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Werner Wiater - Hueber

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5Als Fazit lässt sich formulieren:Die Übertrittsreglungen und Übertrittsquoten der einzelnen Bundesländer sind nicht vergleichbarund damit auch nicht für eine Systemkritik verwendbar.3. Die unerfüllten Erwartungen der Bildungspolitik:Je empirischer die Bildungsforschung, desto schwieriger ihre praktische UmsetzungZur Erhellung des Problems und zur Schärfung des Problembewusstseins richtet sich heute derBlick immer mehr auf die empirische Bildungsforschung und die Wissenschaft. Wissenschaftheißt Wissen schaffen mit Hilfe anerkannter Forschungsmethoden und auf der Basis einer vorgängigenTheorie, die den Referenzrahmen für die Geltung einzelner Forschungsergebnisse darstellt;eine Vielzahl einzelner Erkenntnisse ist noch nicht Wissenschaft, alle Einzelerkenntnissemüssensich integrieren lassen in einen theoretischen Begründungszusammenhang.Die Übergänge vom Kindergarten in die Schule und diejenigen, die innerhalb der Schule erfolgen,bilden ein komplexes Phänomen aus institutionell-kontextuellen, interaktionalen und individuellenFaktoren. Infolgedessen ist damit zu rechnen, dass beim Thema „Transition“ mehrereund verschiedene, elaborierte Referenztheorien vorliegen. Als heute meistdiskutierte lassen sichausmachen:1.) der ökopsychologische/ökosystemische Ansatz von U. Bronfenbrenner, bei dem der Wechseleines Kindes an die Schule immer im Zusammenhang mit dem Mikrosystem (Elternhaus)und dem Mesosystem (Verwandtschaft, Freundeskreis, Gleichaltrigengruppe), dem Exosystem(Arbeitswelt) und dem Makrosystem (Gesellschaft/Familienpolitik, Gesetzgebung,gesellschaftliche Normen) sowie mit deren jeweiligen Elementen (Elternhaus: z. B. Beziehungder Eltern untereinander, zum Kind, zu den Geschwistern usw.) gesehen werden muss,in denen das Kind heranwächst. Der Übertritt eines Kindes an die Schule führt zu einer Umstrukturierungdes Systems, die Veränderungen innerhalb des Systems mit sich bringt. Sotritt neben das Elternhaus nun das Mikrosystem Schule mit seinen Normen, Anforderungenund Interaktionsformen, an das sich das Kind anpassen muss.2.) das kompetenzorientierte Systemmodell: Erweitert wird das Theoriemodell Bronfenbrennersdurch Aspekte der allgemeinen Systemtheorie, der Theorie kindlicher Kompetenzen und derTheorie zur Entwicklung von Kompetenzen in der Zeit (vgl. von R. C. Pianta, M. J. Cox, D.J. Walsh und andere). Diese Theoriemodelle fokussiert auf die Qualität der Beziehungen, diezwischen den Institutionen Kindergarten, Schule, Elternhaus und den Personen Lehrer, Kind,Mitschüler etabliert werden, deren wechselseitige Einflüsse auf die Kompetenzentwicklungdes Kindes wichtig sind und bei denen Kontinuität als bedeutsam erachtet wird.Nachgewiesenermaßen reagieren Bezugspersonen (z. B. Mutter, Vater, Geschwister, Verwandte)mit negativen Emotionen wenn der Schulwechsel des Kindes nicht ihren Erwartun-

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