndarm vom lieben Gott<br />

nicht dazu gemacht wurde, von innen an den Schließmuskel geheftet zu<br />

werden. Aber dafür gibt es technische Tricks, die der erfahrene Operateur<br />

anwendet, um in aller Regel ohne allzu große technische Schwierigkeiten<br />

den Pouch schön <strong>und</strong> spannungsfrei in das kleine Becken zu bekommen,<br />

damit auch die Durchblutung gut gewährleistet ist, damit alles gut heilen<br />

kann.<br />

Wenn man sich Bilder anschaut, wie der Übergang des Dünndarmes zu<br />

dem Dickdarm normalerweise ist, so wird man feststellen, dass der Übergang<br />

rechtsseitig ist, in der Nähe des Blinddarmes (<strong>und</strong> wo ist eine Blinddarmnarbe,<br />

wenn offen operiert wurde?) Es ist dieser Tatsache zuzuschreiben,<br />

dass man den vorübergehenden Seitenausgang eher an der<br />

7


8<br />

rechten Körperseite, als an der linken macht. Man versucht, den vorübergehenden<br />

Ausgang möglichst nah an den Pouch zu machen <strong>und</strong> eine<br />

Dünndarmschlinge lässt sich in diesem Bereich des Körpers besser an die<br />

Bauchdecke bringen, als auf der linken Körperhälfte. Allerdings schließt<br />

das eine das andere nicht aus <strong>und</strong> man kann hier keinesfalls von richtig<br />

oder falsch reden. Es ist immer das zu tun, was die beste Lösung für den<br />

Patienten darstellt <strong>und</strong> je nach Anatomie kann es auch mal anders sein,<br />

als üblich. Auf jeden Fall wird man versuchen, soweit „unten“, also am<br />

Ende des Dünndarmes, wie möglich den Ausgang zu legen, damit die<br />

Flüssigkeitsverluste so gering wie möglich sind <strong>und</strong> der Nahrungsbrei<br />

über eine möglichst lange Strecke „ausgebeutet“ werden kann. Dies gelingt<br />

in aller Regel, was man auch daran sieht, dass gar nicht wenige Patienten<br />

in der postoperativen Phase mit einem vorübergehenden Ausgang,<br />

wenn diese Phase lang genug ist, gar nicht selten an Gewicht zunehmen,<br />

bis der Ausgang wieder weggemacht werden kann. Heute lassen<br />

wir den Seitenausgang oft viel kürzer als früher <strong>und</strong> bei Frauen können<br />

wir in vielen Fällen ganz darauf verzichten. Warum ist das bei den Geschlechtern<br />

verschieden zu sehen? In diesem Fall lassen sich Frauen<br />

leichter operieren als Männer <strong>und</strong> weil das Becken flacher ist <strong>und</strong> nicht<br />

so schmal wie das männliche Becken, ist die Operation insgesamt sicherer,<br />

so dass man manchmal auf die Sicherheit, die der Seitenausgang bietet.<br />

gänzlich verzichten kann. Hierzu hatte ich ja schon einmal einen Artikel<br />

geschrieben, aber wer Fragen hat kann sich gerne damit an mich<br />

wenden, am besten per E-mail!<br />

Soviel dazu <strong>und</strong> diese Erläuterung, damit Sie jederzeit selbstbewusst,<br />

wenn Sie angesprochen werden, sagen können: Mein Pouch ist da, wo er<br />

hingehört – in der Mitte!<br />

Prof. Dr. Gabriela Möslein<br />

St. Josefs-Hospital Bochum-Linden


Liebe <strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong>,<br />

Ihr wisst alle, dass, wenn man eine familiäre adenomatöse <strong>Polyposis</strong><br />

(FAP) bekommen hat, man Polypen im Dick- <strong>und</strong> Enddarm bilden wird.<br />

Die heutige Behandlung sieht so aus, dass man zu einem gegebenen<br />

Zeitpunkt sich einer vorbeugenden Operation unterziehen muss. Auch innerhalb<br />

einer Familie gibt es Personen, die deutlich früher einen starken<br />

Polypenbefall erleiden, als andere. Wir wissen heute gar nicht genau, in<br />

wie weit andere Gene oder unsere Ernährungsgewohnheiten <strong>und</strong> andere<br />

Dinge eine Rolle spielen. Es scheint jedoch so zu sein, dass man durchaus<br />

einen Einfluss auf das Polypenwachstum haben kann durch das eigene<br />

Verhalten – konkret über das, was man so isst.<br />

Es gibt eine neue Studie mit einem Medikament, das eigentlich bei<br />

Rheumaerkrankungen eingesetzt wird (COX-II Inhibitoren). Man hat aber<br />

festgestellt, dass allem Anschein nach diese Medikamente auch dazu<br />

führen, dass die Polypen sich gar nicht erst ausbilden oder sogar zurückbilden.<br />

Allerdings reichen die Beweise noch nicht aus, um diese Substanz<br />

zu empfehlen, es muss erst eine „gute Studie“ durchgeführt werden. Bei<br />

einer guten Studie ist es immer so, dass alle Studienteilnehmer täglich<br />

eine Tablette nehmen sollen, um zu untersuchen, welche Wirkung sie hat.<br />

Allerdings: Nur bei der Hälfte der Studienteilnehmer handelt es sich<br />

hierbei um die tatsächliche Wirksubstanz <strong>und</strong> bei der anderen Tablette<br />

handelt es sich um eine Tablette, die genauso aussieht, aber keinen<br />

Wirkstoff enthält.<br />

Wer kann teilnehmen?<br />

Man muss zwischen 10 <strong>und</strong> 17 Jahre alt sein <strong>und</strong> höchst<strong>ens</strong> 20 Polypen<br />

im Dick- <strong>und</strong> Enddarm haben, die mindest<strong>ens</strong> 2 mm groß sind.<br />

Warum sollte man sich für diese Studie interessieren?<br />

Zum einen, weil man dadurch vielleicht erst später operiert werden muss.<br />

Zum anderen aber, damit man einen Beitrag dazu leistet, dass diese Frage<br />

9<br />

<strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong>


10<br />

<strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong><br />

tatsächlich beantwortet werden kann <strong>und</strong> wir vielleicht in einigen Jahren<br />

<strong>Polyposis</strong>patienten tatsächlich empfehlen können, diese Medikamente zu<br />

nehmen, um dadurch die Operation zeitlich nach hinten, zu verschieben.<br />

Allerdings, wenn man sich für diese Studie interessiert, muss man sich<br />

darüber im Klaren sein, dass man vielleicht mehrere Jahre lang diese<br />

Tablette nimmt (das Studienziel ist es, dass die Medikamente 5 Jahre lang<br />

eingenommen werden sollen).<br />

Wenn ihr Interesse haben solltet, dann schaut euch doch einfach die<br />

nächsten Seiten mal an, wo die Studie noch genauer erklärt wird. Wenn<br />

ihr Fragen dazu habt, dann schickt doch eine Mail an mich:<br />

gabriela.moeslein@helios-kliniken.de<br />

Mit besten Grüßen<br />

Prof. Dr. med. Gabriela Möslein


Klinische Studie der Phase III<br />

zum Vergleich von Celecoxib <strong>und</strong> Placebo<br />

bei Trägern der Genmutation<br />

für die Familiale Adenomatöse Polypose<br />

Studiennummer A3191193<br />

Eine Information für Kinder über die Gabe von<br />

Celecoxib oder Placebo gegen Darmpolypen<br />

Liebe Patientin, lieber Patient,<br />

Dein Arzt hat Dich gefragt, ob Du bei einer Forschungsstudie teilnehmen<br />

möchtest, weil bei Dir eine Erbkrankheit festgestellt wurde, die man „familiäre<br />

adenomatöse Polypose“ nennt. Bei dieser Krankheit bekommen<br />

die Patienten Polypen in ihrem Darm. Polypen sind Wucherungen im<br />

Darm, die entstehen, wenn sich an einer bestimmten Stelle zu viele Zellen<br />

bilden. Diese Krankheit kann dazu führen. dass Du Dich sehr krank<br />

fühlst.<br />

Gerne erklären wir Dir, worum es in der Studie geht. Auch Dein Arzt<br />

wird mit Dir darüber sprechen. Du entscheidest allein, ob Du bei dieser<br />

Studie mitmachen möchtest. Bitte frage nach, wenn Du noch irgendetwas<br />

wissen möchtest.<br />

Studien wie diese werden durchgeführt, um genaue Informationen<br />

über Medikamente <strong>und</strong> ihre Wirkungen zu bekommen. Mit der Studie<br />

wollen wir herausfinden, ob das Medikament Celecoxib verhindern kann,<br />

dass Polypen im Darm wachsen. Es kann jedoch auch sein, dass das Medikament<br />

das Wachsen von Polypen nicht oder nicht bei allen Patienten<br />

verhindern kann.<br />

An dieser Studie werden insgesamt etwa 200 Patienten teilnehmen.<br />

11<br />

<strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong>


12<br />

<strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong><br />

Manche Kinder, so wie Du, haben Veränderungen an einem bestimmten<br />

Gen. Gene sind wie kleine Bausteine, in denen Informationen für alle<br />

Vorgänge im Körper enthalten sind. Diese Veränderung am Gen kann<br />

dazu führen, dass diese Kinder Polypen im Darm bekommen.<br />

Wir untersuchen in dieser Studie, ob es Unterschiede in der Größe <strong>und</strong><br />

Zahl von Polypen gibt zwischen Kindern, die Celecoxib nehmen <strong>und</strong><br />

Kindern, die kein Celecoxib bekommen. Zu diesem Zweck werden von<br />

allen Patienten in dieser Studie Krankheitsbef<strong>und</strong>e erfasst, im Computer<br />

gespeichert <strong>und</strong> verwendet. Um diesen Unterschied herauszufinden gibt<br />

es in der Studie 2 Gruppen. Die Patienten in einer Gruppe bekommen<br />

Celecoxib, die anderen ein so genanntes „Plazebo“. Ein Plazebo sieht aus<br />

wie eine normale Tablette, enthält aber keine Medizin. Damit es ein fairer<br />

Vergleich ist, bestimmt ein Computer per Zufall, welches der beiden<br />

Medikamente Du bekommst <strong>und</strong> weder Du noch Dein Arzt weiß, ob Du<br />

Celecoxib oder Plazebo erhältst. Dein Arzt kann diese Information aber<br />

schnell bekommen, falls er sie braucht.<br />

Ein weiteres Ziel der Studie ist, zu erfahren, wie Kinder das Medikament<br />

Celecoxib vertragen, wenn sie es 5 Jahre lang einnehmen <strong>und</strong><br />

welche Nebenwirkungen auftreten.<br />

Es kann sein, dass das Medikament bei Dir ges<strong>und</strong>heitliche Wirkungen<br />

hat. Das heißt, dass Du Dich krank oder unwohl fühlst. Es ist zum Beispiel<br />

möglich, dass Dir übel wird, dass Du Kopfschmerzen, eine verstopfte<br />

oder ständig laufende Nase, Halsschmerzen oder geschwollene Hände<br />

oder Füße bekommst. Es kann auch sein, dass Dir schwindlig wird oder<br />

dass Du ohnmächtig wirst. Du könntest Schlafprobleme, Ausschlag oder<br />

Schmerzen in der Brust haben. Es kann sein, dass Du Dich übergeben<br />

musst oder es sich anfühlt, als müsstest Du Dich übergeben. Vielleicht<br />

bekommst Du Durchfall oder Bauchschmerzen.<br />

Diese Dinge treten nicht bei jedem Patienten auf <strong>und</strong> es ist auch gut<br />

möglich, dass Du viele davon nicht bekommst. Wir möchten aber, dass<br />

Du weißt, was passieren kann. Es kann sein, dass das Medikament bei Dir<br />

Nebenwirkungen hat, die bis jetzt noch nicht vorgekommen <strong>und</strong> deshalb<br />

hier nicht aufgezählt sind. Bitte gib Deinem Arzt Bescheid, wenn Du Dich<br />

krank oder nicht wohl fühlst.


