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Canon. Wissen Kompakt Digitaldruck - canon.de

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<strong>Canon</strong>. <strong>Wissen</strong> <strong>Kompakt</strong><strong>Digitaldruck</strong>


Lieber Druckverfahren-Freund,<strong>Canon</strong> ist auf vielen Gebieten mit seinen Produktenein Maßstab für Qualität.So möchten wir die Gelegenheit nutzen, unser<strong>Wissen</strong> an <strong>de</strong>n interessierten Leser im Rahmen<strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s weiterzugeben. Sie wer<strong>de</strong>n feststellen,dass die Themen in <strong>de</strong>r Ihnen vorliegen<strong>de</strong>nBroschüre nicht <strong>Canon</strong>-spezifisch, son<strong>de</strong>rn bewusstallgemein gehalten sind, um unsere Objektivitätund Kompatibilität zu an<strong>de</strong>ren Herstellern zuunterstreichen.Wir sind davon überzeugt, dass Sie in uns einenkompetenten Partner auch in diesem Segmenthaben!Wir wünschen Ihnen interessante Neuigkeiten undAntworten auf die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Frage!Ihr,Jeppe FrandsenGeschäftsführer<strong>Canon</strong> Deutschland GmbH


InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 5Entwicklung und Allgemeines zum<strong>Digitaldruck</strong> _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 6Konventionelle Druckverfahren_ _ _ _ _ 7Definition und Potentiale <strong>de</strong>s<strong>Digitaldruck</strong>s_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 10Anwendungsbeispiele _ _ _ _ _ _ _ _ 11Allgemeines zum <strong>Digitaldruck</strong> _ _ _ _ 12Technische Verfahren <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s 13Computer-to-Technologien _ _ _ _ _ _ 26Workflowvergleich _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 32Der Raster Image Prozessor: RIP _ _ _ 33Qualitätsparameter _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 34Nutzung und Anwendung <strong>de</strong>s<strong>Digitaldruck</strong>s_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 42Anwendungen heute und morgen _ _ 44Schlusswort _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 48Bild- und Quellennachweise _ _ _ _ _ 50


Typische Druckprodukte sind unter an<strong>de</strong>remVerpackungen, Beutel, Tragetaschen, Flaschenetiketten,Formulare, Vordrucke und Verpackungspapiere.Kennzeichnend für alle im Flexodruckerstellten Erzeugnisse ist <strong>de</strong>r Quetschrand.TiefdruckAn<strong>de</strong>rs als beim Flexodruck sind bei diesemVerfahren die zu übertragen<strong>de</strong>n Informationen inForm von vertieften Näpfchen auf <strong>de</strong>r Druckformvorzufin<strong>de</strong>n. Die Druckform ist ein mit Kupferbeschichteter Zylin<strong>de</strong>r, in <strong>de</strong>n durch Ätzen (veraltet),Gravieren o<strong>de</strong>r mittels Laser die Näpfchen erzeugtwer<strong>de</strong>n.Wegen <strong>de</strong>s großen Aufwan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>n hohenKosten <strong>de</strong>r Druckformherstellung wird <strong>de</strong>r Tiefdrucknur bei sehr großen Auflagen angewen<strong>de</strong>t. DieFarben sind <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Flexodrucks ähnlich undtrocknen durch Verdunsten. Bei <strong>de</strong>n in diesemVerfahren erstellten Druckerzeugnissen han<strong>de</strong>lt essich vielmals um Illustrierte, Zeitschriften, Kataloge,Wertpapiere und Tapeten. Hervorgerufen durch dieStege lassen sich Tiefdruckerzeugnisse an ihremZackenrand erkennen.Vergrößerung eines Tiefdruck-AusdrucksOffsetTypischer Aufbau einesTiefdruckwerkesDer Offsetdruck ist das vorwiegend angewen<strong>de</strong>teDruckverfahren. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Unterschied zu <strong>de</strong>nbisher beschriebenen Verfahren ist, dass bevordie Farbe von <strong>de</strong>r Druckform auf <strong>de</strong>n Bedruckstoffübergeben wer<strong>de</strong>n kann, diese auf ein Gummituchübertragen wird. Deshalb wird <strong>de</strong>r Offset alsindirektes Verfahren bezeichnet.rechts: Darstellungund Aufnahme einerOffsetdruckplatteBeim eigentlichen Druckvorgang wird die gesamteDruckform eingefärbt und die überschüssigeFarbe auf <strong>de</strong>n Stegen (nicht drucken<strong>de</strong> Stellen)durch einen Rakel abgestreift. Anschließend wirddie Farbe unter Druck aus <strong>de</strong>n Näpfchen auf <strong>de</strong>nBedruckstoff übertragen. Da die Näpfchen sowohlunterschiedlich tief als auch breit sein können, isteine Steuerung <strong>de</strong>r Farbschichtdicken möglich.Wie vom Namen Flachdruck ableitbar, liegendie drucken<strong>de</strong>n als auch die nicht drucken<strong>de</strong>nStellen auf gleicher Ebene. Um die Informationenübergeben zu können, nutzt man die Eigenschaftenvon Wasser und Ölen. Die drucken<strong>de</strong>n Stellen sindfarbannehmend (hydrophob), wohingegen die nichtdrucken<strong>de</strong>n Flächen farbabweisend (hydrophil)reagieren.


Beim Druckvorgang durchläuft die Druckplatteim Normalfall zunächst das Feuchtwerk, wo dieentsprechen<strong>de</strong>n Stellen (nicht drucken<strong>de</strong> Stellen)mit Feuchtmittel benetzt wer<strong>de</strong>n. Als nächstes wirddurch das Farbwerk die Farbe aufgetragen. Nur an<strong>de</strong>n Stellen, wo sich kein Feuchtmittel befin<strong>de</strong>t, wirdvon <strong>de</strong>r Druckplatte Farbe aufgenommen.abge<strong>de</strong>ckt, so dass nur an <strong>de</strong>n offenen Stellen Farbeübertragen wer<strong>de</strong>n kann. Dazu fährt ein Rakelentlang <strong>de</strong>s Siebes und drückt die Farbe mit Druckdurch die Öffnungen.Siebdruck Flach - FlachAufbau einesMAN Roland R700DruckwerksDer Durchdruck ermöglicht das Bedrucken vonMaterialien mit ganz unterschiedlichen Oberflächenwie Metallen, Gläsern, Kunststoffen, Schil<strong>de</strong>rn etc.,die ohne dieses Verfahren nicht bedruckbar wären.Aber nicht nur das Material selbst ist in <strong>de</strong>r Auswahlsehr flexibel, son<strong>de</strong>rn auch die Geometrie <strong>de</strong>rzu bedrucken<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong>n ist nahezu freiwählbar.Siebdruck Flach - RundEine an<strong>de</strong>re Variante ist eine mit Silikon beschichteteDruckplatte, die durch diese Schicht grundsätzlichfarbabweisend ist. Erst durch die Belichtung wirddiese Schicht teilweise gelöst und die drunterliegen<strong>de</strong> Schicht kann Farbe aufnehmen. Indiesem Fall wird von <strong>de</strong>m „wasserlosen Offset“gesprochen.Die im Offset eingesetzten Farben besitzen keineLösemittel. Typische Druckerzeugnisse diesesVerfahrens sind Prospekte, Bücher, Kataloge,Zeitungen und Zeitschriften.SiebdruckBeim Siebdruck besteht die Druckform aus einemSieb mit feinem Gewebe. Durch eine Schablonewer<strong>de</strong>n die nicht zu drucken<strong>de</strong>n ElementeTypische Muster fürProdukte, die im Siebdruckbedruckt wer<strong>de</strong>n können


Definition und Potentiale <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>sDefinition und heutige Potentiale<strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>sDefinitionIm Gegensatz zu <strong>de</strong>n konventionellen Druckverfahrenunterschei<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong> vorallem dadurch, dass die Informationen in digitalerForm vorliegen und mittels einer »dynamischenDruckform« übertragen wer<strong>de</strong>n.In Folge <strong>de</strong>ssen kann je nach Verfahren von Seitezu Seite eine variieren<strong>de</strong> Informationsübertragungstattfin<strong>de</strong>n.Grob wer<strong>de</strong>n die digitalen Druckverfahren in diesogenannten „Non-Impact“ (NIP – berührungsloseFarbübertragung) und „Computer-to-Press“ (CtP)Verfahren unterteilt. In dieser Broschüre wirdvorwiegend auf die NIP-Verfahren eingegangen.Die Thematik von CtP und <strong>de</strong>n weiteren Computerto-Technologien(Computer-to-Film, Computerto-Plate)wird <strong>de</strong>r Übersichtlichkeit wegen nurangeschnitten.Die heutzutage überwiegend in <strong>Digitaldruck</strong>systemenauffindbaren Verfahren sind <strong>de</strong>r Inkjetund die Elektrofotografie.Short-Run-ColorWar <strong>de</strong>r Druck kleinster farbiger Auflagen im Offsetbisher zu kostenintensiv, bietet sich die Produktionsolcher Aufträge im <strong>Digitaldruck</strong> gera<strong>de</strong>zuwirtschaftlich an. Denn durch <strong>de</strong>n Wegfall von FilmundPlattenherstellung ebenso wie (Einrichte-)Makulatur und Rüstzeiten können Kosten treiben<strong>de</strong>Faktoren ausgeschaltet und <strong>de</strong>r zeitliche Aufwandminimiert wer<strong>de</strong>n.Printing-on-DemandBeim „Drucken nach Bedarf“ wird ausschließlich dieAnzahl an Exemplaren hergestellt, die tatsächlichbenötigt wird. Bei zusätzlichem Bedarf kann sehrzeitnah und mit höchster Aktualität nachgedrucktwer<strong>de</strong>n. So fallen Kosten durch Kapitalbindung undLagerhaltung ersatzlos weg.Variable Data Printing (VDP)Das personalisierte Drucken bietet die Möglichkeit,Textelemente wie Anre<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Adressenfelddynamisch zu gestalten, wodurch ein auf dieZielperson zugeschnittenes Drucken durchführbarist.Welche Potentiale bietet <strong>de</strong>rDigiatldruck?Heutige PotentialeDie Einsatzmöglichkeiten <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s liegenin zum Teil sehr unterschiedlichen Segmenten, diesowohl durch das eingesetzte Verfahren als auchdie Bedruckstoffe bestimmt wer<strong>de</strong>n. Man sprichtvon folgen<strong>de</strong>n Segmenten.Wer<strong>de</strong>n zusätzlich noch ganze Textabschnitteund Bil<strong>de</strong>r von Druck zu Druck ausgetauschtwer<strong>de</strong>n, spricht man von einem „individualisiertenDrucken“.Die gera<strong>de</strong> beschriebenen Wege <strong>de</strong>s Druckenswer<strong>de</strong>n allgemein als „Variable Data Printing“bezeichnet. Heute spricht man aber immer mehr10


Anwendungsbeispielevon „Variable Data Publishing“, womit dasAusgeben <strong>de</strong>r dynamischen Daten nicht auf <strong>de</strong>nDruck begrenzt wird, son<strong>de</strong>rn ebenso für <strong>de</strong>n Inhaltvon Internetseiten, e-Mails und Telefaxe verwen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n kann. Dadurch ist eine wesentlich breitereMasse an Empfängern von Informationenerreichbar.Distribut and PrintIm Rahmen <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Netzwerkbildungund <strong>de</strong>r weltweit agieren<strong>de</strong>n Arbeitsweise vielerUnternehmen wird mit <strong>de</strong>m „Verteilen undDrucken“ das zentrale Erstellen eines Datensatzeseingerichtet, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentral gedruckt wer<strong>de</strong>n kann.Erstellen von ProofsDa in <strong>de</strong>r Druckindustrie das Farbmanagement eineimmer größere Be<strong>de</strong>utung erhält, wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>nDaten Prüfdrucke, sogenannte Proofs, erstellt. Mitihnen ist die Kontrolle <strong>de</strong>r Farbwie<strong>de</strong>rgabe und dieSimulation <strong>de</strong>s Druckfarbraums möglich.Large Format Printing (LFP)Der Druck von Großformaten ist heute nur nochdurch die Maschinenbreite und die Rollenlängebegrenzt. Selbst die Auswahl an unterschiedlichstenMaterialien ist offenbar unendlich und damit für dieverschie<strong>de</strong>nsten Einsatzbereiche <strong>de</strong>nkbar.Kurz um sind die Vorteile <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s zu sehenin seiner …… Flexibilität… Aktualität… Kostenreduzierung gemessen am gesamtenProzess.Durch <strong>de</strong>n Wegfall <strong>de</strong>r relativ starren Druckformkann mit <strong>de</strong>n digitalen Verfahren ein breitesSpektrum an Bedruckstoffen bedruckt wer<strong>de</strong>n.Eine Übersicht über <strong>de</strong>n Bedruck <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nenMaterialien in Abhängigkeit <strong>de</strong>s eingesetztendigitalen Druckverfahrens ist aus folgen<strong>de</strong>r Tabelleablesbar.Material Elektrofotografie Inkjet MagnetografiePapierPappeFolienTextilienGlasBlechKeramikWelches Material kann womitbedruckt wer<strong>de</strong>n?AnwendungsbeispieleNach<strong>de</strong>m bisher nur die allgemeinen Einsatzgebiete<strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s beschrieben wur<strong>de</strong>n, hier einigeAnwendungen aus <strong>de</strong>r Praxis.Als erstes ein Beispiel für die Nutzung <strong>de</strong>s<strong>Digitaldruck</strong>s in Verbindung mit variablen Daten.Ein Verlag, <strong>de</strong>r Städte-Reiseführer zusammenstelltund produziert, bietet seinen Kun<strong>de</strong>n einenzusätzlichen Dienst an. Und zwar erhalten diese<strong>de</strong>n Städte-Reiseführer maßgeschnei<strong>de</strong>rt auf ihreindividuellen Wünsche und Interessensgebiete.Der Reiseführer ist dabei so aufgebaut, dass dasLayout grundsätzlich gleich, die Anre<strong>de</strong>, Teile <strong>de</strong>rTexte und Bil<strong>de</strong>r aber auf die jeweiligen Neigungenabgestimmt wer<strong>de</strong>n können. Ein Gourmet-Freund erhält dadurch ausführliche Informationenüber Cafés und Restaurants, wohingegen einkulturell Interessierter Informationen über diegeschichtlichen Hintergrün<strong>de</strong>, Sehenswürdigkeitenund Museen <strong>de</strong>r Stadt bekommt.Ferner ist die Herstellung individueller Fotobücherim <strong>Digitaldruck</strong> einfach, schnell und kostengünstig.So können zum Beispiel nach <strong>de</strong>m Urlaub Fotosan einen <strong>Digitaldruck</strong> Dienstleister via Internetgeschickt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r davon ein Buch mit <strong>de</strong>rAuflage eins produziert. Gera<strong>de</strong> dieser Markt hatin <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit einen enormenZuwachs erhalten.11


Allgemeines zum <strong>Digitaldruck</strong>Solche Anwendungen fin<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r immerschnellerenDatenübertragungsmöglichkeitenwie DSL größeren Zuspruch und setzen sich daherdurch.Es ist nun somit möglich mehr o<strong>de</strong>r wenigertypische Druckprodukte <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s zu<strong>de</strong>finieren: Einladungen, Bedienungsanleitungen,Telefonrechnungen, Mailings, Gewinnspiele, Poster,Plakate, Banner, Aufsteller, Proofs und natürlich dieangesprochenen (Foto-) Bücher.Allgemeines zu digitalenDrucksystemenDer Begriff <strong>de</strong>r „digitalen Drucksysteme“ umfassteine große Bandbreite an Systemen, die sich in ihrenAusstattungen und Leistungen stark unterschei<strong>de</strong>nkönnen.Grundsätzlich wird zwischen <strong>de</strong>n in Haushaltenund Büros verwen<strong>de</strong>ten „Office-Geräten“ (Tischdrucker,Kopiersysteme) und <strong>de</strong>n professionellenProduktionssystemen differenziert. Anzugeben,wo genau die Grenze zwischen einem Kopierer un<strong>de</strong>inem Produktionssystem liegt, ist schwierig und ineinigen Fällen sicherlich nicht ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finierbar.Kriterien sind aber mit Sicherheit zu fin<strong>de</strong>n in …… <strong>de</strong>r Druckgeschwindigkeit (ab ≈ 50 S./min)… <strong>de</strong>r Druckvorlage (analog o<strong>de</strong>r digital)… <strong>de</strong>m System zur Abtastung <strong>de</strong>r Vorlage(optisches System o<strong>de</strong>r »Scanner«)… <strong>de</strong>r Farbwie<strong>de</strong>rgabefähigkeit (schwarz-weiß,CMYK, Son<strong>de</strong>rfarben, Lacke)… <strong>de</strong>m Inline-Finishing (Sortieren, Heften,Falzen, Bin<strong>de</strong>n, Lackieren)Im <strong>Digitaldruck</strong> wird oft auch unterschie<strong>de</strong>n in:1. S/W Office Bereich Drucker2. Druck- und Kopiersysteme (auch Multifunktionssystemegenannt)3. S/W- und Farb-Hochgeschwindigskeitsdrucksystemebzw. ProduktionssystemeDer Grund für eine solche Einteilung liegt unteran<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r Vermarktung dieser Systeme.Je<strong>de</strong>s Segment setzt eine an<strong>de</strong>re Umgebung bzw.Kun<strong>de</strong>nstruktur und damit Anwendungen vorausum wirtschaftlich mit <strong>de</strong>n genannten Systemenarbeiten zu können.Office-Produkte wer<strong>de</strong>n im Gegensatz zu Produktionssystemennicht nur nach S/W und Farbeunterschie<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn im Bereich <strong>de</strong>r Farbsystemeauch nach <strong>de</strong>r möglichen Farbgenauigkeit bis hinzum Color Management fähigen Gerät festgelegt. Essind somit Aussagen über die Einsatzmöglichkeitenwie zum Beispiel Erstellen von Proofs einzelnerDrucksysteme möglich. Produktionssystemehingegen sind Bauart bedingt vor allem ausgelegtfür kontinuierlich hohe und sehr hohe Volumen.Einteilung <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>snach Einsatzgebieten12


