FAP - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
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Diagnose<br />
Diagnose<br />
Obwohl die molekulargenetische Untersuchung (und ggf. die Spiegelung des<br />
Augenhintergrundes) wertvolle Hinweise für die Diagnose der <strong>FAP</strong> oder MAP<br />
geben, kann die Erkrankung selbst nur mittels Darmspiegelung und Untersuchung<br />
einer Gewebeprobe festgestellt werden.<br />
Enddarmspiegelung (Rektosigmoidoskopie)<br />
Bei Risikopersonen aus Familien mit einer klassischen <strong>FAP</strong> wird eine Spiegelung<br />
des Enddarms ab dem 10. Lebensjahr in jährlichem Abstand dringend<br />
empfohlen.<br />
Da bei dieser Untersuchung nur der letzte Abschnitt des Darms betrachtet<br />
wird, ist sie nicht mit Schmerzen verbunden und wird somit ohne Betäubung,<br />
auch bei Kindern, problemlos durchgeführt. Außer einem Klysma (kleinem Einlauf)<br />
kurz vor der Untersuchung ist keine weitergehende Vorbereitung notwendig.<br />
Vollständige Dickdarmspiegelung (Koloskopie)<br />
Bei einer Koloskopie wird der gesamte Dickdarm mit einem flexiblen endoskopischen<br />
Gerät, das etwa daumendick ist, betrachtet. Da diese Untersuchung unangenehmer<br />
ist als die Enddarmspiegelung, wird ein Beruhigungsmittel gegeben,<br />
so dass die Patienten während der Untersuchung schlafen. Bei der Koloskopie<br />
muss der Darm mit etwas Luft entfaltet werden; dabei entstehen<br />
Schmerzen, ähnlich wie bei Blähungen.<br />
Diese Untersuchung wird empfohlen, wenn bei der Enddarmspiegelung<br />
(siehe oben) Polypen festgestellt wurden. Um zu beurteilen, ob auch im restlichen<br />
Dickdarm Polypen aufgetreten sind, ist eine vollständige Dickdarmspiegelung<br />
notwendig.<br />
Die vollständige Dickdarmspiegelung wird außerdem zur Früherkennung<br />
von Polypen bei Risikopersonen aus Familien mit A<strong>FAP</strong> oder MAP empfohlen,<br />
da die Polypen hier häufig vorwiegend im aufsteigenden Abschnitt des Dickdarms<br />
auftreten.