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FAP - Familienhilfe Polyposis coli e.V.

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Nachsorge<br />

Nachsorge<br />

Die frühzeitige Diagnosestellung und die vorbeugende Behandlung der <strong>Polyposis</strong><br />

<strong>coli</strong> durch chirurgische Maßnahmen führen zu einer erheblichen Verbesserung<br />

der Lebenserwartung. Wenn ein Teil des Enddarms belassen wurde, sind<br />

lebenslang engmaschige Enddarmspiegelungen mit Abtragung der Polypen in<br />

6-monatigem Abstand dringend zu empfehlen. Nach der ileoanalen Pouchoperation<br />

sind nach Ablauf des ersten Jahres Nachuntersuchungen in jährlichem<br />

Abstand angezeigt.<br />

Polypen können auch in anderen Organen des Verdauungssystems entstehen,<br />

z. B. sehr häufig im Magen und Zwölffingerdarm. Während es sich bei den Polypen<br />

im Magen fast ausschließlich um harmlose zystische Magendrüsen handelt,<br />

liegen im Zwölffingerdarm häufiger Adenome vor, die nach einiger Zeit bösartig<br />

werden können. Aus diesem Grund wird, beginnend spätestens mit dem<br />

25. Lebensjahr, die Durchführung regelmäßiger Magen- und Zwölffingerdarmspiegelungen<br />

empfohlen. Bei unauffälligem Befund sollte diese Untersuchung<br />

in dreijährlichem Abstand, bei Nachweis von Adenomen jedoch einmal jährlich<br />

durchgeführt werden.<br />

In einem geringen Prozentsatz treten bei <strong>FAP</strong>-Patienten bindegewebige Tumoren,<br />

sogenannte Desmoide, auf. Diese werden nicht bösartig, aber sie sind<br />

sehr fest und können durch die Platzbeanspruchung im Bauch oder an der<br />

Bauchdecke zu Beschwerden führen. Bei Beobachtung solcher Veränderungen<br />

sollte die weitere Betreuung und Therapie an einem mit Desmoidtumoren erfahrenen<br />

Zentrum erfolgen.<br />

Richtlinien für die Nachsorge (bei unauffälligem Verlauf)<br />

1. Ausführliche körperliche Untersuchung jährlich<br />

2. Darmspiegelung je nach Operationsmethode:<br />

– bei der Enddarm-erhaltenden Operation (ileorektale Anastomose) in<br />

6-monatigen Abständen<br />

– bei der ileoanalen Pouch-Operation nach 3 Monaten und nach 1 Jahr, später<br />

ist ein jährlicher Abstand der Pouchoskopie angemessen.<br />

– die Naht zwischen Pouch und After sollte ebenfalls jährlich mit einem starren<br />

Rohr genau inspiziert werden, da in einigen Fällen unvermeidbar<br />

Schleimhautinseln des Enddarmes verbleiben.<br />

3. Magen- und Zwölffingerdarmspiegelung in dreijährlichem Abstand, bzw.<br />

häufiger bei pathologischem Befund.<br />

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