Wenn Du an der Studie teilnehmen möchtest, musst Du Dich untersuchen<br />

lassen. Unter anderem wird Dir Blut abgenommen. Dazu muss der<br />

Arzt mit einer Nadel in die Ader in Deinem Arm stechen. Das Blut wird<br />

im Labor untersucht. Dort wird noch einmal geprüft, ob Du wirklich eine<br />

familiäre adenomatöse Polypose (abgekürzt FAP) hast. Du kannst nur an<br />

der Studie teilnehmen, wenn Du eine FAP hast.<br />

Wenn festgestellt wurde, dass Du FAP hast, wird der Arzt Dich noch<br />

einmal untersuchen. Es wird noch einmal Blut abgenommen. Außerdem<br />

wird Dein Urin untersucht, um herauszufinden ob Deine Nieren gut funktionieren.<br />

Es wird auch ein Elektrokardiogramm gemacht. Damit kann der<br />

Arzt messen, ob mit Deinem Herzen alles in Ordnung ist. Die Untersuchung<br />

tut nicht weh. Der Arzt wird außerdem eine Darmspiegelung<br />

durchführen. Dabei sieht sich der Arzt Deinen Darm von innen an. Vor<br />

dieser Untersuchung bekommst Du eine Narkose, damit Du während der<br />

Untersuchung schläfst <strong>und</strong> keine Schmerzen hast. Bei der Untersuchung<br />

schiebt der Arzt den langen, dünnen, biegsamen Schlauch mit einer kleinen<br />

Lampe <strong>und</strong> winzigen Kamara in Deinen Darm. So kann er die Polypen<br />

zählen.<br />

Wenn Du an der Studie teilnehmen möchtest, wird man Dich bitten, in<br />

den nächsten 5 Jahren 8 bis 10 Mal zu dem Studienarzt zu kommen. Der<br />

Arzt, eine Schwester oder ein anderer Mitarbeiter werden Dich bzw, Deine<br />

Eltern zwischendurch regelmäßig anrufen. Sie werden Dich bzw. Deine<br />

Eltern fragen, wie Du Dich fühlst, welche Medikamente Du nimmst <strong>und</strong><br />

ob Du irgendwelche Probleme hast. Bei Deinen Besuchen im Studienzentrum<br />

werden verschiedene Untersuchungen gemacht. Einige davon, wie<br />

das Blutabnehmen, können unangenehm oder etwas schmerzhaft sein.<br />

Der Arzt wird außerdem überprüfen, wie viel von dem Medikament Du<br />

einnehmen musst. Er wird Dir eine Liste mit Medikamenten geben, die Du<br />

während der Studie nicht nehmen darfst.<br />

Die Ärzte <strong>und</strong> Schwestern werden alles tun, damit es Dir besser geht.<br />

Bei den Untersuchungen werden sie versuchen, vorsichtig zu sein, damit<br />

Du so wenig Schmerzen wie möglich hast. Deine Eltern (oder gesetzlichen<br />

Vertreter), Ärzte <strong>und</strong> die Schwestern werden Dir immer die nächsten<br />

Schritte erklären. Du solltest aber unbedingt fragen, wenn Du etwas nicht<br />

verstehst.<br />

13<br />

<strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong>


14<br />

<strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong><br />

Betrifft ältere Jungen <strong>und</strong> Mädchen:<br />

Möglicherweise spricht der Arzt mit dir über die Anwendung von geeigneten<br />

Schwangerschaftsverhütungsmethoden für die Dauer der Studie.<br />

Das ist wichtig, weil gr<strong>und</strong>sätzlich in klinischen Studien Gefahren für das<br />

Kind im Mutterleib bestehen können. Wenn du als Mädchen glaubst, dass<br />

du schwanger bist oder als Junge glaubst, dass du eine Schwangerschaft<br />

verursacht hast, musst du sofort den Studienarzt darüber informieren.<br />

Deine Zustimmung zur Teilnahme an dieser klinischen Studie ist freiwillig.<br />

Auch die Zustimmung, dass deine Krankheitsbef<strong>und</strong>e erfasst, gespeichert<br />

<strong>und</strong> genutzt werden dürfen, ist freiwillig. Niemand kann dich<br />

dazu zwingen. Deine Krankheitsbef<strong>und</strong>e werden besonders geschützt. Sie<br />

dürfen nur von Personen gelesen <strong>und</strong> verwendet werden, die mit dieser<br />

klinischen Prüfung zu tun haben. Wenn du das nicht möchtest, kann der<br />

Arzt dich nicht in die klinische Prüfung aufnehmen.<br />

Ein Arzt wird sich in jedem Fall um dich kümmern, ob du nun teilnimmst<br />

oder nicht. Egal wie du dich entscheidest, niemand wird dir deine<br />

Entscheidung verübeln. Auch wenn du zuerst an der klinischen Prüfung<br />

teilnimmst, kannst du jederzeit wieder aufhören.<br />

Schon erfasste Krankheitsbef<strong>und</strong>e können dann trotzdem noch verwertet<br />

werden, um zu sehen, ob das Medikament wirkt, um dich vor Schaden<br />

zu bewahren <strong>und</strong> um eine Zulassung des Medikaments von der Behörde<br />

zu erhalten. Das kannst Du nicht rückgängig machen, auch wenn du aufhörst.<br />

Deine Eltern (oder gesetzlichen Vertreter) müssen damit einverstanden<br />

sein, dass Du an der Studie teilnimmst.<br />

Wenn Du Fragen hast, kannst Du Dich jederzeit an eine Schwester<br />

oder den Arzt wenden. Die Adresse <strong>und</strong> Telefonnummer haben Deine Eltern.<br />

Denk daran, dass deine Teilnahme an dieser klinischen Prüfung<br />

freiwillig ist. Auch wenn du zuerst an der klinischen Prüfung teilnimmst,<br />

kannst du deine Teilnahme später beenden, wenn du dies<br />

möchtest. Sag einfach deinen Eltern oder deinem Arzt Bescheid.


Wenn du alles verstanden hast <strong>und</strong> du dich entschieden hast, an dieser<br />

Studie teilzunehmen, dann unterschreibe bitte auf dem Blatt, auf dem<br />

auch deine Eltern <strong>und</strong> dein Arzt für die Studienteilnahme unterschreiben.<br />

Je nachdem wie alt du bist, ist es sinnvoll, wenn du dir auch die Patienteninformation<br />

für Erwachsene ansiehst, die deine Eltern bekommen<br />

haben.<br />

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diese Information<br />

zu lesen!<br />

Habt Ihr Fragen? Ruft einfach an.<br />

Frau Prof. Dr. Gabriela Möslein<br />

Frau Maike Heine<br />

Telefon: +49 (0)234/418-252<br />

Telefax: +49 (0)234/418-862<br />

St. Josefs-Hospital Bochum-Linden<br />

Axstr. 35<br />

44879 Bochum<br />

15<br />

<strong>Te<strong>ens</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>Tw</strong><strong>ens</strong>


16<br />

Von Natur aus sind die M<strong>ens</strong>chen fast gleich;<br />

erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander.<br />

Konfuzius<br />

Abschied in den Ruhestand – Waltraut Friedl<br />

Waltraut Friedl begann ihre Karriere in der<br />

Humangenetik in der Arbeitsgruppe von<br />

Professor Propping an der Universität Heidelberg.<br />

Für eine gelernte Chemikerin war<br />

dies ein eher ungewöhnliches Arbeitsfeld.<br />

Aber Waltraut machte ihre Sache so gut,<br />

dass sie nicht nur fachfremd als<br />

Dr. sc. hum. promovierte, sondern Professor<br />

Propping sie auch bat, ihn nach Bonn<br />

zu begleiten, als er den dortigen Lehrstuhl<br />

für Humangenetik übernahm. Zu unser aller Glück ging Waltraut mit <strong>und</strong><br />

wurde später die Leiterin des molekulargenetischen Labors.<br />

Bereits zu Beginn seiner Bonner Zeit wurde Herr Professor Propping<br />

von Herrn Professor Jaeger, dem damaligen Oberarzt der Chirurgischen<br />

Universitätsklinik, auf eine große Familie mit familiärer adenomatöser<br />

<strong>Polyposis</strong> (FAP) hingewiesen, die er betreute. Allerdings waren die Möglichkeiten<br />

der Humangenetik zu dieser Zeit noch sehr beschränkt. Dies<br />

änderte sich, als 1987 das für die Entstehung der FAP verantwortliche<br />

Gen kartiert wurde. Dadurch wurde es erstmals in vielen Fällen möglich,<br />

durch eine molekulargenetische Untersuchung festzustellen, ob ein Kind<br />

den für die FAP verantwortlichen Gendefekt von seinem betroffenen<br />

Elternteil geerbt hatte, oder nicht.<br />

Bei der weiteren Beschäftigung mit der FAP wurde den Bonner Forschern<br />

sehr bald das große Interesse der FAP-Patienten an einem Austausch<br />

mit anderen Betroffenen klar. Dies wurde vor allem in den Gesprächen<br />

deutlich, die Frau Dr. Cornelia Kockskämper, eine Mitarbeiterin<br />

von Professor Jaeger, mit den FAP-Patienten <strong>und</strong> ihren Familienangehörigen<br />

führte. Auf ihre Anregung hin wurden daher die in der Bonner<br />

Klinik bekannten FAP-Patienten im Januar 1989 zu einem Informationstreffen<br />

in das Institut für Humangenetik eingeladen, bei dem dann die<br />

erste lokale Selbsthilfegruppe für FAP-Patienten entstand. Aus dieser


Gruppe heraus wurde dann etwa ein Jahr später die <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong><br />

