1 Claudia de Witt E-Learning Erschienen in: Hüther, Jürgen/ Schorb ...
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<strong>Claudia</strong> <strong>de</strong> <strong>Witt</strong><br />
E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
<strong>Erschienen</strong> <strong>in</strong>: <strong>Hüther</strong>, <strong>Jürgen</strong>/ <strong>Schorb</strong>, Bernd (Hrsg.): Grundbegriffe <strong>de</strong>r Medienpädagogik.<br />
München 2005<br />
1. Was ist E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> – e<strong>in</strong>e Begriffsbestimmung<br />
Innovation und Mo<strong>de</strong>rnität s<strong>in</strong>d eng mit <strong>de</strong>r Entwicklung neuer Medien verbun<strong>de</strong>n. Es ent-<br />
steht mit <strong>de</strong>m E<strong>in</strong>satz digitaler Medien e<strong>in</strong>e Lernkultur, die sich auf selbstverantwortliches<br />
Lernen und kooperatives Problemlösen stützt und dabei zu umfangreichen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>in</strong><br />
Organisationen führt. Im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen dabei nicht die technischen Lösungen, son<strong>de</strong>rn<br />
pädagogisch-didaktische E<strong>in</strong>satzkonzepte.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs gibt es ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Verständnis darüber, was unter E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> zu verstehen<br />
ist. Zunächst heißt es nichts an<strong>de</strong>res als elektronisches Lernen und basiert auf <strong>de</strong>r Anwendung<br />
von Informations- und Kommunikationstechnologien. Dichanz und Ernst (2001, S. 4)<strong>de</strong>f<strong>in</strong>ieren<br />
E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> als „elektronisch unterstütztes Lernen, das sich auf e<strong>in</strong>en Lernprozess <strong>in</strong><br />
Lernumgebungen bezieht, die mit Hilfe elektronischer Medien gestaltet wur<strong>de</strong>n“. Ähnlich<br />
formulieren es auch Seufert und Mayr (2002, S. 45): „E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> f<strong>in</strong><strong>de</strong>t statt, wenn Lernprozesse<br />
<strong>in</strong> Szenarien ablaufen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen gezielt multimediale und (tele)kommunikative Technologien<br />
<strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d“. E<strong>in</strong>e differenzierte Def<strong>in</strong>ition geben Back/ Ben<strong>de</strong>l/ Stoller-Schai<br />
(2001). Sie begreifen E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> als e<strong>in</strong> Lernen, welches mit Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
und mit darauf aufbauen<strong>de</strong>n E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Systemen unterstützt und ermöglicht<br />
wird. Die verwen<strong>de</strong>ten Formen dieses Lernens s<strong>in</strong>d sehr vielfältig und erstrecken sich<br />
von Computerbased Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (CBTs) o<strong>de</strong>r Webbased Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs (WBTs) über Onl<strong>in</strong>e <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
bis h<strong>in</strong> zu <strong>in</strong>tegrierten Systemen. Während CBTs Lernprogramme bezeichnen, die seit<br />
<strong>de</strong>n 80er Jahren beispielsweise auf CD-ROM e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>de</strong>n, geht es bei WBTs um e<strong>in</strong><br />
Lernen über Netzumgebungen wie Internet o<strong>de</strong>r Intranet. Beim Onl<strong>in</strong>e <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> (Lernen im<br />
Netz) greifen die Lernen<strong>de</strong>n und Tutoren auf e<strong>in</strong>en Server zu, auf <strong>de</strong>m die relevanten Daten<br />
gespeichert s<strong>in</strong>d und kommunizieren synchron und/ o<strong>de</strong>r asynchron mite<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r. Aufgrund<br />
dieser Strukturierung erhält <strong>de</strong>r Begriff E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> im Gegensatz zu Begriffen wie CBT,<br />
WBT, Onl<strong>in</strong>e <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> etc. e<strong>in</strong>en größeren Be<strong>de</strong>utungsspielraum und kann daher als Oberbegriff<br />
gesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