Technische Verfahren <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>sEinteilung <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>snach VerfahrenEinteilungen <strong>de</strong>r digitalenDruckverfahrenWie vorangehend mehrmals ange<strong>de</strong>utet, existierenviele Verfahren, die <strong>de</strong>m <strong>Digitaldruck</strong> zugeschriebenwer<strong>de</strong>n.Allen gemeinsam ist die direkte Ansteuerung <strong>de</strong>rAusgabesysteme durch die digital vorliegen<strong>de</strong>nDaten. Eine gute Übersicht über die Verfahren gibtdie Grafik oben. Anhand <strong>de</strong>rer ist zu erkennen, dassdie Einteilung <strong>de</strong>r Verfahren in diesem Fall nach <strong>de</strong>rDruckform erfolgt ist. Damit können die Antwortenauf Fragen wie …… han<strong>de</strong>lt es sich um ein Non-Impact Verfahren?… wird eine Druckform benötigt?… ist es ein direktes o<strong>de</strong>r indirektes Verfahren?sofort abgelesen wer<strong>de</strong>n. Die Schwerpunkte <strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n Betrachtungen bil<strong>de</strong>n im Beson<strong>de</strong>rendie NIP-Verfahren, allen voran die Elektrofotografieund <strong>de</strong>r Tintenstrahldruck. Maschinen wie dieHei<strong>de</strong>lberger DI-Systeme, KBA Karat und KBAGenius sowie die MAN DICOweb ermöglichen einedirekte Belichtung <strong>de</strong>r Platten und ein anschließendsofortiges Drucken, zählt man in einigen Fällendie Computer-to-Press Verfahren ebenfalls mitzum <strong>Digitaldruck</strong>. Damit entfallen bzw. reduzierensich aufwändige Arbeitsschritte wie zum Beispieldie Einrichtung auf ein Minimum, so dassEinrichtemakulatur <strong>de</strong>utlich reduziert wer<strong>de</strong>n kann.Im klassischen Sinne gehören sie aber nicht wirklichzu <strong>de</strong>n zum <strong>Digitaldruck</strong> zählen<strong>de</strong>n Verfahren, dadie Bebil<strong>de</strong>rung ohne Zweifel digital geschieht, dieInformationsübertragung auf <strong>de</strong>n Bedruckstoffselbst aber nach konventionellen Verfahren wie bei<strong>de</strong>n genannten Systemen im Offsetdruck umgesetztwird. Im Sinne <strong>de</strong>r Vollständigkeit wer<strong>de</strong>n sie hier<strong>de</strong>nnoch, ebenso wie die restlichen Computerto-Technologienwie auch Computer-to-Film undComputer-to-Plate in kurzer Form betrachtet.13


Ichiro Endo erfand durch Zufall<strong>de</strong>n heutigen Bubble-Jet. Ineinem Labor kam er zufällig miteinem Lötkolben an eine mitTinte gefüllte Spritze. Aufgrund<strong>de</strong>r Hitze bil<strong>de</strong>te sich eineLuftbase, die einen Tropfen Tintenkatapultartig herausschießenließ.Non-Impact-VerfahrenInkjetDie Informationsübertragung beim Inkjet erfolgtohne einen Zwischenträger, genauer gesagt,gelangt <strong>de</strong>r Toner direkt aus <strong>de</strong>r Düse auf <strong>de</strong>nBedruckstoff. Je nach <strong>de</strong>m, ob die Tintentropfenkontinuierlich o<strong>de</strong>r nur bei Bedarf erzeugt wer<strong>de</strong>n,unterteilt man nach <strong>de</strong>m „Continious“ o<strong>de</strong>r „Dropon-Demand“Inkjet. Hierbei spricht man auch vonComputer-to-Paper, da, wie bereits erwähnt, zurInformationsübertragung aus einem Computerkeine weiteren Zwischenschritte erfor<strong>de</strong>rlich sind.Continious Inkjet o<strong>de</strong>r Continious FlowHierbei wird fortdauernd ein Tröpfchenstrom durchdie Düse erzeugt, welcher vor auftreffen auf <strong>de</strong>nBedruckstoff ein elektrisches Feld durchquerenmuss. Soll an einer Stelle <strong>de</strong>s Bedruckstoffs keineFarbe übertragen wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n die Tintentropfendurch das elektrische Feld abgelenkt und voneiner Auffangvorrichtung <strong>de</strong>m Sammelbehälterzugeführt. Die übrigen Tropfen treffen ungehin<strong>de</strong>rtauf <strong>de</strong>n Bedruckstoff.… Bubble JetIn <strong>de</strong>r Düse befin<strong>de</strong>t sich ein Heizelement (grün),das durch die Erwärmung <strong>de</strong>r Farbe dazu führt,dass sich eine Luftblase (grau) bil<strong>de</strong>t. Dadurchwird ein Tropfen Tinte aus <strong>de</strong>r Düsenöffnungherausgeschleu<strong>de</strong>rt und trifft auf <strong>de</strong>n Bedruckstoff.Dieses Verfahren ist im Wesentlichen bei allen<strong>Canon</strong> und HP Tintenstrahlduckern zu fin<strong>de</strong>n.… Piezo JetHierbei <strong>de</strong>hnt sich das Piezo-Element (gelb)bei Anlegung einer Spannung aus und spritztauf diese Art und Weise einen Tropfen aus DemDruckkopf heraus. Diese Technik ist bei EpsonTintenstrahldruckern zu fin<strong>de</strong>n.Drop-on-Demand (DoD)Drop-on-Demand be<strong>de</strong>utet, dass nur bei Bedarfein Tintentropfen erzeugt wird. Nach diesemVerfahren funktionieren fast alle <strong>de</strong>m Home-OfficeBereich zugeschriebenen Tintenstrahldrucker.In Abhängigkeit davon, ob die Tropfen durch einHeiz- o<strong>de</strong>r Piezo-Element hervorgerufen wer<strong>de</strong>n,unterschei<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>n DoD in …14


Die Inkjet Systeme wer<strong>de</strong>n heute aufgrund ihrerhohen Qualität vor allem in zwei Bereicheneingesetzt: <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Proof Erstellung undzum an<strong>de</strong>ren im Produktionsbereich. Dabei istabzugrenzen, ob es nur zum Eindrucken vonAdressen von zuvor zum Beispiel im Offsetdruckproduzierten Auflagen verwen<strong>de</strong>t wird o<strong>de</strong>r ob diegesamte Produktion im <strong>Digitaldruck</strong> hergestelltwird. Typische Anwendungen hierzu sind LFP fürPoster und Aufsteller in geringen Auflagen undMailings in sehr großen Mengen (hier ist vor alleman die Kodak Versamark zu <strong>de</strong>nken, die heutebereits Geschwindigkeiten über 1.400 DIN A4-Seiten pro Minute erreicht.Durch das Hin- und Herfahren <strong>de</strong>r Düsenköpfebei niedrig preisigen Systemen entlang <strong>de</strong>sBedruckstoffes sind diese Drucker im Vergleichzu an<strong>de</strong>ren in Hinblick auf ihre Produktionsgeschwindigkeitetwas eingeschränkt. Sehr schnellarbeiten<strong>de</strong> Druckmaschinen arbeiten hierzu miteiner Vielzahl an Düsen pro Farbe.TinteIm Zusammenhang mit Inkjet-Druckern wer<strong>de</strong>nüberwiegend flüssige Tinten (daher auch <strong>de</strong>rName) eingesetzt. Aber auch sogenannte »Hot-Melt-Farben« fin<strong>de</strong>n Anwendung. Im Gegensatz zu<strong>de</strong>n flüssigen Tinten haben die »Hot-Melt-Farben«eine eher wachsartige Konsistenzund wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>sDruckprozesses verflüssigt und dannin Tropfenform auf <strong>de</strong>n Bedruckstoffaufgebracht.in vielen Fällen bewährte Inkjetverfahren zurückgegriffen.Der Grund liegt hier hauptsächlich in <strong>de</strong>rsehr kleinen und <strong>de</strong>nnoch exakt bestimmbarenTröpfchengröße sowie in <strong>de</strong>r Pigmentierung <strong>de</strong>rTinten. Letztere ist für die sehr großen Farbräumeverantwortlich, die ein sinnvolles Proofen überhaupterst ermöglichen.Ein weiterer, beson<strong>de</strong>rs für die Zukunft interessanterBereich, ist das Drucken von variablen Daten. Hier ist<strong>de</strong>r Inkjet zwar noch nicht qualitativ auf »Ballhöhe«zur Elektrofotografie, aber die erreichbarenGeschwindigkeiten liegen mit Faktor über 10 imInkjet <strong>de</strong>utlich höher.Betrachtet man diese Aussagen, so stellt man beigenauer Betrachtung fest, dass <strong>de</strong>r Tintenstrahldruckzur Zeit zwar ein Massenprodukt ist, aber seineStärke nur in wenigen Nischen ausspielt. Die<strong>de</strong>rzeitigen Schwachstellen liegen weniger an <strong>de</strong>nzur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Tinten, es gibt sie bereitsheute für eigentlich alle Anwendungen wie zumBeispiel Lichtechtheit und/o<strong>de</strong>r Wasserfestigkeit.Die Schwierigkeiten liegen zum Beispiel in <strong>de</strong>rUmrechnung <strong>de</strong>r Daten vom Computer, also<strong>de</strong>r eigentlichen »RIP-Geschwindigkeit« o<strong>de</strong>rbesser Interpretation <strong>de</strong>r Daten als auch in <strong>de</strong>rAnsteuerung <strong>de</strong>r einzelnen Düsen bei extremhohen Druckgeschwindigkeiten.Einsatzgebiete von InkjetWie bereits genannt, wird das InkjetVerfahren in <strong>de</strong>n unterschiedlichstenBereichen eingesetzt. Die meistenDrucksysteme dürften <strong>de</strong>rzeit wohlin Form von Tintenstrahldruckernauf vielen Schreibtischen stehen.Im qualitativ sehr hochwertigenBereich, <strong>de</strong>r so genannten Proof-Systeme, wird heute auch auf das<strong>Canon</strong> imagePROGRAF 900015


ElektrofotografieEin Großteil <strong>de</strong>r heutigen Kopierer, Laserdruckerund <strong>Digitaldruck</strong>systeme setzt die Xerografieals Technologie ein. Die Informationen wer<strong>de</strong>ndurch Bebil<strong>de</strong>rung einer mit einem Fotohalbleiterbeschichteten Trommel und Licht übertragen.Da die Trommel nicht speicherfähig ist, müssenbei je<strong>de</strong>r Trommelumdrehung die nachstehen<strong>de</strong>nsechs Arbeitsschritte durchgeführt wer<strong>de</strong>n. DerProzess läuft dabei immer in folgen<strong>de</strong>n sechsSchritten ab:1. AufladungZu Beginn wird die lichtempfindliche Trommeloberflächemittels einer sogenannten Koronagleichmäßig aufgela<strong>de</strong>n. Hierbei wird eineSpannung von mehreren tausend Volt positiv o<strong>de</strong>rnegativ auf die Halbleiteroberfläche aufgebracht.2. BelichtungEntsprechend <strong>de</strong>m Druckbild wird mit Hilfe einesLasers o<strong>de</strong>r von Light Emitting Dio<strong>de</strong>s (LEDs)die Trommel belichtet, so dass es teilweise zumAbfließen von Ladungen kommt. Hierbei sprichtman von »Schwarzschreibern«, wenn die zudrucken<strong>de</strong>n Stellen mit Licht beaufschlagt wer<strong>de</strong>nund von »Weißschreibern«, wenn die nichtdrucken<strong>de</strong>n Stellen »wegbelichtet« wer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong>Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. BeiSchwarzschreibern wer<strong>de</strong>n die Halbleitermaterialienweniger beansprucht, Weißschreiber sind in <strong>de</strong>rLage feinere und bessere Linien zu drucken.3. EntwicklungBei <strong>de</strong>r Entwicklung wird entsprechend <strong>de</strong>mLadungsbild Toner übertragen, wodurch das bisherunsichtbare (auch »latent« genannt) Bild erkennbarDas xerografische Verfahren6. Reinigung5. Fixierung4. Übertragung1. Aufladung2. Bebil<strong>de</strong>rung3. Entwicklung16


wird. Dazu wird <strong>de</strong>r Toner in einer entsprechen<strong>de</strong>nEinheit, meist Developer-Unit o<strong>de</strong>r Farbwerkgenannt, elektrostatisch aufgela<strong>de</strong>n. Die Aufladungist möglich, weil <strong>de</strong>r Toner in <strong>de</strong>r Elektrofotografiezu großen Teilen aus Kunststoff besteht. Wie manaus <strong>de</strong>m Physikunterricht noch weiß, kann sichKunststoff durch Reibung elektrostatisch aufla<strong>de</strong>n.Durch die erfolgte Aufladung <strong>de</strong>s Toners ist dieser in<strong>de</strong>r Lage sich an <strong>de</strong>m Magnetfeld <strong>de</strong>r Magnetwalzeanzulagern. Für <strong>de</strong>n Betrachter sieht dies ähnlicheiner Plüschwalze aus. Auch hierzu möge mansich an die Metallspäne aus <strong>de</strong>m Physikunterrichterinnern, die sich auf einem Blatt Papier entlang<strong>de</strong>r Feldlinien eines Magneten auf <strong>de</strong>r Unterseiteausrichten. Die Magnetwalze hat einen sehr genau<strong>Canon</strong> CLC5151<strong>de</strong>finierten, minimalenAbstand zur Halbleitertrommel o<strong>de</strong>r zum Halbleiterband,je nach <strong>de</strong>m, was zum Einsatz kommt.Mit Hilfe dieser Bauteile und <strong>de</strong>s aufgela<strong>de</strong>nenToners ist man nun in <strong>de</strong>r Lage, <strong>de</strong>n Toner an diegewünschten Stellen zu transportieren. Wie <strong>de</strong>rFachmann weiß, spricht man hier über wenigeµm Toleranz (1/1000 mm), wodurch auch <strong>de</strong>mLaien klar wer<strong>de</strong>n dürfte, dass es sich hier um sehrsensible Technik han<strong>de</strong>lt.4. ÜbertragungDie Tonerübertragung auf <strong>de</strong>n Bedruckstoff erfolgtdurch die Erzeugung von elektrischen Kräften. EineKorona, die sich hinter <strong>de</strong>m Bedruckstoff befin<strong>de</strong>t,sorgt für eine ausreichen<strong>de</strong> Anziehungskraft <strong>de</strong>sToners, so dass er sich von <strong>de</strong>r Trommel löst und auf<strong>de</strong>n Bedruckstoff anlagert.Hierbei ist zu beachten, dass <strong>de</strong>r Bedruckstoff auchfür die Elektrofotografie geeignet ist. Ist dieserzu feucht, so kommt es zu qualitativ schlechten»Ausdrucken«. Der Grund liegt dabei in <strong>de</strong>r zumEinsatz kommen<strong>de</strong>n Elektrizität. Ist das papier zufeucht, leitet es die anliegen<strong>de</strong> Spannung wesentlichbesser und es kommt zu »Abstoßungsreaktionen«<strong>de</strong>s Toners, das heißt, es wird »zu viel« übertragen,was fachlich eigentlich nicht ganz richtig ist. Ist dasPapier hingegen zu trocken, so wirkt es isolierendund die notwendige Spannung kommt nichtdurch <strong>de</strong>n Bedruckstoff hindurch. Das Ergebnis istwie<strong>de</strong>rum ein schlechter, wolkiger Ausdruck.Hierdurch wird <strong>de</strong>utlich, wie wichtig das »richtige«Material ist.17


5. FixierungDamit <strong>de</strong>r Toner auf <strong>de</strong>m Bedruckstoff gut haftetund nicht abschmiert, wird dieser bei <strong>de</strong>n meistenxerografischen Druckern durch Wärme und Druckfixiert.Hierbei gibt es zwei zwar unterschiedliche aber sehrartverwandte Technologien. Die meisten Systemearbeiten mit beschichteten Walzen. Die anliegen<strong>de</strong>Temperatur ist abhängig vom Schmelzpunkt<strong>de</strong>s Toners. Die Fixierwalzen wer<strong>de</strong>n somit sostark aufgeheizt, bis Toner bei entsprechen<strong>de</strong>rGeschwindigkeit eine genau <strong>de</strong>finierte Temperaturerreicht. Eine Variante hierzu ist die Fixierung mitHilfe von Silikonöl, das verschie<strong>de</strong>ne Aufgabenwahrnimmt. Zum einen müssen die Walzen selbstnicht extrem stark erhitzt wer<strong>de</strong>n, da das Öl <strong>de</strong>n»Hitzetransport« zum Teil mit übernimmt. Einer <strong>de</strong>rwichtigsten Punkte ist aber, dass <strong>de</strong>r Toner während<strong>de</strong>r Fixierung nicht an <strong>de</strong>n Walzen festkleben kann.Insbeson<strong>de</strong>re bei sehr hohen Geschwindigkeitenein wichtiger Aspekt. Unter Betrachtung <strong>de</strong>rWeiterverarbeitung übernimmt das Silikonöleine weitere wichtige Funktion: Es bil<strong>de</strong>t eineSchutzschicht gegen mechanische Einflüsse in <strong>de</strong>nWeiterverarbeitungssystemen, die dann wie<strong>de</strong>rumzu Streifen führen können. Die Silikonölfixierungwird heute bei sehr schnellen Produktionssystemenverwen<strong>de</strong>t, da die neuen Tonergenerationen diehohen Geschwindigkeiten noch nicht ausreichendfixieren können. Es ist nur noch eine Frage <strong>de</strong>r Zeit,bis dies Problem gelöst ist.Innenleben eines mo<strong>de</strong>rnen<strong>Digitaldruck</strong>systems18