<strong>coli</strong> e. V. als b<strong>und</strong>esweit tätige Selbsthilfegruppe gegründet.<br />

Waltraut Friedl begleitete die Gründung der <strong>Familienhilfe</strong> von Anfang<br />

an. Sie stand als ständige Ansprechpartner für Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen<br />

zur Verfügung, organisierte die Bonner Treffen <strong>und</strong> sorgte dabei<br />

immer auch selbst für das leibliche Wohl aller Teilnehmer.<br />

Reiner Caspari<br />

Als ich 1994 das erste Mal zum Vorstandstreffen der <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong><br />

nach Eltville fuhr, kannte ich nur Burghard Schoch von Telefongesprächen.<br />

Ich hatte ihm angeboten, in der Selbsthilfegruppe mitzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> mich in der Öffentlichkeitsarbeit einzubringen <strong>und</strong> so wurde ich zum<br />

nächsten Treffen eingeladen.<br />

In Eltville lernte ich Waltraut Friedl kennen <strong>und</strong> schätzen. In den 15<br />

Jahren unserer Zusammenarbeit hat sie mich in jeder Weise bei meiner<br />

Arbeit unterstützt. Es gab keine Broschüre, keine <strong>Polyposis</strong>-Post, weder<br />

Arp-Museum<br />

Bahnhof Rolandseck<br />

17


18<br />

ein Faltblatt noch ein Poster, bei dem ich mir nicht bei Waltraut Rat<br />

geholt hätte. Sie hat Texte gelesen <strong>und</strong> korrigiert <strong>und</strong> machte Vorschläge<br />

für Abbildungen, die sie dann oft aus ihrem unglaublichen F<strong>und</strong>us hervorgezaubert<br />

hat. Anlässlich unserer Wochenendseminare hat sie Vorträge<br />

für Patienten <strong>und</strong> deren Familien gehalten. Neben ihrer umfassenden<br />

wiss<strong>ens</strong>chaftlichen Arbeit <strong>und</strong> vielen Publikationen hat sie zusammen mit<br />

Reiner Caspari, Martina Kadmon <strong>und</strong> Gabriela Möslein die FAP-Broschüre<br />

herausgegeben, diese immer wieder überarbeitet <strong>und</strong> auf den neuesten<br />

Stand der Medizin <strong>und</strong> Wiss<strong>ens</strong>chaft gebracht. Als Wiss<strong>ens</strong>chaftlicher<br />

Beirat der <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> hat sie uns in all den Jahren beratend<br />

zur Seite gestanden.<br />

Im Frühjahr 2008 ging Waltraut Friedl in den Ruhestand. Die Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Kolleginnen des Instituts für Humangenetik in Bonn haben sie am 16.<br />

Februar im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck in die Rentenzeit verabschiedet.<br />

Es war eine bewegende Feier, bei der sich schon herauskristallisierte,<br />

dass Waltraut Friedl gar nicht daran dachte, ihre Zeit als P<strong>ens</strong>ionistin zu<br />

Hause zu verbringen. Und so ist es auch gekommen, Waltraut hat Oma-<br />

Pflichten übernommen, arbeitet ab <strong>und</strong> zu im Institut <strong>und</strong> kümmert sich<br />

weiter um <strong>Polyposis</strong>-Patienten <strong>und</strong> deren Familien – <strong>und</strong> auch um mich.<br />

Monika Wiedemann<br />

Als ich im Februar 1984 die Leitung des Instituts für Humangenetik an<br />

der Universität Bonn übernahm, war ich erleichtert <strong>und</strong> froh, dass<br />

Waltraut Friedl bereit war, aus Heidelberg mitzukommen. Sie hatte sich<br />

in der Heidelberger Humangenetik mit hoher fachlicher Kompetenz,<br />

Phantasie <strong>und</strong> Fleiß in das für sie neue Gebiet der biochemischen Genetik<br />

hineingef<strong>und</strong>en. In Bonn war es in den ersten Jahren nicht ganz leicht,<br />

weil die Arbeitsmöglichkeiten im Institut <strong>und</strong> die verfügbaren Mittel sehr<br />

begrenzt waren. Frau Friedl hat zunächst zusammen mit dem jungen Arzt<br />

Johannes Hebebrand <strong>und</strong> mehreren Doktoranden tierexperimentelle Untersuchungen<br />

zu biochemischen Fragen der Hirnfunktion durchgeführt.<br />

Wir konnten eine ganze Reihe interessanter Bef<strong>und</strong>e in guten Fachzeitschriften<br />

veröffentlichen. Trotzdem zweifelte Frau Friedl immer wieder<br />

am Sinn dieser Untersuchungen. Sie fand das alles zu theoretisch, zu<br />

hypothetisch, vielleicht auch uninteressant. Sie suchte eine Tätigkeit mit<br />

einem fassbaren Nutzen.


Wie von Reiner Caspari oben dargestellt, haben wir 1987 im Institut<br />

gleich nach der Kartierung des <strong>Polyposis</strong>-G<strong>ens</strong> ein neues Thema aufgenommen<br />

– die Genetik der Familiären adenomatösen <strong>Polyposis</strong>. Wie sich<br />

sehr bald herausstellte, hatte Waltraut Friedl das Thema ihres Leb<strong>ens</strong> gef<strong>und</strong>en.<br />

Sie hat in kurzer Zeit die Methoden für Kopplungsuntersuchungen<br />

bei der <strong>Polyposis</strong> in das Labor eingeführt. In den ersten Jahren standen nur<br />

wenige genetische Marker zur Verfügung, so dass die Analyse nicht leicht<br />

war. Es wurden aber bald die ersten <strong>und</strong> dann viele Familienuntersuchungen<br />

durchgeführt, insbesondere auch die prädiktive genetische Diagnostik<br />

bei den Angehörigen von Patienten. In den folgenden Jahren verbesserten<br />

sich die Möglichkeiten der Genetik immer weiter, insbesondere nach der<br />

Identifikation des APC-G<strong>ens</strong> 1991. Frau Friedl hat alle neuen Erkenntnisse<br />

sofort aufgegriffen, oft verbessert <strong>und</strong> weiterentwickelt. Sie war ein Garant<br />

für Modernität, Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Verantwortungsbewusstsein.<br />

Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg: Die Nachfrage nach genetischer<br />

Diagnostik nahm im Bonner Institut für Humangenetik im Laufe<br />

der Jahre immer weiter zu. Für die Chirurgen, Gastroenterologen <strong>und</strong> Humangenetiker<br />

in ganz Deutschland wurde Waltraut Friedl zu der viel gefragten<br />

genetischen Expertin für <strong>Polyposis</strong>. Sie hat es dabei verstanden,<br />

die Notwendigkeiten der Diagnostik mit wiss<strong>ens</strong>chaftlichen Fragen zu<br />

verbinden. Unter ihrer Regie sind viele Publikationen zu einzelnen Fragen<br />

der <strong>Polyposis</strong> in internationalen Fachzeitschriften erschienen. Dadurch<br />

sind die Erkenntnisse von Waltraut Friedl über die Welt verbreitet worden<br />

<strong>und</strong> haben Patienten <strong>und</strong> Familien auch in anderen Ländern geholfen. Sie<br />

ist für die Genetik dieser Krankheit nicht nur in Deutschland, sondern in<br />

19


20<br />

den international wichtigen Arbeitsgruppen zu einem Begriff geworden<br />

<strong>und</strong> kennt die meisten FAP-Forscher dieser Welt persönlich.<br />

Die Bonner Humangenetik hat wohl die weltweit größte Anzahl von Patienten<br />

<strong>und</strong> ihren Familien mit <strong>Polyposis</strong> untersucht. Etwa 400 verschiedene<br />

Mutationen sind unter Frau Friedls Regie in Bonn identifiziert <strong>und</strong> charakterisiert<br />

worden. Sie kannte von den meisten untersuchten Familien<br />

nicht nur die Namen auswendig, sondern sogar die Labor nummern!<br />

Es gibt noch eine andere Dim<strong>ens</strong>ion, die Waltraut Friedls Erfolg ausgemacht<br />

hat – ihr sehr besonderes Wesen. Wenn ihr jemand eine fachliche<br />

Frage stellte, dann hat sie sich dem Frager mit Ernsthaftigkeit <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>lichkeit zugewandt. Es war ihr immer ein Anliegen, dem anderen<br />

zu helfen. Eitelkeit war ihr immer fremd, es ging immer um die Sache.<br />

Dabei war sie unbestechlich. Wenn sie eine Frage nicht beantworten<br />

konnte – was allerdings selten vorkam – hat sie das freimütig eingeräumt.<br />

Ihre offene <strong>und</strong> ihrem Gegenüber immer zugewandte Art haben<br />

nicht nur die Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen erfahren, sondern die<br />

vielen Doktoranden, Diplomanden, technischen Mitarbeiter <strong>und</strong> jungen<br />

Ärzte am Institut. Ihre jungen Mitarbeiter hat sie immer mit großer<br />

Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Umsicht in ihr Arbeitsgebiet eingeführt <strong>und</strong> überwacht.<br />

Sie war um den Erfolg jedes Einzelnen bemüht <strong>und</strong> hat sich selbst<br />

dabei zurückgenommen. Der Erfolg der anderen war ihr Erfolg.<br />

Wenn man zu ihr in das Zimmer kam, ging ständig das Telefon. Die<br />

Anrufe kamen von überall her, sie galten allen möglichen Fragen zu<br />

<strong>Polyposis</strong>, ähnlichen Krankheiten oder allgemein zur genetischen Diagnostik.<br />

Dabei sollte erwähnt werden, dass Frau Friedl ab 1990 auch für<br />

die gesamte molekulargenetische Diagnostik des Bonner Instituts zuständig<br />

war. Die Anrufer wussten schon, warum<br />

sie sich immer an Waltraut Friedl wenden konnten.<br />

Sie ist eine großartige Frau.<br />

Sie hat im Institut mit ihrem Ausscheiden ein<br />

wohl geordnetes Arbeitsfeld, aber auch eine große<br />

Lücke hinterlassen. Glücklicherweise hält sie noch<br />

Kontakt zu ihren früheren Mitarbeitern <strong>und</strong> freut<br />

sich mit ihnen über deren Erfolg. Das ist Waltraut<br />

Friedl.<br />

Peter Propping<br />

Alles Gute liebe Waltraut.


