Caprolactam aus Leuna für DOMO - Leuna echo
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1919 fing alles mit der Anlage<br />
Nr. 13 in <strong>Leuna</strong> an<br />
„Sorglospakete“ von Linde haben<br />
nichts mit sorglosem Handeln zu tun<br />
Lothar Frohne und Dirk Jusczyk vor ihrem „Baby“, der LZA 8 (Luftzerlegungsanlage),<br />
die im zweiten Quartal 2007 in Betrieb gehen soll.<br />
Eigentlich befindet sich der Arbeitsplatz von Lothar Frohne im<br />
Bau 2255 in <strong>Leuna</strong>, aber seinen Arbeitstag beginnt er regelmäßig<br />
um 6.30 Uhr bei Dow in Schkopau. Dort steht nämlich<br />
auch eine Luftzerlegungsanlage von Linde, <strong>für</strong> die er mit<br />
verantwortlich ist. So gilt es zunächst erst einmal in Schkopau<br />
zu überprüfen, ob hier in den letzten 24 Stunden alles optimal<br />
gelaufen ist, ob die Zusammenarbeit mit dem Kunden klappte,<br />
ob Schlussfolgerungen <strong>für</strong> die nächsten 24 Stunden zu ziehen<br />
sind ... Eine dreiviertel Stunde später fließen diese Fragen mit<br />
in den Rapport in <strong>Leuna</strong> ein.<br />
Als 1916 mit dem Bau der <strong>Leuna</strong>-Werke begonnen wurde,<br />
um Ammoniak herzustellen, wurde <strong>für</strong> dessen Produktion vor<br />
allem Stickstoff benötigt. Carl von Linde hatte ein Verfahren<br />
entwickelt, wie man dieses Gas durch Verflüssigung <strong>aus</strong> der<br />
Luft gewinnen kann. Die 13. von Linde gebaute Anlage war<br />
dann 1919 die erste Anlage in <strong>Leuna</strong>.<br />
Diplom-Ingenieur Lothar Frohne, Leiter der Luftzerlegungsanlagen<br />
in <strong>Leuna</strong>, kann bestens die Geschichte der Luftzerlegung<br />
von <strong>Leuna</strong> über die verschiedensten Etappen in den<br />
vielen Jahrzehnten erzählen – wie man später auch Edelgase<br />
wie Argon, Xenon, Helium oder Krypton gewann. Nach seinem<br />
Studium an der Technischen Hochschule Köthen begann<br />
er 1975 als Sicherheitsingenieur an der Luftzerlegungsanlage<br />
zu arbeiten und blieb ihr mit verschiedenen Abstechern immer<br />
„treu“. Von der Argonproduktion sagt er sogar: „Das war<br />
mein Baby“. Auch manch andere Erweiterungen der Produktionsstätte<br />
erfolgte unter seiner Leitung.<br />
Er war auch mit von der Partie, als Linde am 1. März<br />
1991 wieder die Luftzerlegungsanlage in <strong>Leuna</strong> übernahm.<br />
Humorvoll kann die Frohnatur berichten, wie man 1989 zu<br />
ersten Kontaktaufnahmen und Besichtigungen zu Linde nach<br />
Berlin-Britz fuhr und sich der Fahrer mitsamt dem <strong>Leuna</strong>-Barkas<br />
in Westberlin „absetzte“. Doch das ist alles Geschichte.<br />
Die um 1990 geschlossenen Verträge zwischen <strong>Leuna</strong> und<br />
Linde seien mehr als erfüllt, sagt er - was in etwa auch eine<br />
Verdreifachung der Produktion bedeutet, die Ansiedlung des<br />
deutschlandweit agierenden Linde-Kundendienstzentrums<br />
in <strong>Leuna</strong>, die Belieferung und Betreuung von 60 Kunden per<br />
Pipeline und überhaupt: „Linde <strong>Leuna</strong> ist eine einzige Erfolgsgeschichte“.<br />
100.000 bis 110.000 Normkubikmeter/ Stunde<br />