6. ReinigungDa sich nach <strong>de</strong>r Übertragung, die trotz allerOptimierung nicht 100%-ig stattfin<strong>de</strong>t, oftmalsnoch Resttoner auf <strong>de</strong>r Trommel befin<strong>de</strong>t, wird nachje<strong>de</strong>r Umdrehung die Trommel mittels einer Lampeo<strong>de</strong>r Korona ähnlich <strong>de</strong>r, die zur gleichmäßigenAufladung verwen<strong>de</strong>t wird, neutralisiert (übriggebliebene Ladungen fließen ab) und zugleichdurch eine Bürste mechanisch gereinigt. Dervon <strong>de</strong>r Trommel o<strong>de</strong>r Band entfernte Tonerist nicht wie<strong>de</strong>r zu verwen<strong>de</strong>n und gelangtin einen Resttonerbehälter. Für eine direkteWie<strong>de</strong>rverwendung ist <strong>de</strong>r Toner zu stark mitEntwickler und an<strong>de</strong>ren Stoffen verschmutzt.FotoleiterDie Trommel o<strong>de</strong>r das Band bestehen grundsätzlichaus einem leitfähigen Material auf das verschie<strong>de</strong>nelichtempfindliche Fotoleiter aufgebracht wer<strong>de</strong>n.Im Einsatz sind heute vorwiegend organische(OPC: Organic Photo Conductor) Materialien undamorphes Silizium. Sie unterschei<strong>de</strong>n sich vorallem durch ihre spektrale Empfindlichkeit, dasheißt auf welche Wellenlängenbereiche <strong>de</strong>s Lichtessie sensibel reagieren. OPC-Fotoleiter sind, wie in<strong>de</strong>r Abbildung zu erkennen, für einen sehr breitenWellenlängenbereich empfindlich, so dass zurBelichtung unterschiedliche Lichtquellen eingesetztwer<strong>de</strong>n können. Im Gegensatz dazu weist wie<strong>de</strong>rumdas Silizium eine viel längere Beständigkeit unddamit längere Lebensdauer auf. Lange Zeit hat mandaher in hoch produktiven Systemen <strong>de</strong>n Einsatzvon Silizium vorgezogen.Um <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> allgemein beschriebenen elektrofotografischenProzess zu ver<strong>de</strong>utlichen, wird eranhand einer mit organischem Material beschichtenTrommel beschrieben.OPC Leiter sind mehrschichtig aufgebaut und setzensich aus einer CGL (Carrier Generation Layer) undCTL (Charge Transport Layer) Schicht zusammen.Zu Beginn <strong>de</strong>s Druckprozesses wird die Oberflächehomogen negativ aufgela<strong>de</strong>n. Trifft nun Licht aufdie Oberfläche, durchdringt dieses ungehin<strong>de</strong>rtdie erste Schicht und wird erst in <strong>de</strong>r CGL Schichtabsorbiert. Dadurch wer<strong>de</strong>n positive Ladungenfreigesetzt. Aufgrund von Anziehungskräftenwan<strong>de</strong>rn die positiven Teilchen an die negativeTrommeloberfläche, lagern sich dort an und führenzur Neutralisierung dieser Flächen. Beim Entwickelnsetzt sich <strong>de</strong>r Toner nur an die Stellen, die immernoch aufgela<strong>de</strong>n sind.Amorphes Silizium wird im Gegensatz zu OPC-Materialien zu Beginn positiv aufgela<strong>de</strong>n und dasauftreffen<strong>de</strong> Licht wird direkt an <strong>de</strong>r Oberflächeabsorbiert, das Ergebnis bzw. das grundsätzlichePrinzip ist aber das Gleiche.Aufbau einer OPC-TrommelLichtempfindlichkeitenverschie<strong>de</strong>ner Materialienund Wellenlängenbereich <strong>de</strong>r eingesetzten Laser19


TonerGrundlegend gilt für <strong>de</strong>n Toner, dass er überEigenschaften verfügen muss, die <strong>de</strong>ssen Verarbeitungim elektrofotografischen Prozessermöglichen. Denn je nach Ausrichtung <strong>de</strong>sBelichtungs- und Entwicklungsprozesses müssenentwe<strong>de</strong>r die belichteten o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rerseits dieunbelichteten Stellen mit Toner »eingefärbt«wer<strong>de</strong>n. Bei Einfärbung <strong>de</strong>r zuvor belichtetenFlächen spricht man vom „Hellschreiben“ o<strong>de</strong>r wiebereits erwähnt Weißschreiber (DAD: DischargedArea Development), wohingegen das Belichtenvon Stellen, die nicht eingefärbt wer<strong>de</strong>n als„Dunkelschreiben“ o<strong>de</strong>r Schwarzschreiber (CAD:Charged Area Development) bezeichnet wer<strong>de</strong>n.Zum Einsatz kommen sowohl feste als auch flüssigeToner. Die festen, die sogenannten Trockentoner,können aus ein o<strong>de</strong>r zwei Komponenten bestehen,wobei die Letzteren vornehmlich Anwendungenfin<strong>de</strong>n. Die Zwei-Komponenten Toner bestehen ausCarrier o<strong>de</strong>r auch Entwickler und Tonerpartikeln. In<strong>de</strong>r Entwicklerstation wer<strong>de</strong>n sie gemischt und dieTonerteilchen lagern sich an die Carrier Partikel,die im Prozess hauptsächlich zwei Funktionenbesitzen: sie transportieren die Tonerteilchen undla<strong>de</strong>n diese durch Reibung auf. Man spricht hiervon Triboelektrizität. Während <strong>de</strong>r Toner auf <strong>de</strong>nBedruckstoff übertragen wird, wer<strong>de</strong>n die CarrierLeistungsfähige <strong>Digitaldruck</strong>systeme:<strong>Canon</strong> iR150VP20


Leistungsfähige <strong>Digitaldruck</strong>systeme:<strong>Canon</strong> iR7105Teilchen <strong>de</strong>mSystem wie<strong>de</strong>r zugeführt. DerEntwickler hat dabei eine Form wie eine Kugel, jedochmit einer sehr amorphen, also unstrukturiertenOberfläche, ähnlich einem Gebirge. Hier liegt aucheiner <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>, warum <strong>de</strong>r Entwickler einerAbnutzung unterliegt, und daher entsprechendoft gewechselt wer<strong>de</strong>n muss: Die amorphe Oberfläche,die <strong>de</strong>n Transport und damit die für dieAufladung notwendige Bewegung erst ermöglicht,wird im Laufe <strong>de</strong>r Zeit abgeschliffen und ist dannnicht mehr in <strong>de</strong>r Lage seine Aufgabe zu erfüllen.In <strong>de</strong>r Praxis geschieht <strong>de</strong>r Entwicklerwechselentwe<strong>de</strong>r durch einen Techniker bzw. <strong>de</strong>n Operaterund/o<strong>de</strong>r es wird kontinuierlich Entwicklernachgeführt, so dass <strong>de</strong>r Austauschprozesswesentlich später erfolgen kann. Trockentonerkönnen mit Hilfe zweier Verfahren hergestelltwer<strong>de</strong>n. Beim konventionellen Toner han<strong>de</strong>lt essich um gemahlenen Toner. Dies kann man sichgenauso vorstellen wie aus Getrei<strong>de</strong> Mehl gemahlenwird – nur wesentlich feiner. Konventioneller Tonerist sehr unregelmäßig und hat eine Größe zwischen5 und 7 µm, was dazu führt, dass die Kantenschärfeund Darstellung kleinster Elemente seine Grenzenhat. Ebenfalls sind im Vergleich zu neueren Tonernhöhere Fixiertemperaturen erfor<strong>de</strong>rlich, da <strong>de</strong>rSchmelzpunkt entsprechend hoch liegt. NeuereToner wer<strong>de</strong>n hingegen chemisch »gezüchtet«.Dies wie<strong>de</strong>rum hat zur Folge, dass <strong>de</strong>r Toner inseiner Struktursehr gleichmäßig ist und sehr, sehrfeine Elemente abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können. Auchdie Kantenschärfe ist um ein Vielfaches besser.Während <strong>de</strong>s Fixiervorganges polymerisiert <strong>de</strong>rToner, das heißt, er bil<strong>de</strong>t chemisch gesehenlange Molekülketten und härtet dadurch aus.Hierzu wer<strong>de</strong>n zwar niedrigere Fixiertemperaturenbenötigt, die sich positiv auf <strong>de</strong>n Energieverbrauchund die Zeit bis zum ersten Druck auswirken,aber lei<strong>de</strong>r sind die meisten Toner dieser Art auchempfindlich gegen mechanische Beanspruchungzum Beispiel im Rahmen <strong>de</strong>r Weiterverarbeitung.Ein Vorteil liegt an<strong>de</strong>rerseits darin, dass untergenau <strong>de</strong>finierten Voraussetzungen, die individuellvon System zu System wechseln können (!), einerneutes Bedrucken in »Laserdruckern« möglichist. Mit konventionellem Toner ist dies in <strong>de</strong>r Regelnicht umsetzbar.Bei Verwendung von Flüssigtonern dient eineTrägerflüssigkeit innerhalb <strong>de</strong>s »Toners« für <strong>de</strong>nTransport und die Verteilung <strong>de</strong>r Tonerteilchen.Die Verbreitung von Flüssigtoner innerhalb <strong>de</strong>rElektrofotografie ist nicht sehr weit verbreitet.Ein typischer Vertreter für dieses Segment ist <strong>de</strong>rHersteller HP Indigo, die hauptsächlich Farb-Produktiontssysteme herstellen. Bei diesemHersteller gibt es auch Son<strong>de</strong>rfarben.21


Heutzutage ist ein einfacherTonerwechsel möglichDaneben gibt es, stark herstellerspezifisch, nochan<strong>de</strong>re Toner. Ähnlich wie bei HP Indigo gibt es auchweitere Hersteller, die an<strong>de</strong>re Farben als nur Cyan,Magenta, Gelb und Schwarz anbieten. Entwe<strong>de</strong>rwer<strong>de</strong>n die Farben bzw. Toner dann als Son<strong>de</strong>rfarbezu Schwarz, man spricht hier von HighlightColor, o<strong>de</strong>r als fünfte bzw. sechste Farbe ähnlich<strong>de</strong>m Offsetdruck verwen<strong>de</strong>t. Dies sind insbeson<strong>de</strong>refür Firmenlogos, Rechnungen o<strong>de</strong>r ähnlicheminteressante Anwendungen. Theoretisch ist fast je<strong>de</strong>Farbe als Toner herzustellen. Da <strong>de</strong>r Prozess abersehr aufwändig ist, besteht seitens <strong>de</strong>r Herstellerin <strong>de</strong>r Regel die Auflage, eine Min<strong>de</strong>stmenge abzunehmen.Da aber wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>r Verbrauch sichauf wenige Elemente mit entsprechend niedrigemFlächen<strong>de</strong>ckungsanteil beschränkt, ist <strong>de</strong>r Einsatzdieser Variante sehr genau zu überlegen.Neben <strong>de</strong>n Tonern, die Son<strong>de</strong>rfarben darstellen, gibtes noch Spezialtoner, die meistens im Bereich vonSicherheitselementen zum Einsatz kommen. Hierist fluoreszieren<strong>de</strong>r Toner zu nennen, <strong>de</strong>r, wie beiGeldscheinen, einen entsprechen<strong>de</strong>n Leuchteffektunter UV-Licht erzeugen kann. Auch magnetischerToner ist für beson<strong>de</strong>re Systeme verfügbar, <strong>de</strong>rmit speziellen Lesegeräten erfasst wer<strong>de</strong>n kannund somit »echte« von »unechten« Druckenwie zum Beispiel Eintrittskarten unterschie<strong>de</strong>nwer<strong>de</strong>n können. Eine beson<strong>de</strong>re Erwähnungverdienen die sogenannten UV-Toner. Diesewer<strong>de</strong>n nach einem völlig an<strong>de</strong>ren Verfahren fixiertals alle bisher genannten Toner. Analog zu <strong>de</strong>mTrocknungsverhalten von UV-Farben im Offsetdruck,bei <strong>de</strong>m die UV-Farbe bei auffallen<strong>de</strong>m UV-Lichtschlagartig polymerisiert und damit trocken ist, wird<strong>de</strong>r UV-Toner ebenfalls mit UV-Licht fixiert. Auchhier bil<strong>de</strong>n sich Polymerketten, die sich mit <strong>de</strong>mBedruckstoff dauerhaft verbin<strong>de</strong>n. Das Beson<strong>de</strong>rean diesem Toner ist aber nicht <strong>de</strong>r Fixierprozessselbst (<strong>de</strong>n Technikern unter uns mag dies einerRevolution gleichkommen!), son<strong>de</strong>rn die Tatsache,dass <strong>de</strong>r Toner absolut unempfindlich gegen Hitzeund Druck ist. Hiermit wer<strong>de</strong>n nun Anwendungenmöglich, die mit bisherigen Technologien nichtumsetzbar waren. Hierunter fallen zum BeispielBedienungsanleitungen von PKWs, die in <strong>de</strong>r Regelim Handschuhfach <strong>de</strong>r Autos liegen. Im Sommerheizt sich das Auto auf enorme Temperaturenauf, so dass <strong>de</strong>r Toner aufgeweicht wer<strong>de</strong>n kann.Hinzu kommt das Gewicht, das auf <strong>de</strong>n Druckenliegt. Dies führt, wie viele Tests gezeigt haben,zum sogenannten »Blocken« o<strong>de</strong>r Verkleben <strong>de</strong>rDrucke, die somit nicht mehr brauchbar sind. DieseEigenschaften umgeht <strong>de</strong>r UV-Toner.22


Neben <strong>de</strong>n nun beschriebenen Hauptverfahren im<strong>Digitaldruck</strong> haben, gibt es noch weitere, die durchAnwendungen im Alltag <strong>de</strong>n meisten bekannt seindürften. Da diese jedoch keine primäre Verfahrensind, sollen diese zwar erwähnt, aber nicht bis insDetail beschrieben wer<strong>de</strong>n.ThermografieEin weiteres NIP (Non-Impact) Verfahren ist dieThermografie. Bei <strong>de</strong>r zum Beispiel in Faxgeräteneingesetzten direkten Thermografie schlägt durchErwärmung entsprechen<strong>de</strong>r Teile die Farbe einesspeziell vorbehan<strong>de</strong>lten Papiers von weiß aufschwarz um.Grundsätzlich funktioniert die Thermografiedadurch, dass die Informationsübertragung durchWärme stattfin<strong>de</strong>t. Die farbgeben<strong>de</strong> Substanzbefin<strong>de</strong>t sich dabei auf einer Folie o<strong>de</strong>r wie imBeispiel Fax im Papier, aus <strong>de</strong>r sich die Farbe beiErwärmung löst und auf <strong>de</strong>n Bedruckstoff übergehtbzw. im Papier umschlägt.Je nach Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Informationsübertragungunterteilt man in <strong>de</strong>n Thermotransfer und dieThermosublimation.Bei <strong>de</strong>m Thermotransfer wird die Farbe von einemFarbband auf <strong>de</strong>n Bedruckstoff durch Herauslösen<strong>de</strong>r Farbe übertragen. Bei <strong>de</strong>r Thermosublimationhingegen wird die Farbe auf <strong>de</strong>m Trägermaterialsolange erhitzt bis sie in <strong>de</strong>n Bedruckstoff übergehtbzw. eindringt. Bei letzterem Verfahren spricht manauch von Diffusion <strong>de</strong>r Farbe in <strong>de</strong>n Bedruckstoff.Das Beson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Thermosublimation istdie sehr genaue Steuerungsmöglichkeit <strong>de</strong>r Farbmenge,so dass dieses Verfahren aufgrund seinerguten Farbwie<strong>de</strong>rgabe für Proofs eingesetzt wer<strong>de</strong>nkann.Während bei <strong>de</strong>r Transferthermografie die Farbe auf<strong>de</strong>n Bedruckstoff übertragen wird, dringt diese bei<strong>de</strong>r Thermosublimation in <strong>de</strong>n Bedruckstoff ein.Grundprinzip <strong>de</strong>sThermotransfers23


