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Ökostadt 2000 – Evaluierung - Ökostadt Graz

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GZ.: A 23 <strong>–</strong> K <strong>–</strong> 13/99-38<br />

.<br />

<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> <strong>–</strong> <strong>Evaluierung</strong><br />

Bericht (Gutachten)<br />

des <strong>Graz</strong>er Öko-Teams


Vorwort<br />

Bedeutung des <strong>Evaluierung</strong>sprozesses aus der Sicht der NGO Vertreterinnen im<br />

<strong>Graz</strong>er Öko-Team<br />

Mehr als 80 aktive Vereine und Gruppen prägen die Natur- und Umweltszene der Stadt <strong>Graz</strong>. So<br />

vielfältig ihre Ziele sind, so vielfältig sind auch ihre Leistungen, die sie engagiert und oft auch ehrenamtlich<br />

für eine nachhaltige Stadtentwicklung erbringen.<br />

Die Einladung zur Teilnahme am <strong>Evaluierung</strong>sprozess zur <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> im Rahmen der lokalen<br />

Agenda 21 wurde von vielen dieser NGO als Chance gesehen ihre fachspezifischen Erkenntnisse<br />

in die Beurteilung einfließen zu lassen. Die Ergebnisse der Subarbeitskreise sind zum Teil auch<br />

deutlich von diesem Informationspool geprägt. Neben der für eine Stadtverwaltung ohnehin schon<br />

ungewöhnlichen Absicht ihre Arbeit “von außen” evaluieren zu lassen, ist auch ein Paradigmenwechsel<br />

zu begrüßen, der diese professionelle Umweltarbeit nicht mehr als völlig unentgeltlich<br />

ansah, sondern auch durch eine entsprechende Förderungspolitik honoriert hat.<br />

In der realpolitischen/real-umweltpolitischen Bedeutung des <strong>Evaluierung</strong>sprozesses sehen die<br />

NGO folgende wichtige Faktoren:<br />

- Die Ergebnisse der Umweltpolitik werden transparent und quantifizierbar.<br />

- Die Überprüfungsergebnisse der einzelnen Nachhaltigkeitsparameter sind sehr gut geeignet<br />

politische Zielformulierungen zu modifizieren und sollten genutzt werden.<br />

- Die Bearbeitung der Themen durch die interdisziplinären Subarbeitskreise brachte interessante<br />

Empfehlungen für ganzheitlich vernetzte Strategien und aktualisierte Nachhaltigkeitsparameter.<br />

- Der <strong>Evaluierung</strong>sprozess selbst setzt neue Impulse in der Zusammenarbeit der Gruppierungen<br />

untereinander und mit den Behörden.<br />

Die NGO-Vertreterinnen im <strong>Graz</strong>er Öko-Team<br />

Dr.Romana Puxkandl-Ull Mag. Andrea Wieser-Gössinger


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung.......................................................................................................................................7<br />

2 Prozessbeschreibung...................................................................................................................9<br />

3 Ergebnisse..................................................................................................................................15<br />

3.1 Nachhaltigkeitsparameter.......................................................................................................15<br />

3.1.1 Luft ...................................................................................................................................24<br />

3.1.2 Wasser.............................................................................................................................27<br />

3.1.3 Boden...............................................................................................................................36<br />

3.1.4 Lärm.................................................................................................................................39<br />

3.1.5 Energie und Klima...........................................................................................................43<br />

3.1.6 Verkehr.............................................................................................................................49<br />

3.1.7 Abfall................................................................................................................................53<br />

3.1.8 Natur und Grünraum........................................................................................................57<br />

3.2 Maßnahmen............................................................................................................................59<br />

3.2.1 Aktionsprogramm 1 <strong>–</strong> Private Haushalte.........................................................................59<br />

3.2.2 Öffentliche Einrichtungen.................................................................................................60<br />

3.2.3 Aktionsprogramm 3 <strong>–</strong> Betriebe........................................................................................61<br />

3.2.4 Aktionsprogramm 4 <strong>–</strong> Landwirtschaft..............................................................................64<br />

3.2.5 Aktionsprogramm 5 <strong>–</strong> Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung.........65<br />

3.2.6 Aktionsprogramm 6 <strong>–</strong> Altlasten........................................................................................66<br />

3.2.7 Aktionsprogramm 7 <strong>–</strong> Verkehr.........................................................................................66<br />

3.2.8 Aktionsprogramm 8 <strong>–</strong> Lärm.............................................................................................68<br />

3.2.9 Aktionsprogramm 9 <strong>–</strong> Energie und Klimaschutz.............................................................69<br />

4 Ausblick und Strategie................................................................................................................71<br />

4.1 Ausblick...................................................................................................................................71<br />

4.1.1 Nachhaltigkeitsparameter................................................................................................71<br />

4.1.2 Maßnahmen/Aktionsprogramme.....................................................................................71<br />

4.2 Strategie..................................................................................................................................72<br />

5 Anhang Maßnahmen ..................................................................................................................74<br />

Aktionsprogramm 1- Private Haushalte............................................................................................75<br />

Aktionsprogramm 2- Öffentliche Einrichtungen................................................................................90<br />

Aktionsprogramm 3- Betriebe.........................................................................................................104<br />

Aktionsprogramm 4- Landwirtschaft...............................................................................................122


Aktionsprogramm 5- Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung..........................128<br />

Aktionsprogramm 6- Altlasten.........................................................................................................134<br />

Aktionsprogramm 7- Verkehr..........................................................................................................138<br />

Aktionsprogramm 8- Lärmminderung und Lärmvermeidung ........................................................154<br />

Aktionsprogramm 9- Schutz der Erdatmosphäre...........................................................................161<br />

4


Verzeichnis der Abkürzungen<br />

Verzeichnis der im Text verwendeten Abkürzungen<br />

ARGE .......................... Arbeitsgemeinschaft<br />

BauG ........................... Baugesetz<br />

CKW ........................... Chlor-Kohlenwassertsoffe<br />

CO .............................. Kohlenmonoxid<br />

CO2 ............................. Kohlendioxid<br />

CPC ............................ Cleaner Production Center<br />

CSB ............................ Chemischer Sauerstoffbedarf<br />

dB(A) .......................... „A-bewerteter Schalldruckpegel“ in Dezibel<br />

E-Fahrzeug ................. Elektrofahrzeug<br />

EVU ............................ Elektroversorgungsunternehmen<br />

EW .............................. Einwohner<br />

FA ............................... Fachabteilung<br />

FCKW ......................... Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe<br />

Fläwi ........................... Flächenwidmungsplan<br />

GAST .......................... <strong>Graz</strong>er Anrufsammeltaxi<br />

GBG ............................ <strong>Graz</strong>er Grün- und Baulandsicherungs GmbH.<br />

GEA ............................ <strong>Graz</strong>er Energieagentur<br />

GIVE ........................... <strong>Graz</strong>er Integrierte Verkehrsentwicklung<br />

GVB ............................ <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe<br />

HFKW ......................... teilfluorierte Kohlenwasserstoffe<br />

Inst. ............................. Institut<br />

IPPC ........................... Industrial Pollution Prevention Control<br />

KEK ............................. Kommunales Energiekonzept<br />

KEK-BI ........................ KEK-Bildungsinitiative<br />

Kfz ............................... Kraftfahrzeug<br />

kWh ............................ Kilowattstunde<br />

Lkw ............................. Lastkraftwagen<br />

MIV ............................. Motorisierter Individualverkehr<br />

NGO ............................ Non Governement Organisation (Nichtregierungsorganisationen)<br />