Kliniken stellen sich vor<br />

Wo aus EinBLICK<br />

DurchBLICK wird<br />

Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg<br />

Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg ist eines der traditionsreichsten<br />

chirurgischen Zentren in Deutschland. Seit Ihrer Gründung am<br />

1. Mai 1818 sind hier von den Ärztlichen Direktoren oftmals national<br />

wegweisende Impulse ausgegangen; beispielhaft sei hier die Initiierung<br />

eines nationalen Krebsforschungszentrums (DKFZ) durch Prof. K.-H.<br />

Bauer 1964 erwähnt.<br />

Sie gliedert sich in die Kliniken:<br />

Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie mit den Sektionen<br />

Kinderchirurgie <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />

Herzchirurgie mit der Sektion Kinderherzchirurgie<br />

Gefäßchirurgie<br />

Urologie<br />

21


22<br />

Die Klinik verfügt über mehr als 300 chirurgische Betten <strong>und</strong> einen<br />

neuen zentralen Operationstrakt mit modernster apparativer Ausstattung<br />

<strong>und</strong> eigenem OP-Management. Eine Tagesklinik ermöglicht zudem ambulantes<br />

Operieren in allen Fachbereichen. Insgesamt werden in unserem<br />

Hause jährlich über 6000 viszeralchirurgische Operationen durchgeführt.<br />

Ein Team von hochqualifizierten Ärzten, Krank<strong>ens</strong>chwestern <strong>und</strong> Pflegern<br />

kümmern sich ambulant oder stationär um die Patientin <strong>und</strong> den<br />

Patienten. Alle Anstrengungen in der Auswahl der ärztlichen <strong>und</strong> pflegenden<br />

Mitarbeiter, in der Weiterbildung des Personals, der technologischen<br />

Ausstattung der Klinik <strong>und</strong> in der von uns organisierten Forschung<br />

sind darauf ausgerichtet, den Patienten die bestmögliche Behandlung <strong>und</strong><br />

Pflege zukommen zu lassen.<br />

Die Allgemeinchirurgische Ambulanz der Klinik für Allgemein-,<br />

Viszeral- <strong>und</strong> Unfallchirurgie ist das ganze Jahr r<strong>und</strong> um die Uhr geöffnet<br />

<strong>und</strong> verzeichnet mit den Spezialsprechst<strong>und</strong>en insgesamt ca.<br />

53.000 Patientenkontakte pro Jahr.<br />

Die Klinik für Radiodiagnostik ermöglicht es, dass die komplette<br />

Röntgendiagnostik ganztägig eingesetzt werden kann.<br />

Im Interdisziplinären Endoskopie-Zentrum finden jährlich über 9.000<br />

diagnostische <strong>und</strong> therapeutische Endoskopien statt. Das Zentrum ist


personell, räumlich <strong>und</strong> apparativ auf dem modernsten Stand der Entwicklung.<br />

Daher ist eine optimale Behandlung der Patienten, deren Überwachung<br />

<strong>und</strong> die Nachbeobachtung gewährleistet. Viele der endoskopischen<br />

Untersuchungen werden unter einer einfachen oder komplexen<br />

Analgosedierung (einfache Beruhigungsspritze oder Kurznarkose) in Abstimmung<br />

mit den Patienten durchgeführt. Hierfür ist eig<strong>ens</strong> in das neue<br />

Zentrum ein Anästhesist (Narkosearzt) in das Behandlungsteam integriert<br />

worden.<br />

Zahlreiche Spezialsprechst<strong>und</strong>en der verschiedenen Abteilungen garantieren<br />

auch für seltene medizinische Probleme kompetente Stellungnahmen.<br />

FAP-Sprechst<strong>und</strong>e<br />

Diese Spezialsprechst<strong>und</strong>e findet einmal wöchentlich statt in enger Kooperation<br />

mit der Abteilung für Humangenetik <strong>und</strong> der psychosozialen<br />

Nachsorgeeinrichtung. Dies ermöglicht eine umfassende Betreuung betroffener<br />

Familien im Sinne einer frühzeitigen Indikationsstellung zur<br />

prophylaktischen Dickdarmentfernung, einer lückenlosen Vorsorge bei<br />

Risikopersonen in betroffenen Familien sowie einer geregelten Nachsorge<br />

für Patienten, die bereits operiert wurden.<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr Patienten wenden sich an uns wegen Krankheitsmanifestationen,<br />

die nach der Entfernung des Dickdarms auftreten, z. B. Duodenaladenome<br />

mit der Gefahr der malignen Entartung <strong>und</strong> Desmoide.<br />

Im Jahr 2007 verzeichneten wir 465 Patientenbesuche in unserer Sprechst<strong>und</strong>e,<br />

2008 waren es sogar 504.<br />

Neben der vorbeugenden Entfernung des Dickdarms mit ileoanaler<br />

Pouchanlage wenden sich mehr <strong>und</strong> mehr Patienten auch mit extrakolonischen<br />

Manifestationen der FAP an uns. Das besondere Augenmerk<br />

unseres Nachsorgeprogramms liegt daher auf der Früherkennung einer<br />

schweren Duodenaladenomatose <strong>und</strong> eines Desmoidwachstums. Entscheidend<br />

ist die frühzeitige Diagnosestellung, um einer malignen Entartung<br />

von Duodenaladenomen oder den sek<strong>und</strong>ären Komplikationen von Desmoiden<br />

zuvorzukommen.<br />

Gerade bei der Duodenaladenomatose empfehlen wir besonders gefährdeten<br />

Patienten die vorbeugende Entfernung des Zwölffingerdarms. Gerade<br />

unser Schwerpunkt <strong>und</strong> die große Expertise der Klinik im Bereich der<br />

23


24<br />

Chirurgie der Bauchspeicheldrüse <strong>und</strong> der Gallenwege gewährleisten gute<br />

Ergebnisse bei Eingriffen im Bereich des Zwölffingerdarms.<br />

Der große Erfolg unseres Betreuungskonzeptes von FAP-Familien zeigt<br />

sich an der stetig zunehmenden Patientenzahl an unserer Klinik sowie<br />

darin, dass seit Einrichtung eines Patientenregisters vor 18 Jahren, in das<br />

prospektiv vom Zeitpunkt der Erstvorstellung des Patienten alle krankheitsrelevanten<br />

klinischen <strong>und</strong> molekularen Daten aufgenommen werden,<br />

kein kolorektales Karzinom mehr bei Risikopatienten aus bekannten FAP-<br />

Familien auftrat. Alle betroffenen Patienten aus uns bekannten Familien<br />

wurden einer vorbeugenden Operation vor Entwicklung eines bösartigen<br />

Tumors unterzogen. Durch die engmaschige Nachsorge ist eine weitere<br />

Prognosebesserung durch optimierte Therapiemöglichkeiten der extrakolonischen<br />

Manifestationen zu erwarten.<br />

In der FAP-Sprechst<strong>und</strong>e betreut Sie ein konstantes Team an sehr<br />

erfahrenen Ärzten auf dem Gebiet dieses seltenen Krankheitsbildes.<br />

Kontakt:<br />

Dr. med. Martina Kadmon<br />

Oberärztin der Klinik<br />

Irmgard Treiber<br />

Assistenzärztin<br />

Hüsniye Atik<br />

Sekretärin<br />

Chirurgische Uniklinik Heidelberg<br />

GE-Sprechst<strong>und</strong>e<br />

INF 110<br />

69120 Heidelberg<br />

Telefon: 0 62 21/56 62 09<br />

Telefax: 0 62 21/56 17 08


Wohlstand<br />

Wenn ich so über mein Leben nachdenke, muss ich feststellen, es ist an<br />

mir vorbeigeflogen, Geburt <strong>und</strong> Kindheit vergingen schnell <strong>und</strong> dann war<br />

ich erwachsen. Schule, Ausbildung <strong>und</strong> Beruf, geplant bis zur Rente sollte<br />

es mir Wohlstand schaffen, verliebt war ich oft <strong>und</strong> geheiratet habe ich<br />

auch, gleich zweimal stand ich vor dem Traualtar, einen Baum wollte ich<br />

pflanzen, ein Haus mir bauen <strong>und</strong> ein Kind, so meine Gedanken. Doch es<br />

kam alles anders als geplant, die erste Ehe ging entzwei, ein Kind – es<br />

hat nicht sollen sein. Es blieben ja noch Baum <strong>und</strong> Haus, doch nicht so<br />

ganz kam es so, Bäume hatte ich viele gepflanzt, zum zweiten Mal hab<br />

ich mich getraut <strong>und</strong> spät ein Haus gekauft, <strong>und</strong> Wohlstand bis zum Leb<strong>ens</strong>ende,<br />

so wie geplant. Und doch kam noch etwas dazwischen. Jetzt<br />

als die Leb<strong>ens</strong>mitte in greifbare Nähe kam, erkrankte ich durch einen<br />

Gendefekt. Es warf mich aus der Bahn, OP <strong>und</strong> Darmentfernung, ach ja<br />

<strong>und</strong> für kurze Zeit einen künstlichen Ausgang, wie einfach hörte sich das<br />

an. Doch was sich daraus alles ergab, stand auf keinem Papier, Komplikationen,<br />

immer wieder Durchfälle <strong>und</strong> kein Medikament half da, die<br />

Krankheit bemächtigte sich meines Leb<strong>ens</strong>, Kontrolluntersuchungen jedes<br />

Jahr. Ich zweifelte die Entscheidung, operiert zu werden an, doch was<br />

wäre dann geworden aus dem Wohlstand bis zur Rente <strong>und</strong> aus mir, ver-<br />

Tiergestützte Therapie<br />

Das Zusammenleben mit Tieren,<br />

die bedingungslose Nähe<br />

<strong>und</strong> Liebe, die den M<strong>ens</strong>chen<br />

von ihren Tieren entgegengebracht<br />

wird, bringt Zufriedenheit<br />

<strong>und</strong> Entspannung<br />

<strong>und</strong> trägt zum Wohlbefinden<br />

bei. Dies geht aus nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Publikationen<br />

über Gr<strong>und</strong>lagenforschungen<br />

zur M<strong>ens</strong>ch-Tier-<br />

Beziehung hervor.<br />

25


26<br />

Nach der Arbeit kommt immer ausruhen <strong>und</strong> Leckerchen!<br />

dammt. Mit Hilfe meiner Frau, die immer hinter mir stand <strong>und</strong> rechtzeitig,<br />

wenn ich glaubte, es geht nicht voran, mir den Rücken stärkte <strong>und</strong><br />

mich zurück brachte auf meine Bahn. Die Ärztin, die mit Können <strong>und</strong><br />

ihrem Wissen half, der Gruppe der Gleichgesinnten, die auch Probleme<br />

dieser oder jener Art hatten <strong>und</strong> gemeinsam eine Lösung fanden. Und<br />

jetzt frag ich mich, was ist der Wohlstand, der bis zur Rente sollte geschaffen,<br />

Wert, wenn die wichtigsten Dinge dieser Welt zu bekommen<br />

sind auch ohne Geld.<br />

Glück, Liebe, Ges<strong>und</strong>heit, helfen, teilen <strong>und</strong> eine Sichtweise, die das<br />