MagnetografieDie Magnetografie ist das einzige NIP-Verfahren,das in <strong>de</strong>r Lage ist, die auf die Bebil<strong>de</strong>rungstrommelaufgebrachten Informationen zu speichern. Dadie Bilddaten somit eigentlich mehrfach genutztwer<strong>de</strong>n können, muss <strong>de</strong>r Bebil<strong>de</strong>rungsprozessnicht, wie bei <strong>de</strong>r Elektrofotografie, bei je<strong>de</strong>rUmdrehung erneut durchgeführt wer<strong>de</strong>n.Trotz<strong>de</strong>m greifen nicht viele Gerätehersteller aufdieses Verfahren zurück. Das Trommelinnerebesteht aus einem nicht magnetischen Kern, <strong>de</strong>rvon mehreren magnetischen Schichten (hart- undweichmagnetische, Schutzschicht) umgeben ist.3. Retouching (Absaugung)Da es bei <strong>de</strong>r Entwicklung zur Übertragung vonTonerpartikeln kommt, die störend wirken undUnschärfe <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s verursachen können, wer<strong>de</strong>nsie von einem speziellen System abgesaugt.4. ÜbertragungDer Toner wird unter sehr großem Druck auf <strong>de</strong>nBedruckstoff übertragen.5. FixierungÄhnlich <strong>de</strong>r Elektrofotografie wird für die Verankerung<strong>de</strong>r Farbe mit <strong>de</strong>m Bedruckstoff, <strong>de</strong>r Tonermittels Heizelementen erwärmt und fixiert.Das Prinzip basiert auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Schritten:1. Bebil<strong>de</strong>rungDie Bildinformationen wer<strong>de</strong>n mittels Schreibköpfenauf die Trommel aufgebracht. Realisiertwird dies durch partielle Magnetisierung <strong>de</strong>rTrommeloberfläche (Ausrichtung <strong>de</strong>r Dipole).2. EntwicklungDer von sich aus bereits magnetische Toner wirdauf die bebil<strong>de</strong>rten Stellen übertragen, so dass dasLadungsbild, das heißt das latente Bild sichtbarwird. Dieser Schritt ist im Prinzip sehr ähnlich zu<strong>de</strong>r Entwicklung bei <strong>de</strong>r Elektrofotografie. Lediglich<strong>de</strong>r Toner und das »Farbwerk« sind völlig an<strong>de</strong>rsaufgebaut.6. ReinigungDie Trommeloberfläche wird nach <strong>de</strong>r Bildübertragungvon nicht übertragenem Toner gereinigt.7. Löschen <strong>de</strong>r TrommelUm eine erneute fehlerfreie Bebil<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>rTrommel vornehmen zu können, wird die Trommelvollständig entmagnetisiert.Als Farbe wird Ein-Komponenten Toner eingesetzt.Generell wird dieses Verfahren zum Beispiel von<strong>de</strong>r Firma Bull/Nipson für die Entwicklung voneinfarbigen Hochleistungsdruckern benutzt.Probleme ergeben sich allerdings aufgrund<strong>de</strong>r Gewährleistung eines stabilen Produktionsprozesses(Auflösung, unscharfer Druck).Grundprinzip <strong>de</strong>r Magnetografie24


Grundprinzip <strong>de</strong>r IonografieIonografieDie Ionografie basiert, auch wenn die grundlegen<strong>de</strong>nSchritte sehr ähnlich aussehen, aufeinem an<strong>de</strong>ren Verfahren als die Elektrofotografie.Im Gegensatz zur Xerografie, bei <strong>de</strong>r die einzelnenKomponenten erst aufgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n müssen, auf<strong>de</strong>r Übertragung und Entwicklung von gela<strong>de</strong>nenTeilchen. Um dies zu realisieren, verwen<strong>de</strong>t man in<strong>de</strong>r Regel eine mit einem di-elektrischen Materialüberzogene Trommel. Ergänzend gibt es eineVariante mit einem Belt bzw. Band anstatt einerTrommel in Verbindung mit einem Zwischenträger.Dadurch sind höhere Geschwindigkeiten undbessere Qualitäten möglich.In <strong>de</strong>r Ionografie gibt es immer fünf anstatt sechsArbeitsschritte im Vergleich zur Elektrofotografie, dadie homogene Aufladung zu Beginn <strong>de</strong>s Prozessesentfällt.Der Ablauf ist dabei wie folgt:1. Bebil<strong>de</strong>rungZur Bebil<strong>de</strong>rung wird die Trommeloberfläche an<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Stellen mit Ladung versehen.Hierbei ist zu beachten, dass bei diesem Verfahren<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Xerografie vorhergehen<strong>de</strong> Schritt zurErzeugung einer homogen gela<strong>de</strong>nen Oberflächeentfällt.2. EntwicklungIm nächsten Schritt wird gela<strong>de</strong>ner Toner wie bei <strong>de</strong>rElektrofotographie übertragen. Der Toner lagert sichan die durch die Bebil<strong>de</strong>rung aufgela<strong>de</strong>nen Stellenan.3. Übertragung mit gleichzeitiger FixierungAn<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>n bisherigen NIP-Verfahren erfolgtdie Farbübertragung direkt durch Kontakt imDruckspalt zwischen Trommel und Bedruckstoff.Gleichzeitig wird durch Druck und Wärmezufuhr<strong>de</strong>r Toner auf <strong>de</strong>m Bedruckstoff fixiert. Nach <strong>de</strong>rFarbübertragung wird die Fixierung durch das Lichteiner Blitzlampe vollen<strong>de</strong>t.4. ReinigungDa auch bei diesem Verfahren <strong>de</strong>r Toner nichtrestlos übertragen wer<strong>de</strong>n kann, müssen nach<strong>de</strong>m Druck die übrig gebliebenen Tonerteilchenvon <strong>de</strong>r Trommel beseitigt wer<strong>de</strong>n. Dazu wirddie Trommeloberfläche mit einer Rakel und einerReinigungseinheit gesäubert.5. LöschenUm im nächsten Schritt eine erneute Belichtungbzw. Aufladung an <strong>de</strong>n zu drucken<strong>de</strong>n Stellenvornehmen zu können, müssen nun noch dieRestladungen entfernt wer<strong>de</strong>n.25


Computer-to-TechnologienAn dieser Stelle sei nun ein kleiner Exkurs durchdie Computer-to-Technologien erlaubt . An vielenStellen herrscht Unsicherheit wofür eigentlichgenau Computer-to-… steht und was genau dahintersteckt. Die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen sollen helfen,diese Lücken zu schließen.Computer-to-TechnologienJe nach Ausmaß und Umfang <strong>de</strong>r Automatisierungund letzten En<strong>de</strong>s auch <strong>de</strong>r Technologie unterschei<strong>de</strong>tman zwischen …… Computer-to-Film (CtF)… Computer-to-Plate (CtPlate)… Computer-to-Press (CtPress)… Computer-to-Print (CtPrint)… Computer-to-Paper (CtPaper)Um einen umfassen<strong>de</strong>n Überblick über dasThemengebiet <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s zu geben unddie Entwicklungen im Zuge <strong>de</strong>r Digitalisierungaufzuzeigen, wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n die „Computerto-Technologien“vorgestellt.Diese sind vor allem in <strong>de</strong>n letzten zehn Jahrenvorangetrieben wor<strong>de</strong>n und stellen die Grundlagefür eine zunehmen<strong>de</strong> Automatisierung <strong>de</strong>s Druckprozessesinnerhalb <strong>de</strong>r Druckindustrie dar. Dieursprünglich für Computer-to-Plate verwen<strong>de</strong>teAbkürzung „CtP“ wird mittlerweile für eine Vielzahlvon Computer-to-Technologien benutzt. Alle habengemeinsam, dass sie sowohl eine Verkürzung alsauch eine bessere Steuer- und Kontrollierbarkeit <strong>de</strong>sgesamten Workflows in <strong>de</strong>r Druckvorstufe und <strong>de</strong>mDruckprozess bewirken.Während CtPrint und CtPaper klar und ein<strong>de</strong>utig<strong>de</strong>m <strong>Digitaldruck</strong> zuzuordnen sind, weichen dieAussagen und Meinungen im Zusammenhang mitCtPress ab.Geht man jedoch von <strong>de</strong>r in diesem Heft zu Beginngemachten Definition aus: „…<strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong> ist einVerfahren, bei <strong>de</strong>m die Informationen in digitalerForm vorliegen und mittels einer dynamischenDruckform übertragen wer<strong>de</strong>n,“ so gehört CtPressaufgrund seiner statischen Druckform ein<strong>de</strong>utignicht <strong>de</strong>n digitalen Druckverfahren an. Denn einDrucken variabler Datensätze beispielsweise istnicht wirtschaftlich umsetzbar.Die aus <strong>de</strong>n Computer-to-Technologien hervorgehen<strong>de</strong>nVorteile sind sofort zu erkennen,wenn man die Arbeitsvorbereitung für <strong>de</strong>n26


konventionellen Offsetdruck mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>rComputer-to-Technologien vergleicht. Während biszu diesem Zeitpunkt die Schritte …… Zusammentragen <strong>de</strong>r Originaldaten (Bild,Text und Grafik)… digitalisieren (Scannen), bearbeiten un<strong>de</strong>infügen in ein Layout (Composing)… Aufbereitung und Überprüfung <strong>de</strong>r Daten aufihre Druckbarkeit (sogenanntes Preflight) undanschließen<strong>de</strong>s Erstellen von PostScript und/o<strong>de</strong>r PDF Dateien… Ausgabe <strong>de</strong>r Daten mit Hilfe eines RIPs (RasterImage Processor)… evtl. Separationen <strong>de</strong>r Farbauszüge undFilmerstellung… Plattenbelichtung… Einspannen <strong>de</strong>r Platten, Einstellen <strong>de</strong>sRegisters sowie Einrichten <strong>de</strong>r Maschine… und <strong>de</strong>r Druckdurchgeführt wer<strong>de</strong>n mussten, können durch dieneuen Workflows bzw. Technologien einige <strong>de</strong>rArbeitsschritte eingespart wer<strong>de</strong>n.Computer-to-FilmDer erste Schritt zur Zeit- und Kosteneinsparung wardie direkte Ausgabe <strong>de</strong>r digitalen Daten auf Film.Das heißt, es können Belichter angesteuert wer<strong>de</strong>n,die in <strong>de</strong>r Lage sind vollständige Druckbögen in<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s späteren Druckmaschinenformatesmit Hilfe von Lasern zu belichten und auszugeben.Infolge<strong>de</strong>ssen wur<strong>de</strong> die fehleranfällige, manuelleBogenmontage und Bearbeitung <strong>de</strong>r Filmeüberflüssig. Zum Vergleich: Vor dieser Technologiekonnten maximal „seitenglatte“ Filme ausgegebenwer<strong>de</strong>n, das heißt alle Elemente wie Bil<strong>de</strong>r, Grafikenund Texte waren auf <strong>de</strong>m Film bereits gemeinsamenthalten. Geht man einen Schritt in <strong>de</strong>r Geschichtezurück, so mussten selbst die einzelnen Elementevon Druckformherstellern mühsam zu Seiten undim weiteren Schritt zu gesamten Druckbogenzusammenmontiert wer<strong>de</strong>n. Und das für je<strong>de</strong>verwen<strong>de</strong>te Farbe, also Cyan, Magenta, Gelb,Schwarz und ggf. Son<strong>de</strong>rfarben ... Der Einsatzdieser Technologie wur<strong>de</strong> erst möglich, seit <strong>de</strong>mdie RIPs und Belichter eine ausreichen<strong>de</strong> Leistunghaben, so dass diese insbeson<strong>de</strong>re sehr großenRechenoperationen in einer vertretbaren Zeitbewältigt wer<strong>de</strong>n konnten.Um jedoch die PostScript- bzw. PDF-Dateien auf<strong>de</strong>m Belichter ausgeben zu können, müssen diese,wie bei allen an<strong>de</strong>ren Computer-to-Technologienzuvor von einem RIP in die Belichter eigeneCodierung übersetzt wer<strong>de</strong>n. Die Hauptaufgabe <strong>de</strong>sRIPs besteht darin, die ankommen<strong>de</strong>n Daten in dieSprache <strong>de</strong>s Lasers „an“ o<strong>de</strong>r „aus“ zu übersetzen.Im Anschluss wer<strong>de</strong>n, wie bisher, von <strong>de</strong>nFilmen Platten erstellt, die dann wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>rDruckmaschine zugeführt, eingespannt un<strong>de</strong>ingerichtet wer<strong>de</strong>n müssen.Computer-to-PlateHierbei können auf direktem Wege vom vorhan<strong>de</strong>nenDatenbestand Offsetdruckplattenbelichtet wer<strong>de</strong>n. Der zuvor beschriebeneZwischenschritt <strong>de</strong>r Filmerstellung entfällt hierbeikomplett. Dieses Verfahren wur<strong>de</strong> Mitte <strong>de</strong>r1990er Jahre erstmals vorgestellt, zunächst nurschleppend, aber in <strong>de</strong>n letzten Jahren zunehmendangenommen und eingesetzt. Heute wird <strong>de</strong>rGroßteil <strong>de</strong>r benötigten Offsetdruckplatten mitdieser Technik hergestellt.Computer-to-Plate-Anlage:Hei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen Prosetter27


Trotz <strong>de</strong>r Vereinfachung <strong>de</strong>s Arbeitsablaufs, bleibt<strong>de</strong>m Anwen<strong>de</strong>r das Einspannen und Einrichten <strong>de</strong>rPlatten in <strong>de</strong>r Druckmaschine nicht erspart.Grundsätzlich setzen sich die CtP-Systeme aus <strong>de</strong>ndrei Einheiten …… Plattenzufuhr… Belichter… und Entwicklerzusammen. Bei Systemen, die Druckplatten aufBasis <strong>de</strong>r Laserablation anwen<strong>de</strong>n, erfolgenBelichtung und Entwicklung gleichzeitig, so dasshier die separate Entwicklerstation überflüssig wird.Heute existiert ein großes Angebot verschie<strong>de</strong>nerDruckplatten, die in Computer-to-Plate-Anlageneingesetzt wer<strong>de</strong>n können. Sie unterschei<strong>de</strong>nsich in ihrem Aufbau und dadurch bedingt ihrenEigenschaften (Fotopolymerplatten, Silberhalogenidplatten,vernetzte Polymerplatten).In Abhängigkeit davon weisen sie abweichen<strong>de</strong>Lichtempfindlichkeiten, Beständigkeiten, Auflösungsvermögenund Qualitäten auf, die auf dasjeweilige System abgestimmt wer<strong>de</strong>n müssen.Die Bebil<strong>de</strong>rungseinheit kann zum einen durchihr Konstruktionsprinzip (Innen-, Außen- o<strong>de</strong>rFlachbettbelicher) und zum an<strong>de</strong>ren durch die in ihreingesetzte Lichtquelle (thermische o<strong>de</strong>r Infrarot-Laser) eingeteilt wer<strong>de</strong>n.CtPlate-Anlagen wer<strong>de</strong>n oftmals durch Stanzvorrichtungenkomplettiert und bieten ein enormesPotential Zeit einzusparen, da <strong>de</strong>r Drucker bei Einrichtung<strong>de</strong>r Druckmaschine nur noch geringeKorrekturen in Verbindung mit <strong>de</strong>m Passer vornehmenmuss. Bedingt durch die Stanzung stehendie Farben bzw. Druckformen in <strong>de</strong>r Regel schonsehr genau zueinan<strong>de</strong>r. Ein weiterer Vorteil hierbeiist, dass je nach Ausbaustufe <strong>de</strong>s Systemes dieFlächen<strong>de</strong>ckungen <strong>de</strong>r einzelnen Farben undDruckformen bestimmt wer<strong>de</strong>n können, so dassdie Farbsteuerung <strong>de</strong>r Druckmaschinen mit <strong>de</strong>nentsprechen<strong>de</strong>n Parametern angesteuert wer<strong>de</strong>nkönnen. Die Zeit bis <strong>de</strong>r Druck „in Farbe“ ist, wie<strong>de</strong>r Drucker sagt, kann dadurch erheblich reduziertwer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m verringert sich dadurch dieMakulatur, wodurch wie<strong>de</strong>rum Kosten eingespartwer<strong>de</strong>n können.Computer-to-Plate-Anlage:Hei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen Suprasetter28


Hei<strong>de</strong>lberger DruckmaschinenSpeedmaster DI und Quickmaster DIKBA Karat imSchnitt und alsFotoComputer-to-PressDer auf Computer-to-Plate folgen<strong>de</strong> Entwicklungsschrittwar die I<strong>de</strong>e auf einen externen Plattenbelichterzu verzichten und statt<strong>de</strong>ssen die Einheitzur Druckplattenherstellung in die Druckmaschinezu integrieren.Die auf dieses Verfahren zurückgreifen<strong>de</strong>nSystemhersteller haben dabei zwei Variantenentwickelt. Die eine setzt voraus, dass bei je<strong>de</strong>mInformationsaustausch bzw. Auftragswechsel neuePlatten o<strong>de</strong>r Druckfolien bebil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n müssen(wie zum Bespiel Hei<strong>de</strong>lberger Quickmaster DI o<strong>de</strong>rKBA Karat), wohingegen bei <strong>de</strong>r zweiten Varianteeine wie<strong>de</strong>r beschreibbare Druckform entwickeltwor<strong>de</strong>n ist (bekanntester Vertreter ist hier die MANRoland DICOweb).Die Vorteile <strong>de</strong>r Computer-to-Press-Konstruktionensind in <strong>de</strong>m Wegfall <strong>de</strong>r Filme, <strong>de</strong>m sofortigenDrucken nach <strong>de</strong>r Bebil<strong>de</strong>rung und eine guteRegisterhaltigkeit (keine Verschiebung <strong>de</strong>r Plattenzwischen Belichtung und Druck) zu sehen.MAN Roland DICOweb,die nur als Rollenoffsetdruckmaschineverfügbar ist29