NOx ............................. Stickstoffoxide<br />

ÖPNV .......................... Öffentlicher Personennahverkehr<br />

5


Verzeichnis der Abkürzungen<br />

ÖS <strong>2000</strong> ....................... <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong><br />

ÖV ............................... Öffentlicher Verkehr<br />

Pkw ............................. Personenkraftwagen<br />

PM .............................. Schwebstaubkonzentration nach dem PM-10 Standard<br />

SA ............................... Subarbeitskreis<br />

SO2 ............................. Schwefeldioxid<br />

SPG ............................ Sachprogramm Grünaum<br />

Stek ............................. Stadtentwicklungskonzept<br />

SUP ............................ Strategische Umweltplanung<br />

t/a ................................ Tonnen pro Jahr<br />

TJ ................................ Terra Joule (10 12 Joule)<br />

UIS .............................. Umweltinformationssystem<br />

VERA .......................... Verdachtsflächen- und Altlastenverzeichnis <strong>Graz</strong>er Betriebsstandorte<br />

verw. ........................... verwertbar<br />

VO ............................... Verordnung<br />

VOC ............................ Volatile Organic Carbon (flüchtige Kohlenwasserstoffe)<br />

VwGh .......................... Verwaltungsgerichtshof<br />

WH .............................. Wirtschaftshof<br />

ZHG ............................ zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />

ZWHS ......................... Zentralwasserversorgung Hochschwab Süd GmbH.<br />

6


Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

Der Stadt <strong>Graz</strong> steht mit dem Programm "<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> <strong>–</strong> Auf dem Weg zu einer nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung in <strong>Graz</strong>" ein integriertes Konzept zur Verfügung, um die zahlreichen Aspekte der<br />

verschiedenen umweltrelevanten Themen, Probleme und Rahmenbedingungen in der kommunalen<br />

Umweltpolitik berücksichtigen zu können. Das Programm wurde am 6. Juli 1995 einstimmig im<br />

<strong>Graz</strong>er Gemeinderat beschlossen und der Prozess einer breiten und konzentrierten Umsetzung<br />

begonnen.<br />

Neue Qualität der Umweltpolitik<br />

Die Idee dieses Sachprogrammes Umwelt ist es, eine neue Qualität in der Umweltpolitik auf kommunaler<br />

Ebene zu erreichen. Der klassische Begriff von Umweltpolitik als Sicherung oder Wiederherstellung<br />

einer für die menschliche Gesundheit notwendigen Güte der Umweltmedien Boden,<br />

Luft und Wasser, sowie als Naturschutz, d.h. dem Erhalt von schützenswerten Landschaftsteilen<br />

oder Naturdenkmälern, soll erweitert werden und in eine vorsorgende Umweltpolitik münden. Deren<br />

wesentliches Kennzeichen besteht darin, (weitere) Umweltschäden und Beeinträchtigungen<br />

des ökologischen Gleichgewichtes gar nicht erst entstehen zu lassen.<br />

Eine hundertprozentige Vorsorge im Sinne einer Eliminierung jeglicher Umweltbeeinträchtigung ist<br />

jedoch nicht möglich, da menschliches Handeln immer gestaltend in die Umwelt eingreift. Dazu<br />

kommt der Umstand, dass selbst das strikteste Einhalten der nach dem Stand des Wissens umweltfreundlichsten<br />

Technik nachteilige (Spät)Folgen zeigen kann. Dennoch, es geht um den Wechsel<br />

in der Wahrnehmung der Lösungsmöglichkeiten von Umweltproblemen mittels Sanierungs- und<br />

Reparaturphilosophien (wie es die sog. "end of pipe"-Technologien sind) zu einer nachhaltigen<br />

Strategie (repräsentiert z.B. durch "clean technologies").<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltige Entwicklung verlangt von uns, dass wir das Kapital, welches unsere Umwelt darstellt,<br />

nur in dem Ausmaß belasten, in dem es ersetzt und erneuert werden kann. Für erneuerbare Ressourcen<br />

bedeutet dies, dass die Wasser- und Energiemengen, die nötig sind, um sie wieder zu<br />

ersetzen, vorhanden sein müssen. Nicht erneuerbare Ressourcen dürfen nicht schneller konsumiert<br />

werden, als erneuerbare Alternativen sie ersetzen können. Die Emissionen dürfen nicht das<br />

Ausmaß übersteigen, das die Selbstreinigungs- und -heilungsprozesse in Luft, Wasser oder Boden<br />

verarbeiten können.<br />

Nachhaltige Entwicklung setzt die Sorge um die menschliche Gesundheit, die Einhaltung von Umweltstandards,<br />

welche vollständiges körperliches, psychisches und soziales Wohlergehen des<br />

Menschen (WHO-Definition von Gesundheit) garantieren, voraus. Dazu gehört auch die Erhaltung<br />

des tierischen und pflanzlichen Lebens in seiner Artenvielfalt.<br />

Diese hochgesteckten Ziele können nicht durch ein einmaliges Schaffen objektiver Bedingungen<br />

alleine, wie z.B. der Vorschreibung von Schadstoffimmissionsgrenzwerten oder dem Verbot gewisser<br />

Substanzen, erreicht werden. Nötig sind kreative Prozesse auf lokaler Ebene, in dem die Aktivitäten,<br />

die das städtische Ökosystem stärken, gefördert werden und Vorgänge, die es aus dem<br />

Gleichgewicht bringen, rasch identifiziert und in der Folge eingestellt werden. In diese Prozesse<br />

sollen die EntscheidungsträgerInnen im Magistrat ebenso wie die BürgerInnen der Stadt eingebunden<br />

sein.<br />

7


Einleitung<br />

Lokale Agenda 21<br />

Das Sachprogramm „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“ stellt eine Konkretisierung der Agenda 21, des zentralen Dokumentes<br />

der UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro 1992 für <strong>Graz</strong> dar, die sich als umfassendes<br />

Aktionsprogramm für den Übergang in das 21. Jahrhundert versteht.<br />

Im Jahr 1996 wurde die Stadt <strong>Graz</strong> dafür von der 1994 gegründeten Initiative "European Sustainable<br />

Cities and Towns" als erste „zukunftsbeständige Stadt Europas“ mit dem „European Sustainable<br />

City Award“ ausgezeichnet.<br />

<strong>Evaluierung</strong><br />

Mit dem Beschluss des Umweltsachprogrammes „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> <strong>–</strong> Auf dem Weg zu einer nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung in <strong>Graz</strong>“ durch den <strong>Graz</strong>er Gemeinderat wurde das <strong>Graz</strong>er Umweltamt<br />

mit der Gründung des „<strong>Graz</strong>er Öko-Teams“ beauftragt.<br />

Das „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ setzt sich unter der Leitung des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes aus je einem(r)<br />

VertreterIn der Technischen Universität <strong>Graz</strong>, der Karl-Franzens Universität <strong>Graz</strong> sowie dem Umweltschutzkoordinator<br />

der Stadt <strong>Graz</strong> und dem Naturschutzbeauftragten für die Stadt <strong>Graz</strong>, dem<br />

