ElektrofotografieEin Großteil <strong>de</strong>r heutigen Kopierer, Laserdruckerund <strong>Digitaldruck</strong>systeme setzt die Xerografieals Technologie ein. Die Informationen wer<strong>de</strong>ndurch Bebil<strong>de</strong>rung einer mit einem Fotohalbleiterbeschichteten Trommel und Licht übertragen.Da die Trommel nicht speicherfähig ist, müssenbei je<strong>de</strong>r Trommelumdrehung die nachstehen<strong>de</strong>nsechs Arbeitsschritte durchgeführt wer<strong>de</strong>n. DerProzess läuft dabei immer in folgen<strong>de</strong>n sechsSchritten ab:1. AufladungZu Beginn wird die lichtempfindliche Trommeloberflächemittels einer sogenannten Koronagleichmäßig aufgela<strong>de</strong>n. Hierbei wird eineSpannung von mehreren tausend Volt positiv o<strong>de</strong>rnegativ auf die Halbleiteroberfläche aufgebracht.2. BelichtungEntsprechend <strong>de</strong>m Druckbild wird mit Hilfe einesLasers o<strong>de</strong>r von Light Emitting Dio<strong>de</strong>s (LEDs)die Trommel belichtet, so dass es teilweise zumAbfließen von Ladungen kommt. Hierbei sprichtman von »Schwarzschreibern«, wenn die zudrucken<strong>de</strong>n Stellen mit Licht beaufschlagt wer<strong>de</strong>nund von »Weißschreibern«, wenn die nichtdrucken<strong>de</strong>n Stellen »wegbelichtet« wer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong>Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. BeiSchwarzschreibern wer<strong>de</strong>n die Halbleitermaterialienweniger beansprucht, Weißschreiber sind in <strong>de</strong>rLage feinere und bessere Linien zu drucken.3. EntwicklungBei <strong>de</strong>r Entwicklung wird entsprechend <strong>de</strong>mLadungsbild Toner übertragen, wodurch das bisherunsichtbare (auch »latent« genannt) Bild erkennbarDas xerografische Verfahren6. Reinigung5. Fixierung4. Übertragung1. Aufladung2. Bebil<strong>de</strong>rung3. Entwicklung16
wird. Dazu wird <strong>de</strong>r Toner in einer entsprechen<strong>de</strong>nEinheit, meist Developer-Unit o<strong>de</strong>r Farbwerkgenannt, elektrostatisch aufgela<strong>de</strong>n. Die Aufladungist möglich, weil <strong>de</strong>r Toner in <strong>de</strong>r Elektrofotografiezu großen Teilen aus Kunststoff besteht. Wie manaus <strong>de</strong>m Physikunterricht noch weiß, kann sichKunststoff durch Reibung elektrostatisch aufla<strong>de</strong>n.Durch die erfolgte Aufladung <strong>de</strong>s Toners ist dieser in<strong>de</strong>r Lage sich an <strong>de</strong>m Magnetfeld <strong>de</strong>r Magnetwalzeanzulagern. Für <strong>de</strong>n Betrachter sieht dies ähnlicheiner Plüschwalze aus. Auch hierzu möge mansich an die Metallspäne aus <strong>de</strong>m Physikunterrichterinnern, die sich auf einem Blatt Papier entlang<strong>de</strong>r Feldlinien eines Magneten auf <strong>de</strong>r Unterseiteausrichten. Die Magnetwalze hat einen sehr genau<strong>Canon</strong> CLC5151<strong>de</strong>finierten, minimalenAbstand zur Halbleitertrommel o<strong>de</strong>r zum Halbleiterband,je nach <strong>de</strong>m, was zum Einsatz kommt.Mit Hilfe dieser Bauteile und <strong>de</strong>s aufgela<strong>de</strong>nenToners ist man nun in <strong>de</strong>r Lage, <strong>de</strong>n Toner an diegewünschten Stellen zu transportieren. Wie <strong>de</strong>rFachmann weiß, spricht man hier über wenigeµm Toleranz (1/1000 mm), wodurch auch <strong>de</strong>mLaien klar wer<strong>de</strong>n dürfte, dass es sich hier um sehrsensible Technik han<strong>de</strong>lt.4. ÜbertragungDie Tonerübertragung auf <strong>de</strong>n Bedruckstoff erfolgtdurch die Erzeugung von elektrischen Kräften. EineKorona, die sich hinter <strong>de</strong>m Bedruckstoff befin<strong>de</strong>t,sorgt für eine ausreichen<strong>de</strong> Anziehungskraft <strong>de</strong>sToners, so dass er sich von <strong>de</strong>r Trommel löst und auf<strong>de</strong>n Bedruckstoff anlagert.Hierbei ist zu beachten, dass <strong>de</strong>r Bedruckstoff auchfür die Elektrofotografie geeignet ist. Ist dieserzu feucht, so kommt es zu qualitativ schlechten»Ausdrucken«. Der Grund liegt dabei in <strong>de</strong>r zumEinsatz kommen<strong>de</strong>n Elektrizität. Ist das papier zufeucht, leitet es die anliegen<strong>de</strong> Spannung wesentlichbesser und es kommt zu »Abstoßungsreaktionen«<strong>de</strong>s Toners, das heißt, es wird »zu viel« übertragen,was fachlich eigentlich nicht ganz richtig ist. Ist dasPapier hingegen zu trocken, so wirkt es isolierendund die notwendige Spannung kommt nichtdurch <strong>de</strong>n Bedruckstoff hindurch. Das Ergebnis istwie<strong>de</strong>rum ein schlechter, wolkiger Ausdruck.Hierdurch wird <strong>de</strong>utlich, wie wichtig das »richtige«Material ist.17