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Angela Borgwardt - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Politische Empfehlungen<br />

Frühe Selbstständigkeit <strong>der</strong> wissenschaftler/innen stärken<br />

Der mit <strong>der</strong> Einrichtung von Juniorprofessuren und Nachwuchsgruppenleitungen<br />

begonnene Weg, eine möglichst frühe Selbstständigkeit von<br />

Wissenschaftler/innen zu för<strong>der</strong>n, sollte fortgesetzt und ausgeweitet werden.<br />

Die frühere Unabhängigkeit verringert persönliche Abhängigkeiten<br />

in den Hierarchien <strong>der</strong> klassischen Ordinarienuniversität und stärkt damit<br />

die Innovationsfähigkeit <strong>der</strong> Hochschulen. Die Anzahl <strong>der</strong> abhängigen<br />

Mitarbeiter/innen und Assistent/innen sollte grundsätzlich reduziert und<br />

<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> selbstständig arbeitenden Nachwuchswissenschaftler/innen<br />

und Professor/innen erhöht werden. Wesentliche Aspekte sind dabei eine<br />

höhere Transparenz universitärer Prozesse, mehr Unterstützungsangebote<br />

in <strong>der</strong> Qualifizierungsphase (wie z. B. strukturierte Mentoringprogramme)<br />

sowie eine intensivere Zusammenarbeit und Vernetzung am Fachbereich.<br />

Tendenziell sollten an den Hochschulen überkommene Hierarchien abgebaut<br />

und mehr Teamstrukturen etabliert werden.<br />

Entwicklung eines deutschen modells vorantreiben<br />

Die Erfahrungen in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n geben wichtige Anregungen für die Gestaltung<br />

neuer Personalmodelle und Karrierewege an Hochschulen. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> jeweils unterschiedlichen Rahmenbedingungen können <strong>der</strong>en Lösungen<br />

jedoch nicht einfach auf Deutschland übertragen werden. Vielmehr muss<br />

nach einem spezifisch deutschen Weg gesucht werden, indem vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> eigenen kulturellen Traditionen und Strukturen verschiedene<br />

Modelle parallel erprobt und bewertet, gesetzlich verankert und schließlich in<br />

<strong>der</strong> Breite etabliert werden. Dies sollte schrittweise zunächst als Bottom-up-<br />

Prozess stattfinden, aus dem anschließend übergreifende Strukturen entwickelt<br />

werden. Zeitlich besteht hier allerdings ein gewisses Dilemma: Einerseits<br />

brauchen solche Reformprozesse vom ersten Modellversuch bis zur allgemeinen<br />

Einführung viel Zeit, an<strong>der</strong>erseits besteht ein starker Handlungsdruck:<br />

Die rasche Einleitung eines grundlegenden Paradigmenwechsels muss mit<br />

hoher Priorität verfolgt werden, damit die deutschen Hochschulen in Forschung<br />

und Lehre zukunftsfähig bleiben und auch auf dem internationalen<br />

Arbeitsmarkt für exzellente Wissenschaftler/innen mithalten können.<br />

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