Leiter des Gesundheitsamtes, dem Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Stadterhaltung, einem(r)<br />

VertreterIn des Wirtschaftshofes, dem Umweltanwalt des Landes Steiermark, dem Umweltkoordinator<br />

des Landes Steiermark, dem Leiter der Fachabteilung Ia der Steiermärkischen Landesregierung<br />

und einem(r) VertreterIn der <strong>Graz</strong>er Umweltorganisationen zusammen.<br />

Das „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ hat nach Vorbereitung der <strong>Evaluierung</strong>sunterlagen durch externe GutachterInnen<br />

den Fortschritt der Zielvorgaben des Umweltsachprogrammes „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“ zu<br />

begutachten und zu bewerten und den Endbericht über den Umweltstadtrat dem Umweltausschuss<br />

vorzulegen. Der Bürgermeister und der Umweltstadtrat legen sodann gemeinsam dem<br />

Gemeinderat einen entsprechenden Bericht vor.<br />

Diese <strong>Evaluierung</strong>en und die entsprechenden Berichte sollen alle drei Jahre erfolgen.<br />

8


Prozessbeschreibung<br />

2 Prozessbeschreibung<br />

Die Gründung des „<strong>Graz</strong>er Öko-Teams“ erfolgte unter Anwesenheit aller per Gemeinderatsbeschluss<br />

festgesetzten Mitglieder mit der konstituierenden Sitzung am 14. Jänner 1999.<br />

Öko-Team-Mitglied<br />

SR DI Dr. Karl Niederl<br />

(Vorsitzender)<br />

Abteilungsvorstand des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes<br />

DI Johannes Edegger Wirtschaftshof der Stadt <strong>Graz</strong><br />

Dr. Johann Eder Umweltschutzkoordinator der Stadt <strong>Graz</strong><br />

Mag. Andrea Gössinger-Wieser NGO-Beauftragte (Stv.), Klimabündnis<br />

Ao.-Univ. Prof. Dr. Hans-Ludwig Holzer Karl-Franzens Universität <strong>Graz</strong><br />

Dr. Josef Künstner Abteilungsvorstand des <strong>Graz</strong>er Gesundheitsamtes<br />

DI Hansjörg Luser Abteilungsvorstand des Amtes für Stadtentwicklung<br />

und Stadterhaltung<br />

HR DI Norbert Perner Abteilungsvorstand der Fachabteilung Ia des<br />

Amtes der Steiermärkischen Landesregierung<br />

Dr. Liliane Pistotnig Umweltanwaltschaft des Landes Steiermark<br />

Dr. Romana Puxkandl-Ull NGO-Beauftragte, Haus der Baubiologie<br />

O.-Univ. Prof. DI Dr. Helmut Renner TU-<strong>Graz</strong><br />

WHR Dr. Manfred Rupprecht Umweltkoordinator des Landes Steiermark<br />

Dr. Wolfgang Windisch Naturschutzbeauftragter für die Stadt <strong>Graz</strong><br />

Zusätzlich wurden Hr. SR DI Heinz Rosmann (Mag. Abt. 14 <strong>–</strong> Stadtplanungsamt) sowie Hr. DI<br />

Manfred Hönig (Mag. Abt. 10-Stadtbaudirektion, Verkehrsreferat) aufgrund ihrer Kompetenz in den<br />

Bereichen Raumordnung bzw. Verkehr eingeladen, am „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ mitzuwirken.<br />

Die Vertreter der Technischen Universität <strong>Graz</strong> und der Karl-Franzens Universität wurden durch<br />

die jeweiligen Rektoren in das „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ entsandt.<br />

Die beiden Vertreterinnen der <strong>Graz</strong>er NGO wurden in einer demokratischen Abstimmung unter den<br />

<strong>Graz</strong>er Umweltorganisationen ausgewählt, die Anliegen der Organisationen im „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“<br />

zu vertreten.<br />

9


Prozessbeschreibung<br />

Im Rahmen der konstituierenden Sitzung wurde beschlossen, entsprechend den im Programm<br />

<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> genannten Nachhaltigkeitsparametern Subarbeitskreise zu bilden. Aufgabe dieser<br />

Arbeitsgruppen war die Erhebung und Bewertung der für die <strong>Evaluierung</strong> notwendigen Daten, sowie<br />

die Bewertung des Umsetzungsgrades der im Programm genannten Maßnahmen. Darüber<br />

hinaus sollten eine Neuausrichtung der existierenden Parameter bzw. zusätzliche Parameter sowie<br />

neue Maßnahmenvorschläge diskutiert werden. Die Endberichte der Subarbeitskreise wurden dem<br />

„<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ am 2. August 1999 zur endgültigen Begutachtung vorgelegt und bildeten die<br />

Basis für den vorliegenden Bericht an den <strong>Graz</strong>er Gemeinderat.<br />

Im Sinne einer breiten Beteiligung am <strong>Evaluierung</strong>sprozess und der damit verbundenen objektiven<br />

Beurteilung des Programmes, das in seiner Konzeptionierung einer Lokalen Agenda 21 entspricht,<br />

wurden in einer entsprechenden Aussendung des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes alle <strong>Graz</strong>er NGO, die für<br />

den jeweiligen Bereich zuständigen Abteilungen des Magistrates und des Amtes der Steiermärkischen<br />

Landesregierung sowie VertreterInnen der Wirtschaft eingeladen, sich am Prozess durch<br />

aktive Mitarbeit in den Subarbeitskreisen zu beteiligen. Der Aufruf an die <strong>Graz</strong>er NGO erfolgte zusätzlich<br />

durch deren demokratisch gewählte Vertreterinnen im „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“, Fr. Dr. Romana<br />

Puxkandl-Ull und Fr. Mag. Andrea Gössinger-Wieser.<br />

Insgesamt wurden unter der Leitung von MitarbeiterInnen des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes 6 Arbeitskreise<br />

gebildet:<br />

Subarbeitskreis 1<br />

Boden, Luft, Wasser<br />

Leitung DI Dr. Werner Prutsch<br />

Organisation des <strong>Evaluierung</strong>sprozesses des Programmes "<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>"<br />

Subarbeitskreis 2<br />

Verkehr, Lärm<br />

Leitung SR DI Johann Ofner<br />

Moderation DI Werner Rosinak<br />

<strong>Graz</strong>er Ökoteam<br />

Vorsitz SR DI Dr. Karl Niederl<br />

Subarbeitskreis 3<br />

Energie, Kek<br />

Leitung DI Karl-Heinz Lesch<br />

Studie Prof. Grossmann<br />

Subarbeitskreis 4B<br />

Betrieblicher Abfall<br />

Leitung Ing. Daniela List<br />

Moderation DI Andrea Grabher<br />

Subarbeitskreis 4<br />

Abfall, Natur u. Grünraum<br />

Leitung Ing. Daniela List<br />

Subarbeitskreis 4P<br />

Abfall Private Haushalte<br />

Leitung Ing. Daniela List<br />

Moderation DI Andrea Grabher<br />

An den insgesamt 24 Arbeitssitzungen im Zeitraum zw. Februar-Juli 1999 nahmen in Summe 68,<br />

