QualitätsparameterBegriffe und Qualitätsfaktoren<strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>sIn diesem Kapitel wird auf be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Begriffeund Sachverhalte <strong>de</strong>s <strong>Digitaldruck</strong>s eingegangenund zugleich <strong>de</strong>ren Einfluss auf die Druckqualitätdargestellt. Beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit liegt dabeiauf <strong>de</strong>m Vorgang <strong>de</strong>r Rasterung, <strong>de</strong>r Simulation vonHalbtönen und <strong>de</strong>m Colormanagement.Doch vorab müssen einige Überlegungen zumThema Qualität angestellt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die Fragedie sich aufdrängt ist: Was genau ist Qualität bzw.anhand von was kann diese festgehalten wer<strong>de</strong>n?Feststeht, dass je<strong>de</strong>r Mensch ein eigenes undsomit subjektives Qualitäts- und Farbempfin<strong>de</strong>nbesitzt. Dieses kann mit <strong>de</strong>n Vorstellungenan<strong>de</strong>rer übereinstimmen, aber auch massiv davonabweichen.Ein Ansatzpunkt könnte darin liegen, die Qualitätzum Beispiel eines Druckerzeugnisses an <strong>de</strong>ssenWirkung zu messen. Das heißt, man verfolgt, ob<strong>de</strong>r gewünschte Effekt o<strong>de</strong>r das <strong>de</strong>finierte Ziel damiterreicht wor<strong>de</strong>n ist. Da dies aber wie<strong>de</strong>rum objektivnicht vergleichbar ist, entschei<strong>de</strong>t letztendlichimmer <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> bzw. Auftraggeber in jeglicherHinsicht über die Qualität von Druckerzeugnissen.Er ist immerhin <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r die Kosten hierfür zutragen hat.Trotz allem gibt es vor allem im Colormanagementgrundsätzliche Vorgaben, die als allgemeingültigeRichtlinien anerkannt wer<strong>de</strong>n und Anwendungfin<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>r visuellen Prüfung ist unteran<strong>de</strong>rem eine messtechnische Auswertung <strong>de</strong>rFarbwie<strong>de</strong>rgabe mittels Spektralphotometer o<strong>de</strong>rähnlichem möglich.RasterungAusgangspunkt <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Betrachtungen isteine fertige PDF-Datei. Diese muss, unabhängigdavon, auf welchem System (Computer-to-Film,Computer-to-Plate, Computer-to-Press etc.) sieausgegeben wer<strong>de</strong>n soll, zunächst durch einen RIPin druckbare Informationen übersetzt wer<strong>de</strong>n.Druckbar be<strong>de</strong>utet in diesem Fall, dass Texte undHalbtöne so umgesetzt wer<strong>de</strong>n müssen, dass <strong>de</strong>renInhalt nur durch schwarze und weiße Informationenwie<strong>de</strong>rgegeben wird. Diesen Vorgang bezeichnetBegriffe im Zusammenhangmit Raster34
man als Rasterung. Bestimmt wer<strong>de</strong>n kann diesedurch die Parameter Rasterweite, Rasterprinzip,Rasterwinkelung und Rasterpunktform.Bild und TextRasterweiteDiese gibt an, wie viele Rasterpunkte o<strong>de</strong>r besserRasterzellen pro Einheit (cm, inch) nebeneinan<strong>de</strong>rliegen können. Grundsätzlich gibt es zwar zwischen<strong>de</strong>n Rasterpunkten Zwischenräume, Rasterzellenhingegen stoßen direkt aneinan<strong>de</strong>r.Ein zu grobes Raster (=große Rasterpunkte) wirktstörend, ein zu kleines verursacht unnötig großeSpeichermengen.Eine Rasterweite bei <strong>de</strong>r das menschliche Auge beieinem normalen Leseabstand nicht mehr in <strong>de</strong>rLage ist die einzelnen Rasterpunkte voneinan<strong>de</strong>rzu trennen, ist eine Rasterweite ab L=60 Linien/cm.Dies ist auch <strong>de</strong>r Grund, warum <strong>de</strong>r Offsetdruckin <strong>de</strong>r Regel mit einem „60er“ Raster o<strong>de</strong>r feinerarbeitet. Analog dazu fin<strong>de</strong>t man häufig Wertebzw. Angaben in lpi. Dies ist nichts an<strong>de</strong>res alseine Umrechnung in Inch bzw. Zoll. In diesem Fallbe<strong>de</strong>utet dies:60 L/cm x 2,54 ≈ 152 lpi (Lines per Inch)Lpi ist nicht zu verwechseln mit dpi womit dieAuflösung (Informationsgehalt) von Bil<strong>de</strong>rngemeint ist. Lpi bezieht sich immer auf eine Angabezur Rasterweite.RasterpunktEin Rasterpunkt setzt sich aus vielen kleinenElementen zusammen. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei umsogenannte Pixel, die in einer Matrix (Rasterzelle)Dreidimensionale Rasterung bei zum Beispiel 8 Bitzusammen gefasst wer<strong>de</strong>n, wie dies in <strong>de</strong>r Abbildungauf Seite 34 dargestellt ist. Die Anzahl <strong>de</strong>rPixel pro Rasterpunkt ergeben die gewünschteHelligkeit <strong>de</strong>s Rasterpunktes. Hierbei muss manunterschei<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>n Rasterpunkten <strong>de</strong>sOffsetdruckes, die flächenvariabel sind und <strong>de</strong>nim <strong>Digitaldruck</strong> meist verwen<strong>de</strong>ten flächen- undhöhenvariablen Rasterpunkten, bei <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong>reinzelne Pixel mehrere sogenannte Graustufenannehmen kann. Dies ist dann wichtig undnötig, wenn die physikalische Auflösung einesDrucksystems, also die kleinste Pixelgröße nichtausreicht um genug Graustufen innerhalb einesRasterpunktes darstellen zu können. DiesesVerfahren wird in <strong>de</strong>r Regel bei allen Systemeneingesetzt, die eine Auflösung von 600 bis 1.200dpi haben. Erst bei etwa 2.400 dpi Auflösungwer<strong>de</strong>n die Pixel klein genug, um diese hohenAnfor<strong>de</strong>rungen zu erfüllen. Derzeit gibt es nureinen Hersteller im Markt, <strong>de</strong>r diese Technologieproduktionsreif anbietet.AuflösungDurch die darstellbare Pixelanzahl, die ein Ausgabesystemin <strong>de</strong>r Lage ist anzusteuern, wird <strong>de</strong>ssenAuflösungsvermögen <strong>de</strong>finiert. Je höher die Auflösung,<strong>de</strong>sto kleiner die Pixel. Und je kleiner diePixel, <strong>de</strong>sto feiner und schärfer die Darstellungeines Rasterpunktes. Angegeben wird dasAuflösungsvermögen in dpi (dots pro inch, wobei1 inch = 2,54 cm).Zur Ver<strong>de</strong>utlichung betrachte man das in <strong>de</strong>rAbbildung auf Seite 36 visualisierte Beispiel.Bei einem 60er Raster, ergibt sich gemäß <strong>de</strong>nRechnungen bei einer Auflösung von 600 dpi einePixelgröße von 42 µm. Erhöht man die AuflösungZweidimensionale Rasterung bei 1 Bit35