FAP - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
FAP - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
FAP - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Therapie<br />
Die Entscheidung für diese Operation ist nur dann in Betracht zu ziehen,<br />
wenn keine Polypen im Enddarm vorhanden sind; der Enddarm muss dann in<br />
kurzfristigen Abständen durch Spiegelung (Rektoskopie) kontrolliert und Polypen<br />
gegebenenfalls abgetragen werden.<br />
Der offensichtliche Nachteil dieser Behandlung ist, dass weiterhin die Gefahr<br />
unkontrollierten Polypenwachstums mit eventueller Krebsentwicklung im Mastdarm<br />
besteht; es sind lebenslang engmaschige Enddarmuntersuchungen notwendig.<br />
Der Vorteil besteht in dem weniger ausgedehnten Eingriff. Eine erhöhte<br />
Stuhlfrequenz muss auch hier in Kauf genommen werden; die Häufigkeit ist<br />
in der Regel etwas geringer als nach ileoanaler Pouchoperation.<br />
3. Vollständige Entfernung des Dickdarms und Enddarms mit künstlichem<br />
Dünndarm-Ausgang (totale Proktokolektomie mit Ileostoma)<br />
Hierbei werden der gesamte Dickdarm und Enddarm samt Schließmuskel entfernt;<br />
das Ende des Dünndarms muss dann aus der Bauchdecke ausgeleitet werden<br />
(Stoma = Anus praeter) (Bild 10). Dieser Eingriff wird heute nur dann durchgeführt,<br />
wenn bereits ein fortgeschrittener bösartiger Tumor im unteren Enddarm<br />
vorliegt. In diesem Fall kann der Patient nur durch die radikale Entfernung des Tumors<br />
geheilt werden. Heute gibt es eine ausgezeichnete Stoma-Versorgung, so<br />
dass die Öffnung zuverlässig dicht ist. Vor wenigen Jahren noch war diese Operation<br />
der einzig in Frage kommende heilende Eingriff für <strong>FAP</strong>-Patienten.<br />
Dauer des Krankenhausaufenthalts und Verlauf nach der Operation<br />
Die Dauer des Krankenhausaufenthalts nach der Dickdarmoperation hängt im<br />
Wesentlichen von der Art der durchgeführten Operation ab. Meist kann man<br />
etwa 8 bis 12 Tage nach dem Eingriff entlassen werden. Am ersten Tag nach der<br />
Operation darf man in der Regel mit Unterstützung einer Krankenschwester<br />
oder eines Krankenpflegers bereits aufstehen. Es ist normal, dass man in den<br />
ersten Tagen nach der Operation körperliche Anstrengung als mühsam empfinden<br />
wird. Allerdings ist die Schmerztherapie unmittelbar postoperativ so gut,<br />
dass den meisten Patienten das Aufstehen nicht sehr schwer fällt.<br />
Der Kostaufbau kann in der Regel bereits am 2. Tag nach der Operation beginnen,<br />
Trinken ist bereits am ersten Tag erlaubt. In den ersten Tagen hat man<br />
meistens noch keinen Appetit, und es kann zu Übelkeit kommen.<br />
Es versteht sich von selbst, dass schwer verdauliche Nahrungsmittel noch<br />
nicht auf dem Speiseplan stehen. Auch frisches Obst, Obstsäfte und ballastrei-<br />
25