im Folgenden genannte, VertreterInnen verschiedener Institutionen teil:<br />

TeilnehmerInnen Subarbeitskreis Institution<br />

Susanne Bauer SA 4B Arbeiterkammer<br />

Hannes Binder SA 1 Magistrat <strong>Graz</strong>, Umweltamt<br />

Subarbeitskreis 4G<br />

Natur und Grünraum<br />

Leitung Mag. Jutta Heger<br />

Moderation DI Andrea Grabher<br />

10


Prozessbeschreibung<br />

TeilnehmerInnen Subarbeitskreis Institution<br />

Manfred Brandl SA 2 FAIRkehr<br />

Thomas Czerwinka SA 1, SA 4G WWF<br />

Johannes Edegger SA 4B, SA 4P Wirtschaftshof<br />

Johann Eder SA 4G Umweltschutzkoordinator<br />

Helmut Gekle SA 4P Bundespolizeidirektion-<strong>Graz</strong><br />

Andrea Gössinger-Wieser SA 1, SA 2, SA 3 Klimabündnis Steiermark<br />

Andrea Grabher SA 4 TU-<strong>Graz</strong> (Moderation)<br />

Dagmar Grage SA 4G ARGE Müllvermeidung<br />

Manfred Grubbauer SA 4B A.S.A<br />

Peter Gspaltl SA 1-4 Magistrat <strong>Graz</strong>, Umweltamt<br />

Gabriele Hasenschwandtner SA 4G Öko-Service<br />

Jutta Heger SA 4G Magistrat <strong>Graz</strong>, Umweltamt<br />

Gerhard Hiebler SA 4B Neckermann-Versand<br />

Wilhelm Himmel SA 4P Amt der Stmk. Landesregierung,<br />

FA 1c<br />

Michael Hochreiter SA 1 Amt der Stmk. Landesregierung,<br />

FA 1a<br />

Manfred Hönig SA 2 Magistrat <strong>Graz</strong>, A10-<br />

Verkehrsreferat<br />

Hans Jaklitsch SA 4B Wirtschaftskammer<br />

Helmut Jauk SA 2 Amt d. Stmk. Landesregierung,<br />

FA 2b<br />

Edith Kainz SA 4P Beschaffungsamt<br />

Ingrid Kaltenegger SA 4B Cleaner Production Center Austria<br />

Thomas Kern SA 4G Verein Naturerlebnispark<br />

Peter Köck SA 4G Inst. f. Naturschutz <strong>Graz</strong><br />

Karl Koller SA 2 Magistrat <strong>Graz</strong>, A10-<br />

Verkehrsreferat<br />

Gerd Kronheim SA 2 Bicyle<br />

Helga Kropiunigg SA 4G Österr. Naturschutzbund<br />

Karl Heinz Lesch SA 3 Magistrat <strong>Graz</strong>, Umweltamt<br />

Daniela List SA 4B, SA 4P Magistrat <strong>Graz</strong>, Umweltamt<br />

Werner Lackner SA 2 ARGE Luft-Lärm<br />

11


Prozessbeschreibung<br />

TeilnehmerInnen Subarbeitskreis Institution<br />

Harald Leutschacher SA 4B Amt der Stmk. Landesregierung,<br />

FA 1c<br />

Hansjörg Luser SA 2 Magistrat <strong>Graz</strong>, A10/7-Amt für<br />

Stadtentwicklung und Stadterhaltung<br />

Michael Mandl SA 2 Amt d. Stmk. Landesregierung,<br />

FA 2b<br />

Jelva Mang SA 1 Österr. Wasserschutzwacht<br />

Ruth Masser SA 4P WH - Müllberatungsstelle<br />

Erik Moderegger SA 3 Greenpeace<br />

Johannes Muhr SA 2 ARGUS/GO<br />

Matthias Neitsch SA 4P ARGE Müllvermeidung<br />

Johann Ofner SA 2 Magistrat <strong>Graz</strong>, Umweltamt<br />

Maria Panholzer SA 1 Magistrat <strong>Graz</strong>, Kanalbauamt<br />

Doris Pölt SA 1 WWF<br />

Dietlind Proske SA 4G Amt der Stmk. Landesregierung,<br />

RA 6<br />

Gertraud Prügger SA 4g Österr. Naturschutzbund<br />

Werner Prutsch SA 1 Magistrat <strong>Graz</strong>, Umweltamt<br />

Romana Puxkandl-Ull SA 1, SA 3, SA 4G Haus der Baubiologie<br />

Harald Ragger SA 3 <strong>Graz</strong>er Energieagentur<br />

Franz Reichl SA 2 Amt d. Stmk. Landesregierung,<br />

FA 1a<br />

Josef Rogl SA 4G Magistrat <strong>Graz</strong>, A14-<br />

Stadtplanungsamt<br />

Werner Rosinak SA 2 Rosinak & Partner ZT GmbH,<br />

Wien<br />

Heinz Rosmann SA 1 Magistrat <strong>Graz</strong>, Stadtplanungsamt<br />

Bernhard Sackl SA 4G Österreichischen Alpenverein<br />

Jan Sage SA 4B Stenum<br />

Josef Saurer SA 4B Saubermacher<br />

Andreas Schopper SA 1 Amt der Stmk. Landesregierung,<br />

FA 1a<br />

Berthold Schleich SA 4 ARGE Müllvermeidung<br />

12


Prozessbeschreibung<br />

TeilnehmerInnen Subarbeitskreis Institution<br />

Andreas Solymos SA 2 GVB<br />

Franz Sölkner SA 1<br />

Thomas Ster SA 4G Mag. Abt. 10/5 - Stadtgartenamt<br />

Dieter Strobl SA 1 Mag. Abt. 10/6 - Stadtvermessungsamt<br />

Viola Thalhammer SA 4G ERDE - Inst. f. Ökopädagogik<br />

Richard Trampusch SA 4B, SA 4P AEVG<br />

Ketlin Velt SA 2 ARGE Luft-Lärm<br />

Barbara Waldner SA 3 Greenpeace<br />

Lucia Waldhör SA 4B Wirtschaftskammer<br />

Gottfried Weißmann SA 1, SA 2, SA 4G ARGE Luft-Lärm<br />

Wolfgang Windisch SA 4G Mag. Abt. 10 - Stadtbaudirektion<br />

Helmut Werner SA 1 <strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG<br />

Birgit Zelinka SA 2, SA 4G Magistrat <strong>Graz</strong>, A10/1-Straßenund<br />

Brückenbauamt<br />

Die Arbeit in den Subarbeitskreisen kann aufgrund des Engagements der TeilnehmerInnen und<br />

des sehr offenen Gesprächsklimas als sehr konstruktiv bezeichnet werden.<br />

Besonderer Dank gilt auch jenen VertreterInnen, die aus Termingründen nicht an den Sitzungen<br />

teilnehmen konnten, die Diskussion aber durch kompetente Beiträge in schriftlicher Form belebten.<br />

Die Arbeitskreise sollten in diesem Sinne, nicht zuletzt aufgrund der positiven Erfahrung im Rahmen<br />

der <strong>Evaluierung</strong> als fixer Bestandteil der <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> bestehen bleiben und kontinuierlich<br />

die Entwicklung in unserer Stadt beobachten und bewerten.<br />

Im Fachbereich Energie und Klima war sowohl das Programm <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> als auch das Kommunale<br />