Hei<strong>de</strong>lbergerDruckmaschinenQuickmaster DIMAN Roland DICOweb:oben Belichtungunten Fixierung<strong>de</strong>r Druckzylin<strong>de</strong>rAufbau und Bebil<strong>de</strong>rung einer einmal beschreibbarenPlatteDer generelle Aufbau solcher Druckformen und<strong>de</strong>ren Bebil<strong>de</strong>rungsablauf soll anhand <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>rHei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen AG entwickeltenQuickmater DI-46 (Direct Imaging) beschriebenwer<strong>de</strong>n.Je<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r vier Druckwerke besitzt eine eigene Einheitzur Druckformherstellung. Diese besteht aus einerRolle mit Druckformmaterial, von<strong>de</strong>r zu Beginn eines Auftrages dasStück für die Druckplatte abgerolltund danach auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>renSeite wie<strong>de</strong>r aufgerollt wird. DieBebil<strong>de</strong>rung mittels Laser unddie Entwicklung basieren auf <strong>de</strong>mPrinzip <strong>de</strong>s wasserlosen Offsets.Die Druckplatte ist auf ihrerOberfläche mit Silikon beschichtetund reagiert <strong>de</strong>shalb grundsätzlichfarbabweisend. Das bei <strong>de</strong>rBebil<strong>de</strong>rung auftreffen<strong>de</strong> Laserlichtbewirkt die Zerstörung <strong>de</strong>s Silikons,welches durch eine kleine Waschanlagebeseitigt wird. Die sich unter <strong>de</strong>m Silikonbefindliche farbannehmen<strong>de</strong> Schichtwird freigelegt und durch das Farbwerkeingefärbt. Das Druckbild wird zunächstauf <strong>de</strong>n Gummituchzylin<strong>de</strong>r übertragen,bevor es auf <strong>de</strong>n Bedruckstoff gelangt.Aufbau und Bebil<strong>de</strong>rung einer wie<strong>de</strong>r beschreibbarenDruckformErste Compuer-to-Press-Systeme dieser Art wur<strong>de</strong>nzwar bereits entwickelt, wer<strong>de</strong>n aber bisher in<strong>de</strong>r Praxis noch nicht flächen<strong>de</strong>ckend eingesetzt.Trotz<strong>de</strong>m ist die I<strong>de</strong>e, die hinter diesen Systemensteckt durchaus interessant und wird hier anhand<strong>de</strong>r von MAN ROLAND auf <strong>de</strong>n Markt gebrachtenDICOweb näher erläutert.Die Wie<strong>de</strong>r-Beschreibbarkeit <strong>de</strong>r Druckformwird erzielt, in<strong>de</strong>m die farbführen<strong>de</strong>n Elementemittels Thermotransfer auf die Oberfläche einesmetallischen Zylin<strong>de</strong>rs aufgebracht wer<strong>de</strong>n. Dasbe<strong>de</strong>utet, dass sich das farbannehmen<strong>de</strong> Materialvon seiner Transportfolie löst und auf <strong>de</strong>n Zylin<strong>de</strong>rübertragen wird.Vor <strong>de</strong>r Feuchtung und Einfärbung gemäß <strong>de</strong>mkonventionellen Offsetdruck muss die aufgetrageneSchicht durch Hitze fixiert wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>m Druckwird diese Schicht wie<strong>de</strong>r entfernt und <strong>de</strong>r Zylin<strong>de</strong>rgereinigt. Zusammenfassend wer<strong>de</strong>n für dieHerstellung einer wie<strong>de</strong>r beschreibbaren Computerto-Press-Plattedie Schritte:1. Reinigung2. Bebil<strong>de</strong>rung3. Fixierung4. Einfärbendurchgeführt.Wie bei <strong>de</strong>n vorstehen<strong>de</strong>n Ausführungen<strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n ist,wur<strong>de</strong>n für Computer-to-Press keineneuen Druckverfahren erfun<strong>de</strong>n. Eshan<strong>de</strong>lt sich dabei eher um einenSammelbegriff verschie<strong>de</strong>ner,hoch automatisierter Systeme.Für eine Bewertung solcherSysteme muss jedoch auch aufdie Nachteile hingewiesenwer<strong>de</strong>n. Da während <strong>de</strong>rBelichtung <strong>de</strong>r Platten nichtgedruckt wer<strong>de</strong>n kann, kommtes zu Warte- und somit Stillstandzeiten<strong>de</strong>r Druckmaschine.Des Weiteren weisen die30


Platten eine nicht so hohe Standzeit wie die imkonventionellen Offsetdruck angewen<strong>de</strong>ten Plattenauf. Hierbei darf man zwei Aspekte nicht vergessen:1. Im konventionellen Offsetdruck könnenund wer<strong>de</strong>n die Druckplatten teilweiseeingebrannt, so dass die Standzeit einigehun<strong>de</strong>rtausend Umdrehungen ohneQualitätsverlust aushalten kann.2. Wie soeben erläutert, steht während <strong>de</strong>rBelichtung die Druckmaschine still. In dieserZeit kann logischer Weise nicht produziertwer<strong>de</strong>n, so dass die Fixkosten <strong>de</strong>r Druckereiweiterlaufen. Die Belichtungszeiten sindimmer weiter verkürzt wor<strong>de</strong>n, aberman darf ebenfalls nicht vergessen, dassdie Haltbarkeit dieser Druckformen imVergleich zu außerhalb <strong>de</strong>r Druckmaschinehergestellten Druckplatten sehr gering ist.Das führt wie<strong>de</strong>rum dazu, dass nur kleineAuflagen möglich sind, was dann zu vielenPlattenwechseln führt.Also ein Kreislauf, <strong>de</strong>r sehr gut beherrschtund kalkuliert sein will. Durch die sehr hoheBeanspruchung <strong>de</strong>r Bebil<strong>de</strong>rungsköpfe müssendiese häufiger ausgetauscht wer<strong>de</strong>n, was diegesamte Technologie in <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r Druckereher anfällig als stabil erscheinen lässt.Daher haben verschie<strong>de</strong>ne Hersteller die Entwicklungauf diesem Gebiet eingestellt.Bei <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Verfahren han<strong>de</strong>ltes sich um die jüngsten Computer-to-Technologien.Da die ihnen zu Grun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n digitalenDruckverfahren bereits im vorherigen Kapitelausführlich erläutert wur<strong>de</strong>n, wird an dieser Stelleauf weitere Erklärungen verzichtet.Computer-to-PrintZu diesen zählt man alle digitalen Druckverfahren,die eine Druckform o<strong>de</strong>r auch Zwischenträgerbenötigen, die aber dynamisch gestaltet undverän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann. Der verbreitetste Vertreterdürfte hier wohl die Xerografie sein. Bei je<strong>de</strong>m Druckist das Übertragen an<strong>de</strong>rer Informationen undSeiteninhalte möglich. Sowohl die Elektrofotografie,aber auch die Magnetografie erfüllen dieseAnfor<strong>de</strong>rungen und wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb als Computerto-PrintVerfahren bezeichnet.Computer-to-PaperHiermit ist gemeint, dass die Informationenohne Druckform bzw. Zwischenträger und somitauf direktem Wege von <strong>de</strong>n Systemen auf <strong>de</strong>nBedruckstoff übertragen wer<strong>de</strong>n. Aus diesem Grundwer<strong>de</strong>n Verfahren wie <strong>de</strong>r Inkjet diesem Segmentzugeordnet.<strong>Canon</strong> CLC 5151 <strong>Canon</strong> imagePROGRAF 900031


WorkflowvergleichWill man an dieser Stelle bereits ein „Zwischenresumé“zur richtigen Wahl <strong>de</strong>s Druckverfahrensziehen, so kann man nur festhalten, dass die Wahl<strong>de</strong>s „richtigen“ Druckverfahrens (hier Offseto<strong>de</strong>r<strong>Digitaldruck</strong>) und Systems ganz individuellgetroffen wer<strong>de</strong>n muss, da diese Entscheidung vonsehr vielen Faktoren wie Auflagenhöhe und Kostenaber auch Umfang, Qualität, Zeit, Bedruckstoff etc.abhängig ist.Eine klare Aussage zu einem Break Even Pointist heute nicht mehr möglich. Wenn überhaupt,so kann von einer Break Even Area gesprochenwer<strong>de</strong>n, wobei selbst diese nicht allgemeingültigbeschrieben o<strong>de</strong>r gar <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n kann. DieAnzahl <strong>de</strong>r Einflussgrößen sind hierbei zu vielfältig,als dass hier eine klare Aussage möglich ist.Die Grafik oben zeigt noch einmal sehr anschaulich<strong>de</strong>n Vergleich <strong>de</strong>r unterschiedlichen Workflowsbasierend auf <strong>de</strong>n notwendigen Schritten innerhalb<strong>de</strong>r Datenaufbereitung bis zum Druck. Hierbeiist klar zu erkennen, dass selbst die optimierteFilmausgabe immer noch mehr Zwischenschrittebenötigt, als dies bei <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnere Verfahren <strong>de</strong>rFall ist. Hiermit lassen sich zum Beispiel die <strong>de</strong>utlichgeringeren Rüstzeiten und -kosten nachvollziehenund begrün<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong> diese im Bereich <strong>de</strong>rkonventionellen Druckverfahren zwingendanfallen<strong>de</strong> Kosten ermöglichen <strong>de</strong>m <strong>Digitaldruck</strong>kleine und kleinste Auflagen unter wirtschaftlichenBedingungen zu produzieren. Nun darf man nichtaußer Acht lassen, dass die Rüstzeiten immerweiter verkürzt wer<strong>de</strong>n und damit die Schwellezum <strong>Digitaldruck</strong> absinkt. Es ist daher für <strong>de</strong>n<strong>Digitaldruck</strong> Dienstleister unbedingt wichtig, dass erein Business Mo<strong>de</strong>ll hat, das sich durch die richtigenAnwendungen <strong>de</strong>utlich zu <strong>de</strong>n konventionellenDruckverfahren abgrenzt. Verlässt er sich nur aufdie Produktion kleiner und kleinster Auflagen, sowird er wirtschaftlich gesehen über einen längerenZeitraum wahrscheinlich keinen Erfolg haben.32


Der Raster Image Prozessor: RIPNeben vielen bisher genannten Faktoren, abhängigvom eingesetzten Verfahren, die zweifelsohne mitfür die Qualität <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong>systeme verantwortlichsind, spielt <strong>de</strong>r Raster Image Prozessoreine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Diskussion um dieQualität eines <strong>Digitaldruck</strong>systemes.Im RIP, so die geläufige Abkürzung für RasterImage Prozessor, wer<strong>de</strong>n die Daten interpretiert,das heißt in eine Sprache übersetzt, die das<strong>Digitaldruck</strong>system verstehen und in elektrischeImpulse zur Ansteuerung <strong>de</strong>r Bebil<strong>de</strong>rungseinheitumsetzen kann. Dabei wer<strong>de</strong>n nicht nur dieVorgaben für die Rasterart umgesetzt, son<strong>de</strong>rn,wenn vorhan<strong>de</strong>n, auch die Umrechnung o<strong>de</strong>rbesser Berechnung <strong>de</strong>s Color Managementsvorgenommen. Gera<strong>de</strong> diese bei<strong>de</strong>n Punkte sindwichtige Kriterien zur Beurteilung <strong>de</strong>r Qualität:»Auflösung« und »Farbgenauigkeit« bzw.Reproduzierbarkeit im Vergleich zum Originalo<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Vorlage. Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n RIPs in <strong>de</strong>rkonventionellen Druckvorstufe, wo Filme o<strong>de</strong>rPlatten belichtet wer<strong>de</strong>n, bieten die meisten RIPs im<strong>Digitaldruck</strong> eine Fülle von Möglichkeiten, die hiernicht alle aufgezählt wer<strong>de</strong>n können. Die wichtigstenneben <strong>de</strong>n bereits genannten sind zum Beispieldas Ausschießen, also das richtige Anordnen <strong>de</strong>rSeiten auf <strong>de</strong>m Druckbogen, so dass das endgültigeExemplar nach <strong>de</strong>r Weiterverarbeitung die richtigeLesereihenfolge <strong>de</strong>r Seiten hat. Auch Angabenzu Papier, Ausrichtung <strong>de</strong>r Bogen, Umgang mitDatenformaten, variablen Daten und so »banale«Dinge wie Auflagenhöhe wer<strong>de</strong>n mit Hilfe <strong>de</strong>s RIPsin <strong>de</strong>r Regel eingestellt. Gleichzeitig dient es aucheinem Operater als Schnittstelle zu seiner Maschinemit <strong>de</strong>r er <strong>de</strong>n Zustand etc ablesen kann.Der größte Hersteller von RIPs für <strong>de</strong>n <strong>Digitaldruck</strong>ist die Firma EFI, die für fast je<strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>systemnahezu aller Hersteller ein RIP zur Verfügung hat.33


QualitätsparameterBegriffe und Qualitätsfaktoren<strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>sIn diesem Kapitel wird auf be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Begriffeund Sachverhalte <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s eingegangenund zugleich <strong>de</strong>ren Einfluss auf die Druckqualitätdargestellt. Beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit liegt dabeiauf <strong>de</strong>m Vorgang <strong>de</strong>r Rasterung, <strong>de</strong>r Simulation vonHalbtönen und <strong>de</strong>m Colormanagement.Doch vorab müssen einige Überlegungen zumThema Qualität angestellt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die Fragedie sich aufdrängt ist: Was genau ist Qualität bzw.anhand von was kann diese festgehalten wer<strong>de</strong>n?Feststeht, dass je<strong>de</strong>r Mensch ein eigenes undsomit subjektives Qualitäts- und Farbempfin<strong>de</strong>nbesitzt. Dieses kann mit <strong>de</strong>n Vorstellungenan<strong>de</strong>rer übereinstimmen, aber auch massiv davonabweichen.Ein Ansatzpunkt könnte darin liegen, die Qualitätzum Beispiel eines Druckerzeugnisses an <strong>de</strong>ssenWirkung zu messen. Das heißt, man verfolgt, ob<strong>de</strong>r gewünschte Effekt o<strong>de</strong>r das <strong>de</strong>finierte Ziel damiterreicht wor<strong>de</strong>n ist. Da dies aber wie<strong>de</strong>rum objektivnicht vergleichbar ist, entschei<strong>de</strong>t letztendlichimmer <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> bzw. Auftraggeber in jeglicherHinsicht über die Qualität von Druckerzeugnissen.Er ist immerhin <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r die Kosten hierfür zutragen hat.Trotz allem gibt es vor allem im Colormanagementgrundsätzliche Vorgaben, die als allgemeingültigeRichtlinien anerkannt wer<strong>de</strong>n und Anwendungfin<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>r visuellen Prüfung ist unteran<strong>de</strong>rem eine messtechnische Auswertung <strong>de</strong>rFarbwie<strong>de</strong>rgabe mittels Spektralphotometer o<strong>de</strong>rähnlichem möglich.RasterungAusgangspunkt <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Betrachtungen isteine fertige PDF-Datei. Diese muss, unabhängigdavon, auf welchem System (Computer-to-Film,Computer-to-Plate, Computer-to-Press etc.) sieausgegeben wer<strong>de</strong>n soll, zunächst durch einen RIPin druckbare Informationen übersetzt wer<strong>de</strong>n.Druckbar be<strong>de</strong>utet in diesem Fall, dass Texte undHalbtöne so umgesetzt wer<strong>de</strong>n müssen, dass <strong>de</strong>renInhalt nur durch schwarze und weiße Informationenwie<strong>de</strong>rgegeben wird. Diesen Vorgang bezeichnetBegriffe im Zusammenhangmit Raster34


man als Rasterung. Bestimmt wer<strong>de</strong>n kann diesedurch die Parameter Rasterweite, Rasterprinzip,Rasterwinkelung und Rasterpunktform.Bild und TextRasterweiteDiese gibt an, wie viele Rasterpunkte o<strong>de</strong>r besserRasterzellen pro Einheit (cm, inch) nebeneinan<strong>de</strong>rliegen können. Grundsätzlich gibt es zwar zwischen<strong>de</strong>n Rasterpunkten Zwischenräume, Rasterzellenhingegen stoßen direkt aneinan<strong>de</strong>r.Ein zu grobes Raster (=große Rasterpunkte) wirktstörend, ein zu kleines verursacht unnötig großeSpeichermengen.Eine Rasterweite bei <strong>de</strong>r das menschliche Auge beieinem normalen Leseabstand nicht mehr in <strong>de</strong>rLage ist die einzelnen Rasterpunkte voneinan<strong>de</strong>rzu trennen, ist eine Rasterweite ab L=60 Linien/cm.Dies ist auch <strong>de</strong>r Grund, warum <strong>de</strong>r Offsetdruckin <strong>de</strong>r Regel mit einem „60er“ Raster o<strong>de</strong>r feinerarbeitet. Analog dazu fin<strong>de</strong>t man häufig Wertebzw. Angaben in lpi. Dies ist nichts an<strong>de</strong>res alseine Umrechnung in Inch bzw. Zoll. In diesem Fallbe<strong>de</strong>utet dies:60 L/cm x 2,54 ≈ 152 lpi (Lines per Inch)Lpi ist nicht zu verwechseln mit dpi womit dieAuflösung (Informationsgehalt) von Bil<strong>de</strong>rngemeint ist. Lpi bezieht sich immer auf eine Angabezur Rasterweite.RasterpunktEin Rasterpunkt setzt sich aus vielen kleinenElementen zusammen. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei umsogenannte Pixel, die in einer Matrix (Rasterzelle)Dreidimensionale Rasterung bei zum Beispiel 8 Bitzusammen gefasst wer<strong>de</strong>n, wie dies in <strong>de</strong>r Abbildungauf Seite 34 dargestellt ist. Die Anzahl <strong>de</strong>rPixel pro Rasterpunkt ergeben die gewünschteHelligkeit <strong>de</strong>s Rasterpunktes. Hierbei muss manunterschei<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>n Rasterpunkten <strong>de</strong>sOffsetdruckes, die flächenvariabel sind und <strong>de</strong>nim <strong>Digitaldruck</strong> meist verwen<strong>de</strong>ten flächen- undhöhenvariablen Rasterpunkten, bei <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong>reinzelne Pixel mehrere sogenannte Graustufenannehmen kann. Dies ist dann wichtig undnötig, wenn die physikalische Auflösung einesDrucksystems, also die kleinste Pixelgröße nichtausreicht um genug Graustufen innerhalb einesRasterpunktes darstellen zu können. DiesesVerfahren wird in <strong>de</strong>r Regel bei allen Systemeneingesetzt, die eine Auflösung von 600 bis 1.200dpi haben. Erst bei etwa 2.400 dpi Auflösungwer<strong>de</strong>n die Pixel klein genug, um diese hohenAnfor<strong>de</strong>rungen zu erfüllen. Derzeit gibt es nureinen Hersteller im Markt, <strong>de</strong>r diese Technologieproduktionsreif anbietet.AuflösungDurch die darstellbare Pixelanzahl, die ein Ausgabesystemin <strong>de</strong>r Lage ist anzusteuern, wird <strong>de</strong>ssenAuflösungsvermögen <strong>de</strong>finiert. Je höher die Auflösung,<strong>de</strong>sto kleiner die Pixel. Und je kleiner diePixel, <strong>de</strong>sto feiner und schärfer die Darstellungeines Rasterpunktes. Angegeben wird dasAuflösungsvermögen in dpi (dots pro inch, wobei1 inch = 2,54 cm).Zur Ver<strong>de</strong>utlichung betrachte man das in <strong>de</strong>rAbbildung auf Seite 36 visualisierte Beispiel.Bei einem 60er Raster, ergibt sich gemäß <strong>de</strong>nRechnungen bei einer Auflösung von 600 dpi einePixelgröße von 42 µm. Erhöht man die AuflösungZweidimensionale Rasterung bei 1 Bit35


