FAP - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
FAP - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
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Familiäre<br />
Adenomatöse<br />
<strong>Polyposis</strong> (<strong>FAP</strong>)<br />
Informationen für Patienten und Angehörige
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Einführung 5<br />
Verdauungskanal 6<br />
Was ist <strong>FAP</strong> (familiären adenomatöse <strong>Polyposis</strong>)?<br />
Klassische <strong>FAP</strong> und attenuierte <strong>FAP</strong> (A<strong>FAP</strong>) 7<br />
Krankheitsbild 7<br />
Veränderungen im Dickdarm 7<br />
Veränderungen außerhalb des Dickdarms 8<br />
Genetik 10<br />
Vererbung und Ursachen der <strong>FAP</strong> 10<br />
Ermittlung der Risikopersonen, humangenetische Beratung 11<br />
Früherkennung von Anlageträgern 12<br />
Warum ist die Früherkennung so wichtig? 12<br />
Möglichkeiten der Früherkennung 13<br />
Darmspiegelung (Koloskopie) 13<br />
Molekulargenetische Untersuchung 13<br />
Untersuchung des Augenhintergrundes 14<br />
Was ist MAP (MUTYH-assoziierte <strong>Polyposis</strong>)? 16<br />
Krankheitsbild und Vererbung der MAP 16<br />
Risikopersonen und Erkrankungsrisiko bei der MAP 17<br />
Vorsorgeprogramm 18<br />
Vorsorgeprogramm für Kinder aus Familien mit klassischer <strong>FAP</strong> 18<br />
Vorsorgeprogramm für Kinder von Patienten mit attenuierter <strong>FAP</strong> (A<strong>FAP</strong>) 19<br />
Vorsorgeprogramm für Geschwister von Patienten mit MAP 20<br />
Erste Symptome 21<br />
Diagnose 22<br />
Enddarmspiegelung (Rektosigmoidoskopie) 22<br />
Vollständige Dickdarmspiegelung (Koloskopie) 22<br />
Therapie 24<br />
Operationsverfahren 23<br />
Dauer des Krankenhausaufenthalts und Verlauf nach der Operation 25<br />
Veränderung der Lebensqualität nach Dickdarmentfernung 26<br />
Nachsorge 27<br />
Richtlinien für die Nachsorge (bei unauffälligem Verlauf) 27<br />
Möglichkeiten einer medikamentösen Therepie 28<br />
<strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V. 29
Impressum<br />
Fachbegriffe 31<br />
Literatur 36<br />
Adressen/Zentren für Beratung und Betreuung 37<br />
Humangenetische Beratung 37<br />
Klinische Beratung und Betreuung 38<br />
Herausgeber<br />
<strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V.<br />
Am Rain 3a, 36277 Schenklengsfeld<br />
Homepage<br />
www.familienhilfe-polyposis.de<br />
Verfasser<br />
Wissenschaftlicher Beirat der <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V.<br />
Redaktionskomitee<br />
Dr. Stefan Aretz, Institut für Humangenetik der Universität Bonn,<br />
Dr. Waltraut Friedl, Institut für Humangenetik der Universität Bonn,<br />
Dr. Martina Kadmon, Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg,<br />
Prof. Dr. Gabriela Möslein, St. Josefs-Hospital, Bochum-Linden,<br />
Monika Wiedemann, <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V.<br />
Layout und Grafik<br />
Schmidt Media Design, München<br />
Michael van den Heuvel, München<br />
Druck<br />
Copyprint GmbH, Unterschleißheim<br />
3
Einführung<br />
Einführung<br />
Die familiäre adenomatöse <strong>Polyposis</strong>, häufig bezeichnet als <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> (abgekürzt<br />
<strong>FAP</strong>), ist eine Krankheit, die in der Regel durch das Auftreten zahlreicher,<br />
typischerweise mehr als 100 Polypen (feingeweblich Adenome) im gesamten<br />
Dickdarm und Enddarm gekennzeichnet ist. Daneben gibt es zwei weitere Verlaufsformen<br />
der adenomatösen <strong>Polyposis</strong>, bei denen meist weniger als hundert<br />
Adenome im Darm auftreten; hierbei handelt es sich um die attenuierte <strong>FAP</strong><br />
(A<strong>FAP</strong>) und die MUTYH-assoziierte <strong>Polyposis</strong> (MAP).<br />
Unbehandelt gehen die Polypen nach einer gewissen Zeit immer in Krebs<br />
über. Deshalb ist eine Früherkennung und Behandlung von entscheidender Bedeutung.<br />
Die familiäre <strong>Polyposis</strong> ist eine vererbbare Krankheit, die auf der ganzen<br />
Welt vorkommt und Frauen wie Männer gleichermaßen betrifft.<br />
Diese Broschüre wendet sich an Personen, die an <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> erkrankt<br />
sind, und an deren Angehörige. Sie enthält Informationen über das Erscheinungsbild<br />
der verschiedenen Formen der <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong>, über die Ursachen und<br />
die Vererbung sowie über die Möglichkeiten der Früherkennung und Behandlung<br />
dieser Erkrankung.<br />
Wir möchten vor allem darauf hinweisen, dass Personen, die von einer <strong>Polyposis</strong><br />
<strong>coli</strong> betroffen sind, lebenslang regelmäßig untersucht werden sollten.<br />
Ebenso wichtig ist es, dass Risikopersonen – also zunächst gesunde Familienangehörige<br />
mit erhöhtem Erkrankungsrisiko – bereits in frühem Alter regelmäßige<br />
Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen.<br />
Kontaktadressen der Selbsthilfegruppen für <strong>FAP</strong>, der Zentren des Verbundprojektes<br />
der Deutschen Krebshilfe „Krebsvorsorge und Krebsfrüherennung bei<br />
familiärem Darmkrebs“ und der Zentren für medizinische Beratung und Betreuung,<br />
die mit der <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V. zusammenarbeiten, sind am<br />
Ende der Broschüre aufgeführt.<br />
5
6<br />
Leber<br />
Gallenblase<br />
Zwölffingerdarm<br />
Blinddarm<br />
Wurmfortsatz<br />
Der Verdauungskanal<br />
Der Verdauungskanal<br />
Der Magen-Darm-Trakt ist im weitesten Sinne ein Schlauch, der am Mund beginnt<br />
und am After endet. Dazwischen befinden sich die Verdauungsorgane, die<br />
unterschiedliche Aufgaben bei der Verdauung der Nahrung übernehmen. Diese<br />
Organe sind in Bild 1 dargestellt.<br />
Die letzten 1,5 m des Darms bezeichnet man als Dickdarm (Kolon); an ihn<br />
schließt sich der 16 cm lange Mast- oder Enddarm (Rektum) an. Im Dünndarm<br />
werden die für den Körper verwertbaren Nahrungsanteile in die Blutbahn aufgenommen.<br />
Die nicht verwertbaren Stoffe gelangen schließlich in den Dickdarm,<br />
wo ihnen Wasser entzogen wird. Der nun wesentlich festere Stuhl wird<br />
dann über den After (Anus) aus dem Körper ausgeschieden.<br />
Dickdarm = Kolon<br />
Enddarm = Rektum<br />
Bild 1. Magen-Darm-Trakt. (Quelle: Wikipedia)<br />
After<br />
Speiseröhre<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
Magen<br />
Bauchspeicheldrüsengang<br />
Dünndarm<br />
S-Darm
Was ist <strong>FAP</strong><br />
Was ist <strong>FAP</strong><br />
(familiäre adenomatöse <strong>Polyposis</strong>)?<br />
Klassische <strong>FAP</strong> und attenuierte <strong>FAP</strong> (A<strong>FAP</strong>)<br />
Krankheitsbild<br />
Veränderungen im Dickdarm<br />
Bei der familiären adenomatösen <strong>Polyposis</strong> (<strong>FAP</strong>) treten in der Regel zahlreiche<br />
(meist hunderte) adenomatöse Polypen im Dickdarm auf. Seltener können bei<br />
betroffenen Patienten auch weniger als 100 Polypen vorliegen. Ein „Polyp“ ist<br />
eine mit bloßem Auge sichtbare pilzförmige Gewebevermehrung der Darmschleimhaut<br />
(Bild 2). Bei der <strong>FAP</strong> handelt es sich feingeweblich (Histologie) um<br />
sogenannte Adenome.<br />
Die Größe der Polypen variiert von einigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern.<br />
Adenomatöse Polypen sind zunächst gutartige Geschwülste, die aber –<br />
vor allem im Fall von größeren Polypen – in bösartige Tumore übergehen können.<br />
Durch gezielte Vorsorgeuntersuchungen kann die Krankheit in einem frühen<br />
Stadium entdeckt und durch entsprechende Behandlung eine Krebsentstehung<br />
verhindert werden.<br />
Bild 2. Dickdarmveränderungen<br />
bei <strong>FAP</strong>.<br />
Quelle: Prof. Dr. K.<br />
Jäger, Marienhospital,<br />
Brühl<br />
7
8<br />
Was ist <strong>FAP</strong><br />
Aufgrund der Anzahl der Polypen im Darm und des Alters, in dem die Polypen<br />
auftreten, unterscheidet man zwischen der klassischen (oder typischen)<br />
<strong>FAP</strong> und der milderen (oder attenuierten) Verlaufsform der <strong>FAP</strong> (A<strong>FAP</strong>).<br />
Die klassische <strong>FAP</strong> und die attenuierte <strong>FAP</strong> haben den gleichen Erbgang (autosomal-dominant)<br />
und die gleiche genetische Grundlage: Mutationen im APC-<br />
Gen (siehe Seite 10).<br />
Bei der klassischen <strong>FAP</strong> treten hunderte bis tausende adenomatöse Polypen<br />
im gesamten Dickdarm auf (Bild 2), in der Regel bereits in der zweiten Lebensdekade<br />
oder auch früher.<br />
Patienten mit einer attenuierten <strong>FAP</strong> entwickeln im Allgemeinen weniger<br />
Polypen im Darm (meist weniger als 100), und diese treten im Durchschnitt<br />
etwa 10–15 Jahre später auf als bei der klassischen <strong>FAP</strong>. Die Polypen sind häufig<br />
vorwiegend im rechtsseitigen Dickdarm lokalisiert.<br />
Veränderungen außerhalb des Dickdarms<br />
Bei vielen Patienten werden im Rahmen einer <strong>FAP</strong> auch typische Veränderungen<br />
außerhalb des Dickdarms beobachtet (Bild 3). Manchmal treten diese Erscheinungen<br />
bereits vor den Dickdarmpolypen auf. Die Beobachtung der im<br />
Folgenden genannten Veränderungen kann hinweisend auf das Vorliegen einer<br />
<strong>FAP</strong> sein und sollte immer Anlass zu weitergehenden Untersuchungen geben.<br />
Epidermoidzysten:<br />
Gutartige Geschwülste unter der Haut, die häufig bereits im Kindesalter auftreten.<br />
Zahnanomalien:<br />
Unregelmäßigkeiten der Zahnform oder Zahnanzahl.<br />
Pigmentflecken der Netzhaut (CHRPE):<br />
Nur durch eine augenärztliche Untersuchung nachweisbare harmlose dunkle<br />
Flecken der Netzhaut, die keinen Einfluss auf die Sehschärfe haben.<br />
Osteome:<br />
Gutartige Knochentumore, vor allem an den Knochen des Gesichts- und Hirnschädels,<br />
z. B. des Kiefers.