1
CBT<br />
WBT<br />
CD-ROM/DVD<br />
Webbasiert<br />
Onl<strong>in</strong>e im Netz<br />
Blen<strong>de</strong>d <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
Onl<strong>in</strong>e <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
� Tele Teach<strong>in</strong>g<br />
� Tele Tutor<strong>in</strong>g<br />
� Tele/Virtual<br />
Distance <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
Virtual <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
Tele <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
<strong>in</strong>kl. z.B. Fernstudium<br />
mit<br />
Studienbriefen, SAT-TV<br />
u.a.<br />
Technology-based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
auch an<strong>de</strong>re als<br />
IuK-Technologien,<br />
z.B. Bearmer,<br />
Smartboard als<br />
Präsentationsmedien<br />
im computerunter-<br />
stützten Unterricht<br />
(CUU)<br />
Begriffe im Bereich E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> (aus: Back/ Ben<strong>de</strong>l/ Stoller-Schai 2001, S. 34)<br />
Aber auch mit Bezeichnungen wie Enhanced <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>, Mobile <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>, und Blen<strong>de</strong>d <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
wird die Zukunft <strong>de</strong>s Lernens und die Be<strong>de</strong>utung neuer Formen <strong>de</strong>r Wissensaneignung<br />
skizziert.<br />
Der Begriff Blen<strong>de</strong>d <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> hat sich bereits im Laufe <strong>de</strong>s Jahres 2001 etabliert und bezeichnet<br />
e<strong>in</strong>en <strong>de</strong>r vorherrschen<strong>de</strong>n Trends für E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Lösungen (vgl. Seufert/ Mayr<br />
2002). Aus <strong>de</strong>m Englischen übersetzt heißt <strong>de</strong>r Begriff vermengt, vermischt, <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r übergehend,<br />
im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum hat sich <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>s hybri<strong>de</strong>n Lernens verbreitet (vgl.<br />
Kerres 2001a). Hybri<strong>de</strong>s Lernen besteht nach Seufert/ Mayr (2002) länger als <strong>de</strong>r Trendausdruck<br />
Blen<strong>de</strong>d <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> und hat <strong>in</strong> etwa die gleiche Be<strong>de</strong>utung. Während E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> allgeme<strong>in</strong><br />
die Bezeichnung für das Lernen mit digitalen Medien darstellt, bezeichnen konkreter die<br />
Begriffe Blen<strong>de</strong>d <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> und hybri<strong>de</strong>s Lernarrangements Lehr- und Lernkonzepte, die e<strong>in</strong>e<br />
didaktisch s<strong>in</strong>nvolle Verknüpfung von traditionellem Klassenzimmerlernen und virtuellem<br />
bzw. Onl<strong>in</strong>e-Lernen auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r neuen Informations- und Kommunikationsmedien anstreben.<br />
Dabei haben sich Lernprozesse, die ausschließlich <strong>in</strong> virtuellen Räumen ohne face-toface-Veranstaltungen<br />
stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>n, als weniger effizient herausgestellt, also solche, die e<strong>in</strong>e<br />
Komb<strong>in</strong>ation vorsehen.<br />
Mit <strong>de</strong>m Begriff E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> wird e<strong>in</strong> Gegenstandsfeld <strong>de</strong>r Medienpädagogik beschrieben, das<br />
sich mit <strong>de</strong>r Pädagogik neuer, digitaler Medien ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzt und damit die Bereiche <strong>de</strong>r<br />
Mediensozialisation, Medienbildung und –erziehung berücksichtigt. Es besteht ebenso e<strong>in</strong>e<br />
Nähe zur Medientheorie und Mediengestaltung sowie zu Medien-, Sozial- und Kommunikationswissenschaften.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re aber erweitert und verän<strong>de</strong>rt E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> die Teildiszipl<strong>in</strong><br />
Mediendidaktik (s. auch <strong>de</strong>n Beitrag von <strong>Hüther</strong>) unter Berücksichtigung lern- und kommuni-<br />
2
kationspsychologischer Erkenntnisse. 1 Zentral ist dabei die Fragestellung, wie Medien s<strong>in</strong>n-<br />