Rasterzelle mit 8 x 8 Pixeln = 64 GraustufenRasterzelle mit 16 x 16 Pixeln = 256 Graustufenauf 2.400 dpi, verkleinern sich die Durchmesser <strong>de</strong>rPixel um die Hälfte. Wie auf einen Blick zu sehen, ist<strong>de</strong>r sich daraus ergebene Qualitätsunterschied vongroßem Ausmaß. Aus diesem gewählten Beispielkann man leicht entnehmen, dass <strong>de</strong>r Offsetdruck,<strong>de</strong>r ebenfalls mit einer Auflösung ab 2.400 dpi bei<strong>de</strong>r Plattenherstellung arbeitet, ausreichend fein ist.Mit 2.400 dpi ist man in <strong>de</strong>r Lage bei einem 60erRaster jeweils 16 Pixel in horizontaler und vertikalerRichtung zu einem Rasterpunkt zusammenzufassen.Damit ist es möglich 256 Graustufen pro Farbe undRasterpunkt darzustellen. Für die meisten Betrachterist diese Anzahl Graustufen hinreichend genug.Ist die Auflösung geringer, so muss auf die ebenbeschriebene Technologie <strong>de</strong>s dreidimensionalenRaster- bzw. Pixelaufbaus zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n.RasterartenUm die unterschiedlichen Helligkeitsabstufungen<strong>de</strong>r Vorlage wie<strong>de</strong>rgeben zu können, kommenverschie<strong>de</strong>ne Rasterverfahren zum Einsatz. Welcheszu verwen<strong>de</strong>n ist, ist von Job zu Job unterschiedlich.Das älteste Verfahren ist die AM-Rasterung (Amplitu<strong>de</strong>nmodulierteRasterung). Hierbei variieren dieRasterpunktgrößen, während die Abstän<strong>de</strong> vonPunkt zu Punkt gleich bleiben.Im Gegensatz dazu gibt es die FM-Rasterung(Frequenzmodulierte Raster). Neben dieserBezeichnung gibt es noch eine Vielzahl an<strong>de</strong>rerBegriffe, die <strong>de</strong>n gleichen Effekt beschreiben. In<strong>de</strong>r Regel han<strong>de</strong>lt es sich hiebei um Herstellerbezeichnungenwie zum Beispiel Cristal-Raster von<strong>de</strong>r Firma Creo.AM-RasterFM-Raster36


Hierbei gibt es keine Rasterpunkte im eigentlichenSinne. Die Punkte, entwe<strong>de</strong>r einzelne Pixelo<strong>de</strong>r kleine, genau <strong>de</strong>finierte Gruppen vonPixeln, sind alle gleich groß, wohingegen sichdie Abstän<strong>de</strong> zueinan<strong>de</strong>r unterschei<strong>de</strong>n. Beidieser Art <strong>de</strong>r Rasterung kann die Belegung<strong>de</strong>r Pixel zufällig (stochastisch) o<strong>de</strong>r nach einerbestimmten Systematik erfolgen. Die Festlegung<strong>de</strong>r gewünschten Graustufe wird hierbei über dieFlächen<strong>de</strong>ckung bzw. Anzahl <strong>de</strong>r Pixel in einerRasterzelle <strong>de</strong>finiert. Die einzelnen Zellen sind voneinan<strong>de</strong>r nicht zu unterschei<strong>de</strong>n bzw. zu trennen.Der große Vorteil dieser Rasterverfahren ist, dass eskeine Moiré-Effekte im Druck gibt. Ebenfalls wirkt <strong>de</strong>rDruck in sich wesentlich glatter und harmonischer.Die Voraussetzung hierzu ist eine ausreichend feineAuflösung <strong>de</strong>s Ausgabesystems.Bei <strong>de</strong>r Hybri<strong>de</strong> Rasterung han<strong>de</strong>lt es sich um eineMischform aus AM- und FM-Rasterung, bei <strong>de</strong>r sichsowohl die Durchmesser <strong>de</strong>r Punkte als auch dieAbstän<strong>de</strong> verän<strong>de</strong>rn.RasterwinkelungSobald mit mehr als einer Farbe gedruckt wer<strong>de</strong>nsoll, bekommt je<strong>de</strong> Farbe bzw. je<strong>de</strong>r Farbauszugeinen eigenen Winkel zugewiesen. An<strong>de</strong>renfallskann es bei ungünstiger Überlagerung <strong>de</strong>rverschie<strong>de</strong>n farbigen Rasterpunkte zu Störeffekten(Moire-Bildung) kommen. Die Winkel für dieeinzelnen Farbauszüge sind in <strong>de</strong>r DIN 16547festgeschrieben.Cyan=75°Schwarz=45°Magenta=15°Gelb=0°RasterpunktformAbgestimmt auf <strong>de</strong>n jeweiligen Druck kann mitRasterpunkten <strong>de</strong>r Formen rund, quadratisch,elliptisch usw. gedruckt wer<strong>de</strong>n. Wie gut diejeweiligen Formen dargestellt wer<strong>de</strong>n können,ist abhängig vom Auflösungsvermögen <strong>de</strong>sAusgabesystems.Anhand <strong>de</strong>r vorherigen Ausführungen lässt sichableiten, dass die Wie<strong>de</strong>rgabequalität einer Vorlagebeson<strong>de</strong>rs vom Auflösungsvermögen und <strong>de</strong>rRasterweite abhängt. Denn je feiner die Auflösungund Rasterweite ist, <strong>de</strong>sto <strong>de</strong>taillierter können dieRasterpunkte durch die Pixel aufgebaut wer<strong>de</strong>n. Beizu niedrigen Auflösungen wer<strong>de</strong>n die Pixel einzelnerkennbar, so dass die Rän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Rasterpunkteeckig wer<strong>de</strong>n (Treppenstufen- Effekt).Wie<strong>de</strong>rgabe und Einflussfaktorenvon HalbtönenDie Hell-/Dunkelwie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>r Halbtöne wird imDruck ebenfalls durch die Anzahl <strong>de</strong>r belegten Pixelin einer Matrix simuliert. Hat man eine 4x4 Matrix,so wird ein 100% Tonwert durch die Belegung allerPixel erzeugt. Bei 50% wer<strong>de</strong>n hingegen nur 8 Pixelbelegt. Dementsprechend können durch die 16Pixel 16 Tonwertabstufungen plus weiß (kein Pixelwird angesteuert), also insgesamt 17 Tonwertewie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n.Die Qualität <strong>de</strong>r Halbtonwie<strong>de</strong>rgabe ist somitvon <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Pixel und somit darstellbarenTonwertabstufungen abhängig. Die Folgen einerzu niedrigen Auflösung können vor allem inVerläufen durch Stufenbildung erkennbar wer<strong>de</strong>n.Da das menschliche Auge in <strong>de</strong>r Lage ist bis zu 256Tonwertabstufungen wahrzunehmen, ermöglichteine 16x16 (256 Tonwerte +1) Matrix eineausreichend gute Wie<strong>de</strong>rgabequalität.Um die stören<strong>de</strong>n Effekte einer zu geringenAuflösung zu umgehen, bedient man sich <strong>de</strong>rSchichtdickenmodulation wie bereits obenbeschrieben. Die Pixel variieren in verschie<strong>de</strong>nenHelligkeitsstufen. Man spricht hier dann auch von„x Bit-Tiefe“.37


Darstellung <strong>de</strong>s CIE Lab-Farbraumes am Beispiel<strong>de</strong>s ISOcoated Profils38ColormanagementZielsetzung <strong>de</strong>s ColormanagementsEines <strong>de</strong>r wichtigsten Qualitätskriterien in <strong>de</strong>rDruckbranche ist die „richtige“ Wie<strong>de</strong>rgabe vonFarben. Die Hauptaufgabe <strong>de</strong>s Colormanagementsbesteht <strong>de</strong>shalb darin, für eine über <strong>de</strong>n gesamtenReproduktionsprozess konstante und somit stabileFarbwie<strong>de</strong>rgabe zu sorgen, um die Ausgabe bzw.Darstellung so nah wie möglich an das Originalanzupassen. Hierbei darf man nicht vergessen,dass in <strong>de</strong>n meisten Fällen eine 100%-ig i<strong>de</strong>ntischeReproduktion aufgrund <strong>de</strong>r unterschiedlichenFarbräume nicht möglich ist.Es ist daher eine schwierige Aufgabenstellung,wenn man an die Zahl <strong>de</strong>r Systeme <strong>de</strong>nkt, diewährend einer Reproduktion zum Einsatz kommenund Einfluss auf die Farbdarstellung nehmen. Dasind auf <strong>de</strong>r Eingabeseite Kameras und Scanner,für die Darstellung Monitore und Displays, auf <strong>de</strong>rAusgabeseite diverse Drucker. Nicht zu vergessen dieunendlichen Soft- und Hardware-Komponenten, dieebenfalls an verschie<strong>de</strong>nsten Stellen, insbeson<strong>de</strong>rein Verbindung mit fehlerhaften Einstellungen,zum Teil massiv Einfluss auf die Farbdarstellungnehmen.Obwohl zum Beispiel Scanner und Monitore bei<strong>de</strong>nach <strong>de</strong>m RGB-System arbeiten, wer<strong>de</strong>n Farbenauf bei<strong>de</strong>n Geräten unterschiedlich wie<strong>de</strong>rgegebenbzw. vom Scanner erkannt. Noch schwierigerwird es, wenn RGB-Farben auf Drucksystemenausgegeben wer<strong>de</strong>n sollen, die nach <strong>de</strong>rsubtraktiven Farbmischung drucken, sprich inCMYK.Anhand dieser Schil<strong>de</strong>rungen lässt sich ableiten,dass je<strong>de</strong>s am Prozess beteiligte System eineneigenen, nicht vergleichbaren gerätespezifischenFarbraum besitzt.Damit aber die Vorlage nach <strong>de</strong>m Scannen auf<strong>de</strong>m Monitor und beim Drucken auf Papier wie dieOriginalvorlage aussieht, genau genommen sindnicht die absoluten Farbwerte von Be<strong>de</strong>utung,son<strong>de</strong>rn die Farbabstän<strong>de</strong> zueinan<strong>de</strong>r, haben sichfolgen<strong>de</strong> Lösungsansätze im Colormanagementund <strong>de</strong>r Praxis durchgesetzt. Um Farben objektivbeurteilen und vergleichen zu können, hat manlange Zeit versucht, diese zahlenmäßig, das heißtmathematisch, zu beschreiben. Dazu wur<strong>de</strong>n dieunterschiedlichsten Farbsysteme wie HSB, LCHund CIEXYZ entwickelt. Die anfänglichen Systemehatten jedoch das Problem, dass berechneteFarbabstän<strong>de</strong> nicht <strong>de</strong>r menschlichen Farbabstands-Wahrnehmung entsprachen (MacAdams-Ellipsen). Diese Fehleranfälligkeit wur<strong>de</strong> erst mit<strong>de</strong>m sogenannten CIELab-Farbmo<strong>de</strong>ll behoben,so dass dieses heute in <strong>de</strong>n meisten Fällen alsReferenzfarbraum benutzt wird. Es berücksichtigtdas menschliche Farbempfin<strong>de</strong>n und stellt dasgesamte in <strong>de</strong>r Natur vorkommen<strong>de</strong> Licht dar.Alle Geräte und Systeme wie Scanner, Kameras,Monitore etc. können immer nur eine Teilmenge<strong>de</strong>s CIELab-Farbraumes erfassen bzw. darstellen.Lab-FarbraumIn diesem dreidimensionalen Farbsystem istdie Beschreibung einer Farbe durch drei Zahlenein<strong>de</strong>utig und geräteneutral möglich.Die Achse A stellt die von rot über weiß bzw. graunach grün verlaufen<strong>de</strong>n Farben dar. Die positive a-Achse steht für die roten und die negative a-Achsefür die grünen Farben.Senkrecht dazu steht die b-Achse. Wie auf <strong>de</strong>r a-Achse verlaufen auch hier die Farben über weißbzw. grau. Die positive b-Achse steht jedoch für die


gelben und die negative b-Achse die blauen Farben.Bleibt noch die L-Achse. Diese steht zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>nan<strong>de</strong>ren ebenfalls senkrecht. Durch die dritte Achsewird die Helligkeit <strong>de</strong>r Farben beschrieben, wobeiL=100 für weiß und L=0 für schwarz steht.Alle Farben gleicher Helligkeit liegen folglich in einerEbene. Unterschiedliche Sättigungen wer<strong>de</strong>n durch<strong>de</strong>n Abstand zur L-Achse angegeben.Um dies zu ver<strong>de</strong>utlichen hier einige Beispiele,<strong>de</strong>ren Farborte durch die unten stehen<strong>de</strong> Abbildungbestimmt wer<strong>de</strong>n können.L A B FarbtonFarbton 1 50 +80 +40Farbton 2 20 -30 -110Farbton 3 80 -80 +95Farbton 4 80 -30 +111CIE Lab-Darstellung als Kreisberechnet. Dabei gilt, dass je kleiner <strong>de</strong>r <strong>de</strong>ltaE-Wertist, <strong>de</strong>sto kleiner ist die Abweichung <strong>de</strong>r Farbenzueinan<strong>de</strong>r.In <strong>de</strong>r Praxis muss man, um zwei Drucke miteinan<strong>de</strong>ro<strong>de</strong>r Vorlage bzw. Original mit einemDruck vergleichen zu können, dazu zunächst diejeweiligen Lab-Farbwerte <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Farbmusteran ihren Stellen im Lab-Farbraum ermitteln. Diesekönnen einfach mit Hilfe eines Messgerätes wieeinem Spektralfotometer erfasst wer<strong>de</strong>n. Bleibt<strong>de</strong>r Farbabstand innerhalb einer zulässigen und imRahmen einer ISO-Norm <strong>de</strong>finierten Toleranz, sokann von einer guten Farbwie<strong>de</strong>rgabe gesprochenwer<strong>de</strong>n.Um dies einmal praktisch durchzuführen, bedienenwir uns <strong>de</strong>r Lab-Werte von Farbton 3 und 4 (sieheTabelle). Obwohl schon mit bloßem Auge ersichtlichwird, dass es sich bei diesen um unterschiedlicheGrün-Töne han<strong>de</strong>lt, bestätigen wir diese Aussagedurch Einsetzen <strong>de</strong>r jeweiligen Farbwerte in dieFarbabstandsformel:ΔE = √ (80-80) 2 + (-80-(-30)) 2 + (95-111) 2ΔE = √ (0) 2 + (-50) 2 + (-16) 2ΔE = 52,49Be<strong>de</strong>nkt man, dass <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ISO zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>Prozessstandard Offsetdruck eine Toleranz vonmaximal ΔE = 5 zulässt, so ist <strong>de</strong>r hier in diesemBeispiel auftreten<strong>de</strong> Farbabstand erheblich zu großund wür<strong>de</strong> keinem Vergleich standhalten.Möchte man nun zwei Farben miteinan<strong>de</strong>rvergleichen, kann man dies tun, in<strong>de</strong>m man <strong>de</strong>renFarbabstand Delta E mit <strong>de</strong>r Formel:ΔE = √ (L 1-L 2) 2 + (a 1-a 2) 2 + (b 1-b 2) 2Farbe 1ΔEFarbe 2o<strong>de</strong>r etwas kürzer formuliert:ΔE = √ ΔL 2 + Δa 2 + Δb 2Berechnung <strong>de</strong>s ∆Egrafisch dargestellt39