Drüsenkörperzysten<br />
im Magen<br />
Was ist <strong>FAP</strong><br />
Extrakolonische Manifestationen<br />
CHRPE Osteom<br />
Duodenale <strong>Polyposis</strong> Desmoide<br />
Bild 3. Typische Veränderungen bei <strong>FAP</strong> außerhalb des Dickdarms.<br />
Zahnanomalien<br />
Desmoide:<br />
Gutartige bindegewebige Tumore, die vor allem in der Bauchwand oder im<br />
Bauchraum, seltener auch am Stamm oder an den Extremitäten, entstehen. In<br />
den meisten Fällen treten Desmoide postoperativ auf, seltener werden sie vor<br />
den Dickdarmpolypen diagnostiziert (Peterschulte et al. 2000).<br />
Polypen im Magen, Zwölffingerdarm und Dünndarm:<br />
Diese Polypen verursachen meist keine Beschwerden. Dennoch können gerade<br />
im Zwölffingerdarm Adenome durch Größenwachstum bösartig werden, so<br />
dass regelmäßige Untersuchungen („Magenspiegelungen“) unbedingt zu empfehlen<br />
sind. Besonders gefährdet ist die Papillenregion (die Mündung des Gallen-<br />
und Bauchspeicheldrüsenganges in den Zwölffingerdarm) (Kadmon et al.<br />
2001). Die Polypen des Magens sind meist keine „echten“ adenomatösen Polypen,<br />
sondern zys tische Erweiterungen der Magenschleimhaut (Drüsenköperzysten).<br />
Seltener sind adenomatöse Polypen des Magens.<br />
9
10<br />
Genetik<br />
Was ist <strong>FAP</strong><br />
Vererbung und Ursachen der <strong>FAP</strong><br />
Im Kern jeder einzelnen menschlichen Zelle gibt es 23 Chromosomenpaare. Auf<br />
den Chromosomen sind die Träger der Erbanlagen, auch Gene genannt, aufgereiht.<br />
Jeweils eines der paarig angelegten Chromosomen stammt vom Vater,<br />
das andere von der Mutter. Das heißt, jeder Erbfaktor ist zweifach in den Körperzellen<br />
vorhanden.<br />
Die familiäre adenomatöse <strong>Polyposis</strong> ist eine Krankheit, die durch eine Veränderung<br />
eines Gens auf Chromosom Nr. 5 verursacht wird. Dieses Gen wird<br />
mit „APC“ (von adenomatöse <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong>) bezeichnet. Das APC-Gen spielt<br />
eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des Zellwachstums. Die <strong>FAP</strong> wird autosomal-dominant<br />
vererbt. Autosomal bedeutet, dass die Vererbung unabhängig<br />
vom Geschlecht ist. Ein dominanter Erbgang hat zur Folge, dass die Krankheit<br />
bereits auftritt, wenn nur eine der beiden APC-Genkopien, also die väterliche<br />
oder die mütterliche, die „krankmachende“ Information trägt (Bild 4).<br />
Bild 4. Autosomal-dominanter Erbgang.
Was ist <strong>FAP</strong><br />
Da ein <strong>FAP</strong>-Patient an jedes seiner Kinder – nach dem Zufallsprinzip – entweder<br />
die normale Kopie des APC-Gens oder die veränderte Kopie vererbt, hat<br />
jedes einzelne Kind ein Risiko von 50 %, zu erkranken. Kinder eines <strong>FAP</strong>-Patienten<br />
werden auch als „Risikopersonen“ bezeichnet (Bild 5).<br />
Die <strong>FAP</strong> kann auch bei einer einzelnen Person innerhalb einer Familie auftreten.<br />
Die Veränderung im Erbgut, die bei diesen Personen zur <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong><br />
führt, ist dann bei dieser Person neu aufgetreten (Neumutation). Die Eltern<br />
waren gesund. Auch in diesem Fall wird die Krankheit nach dem oben beschriebenen<br />
dominanten Erbgang von dem Patienten an die Nachkommen vererbt.<br />
Ermittlung der Risikopersonen, Humangenetische Beratung<br />
Um weitere Informationen über die Vererbung der <strong>FAP</strong> und über die Möglichkeiten<br />
der Früherkennung von Anlageträgern in der Familie zu erhalten, sollten<br />
Patienten und Angehörige eine humangenetische Beratungsstelle aufsuchen.<br />
Im Rahmen des Beratungsgesprächs wird der Familienstammbaum aufgenom-<br />
<strong>FAP</strong><br />
<strong>FAP</strong> R <strong>FAP</strong> R<br />
R R R* R* R R R<br />
oder<br />
oder<br />
Bild 5. Ermittlung der Risikopersonen.<br />
Mann oder Frau mit <strong>FAP</strong><br />
Mann oder Frau gesund<br />
R Risikoperson mit einem Erkrankungsrisiko von 50%<br />
R* bei diesen Personen hängt das Erkrankungsrisiko<br />
davon ab, ob die Risikoperson aus der vorangegangenen<br />
Gneration den zu <strong>FAP</strong> führenden Gendefekt geerbt hat oder nicht.<br />
11
12<br />
Was ist <strong>FAP</strong><br />
men, um festzustellen, welche Angehörige ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für<br />
<strong>FAP</strong> haben (Risikopersonen). Dabei ist es wichtig, die bekannten Krankheiten<br />
und Beschwerden von allen Verwandten (auch der vorangegangenen Generationen)<br />
anzugeben (Bild 5).<br />
Es wird auch über die Möglichkeiten und Probleme der molekulargenetischen<br />
oder augenärztlichen Untersuchung, die zu erwartenden Ergebnisse<br />
sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die betreffende Familie<br />
ausführlich gesprochen. Die Ratsuchenden werden auf die Notwendigkeit der<br />
Vorsorgeuntersuchungen hingewiesen. Die Entscheidung darüber, ob sie die<br />
molekulargenetische Diagnostik für sich oder ihre Kinder in Anspruch nehmen<br />
wollen, muss ihnen aber selbst überlassen bleiben.<br />
Früherkennung von Anlageträgern<br />
Warum ist die Früherkennung so wichtig?<br />
Bei der <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> entstehen Polypen im Dickdarm meist mehrere Jahre vor<br />
dem Auftreten erster Darmbeschwerden. Da Polypen unbehandelt praktisch<br />
immer in eine bösartige Geschwulst übergehen, ist es wichtig, diese Vorstufe<br />
frühzeitig zu erkennen und die Behandlung rechtzeitig einzuleiten. Um die verschiedenen<br />
Behandlungsmöglichkeiten zu verstehen, ist eine klinische Beratung<br />
in einem erfahrenen Zentrum dringend zu empfehlen. Denn: Um Krebs zu<br />
verhindern, ist in aller Regel eine große Operation erforderlich.<br />
Die Behandlung besteht in der Regel in einer prophylaktischen (= vorbeugenden)<br />
operativen Entfernung des Dickdarms und des Mastdarms. Die Funk tion<br />
des Dickdarms besteht vor allem im Entzug von Wasser aus dem Nahrungsbrei.<br />
Da der Dünndarm in der Lage ist, diese Funktion (zumindest teilweise) zu übernehmen,<br />
ist die Entfernung des Dickdarms in der Regel ohne wesentliche Einschränkung<br />
der Lebensqualität möglich. Insgesamt kann durch die Fortschritte<br />
der operativen Methoden eine gute Lebensqualität ohne dauerhaften künstlichen<br />
Darmausgang erreicht werden (Operationstechniken siehe Seite 23–25).<br />
Wenn keine rechtzeitige Diagnose und Behandlung erfolgt, nimmt die<br />
Krankheit häufig den in der Tabelle 1 dargestellten Verlauf.<br />
Bei diesen Zahlenangaben handelt es sich um Mittelwerte aus vielen Beobachtungen<br />
(Daten aus dem dänischen <strong>Polyposis</strong>register). Im Einzelfall können<br />
diese Zeitangaben große Schwankungen aufweisen. So sind Dickdarmpolypen<br />
bei Kindern schon im Alter von 3 Jahren festgestellt worden, bei anderen<br />
Patienten wurden Polypen erst nach dem 35. Lebensjahr diagnostiziert. In sehr
Was ist <strong>FAP</strong><br />
Symptom Mittleres Alter Spanne<br />
Auftreten von ersten Polypen 17 Jahre 5–56 Jahre<br />
erste Darmsymptome 34 Jahre 2–73 Jahre<br />