Leben prägt, um zur richtigen Zeit da zu sein, um anderen, die Hilfe<br />

brauchen, dann den Rücken zu stärken auch ohne Geld.<br />

Jürgen Moch, 2008/09


Patienten stellen sich vor<br />

Stefan Schmitt<br />

What a Wonderful World<br />

Dieser Titel eines Liedes von Louis Armstrong<br />

beschreibt sehr gut mein Empfinden<br />

nach einer sehr schwierigen Zeit im<br />

vergangenen Herbst. Nach einer physischen<br />

<strong>und</strong> psychischen Achterbahnfahrt<br />

im September/Oktober 2008 hörte ich<br />

eines Morg<strong>ens</strong> dieses Lied in meinem<br />

iPod <strong>und</strong> es ging mir nicht mehr aus<br />

dem Kopf. So summte ich es leise vor<br />

mich hin auf dem täglichen Spaziergang<br />

zum Kiosk, um meine Tageszeitung zu<br />

holen. Abgemagert um 20 kg, zwei<br />

Drainagebeutel in der einen Hand <strong>und</strong><br />

das Lied auf den Lippen. Da drehte sich<br />

eine Schwester des freiwilligen, ökumenischen<br />

Krankendi<strong>ens</strong>tes um <strong>und</strong> sagte<br />

zu mir: „Das habe ich in meiner ganzen<br />

Zeit hier in der Chirurgie noch nicht erlebt. Ein Patient wie Sie, nach<br />

einer off<strong>ens</strong>ichtlich schweren Zeit <strong>und</strong> mit noch immer vorhandenen Einschränkungen<br />

summt dieses Lied.“ Ich lächelte sie an <strong>und</strong> sagte: „Und<br />

das Schönste ist, dass es wahr ist! Die Welt ist schön <strong>und</strong> besonders das<br />

Leben!“<br />

Zu meiner Person, meiner Motivation <strong>und</strong><br />

der Intention dieses Beitrages<br />

Mein Name ist Stefan Schmitt, ich bin am 14. Mai 1954 geboren. Die<br />

FAP wurde bei mir im Januar 1989 diagnostiziert. Nach zwanzig Jahren<br />

behaupte ich, dass ich wohl fast die gesamte Bandbreite von FAP erfahren<br />

habe, doch dazu später mehr.<br />

27


28<br />

Meine Motivation, diesen Beitrag zu schreiben, entstand während der<br />

Reha im Dezember aus einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit heraus. Der<br />

Dankbarkeit dafür, dass das Leben trotz aller schweren Erfahrungen wieder<br />

so schön war, <strong>und</strong> der Dankbarkeit dafür, dass ich die Kraft bekam,<br />

den wichtigen, ersten Schritt zu machen <strong>und</strong> wieder zu wollen. Das war<br />

für den physischen <strong>und</strong> psychischen Genesungsprozess der Urknall. Viele<br />

Mosaiksteinchen sind für diesen Prozess unbedingt notwendig (in unsortierter<br />

Reihenfolge): das ärztliche Geschick, der Partner, die Familie, der<br />

Glaube, die Pflege, die Fre<strong>und</strong>e. Aber ohne den Schlussstein, ohne den<br />

eigenen Willen, den Willen weiterzugehen, kann der Genesungsprozess<br />

nicht gelingen.<br />

Die Intention dieses Beitrages soll sein, Mut zu machen. Mut zu<br />

machen, um weiterzugehen trotz der Tiefschläge, die unsere Krankheit<br />

manchmal für uns vorbereitet hat, um weiterzugehen wegen der Schönheiten<br />

<strong>und</strong> der Freude, die das Leben immer noch für uns bereithält.<br />

Stefan mit seiner NSU, Baujahr 1954.


Meine FAP-Karriere<br />

Am Anfang dieses Abschnittes möchte ich sagen, dass ich nicht mit<br />

meiner Krankheitsgeschichte protzen möchte oder damit kokettieren will.<br />

Dafür ist die Sache zu ernst. Ich möchte aber auf der anderen Seite anhand<br />

meiner Krankheitsgeschichte zeigen, dass das Leben nach einer<br />

Diagnose von FAP nicht zu Ende ist, es geht weiter. Die Zukunft nach<br />

einer FAP-Diagnose ist nicht vernagelt! Vielleicht kann ich ja anderen<br />

Patienten durch mein Beispiel Mut machen.<br />

Diagnose der FAP im Januar 1989. Krebsvorstufe, künstlicher Ausgang<br />

für den Rest des Leb<strong>ens</strong> … eine Welt bricht zusammen! Durch das Engagement<br />

eines jungen Stationsarztes in unserem Krankenhaus bekam ich<br />

mehr Information über FAP, er stellte auch einen Kontakt nach Heidelberg<br />

her. Ich erfuhr, dass es eine OP ohne künstlichen Ausgang gibt<br />

(Illeoanaler Pouch) <strong>und</strong> dass ich mit 35 Jahren schon reichlich alt sei.<br />

Höchste Zeit etwas zu tun! Die OP am 28. Februar <strong>und</strong> die postoperative<br />

Phase haben den Körper schwer geschlaucht, verliefen aber bis auf einen<br />

Schluckauf zu Beginn des Nahrungsaufbaus (ich dachte mir zerreißt es<br />

den Bauch) komplikationslos. Nach der Stoma-Rückverlagerung <strong>und</strong> der<br />

Inbetriebnahme des Pouches gab es die Lernphase: Was geht, was geht<br />

nicht? Nach 2–3 Monaten hatte sich der Körper an die neuen Betriebszustände<br />

adaptiert <strong>und</strong> die Stuhlfrequenz sank auf 5–6 mal pro Tag. TOLL,<br />

das Leben war wieder wie vor der Operation oder sogar besser (Stuhlfrequenz).<br />

Im Sommer 1990 wurde ich dann kalt erwischt: DESMOIDE. Damals<br />

gab es noch kein Nachsorgeprogramm, keine Selbsthilfegruppe. Mein<br />

Hausarzt <strong>und</strong> ich waren unwissend. Da der Tumor von Muskelgewebe<br />

umgeben in der Bauchwand saß, schien es eine einfache OP zu sein. Eine<br />

Öffnung des Bauchraums sollte nicht erfolgen. Deshalb wurde die OP in<br />

Wiesbaden geplant. Nach der OP kam dann der große Schock: Der<br />

Bauchraum war doch geöffnet worden, es gab noch mehr Desmoidtumore<br />

im Bauch. Es war im Pouchbereich operiert worden, was im nachhinein<br />

zu Durchblutungsstörungen führte <strong>und</strong> in letzter Konsequenz mit einer<br />

Zeitverzögerung von zwei Wochen in einer heftigen Pouchitis endete. Das<br />

ist meine letzte Erinnerung an meinen Pouch.<br />

Es folgte der Gang nach Canossa (in diesem Fall Heidelberg) <strong>und</strong> der<br />

Versuch, den Pouch zu retten: Anlage eines temporären Entlastungsstomas<br />

<strong>und</strong> hoffen darauf, dass sich neue Hilfsblutgefäße bilden. Dieser Versuch<br />

glückte, was die Blutversorgung des Pouch betrifft, allerdings waren<br />

29


30<br />

Urlaub 2009<br />

Reiseablauf Ost Kanada – USA 2009:<br />

Frankfurt → Halifax, Nova Scotia, der schottische Teil Kanada's → Cape Breton,<br />

Nova Scotia, ein bisschen schottische Highlands → Prince Edward Island, Heimat<br />

von Anne of Green Gables → Bay of F<strong>und</strong>y, New Brunswick, höchste Gezeitenhübe<br />

der Welt → Quebec City, Herz der französischen Nation Kanada's → Montreal,<br />

Radfahren am St. Lawrence Strom → Milwaukee, Wisconsin, USA, Erholung vom<br />

Urlaub bei Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en → Frankfurt, Schluß mit lustig.<br />

Klein Frankreich in Nordamerika<br />

– Place Royal, Old Town Quebec<br />

Die fröhliche<br />

Radlergruppe


Sandsteinskulpturen in der Bay of F<strong>und</strong>ay,<br />

New Brunswick – geformt durch<br />

die weltgrößten Gezeitenhübe (15m)<br />

Eine der Traumstraßen der Welt – der<br />

Cabot Trail, Breton Island, Nova Scotia<br />

Maritime<br />

Idylle - Blauer<br />

Himmel,<br />

Leuchtturm,<br />

Boot <strong>und</strong> ...<br />

Stefan <strong>und</strong><br />

Linda vor dem<br />

am meisten<br />

fotografierten<br />

Hotel der Welt<br />

– Chateau Frontenac,<br />

Quebec<br />

Home sweet home - unser<br />

schwimmendes Hotel während<br />

der einwöchigen Radtour<br />

am St. Lawrence Strom<br />

31


32<br />

durch die Mangeldurchblutung die letzten Zentimeter des Dünndarms vor<br />

dem Pouch irreparabel verengt. Eine weitere OP in diesem Bereich verbot<br />

sich von selbst aufgr<strong>und</strong> des hohen Risikos der erneuten Schädigung. So<br />

habe ich heute ein gut funktionierendes, 19 Jahre altes temporäres Stoma<br />

<strong>und</strong> einen regelgerecht durchbluteten Pouch mit Nichtbenutzungssyndrom.<br />

Bezüglich der Desmoide gab es damals die Erkenntnis, dass der Oestrog<strong>ens</strong>piegel<br />

einen entscheidenden Einfluß auf das Wachstum der Desmoide<br />

hat (Frauen mit Desmoidtumoren -> Wechseljahre -> Änderung des Hormonhaushaltes<br />

-> Reduktion des Tumorwachstums <strong>und</strong> sogar Größenrückgang).<br />

Gott sei Dank hat auch der Mann einen Pegel von Oestrogen!<br />

Folgerichtig nehme ich seit Herbst 1990 Anti-Oestrogene, die nach einer<br />

langen Geduldsprobe (etwa 6 Jahre) endlich Wirkung zeigten. Zwischenzeitlich<br />

war der größte Tumor auf ca. 14 x 12 x 9 cm angewachsen, jetzt<br />

hat er eine Größe von 3 x 4 x 3 cm. Was aber noch viel wichtiger ist: Die<br />

Tumore zeigen keine Wachstumsschübe nach OP!<br />

Die Jahre bis 1997 waren relativ ruhig, wenn man von gelegentlichen<br />

Darmverschlüssen absieht. Der erste erwischte mich kalt, ab dem zweiten<br />

konnte ich die Symptome deuten. Allerdings kann ich keine (Ernährungs-)Ursache<br />

mit den Verschlüssen in Zusammenhang bringen. Sehr<br />

wahrscheinlich ist, dass der Darm sich aufgr<strong>und</strong> seiner Perestaltik (Bewegungen)<br />

immer wieder mal in Ecken <strong>und</strong> Nischen (Innere Narben, Verwachsungen,<br />