FarbprofileNach<strong>de</strong>m nun klar ist, was <strong>de</strong>r CIELab-Farbraumist und wie Farben ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>nkönnen, zurück zu <strong>de</strong>m ursprünglichen Problemwie eine stabile Farbwie<strong>de</strong>rgabe innerhalb einesReproduktionsprozesses gewährleistet wer<strong>de</strong>nkann.Dies ist nur dann möglich, wenn man einen gerätespezifischenFarbraum mit einem neutralenReferenzfarbraum (meist CIELab) vergleicht undanschließend die Farbeigenschaften dieses Gerätesin Form eines sogenannten Farbprofils festhältund beschreibt. Praktisch gesehen be<strong>de</strong>utet dies,dass <strong>de</strong>r Farbraum <strong>de</strong>s Monitors zunächst in <strong>de</strong>nReferenzfarbraum umgerechnet wer<strong>de</strong>n muss,bevor die Transformation <strong>de</strong>r Farbwerte in <strong>de</strong>nDruckerfarbraum erfolgen kann, da eine Beurteilungvon Farben auf <strong>de</strong>m Monitor nicht möglich ist.Die Grundlagen wie Farbprofile aufgebaut seinmüssen, wur<strong>de</strong> vom International Color Consortium(ICC) in Form einer Spezifikation festgehalten. Umfür eine möglichst optimale Farbwie<strong>de</strong>rgabe zusorgen, können die erstellten Farbprofile in eineDatei eingebettet wer<strong>de</strong>n, so dass diese an je<strong>de</strong>mOrt <strong>de</strong>r Welt nach gleichen Einstellungen gedrucktwer<strong>de</strong>n kann.Es fin<strong>de</strong>t also während <strong>de</strong>s Produktionsablaufsimmer eine Farbraumtransformation vom Quellfarbraum(Monitorfarbraum) in <strong>de</strong>n Zielfarbraum(Druckerfarbraum) statt. Die Umrechnung wirddabei in einem geräteunabhängigen Farbraum(zum Beispiel CIELab) durchgeführt.vorhan<strong>de</strong>n sind, aber nicht im Zielfarbraum dargestelltwer<strong>de</strong>n können? Diese Anpassung wirdals „Gamut Mapping“ bezeichnet und wird nachgenau vorgeschriebenen Regeln, <strong>de</strong>n sogenanntenRen<strong>de</strong>ring Intents, vorgenommen.Es existieren die vier Ren<strong>de</strong>ring Intends:1. wahrnehmungsorientiert (perzeptiv, fotorealistisch,perceptual),2. relativ farbmetrisch (relativ colorimetic),3. absolut farbmetrisch (absolut colorimetic),4. sättigungserhaltend (Saturation),die je nach Qualitätsanspruch ausgewählt wer<strong>de</strong>n.Um nachvollziehen zu können, wie generell <strong>de</strong>rVorgang <strong>de</strong>s Gamut Mappings unter Verwendungeines Ren<strong>de</strong>ring Intents abläuft, ist eine kurzeErklärung anhand <strong>de</strong>s wahrnehmungsorientiertenRen<strong>de</strong>ring Intents hilfreich.Color Matching Module (CMM)Die Umrechnung von einem Farbraum in <strong>de</strong>nan<strong>de</strong>ren wird durch ein spezielles Modul, <strong>de</strong>m ColorMatching Module durchgeführt. Hierbei han<strong>de</strong>lt essich um Software, die als Modul im Betriebssystemverankert ist.Gamut Mapping und Ren<strong>de</strong>ring IntentsDie Frage, die sich bei <strong>de</strong>r Umrechnung vomQuell- in <strong>de</strong>n Zielfarbraum ergibt, ist: Was passierteigentlich mit Farben, die zwar im QuellfarbraumFarbraumumrechnungDiese Umrechnung wird meist bei Bil<strong>de</strong>rn undFotos eingesetzt, da damit <strong>de</strong>r Gesamteindruck <strong>de</strong>rAbbildung erhalten bleibt. Die meisten Farben wiehier x1 und x2 wer<strong>de</strong>n so in <strong>de</strong>n kleineren Farbraumverschoben, dass die Abstän<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Farbenbeibehalten wer<strong>de</strong>n. Dadurch fällt <strong>de</strong>n Betrachterndie Verän<strong>de</strong>rung nach <strong>de</strong>m Gamut Mapping kaumo<strong>de</strong>r gar nicht auf.40


ICC-Profilerstellung in <strong>de</strong>r PraxisUm Profile erstellen zu können, müssen folgen<strong>de</strong>nVoraussetzungen erfüllt sein…… Kalibrierung bzw. Linearisierung <strong>de</strong>r zuprofilieren<strong>de</strong>n Systeme (Scanner, Monitor,Drucksystem …),… Verwendung einer Profilierungssoftware(zum Beispiel von XRite),... standardisierte Messvorlagen mit <strong>de</strong>nentsprechen<strong>de</strong>n Referenzwerten für diejeweiligen Geräte,… Messgeräte (Spektralfotometer)Die Profile wer<strong>de</strong>n mit Hilfe von ColormanagementSoftware erstellt. Dazu wer<strong>de</strong>n die Werte je<strong>de</strong>s <strong>de</strong>rMessfel<strong>de</strong>r durch ein Spektralfotometer erfasstund in <strong>de</strong>r Software mit <strong>de</strong>n Sollwerten bzw.Referenzfarbwerten verrechnet. Das Ergebnis ist dasGeräteprofil, das im Betriebssystem <strong>de</strong>s Rechnershinterlegt wer<strong>de</strong>n muss (Mac: ColorSync, Windows:ICM ab Windows 98).Die Messvorlagen sind in ihrem Aufbau und <strong>de</strong>rAnzahl <strong>de</strong>r Farbfel<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n jeweiligen Gerätetypangepasst. Eins <strong>de</strong>r umfangreichsten, das ECI2002 Target, besteht aus 1.485 Farbfel<strong>de</strong>rn mit„scrambled“ Layout entsprechend <strong>de</strong>r ISO Norm12642.Bei <strong>de</strong>r Profilerstellung muss beachtet wer<strong>de</strong>n,dass bei Än<strong>de</strong>rungen bestimmter Faktoren wieVerwendung einer an<strong>de</strong>ren Papierart o<strong>de</strong>r Farbeeines neues Profil erstellt wer<strong>de</strong>n muss.ProofsystemeDie Erstellung von Prüfdrucken (Proofs) ist für dieOptimierung und Kontrolle eines qualitativ hochwertigenReproduktionsprozesses unumgänglichgewor<strong>de</strong>n. Vor allem durch die Ansprüche <strong>de</strong>sColormanagements und <strong>de</strong>n digitalen Druckverfahrensind Proofsysteme immer wichtigergewor<strong>de</strong>n.Proofs dienen hauptsächlich zwei Zwecken:1. Überprüfung <strong>de</strong>r Farbwie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>s letztendlichenDruckverfahrens2. Überprüfung <strong>de</strong>r Richtigkeit von Stand undInhaltUm beim Druck eine Kontrollmöglichkeit vor<strong>de</strong>r eigentlichen Produktion zu haben, müssenProofs erstellt wer<strong>de</strong>n. Nur so können frühzeitigFehlerquellen ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n, die zum Beispielbei konventionellen Druckverfahren spätestens bei<strong>de</strong>r Film- bzw. Plattenerstellung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Andruckerkannt wor<strong>de</strong>n wären. Im <strong>Digitaldruck</strong> gibt es dabeidie Beson<strong>de</strong>rheit, dass <strong>de</strong>r Proof auf ein und <strong>de</strong>mselben Gerät wie <strong>de</strong>r spätere Fortdruck realisiertwer<strong>de</strong>n kann, da im <strong>Digitaldruck</strong> die „Auflage Eins“durchaus wirtschaftlich ist. Eine weitere aufwändigeund komplizierte Umrechnung in verschie<strong>de</strong>neFarbräume entfällt somit.Proofsysteme basieren hauptsächlich auf <strong>de</strong>mInkjet. Ein Grund liegt darin, dass ihr darstellbarerFarbraum immer größer sein muss als <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>rsimuliert wer<strong>de</strong>n soll. Derzeit sind Inkjetsysteme indiesem Bereich um Längen voraus. Nur sehr wenigeToner bzw. xerografisch basierte Systeme sind in <strong>de</strong>rLage eine ungefähre Annäherung zu erreichen. Hierspielt auch die Toleranz <strong>de</strong>r Systeme eine wichtigeRolle. Diese ist <strong>de</strong>rzeit für die Produktion bei <strong>de</strong>nelektrofotografischen Verfahrenzwar ausreichendgering, für Proofzwecke, bei<strong>de</strong>nen es aber auf geringsteAbweichungen und 100%-ige Genauigkeit ankommt,sind die Schwankungeneinfach noch zu hoch.<strong>Canon</strong> imagePROGRAF 9000 <strong>Canon</strong> imagePROGRAF 50041


Nutzung und Anwendung <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>sSeit Einführung <strong>de</strong>r ersten farbigen <strong>Digitaldruck</strong>systemeum 1995 hat sich technologisch wie auchim Denken sehr viel geän<strong>de</strong>rt. Betrachtet man <strong>de</strong>n<strong>Digitaldruck</strong> als ganzes, so wird man feststellen,dass dieser schon sehr lange existiert und ein Teilunseres Alltags ist. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>nke man hier andie Rechnungen von Versicherungen, Telefon etc.Dabei spielt es keine Rolle, bei welcher Versicherungo<strong>de</strong>r bei welchem Telefonanbieter man im Vertragsteht: Alle bedienen sich seit mehreren Jahrzehnten<strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s zur Erstellung <strong>de</strong>r Rechnungen.Alleine dieses sehr einfache Beispiel zeigt, dass wirheute ohne <strong>Digitaldruck</strong> auch wirtschaftlich wichtigeAspekte wie das Drucken einer großen Anzahl anRechnungen nicht mehr abbil<strong>de</strong>n könnten.Woher also kommt die teilweise sehr ausgeprägteAbwehrhaltung in unterschiedlichsten Bereichen?Ist es die Qualität? Sind es die Kosten? Worin liegtgenau das Problem?Betrachtet man einmal die Anwendungen <strong>de</strong>s<strong>Digitaldruck</strong>s in Kombination mit <strong>de</strong>n Anfängen<strong>de</strong>s farbigen <strong>Digitaldruck</strong>s, so stellt man fest, das zuBeginn, also um 1995, viele damalige <strong>Digitaldruck</strong>Dienstleister mit ihrem System <strong>de</strong>m Offsetdruckin kleinen und kleinsten Auflagen Konkurrenzmachen wollten. Dies ist zu dieser Zeit auch offenkommuniziert wor<strong>de</strong>n. In einigen wenigen Fällenhat dies auch funktioniert, es haben sich dann dieOperater als auch die Verkäufer tatsächlich mit<strong>de</strong>m Thema <strong>Digitaldruck</strong> i<strong>de</strong>ntifiziert. Aber hierbeihan<strong>de</strong>lt es sich wohl weniger um die Masse als umeinen verschwin<strong>de</strong>nd geringen Teil. Denn warumsonst schießen auch heute noch Berater undConsultants wie Pilze aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n?Doch eins nach <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren. Geht man nocheinmal einen Schritt zurück und betrachtet dieSegmente, die nach Auffassung <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong>Pioniere wirtschaftlich zu produzieren sind, so ließsich dies in vier Kategorien einteilen.Der größte Bereich war und ist <strong>de</strong>r Bereich ShortRun Color. Also Druckaufträge, die farbig sind unddamals nur in einer geringen Auflagenhöhe bismaximal etwa 1.000 Exemplaren gedruckt wur<strong>de</strong>n.Der zweite Bereich befasst sich mit <strong>de</strong>m Bereich<strong>de</strong>r variablen Daten. Die ersten Versuche, an<strong>de</strong>rskann man dies eigentlich nicht bezeichnen, warensehr einfach gestrickt. Zu Beginn war es auchnur möglich in bestehen<strong>de</strong> Inhalte sehr wenigeInformationen einzudrucken, in <strong>de</strong>r Regel nur inschwarz. Ein Austausch von Bil<strong>de</strong>rn war vor gut elfJahren im Rahmen einer Produktion nicht <strong>de</strong>nkbar.Der dritte Bereich beschrieb die heute erst langsamumgesetzte Technologie <strong>de</strong>s Printing-on-Demand,kurz POD, was genau genommen nichts an<strong>de</strong>res istals Short Run Color. Lediglich das Business Mo<strong>de</strong>llist ein <strong>de</strong>utlich an<strong>de</strong>res.Das letzte Segment war das Verteilte Drucken.Hierbei sollte Kun<strong>de</strong>n, die über mehrere Standorteverfügen, <strong>de</strong>r Gedanke schmackhaft gemachtwer<strong>de</strong>n, dass zwar die Daten verschickt wer<strong>de</strong>n,nicht aber die fertigen Drucke, das heißt, es solltevor Ort beim Kun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r unmittelbaren Nähegedruckt wer<strong>de</strong>n.Bei genauer Betrachtung sind dies Schlagworte,die heute nach über zehn Jahren immer nochAnwendung fin<strong>de</strong>n, aber mit aktuellen und heutenachvollziehbaren Argumenten verknüpft wer<strong>de</strong>nkönnen.42


<strong>Canon</strong> W6400 und W8400Wie ist es aber zu <strong>de</strong>m vermeintlich „schlechten“Ruf gekommen? Nun, die Antwort ist relativeinfach. Zu Beginn <strong>de</strong>s Farb-<strong>Digitaldruck</strong>s wur<strong>de</strong>dieser mit <strong>de</strong>r Qualität und <strong>de</strong>m Erscheinungsbild<strong>de</strong>s Offsetdrucks verglichen. Nicht nur das, einigeDienstleister haben sich soweit aus <strong>de</strong>m Fenstergelehnt, dass sie behaupteten sogar noch besserzu sein. Zu dieser Zeit bedarf es auch ohne einenProzessstandard Offsetdruck keiner großenAnstrengung ein in je<strong>de</strong>r Hinsicht wesentlichbesseres und vor allem stabileres Ergebnis imOffsetdruck zu erzielen. Diese Problematik hat sichbis heute grundlegend geän<strong>de</strong>rt. Hat es doch langegenug gedauert, bis sich <strong>de</strong>r Ruf <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>slangsam und allmählich zum ernst zu nehmen<strong>de</strong>nDruckverfahren entwickelt hat.Neben <strong>de</strong>n beschriebenen Bereichen <strong>de</strong>sProduktionsdrucks innerhalb <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s hatsich <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>s Large Format Printings, fastschon heimlich, enorm entwickelt. Die Zuwächseund die Qualität in diesem Bereich sind <strong>de</strong>r Art hoch,dass relativ viele Systeme aus diesem Segment in<strong>de</strong>r Lage sind, auch farbverbindliche Proofs zuerstellen. Damit sind auch Proofs von ganzenDruckbogen möglich, die für Drucker im Offsetdruckeine wertvolle Hilfe zur Farbabstimmung seinkönnen. Da nach immer größeren Systemengeforscht wird, hat sich das LFP, so die Kurzform fürLarge Format Printing, nicht nur in seiner Qualität<strong>de</strong>utlich gesteigert, son<strong>de</strong>rn auch seine Druckbreiteum ein Vielfaches vergrößert. Hier hat sich einneuer Begriff etabliert: Wi<strong>de</strong> Format Printing, o<strong>de</strong>rkurz WFP. Die genauen Grenzen von einem zumnächsten Bereich verlaufen. Eine genau festgelegteGrenze gibt es nicht.LFP und WFP wer<strong>de</strong>n auch in <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Zeitnoch große Wachstumspotentiale zugesagt. Diesist auch nicht weiter verwun<strong>de</strong>rlich, wenn man sichdas große Spektrum an Einsatzbereichen dieserSysteme vor Augen führt. Auch die Dimensionenspielen eine nicht unwichtige Rolle: WFP-Systemeerreichen eine Breite von bis zu mehreren Meternund ein sehr breites Spektrum an Substraten undTinten. Doch dazu später.43


Anwendungen heute und morgenBetrachtet man <strong>de</strong>n Markt <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>sheute, so kann man <strong>de</strong>utlich die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>reEntwicklung nachvollziehen.Wur<strong>de</strong> und wird das Drucken von variablen Daten alsdas Killerargument für <strong>de</strong>n <strong>Digitaldruck</strong> angesetzt.Es wird je<strong>de</strong>m einleuchtend sein, dass diese Art vonDruckjobs mit konventionellen Druckverfahren wiezum Beispiel <strong>de</strong>m Offsetdruck nicht umzusetzensind. Dennoch hat sich in Deutschland ein Tren<strong>de</strong>ntwickelt, <strong>de</strong>r in dieser Form für viele vor einigerZeit noch nicht vorhersehbar war: Das SegmentWeb-to-Print o<strong>de</strong>r auch W2P.Worum geht es hierbei? Web-to-Print setzt anverschie<strong>de</strong>nen Stellen an, um <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n einenerweiterten Service anzubieten. Der Kun<strong>de</strong> mussnun nicht mehr <strong>de</strong>n Weg zum Dienstleister suchen,son<strong>de</strong>rn kann bequem von seinem Computer-Arbeitsplatz aus die Drucke über das Internetbestellen. Hierzu gibt es eine Vielzahl an Varianten,die je nach Ausrichtung <strong>de</strong>s Unternehmens angebotenwer<strong>de</strong>n.Eine Variante ist, dass <strong>de</strong>r Dienstleister seinenKun<strong>de</strong>n eine Art Katalog anbietet, aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rKun<strong>de</strong> seine Dateien, in <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n dies PDF-Dateien sein, auswählen kann. In einer weiterenAusbaustufe hat <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> dann die Möglichkeit,mit Hilfe eines gewöhnlichen Druckprozesses(Druckertreiber) im Hintergrund auf seinemeigenen Rechner eine PDF-Datei zu erstellen unddirekt in das „Shop-System“ hochzula<strong>de</strong>n. Die PDF-Datei wird dabei mit festgelegten Settings erstellt, sodass bei <strong>de</strong>r Generierung <strong>de</strong>r Datei eigentlich nichtsmehr falsch laufen kann. In diesem Web-Shop,genau genommen ist dies nicht an<strong>de</strong>res, außer dassdie erfor<strong>de</strong>rlichen Daten für einen Druckauftragmit eingegeben wer<strong>de</strong>n müssen, gibt es weitereModule, die entwe<strong>de</strong>r ein automatisches Abrechneno<strong>de</strong>r aber ein Nachverfolgen <strong>de</strong>s Auftrags durch <strong>de</strong>nKun<strong>de</strong>n ermöglichen.An<strong>de</strong>re Varianten ermöglichen die Eingabe unddas Einsetzen von Texten und Bil<strong>de</strong>rn entwe<strong>de</strong>ran vorgegebenen Stellen o<strong>de</strong>r frei wählbarenPositionen. Ein typischer Vertreter hierzu sind dieFotobücher, die sich in <strong>de</strong>n letzten Monaten bzw.Jahren zu einem riesigen Potential bzw. Marktentwickelt haben. Doch wenn man sich unabhängigvon <strong>de</strong>r Anwendung selbst einmal Web-to-Printbetrachtet, worum han<strong>de</strong>lt es sich dabei eigentlich?Ein Blick auf die Grafik oben zeigt, dass es garkeinen Sinn macht, für Web-to-Print einen eigenenBereich zu schaffen. Web-to-Print ist im Prinzipnichts an<strong>de</strong>res, als eine, zugegebener Maßen sehreffektive Möglichkeit, <strong>de</strong>r Akquisition und teilweiseDatenauf- und vorbereitung für <strong>de</strong>n Druck. DieAufträge selbst kann man jetzt untereteilen in ShortRun Color, Printing-on-Demand o<strong>de</strong>r verteiltesDrucken. Denn <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> wird nicht merken, woseine Daten soeben zu Papier gebracht wer<strong>de</strong>n. Esbesteht mit Hilfe von Web-to-Print die Möglichkeitentsprechen<strong>de</strong> Filter zu <strong>de</strong>finieren, die es <strong>de</strong>m44