Diagnose der <strong>FAP</strong> 35 Jahre 5–73 Jahre<br />
Diagnose von Dickdarmkrebs 40 Jahre 15–69 Jahre<br />
Tod an Dickdarmkrebs 44 Jahre 26–78 Jahre<br />
Tabelle 1. Krankheitsverlauf bei nicht behandelten Patienten (Bülow 2003).<br />
seltenen Fällen kann sich der Dickdarmkrebs bereits im Kindes- und Jugendalter<br />
entwickeln.<br />
Nur durch eine rechtzeitige Erkennung und Behandlung kann die Krebsentstehung<br />
bei <strong>FAP</strong> verhindert werden.<br />
Möglichkeiten der Früherkennung<br />
Darmspiegelung (Koloskopie)<br />
Die Darmspiegelung ist eine sichere Methode der Früherkennung von <strong>Polyposis</strong><br />
<strong>coli</strong>, ein unauffälliges Ergebnis einer Darmspiegelung kann die Erkrankung zu<br />
einem späteren Zeitpunkt allerdings nicht ausschließen. Deshalb muss die Untersuchung<br />
in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt werden.<br />
Bei der klassischen <strong>FAP</strong> genügt es, als Vorsorgeuntersuchung, zunächst nur<br />
den Enddarm und S-Darm zu spiegeln. Falls eine <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> vorliegt und<br />
sich Darmpolypen gebildet haben, sind sie fast immer auch im Enddarm festzustellen.<br />
Wenn dies bei einer Risikoperson der Fall ist, muss zur weiteren Abklärung<br />
eine vollständige Dickdarmspiegelung angeschlossen werden.<br />
Bei der attenuierten <strong>FAP</strong> sollte eine vollständige Dickdarmspiegelung<br />
durchgeführt werden, da die Polypen häufig vorwiegend im aufsteigenden<br />
Dickdarmabschnitt auftreten.<br />
Molekulargenetische Untersuchung<br />
Mit molekulargenetischen Methoden kann man heute bei einem großen Teil<br />
der Familien feststellen, ob eine Risikoperson die Anlage für <strong>FAP</strong> geerbt hat<br />
oder nicht. Das Ziel dieser Untersuchung ist es, einerseits rechtzeitig die Anla-<br />
13
14<br />
Was ist <strong>FAP</strong><br />
geträger zu erkennen und zu einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung zu motivieren;<br />
andererseits kann denjenigen Risikopersonen, die den Gendefekt nicht<br />
geerbt haben, diese Untersuchung erspart werden.<br />
Für die molekulargenetische Untersuchung benötigt man zuerst eine Blutprobe<br />
von einem an <strong>FAP</strong> erkrankten Angehörigen. Aus der Blutprobe wird die<br />
Erbsubstanz (DNS bzw. engl. DNA) isoliert und dann in einzelnen Abschnitten<br />
des APC-Gens direkt nach eventuellen Veränderungen (Mutationen) im Gen gesucht.<br />
Wird bei einem <strong>FAP</strong>-Patienten eine Mutation im APC-Gen gefunden, so<br />
kann den Kindern oder Geschwistern eine molekulargenetische Analyse hinsichtlich<br />
des Vorliegens dieser Mutation angeboten werden. Mit dieser Untersuchung<br />
können die Anlageträger für <strong>FAP</strong> sicher diagnostiziert werden.<br />
Da bei Patienten aus verschiedenen Familien unterschiedliche Mutationen<br />
auftreten, die über einen großen Teil des APC-Gens verstreut sind, muss man<br />
bei jeder einzelnen Familie nach der hier vorliegenden Veränderung im APC-<br />
Gen suchen. Dies ist technisch sehr aufwändig, und bei einem Teil der Familien<br />
ist es mit den heute verfügbaren Methoden der Mutationssuche nicht möglich,<br />
die vorliegende Veränderung im Gen aufzufinden. In diesen Familien kann eine<br />
„indirekte“ Genotypanalyse (Kopplungsanalyse) eventuell für die Feststellung<br />
von Anlageträgern herangezogen werden; für die Kopplungsanalyse sind Blutproben<br />
von mehreren Familienangehörigen (in der Regel von mindestens zwei<br />
an <strong>FAP</strong> erkrankten Angehörigen) erforderlich.<br />
Untersuchung des Augenhintergrundes<br />
Bei etwa 80 % der Personen, die an <strong>FAP</strong> erkrankt sind, werden auf der Netzhaut<br />
runde oder ovale, meist dunkel pigmentierte Flecken beobachtet. Der<br />
Fachausdruck hierfür heißt CHRPE, stammt aus dem Englischen und ist die Abkürzung<br />
für „Congenitale Hypertrophie des retinalen Pigmentepithels“. Diese<br />
Veränderung der Netzhaut wird zusammen mit der Erbanlage, die zu <strong>Polyposis</strong><br />
<strong>coli</strong> führt, vererbt. Die Sehfähigkeit wird dabei nicht beeinträchtigt. Die Veränderung<br />
der Netzhaut ist angeboren und kann durch eine einfache (schmerzlose)<br />
augenärztliche Untersuchung, und zwar eine Spiegelung des Augenhintergrundes<br />
(indirekte Fundoskopie), erkannt werden.<br />
Der Stellenwert der augenärztlichen Untersuchung ist deutlich niedriger als<br />
der der molekulargenetischen Untersuchung im Blut. Ist die Veränderung im<br />
APC-Gen bei den Erkrankten einer Familie bekannt, so sollte man die Blutuntersuchung<br />
und nicht die Augenhintergrunduntersuchung für die Vorhersage<br />
heranziehen. Allerdings kann die Feststellung, ob Augenhintergrundverände-
Was ist <strong>FAP</strong><br />
rungen bei einem Patienten vorhanden sind oder nicht, für die Suche nach der<br />
Genveränderung hilfreich sein.<br />
Wichtiger Hinweis: Eine augenärztliche Frühdiagnose bei Risikopersonen<br />
einer Familie ist nur dann möglich, wenn ein an <strong>FAP</strong> Erkrankter aus dieser<br />
Familie die typische Veränderung der Netzhaut aufweist. Nur in diesen Familien<br />
sollten alle Risikopersonen, also Geschwister und Kinder, augenärztlich<br />
untersucht werden.<br />
– Diejenigen Angehörigen, die ebenfalls Veränderungen der Netzhaut aufweisen,<br />
werden mit großer Wahrscheinlichkeit an <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> erkranken<br />
und sollten sich dem unten dargestellten Vorsorgeprogramm unterziehen.<br />
– Für die Angehörigen ohne Veränderungen des Augenhintergrundes besteht<br />
nach heutigen Erkenntnissen nur noch ein sehr geringes Risiko, an<br />
<strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> zu erkranken. Für sie kann die Darmspiegelung in größeren<br />
Zeitabständen erfolgen.<br />
– Wenn ein Patient mit <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> keine Veränderung der Netzhaut aufweist,<br />
ist eine Frühdiagnose bei Risikopersonen in der Familie durch augenärztliche<br />
Untersuchung nicht möglich.<br />
Da die Interpretation des Befundes der Augenuntersuchung oft schwierig<br />
sein kann, sollte die Untersuchung von einem mit der Fragestellung vertrauten<br />
Augenarzt durchgeführt werden.<br />
15
16<br />
Was ist MAP<br />
Was ist MAP<br />
(MUTYH-assoziierte <strong>Polyposis</strong>)?<br />
Im Jahre 2002 wurde eine neue Form der adenomatösen <strong>Polyposis</strong> entdeckt,<br />
die als MAP (MUTYH-assoziierte <strong>Polyposis</strong>) bezeichnet wird.<br />
Krankheitsbild und Vererbung der MAP<br />
Klinisch ist die MAP im Wesentlichen vergleichbar mit der durch APC-Mutationen<br />
verursachten attenuierten <strong>FAP</strong> (siehe A<strong>FAP</strong>).<br />
Im Unterschied zu der bisher bekannten autosomal-dominant erblichen und<br />
durch Mutationen im APC-Gen (auf Chromosom 5) verursachten <strong>FAP</strong> und A<strong>FAP</strong><br />
wird die MAP durch Veränderungen im MUTYH-Gen (auf Chromosom 1) verursacht<br />
und folgt einem autosomal-rezessiven Erbgang (Bild 6).<br />
Bild 6. Autosomal-rezessiver Erbgang.