Energiekonzept (KEK) zu evaluieren. Aufgrund der großen Anzahl an KEK-<br />

Teammitgliedern (insgesamt ca.180) wurde im Sinne einer objektiven Beurteilung eine Studie an<br />

die Karl-Franzens Universität <strong>Graz</strong>, Institut für Soziologie, Ao. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Großmann,<br />

vergeben, in deren Rahmen 100 Mitglieder des KEK-Teams zu den Ergebnissen und zur neuen<br />

Orientierung für die zukünftigen Arbeiten befragt wurden.<br />

Der Fortschritt in den Subarbeitskreisen wurde dem <strong>Graz</strong>er Öko-Team am 24. März 1999 in Form<br />

eines Zwischenberichtes präsentiert. Die Endberichte wurden dem „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ am 2. August<br />

1999 zur endgültigen Begutachtung übermittelt. Die Endbericht wurde im Rahmen von fünf<br />

Sitzungen des „<strong>Graz</strong>er Öko-Teams“ erarbeitet und der in der letzten Sitzung, am 7. Februar <strong>2000</strong>,<br />

angenommen.<br />

13


Prozessbeschreibung<br />

Die Koordination des gesamten <strong>Evaluierung</strong>sprozesses erfolgte durch den Agendabeauftragen DI<br />

Dr. Peter Gspaltl (<strong>Graz</strong>er Umweltamt).<br />

An dieser Stelle sei allen beteiligten Personen und Organisationen herzlich für die konstruktive<br />

Mitarbeit gedankt, ohne die der Endbericht in dieser Form nicht zu Stande gekommen wären.<br />

14


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

3 Ergebnisse<br />

3.1 Nachhaltigkeitsparameter<br />

Der Erfüllungsgrad der, im Programm „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“ genannten, quantitativen Ziele (Nachhaltigkeitsparameter)<br />

wird in der untenstehenden Graphik zusammenfassend dargestellt. Dabei entspricht<br />

ein Erfüllungsgrad von 100 % (markiert durch die rote Linie) einer vollständigen Realisierung<br />

des genannten Zieles. Negative Prozentzahlen zeigen an, dass die Entwicklung in diesen<br />

Bereichen in die Gegenrichtung verläuft.<br />

Erfüllungsgrad der Nachhaltigkeitsparameter in % (Ziel erreicht = 100%)<br />

CO-Emission<br />

2<br />

SO2-Emission<br />

CO-Emission<br />

Staubemission<br />

VOC-Emission<br />

Trinkwasser<br />

Gewässergüte<br />

Stromverbrauch<br />

Anteil regenerative Energieträger unverändert<br />

Streckenlänge >65 dB(A)Lärmbelastung<br />

Verkehrsleistung Kfz<br />

km Busse und Straßenbahnen<br />

kommunales Gesamtmüllaufkommen<br />

kommunales Restmüllaufkommen<br />

nicht verw. Industrieabfälle<br />

gefährliche Abfälle<br />

unverändert geschützte Landschaftsteile<br />

unverändert Naturschutzgebiete<br />

Naturdenkmäler<br />

Abb.1<br />

-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200<br />

In den folgenden Tabellen (Tabelle 1,2) werden die Ergebnisse aus der <strong>Evaluierung</strong> der Nachhaltigkeitsparameter<br />

in Zahlen (Prozent und absolut) zusammenfassend dargestellt.<br />

Die Entwicklung in den einzelnen Bereichen wird in den folgenden Kapiteln im Detail beschrieben.<br />

15


Tabelle 1<br />

Bereich Nachhaltigkeitsparameter Ziel (<strong>2000</strong>) Stand (Jahr) Tendenz<br />

Luft<br />

Boden<br />

Emission von<br />

SO2<br />

-30%<br />

(von 1987)<br />

CO -30%<br />

(von 1987)<br />

Staub -30%<br />

NOx<br />

(von 1987)<br />

-60%<br />

(von 1988)<br />

VOC -60%<br />

(von 1985)<br />

-50%<br />

(1988-1995)<br />

-49%<br />

(1988-1995)<br />

-36%<br />

(1988-1995)<br />

-22%<br />

(1988-1995)<br />

-52%<br />

(1988-1995)<br />

Versiegelte Bodenfläche Bilanz Thermalscanner-<br />

geförderte Trinkwassermenge<br />

(<strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG)<br />

-5%<br />

(von 1993)<br />

Wasser Gewässergüteklassen Bäche I-II<br />

Mur II<br />

befliegungen<br />

(1996)<br />

-6%<br />

(1993-98)<br />

Bäche überwiegend II<br />

Mur durchgehend II (<strong>2000</strong>)<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

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☺<br />

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☺<br />

☺<br />

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��?<br />

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����<br />

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16


Tabelle 1<br />

Bereich Nachhaltigkeitsparameter Ziel (<strong>2000</strong>) Stand (Jahr) Tendenz<br />

Höhe der CO2-Emissionen<br />

(gesamt)<br />

Höhe der CO2-Emissionen aus Ver-<br />

kehr (Emissionskataster 95)<br />

Höhe der CO2-Emissionen aus<br />

Hausbrand (Emissionskataster 95)<br />

Energie Höhe der CO2-Emissionen aus Ver-<br />

kehr (Emissionsbilanz)<br />

und Höhe der CO2-Emissionen aus<br />

Hausbrand (Emissionsbilanz)<br />

Klima Höhe der CO2-Emissionen aus In-<br />

dustrie und Gewerbe<br />

-20%<br />

(von 1987)<br />

Höhe des Stromverbrauches -7%<br />

(von 1994)<br />

Anteil regenerativer Energieträger 25%<br />

(16%, 1994)<br />

ohne Industrie u. Gewerbe!<br />

-15% (Emissionskataster 95)<br />

<strong>–</strong>4% (Emissionsbilanz)<br />

(1988-95)<br />

-1%<br />

(1988-1995)<br />

-22%<br />

(1988-1995)<br />

-1%<br />

(1988-1995)<br />

-5%<br />

(1988-1995)<br />

keine Vergleichsdaten für<br />

Industrie u. Gewerbe 1988<br />

+12%<br />

(1993-97)<br />

16% (±0%)<br />

(1994-98)<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

��<br />

��<br />

��<br />

����<br />

��<br />

����<br />

��<br />

��<br />

��<br />

17


Tabelle 1<br />

Bereich Nachhaltigkeitsparameter Ziel (<strong>2000</strong>) Stand (Jahr) Tendenz<br />