voll e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>de</strong>n können, um Lehr- und Lernziele effektiv und effizient zu vermitteln.<br />
2. Lerntheoretische Ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzungen<br />
Mediendidaktische Entscheidungen für E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Anwendungen geschehen auch <strong>in</strong> Abhän-<br />
gigkeit davon, ob von behavoristischen, kognitivistischen o<strong>de</strong>r konstruktivistischen Annah-<br />
men über <strong>de</strong>n Ablauf menschlicher Lernprozesse ausgegangen wird. Während <strong>in</strong> behavioristi-<br />
schen Ansätzen menschliches Verhalten durch Reiz-Reaktions-Schema erklärt wird und damit<br />
Umwelte<strong>in</strong>flüsse die wichtige Rolle spielen, betonen kognitivistische Ansätze die Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>in</strong>terner Prozesse und kognitiver Strukturen. Allerd<strong>in</strong>gs wird an dieser lerntheoretischen Position<br />
kritisiert, dass ke<strong>in</strong> wirkliches Verständnis von Zusammenhängen vermittelt wird und<br />
auch nicht die Fähigkeit, Wissen auf an<strong>de</strong>re Anwendungssituationen zu transferieren, Zusammenhänge<br />
herzustellen und das Erlernte zu bewerten. Außer<strong>de</strong>m wird bei diesem Ansatz<br />
„die menschliche Wahrnehmung auf re<strong>in</strong> kognitive Prozesse reduziert - Emotionen und körperliche<br />
Wahrnehmung f<strong>in</strong><strong>de</strong>n ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung“ (Mathes 2002, S. 5). Konstruktivistische<br />
Ansätze dagegen beschreiben, dass Wissen subjektiv konstruiert wird und nicht unabhängig<br />
vom erkennen<strong>de</strong>n Subjekt existiert. Konkret sollen <strong>de</strong>shalb Lernprozesse „vom Alltagswissen,<br />
<strong>de</strong>n Erfahrungen und <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n ausgehen“, Lernen e<strong>in</strong> forschen<strong>de</strong>s<br />
Problemlösen se<strong>in</strong>. „E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Anwendungen s<strong>in</strong>d hier Werkzeuge <strong>de</strong>s Lernen<strong>de</strong>n<br />
und ke<strong>in</strong> Transportmedium für gespeichertes Wissen“ (Mathes 2002, S. 6). Mathes stellt sich<br />
die Frage, ob „<strong>de</strong>mentsprechend allgeme<strong>in</strong>e Aussagen darüber getroffen wer<strong>de</strong>n (können),<br />
welcher Lerntheorieansatz Basis für welches Gestaltungspr<strong>in</strong>zip von E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-<br />
Anwendungen ist?“ (Mathes 2002, S. 7). Auf <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund von Kerres und Euler schlussfolgert<br />
er, dass „die Umsetzung behavoristischer Lerntheorien … <strong>in</strong>struktionsorientierte Anwendungen<br />
(erfor<strong>de</strong>rt), dass dies aber nicht umgekehrt gilt. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>struktionsorientierte Anwendung<br />
muss nicht auf behavioristischen Annahmen zurückgehen, es ist durchaus möglich,<br />
dass bestimmte Elemente kognitivistischer Lerntheorien übernommen wer<strong>de</strong>n. Kognitivistische<br />
Theorien können als Basis für <strong>in</strong>struktionsorientierte o<strong>de</strong>r problemlösungsorientierte<br />
Anwendungen bil<strong>de</strong>n. Unumstritten (aber) ... ist, dass konstruktivistische Lerntheorien<br />
Problemlösungs-Anwendungen erfor<strong>de</strong>rn“ (Mathes 2002, S. 8). Dieser Paradigmenwechsel<br />
von <strong>de</strong>r Instruktion zur Konstruktion zeigt sich <strong>de</strong>mentsprechend auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>n<br />
beim E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>. So setzen sich damit konsequenterweise Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s situierten<br />
und problembasierten Lernens durch (vgl. z.B. Gerstenmaier/ Mandl 2001; Zumbach 2002;<br />
Schulmeister 2002).<br />
1 „Erkenntnisse aus <strong>de</strong>r Lernpsychologie im Zusammenspiel mit spezifischen Potenzialen <strong>de</strong>r Neuen Medien<br />
(können) zu e<strong>in</strong>em Mehrwert im Lernprozess führen ..., <strong>de</strong>r auf didaktischer Planung beruht. Weitere <strong>in</strong>teressante<br />