Was ist MAP<br />
Kennzeichnend für den autosomal-rezessiven Erbgang ist, dass beide Eltern<br />
gesund sind und oft ein Einzelpatient oder mehrere Geschwister in der Familie<br />
erkrankt sind.<br />
Dieses bedeutet, dass die <strong>Polyposis</strong>-Erkrankung nur auftritt, wenn beide Kopien<br />
des MUTYH-Gens (die vom Vater und die von der Mutter geerbte Genkopie)<br />
eine Veränderung aufweisen.<br />
Eine MAP wird bei etwa 15–20 % der Patienten mit einer milden Verlaufsform<br />
der adenomatösen <strong>Polyposis</strong> diagnostiziert (Aretz et. al, 2006).<br />
Wegen des hohen Krebsrisikos wird MAP-Patienten (also Trägern von Mutationen<br />
in beiden Kopien des MUTYH-Gens) das gleiche Früherkennungsprogramm<br />
wie Kindern von Patienten mit der APC-assoziierten attenuierten <strong>FAP</strong><br />
(A<strong>FAP</strong>) empfohlen. Dieses umfasst eine jährliche komplette Koloskopie ab dem<br />
Alter von 18 Jahren (siehe Seite 19–20). Bei Feststellung von Polypen erfolgt das<br />
weitere Vorgehen in Abhängigkeit vom klinischen Befund.<br />
Risikopersonen und Erkrankungsrisiko bei der MAP<br />
Aufgrund des autosomal-rezessiven Erbgangs haben Geschwister eines MAP-<br />
Patienten ein Risiko von 25 %, von den Eltern zwei veränderte Genkopien zu<br />
erben und daher zu erkranken.<br />
Alle Kinder eines MAP-Patienten sind in jedem Falle Träger einer veränderten<br />
Genkopie (ebenso wie beide Eltern des Patienten). Sie werden als „heterozygot“<br />
für eine Mutation im MUTYH-Gen bezeichnet. Nach derzeitiger Erkenntnis<br />
haben heterozygote Träger einer MUTYH-Mutation (also Kinder und Eltern<br />
eines MAP-Patienten) nur ein geringfügig erhöhtes Risiko für Darmkrebs.<br />
In der Allgemeinbevölkerung wird bei einer von etwa 50 (gesunden) Personen<br />
eine Mutation in einer Kopie des MUTYH-Gens festgestellt (Heterozygotenfrequenz<br />
etwa 2%). Daher haben Kinder eines MAP-Patienten ein Risiko von<br />
etwa 1%, zwei Mutationen im MUTYH-Gen zu tragen und an MAP zu erkranken.<br />
Es ist sinnvoll, sich im Rahmen einer humangenetischen Beratung über das<br />
Krankheitsbild, über das Erkrankungsrisiko sowie über die verschiedenen Möglichkeiten<br />
und die Bedeutung der molekulargenetischen Diagnostik bei MAP zu<br />
informieren.<br />
17
18<br />
Vorsorgeprogramm<br />
Vorsorgeprogramm<br />
Die Möglichkeiten der molekulargenetischen und augenärztlichen Untersuchungen<br />
zur Erkennung von Risikopersonen sowie die Ergebnisse dieser Untersuchungen<br />
sollten mit den Familien im Rahmen einer humangenetischen Beratung<br />
besprochen werden.<br />
Risikopersonen, die aufgrund der molekulargenetischen Untersuchung kein<br />
erhöhtes Erkrankungsrisiko haben (d. h. die Mutation nicht geerbt haben),<br />
können – je nach Sicherheit des Ergebnisses dieser prädiktiven Diagnostik –<br />
heute oft aus der Vorsorge für <strong>FAP</strong> oder MAP ganz entlassen werden. Sie sollten<br />
später die für die Allgemeinbevölkerung empfohlenen gesetzlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen<br />
wahrnehmen.<br />
Vorsorgeprogramm für Kinder aus Familien mit klassischer <strong>FAP</strong>*<br />
Im 10. Lebensjahr:<br />
– Aufklärendes Gespräch<br />
– Körperliche Untersuchung<br />
– Humangenetisches Beratungsgespräch<br />
– Molekulargenetische Untersuchung<br />
(nur möglich, wenn die genetische Ursache bei einem Erkrankten der Familien<br />
bekannt ist)<br />
– Bei einigen Familien kann auch die Spiegelung des Augenhintergrundes zur<br />
Erkennung von Anlageträgern herangezogen werden.<br />
Abhängig vom Ergebnis der molekulargenetischen Untersuchung<br />
(d. h. bei Nachweis einer ursächlichen Veränderung im APC-Gen):<br />
– Enddarmspiegelung in jährlichen Abständen.<br />
Die Darmspiegelung ist heute nur bei Familienmitgliedern, die aufgrund der<br />
molekulargenetischen (oder augenärztlichen) Untersuchung ein erhöhtes Erkrankungsrisiko<br />
für <strong>FAP</strong> haben, erforderlich. Ist die krankheitsverursachende<br />
Mutation in der Familie nicht bekannt, sollte die Enddarmspiegelung allen Risikopersonen<br />
im Rahmen des intensivierten Vorsorgeprogrammes in jährlichen<br />
Abständen angeboten werden.<br />
Falls Polypen im Enddarm festgestellt werden, sollte eine Spiegelung des<br />
gesamten Dickdarms erfolgen, um das Stadium der Erkrankung besser abschätzen<br />
zu können. Sollte eine Operation notwendig werden, ist zur Abklärung von
Vorsorgeprogramm<br />
eventuellen Veränderungen im Bereich des Magens und Zwölffingerdarms eine<br />
Spiegelung dieser Organe (Gastroskopie) empfehlenswert.<br />
Oftmals ist die <strong>Polyposis</strong> nach der Pubertät, im Alter von 18–25 Jahren schon<br />
so ausgeprägt, dass man die Operation wegen des hohen Tumorrisikos nicht<br />
aufschieben sollte. In seltenen Fällen ist der Eingriff auch zu einem früheren<br />
oder späteren Zeitpunkt angebracht. Der Zeitpunkt zur Durchführung der<br />
prophylaktischen Operation sollte immer in Abhängigkeit von der Krankheitsausprägung<br />
bei dem einzelnen Patienten festgelegt werden. Die Entscheidung<br />
über den geeigneten Zeitpunkt der Operation sollte von Klinikern<br />
(Chirurgen, Gastroenterologen) getroffen werden, die Erfahrung mit der Erkrankung<br />
haben.<br />
Vorsorgeprogramm für Kinder von Patienten<br />
mit attenuierter <strong>FAP</strong> (A<strong>FAP</strong>)*<br />
Risikopersonen aus Familien mit attenuierter <strong>FAP</strong> sollten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung<br />
im Alter von 15 Jahren erstmals koloskopiert werden. Finden<br />
sich keine Polypen, sollten diese Personen ab dem 20. Lebensjahr jährlich<br />
koloskopiert werden (Leitlinien der DGVS, Schmiegel et al. 2004).<br />
Im 15. Lebensjahr:<br />
– Aufklärendes Gespräch<br />
– Körperliche Untersuchung<br />
– Humangenetisches Beratungsgespräch<br />
– Molekulargenetische Untersuchung (nur möglich, wenn die genetische<br />
Ursache bei einem Erkrankten der Familie bekannt ist)<br />
Abhängig vom Ergebnis der molekulargenetischen Untersuchung (d. h. bei<br />
Nachweis einer ursächlichen Veränderung im APC-Gen):<br />
– komplette Koloskopie; bei unauffälligem Befund Wiederholung der Koloskopie<br />
in jährlichen Abständen.<br />
Ist die krankheitsverursachende Mutation in der Familie nicht bekannt, sollte<br />
dieses Vorgehen allen Risikopersonen im Rahmen des intensivierten Vorsorgeprogrammes<br />
angeboten werden.<br />
19
20<br />
Vorsorgeprogramm<br />
* Ein europäisches Expertengremium (Vasen et al., GUT 2008;57:704-713) empfiehlt – bei unauffälligem<br />
klinischen Befund – eine zweijährliche Sigmoidoskopie ab dem Alter von 10–12 Jahren für Risikopersonen<br />
aus Familien mit klassischer <strong>FAP</strong> bzw. eine zweijährliche Koloskopie ab dem Alter von<br />
18-20 Jahren für Risikopersonen aus Familien mit A<strong>FAP</strong>. Sobald erste Polypen beobachtet wurden,<br />
wird eine jährliche Koloskopie empfohlen bis zum Zeitpunkt der Kolektomie.<br />
Vorsorgeprogramm für Geschwister von Patienten mit MAP<br />
Aufgrund des vergleichbaren klinischen Verlaufs der MAP und der A<strong>FAP</strong> wird<br />
für Risikopersonen aus MAP-Familien das gleiche Vorsorgeprogramm wie für<br />
A<strong>FAP</strong> (siehe oben) empfohlen.
Erste Symptome<br />
Erste Symptome<br />
Die ersten Dickdarmpolypen treten in der Regel zwischen dem 10. und 25. Lebensjahr<br />
auf. Die Krankheit kann zunächst über mehrere Jahre unauffällig verlaufen.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt können folgende Beschwerden auftreten:<br />
– Blut- und/oder Schleimabgang über den After<br />
– Durchfälle oder Verstopfung, oder häufiger Wechsel zwischen Durchfall und<br />
Verstopfung<br />
– Blähungen<br />
– Schmerzen im Bauch oder im Enddarmbereich<br />
– Gewichtsverlust<br />
Risikopersonen sollten nicht warten, bis erste Symptome auftreten; zu diesem<br />
Zeitpunkt können bereits Darmpolypen oder sogar ein bösartiger Tumor<br />
vorhanden sein!<br />
Es ist wichtig, dass Kinder von Patienten mit klassischer <strong>FAP</strong> ab einem Alter<br />
von 10 Jahren regelmäßig untersucht werden, auch wenn sie keine der oben<br />
genannten Beschwerden zeigen. Ebenso sollten Kinder eines Patienten mit<br />
A<strong>FAP</strong> bzw. Geschwister eines Patienten mit MAP das für diese Patientengruppe<br />
empfohlene Früherkennungsprogramm (siehe Seite 18–20) wahrnehmen.<br />
21
22<br />
Diagnose<br />
Diagnose<br />
Obwohl die molekulargenetische Untersuchung (und ggf. die Spiegelung des<br />
Augenhintergrundes) wertvolle Hinweise für die Diagnose der <strong>FAP</strong> oder MAP<br />
geben, kann die Erkrankung selbst nur mittels Darmspiegelung und Untersuchung<br />
einer Gewebeprobe festgestellt werden.<br />
Enddarmspiegelung (Rektosigmoidoskopie)<br />
Bei Risikopersonen aus Familien mit einer klassischen <strong>FAP</strong> wird eine Spiegelung<br />
des Enddarms ab dem 10. Lebensjahr in jährlichem Abstand dringend<br />
empfohlen.<br />
Da bei dieser Untersuchung nur der letzte Abschnitt des Darms betrachtet<br />
wird, ist sie nicht mit Schmerzen verbunden und wird somit ohne Betäubung,<br />
auch bei Kindern, problemlos durchgeführt. Außer einem Klysma (kleinem Einlauf)<br />
kurz vor der Untersuchung ist keine weitergehende Vorbereitung notwendig.<br />
Vollständige Dickdarmspiegelung (Koloskopie)<br />
Bei einer Koloskopie wird der gesamte Dickdarm mit einem flexiblen endoskopischen<br />
Gerät, das etwa daumendick ist, betrachtet. Da diese Untersuchung unangenehmer<br />
ist als die Enddarmspiegelung, wird ein Beruhigungsmittel gegeben,<br />
so dass die Patienten während der Untersuchung schlafen. Bei der Koloskopie<br />
muss der Darm mit etwas Luft entfaltet werden; dabei entstehen<br />
Schmerzen, ähnlich wie bei Blähungen.<br />
Diese Untersuchung wird empfohlen, wenn bei der Enddarmspiegelung<br />
(siehe oben) Polypen festgestellt wurden. Um zu beurteilen, ob auch im restlichen<br />
Dickdarm Polypen aufgetreten sind, ist eine vollständige Dickdarmspiegelung<br />
notwendig.<br />
Die vollständige Dickdarmspiegelung wird außerdem zur Früherkennung<br />
von Polypen bei Risikopersonen aus Familien mit A<strong>FAP</strong> oder MAP empfohlen,<br />
da die Polypen hier häufig vorwiegend im aufsteigenden Abschnitt des Dickdarms<br />
auftreten.