Desmoide etc.) hineinzwängt, aus denen er nicht sofort wieder<br />

herauskommt. Gott sei Dank musste nur der erste Verschluss operativ<br />

gelöst werden. Danach gab es allerdings einen Wachstumsschub der Desmoide.<br />

Mittlerweile bin ich bei Nummer 11 angelangt. Mit einem Augenzwinkern<br />

muss ich noch bemerken, dass ich bei den letzten drei Fahrten<br />

in die Klinik einen dermaßen ausgelutschten Krankenwagen hatte, dass<br />

durch das Geschaukel <strong>und</strong> die Stöße (ich dachte, mir zerreißt es wieder<br />

den Bauch) während der Fahrt zur Klinik der Verschluss schon fast wieder<br />

gelöst war. Zumindest förderte das Stoma wieder etwas Flüssigkeit!<br />

1997 gab es dann eine Verlagerung der Probleme aus dem unteren<br />

Verdauungsbereich in den oberen Verdauungsbereich. Wahrscheinlich<br />

aufgr<strong>und</strong> eines Desmoidtumors in diesem Bereich kam es zu einer Verengung<br />

des Abflussgangs der Bauchspeicheldrüse. Die Folgen waren eine<br />

ausgewachsene Pankreatitis <strong>und</strong> eine Pseudozyste am Pankreaskopf (dazu<br />

später mehr). Nach Stentimplantation <strong>und</strong> Drainage der Pseudozyste<br />

schien das Problem gelöst. Aber nach knapp vier Monaten ging der Stent<br />

zu, die Enzyme stauten sich in der Bauchspeicheldrüse <strong>und</strong> fingen an,


diese zu verdauen. Es folgte wieder eine heftige Pankreatitis, eine stressige<br />

Zeit mit „Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“ <strong>und</strong> letztlich<br />

einer genialen (Verzweiflungs-)Lösung des Problems: Extra Gaben von<br />

künstlichen Bauchspeicheldrüsen-Enzymen (Verwendung normalerweise<br />

bei Unterfunktion) deutlich vor jeder Mahlzeit, um die Enzymproduktion<br />

zu reduzieren (was nicht produziert wird, kann sich nicht aufstauen <strong>und</strong><br />

kann auch keine Entzündung hervorrufen), Abstinenz von Alkohol <strong>und</strong><br />

Fettreduktion der Mahlzeiten. All das führte zum Erfolg <strong>und</strong> zur Erholung<br />

der Bauchspeicheldrüse, sodass ich vier Jahre später nach Absprache mit<br />

den Ärzten begann, mich aus der Enzymtherapie herauszuschleichen. Mit<br />

Erfolg!<br />

Nachdem an dieser Stelle wieder Friede eingekehrt war, meldeten sich<br />

2004 meine Polypen im Zwölffingerdarm zu Wort. Nach Jahren der Stagnation<br />

zeigten sie plötzlich eine Größenzunahme. Eine Teilnahme an<br />

einer klinischen Studie zur medikamentösen Behandlung dieser Polypen<br />

wurde von mir aufgr<strong>und</strong> der zu erwartenden, bekannten Nebenwirkungen<br />

ausgeschlossen. Die Entfernung des Zwölffingerdarms als ultima ratio<br />

wurde aufgr<strong>und</strong> der Vorgeschichte des Bauches als nicht durchführbar<br />

angesehen. Was nun? Das Ende? Nein, wieder öffnete sich eine Tür, wieder<br />

gab es einen Weg, auf dem ich weitergehen konnte! Die Lösung war:<br />

Endoskopisches Abtragen der Polypen. Zwar birgt auch dieses Vorgehen<br />

ein gewisses Risiko (Perforation des Darmes – Notoperation), aber das Risiko<br />

der Krebsentstehung wird im Rahmen der Beobachtungsintervalle<br />

deutlich reduziert. Keine permanente Lösung also, aber eine machbare<br />

Lösung, die mir Sicherheit <strong>und</strong> somit Leb<strong>ens</strong>qualität verschaffte.<br />

Die vorerst letzte Phase meiner Karriere begann dann im Dezember<br />

2007. Die schon oben erwähnte Pseudozyste am Bauchspeicheldrüsenkopf<br />

zeigte nach Jahren der Größenkonstanz einen Wachstumsschub. Sofort<br />

wurde Frau Dr. Kadmon, die mich betreuende Ärztin, hellhörig. Eine Biopsie<br />

von hinten an der Wirbelsäule <strong>und</strong> verschied<strong>ens</strong>ten Innereien vorbei<br />

in die Pseudozyste war nicht erfolgreich, MRT Bilder können nur<br />

Aussagen über die Größe liefern aber nichts über die Gewebestruktur aussagen<br />

(Krebs ja/nein?). Also gab mir Frau Dr. Kadmon den wohl abgewogenen<br />

Rat, die Situation unter direkter Sicht (also Bauchöffnung) zu bewerten<br />

<strong>und</strong> von diesem Ergebnis ausgehend, während der OP die nächsten<br />

Schritte zu planen. Keine leicht zu treffende Entscheidung für mich<br />

<strong>und</strong> meine Frau, zumal es auch bedeuten konnte: Entfernung eines Teils<br />

der Bauchspeicheldrüse samt Zwölffingerdarm <strong>und</strong> Umkonstruktion des<br />

oberen Verdauungstraktes (Whipple-OP). Die Alternative war, den Kopf in<br />

33


34<br />

den Sand zu stecken, es wird schon nicht so schlimm sein, schau‘n wir<br />

mal. Das ist nicht mein Ding. Ich kann besser mit der FAP umgehen,<br />

wenn ich weiß, was Sache ist. Bei unserer Entscheidung half dann auch<br />

noch maßgeblich die Aussage von Frau Dr. Kadmon, dass sie Ihre Einwilligung<br />

zu dieser OP nur geben würde, wenn nicht irgendjemand die OP<br />

durchführen würde, sondern … am Ende waren es Prof. Weitz, Prof.<br />

Schmidt <strong>und</strong> Prof. Büchler … only the best.<br />

Während der OP stellte sich heraus, dass ich in meiner Bauchspeicheldrüse<br />

IPMN (eine Vorstufe von Bauchspeicheldrüsenkrebs) hatte,<br />

konsequenterweise wurde eine Whipple-OP durchgeführt. Die postope-<br />

Stefan <strong>und</strong> Linda in Frankreich's<br />

letzter Bastion: Fort Louisbourg<br />

Abschluß des Kanada Urlaub's – Eine<br />

Woche Radfahren am St. Lawrence Strom<br />

Postkartenidylle –<br />

Peggy's Cove, Nova Scotia


ative Phase gestaltete sich entsprechend meinem Wiss<strong>ens</strong>stand <strong>und</strong><br />

meiner Erwartungshaltung. Ich hatte mich vor dieser geplanten OP<br />

entsprechend vorbereitet <strong>und</strong> durch int<strong>ens</strong>iviertes Fitnesstraining den<br />

Körper auf einen guten Allgemeinzustand gebracht. Nach einer Woche<br />

konnte ich schon wieder vier Stockwerke Treppe steigen. Dann kam der<br />

Kollaps. Blutver giftung, Abszessbildung im OP Bereich, Nierenkollaps,<br />

Lungenkollaps … das volle Programm! Ab auf die Int<strong>ens</strong>ivstation <strong>und</strong><br />

mit dem geballten Wissen der Ärzte <strong>und</strong> der medizinischen Technik war<br />

ich nach etwa 5 Tagen physisch (die Blutwerte betreffend) wieder im<br />

Lot. Was blieb, waren die Atemprobleme, fast eine Atemangst, weil<br />

schmerzhaft, <strong>und</strong> somit der Kampf mit dem inneren Schweineh<strong>und</strong>, mit<br />

der Psyche. Und dann waren es wieder die kleinen Dinge, die mich vorwärts<br />

brachten <strong>und</strong> meinen Willen stärkten, weiter zu gehen auf meinem<br />

Leb<strong>ens</strong>weg.<br />

Nachdem dieser Entschluss gefallen war (nachts um 3.00 Uhr), war<br />

alles ganz einfach. Innerhalb von 1½ Tagen war ich wieder auf Normalstation.<br />

Abgesehen von ein paar kleineren Nachbeben (noch ein Abszess,<br />

noch eine Drainage, Passivitätsanfall des oberen Verdauungstraktes -><br />

Erbrechen, geringgradige Refluxproblematik) ging es langsam, aber stetig<br />

bergauf. Das war dann die Zeit, als ich mit „What a Wonderful World“<br />

auf den Lippen über den Gang geschlichen bin. Acht Wochen nach der<br />

OP ging es endgültig nach Hause <strong>und</strong> weitere vier Wochen später, nachdem<br />

die letzte Drainage gezogen worden war (endlich konnte ich wieder<br />

duschen!!!), ging es ab in die Reha nach Bad Hersfeld. Rechtzeitig zu<br />

Weihnachten war ich dann wieder zu Hause.<br />

Mein Leben mit FAP<br />

Am Anfang hatte ich die naive Vorstellung, dass durch die OP das Thema<br />

FAP abgehakt sei. Aber sehr schnell machte diese Wunschvorstellung der<br />

Realität Platz: FAP wird ein treuer Begleiter für den Rest des Leb<strong>ens</strong> sein.<br />

Das wissen wir alle <strong>und</strong> daran können wir nichts ändern. Es lohnt sich<br />

also, darüber nachzudenken, diese Erkenntnis als etwas Positives anzunehmen,<br />

als ein Geschenk! Denn somit ist die Krankheit bekannt, es besteht<br />

zumindest die Möglichkeit, etwas dagegen zu tun. Die Alternative<br />

wäre, von einem GAU überrascht zu werden!<br />

35


36<br />

Nochmal im Klartext: Ich sage nicht, dass es gut ist, FAP zu haben!<br />

Wenn wir aber FAP haben, dann ist es gut, das zu wissen.<br />

Ich gestehe ein, dass für diese Erkenntnis ein gerütteltes Maß an rationalem<br />

Nachdenken erforderlich ist. Nicht jeder kann das, nicht auf Anhieb.<br />

Emotionen <strong>und</strong> die berühmte „Warum-Frage“ helfen aber auch<br />

nicht weiter, sondern bergen die Gefahr von Resignation, die Gefahr des<br />

Sich-Selbst-Aufgeben. Damit ist uns nicht geholfen <strong>und</strong> unseren Partnern,<br />

unserer Familie schon gleich gar nicht. Also, die Krankheit annehmen,<br />

nicht auf die Tiefschläge warten, sondern darauf vorbereitet sein<br />

<strong>und</strong> das Richtige tun.<br />

So kann ich sagen, dass ich in den vergangenen 20 Jahren in 95% der<br />

Zeit ein komplikationsloses, w<strong>und</strong>erbares Leben führen konnte. Das gilt<br />

auch jetzt wieder nach dem Katastrophen-Herbst. Ich bin nach wie vor<br />

voll berufstätig, treibe 2-3 mal in der Woche Fitness, fahre gern <strong>und</strong> viel<br />

Fahrrad, gehe schwimmen (trotz Stoma) <strong>und</strong> genieße das Leben mit meiner<br />

Frau, insbesondere die Urlaube (siehe Kanada-Reisebilder). Das Stoma<br />

funktioniert problemlos.<br />

Und geht es mir einmal richtig schlecht, dann fällt mir ein Buchtitel<br />

ein: „Vergiß die Freude nicht!“.