Ansatzpunkte beziehen sich auf <strong>de</strong>n <strong>in</strong>dividuellen Lernprozess <strong>de</strong>s E<strong>in</strong>zelnen, auf die Zeit- und Ortsunabhängigkeit<br />
<strong>de</strong>s Lerners, aber auch auf ... das geme<strong>in</strong>same Lernen, das Lernen vone<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r und das Teilen von Wissen<br />
untere<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r“ (Hesse 2002, 273).<br />
3
3. E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> im Fokus <strong>de</strong>r Mediendidaktik<br />
Beim E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> vermischen sich technologische, <strong>in</strong>haltliche, ergonomische und didaktische<br />
Aspekte. Für die Medienpädagogik zentral ist die Frage nach <strong>de</strong>n pädagogischen Potenzialen<br />
und <strong>de</strong>m didaktischen Mehrwert medien- und computerunterstützter Lernszenarien gegenüber<br />
traditionellen Lehr-/ Lernformen. Überzeugen<strong>de</strong> Potenziale digitaler Medien bestehen dar<strong>in</strong>,<br />
dass diese e<strong>in</strong>e Möglichkeit zu neuen Lernformen darstellen und dass mit ihnen e<strong>in</strong>e flexiblere<br />
Lernorganisation <strong>in</strong> hybri<strong>de</strong>n (gemischten off- und onl<strong>in</strong>e-) Lernarrangements und dabei<br />
die Aufbereitung, Präsentation, Recherche, Bearbeitung von Wissensobjekten, aber auch die<br />
Kommunikation und Kooperation auf vielfältige Art möglich s<strong>in</strong>d. Mit <strong>de</strong>m Internet wer<strong>de</strong>n<br />
nicht nur die Integration von Lernprozessen <strong>in</strong> Arbeitsprozesse, neue Kommunikations- und<br />
Kooperationsmuster und e<strong>in</strong>e Aktualität <strong>de</strong>r Inhalte möglich (vgl. Euler 2001), son<strong>de</strong>rn als<br />
Vorteil dieses Mediums wird auch die Flexibilisierung von Bildungsangeboten durch die<br />
Möglichkeit <strong>de</strong>r Trennung von Lernort und Lehrort, von Lehr- und Lernzeit gesehen. Damit<br />
geht e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellere Ausrichtung <strong>de</strong>s Lernmaterials, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellere Betreuung beispielsweise<br />
durch Tutor<strong>in</strong>g, damit e<strong>in</strong>e Individualisierung <strong>de</strong>r Qualifizierung und vor allem<br />
bessere Möglichkeiten für lebenslanges und arbeitsplatznahes Lernen sowie just-<strong>in</strong>-time-<br />
<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> e<strong>in</strong>her. Der Lernen<strong>de</strong> kann se<strong>in</strong>e Lernprozesse <strong>in</strong> höherem Maße selbst organisieren.<br />
E<strong>in</strong> Problem besteht aber dar<strong>in</strong>, dass damit E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an die <strong>in</strong>dividuellen<br />
Lernkompetenzen stellt und damit auch überfor<strong>de</strong>rn kann. Deshalb s<strong>in</strong>d E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-<br />
Angebote nur dann wirksam, wenn sie mit e<strong>in</strong>er durchdachten didaktischen Konzeption e<strong>in</strong>hergehen.<br />
Es ist also notwendig, neue Medien und didaktische Konzeptionen „<strong>in</strong>tegrativ zu<br />
verzahnen“ (Seufert/ Mayr 2002, S. 47).<br />
E<strong>in</strong>e zentrale Prüfgröße für die Effektivität <strong>de</strong>s Lernens ist es, „<strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong> mediengestütztes<br />
Lernangebot dazu beiträgt, e<strong>in</strong> Bildungsproblem bzw. e<strong>in</strong> Bildungsanliegen zu adressieren“<br />
(Kerres 2001a). So ist für die gestaltungsorientierte Mediendidaktik „die Lösung e<strong>in</strong>es<br />
didaktischen Problems und das mediale Lerngangebot als (mögliches) Element <strong>de</strong>r Problemlösung<br />
zu betrachten und zu prüfen. (Das Mo<strong>de</strong>ll überträgt) konventionelle Entscheidungsdimensionen<br />
<strong>de</strong>r Allgeme<strong>in</strong>en Didaktik auf das mediengestützte Lernen ... und (entwickelt)<br />
dazu das Vorgehen <strong>de</strong>r mediendidaktischen Analyse“ (Kerres 2001b, S. 9). Im Zentrum steht<br />
e<strong>in</strong> Vorgehensmo<strong>de</strong>ll, das die Entwicklung von didaktischer Qualität e<strong>in</strong>es E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-<br />