Lärm Streckenlänge über 65 dB(A)<br />

belasteter Straßen<br />

Modal Split<br />

(nur <strong>Graz</strong>er Bevölkerung)<br />

Verkehr Verkehrsleistungen MIV<br />

(nur <strong>Graz</strong>er Bevölkerung)<br />

Kilometerleistungen der<br />

Busse und Straßenbahnen<br />

-10%<br />

(von 1994)<br />

41% MIV<br />

21% ÖV<br />

16% Fahrrad<br />

22% zu Fuß<br />

(1991)<br />

-2%<br />

(von 1989/91)<br />

+10%<br />

(von 1993)<br />

Kfz-Zulassungen ±0%<br />

(von 1989)<br />

+6%<br />

(1994-98)<br />

47% MIV<br />

18% ÖV<br />

14% Fahrrad<br />

21% zu Fuß<br />

(1998)<br />

+5%<br />

(1989/91-98)<br />

+2%<br />

(1993-98)<br />

Pkw +19%<br />

Gesamt +12%(1989-98)<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

☺ Annäherung<br />

��<br />

<strong>2000</strong><br />

��<br />

18


Tabelle 1<br />

Bereich Nachhaltigkeitsparameter Ziel (<strong>2000</strong>) Stand (Jahr) Tendenz<br />

kommunales Gesamtmüllaufkom-<br />

men<br />

-13%<br />

(von 1993)<br />

kommunales Restmüllaufkommen -30%<br />

Abfall Gewerbe/Industrie<br />

(nicht verwertbare Abfälle,<br />

Einsatz von Roh- und Hilfsstoffen)<br />

(von 1993)<br />

-30%<br />

(von 1993)<br />

gefährliche Abfälle -50%<br />

(von 1993)<br />

Natur Geschützte Landschaftsteile +50 ha<br />

(von 1994)<br />

und Naturschutzgebiete +30 ha<br />

(von 1994)<br />

Grünraum Naturdenkmäler +7<br />

(von 1994)<br />

+12%<br />

(1993-98)<br />

-15%<br />

(1993-98)<br />

-39%<br />

18 ÖKOPROFIT-Betriebe<br />

(1993-97)<br />

+4%<br />

12 ÖKOPROFIT-Betriebe<br />

(1993-97)<br />

±0 ha<br />

(1998)<br />

±0 ha<br />

(1998)<br />

-22<br />

(1998)<br />

��<br />

☺<br />

☺<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

Neuverord-<br />

nung<br />

��<br />

Neuabgren-<br />

zung<br />

��<br />

Neuabgren-<br />

zung<br />

Alter, Wind-<br />

bruch<br />

19


Tabelle 2<br />

Bereich Nachhaltigkeitsparameter Ausgangswert<br />

Luft<br />

Boden<br />

Emission von<br />

SO2<br />

(Jahr)<br />

2.551 t/a<br />

(1988)<br />

CO 35.950 t/a<br />

(1988)<br />

Staub 580 t/a<br />

NOx<br />

(1988)<br />

3.052 t/a<br />

(1988)<br />

VOC 7.437 t/a<br />

(1988)<br />

Stand<br />

(Jahr)<br />

1.286 t/a<br />

(1995)<br />

18.500 t/a<br />

(1995)<br />

372 t/a<br />

(1995)<br />

2.367 t/a<br />

(1995)<br />

3598 t/a<br />

(1995)<br />

Versiegelte Bodenfläche Bilanz Thermalscanner-<br />

befliegungen<br />

(1996)<br />

Differenz<br />

-1.265 t/a<br />

-17.450 t/a<br />

-208 t/a<br />

-685 t/a<br />

-3.839 t/a<br />

20


Tabelle 2<br />

Bereich Nachhaltigkeitsparameter Ausgangswert<br />

(Jahr)<br />

geförderte Trinkwassermenge<br />

(<strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG)<br />

18.436.293 m 3<br />

(1993)<br />

Wasser Gewässergüteklassen Bäche II-III<br />

Höhe der CO2-Emissionen<br />

(gesamt)<br />

Energie Höhe der CO2-Emissionen aus Ver-<br />

kehr (Emissionskataster 95)<br />

und Höhe der CO2-Emissionen aus<br />

Hausbrand (Emissionskataster 95)<br />

Klima Höhe der CO2-Emissionen aus Ver-<br />

kehr (Emissionsbilanz)<br />

Höhe der CO2-Emissionen aus<br />

Hausbrand (Emissionsbilanz)<br />

Höhe der CO2-Emissionen aus In-<br />

dustrie und Gewerbe<br />

Mur II-III<br />

(1994)<br />

keine Daten aus<br />

Industrie<br />

(von 1988)<br />

289.600 t/a<br />

(1988)<br />

592.000 t/a<br />

(1988)<br />

292.384 t/a<br />

(1988)<br />

683.623 t/a<br />

(1988)<br />

Stand<br />

(Jahr)<br />

17.300.320 m 3<br />

(1998)<br />

Bäche überwiegend II<br />

Mur durchgehend II<br />

(<strong>2000</strong>)<br />

1.027.495 t/a<br />

(Emissionskataster 1995)<br />

1.218.740 t/a<br />

(Emissionsbilanz)<br />

-287.000 t/a<br />

(1995)<br />

458.500 t/a<br />

(1995)<br />

290.165 t/a<br />

(1995)<br />

646.117 t/a<br />

(1995)<br />

keine Vergleichsdaten<br />

aus Industrie u. Gewer-<br />

be1988<br />

Differenz<br />

-1.135.973 m 3<br />

-2.600 t/a<br />

-133.500 t/a<br />

-2.219 t/a<br />

-37.506 t/a<br />

21


Tabelle 2<br />

Bereich Nachhaltigkeitsparameter Ausgangswert<br />

(Jahr)<br />

Energie<br />

und<br />

Höhe des Stromverbrauches 4.820 TJ<br />

(1993)<br />

Klima Anteil regenerativer Energieträger 16%<br />

Lärm Streckenlänge über 65 dB(A)<br />

belasteter Straßen<br />

Modal Split<br />

(nur <strong>Graz</strong>er Bevölkerung)<br />

Verkehrsleistungen MIV<br />

(nur <strong>Graz</strong>er Bevölkerung)<br />

Verkehr Kilometerleistungen der<br />

Busse und Straßenbahnen<br />

(1994)<br />

156 km<br />

(1994)<br />

46% MIV<br />

18% ÖV<br />

12% Fahrrad<br />

24% zu Fuß<br />

(1991)<br />

2 Mio km/Tag<br />

(1989/91)<br />

10,5 Mio. km<br />

(1993)<br />

Kfz-Zulassungen 89.505 Pkw<br />

119.266 Kfz<br />

(1989)<br />

Stand<br />

(Jahr)<br />

5.417 TJ<br />

(1997)<br />

16%<br />

(1998)<br />

166 km<br />

(1999)<br />

47% MIV<br />

18% ÖV<br />

14% Fahrrad<br />

21% zu Fuß<br />

(1998)<br />

2,1 Mio km/Tag<br />

(1998)<br />

10,7 Mio km<br />

(1998)<br />

106.462 Pkw<br />

133.062 Kfz<br />

(1998)<br />

Differenz<br />

+597 TJ<br />

+0,5% bez. auf<br />

Stromeinsatz<br />

in <strong>Graz</strong><br />

+10 km<br />

MIV +1%<br />

ÖV ±0<br />

Fahrrad +2%<br />

zu Fuß <strong>–</strong>3%<br />

+0,1 Mio km/Tag<br />

+0,2 Mio km<br />

+16.957 Pkw<br />

+27.592 Kfz<br />

22


Tabelle 2<br />

Bereich Nachhaltigkeitsparameter Ausgangswert<br />

kommunales Gesamtmüllaufkom-<br />

men<br />

(Jahr)<br />

98.784 t/a<br />

(1993)<br />

kommunales Restmüllaufkommen 48.493 t/a<br />

Abfall Gewerbe/Industrie<br />

(nicht verwertbare Abfälle,<br />

Einsatz von Roh- und Hilfsstoffen)<br />

(1993)<br />

3.063 t/a<br />

(1993)<br />

gefährliche Abfälle 7.914 t/a<br />

(1993)<br />

Natur Geschützte Landschaftsteile 83,4 ha<br />

(von 1994)<br />

und Naturschutzgebiete 4,6 ha<br />

(von 1994)<br />

Grünraum Naturdenkmäler 116<br />

(1994)<br />

Stand<br />

(Jahr)<br />

112.744 t/a<br />

(1998)<br />

41.095 t/a<br />

(1998)<br />

1.880 t/a<br />

18 ÖKOPROFIT-Betriebe<br />

(1997)<br />

8.239 t/a<br />

12 ÖKOPROFIT-Betriebe<br />

(1997)<br />

83,4 ha<br />

(1998)<br />

4,6 ha<br />

(1998)<br />

94<br />

(1999)<br />

Differenz<br />

+13.960 t/a<br />

-7.398 t/a<br />

-1.183 t/a<br />

+325 t/a<br />

0<br />

0<br />

-22<br />

23


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Luftgüte<br />

3.1.1 Luft<br />

Ziele<br />

Ein Maß für die Luftgüte ist die Konzentration der wichtigsten Luftschadstoffe im <strong>Graz</strong>er Stadtgebiet.<br />