Therapie<br />
Therapie<br />
Wenn die Diagnose einer <strong>FAP</strong> gestellt ist, wird grundsätzlich die Entfernung des<br />
Dickdarms empfohlen. Der Zeitpunkt der Operation sollte individuell und abhängig<br />
vom Polypenwachstum im Magen-Darm-Trakt festgelegt werden.<br />
Operationsverfahren<br />
Patient und Chirurg sollten gemeinsam überlegen und entscheiden, welches<br />
Operationsverfahren in der jeweiligen Situation am besten geeignet ist (Kadmon<br />
2005).<br />
Es gibt im Wesentlichen drei Operationsmethoden:<br />
1. Entfernung des Dickdarms mit Dünndarmbeutelbildung unter Erhaltung<br />
des Schließmuskels (Ileoanale Pouchoperation)<br />
Dies ist heute die Operationsstrategie der Wahl bei Patienten mit einer klassischen<br />
<strong>FAP</strong> und Polypen im Enddarm.<br />
Entfernt wird der gesamte Dickdarm<br />
und Mastdarm, ohne den Schließmuskel<br />
zu verletzen (Bild 7). Mit dem<br />
letzten Anteil des Dünndarms wird<br />
ein Beutel gebildet, der an den<br />
Schließmuskel angenäht wird. Zum<br />
Bild 7. Entfernung des Dickdarms mit Dünndarmbeutelbildung<br />
unter Erhaltung des<br />
Schließmuskels (Ileoanale Pouchoperation).<br />
Bild 8. Vorübergehendes Stoma einer <strong>FAP</strong>-<br />
Patientin. Quelle: privat<br />
23
24<br />
Therapie<br />
Schutz der Naht kann vorübergehend ein künstlicher Dünndarmausgang<br />
(Stoma) (Bild 8) angelegt werden. Dieser wird nach 4–12 Wochen in einem<br />
kleinen Eingriff wieder zurückverlegt. Nach einer angemessenen Anpassungszeit<br />
wird die Dünndarmschleimhaut des Beutels die Aufgabe des Dickdarms<br />
zum Teil übernehmen und dem flüssigen Stuhl Wasser entziehen. Operierte Patienten<br />
haben durchschnittlich 4–8 Stuhlentleerungen in 24 Stunden.<br />
Heute kann dieser Eingriff über eine Bauchspiegelung (= laparoskopisch) erfolgen,<br />
mit sehr guten kosmetischen Ergebnissen.<br />
Bei jüngeren Menschen sind die Ergebnisse dieser Operation besonders gut,<br />
da sich der Darm in jungen Jahren an die Veränderungen leichter anpasst. In<br />
der Regel kann der Operierte ein völlig normales Leben führen.<br />
2. Entfernung des Dickdarms mit Dünndarm-Enddarm-Verbindung<br />
(Ileorektale Anastomose)<br />
Bei diesem Eingriff wird der Enddarm (die letzten 5–16 cm des Dickdarms) belassen<br />
und das Ende des Dünndarms an den Enddarm angenäht (Bild 9).<br />
Bild 9. Entfernung des Dickdarms mit Dünndarm-Enddarm-Verbindung<br />
(ileorektale<br />
Anasto mose).<br />
Bild 10. Vollständige Entfernung des Dickdarms<br />
und Enddarms mit künstlichem Dünndarm-Ausgang<br />
(totale Proktokolektomie mit<br />
bleibendem Ileostoma).
Therapie<br />
Die Entscheidung für diese Operation ist nur dann in Betracht zu ziehen,<br />
wenn keine Polypen im Enddarm vorhanden sind; der Enddarm muss dann in<br />
kurzfristigen Abständen durch Spiegelung (Rektoskopie) kontrolliert und Polypen<br />
gegebenenfalls abgetragen werden.<br />
Der offensichtliche Nachteil dieser Behandlung ist, dass weiterhin die Gefahr<br />
unkontrollierten Polypenwachstums mit eventueller Krebsentwicklung im Mastdarm<br />
besteht; es sind lebenslang engmaschige Enddarmuntersuchungen notwendig.<br />
Der Vorteil besteht in dem weniger ausgedehnten Eingriff. Eine erhöhte<br />
Stuhlfrequenz muss auch hier in Kauf genommen werden; die Häufigkeit ist<br />
in der Regel etwas geringer als nach ileoanaler Pouchoperation.<br />
3. Vollständige Entfernung des Dickdarms und Enddarms mit künstlichem<br />
Dünndarm-Ausgang (totale Proktokolektomie mit Ileostoma)<br />
Hierbei werden der gesamte Dickdarm und Enddarm samt Schließmuskel entfernt;<br />
das Ende des Dünndarms muss dann aus der Bauchdecke ausgeleitet werden<br />
(Stoma = Anus praeter) (Bild 10). Dieser Eingriff wird heute nur dann durchgeführt,<br />
wenn bereits ein fortgeschrittener bösartiger Tumor im unteren Enddarm<br />
vorliegt. In diesem Fall kann der Patient nur durch die radikale Entfernung des Tumors<br />
geheilt werden. Heute gibt es eine ausgezeichnete Stoma-Versorgung, so<br />
dass die Öffnung zuverlässig dicht ist. Vor wenigen Jahren noch war diese Operation<br />
der einzig in Frage kommende heilende Eingriff für <strong>FAP</strong>-Patienten.<br />
Dauer des Krankenhausaufenthalts und Verlauf nach der Operation<br />
Die Dauer des Krankenhausaufenthalts nach der Dickdarmoperation hängt im<br />
Wesentlichen von der Art der durchgeführten Operation ab. Meist kann man<br />
etwa 8 bis 12 Tage nach dem Eingriff entlassen werden. Am ersten Tag nach der<br />
Operation darf man in der Regel mit Unterstützung einer Krankenschwester<br />
oder eines Krankenpflegers bereits aufstehen. Es ist normal, dass man in den<br />
ersten Tagen nach der Operation körperliche Anstrengung als mühsam empfinden<br />
wird. Allerdings ist die Schmerztherapie unmittelbar postoperativ so gut,<br />
dass den meisten Patienten das Aufstehen nicht sehr schwer fällt.<br />
Der Kostaufbau kann in der Regel bereits am 2. Tag nach der Operation beginnen,<br />
Trinken ist bereits am ersten Tag erlaubt. In den ersten Tagen hat man<br />
meistens noch keinen Appetit, und es kann zu Übelkeit kommen.<br />
Es versteht sich von selbst, dass schwer verdauliche Nahrungsmittel noch<br />
nicht auf dem Speiseplan stehen. Auch frisches Obst, Obstsäfte und ballastrei-<br />
25
26<br />
Therapie<br />
che Ernährung werden in den ersten Wochen möglicherweise nicht vertragen.<br />
Nach der Entlassung kann man wieder anfangen, sich abwechslungsreicher zu<br />
ernähren. Ganz entscheidend ist die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (mindestens<br />
2,5–3 Liter pro Tag). Es kann allerdings Wochen und Monate dauern,<br />
bis sich der Körper auf die veränderte Situation eingestellt hat. In der Anfangsphase<br />
darf man sich deshalb nicht entmutigen lassen. Um Un sicherheiten zu<br />
vermeiden, sollte vor der Entlassung ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt<br />
oder einer Diätassistentin erfolgen.<br />
Nach der Entlassung wird man sich zu Hause noch 4–6 Wochen erholen. Die<br />
Aktivitäten werden eingeschränkt sein, aber langsam kehren die Kräfte zurück.<br />
Nach etwa 6 Wochen ist die erste Nachsorgeuntersuchung erforderlich. Das<br />
weitere Vorgehen hängt von der gewählten Operation ab. Bei der ileoanalen<br />
Pouchoperation wird der künstliche Ausgang nach etwa 12 Wochen wieder verschlossen,<br />
so dass eine eventuelle Arbeitsfähigkeit vor diesem kleineren zweiten<br />
Eingriff durchaus im Einzelfall abzuwägen ist. Bei den anderen genannten<br />
Operationsverfahren ist etwa nach 6 Wochen mit der Wiederherstellung der<br />
körperlichen Leistungs- und Arbeitsfähigkeit zu rechnen.<br />
Veränderung der Lebensqualität nach Dickdarmentfernung<br />
Nach einem angemessenen Zeitraum können die meisten Patienten wieder<br />
normale Nahrung einnehmen und ein unbeeinträchtigtes soziales, berufliches<br />
und sexuelles Leben führen. Bei jüngeren Patienten kann sich der Körper besser<br />
und schneller an die veränderte Situation anpassen.<br />
Nach ileoanaler Pouchoperation und ileorektaler Anastomose wird man eine<br />
erhöhte Stuhlfrequenz haben, im Durchschnitt 3–8 mal täglich. Vielleicht wird<br />
man auch nachts zur Toilette gehen müssen. In jedem Fall können und sollten<br />
bei anfänglichen häufigeren Stuhlgängen Stuhl-regulierende Medikamente eingesetzt<br />
werden. Patienten, bei denen ein endständiger künstlicher Ausgang angelegt<br />
wurde, müssen die größte körperliche Umstellung in Kauf nehmen. Doch<br />
auch nach diesem Eingriff kann man ein normales und aktives Sozialleben<br />
ohne wesentliche Beeinträchtigung führen. Die Stomaversorgung wird bald zur<br />
gut beherrschbaren täglichen Routine. Auch das Sexualleben beeinträchtigt ein<br />
Stoma nicht, es erfordert jedoch Verständnis und Akzeptanz beider Partner.<br />
Bei unkompliziertem Verlauf führt keine der genannten Operationsmethoden<br />
zu einer Beeinträchtigung der Zeugungsfähigkeit beim Mann. Frauen sollten jedoch<br />
im ersten Jahr nach einer Operation noch nicht schwanger werden. Danach<br />
lassen sich alle genannten Operationsverfahren mit einer normalen<br />
Schwangerschaft und Geburt vereinbaren.