Dankbare Patienten<br />

nach komplexen operativen Eingriffen sind für den<br />

Chirurgen eine wichtige Bestätigung seiner Arbeit<br />

<strong>und</strong> wesentliche Motivation für weiteres Engagement<br />

auf anspruchsvollen Bereichen seines Fachgebietes.<br />

So hat sich auch Dr. Wilhelm Bauer über<br />

viele positive Rückmeldungen von PatientInnen<br />

aus seiner Münchner Zeit gefreut. PatientInnen,<br />

bei denen er wegen FAP oder Colitis<br />

ulcerosa minimalinvasive Proktokolektomien<br />

mit ileoanaler Pouch-Anlage (IAP) vorgenommen<br />

hat, sind ihm nach wie vor ein<br />

ganz besonderes Anliegen. Gerade für diese<br />

betroffenen jungen M<strong>ens</strong>chen ist neben einer<br />

guten Pouchfunktion auch das kosmetische<br />

Ergebnis von Bedeutung. Von 1988 bis 2003<br />

war er am Kolorektal-Zentrum München<br />

Neuperlach mit der Diagnostik <strong>und</strong> chirurgischen<br />

Therapie von Darmerkrankungen int<strong>ens</strong>iv<br />

befasst <strong>und</strong> hat dort bereits im Jahr 1996 die erste laparoskopische<br />

Proktokolektomie mit IAP an der Klinik vorgenommen. Es folgte eine<br />

Serie von erfolgreichen Operationen dieser Art die er mit seinem dortigen<br />

MIC-Team sowohl bei Colitis ucerosa wie auch bei FAP vorgenommen<br />

hat.<br />

Nach seiner Ernennung zum Chefarzt für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />

am Krankenhaus Hetzelstift in Neustadt an der Weinstraße hat sich<br />

der 52-jährige Viszeralchirurg <strong>und</strong> Proktologe weiterhin nachhaltig mit<br />

Erkrankungen am Dickdarm <strong>und</strong> Mastdarm beschäftigt.<br />

Der Aufbau eines zertifizierten Darmzentrums (Onko Zert) unter seiner<br />

Leitung war für ihn eine selbstverständliche Konsequenz.<br />

Patienten mit familiär adenomatöser <strong>Polyposis</strong> <strong>und</strong> chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankungen sind ihm dabei ein ganz besonderes Anliegen;<br />

so stellen sich zunehmend Patienten aus der Region <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

zur PCE mit IAP am Hetzelstift vor. Diese Eingriffe führt der Chefarzt<br />

ausnahmslos selbst aus.<br />

37


38<br />

Neben einer fachlich kompetenten Ausführung der Operation mit<br />

guten funktionellen <strong>und</strong> kosmetischen Ergebnissen hält Dr. Bauer eine<br />

einfühlsame Aufklärung der Betroffenen vor einem Eingriff für wesentlich.<br />

Die kontinuierliche Erreichbarkeit einer chirurgischen Bezugsperson<br />

während <strong>und</strong> nach dem stationären Aufenthalt eb<strong>ens</strong>o wie die enge Zusammenarbeit<br />

mit Gastroenterologen <strong>und</strong> Humangenetikern sollte selbstverständlich<br />

sein.<br />

Am Darmzentrum in Neustadt an der Weinstraße setzt er sich für die<br />

Umsetzung dieser Betreuungsmaxime täglich ein.<br />

Spezialsprechst<strong>und</strong>e für Patienten<br />

mit FAP <strong>und</strong> CED:<br />

mittwochs 13 Uhr bis 16 Uhr<br />

Kontaktadresse:<br />

Krankenhaus Hetzelstift<br />

Abteilung für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie, Proktologie<br />

Chefarzt Dr. med. Wilhelm Bauer<br />

Stiftstraße 10<br />

67434 Neustadt<br />

Tel: 06321/859 2001<br />

Fr. Behringer<br />

Fax: 06321/859 2009


Regionalgruppentreffen in Hamburg<br />

am 24.11. 2007<br />

Unserer Einladung zu einem weiteren Gruppentreffen in der Asklepios<br />

Klinik Barmbek sind 17 Betroffene gefolgt – zum Teil in Begleitung von<br />

PartnerInnen oder Angehörigen. Diese bisher größte Teilnehmerzahl hat<br />

mich sehr gefreut, <strong>und</strong> die fehlenden Stühle waren schnell beschafft.<br />

Eine anfängliche Vorstellungsr<strong>und</strong>e half den Patienten, die das erste<br />

Mal am Gruppentreffen teilnahmen, die „alten Hasen“ kennen zu lernen.<br />

Das Thema, mit dem wir uns beschäftigt haben, war die „Medikamentöse<br />

Therapie bei FAP“.<br />

Hierüber informierte uns Herr Dr. Cordruwisch, Gastroenterologe der<br />

III. Medizinischen Klinik der Asklepios Klinik Barmbek.<br />

Anhand von Unterlagen, die er für jeden von uns erstellt hatte, ging<br />

Herr Dr. Cordruwisch auf die Gewebsveränderungen ein, die sich bei der<br />

Entstehung eines Dickdarmkarzinoms in einem langjährigen Zeitraum abspielen.<br />

Die Möglichkeiten, eine derartige Tumorentstehung zu beeinflussen,<br />

führten uns dann zu den Ursachen von Mutationen, Risikofaktoren<br />

durch die Ernährung <strong>und</strong> den Leb<strong>ens</strong>stil sowie schließlich zu möglichen<br />

medikamentösen Beeinflussungen.<br />

Hierbei wurde deutlich, dass es einzelne Medikamente gibt, die sich<br />

auf verschiedene Symptome der FAP positiv auswirken können. Die Behandlungserfolge<br />

sind aber noch nicht besonders häufig <strong>und</strong> durchaus<br />

nicht bei jedem Patienten in gleicher Weise zu erzielen. Ganz wichtig ist<br />

auch, dass man – selbst bei anscheinend positivem Therapieergebnis –<br />

weiterhin regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen geht <strong>und</strong> sich nicht<br />

in falscher Sicherheit wiegt.<br />

Anschließend fand wieder ein reger Erfahrungsaustausch in großer<br />

R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> auch in kleineren Gruppen statt, der insbesondere für die<br />

„Neuen“ sehr hilfreich war.<br />

Auf diesem Wege bedanke ich mich noch einmal bei Herrn<br />

Dr. Cordruwisch für seinen informativen Vortrag!<br />

Una Holst<br />

39


40<br />

Regionalgruppentreffen in Hamburg<br />

am 16. Mai 2009<br />

Auf unserem letzten Treffen im November hatte eine Umfrage ergeben,<br />

dass das Thema „Nachsorge“ in der Gruppe von besonderem Interesse ist.<br />

Als Referent hatte sich Herr Dr. Faiss, Chefarzt der Gastroenterologie,<br />

zur Verfügung gestellt, war jedoch kurzfristig verhindert <strong>und</strong> wurde<br />

durch Herrn Dr. Cordruwisch, Oberarzt <strong>und</strong> ebenfalls Gastroenterologe,<br />

vertreten.<br />

Unter der Überschrift „Nachsorge = Vorsorge“ hat er uns über die<br />

Notwendigkeit der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen, einer ges<strong>und</strong>en<br />

Leb<strong>ens</strong>weise <strong>und</strong> der speziellen Nachsorgeuntersuchungen bei<br />

FAP-Patienten informiert. Im Anschluss konnten die Teilnehmer die für<br />

sie noch offenen Fragen klären.<br />

Durch die übliche Vorstellungsr<strong>und</strong>e ergaben sich Gespräche in lockerer<br />

Atmosphäre <strong>und</strong> für den einen oder anderen das gute Gefühl, mit<br />

seinen Problemen nicht allein zu sein bzw. Hilfe gef<strong>und</strong>en zu haben.<br />

Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Herrn<br />

Dr. Cordruwisch!<br />

Una Holst


Der Vor stand<br />

Vor sit zen de:<br />

An ne Man tel<br />

Im Torf gr<strong>und</strong> 96<br />

47475 Kamp Lint fort<br />

Tel.: 0 28 42/63 16<br />

Kas sie re rin:<br />

El len Schü trumpf<br />

Am Rain 3a<br />

36277 Schen klengs feld<br />

Tel.: 0 66 29/18 21<br />

Stell ver tre ter:<br />

N.N.<br />

Schrift füh re rin:<br />

Una Holst<br />

Jah ren heids weg 24<br />

25482 Ap pen<br />

Tel.: 0 41 01/51 42 00<br />

<strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V. – Regionalgruppen<br />

Regionalgruppe Düsseldorf-Bochum<br />

Jürgen Moch<br />

Ulm<strong>ens</strong>traße 101<br />

46049 Oberhausen<br />

Mobil: 01 62/2 30 49 76<br />

E-Mail:<br />

j.moch@familienhilfe-polyposis.de<br />

Wolfram Nolte<br />

Manfred-Hausmann-Weg 36<br />

41469 Neuss<br />

Tel.: 0 21 37/84 66<br />

E-Mail: wolfram.nolte@online.de<br />

Regionalgruppe Bonn<br />

Jürgen Lorenz-Kimmich<br />

Im Rosengarten 36<br />

53757 St. Augustin<br />

Tel.: 0 22 41/6 56 61<br />

E-Mail:<br />

juergen.lorenz-kimmich@web.de<br />

Regionalgruppe Hamburg<br />

Una Holst<br />

Jahrenheidsweg 24<br />

25482 Appen<br />

Tel.: (0 41 01) 51 42 00<br />

E-Mail:<br />

u.holst@familienhilfe-polyposis.de<br />

Bar ba ra Metz<br />

Al ter Zoll weg 119<br />

22147 Ham burg<br />

Tel.: 0 40/6 47 06 20<br />

Regionalgruppe Mitteldeutschland<br />

Steffen Gissing<br />

Hauptstraße 9<br />

23847 Rethwisch<br />

Tel.: 0 45 39/88 86 92<br />

Mobil: 01 62/2 73 59 57<br />

E-Mail: steffen.gissing@freenet.de<br />

41<br />

Adressen


42<br />

Adressen<br />

Regionalgruppe München<br />

Monika Wiedemann<br />

Passauer Straße 31<br />

81369 München<br />

Tel.: 0 89/7 69 23 00<br />

E-Mail: mwiedemann@bayern-mail.de<br />

Eva Schneider<br />

Pennstraße 32<br />

81549 München<br />

Tel.: 0 89/5 02 05 06<br />

E-Mail: eva.schneider@bayern-mail.de<br />

Regionalgruppe Heidelberg<br />

Mareike Demand<br />

Gärtringerweg 30<br />

71139 Ehningen<br />

Tel.: 0 70 31/20 46 94<br />

oder 0 70 34/86 99<br />

E-Mail: mareike.demand@online.de<br />

Carmen Rauser<br />

Eschenweg 1<br />

72213 Alt<strong>ens</strong>teig<br />

Tel.: 0 74 53/17 77<br />

E-Mail: carmenitana@yahoo.de<br />

Zent ren des Ver b<strong>und</strong> pro jek tes der Deut schen Krebs hil fe<br />