Angebots sicherstellt. Dabei beziehen sich die Planungsschritte von hybri<strong>de</strong>n Lernarrangements<br />
nach Kerres auf die folgen<strong>de</strong>n Bereiche:<br />
Projektziele Was wird mit <strong>de</strong>m Mediene<strong>in</strong>satz erhofft?<br />
Effektivitäts-/Effizienzsteigerung, Steigerung <strong>de</strong>r Flexibilität,<br />
didaktische Innovation, neue Lernformen,<br />
Verzahnung von Wissensvermittlung und Wissensmanagement<br />
4
Zielgruppe An wen richtet sich das Lernangebot?<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Personen, Geschlecht, Alter, regionale<br />
Verteilung, Mobilität, Medienzugang, Vorerfahrungen,<br />
Vorkenntnisse<br />
Lern<strong>in</strong>halte und –ziele Welche Inhalte sollen mit welchem Ziel vermittelt wer<strong>de</strong>n?<br />
Deklaratives Wissen, prozedurales Wissen, kontextuelles<br />
Wissen<br />
Didaktische Struktur/ Metho<strong>de</strong> Wie soll das Angebot didaktisch aufbereitet wer<strong>de</strong>n?<br />
L<strong>in</strong>ear organisierte Sequenz, hypertextuell organisierter<br />
Interaktionsraum, Wissenskommunikation (Übergang<br />
zum Wissensmanagement)<br />
Lernorganisation Wie soll das Angebot organisatorisch realisiert wer<strong>de</strong>n?<br />
Getaktete vs. ungetaktete Distribution, tutorielle<br />
Betreuung 1:1 o<strong>de</strong>r 1:N (kooperatives verteiltes Lernen),<br />
synchron vs. Asynchron, Mediendistribution<br />
physikalisch o<strong>de</strong>r immateriell, Verteil- o<strong>de</strong>r Vermittlungsnetz<br />
Analyseschema zur Planung hybri<strong>de</strong>r Lernarrangements (aus: Kerres 2001b, S. 15)<br />
Grundsätzlich s<strong>in</strong>d folgen<strong>de</strong> Sozialformen beim E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> möglich (aus: Iberer/ Müller<br />
2002, S. 4): 2<br />
Personale Kommunikation,<br />
E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> als Semi-<br />
nar-Metho<strong>de</strong><br />
Komb<strong>in</strong>ationen personaler<br />
und medialer Kommuni-<br />
kation<br />
Mediale Interaktion und<br />
Kommunikation<br />
E<strong>in</strong>zelarbeit Mediale E<strong>in</strong>zelarbeit Mediale E<strong>in</strong>zelarbeit <strong>in</strong><br />
Lernzentrum, Lern<strong>in</strong>sel<br />
usw.<br />
Tele-Tutor<strong>in</strong>g<br />
Partnerarbeit Partnerarbeit am Computer<br />
Tan<strong>de</strong>m-Lernen<br />
Gruppenarbeit Gruppenlernen am Com-<br />
Computer supported colputerlaborative<br />
learn<strong>in</strong>g<br />
Plenum Computer-Präsentationen Televorlesung, Telekonferenz<br />
Virtual Classroom<br />
Großgruppe Multimedia-Show <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> Communities<br />
Mit neuen Medien kann Wissen entwickelt, aktualisiert und genutzt wer<strong>de</strong>n. Dies be<strong>de</strong>utet für<br />
<strong>de</strong>n E<strong>in</strong>zelnen die Notwendigkeit <strong>de</strong>s selbstgesteuerten Lernens mit sich. Gleichzeitig aber<br />
muss <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>zelne auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Lage se<strong>in</strong>, mit an<strong>de</strong>ren geme<strong>in</strong>sam, kooperativ zu lernen und<br />
zu arbeiten. Die Verfügbarkeit <strong>de</strong>r neuen Medien ermöglicht netzbasierte Austauschprozesse<br />
und neue Formen <strong>de</strong>r Zusammenarbeit zwischen Lehren<strong>de</strong>n, Lernen<strong>de</strong>n z.B. durch Computer<br />
supported collaborative learn<strong>in</strong>g (cscl) und computer supported collaborative work (cscw).<br />
2 Seufert u.a. (2001) unterschei<strong>de</strong>n Onl<strong>in</strong>e-Teach<strong>in</strong>g, Onl<strong>in</strong>e-Tutorials, Onl<strong>in</strong>e-Assignements, Onl<strong>in</strong>ediscussion,<br />
die an <strong>de</strong>n drei grundlegen<strong>de</strong>n Lernmetho<strong>de</strong>n –lehrer-, lerner- und teamzentrierte Metho<strong>de</strong>n orientiert s<strong>in</strong>d (vgl.<br />
auch Bruns/ Gajewski 1999).<br />
5
Das kooperative Lernen nutzt die sog. verteilten Kognitionen, d.h. die Kognitionen, die die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Lernen<strong>de</strong>n besitzen. Es ermöglicht, bestehen<strong>de</strong>s Wissen zu erarbeiten und zu verbalisieren,<br />