Dienstleister ermöglichen Druckaufträge innerhalbseiner eigenen Drucksysteme zu verteilen o<strong>de</strong>raber auch an völlig an<strong>de</strong>re Standorte dieser Welt zuschicken, um diese dann vor Ort auszudrucken. Zuguter Letzt gibt es auch bereits Lösungen, die dieRealisierung von variablen Daten ohne Problemeumsetzen können. Der Kun<strong>de</strong> ist dann also in<strong>de</strong>r Lage selbst Mailings zu erstellen und diese„irgendwo“ auszudrucken.Betrachtet man sich diese Ausführungen, diekeineswegs aus <strong>de</strong>r Luft gegriffen sind und auchkeine Zukunftsmusik mehr sind, so drängt sichdie Frage auf, ob die Pioniere <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>smit ihren Ansichten und I<strong>de</strong>en wirklich so verkehrtlagen. Die Antwort ist nein. Sie lagen nicht verkehrt.In vielen Regionen waren entwe<strong>de</strong>r die Kun<strong>de</strong>no<strong>de</strong>r aber die Dienstleister selbst noch nicht so weit,um genau diese erfor<strong>de</strong>rlichen, innovativen I<strong>de</strong>enzu entwickeln. Genau genommen sind die meistenheute noch nicht so weit.Es wird noch einige Zeit benötigen, bis <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong>seine Stärken in allen Möglichkeiten undSparten ausspielen kann und wird.Eine Betrachtung <strong>de</strong>r variablen Daten ist dabei sehrhilfreich.Die einfachste Art mit variablen Daten umzugehenist, in<strong>de</strong>m man gar nichts variabel hat. Damit ist manim Bereich <strong>de</strong>s bereits ausführlich angesprochenenShort Run Color. Der erste und <strong>de</strong>r letzte Druckunterschei<strong>de</strong>n sich nicht.AAAAAAWird man nun etwas flexibler, so gibt es alsnächsten Schritt die Versionisierung. Darunterversteht man, dass zum Beispiel Sprachen o<strong>de</strong>rMotive ausgetauscht wer<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lt sich hierbeiimmer um einen Auftrag, ähnlichen Umfang undin <strong>de</strong>r Regel gleichem Layout. Diese Aufträge sindVergleichbar mit einer PDF-Datei, die mehrereAAB BCCKomplexitätVolumen45


Ebenen hat und für <strong>de</strong>n Druckprozess verschie<strong>de</strong>neEbenen ein- bzw. ausgeblen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Im folgen<strong>de</strong>n Schritt spricht man über diePersonalisierung. Im Großen und Ganzen nichtsan<strong>de</strong>res als ein Serienbrief aus Microsoft ® OfficeWord, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>m hinlänglich bekannt sein dürfte.Hier wer<strong>de</strong>n eigentlich nur Adressen und Anre<strong>de</strong>nausgetauscht. Layout und Inhalt bleiben imWesentlichen gleich.Eine <strong>de</strong>r Königsdisziplinen im <strong>Digitaldruck</strong> ist ohneje<strong>de</strong>n Zweifel <strong>de</strong>r Transaktionsdruck. Hier wer<strong>de</strong>njährlich mehrere Milliar<strong>de</strong>n DIN A4 Seiten produziert,weiterverarbeitet, kuvertiert und versen<strong>de</strong>t. EineABCDE Funvorstellbar große Menge an Papier. Die Kunst liegthier darin, nicht nur die logistischen Anfor<strong>de</strong>rungenumzusetzen, son<strong>de</strong>rn auch die Drucksystemekontinuierlich produzieren zu lassen. Dazu gehörtvor allem, die gelieferten Datenströme zu erkennenund richtig zu interpretieren. Insbeson<strong>de</strong>re dieDatenkonvertierung in ein Datenformat, mit <strong>de</strong>mdas <strong>Digitaldruck</strong>system etwas verstehen kann,ist teilweise enorm aufwändig und wird nurvon wenigen Herstellern gut bzw. sehr gutbeherrscht. In <strong>de</strong>r Regel ist <strong>de</strong>r Transaktionsdrucknoch schwarz-weiß. Das mag daran liegen, dassentwe<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Datensätzen noch keine Farbinformationenvorhan<strong>de</strong>n sind, o<strong>de</strong>r aber daran,dass die hochproduktiven Drucksysteme, die in <strong>de</strong>rRegel von Rolle arbeiten um Geschwindigkeitenbis zu 1.000 Seiten pro Minute zu bedrucken, erstin <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren auch als Vollfarbsystemverfügbar sein wer<strong>de</strong>n. Auch die Umsetzungvon Werbeanteilen in freien Rechnungen o<strong>de</strong>rähnlichem wird zur Zeit nur sehr wenig umgesetzt.Denkt man in diesem Bereich an die unpersönlichenRechnungsbeileger, so ist hier einriesiges Verbesserungspotential, welches von <strong>de</strong>nmeisten Auftraggebern in diesem Bereich nochnicht genutzt wird.Die maximale Variabilität von Druckaufträgenerreicht man im Rahmen <strong>de</strong>r Individualisierung.ABCDE FGab es im Vorfeld nur dynamische Adressenund Anre<strong>de</strong>n, vielleicht noch wenige Bil<strong>de</strong>r bzw.Grafiken, so wer<strong>de</strong>n bei individualisierten Druckaufträgennahezu alle Seiten dynamisch gehalten,das heißt, dass je<strong>de</strong>r Adressat bzw. Empfängereines gedruckten Exemplares eine völlig an<strong>de</strong>reVersion erhält. Im Klartext be<strong>de</strong>utet das, dass nichtnur Adressen und Anre<strong>de</strong>n ausgetauscht wer<strong>de</strong>n,son<strong>de</strong>rn ganze Absätze, auch in formatierter Form,sowie Bil<strong>de</strong>r und Grafiken. Weiterhin ist es mit vielenSoftware-Lösungen bereits möglich Diagramme,wie sie aus Microsoft® Excel bekannt sind, ebenfallsanhand von Datensätzen dynamisch „on the fly“ zugenerieren. Damit bekommt <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong> ein fastunbegrenztes Betätigungsfeld und Möglichkeitenim Printbereich.Eine weitere Steigerung gibt es nur noch in <strong>de</strong>rDatenvorbereitung. Mussten bis vor einiger Zeitdie Daten noch mehr o<strong>de</strong>r weniger von Handaufbereitet wer<strong>de</strong>n, so gibt es heute Lösungen, dieeinen Teil o<strong>de</strong>r sogar die gesamte Aufbereitungübernehmen. Beispielhaft seien hier die PlanetPress Suite von Objectif Lune o<strong>de</strong>r Personal Effectvon XMPie zu nennen. Während Planet Press aus<strong>de</strong>m Transaktionsdruck kommt, stammt PersonalEffect aus <strong>de</strong>m grafischen Bereich. Dies wird schondaran <strong>de</strong>utlich, dass es Plug Ins für Adobe InDesigngibt, so dass <strong>de</strong>r Funktionsumfang von InDesign bei<strong>de</strong>r Gestaltung variabler Dokumente fast unlimitiertausgenutzt wer<strong>de</strong>n kann.Interessant ist hierbei die Entwicklung, dass durchviele Software-Tools nicht nur <strong>de</strong>r eigentliche46


Printbereich, son<strong>de</strong>rn auch an<strong>de</strong>re Medien mitabge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Sprach man bis vor kurzembei VDP noch von Variable Data Printing, somuss man immer mehr um<strong>de</strong>nken in RichtungVariable Data Publishing. Printing ist und wird eineUntergruppe <strong>de</strong>s Publishing sein und <strong>de</strong>mnachist ein massives Um<strong>de</strong>nken auch seitens <strong>de</strong>r<strong>Digitaldruck</strong> Dienstleister zwingend notwendig.Wieso aber um-<strong>de</strong>nken? Nun, betrachtet maneinmal <strong>de</strong>n Begriff Publishing etwas genauer: Wassteckt dahinter? Informationen zu Publizieren inForm von gedruckten Mailings ist das eine. Aberreicht das für die heutige Zeit aus? Wie stellt sich<strong>de</strong>r Wettbewerb auf? Wie bleibe ich bei meinenpotentiellen Neukun<strong>de</strong>n im Gedächtnis? Wie kannich meine Bestandskun<strong>de</strong>n halten? Eine Vielzahl anFragen, die, zumin<strong>de</strong>st im Ansatz, vielleicht mit Hilfe<strong>de</strong>s VD-Publishing beantwortet wer<strong>de</strong>n können.Hilfreich, um diese Gedanken nachzuvollziehen, istein mehrstufiges Mailing.Im ersten Schritt wer<strong>de</strong>n die Adressaten mit einere-Mail zu einer Web-Seite geführt. E-Mail wieauch die Web-Seite haben selbstverständlich einepersonalisierte Anre<strong>de</strong>. Die Datensätze hierzustammen aus einer Datenbank. Mit Hilfe dieserWeb-Seite kann sich nun je<strong>de</strong>r zum Beispiel zu einerReise anmel<strong>de</strong>n. Dazu wer<strong>de</strong>n Ziele, individuelleInteressen und Anreise abgefragt. Die gewonnenInformationen fließen zurück in die Datenbank undwer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n bereits bekannten Informationenverknüpft. Im nächsten Schritt wird nach <strong>de</strong>rReisebuchung, die ebenfalls per Internet realisiertwer<strong>de</strong>n kann, eine individuell nach <strong>de</strong>n Bedürfnissenund Wünschen <strong>de</strong>r Personen eine Broschüre erstellt,die genau die erfor<strong>de</strong>rlichen Informationen enthält.Als „Abfallprodukt“ könnte zum Beispiel ein Bahno<strong>de</strong>rFlugticket gedruckt wer<strong>de</strong>n. Da zu diesemZeitpunkt bereits die Reisedaten bekannt sind, istsogar möglich bereits eine Sitzplatzbelegung imZug o<strong>de</strong>r Flugzeug mit einzudrucken. Hiermit sindbereits drei Möglichkeiten genannt:1. e-Mail2. Internet bzw. Web-Seite3. <strong>Digitaldruck</strong>Möchte man nun noch ein weiteres Mediumeinbin<strong>de</strong>n, so kann man kurz vor Reisebeginn nochautomatisiert ein Fax an <strong>de</strong>n Empfänger schicken.Entwe<strong>de</strong>r um ihn an die Reise zu erinnern o<strong>de</strong>r imVorfeld um die Daten zu überprüfen. Letzt genannterSchritt kann auch über eine Webseite erfolgen.Aus diesen Ausführungen kann man erkennen, dassein bunter Medienmix nicht nur <strong>de</strong>nkbar, son<strong>de</strong>rnauch umsetzbar ist. Durch <strong>de</strong>r artige Aktionen wir<strong>de</strong>in Anbieter mit Sicherheit im Gedächtnis haftenbleiben!47


SchlusswortDer aufmerksame Leser wird erkennen, dass dieseBroschüre nur einen groben Überblick über dasgesamte Thema <strong>Digitaldruck</strong> geben kann.Es ist auch nicht Sinn und Zweck, je<strong>de</strong>s einzelneDetail zu beleuchten, son<strong>de</strong>rn einen umfassen<strong>de</strong>nÜberblick über die eingesetzten Verfahren undTechnologien zu geben. Auch soll <strong>de</strong>r Lesereine Vorstellung davon bekommen, welcheAnwendungen im <strong>Digitaldruck</strong> überhaupt sinnvollzu fertigen sind.Auch <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong> ist keine »Eierlegen<strong>de</strong>-Woll-Milch-Sau« <strong>de</strong>r Druckindustrie. Selbstverständlichgibt es Bereiche o<strong>de</strong>r Auftragstypen, die sich mit<strong>de</strong>m <strong>Digitaldruck</strong> einfach nicht sinnvoll im Sinne vonwirtschaftlich produzieren lassen. O<strong>de</strong>r wer wür<strong>de</strong>im <strong>Digitaldruck</strong> ein Telefonbuch von Berlin drucken?An<strong>de</strong>rerseits gibt es aber auch Druckaufträge o<strong>de</strong>rKampagnen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong> durchauseine sinnvolle Ergänzung <strong>de</strong>r konventionellenDruckverfahren sein kann und auch schon ist. Man<strong>de</strong>nke auch an die Vielzahl an Fotobüchern, dieje<strong>de</strong>n Tag bestellt und dann auch produziert wer<strong>de</strong>nmüssen. Dies ist ein Geschäftszweig, <strong>de</strong>r nicht fürje<strong>de</strong>n <strong>Digitaldruck</strong> Dienstleister umsetzbar ist. Dasist auch nicht wichtig und notwendig, trägt dieseSparte <strong>de</strong>nnoch dazu bei, dass <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong> anBo<strong>de</strong>n gewinnt, bekannter wird und vielleicht auchseinen Ruf in Verbindung mit »schlechter« Qualitätein bisschen aufpolieren kann.Auch im Business-Bereich trägt das SegmentPrinting-on-Demand, kurz PoD, <strong>de</strong>utlich zu einerVerbreitung <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s bei.Es bleibt abzuwarten, wie sich <strong>de</strong>r Transaktionsdruckim Bereich Farbe entwickeln wird und wie seineAkzeptanz, auch die Kosten betreffend, Einzughalten wird. In diesem Zusammenhang ist auch vonInteresse, in wie weit sich <strong>de</strong>r Transaktionsdruck und<strong>de</strong>r grafische Bereich aneinan<strong>de</strong>r annähern wer<strong>de</strong>n.Wird es weiterhin zwei, fast völlig von einan<strong>de</strong>rgetrennte Bereiche geben? O<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n die Bereicheim Sinne <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n zusammenwachsen?Egal wie sich <strong>de</strong>r <strong>Digitaldruck</strong> entwickeln wird – erwird sich entwickeln! Er wird in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>nJahren <strong>de</strong>utlich an Geschwindigkeit zunehmen,man <strong>de</strong>nke hier an die bereits sehr schnelllaufen<strong>de</strong>n Kodak Versamark Systeme mit über1.400 Seiten Vollfarbe pro Minute. Er wird noch<strong>de</strong>utlich besser und stabiler wer<strong>de</strong>n. Die erstenxerografischen Systeme sind bereits fast in <strong>de</strong>r Lage,Drucke nach <strong>de</strong>m Prozessstandard Offsetdruckzu drucken. Zugegebener Maßen drängt sich dieFrage auf, ob man sich auf eine Qualitätsdiskussioneinlassen sollte. Eigentlich ist dies <strong>de</strong>r falsche Weg,<strong>de</strong>nnoch wird ein Maß für die Qualität immer <strong>de</strong>rOffstedruck bleiben. Auch wenn heute längst nichtje<strong>de</strong>r Offsetdrucker sich nach <strong>de</strong>m ProzessstandardOffsetdruck richtet …48


Bild- und QuellennachweiseWir danken für die freundliche und hilfsbereite Mitwirkung, ohne die die vorliegen<strong>de</strong> Broschüre nicht zu realisierengewesen wäre. Das Copyright <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r und Inhalte liegt bei <strong>de</strong>n genannten Firmen und Personen.Diese Broschüre wur<strong>de</strong> mit freundlicher Unterstützung folgen<strong>de</strong>r Firmen verwirklicht:(in alphabetischer Reihenfolge)Hei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen AG, Kurfürsten Allee 65, Hei<strong>de</strong>lbergwww.hei<strong>de</strong>lberg.comAbbildungen auf folgen<strong>de</strong>n Seiten:27, 28, 29, 30Koenig & Bauer AG, Friedrich-Koenig-Str. 4, 97080 Würzburgwww.kba-print.<strong>de</strong>Abbildungen auf folgen<strong>de</strong>r Seite:29MAN Roland Druckmaschinen AG, Mühlheimer Straße 341, 63075 Offenbach / Mainwww.man-roland.<strong>de</strong>Abbildungen auf folgen<strong>de</strong>n Seiten:9, 29, 30Das Copyright alle an<strong>de</strong>ren Bil<strong>de</strong>r, Grafiken und Zeichnungen liegen bei <strong>de</strong>r <strong>Canon</strong> Deutschland GmbH o<strong>de</strong>r beimAutor dieser Broschüre.50


<strong>Canon</strong> Deutschland GmbHEuropark Fichtenhain A10D-47807 KrefeldTel.: 02151/345-0Fax: 02151/345-102www.<strong>canon</strong>.<strong>de</strong>© <strong>Canon</strong> Deutschland GmbH Oktober 2006

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