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Caprolactam aus Leuna für DOMO - Leuna echo

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Tradition: <strong>Caprolactam</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>Leuna</strong> <strong>für</strong> <strong>DOMO</strong><br />

Eine Jahresproduktion an Bodenbelägen bedeckt<br />

über 100-mal die Fläche der Insel Rügen<br />

Der erste Tankzug mit <strong>Caprolactam</strong> <strong>aus</strong> <strong>Leuna</strong> verlässt den damaligen VEB <strong>Leuna</strong>-Werke „Walter Ulbricht“.<br />

Als das belgische Unternehmen <strong>DOMO</strong><br />

am 1. April 1994 die <strong>Caprolactam</strong>produktion<br />

in <strong>Leuna</strong> übernahm, war das<br />

sportlich gesehen ein „Tiefstart“. Die<br />

einstmals 80.000 Tonnen betragende<br />

Jahresproduktion war aufgrund mangelnder<br />

Wettbewerbsfähigkeit und eines<br />

schwachen Marktes auf 24.000 Tonnen<br />

im Jahr 1993 gesunken. Trotzdem<br />

bewarben sich namhafte Konzerne bei<br />

der Treuhand um die Fabrikationsstätte<br />

des traditionellen <strong>Leuna</strong>-Produkts. Der<br />

belgische Konzern <strong>DOMO</strong> mit Sitz in<br />

Gent hatte ein doppeltes Interesse am<br />

Erwerb der Produktionsanlagen. Bereits<br />

seit mehreren Jahren bezog man <strong>für</strong><br />

seine Teppichproduktion <strong>Caprolactam</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>Leuna</strong>, in einer Qualität, die sehr<br />

geschätzt wurde. Zum anderen bot der<br />

Einstieg in <strong>Leuna</strong> die einmalige Möglichkeit,<br />

sich von <strong>Caprolactam</strong>lieferungen<br />

der etablierten Großunternehmen<br />

unabhängig zu machen. Der Ausweg:<br />

Kauf der Fabrikationsstätten.<br />

Es war also keineswegs ein Aprilscherz,<br />

als am 1. April 1994 der Grundstein<br />

<strong>für</strong> eine Erweiterung und Modernisierung<br />

der <strong>Caprolactam</strong>produktion<br />

in <strong>Leuna</strong> gelegt wurde. Mehr als 450<br />

Millionen Euro wurden seitdem in neue<br />

bzw. in die Modernisierung bestehender<br />

Anlagen investiert. Eine Polymerisationsanlage<br />

nebst Weiterverarbeitung zu<br />

8<br />

Garnen kam hinzu. Auch in den letzten<br />

Jahren wurde weiter zielstrebig <strong>aus</strong>gebaut.<br />

Die jüngste Investition im Jahr<br />

2006 in Höhe von rund 20 Millionen<br />

Euro erbrachte eine Erweiterung der Kapazität<br />

um 10 Prozent. Die Produktionsstätten<br />

wurden zu den modernsten und<br />

effizientesten Anlagen in ganz Europa.<br />

Die traditionelle Zusammenarbeit,<br />

<strong>Caprolactam</strong> <strong>aus</strong> <strong>Leuna</strong> und Weiterverarbeitung<br />

zu Bodenbelägen in Belgien,<br />

hat sich bestens bewährt. Eine Jahresproduktion<br />

der <strong>DOMO</strong>-Bodenbeläge<br />

könnte Rügen, Deutschlands größte Insel,<br />

mehr als 100-mal bedecken – schier<br />

unvorstellbar.<br />

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Entwicklung der <strong>Caprolactam</strong>produktion in %<br />

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100<br />

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160<br />

1. April 1994<br />

<strong>DOMO</strong> Caproleuna GmbH<br />

180<br />

200<br />

Übrigens gibt es noch eine Tradition:<br />

Seit vielen Jahren leitet eine Frau den<br />

<strong>Caprolactam</strong>betrieb: Diplomchemikerin<br />

Karola Tetzlaff. Wir werden sie vorstellen,<br />

wenn es im nächsten Heft um<br />

Frauen als Schwerpunktthema geht.<br />

Cyclohexanon-Anlage – Vorstufe<br />

im Caprolatctam-Prozess<br />

Blick in eine moderne Produktionsanlage des<br />

<strong>Caprolactam</strong>betriebs.<br />

Einst eine Weltneuheit:<br />

<strong>Caprolactam</strong> <strong>aus</strong> <strong>Leuna</strong><br />

1899 wird in einem Berliner Labor<br />

erstmalig <strong>Caprolactam</strong> synthetisiert.<br />

Bedeutung erlangt das neue Material<br />

allerdings erst, als der Chemiker Paul<br />

Schlack 1936 in <strong>Leuna</strong> entdeckt, wie<br />

man <strong>Caprolactam</strong> polymerisieren und<br />

dar<strong>aus</strong> großtechnisch eine Polyamidfaser<br />

herstellen kann. Die 1942 in Betrieb<br />

gegangene Anlage ist einmalig in der<br />

Welt und produziert 400 Tonnen des<br />

Faserrohstoffs. In den Jahren 1950 bis<br />

1987 wird über mehrere Stufen die Produktion<br />

durch Neubauten und Verbesserungen<br />

des Produktionsprozesses auf<br />

80.000 Tonnen erweitert. Eine Tonne<br />

<strong>Caprolactam</strong> ergibt 18.500 Quadratmeter<br />

Polyamidseidengewebe oder 20.000<br />

Paar Strumpfhosen.

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