Das kommunale Energiekonzept sieht eine Reduktion (t/a) der Schadstoffe NO x , SO 2 , C x H y ,<br />

CO und Staub (inklusive Straßenstaub) um mindestens 60% bis zum Jahr 2010 (gegenüber<br />

1987) vor. Für die Ziele des Sachprogramms heißt das: Reduktion der Schadstoffe SO 2 , CO und<br />

Staub bis 1996 um 11%, bis 1998 um 20% und bis zum Jahr <strong>2000</strong> um 30% auf der Basis des<br />

Jahres 1987. Die Bezugsbasis für die Reduktionen sind dabei die Jahresmittelwerte sowie die<br />

maximalen Monatsmittelwerte. Die Konkretisierung dieser Ziele für die einzelnen Luftschadstoffe<br />

und die Planung der entsprechenden Maßnahmen wurde im Rahmen des Luftreinhalteplans festgelegt.<br />

Eine Sonderrolle unter den Luftschadstoffen spielt das Ozon. Im Ozongesetz des Nationalrates<br />

wird als Reduktionsziel für die Absenkung der Ozonvorläufersubstanzen eine Verminderung<br />

von 40% bis zum 31. 12. 1996 und um mindestens 60% bis zum 31. 12. 2001 vorgeschrieben.<br />

Als Basisjahr für NOx gilt dabei 1985 (entspricht damit den Reduktionszielen des KEK), für VOC<br />

1988.<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

50 49<br />

Reduktionszielvorgaben und Ist-Zustand<br />

36<br />

30 30 30<br />

22<br />

60 60<br />

SO2 CO PM/Staub NOX VOC<br />

Emissionen 1995 im Vergleich zu 1988 (100%) Zielvorgaben für <strong>2000</strong><br />

Abb.2: Darstellung der Emissionsreduktionen 1988-95 (Quelle <strong>Graz</strong>er Emissionskataster 95) im<br />

Vergleich zu den Zielvorgaben <strong>2000</strong> für den Bereich Luft<br />

52<br />

24


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Luftgüte<br />

Luftgüte - Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Mit Ausnahme der Reduktionen der Stickstoffoxid- und VOC-Emissionen wurden fast alle für das<br />

Jahr <strong>2000</strong> gesetzten Zwischenziele<br />

• SO2, CO, Staub -30% von 1987<br />

• NOX -60% von 1985<br />

• VOC -60% von 1988<br />

schon 1995 erreicht, ja teilweise sogar übertroffen. Für die Bewertung der Reduktionsziele im<br />

Rahmen der <strong>Evaluierung</strong> wurde aufgrund der Bezugsjahre der jeweiligen Emissionskataster<br />

der Zeitraum 1988-95 herangezogen.<br />

Die Emissionen von wurden im Zeitraum 1988-95 um<br />

• SO2 -50%<br />

• CO -49%<br />

• Staub -36%<br />

• NOX<br />

-22%<br />

• VOC -52%<br />

reduziert.<br />

Dies entspricht einer absoluten Emissionsreduktion in t/a von<br />

• SO2 -1.265 t/a<br />

• CO -17.450 t/a<br />

• Staub -208 t/a<br />

• NOX -685 t/a<br />

• VOC -3.839 t/a<br />

Die Gesamtemissionen für die Bezugsjahre 1988/1995 ergeben sich wie folgt:<br />

t/a SO2 CO PM/Staub NOx VOC<br />

Gesamt 88 2.551 35.950 580 3.052 7.437<br />

Gesamt 95 1.286 18.500 372 2.367 3.598<br />

Differenz -1265 -17450 -208 -685 -3839<br />

25


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Luftgüte<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

<strong>2000</strong>0<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

2551<br />

1286<br />

Gesamtemissionen für 1988/1995 in t/a<br />

35950<br />

18500<br />

580<br />

372<br />

3052<br />

2367<br />

7437<br />

SO2 CO PM/Staub NOX VOC<br />

1988 1995<br />

Abb.3: Darstellung der Emissionsreduktionen 1988-95 (Quelle <strong>Graz</strong>er Emissionskataster 95)<br />

Der prozentuelle Trend der Emissionsentwicklung 1988-1995, unterteilt nach einzelnen Verursachergruppen<br />

ergibt dabei folgendes Bild:<br />

Vergleich SO2<br />

1988<br />

SO2<br />

1995<br />

CO<br />

1988<br />

CO<br />

1995<br />

PM/Staub<br />

1988<br />

3598<br />

PM/Staub<br />

1995<br />

Verkehr 5% 11% 47% 46% 18% 23%<br />

Hausbrand 85% 83% 52% 53% 68% 64%<br />

Betriebe 10% 6% 1% 1% 14% 13%<br />

Vergleich NOx<br />

1988<br />

NOx<br />

1995<br />

VOC<br />

1988<br />

VOC<br />

1995<br />

Verkehr 68% 66% 48% 39%<br />

Hausbrand 19% 23% 32% 33%<br />

Betriebe 13% 11% 21% 28%<br />

26


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

Es ist zu beachten, dass beim Sektor „Hausbrand“ und teilweise auch beim Sektor „Betriebe“ ein<br />

merklicher Anteil der Raumwärmeerzeugung mittels Fernwärme erfolgt und die Emissionen aus<br />

dieser Wärmeerzeugung nur insoweit im Kataster berücksichtigt sind, als sie vom Fernheizkraftwerk<br />

Puchstraße stammen.<br />

Eine Senkung der NOX <strong>–</strong>Emission um 60 % bis <strong>2000</strong>, wie sie als Ziel durch das Ozongesetz vorgegeben<br />

ist, wird nach Meinung des „<strong>Graz</strong>er Öko-Teams“ aufgrund des praktisch ausgeschöpften<br />

Potentials im Bereich technischer Verbesserungen (Katalysator) und des weiterhin zunehmenden<br />

Verkehrsaufkommens nicht erreichbar sein. Die Reduktion stagniert immissionsseitig seit ca. 1994.<br />

Bezüglich VOC Emissionen existieren neue EU-Richtlinien, die jedoch auf nationaler Ebene noch<br />

nicht vollzogen werden.<br />

3.1.2 Wasser<br />

Trinkwasser - Ziele<br />

Aufgrund der geographisch günstigen Situation der Trinkwasserressourcen stellt eine drastische<br />

