FAP - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
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Vorsorgeprogramm<br />
eventuellen Veränderungen im Bereich des Magens und Zwölffingerdarms eine<br />
Spiegelung dieser Organe (Gastroskopie) empfehlenswert.<br />
Oftmals ist die <strong>Polyposis</strong> nach der Pubertät, im Alter von 18–25 Jahren schon<br />
so ausgeprägt, dass man die Operation wegen des hohen Tumorrisikos nicht<br />
aufschieben sollte. In seltenen Fällen ist der Eingriff auch zu einem früheren<br />
oder späteren Zeitpunkt angebracht. Der Zeitpunkt zur Durchführung der<br />
prophylaktischen Operation sollte immer in Abhängigkeit von der Krankheitsausprägung<br />
bei dem einzelnen Patienten festgelegt werden. Die Entscheidung<br />
über den geeigneten Zeitpunkt der Operation sollte von Klinikern<br />
(Chirurgen, Gastroenterologen) getroffen werden, die Erfahrung mit der Erkrankung<br />
haben.<br />
Vorsorgeprogramm für Kinder von Patienten<br />
mit attenuierter <strong>FAP</strong> (A<strong>FAP</strong>)*<br />
Risikopersonen aus Familien mit attenuierter <strong>FAP</strong> sollten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung<br />
im Alter von 15 Jahren erstmals koloskopiert werden. Finden<br />
sich keine Polypen, sollten diese Personen ab dem 20. Lebensjahr jährlich<br />
koloskopiert werden (Leitlinien der DGVS, Schmiegel et al. 2004).<br />
Im 15. Lebensjahr:<br />
– Aufklärendes Gespräch<br />
– Körperliche Untersuchung<br />
– Humangenetisches Beratungsgespräch<br />
– Molekulargenetische Untersuchung (nur möglich, wenn die genetische<br />
Ursache bei einem Erkrankten der Familie bekannt ist)<br />
Abhängig vom Ergebnis der molekulargenetischen Untersuchung (d. h. bei<br />
Nachweis einer ursächlichen Veränderung im APC-Gen):<br />
– komplette Koloskopie; bei unauffälligem Befund Wiederholung der Koloskopie<br />
in jährlichen Abständen.<br />
Ist die krankheitsverursachende Mutation in der Familie nicht bekannt, sollte<br />
dieses Vorgehen allen Risikopersonen im Rahmen des intensivierten Vorsorgeprogrammes<br />
angeboten werden.<br />
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