konträre Positionen zu vertreten und zu bewerten. In<strong>de</strong>m sich die Teilnehmer durch<br />
verbales und nonverbales Verhalten wechselseitiges Verstehen signalisieren, so Hesse/ Gasoffsky/<br />
Hron (2002, S. 283), etabliert sich e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Wissensh<strong>in</strong>tergrund (vgl. auch<br />
Breuer 2001; Bloh 2002).<br />
Damit Kommunikationsprozesse <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternetbasierten Lernsituationen möglich s<strong>in</strong>d, wer<strong>de</strong>n<br />
synchrone und asynchrone Kommunikationsmedien e<strong>in</strong>gesetzt:<br />
Asynchrone Medien Synchrone Medien<br />
E-Mail Chat<br />
Diskussionsforen Vi<strong>de</strong>okonferenz<br />
Computer Conferenc<strong>in</strong>g Whiteboard<br />
News Groups, Usenet, Bullet<strong>in</strong> Boad Systeme Application Shar<strong>in</strong>g<br />
Onl<strong>in</strong>e-Datenbanken, News, Interest Profiles Elektronische Meet<strong>in</strong>g Supportsysteme<br />
aus: Seufert u.a. 2001, S. 38<br />
Auf <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund <strong>de</strong>r Media Synchronicity Theory ist zu beachten, dass die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Kommunikationsmedien sich dar<strong>in</strong> unterschei<strong>de</strong>n, wie gut sie die jeweiligen Kommunikationsprozesse<br />
stützen: So eignen sich Kommunikationsformen mit hoher Synchronizität<br />
beson<strong>de</strong>rs für Prozesse <strong>de</strong>r geme<strong>in</strong>samen Me<strong>in</strong>ungsbildung, <strong>de</strong>nn e<strong>in</strong> unmittelbares Feedback<br />
ist möglich. Der E<strong>in</strong>satz von Kommunikationsformen mit hoher Asynchronizität ist dagegen<br />
eher vorteilhaft für Phasen <strong>de</strong>r Informationssammlung, so dass e<strong>in</strong> paralleles Arbeiten aber<br />
ke<strong>in</strong> unmittelbares Feedback möglich ist (vgl. Schwabe 2001). E<strong>in</strong>e mediendidaktische Konzeption<br />
sollten allerd<strong>in</strong>gs die Kommunikationsformen variierbar gestalten, <strong>de</strong>nn <strong>in</strong> kooperativen<br />
Lerngruppen wer<strong>de</strong>n zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Kommunikationsprozesse<br />
notwendig. Außer<strong>de</strong>m muss bei <strong>de</strong>r Gestaltung von E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> immer mitberücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Gebrauch verschie<strong>de</strong>ner Kommunikationskanäle und Werkzeuge verbun<strong>de</strong>n<br />
mit gewissen Vorteilen aber auch mit hohem Zeitaufwand für die Kommunikation ist<br />
(vgl. Kerres/ <strong>de</strong> <strong>Witt</strong> 2003).<br />
Erfolgsfaktoren für E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> s<strong>in</strong>d daher wesentlich die Kenntnis über die Zielgruppen und<br />
Nutzerrollen, aber auch die Abstimmung von Design, Navigation und Content sowie e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>facher Zugang zum Lernangebot und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Bedienbarkeit. Dazu gehört außer<strong>de</strong>m<br />
die Verfügbarkeit <strong>de</strong>r E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Angebote zur richtigen Zeit und die kostengünstige Wie<strong>de</strong>rverwendbarkeit<br />
<strong>de</strong>r E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Module. Wesentlicher Erfolgsfaktor für e<strong>in</strong> hybri<strong>de</strong>s Lernarrangement<br />
ist allerd<strong>in</strong>gs auch die Betreuung <strong>de</strong>r Teilnehmer/<strong>in</strong>nen. Denn die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e überschaubare kommunikative Lerngruppe und <strong>de</strong>r Kontakt zu e<strong>in</strong>er betreuen<strong>de</strong>n Person<br />
6
ist e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung, um die Gefahr <strong>de</strong>s Studienabbruchs zu reduzieren. „Die<br />
didaktische Strategie, durch tutorielle Beratung die Studieren<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Entwicklung eigener<br />
Lernfähigkeit zu unterstützen, stellt förmlich das Gegenbild zur Absicht dar, fallbasiertes Lernen<br />
durch <strong>in</strong>struktionale Maßnahmen zu strukturieren. E<strong>in</strong>e tutorielle Beratung ist <strong>de</strong>r bessere<br />