Nachsorge<br />
Nachsorge<br />
Die frühzeitige Diagnosestellung und die vorbeugende Behandlung der <strong>Polyposis</strong><br />
<strong>coli</strong> durch chirurgische Maßnahmen führen zu einer erheblichen Verbesserung<br />
der Lebenserwartung. Wenn ein Teil des Enddarms belassen wurde, sind<br />
lebenslang engmaschige Enddarmspiegelungen mit Abtragung der Polypen in<br />
6-monatigem Abstand dringend zu empfehlen. Nach der ileoanalen Pouchoperation<br />
sind nach Ablauf des ersten Jahres Nachuntersuchungen in jährlichem<br />
Abstand angezeigt.<br />
Polypen können auch in anderen Organen des Verdauungssystems entstehen,<br />
z. B. sehr häufig im Magen und Zwölffingerdarm. Während es sich bei den Polypen<br />
im Magen fast ausschließlich um harmlose zystische Magendrüsen handelt,<br />
liegen im Zwölffingerdarm häufiger Adenome vor, die nach einiger Zeit bösartig<br />
werden können. Aus diesem Grund wird, beginnend spätestens mit dem<br />
25. Lebensjahr, die Durchführung regelmäßiger Magen- und Zwölffingerdarmspiegelungen<br />
empfohlen. Bei unauffälligem Befund sollte diese Untersuchung<br />
in dreijährlichem Abstand, bei Nachweis von Adenomen jedoch einmal jährlich<br />
durchgeführt werden.<br />
In einem geringen Prozentsatz treten bei <strong>FAP</strong>-Patienten bindegewebige Tumoren,<br />
sogenannte Desmoide, auf. Diese werden nicht bösartig, aber sie sind<br />
sehr fest und können durch die Platzbeanspruchung im Bauch oder an der<br />
Bauchdecke zu Beschwerden führen. Bei Beobachtung solcher Veränderungen<br />
sollte die weitere Betreuung und Therapie an einem mit Desmoidtumoren erfahrenen<br />
Zentrum erfolgen.<br />
Richtlinien für die Nachsorge (bei unauffälligem Verlauf)<br />
1. Ausführliche körperliche Untersuchung jährlich<br />
2. Darmspiegelung je nach Operationsmethode:<br />
– bei der Enddarm-erhaltenden Operation (ileorektale Anastomose) in<br />
6-monatigen Abständen<br />
– bei der ileoanalen Pouch-Operation nach 3 Monaten und nach 1 Jahr, später<br />
ist ein jährlicher Abstand der Pouchoskopie angemessen.<br />
– die Naht zwischen Pouch und After sollte ebenfalls jährlich mit einem starren<br />
Rohr genau inspiziert werden, da in einigen Fällen unvermeidbar<br />
Schleimhautinseln des Enddarmes verbleiben.<br />
3. Magen- und Zwölffingerdarmspiegelung in dreijährlichem Abstand, bzw.<br />
häufiger bei pathologischem Befund.<br />
27
28<br />
Nachsorge<br />
4. Bei Beobachtung von krankhaften Befunden muss diese Empfehlung individuell<br />
angepasst werden.<br />
Möglichkeiten einer medikamentösen Therapie<br />
Über die Möglichkeit einer medikamentösen Beeinflussung des Polypenwachstums,<br />
z. B. mit Sulindac oder Aspirin gibt es bereits zahlreiche Untersuchungen.<br />
Die Ergebnisse dieser Studien müssen in klinischen Langzeitstudien noch<br />
überprüft werden, bevor ihnen eine klinische Bedeutung zugeschrieben werden<br />
kann. Die Einnahme dieser Substanzen sollte nur im Rahmen von Studien unter<br />
engmaschigen klinischen Kontrollen erfolgen.
Wir über uns<br />
<strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V.<br />
Die <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V. wurde im Jahre<br />
1990 als bundesweite Selbsthilfegruppe für Familien,<br />
die von der familiären adenomatösen <strong>Polyposis</strong><br />
(<strong>FAP</strong>) betroffen sind, gegründet und ist als gemeinnütziger<br />
Verein anerkannt.<br />
Wir sind eine Serviceeinrichtung für <strong>Polyposis</strong>-<br />
Patientinnen und -Patienten und deren Angehörige<br />
und vermitteln Kontakte zu anderen Betroffenen,<br />
damit Probleme besprochen und Erfahrungen im<br />
Umgang mit der Krankheit ausgetauscht werden<br />
können. Regelmäßige Treffen von Regionalgruppen<br />
finden in Bonn, Bochum, Heidelberg, Hamburg, München, Dresden und Berlin<br />
statt.<br />
Unsere Ziele:<br />
– Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ vermitteln wir Kontakte mit betroffenen<br />
Familien, um beim Umgang mit der Krankheit Erfahrungen auszutauschen<br />
und Lösungsansätze zu finden.<br />
– Wir versuchen, Ihnen Möglichkeiten, Perspektiven und auch die Grenzen bei<br />
der Bewältigung der <strong>FAP</strong> und MAP aufzuzeigen.<br />
– Wir informieren Sie über neue Erkenntnisse der Entstehung, Früherkennung<br />
und Behandlung von <strong>FAP</strong> und MAP.<br />
– Wir schaffen Grundlagen für ein produktives Netzwerk und damit eine verbesserte,<br />
fachübergreifende Kooperation mit Ärzten verschiedener Disziplinen,<br />
damit jedem Patienten und jeder Patientin die optimale Therapie zukommt.<br />
– Wir beraten über soziale Aspekte, z.B. Schwerbehinderung, Beantragung<br />
von Rehabilitationsmaßnahmen und Heilmitteln.<br />
– Wir veranstalten Wochenendseminare für Patienten und Angehörige mit<br />
interessanten und informativen Vorträgen.<br />
– Die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern liegt uns ganz besonders am<br />
Herzen.<br />
– Wir etablieren Regionalgruppen in verschiedenen Bundesländern, um durch<br />
persönliche Kontakte mit anderen Betroffenen Verunsicherungen, die im<br />
Krankheitsverlauf, in Beruf, Freizeit und im Familienleben auftreten, abzubauen.<br />
29
30<br />
Wir über uns<br />
– Wir unterstützen die Erforschung der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten<br />
der <strong>FAP</strong> und MAP.<br />
Die 1- bis 2-mal jährlich erscheinende „<strong>Polyposis</strong>-Post“ – ein Informationsheft<br />
der „<strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e. V.“ – enthält Kontaktadressen von Patienten,<br />
die sich als Ansprechpartner für andere Betroffene zur Verfügung stellen.<br />
Ständig aktualisierte Informationen finden sich auf der Internet-Seite der <strong>Familienhilfe</strong><br />
<strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V. unter der Adresse www.familienhilfe-polyposis.de.<br />
Da die Selbst hil fe grup pe sich selbst fi nan ziert, wer den Spen den ger ne<br />
ent ge gen ge nom men.<br />
Spen den kon to:<br />
Fa mi li en hil fe Po ly po sis co li e.V.<br />
Raif fei sen bank Wer ra tal-Lan deck<br />
BLZ 532 613 42, Kto. Nr.: 570 66 10<br />
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Fachbegriffe<br />
Fachbegriffe<br />
Adenom<br />
Gutartige Geschwulst aus Drüsengewebe, die durch weiteres Wachstum<br />
bösartig werden kann<br />
A<strong>FAP</strong><br />
Attenuierte <strong>FAP</strong> (mildere Verlaufsform der <strong>FAP</strong>); wird durch eine Mutation im<br />
APC-Gen verursacht und wird autosomal-dominant vererbt<br />
Anus<br />
After; Darmausgang<br />
APC-Gen<br />
Erbfaktor (auf Chromosom Nr. 5), der das Wachstum von Zellen steuert; eine<br />
Veränderung dieses Gens bei <strong>FAP</strong>-Patienten führt zu verstärktem Zellwachstum<br />
vor allem im Dickdarm (Polypen)<br />
Biopsie<br />
Kleine Gewebeprobe, die mikroskopisch untersucht werden kann<br />
Chromosom<br />
Träger der Erbanlagen. Der Mensch hat 23 Chromosomenpaare.<br />
CHRPE (congenitale Hypertrophie des retinalen Pigment-Epithels)<br />
Angeborene Veränderung der Netzhaut, die durch eine Untersuchung des<br />
Augenhintergrundes festgestellt werden kann<br />
Desmoid<br />