»Krebs vor sor ge <strong>und</strong> Krebs früh er ken nung bei fa mi liä rem Darm krebs«<br />

Boch um<br />

St. Jo sefs-Hos pi tal Boch um-Lin den<br />

All ge mein- <strong>und</strong> Vis zer al chi rur gie,<br />

Co lo prok to lo gie<br />

Ax stra sse 35<br />

44879 Boch um<br />

An sprech part ner:<br />

Prof. Dr. Ga brie la Mös lein<br />

Tel.: 02 34/4 18-2 52<br />

E-Mail:<br />

gabriela.moeslein@helios-kliniken.de<br />

Knapp schafts kran ken haus Boch um<br />

Me di zi ni sche Uni ver si täts kli nik<br />

Zent rum für Fa mi liä ren Darm krebs<br />

In der Schorn au 23–25<br />

44892 Boch um<br />

An sprech part ner:<br />

Dr. Kars ten Schul mann<br />

Tel.: 02 34/2 99 34 64<br />

Bonn<br />

Universitätsklinikum Bonn<br />

Med. Klinik <strong>und</strong> Poliklinik I<br />

Siegm<strong>und</strong>-Freud-Str. 25<br />

53105 Bonn<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Bernhard Baumeister,<br />

Tel.: 02 28/2 87-1 52 63<br />

E-Mail:<br />

bernhard.baumeister@ukb.uni-bonn.de


Uni ver si täts kli ni kum Bonn<br />

In sti tut für Hu man ge ne tik<br />

Ar beits grup pe Fa mi liä rer Dick darm krebs<br />

Wil helmstr. 31<br />

53111 Bonn<br />

An sprech part ner:<br />

Dr. Stefan Aretz<br />

Tel.: 02 28/2 87-2 23 91<br />

E-Mail: stefan.aretz@uni-bonn.de<br />

Dr. Stefanie Vogt<br />

Tel.: 02 28/2 87-2 20 61<br />

E-Mail: stefanie.vogt@uni-bonn.de<br />

Dresden<br />

Universitätsklinikum Dresden<br />

Abteilung Chirurgische Forschung<br />

Fetscherstr. 74<br />

01307 Dresden<br />

Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. Hans-Konrad Schackert<br />

Tel.: 03 51/458-3598<br />

Uni ver si täts kli ni kum Dresden,<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Viszeral-,<br />

Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />

Fetscherstr. 74<br />

01307 Dresden<br />

Ansprechpartner:<br />

OA Dr. Steffen Pistorius<br />

Tel.: 03 51/4 58-69 58<br />

steffen.pistorius@<br />

uniklinikum-dresden.de<br />

Düsseldorf<br />

In sti tut für Hu man ge ne tik <strong>und</strong><br />

Anth ro po lo gie<br />

Hein rich-Hei ne-Uni ver si tät<br />

Uni ver si täts stra ße 1<br />

40225 Düs sel dorf<br />

Dr. T. O. Goe cke<br />

Tel.: 02 11/8 11 39 63 <strong>und</strong> 8 11 39 60<br />

E-Mail: goecke@uni-duesseldorf.de<br />

Hei del berg<br />

Chir ur gi sche Kli nik<br />

Uni ver si tät Hei del berg<br />

Zent rum für he re di tä re Dick darm tu mo re<br />

Im Neu en hei mer Feld 110<br />

69120 Hei del berg<br />

An sprech part ner:<br />

OA Dr. Mar ti na Kad mon<br />

Irmgard Treiber<br />

Tel.: 0 62 21/56-61 10 oder -61 11<br />

Sek re ta ri at: 0 62 21/56-62 09<br />

Frei burg<br />

PD Dr. G. Wolff, Ca ren Wal ter<br />

In sti tut für Hu man ge ne tik<br />

Ge ne ti sche Be ra tungs stel le<br />

Brei sa cher Str. 33<br />

79106 Frei burg i. Br.<br />

Tel.: 07 61/2 70 70 19<br />

Mün chen/Re g<strong>ens</strong> burg<br />

Lud wig-Ma xi mi li ans-Uni ver si tät<br />

Mün chen<br />

Ab tei lung Me di zi ni sche Ge ne tik<br />

Goe thestr. 29<br />

80336 Mün chen<br />

Tel.: 0 89/51 60 44 47<br />

43<br />

Adressen


44<br />

Adressen<br />

Mün chen<br />

Me di zi nisch Ge ne ti sches Zent rum<br />

Bay erstr. 3–5<br />

80335 Mün chen<br />

Tel.: 0 89/30 90 8 86-0<br />

Fax: 0 89/30 90 8 86-66<br />

E-Mail: el ke ho lin ski-fe der@t-on li ne.de<br />

An sprech part ner:<br />

Dr. med. Dipl. Chem. El ke Ho lin ski-<br />

Fe der*<br />

Ber lin<br />

Uni ver si täts kli ni kum<br />

Ben ja min Frank lin<br />

Chir ur gi sche Kli nik I<br />

Hin den burg damm 30<br />

12200 Ber lin<br />

Prof. Dr. Heinz-J. Buhr,<br />

OA Dr. Jörn Gröne<br />

Tel.: 0 30/84 45-25 41 oder<br />

0 30/84 45-40 61<br />

Fax: 0 30/84 45-27 40<br />

Cha ri té, Universitätsmedizin Berlin<br />

Compreh<strong>ens</strong>ive Cancer Center<br />

Invalid<strong>ens</strong>traße 80<br />

10117 Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. Pe ter M. Schlag<br />

Tel.: 0 30/450-56 46 21<br />

Fax: 0 30/450-56 49 60<br />

Kli ni kum rechts der Is ar<br />

der Tech ni schen Uni ver si tät Mün chen<br />

Chir ur gi sche Kli nik <strong>und</strong> Po li kli nik<br />

In ter dis zi pli nä re Ar beits grup pe für<br />

he re di tä re Tu mor dis po si ti on – Mo le kula<br />

re On ko lo gie<br />

Is ma nin ger Stra ße 22<br />

81675 Mün chen<br />

Tel.: 0 89/41 40-20 32 oder 60 38<br />

Fax: 0 89/41 40-60 38<br />

Weitere Zentren für medizinische Beratung <strong>und</strong> Betreuung,<br />

die mit der <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> e.V. zusammenarbeiten<br />

HELIOS-Klinikum<br />

Emil-von Behring<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

Walterhöferstrasse 11<br />

14165 Berlin<br />

Prof. Dr. Heinrich-Josef Lübke<br />

Tel.: 0 30/81 02 15 32<br />

E-Mail: margit.ohl@helios-kliniken.de<br />

Ham burg<br />

Asklepios Klinik Barm bek<br />

1. Chir ur gi sche Ab tei lung<br />

Rü ben kamp 220<br />

22291 Ham burg<br />

Prof. Dr. Eber hard Groß,<br />

Friedrike Kohz<br />

Tel.: 0 40/18 18 82-28 11<br />

Hom burg/Saar<br />

Uni ver si täts kli ni kum des Saar lan des<br />

Kli nik für In ne re Me di zin II


Kirr ber ger Stra ße, Ge bäu de 41<br />

66421 Hom burg/Saar<br />

OA Dr. Jo chen Räd le<br />

Tel.: 0 68 41/1 62 32 10, -11 oder-23<br />

Her ford<br />

Kli ni kum Her ford<br />

Kli nik für Chir ur gie (All ge mein-,<br />

Tho rax-<strong>und</strong> Vi sce ral chi rur gie)<br />

Schwar zen moorstr. 70<br />

32049 Her ford<br />

Prof. Dr. Gün ther Win de<br />

Tel.: 0 52 21/94 24 20<br />

Fax: 0 52 21/94 11 24 20<br />

E-Mail: prof.win de@kli ni kum-her ford.de<br />

Mün chen<br />

Städt. Klinikum Neuperlach<br />

Oskar-Maria-Graf-Ring 51<br />

81737 München<br />

CA Prof. Dr. Wolfgang Schmitt*<br />

Klinik für Gastroenterologie <strong>und</strong><br />

Hepatologie<br />

Tel: 089/6794-2310<br />

E-Mail: Prof. W. Schmitt@extern.lrzmuenchen.de<br />

OA Dr. Michael Mündel<br />

Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />

Tel: 089/6794-2501/2500<br />

E-Mail: kn@klinikum-muenchen.de<br />

Klinik München-Perlach<br />

Abteilung Viszeralchirurgie<br />

Schmidbauerstrasse 44<br />

81737 München<br />

CA Dr. Nikolaus Demmel*<br />

Tel: 089/678 02-221<br />

Wa ren (Mü ritz)<br />

Mü ritz-Kli ni kum<br />

Kli nik für All ge mein-, Vi sce ral- <strong>und</strong><br />

Ge fäß chir ur gie<br />

Wein berg stra ße 19<br />

17192 Wa ren (Mü ritz)<br />

PD Dr. K.-W. Ecker<br />

Tel.: 0 39 91/77 22 90,<br />

E-Mail: karl-wil helm.ecker@mu e ritzkli<br />

ni kum.de<br />

Greifswald<br />

Klinikum Ernst-Moritz-Arndt-Universität,<br />

Institut für Humangenetik<br />

Genetische Beratungsstelle<br />

Fleischmannstr. 42–44<br />

17487 Greifswald<br />

OA Dr. Ulrike Kordaß<br />

Tel: 03834/86-5390<br />

Je na<br />

OA Dr. Isol de Schrey er<br />

In sti tut für Hu man ge ne tik <strong>und</strong><br />

Anth ro po lo gie<br />

Kol le gi en ga sse 10<br />

07740 Je na<br />

Tel.: 0 36 41/93 49 24<br />

* CA Dr. Nikolaus Demmel arbeitet in enger Kooperation mit CA Prof. Dr. Schmitt <strong>und</strong><br />

PD Dr. Holinski-Feder, Medizinisch Genetisches Zentrum München.<br />

45<br />

Adressen

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