Cinelounge Lounge- und Filmmusik
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Donnerstag 18.10.2007<br />
11:30 Uhr Haus der Jugend<br />
Wie ein Strich<br />
durchs Leben -<br />
Als geduldete<br />
Jugendliche<br />
in Deutschland<br />
Deutschland 2006, Beta SP, 46 Min.<br />
Regie, Buch, Schnitt Rebekka Schaefer<br />
Kamera Rebekka Schaefer,<br />
Laura Müller-Henning<br />
Ton Rebekka Schaefer,<br />
Laura Müller-Henning<br />
Musik Rob Otnik<br />
Distribution Rebekka Schaefer<br />
Quer über den Ausweis von<br />
Meryem Kaymaz verläuft ein<br />
dicker roter Strich. Eigentlich<br />
›nur ein Stück Papier‹, aber dieser<br />
Strich auf dem offiziellen<br />
Dokument der 19-jährigen<br />
bedeutet, dass sie in Deutschland<br />
nur geduldet ist. Sie kann<br />
jederzeit abgeschoben werden<br />
<strong>und</strong> darf Bremen nicht verlassen.<br />
Ihre Familie<br />
stammt aus<br />
Sektion<br />
Kinder UNRecht<br />
dem Libanon. Doch leider hat<br />
der Großvater die Familie vor sieben<br />
Jahren, zu Zeiten des Bürgerkriegs,<br />
auch in der Türkei<br />
8<br />
gemeldet. Seitdem hat die Bremerin<br />
eine doppelte Identität.<br />
Eine ›Identitätsfälschung‹ nennt<br />
die Ausländerbehörde die in Notzeiten<br />
vorgenommene Meldung<br />
in der sicheren Türkei. Deswegen<br />
musste der Vater, der nun formal<br />
Türke ist, seinen Laden schliessen,<br />
<strong>und</strong> auch seine Kinder<br />
waren fortan nur noch geduldet<br />
in Bremen.<br />
Heute lebt die neunköpfige Familie<br />
von 595 € im Monat. ›Wir<br />
könnten es besser haben, wenn<br />
wir arbeiten dürften‹, sagt<br />
Meryam, die es hasst als Schmarotzer<br />
dargestellt zu werden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> ihres Status konnte sie<br />
vier bereits zugesagte Ausbildungsstellen<br />
nicht antreten. Sie<br />
kämpft nicht nur für ein Bleiberecht<br />
ihrer Familie, sondern engagiert<br />
sich mit anderen geduldeten<br />
Jugendlichen für ›Jugend<br />
ohne Grenzen‹.<br />
Rebekka Schaefer, *1972 in<br />
Bremen. Sie studierte Kulturwissenschaften<br />
<strong>und</strong> Romanistik in<br />
Bremen <strong>und</strong> Montevideo. Seit<br />
2006 nimmt sie am Projekt ›361<br />
Grad - Das Magazin fürs Miteinander‹<br />
im Bürgerr<strong>und</strong>funk Bremen<br />
teil <strong>und</strong> seit 2007 arbeitet<br />
sie selbständig im<br />
Bereich Videodoku-<br />
mentation <strong>und</strong> Medienpädagogik.<br />
Filme 2007 Heimat in zwei Welten<br />
- Ein Porträt der Familie Ali.<br />
1996 Ein Morgen ohne Namen