Weg für die Studieren<strong>de</strong>n. Allerd<strong>in</strong>gs verursacht e<strong>in</strong>e solche Strategie natürlich e<strong>in</strong>en erhöhten<br />
Aufwand ..., sie führt aber auch zu e<strong>in</strong>er viel tieferen E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> die kognitiven Prozess<br />
beim Lernen“ (Schulmeister 2002).<br />
Die Betreuung f<strong>in</strong><strong>de</strong>t nicht nur <strong>in</strong> Präsenzphasen statt, son<strong>de</strong>rn die kommunikativen Aktivitäten<br />
müssen auch onl<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierlich aufrechterhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, damit nicht nur<br />
e<strong>in</strong>e sozial-emotional positive Atmosphäre für das Lernen geschaffen, son<strong>de</strong>rn vor allem die<br />
Intensität <strong>de</strong>r <strong>in</strong>haltlichen Ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzung gesichert wer<strong>de</strong>n. Die Betreuung f<strong>in</strong><strong>de</strong>t auf<br />
unterschiedlichen Ebenen statt:<br />
- Organisatorische Betreuung: Dies betrifft z.B. die Studienberatung, Fragen <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>schreibung,<br />
<strong>de</strong>r Kursbelegung und Term<strong>in</strong>e wer<strong>de</strong>n hier beantwortet.<br />
- Inhaltliche Betreuung: Der Fachtutor begleitet die Ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n Studienmaterialien<br />
und geben Unterstützung bei <strong>de</strong>r Lösung von Aufgaben.<br />
- Persönliche und Arbeitsgruppenbetreuung: Im Unterschied zu <strong>de</strong>n Fachtutoren s<strong>in</strong>d<br />
die Lerngruppentutoren.<br />
- Technische Betreuung: Der Tutor führt die Teilnehmer <strong>in</strong> die Lernumgebungen und<br />
die Kommunikationswerkzeuge e<strong>in</strong>. Während <strong>de</strong>r <strong>in</strong>ternetgestützten Lernphasen klärt<br />
die technische Beratung Fragen zur Nutzung <strong>de</strong>s Onl<strong>in</strong>e-Campus und nimmt ggfs.<br />
auch Verbesserungsvorschläge auf (Voß 2003; vgl. www.onl<strong>in</strong>ce-campus.net; vgl.<br />
Rollen und Kompetenzen von Tutoren z.B. auch bei Rautenstrauch 2001).<br />
4. Technische Grundlagen <strong>de</strong>s E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> kann auch nur dann wirkungsvoll genutzt wer<strong>de</strong>n, wenn mit <strong>de</strong>r Technik als<br />
Werkzeug ohne großen kognitiven Extraaufwand gearbeitet und gelernt wer<strong>de</strong>n kann und im<br />
Zentrum <strong>de</strong>r Aufmerksamkeit nicht die Technik son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Lernprozess steht (vgl. Hesse<br />
2002). Dafür wur<strong>de</strong>n mittlerweile schon e<strong>in</strong>e Reihe von Lernplattformen entwickelt (vgl. z.B.<br />
Baumgartner u.a. 2002), <strong>de</strong>ren Funktionalitäten für die jeweiligen Bedürfnisse geprüft und<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n sollten. Als Lernplattform wird e<strong>in</strong> netzbasiertes Softwaresystem bezeichnet,<br />
das Funktionalitäten <strong>de</strong>r Initiierung, Steuerung und Bewertung von Lehr- und Lernprozessen<br />
sowie die Distribution und Verwaltung von elektronischen Lern<strong>in</strong>halten, Kommunikationsprozessen<br />
und Anwen<strong>de</strong>rdaten bereitstellt (vgl. Kiedrowski 2001).<br />
Wenn beim E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> die Technik zwar nicht im Vor<strong>de</strong>rgrund steht, so ist es doch relevant,<br />
welche Software-Werkzeuge <strong>in</strong> welcher Phase <strong>de</strong>r Planung und Entwicklung, <strong>de</strong>r Distribution<br />
und Durchführung von E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Maßnahmen e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>de</strong>n. Anhand e<strong>in</strong>er E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-<br />
7
Wertschöpfungskette hat Seufert die notwendigen Tools <strong>de</strong>n jeweiligen Phasen zugeordnet, <strong>in</strong><br />
<strong>de</strong>nen sie zum E<strong>in</strong>satz kommen:<br />
Ziel-<br />
gruppenanalyse<br />
5. Ausblick<br />
Curriculum-,<br />
Content-<br />
entw icklung<br />
Content Management<br />
Systeme<br />
Mediepro-<br />
duktion<br />
Author<strong>in</strong>g tools<br />
Kursentwicklung<br />
Kursmanage-<br />