Gutartige bindegewebige Geschwulst, die sich bei <strong>FAP</strong>-Patienten am häufigsten<br />
im Bauchraum oder an der Bauchwand befindet. Grundsätzlich können<br />
Desmoide jedoch an jeder Körperstelle auftreten.<br />
Duodenum<br />
Zwölffingerdarm<br />
Endoskop<br />
Ein optisches Gerät mit Beleuchtung zum Betrachten des Verdauungsschlauches<br />
31
32<br />
Fachbegriffe<br />
vom Lumen / von innen. Für die einzelnen Organe gibt es spezielle, meist<br />
flexible Endoskope.<br />
Epidermoid-Zyste<br />
Gutartige Zyste (Schwellung) unter der Haut, meist an Kopf, Gliedmaßen oder<br />
Rücken<br />
<strong>FAP</strong> (familiäre adenomatöse <strong>Polyposis</strong>)<br />
Vererbbare Erkrankung, bei der Hunderte von adenomatösen Polypen im<br />
Dickdarm auftreten<br />
Fundoskopie<br />
Spiegelung des Augenhintergrundes<br />
Gardner-Syndrom<br />
Form der <strong>FAP</strong>, bei der außer Dickdarmpolypen auch andere Symptome<br />
außerhalb des Dickdarms auftreten, z. B. Epidermoid-Zysten, Osteome u.a.<br />
Es gibt einen fließenden Übergang zwischen „klassischer“ <strong>FAP</strong> und „Gardner-<br />
Syndrom“; deshalb sollte der Begriff „Gardner-Syndrom“ nicht mehr verwendet<br />
und durch „<strong>FAP</strong>“ ersetzt werden.<br />
Gastroduodenoskopie<br />
Spiegelung des Magens und des Zwölffingerdarms<br />
Gen<br />
Erbfaktor; Grundeinheit der Vererbung. Der Mensch hat etwa 35.000 Gene,<br />
eines davon ist das APC-Gen. Die Gene liegen in bestimmter Reihenfolge auf<br />
den Chromosomen.<br />
Histologie<br />
Lehre über die feingewebliche Struktur eines biologischen Materials. An<br />
hauchdünnen, gefärbten Gewebeschnitten aus einem Polypen kann der<br />
Pathologe unter dem Mikroskop z.B. erkennen, ob es sich hierbei um ein<br />
Adenom handelt.<br />
Ileoanale Pouchoperation<br />
Chirurgischer Eingriff, bei dem Dickdarm und Enddarm unter Erhalt des<br />
Schließmuskels entfernt werden. Das zu einem Beutel (Pouch) ausgebildete<br />
Dünndarmende wird an den Schließmuskel des Afters angenäht.
Fachbegriffe<br />
Ileorektale Anastomose<br />
Chirurgischer Eingriff, bei dem der Dickdarm entfernt und der Dünndarm an<br />
den verbliebenen Enddarm angenäht wird<br />
Ileostoma (Stoma)<br />
Künstlicher Dünndarmausgang an der Bauchdecke<br />
Ileum<br />
Der letzte Teil des Dünndarms<br />
Klistier<br />
Kleiner Darmeinlauf<br />
Kolon<br />
Dickdarm<br />
Koloskopie<br />
Spiegelung des gesamten Dickdarms mit Hilfe eines flexiblen Endoskops.<br />
Das Endoskop besteht aus einer Lichtquelle, einer Vergrößerungsvorrichtung<br />
und einem offenen Rohr zur Entnahme von Gewebe und zum Einblasen von<br />
Luft.<br />
MAP<br />
MUTYH-assoziierte <strong>Polyposis</strong>; der klinische Verlauf ist ähnlich der attenuierten<br />
<strong>FAP</strong> (A<strong>FAP</strong>). Die MAP wird durch zwei Mutationen im MUTYH-Gen verursacht<br />
und autosomal-rezessiv vererbt.<br />
Molekulargenetische Untersuchung<br />
Biochemische Methode zur Untersuchung der Erbsubstanz aus Blut- oder<br />
Gewebeproben<br />
Mutation<br />
Veränderung in der Erbsubstanz. Diese Veränderung kann zu einer spezifischen<br />
Erbkrankheit führen.<br />
MUTYH-Gen<br />
Erbfaktor (auf Chromosom Nr. 1) ist für die Reparatur von Basenfehlpaarungen,<br />
die durch oxidative Schäden hervorgerufen werden, verantwortlich. Mutationen<br />
in beiden Kopien des MUTYH-Gens führen zur Häufung von weiteren<br />
33
34<br />
Fachbegriffe<br />
Veränderungen in der Erbsubstanz vor allem im Darm. Folge ist die vermehrte<br />
Entstehung von Polypen.<br />
Neumutation<br />
Auftreten von <strong>FAP</strong> bei einem Kind gesunder Eltern. Das bedeutet, dass eine<br />
Veränderung (Mutation) in einer Keimzelle (Samenzelle/Eizelle) eines<br />
Elternteils neu entstanden ist. Kinder eines <strong>FAP</strong>-Patienten, bei dem eine<br />
Neumutation vorliegt, haben – wie in den familiären Fällen – ein<br />
Erkrankungsrisiko von 50%.<br />
Osteom<br />
Gutartige Knochengeschwulst (vor allem an Kiefer, Schädel und Gliedmaßen)<br />
Papille<br />
Mündungsstelle des Gallen- und Bauchspeicheldrüsenganges in den<br />
Zwölffingerdarm<br />
Polyp<br />
Gutartige Geschwulst der Schleimhäute<br />
<strong>Polyposis</strong><br />
Zahlreiche Polypen<br />
Proktokolektomie<br />
Entfernung des Dick- und Enddarms<br />
Rektosigmoidoskopie<br />
Spiegelung des Enddarms (die letzten 15 cm des Dickdarms)<br />
Rektum<br />
Enddarm<br />
Retina<br />
Netzhaut<br />
Risikoperson<br />
Person, bei der die Möglichkeit besteht, die in der Familie aufgetretene<br />
Erbkrankheit zu entwickeln. Das Erkrankungsrisiko für Kinder von <strong>FAP</strong>-Patienten<br />
beträgt 50 % (dominanter Erbgang).
Fachbegriffe<br />
Sigma<br />
S-Darm, letzter Teil des Dickdarms: Zwischen absteigendem Teil des Dickdarms<br />
und Enddarm.<br />
Stoma<br />
Künstlicher Darmausgang in der Bauchdecke<br />
Symptome<br />
Beschwerden<br />
35
36<br />
Literatur<br />
Aretz, S., Uhlhaas, S., Goergens, H., Siberg, K., Vogel, M., Pagenstecher, C.,<br />
Mangold, E., Caspari, R., Propping, P., Friedl, W.: MUTYH-associated polyposis:<br />
70 of 71 patients with biallelic mutations present with an attenuated or atypical<br />
phenotype. Int J Cancer 2006;119:807-814.<br />
Bülow, S.: Results of national registration of familial adenomatous polyposis.<br />
Gut 2003; 52:742-6.<br />
Friedl, W., Propping, P.: Familiärer Darmkrebs. Medizinische Genetik<br />
2007;19:216-224.<br />
Galiatsatos, P., Foulkes WD: Familial adenomatous polyposis. Am J Gastroenterol<br />
2006;101:385-98.<br />
Kadmon, M.: Prophylaktische Chirurgie der familiären adenomatösen <strong>Polyposis</strong><br />
<strong>coli</strong>. Chirurg 2005;76:1125-1134<br />
Kadmon, M., Tandara, A., Herafrth, Ch.: Duodenal adenomatosis im familial<br />
adenomatous polyposis <strong>coli</strong>. A review of the literature and results from the<br />
Heidelberg <strong>Polyposis</strong> Register. Int J Colorectal Dis 2001;16:63-75.<br />
Peterschulte, G., Lickfeld, G., Möslein, G.: Das Desmoid-Problem. Chirurg<br />
2000;71:894-903<br />
Schmiegel, W., Pox, C., Adler, G., Fleig, W., Folsch, UR, Fruhmorgen, P.,<br />
Graeven, U., Hohenberger, W., Holstege, A., Junginger, T., Kuhlbacher, T., Porschen,<br />
R., Propping, P., Riemann, JF, Sauer, R., Sauerbruch, T., Schmoll, HJ,<br />
Zeitz, M., Selbmann, HK: S3-Leitlinienkonferenz „Kolorektales Karzinom“ 2004.<br />
Z Gastroenterol 2004;42:1129-77<br />
Vasen, H.F., Möslein, G., Alonso, A., Aretz, S., Bernstein, I., Bertario, L., Blanco,<br />
I., et al.: Guidelines for the clinical management of familial adenomatous polyposis<br />
(<strong>FAP</strong>). Gut 2008;57:704-13<br />
Die Literatur erhalten Sie bei:<br />
Dr. Martina Kadmon, martina.kadmon@med.uni-heidelberg.de<br />
Dr. Stefan Aretz, stefan.aretz@uni-bonn.de
Adressen<br />
Humangenetische Beratung<br />
In der humangenetischen Beratung werden ausführliche Informationen über<br />
die Vererbung der <strong>FAP</strong> oder der MAP und über die Möglichkeiten der Früherkennung<br />
von Anlageträgern in der Familie vermittelt.<br />
Adressen von humangenetischen Beratungsstellen in Deutschland finden Sie<br />