Wasserstoff und 90.000 Normkubikmeter/Stunde Sauerstoff<br />
werden derzeit unter anderem produziert – Linde hat in <strong>Leuna</strong><br />
eine der größten Anlagen dieser Art Europas.<br />
Lothar Frohne kommt ins Schwärmen, wenn er von den<br />
Vorzügen des Konzerns mit seiner mitarbeiterfreundlichen<br />
Firmenphilosophie zu sprechen kommt. Ihrer Devise „Null-Unfälle“<br />
blieben sie in den letzten sechs Jahren treu. Über 400<br />
Linde-Mitarbeiter gibt es am Standort, 55 unterstehen ihm in<br />
der Luftzerlegung. Systematisch wurde die Belegschaft verjüngt.<br />
Nicht nur „alte Hasen“ gibt es. Derzeit werden 4 Azubis<br />
mit den Linde-Anlagen und der Firmenphilosophie vertraut<br />
gemacht. Für 2007 sind weitere 7 neue Azubis vorgesehen.<br />
Und dann wäre da noch die Sache mit den „Sorglospaketen“<br />
und den „Ecovaranlagen“. Da die menschliche Arbeitskraft<br />
und der Transport immer teurer werden, stellt Linde<br />
seinen Kunden sogenannte „Sorglospakete“ zusammen. Der<br />
Kunde bestimmt, welche Leistungsparameter „eigene“ Luftzerlegungsanlagen<br />
haben sollen. Diese Ecovaranlagen arbeiten<br />
dann am Produktionsstandort ohne Personal und werden von<br />
<strong>Leuna</strong> <strong>aus</strong> gesteuert. Bis zu einem Umkreis von 250 Kilometern<br />
erfolgt das – die Firma Schott in Mitterteich bei Hof<br />
beispielsweise macht von solch einem Angebot Gebrauch.<br />
Lothar Frohne ist zwar der Meinung, dass dem Wasserstoff<br />
mit seinen ungeahnten Möglichkeiten als Energielieferant die<br />
Zukunft gehört, aber wenn er im Sommer Feierabend macht,<br />
dann setzt er sich zusammen mit seiner Frau liebend gern in<br />
seinen Trabant-Kübel mit dem Zwei-Takt-Benzinmotor. „Jede<br />
Polizeistreife winkt uns zunächst einmal r<strong>aus</strong>, aber dann gibt<br />
es viel Spaß, wenn sie sehen, dass mit Auto und Papieren alles<br />
in Ordnung ist“, bekennt er.<br />
Linde<br />
Carl von Linde war der Vater<br />
Bis 1990 wurde in <strong>Leuna</strong> Synthesegas in Winkler-Generatoren<br />
<strong>aus</strong> Braunkohlenkoks, Dampf und Sauerstoff hergestellt.<br />
1993 löst eine Steam-Reforming-Anlage dieses Verfahren<br />
ab. Der <strong>für</strong> die Gasversorgung notwendige Sauerstoff wird<br />
in Luftzerlegungsanlagen hergestellt. Im Dezember 1990<br />
übernahm die Linde AG in <strong>Leuna</strong> die Produktion und den<br />
Vertrieb der Luftgase.<br />
The Linde Group ist ein weltweit führendes Industriegase-<br />
und Engineeringunternehmen, das mit mehr als 53.000 Mitarbeitern<br />
in weltweit über 70 Ländern vertreten ist. Nach der<br />
Akquisition der BOC Group plc erzielt das Unternehmen im<br />
Bereich Gase und Engineering einen Jahresumsatz von rund<br />
12 Mrd. Euro. Die Strategie der Linde Group ist auf ertragsorientiertes<br />
Wachstum <strong>aus</strong>gerichtet. Dabei steht vor allem der<br />
gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden<br />
Produkten und Dienstleistungen im Blickpunkt.<br />
Weitere Informationen über The Linde Group finden Sie<br />
unter www.linde.com.<br />
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