ment,<br />
-<strong>de</strong>livery<br />
E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Plattformen/<br />
Kursautorensysteme<br />
„Virtuelles<br />
Klassenzimmer“<br />
Text,<br />
Zertifizierung <br />
Testgeneratoren<br />
E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Portals<br />
Systemarchitekturen für E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Komplettlösungen<br />
E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Wertschöpfungskette (Seufert 2001, S. 10)<br />
Weitere<br />
Services<br />
Community-<br />
Plattformen<br />
Trotz <strong>de</strong>r zahlreichen E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>-Konzeptionen und Umsetzungen gibt es allerd<strong>in</strong>gs <strong>de</strong>nnoch<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von Baustellen. Dazu gehören nach Hesse (2002, S. 277) „pädagogische und psy-<br />
chologische Theorien, technische Konzepte und Umsetzungsbeispiele, ... globale Konzepte,<br />
die die Bed<strong>in</strong>gungen <strong>de</strong>s E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> verschie<strong>de</strong>nen Szenarien unter e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen<br />
theoretischen Perspektive beschreiben. Die <strong>de</strong>rzeitigen Konzepte beziehen sich auf e<strong>in</strong>zelne<br />
E<strong>in</strong>flussfaktoren und enthalten eher Vermutungen über relevante Zusammenhänge zwischen<br />
E<strong>in</strong>flussfaktoren wie <strong>de</strong>r Motivation <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Lernumwelt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Fähigkeit zur Selbststeuerung und <strong>de</strong>ren Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Lernerfolg“. Außer<strong>de</strong>m sei zu<br />
erwarten ist, dass E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong> Bestandteil von Wissensmanagement und Weiterbildung selbstverständlicher<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r Unternehmenskultur wer<strong>de</strong>n (Hesse 2002, S. 277). Während<br />
bildungstheoretische Überlegungen dah<strong>in</strong> gehen, was mit Menschen geschieht, wenn sie sich<br />
im Internet bewegen und wie Menschen die neuen Medien kreativ für ihre eigenen Selbst-<br />
Darstellung, für <strong>de</strong>n Aufbau von I<strong>de</strong>ntität nutzen, konzentrierten sich (medien-)didaktische<br />
Überlegungen darauf, wie Lernprozesse mit neuen Medien optimiert und verbessert wer<strong>de</strong>n<br />
können. Bei<strong>de</strong> „Teildiszipl<strong>in</strong>en“ <strong>de</strong>r Medienpädagogik haben das geme<strong>in</strong>same Ziel, <strong>de</strong>n Menschen<br />
an <strong>de</strong>r hochgradig mediatisierten Kultur und Gesellschaft teilhaben zu lassen. Gefor<strong>de</strong>rt<br />
ist e<strong>in</strong>e situationsorientierte und verantwortungsbewusste Mitgestaltung an <strong>de</strong>r zukünftigen<br />
Gesellschaft. Ohne kompetent mit Medien umgehen zu können, wer<strong>de</strong>n wir die Welt, <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />
wir leben, nicht mehr verstehen und <strong>in</strong> ihr han<strong>de</strong>ln können.<br />
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<strong>Claudia</strong> <strong>de</strong> <strong>Witt</strong><br />
<strong>de</strong> <strong>Witt</strong>, <strong>Claudia</strong>, PD Dr., Studium <strong>de</strong>r Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psychologie<br />
an <strong>de</strong>r Universität Dortmund, Privatdozent<strong>in</strong> am Institut für Erziehungswissenschaft <strong>de</strong>r Uni-<br />
versität Duisburg-Essen; Arbeitsschwerpunkte: Medienbildung, Mediendidaktik, E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong><br />
und Wissensmanagement.<br />
Anschrift:<br />
PD Dr. <strong>Claudia</strong> <strong>de</strong> <strong>Witt</strong><br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Institut für Erziehungswissenschaften<br />
Lotharstr. 65<br />
47048 Duisburg<br />
c.<strong>de</strong><strong>Witt</strong>@uni-duisburg.<strong>de</strong><br />
Stichpunkte s<strong>in</strong>d: E-<strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>, Mediendidaktik, Blen<strong>de</strong>d <strong>Learn<strong>in</strong>g</strong>, Kommunikationsformen,<br />
kooperatives Lernen, Betreuung,