auf der Homepage des Berufsverbandes Deutscher Humangenetiker e.V.<br />
(www.bvdh.de).<br />
Im Folgenden eine Liste humangenetischer Beratungsstellen, mit denen die<br />
<strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V. in der Vergangenheit im Kontakt stand.<br />
Humangenetische Beratungsstellen:<br />
Universitätsklinikum Bonn<br />
Institut für Humangenetik<br />
Wilhelmstr. 31<br />
53111 Bonn<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Stefan Aretz,<br />
Tel.: 02 28/2 87-2 23 91,<br />
E-Mail: stefan.aretz@uni-bonn.de<br />
Heinrich-Heine-Universität<br />
Institut für Humangenetik<br />
und Anthropologie<br />
Universitätsstraße 1<br />
40225 Düsseldorf<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Timm O. Goecke,<br />
Tel.: 02 11/8 11 39 63,<br />
E-Mail: goecke@uni-duesseldorf.de<br />
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
Abteilung Medizinische Genetik<br />
Goethestr. 29<br />
80336 München<br />
Tel.: 0 89/51 60 44 47<br />
Medizinisch Genetisches Zentrum<br />
Bayerstr. 3–5<br />
80335 München<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Elke Holinski-Feder,<br />
Tel.: 0 89/3 09 08 86-0,<br />
E-Mail: elkeholinski-feder@t-online.de<br />
Institut für Humangenetik<br />
und Anthropologie Jena<br />
Kollegiengasse 10<br />
07740 Jena<br />
Ansprechpartner:<br />
OA Dr. Isolde Schreyer,<br />
Tel.: 0 36 41/93 55 01<br />
37
38<br />
Institut für Humangenetik,<br />
Genetische Poliklinik<br />
Im Neuenheimer Feld 366<br />
69120 Heidelberg<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Dr. Ute Moog<br />
Tel.: 0 62 21/56 51 52<br />
Adressen<br />
Klinische Beratung und Betreuung:<br />
Boch um<br />
St. Jo sefs-Hos pi tal Boch um-Lin den<br />
All ge mein- und Vis zer al chi rur gie,<br />
Co lo prok to lo gie<br />
Ax stra sse 35<br />
44879 Boch um<br />
An sprech part ner:<br />
Prof. Dr. Ga brie la Mös lein<br />
Tel.: 02 34/4 18-252<br />
E-Mail:<br />
gabriela.moes lein@he lios-kli ni ken.de<br />
Knapp schafts kran ken haus Boch um<br />
Me di zi ni sche Uni ver si täts kli nik<br />
Zent rum für Fa mi liä ren Darm krebs<br />
In der Schorn au 23–25<br />
44892 Boch um<br />
An sprech part ner:<br />
Dr. Kars ten Schul mann<br />
Tel.: 02 34/2 99 34 64<br />
TU Dresden,<br />
Institut für klinische Genetik<br />
Fetscherstr. 74<br />
01307 Dresden<br />
Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. Evelin Schröck,<br />
Tel.: 03 51/4 58 51 36<br />
Bonn<br />
Universitätsklinikum Bonn<br />
Med. Klinik und Poliklinik I<br />
Siegmund-Freud-Str. 25<br />
53105 Bonn<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Bernhard Baumeister,<br />
Tel.: 02 28/2 87 -1 52 59 oder -15507,<br />
E-Mail: bernhard.baumeister@<br />
ukb.uni-bonn.de<br />
Dres den<br />
Uni ver si täts kli ni kum Dres den<br />
Ab tei lung Chir ur gi sche For schung<br />
Fet scherstr. 74<br />
01307 Dres den<br />
Prof. Dr. Hans-Kon rad Scha ckert<br />
Tel.: 03 51/4 58-35 98
Uni ver si täts kli ni kum Dresden,<br />
Klinik und Poliklinik für Viszeral-,<br />
Thorax- und Gefäßchirurgie<br />
Fetscherstr. 74<br />
01307 Dresden<br />
Ansprechpartner:<br />
OA Dr. Steffen Pistorius<br />
Tel.: 03 51/4 58-69 58<br />
steffen.pistorius@<br />
uniklinikum-dresden.de<br />
Düsseldorf<br />
Universitätsklinikum Düsseldorf<br />
Gastroenterologie, Hepatologie und<br />
Infektiologie, MNR Klinik<br />
Moorenstraße 5<br />
40225 Düsseldorf<br />
Adressen<br />
Hei del berg<br />
Chir ur gi sche Kli nik<br />
Uni ver si tät Hei del berg<br />
Zent rum für he re di tä re Dick darm tu mo re<br />
Im Neu en hei mer Feld 110<br />
69120 Hei del berg<br />
An sprech part ner:<br />
OA Dr. Mar ti na Kad mon<br />
Dr. Irmgard Treiber<br />
Mirjam Tariverdian<br />
Tel.: 0 62 21/56-61 10 oder -61 11<br />
Sek re ta ri at: 0 62 21/56-62 09<br />
Mün chen<br />
Kli ni kum rechts der Is ar<br />
der Tech ni schen Uni ver si tät Mün chen<br />
Chir ur gi sche Kli nik und Po li kli nik<br />
In ter dis zi pli nä re Ar beits grup pe für<br />
he re di tä re Tu mor dis po si ti on –<br />
Mo le ku la re On ko lo gie<br />
Is ma nin ger Stra ße 22<br />
81675 Mün chen<br />
Tel.: 0 89/41 40-20 32 oder 60 38<br />
Weitere Zentren für klinische Beratung und Betreuung,<br />
die mit der <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> e.V. zusammenarbeiten<br />
Ber lin<br />
Uni ver si täts kli ni kum Ben ja min Frank lin<br />
Chir ur gi sche Kli nik I<br />
Hin den burg damm 30<br />
12200 Ber lin<br />
Prof. Dr. Heinz-J. Buhr,<br />
OA Dr. Jörn Gröne<br />
Tel.: 0 30/84 45-25 43 oder<br />
0 30/84 45-40 61<br />
Cha ri té, Cam pus Buch<br />
Ro bert-Röss le-Kli nik<br />
Lin den ber ger Weg 80<br />
13125 Ber lin<br />
Prof. Dr. Dr. Pe ter M. Schlag<br />
Tel.: 0 30/94 17-14 00<br />
39
40<br />
Adressen<br />
HELIOS-Klinikum<br />
Emil-von Behring<br />
Berlin-Zehlendorf<br />
Walterhöferstrasse 11, 14165 Berlin<br />
Prof. Dr. Heinrich-Josef Lübke<br />
Tel.: 0 30/81 02 15 32<br />
E-Mail: margit.ohl@helios-kliniken.de<br />
Ham burg<br />
Asklepios Klinik Barm bek<br />
1. Chir ur gi sche Ab tei lung<br />
Rü ben kamp 220, 22291 Ham burg<br />
Prof. Dr. Eber hard Groß,<br />
Dr. Ana tol Arndt<br />
Tel.: 0 40/18 18 82-28 11<br />
Hom burg/Saar<br />
Uni ver si täts kli ni kum des Saar lan des<br />
Kli nik für In ne re Me di zin II<br />
Kirr ber ger Stra ße, Ge bäu de 41<br />
66421 Hom burg/Saar<br />
PD Dr. Jo chen Räd le<br />
Tel.: 0 68 41/1 62 32 10, -11 oder-23<br />
Her ford<br />
Kli ni kum Her ford<br />
Kli nik für Chir ur gie (All ge mein-,<br />
Tho rax-und Vi sce ral chi rur gie)<br />
Schwar zen moorstr. 70, 32049 Her ford<br />
Prof. Dr. Gün ther Win de<br />
Tel.: 0 52 21/94 24 20 oder -24 21<br />
Fax: 0 52 21/94 11 24 20 oder -24 21<br />
E-Mail:<br />
prof.win de@kli ni kum-her ford.de<br />
Mün chen<br />
Klinikum Neuperlach<br />
Zent rum für Ab do mi nal er kran kun gen<br />
Os kar-Ma ria-Graf-Ring 51<br />
81737 Mün chen<br />
Dr. Ni ko laus Dem mel<br />
Prof. Dr. Wolf gang Schmitt<br />
Dr. Rein hard Rup pert<br />
Dr. Michael Mündel<br />
Tel.: 0 89/67 94-25 00<br />
Fax: 0 89/67 94-31 97<br />
E-Mail: 1.chir@kh-neu per lach.de<br />
Wa ren (Mü ritz)<br />
Mü ritz-Kli ni kum<br />
Kli nik für All ge mein-, Vi sce ral- und<br />
Ge fäß chir ur gie<br />
Wein berg stra ße 19<br />
17192 Wa ren (Mü ritz)<br />
PD Dr. K.-W. Ecker<br />
Tel.: 0 39 91/77 22 81,<br />
E-Mail: karl-wil helm.ecker@mu e ritzkli<br />
ni kum.de<br />
Je na<br />
Universitätsklinikum Jena<br />
Klinik für Innere Medizin II<br />
Er lan ger Al lee 101,<br />
07740 Je na<br />
Gastroenterologische Sprechstunde<br />
Tel.: 0 36 41/9 32 42 90
Herausgeber<br />
<strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> <strong>coli</strong> e.V.<br />
Bundesverband<br />
Am Rain 3a<br />
36277 Schenklengsfeld<br />
Telefon: (06629) 1821<br />
Fax: (06629) 91 51 93<br />
E-Mail: info@familienhilfe-polyposis.de<br />
Internet: www.familienhilfe-polyposis.de<br />
Die Broschüre ist kostenlos zu beziehen<br />
beim Herausgeber und von der Redaktion <strong>Polyposis</strong>-Post, Passauerstr. 31,<br />
81369 München. Sie kann auch im Internet unter www.familienhilfe-polyposis.de<br />
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