Reduktion des Verbrauches kein vordringliches Thema im Bereich der Versorgung dar. Dennoch<br />

ist darauf hinzuweisen, dass jede Veränderung des Ökosystemfaktors Wasser kritisch zu hinter-<br />

fragen, und eine nachhaltige schonende Bewirtschaftung anzustreben ist. Neben der Schonung<br />

der Ressourcen und dem Verbleib des Wassers in den angestammten Ökosystemen ist die Reduktion<br />

des (Trink)Wasserverbrauches mit der damit verbundenen Reduktion des Abwasservolumens<br />

ein vordringliches Problem. Ein weiterer wesentlicher Parameter für den Umgang mit<br />

Wasser ist die Vernetzung ökologischer und ökonomischer Faktoren.<br />

27


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

Input-Ströme<br />

Eine Zusammenfassung aller Input-Mengen 1997 gibt folgendes Bild:<br />

Position Versorgung Verbrauch<br />

Mio m 3 /a<br />

Haushalte<br />

Haushalte Wasserwerke 12,45<br />

Haushalte Brunnen 1,02<br />

Wohnanlagen Brunnen 0,05<br />

Haushalte gesamt 13,52<br />

Gewerbe und Industrie<br />

Kühlwasser Oberflächenwasser 1,89<br />

Trinkwasser, Brauchwasser Wasserwerke 1,14<br />

Trinkwasser, Brauchwasser Brunnen 4,71<br />

Gewerbe und Industrie gesamt 5,85<br />

Nichtwohngebäude<br />

Wasserwerke 1,88<br />

Brunnen 0,81<br />

Nichtwohngebäude gesamt 2,69<br />

Niederschlag<br />

Verdunstung 63,95<br />

Abfluss in Kanalsystem 3,21<br />

Versickerung 36,98<br />

Niederschlag gesamt 104,14<br />

Input Wasserwerke 15,47<br />

Brunnen 6,59<br />

Niederschlag 3,21<br />

Oberflächenwasser 1,89<br />

Summe Input 27,16<br />

Quelle: <strong>Graz</strong>er Wasserbilanz (Input/Outputströme) Montanuniversität Leoben, Institut für Entsorgungs-<br />

und Deponietechnik, 1998<br />

Die Haushalte erweisen sich als größter Wasserverbraucher mit einem Anteil von 56,5% am Gesamtaufkommen<br />

von 23,95 Mill. m 3 /a (ohne Niederschlag).<br />

Der Bereich der Gewerbe und Industrie hat einen Anteil von 32,3% am Gesamtverbrauch, davon<br />

werden aber 4,71 Mill. m 3 /a oder 19,7% aus eigener Versorgung bestritten. Mit 11,2% relativ ge-<br />

28


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

ring ist der Anteil der Nichtwohngebäude, die aber ihren Bedarf großteils über die kommunale Versorgung<br />

abdecken.<br />

Die Versorgung des Stadtgebietes mit Trinkwasser erfolgt zu einem großen Teil über ein etwa<br />

1.100 km langes Leitungsnetz durch die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke, Wasserwerke. Daneben werden auch<br />

Entnahmen aus Grund- und Oberflächenwasser durch Private sowie in großem Ausmaß durch<br />

Gewerbe- und Industriebetriebe vorgenommen. Vor allem industrielle Großverbraucher greifen aus<br />

wirtschaftlichen Gründen in zunehmenden Maße auf diese Möglichkeiten der Eigenversorgung<br />

zurück.<br />

Die geförderte Wassermenge der <strong>Graz</strong>er Wasserwerke lag im Jahr 1993 bei etwa 18 Millionen<br />

m 3 (1985: 21 Mio. m 3 ). Als Ziel für das Jahr <strong>2000</strong> wurde eine Menge von etwa 17 Mio. m 3 (-5%)<br />

festgelegt.<br />

Trinkwasser - Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Das Ziel, die Trinkwasserförderung durch die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG bis zum Jahr <strong>2000</strong> um<br />

• Trinkwasserförderung: -5% von 1993<br />

zu senken, wurde bereits 1998 erreicht.<br />

Die Trinkwasserförderung durch die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG wurde von<br />

auf<br />

• 18.436.293 m 3 (1993)<br />

• 17.300.320 m 3 (1998)<br />

gesenkt. Das entspricht einer Reduktion im genannten Zeitraum von<br />

• Reduktion Trinkwasserförderung: <strong>–</strong>6% von 1993 bis 1998<br />

29


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

21<br />

18,9<br />

16,8<br />

14,7<br />

12,6<br />

10,5<br />

8,4<br />

6,3<br />

4,2<br />

2,1<br />

0<br />

Jahr<br />

21<br />

Geförderte Trinkwassermenge der <strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG<br />

18 17,8<br />

1985 1993 1996 1998 <strong>2000</strong><br />

Abb.4: Geförderte Trinkwassermenge (<strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG) und Zielvorgaben <strong>2000</strong><br />

Seit 1985 beträgt die Gesamtreduktion der Trinkwasserförderung der <strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG ca.<br />

21% obwohl in diesem Zeitraum 4.825 Neuanschlüsse (von heute insgesamt 26.756 Hausanschlüssen)<br />

für Wohn-, Gewerbe- und öffentliche Bauten hergestellt wurden. Dies ist auf die Nutzung<br />

von Sparpotentialen im Haushalt, sowie auf die Nutzung von Sparpotentialen und anderer<br />

Wasserquellen in Industrie und Gewerbe zurückzuführen. Zusammenfassend ist zu bemerken,<br />

dass die Entwicklung des Trinkwasserverbrauches von der wirtschaftlichen Entwicklung, von der<br />

allgemeinen Bevölkerungsentwicklung (einschließlich Anzahl der StudentInnen, EinpendlerInnen<br />

und TouristInnen), von technischen Innovationen und dem Willen diese einzusetzen abhängen.<br />

Grundsätzlich ist der allgemeine mitteleuropäische Trend zum verminderten Pro Kopf Verbrauch<br />

auch in <strong>Graz</strong> ablesbar.<br />

Besonders hervorzuheben sind die Einsparungen beim Wasserverbrauch, die bei <strong>Graz</strong>er Betrieben<br />

im Rahmen des erfolgreichen Projektes ÖKOPROFIT erzielt werden konnten. Der Wasserverbrauch<br />

in 15 ÖKOPROFIT-Betrieben, die gemeinsam einen Anteil von 46% am gesamten Wasserverbrauch<br />

von Industrie und Gewerbe in <strong>Graz</strong> haben, konnte zwischen 1994 und 1997 durch<br />

gezielte Maßnahmen um insgesamt 1,4 Mio m 3 reduziert werden (Quelle: ÖKOPROFIT <strong>Graz</strong> <strong>–</strong><br />

Datenauswertung 1994-97). Die allein im Jahr 1997 erzielten absoluten Einsparungen von 663.000<br />

m 3 Trinkwasser stellten 11,5% des gesamten Wasserverbrauchs von Industrie und Großgewerbe<br />

in <strong>Graz</strong> dar. Die mit der Reduktion des Wasserverbrauchs verbundenen Kosteneinsparungen<br />

(PROFIT) der 15 Betriebe betrugen im genannten Zeitraum ca. ATS 17 Mio (ca. € 1.235.400) absolut.<br />

17<br />

17,5<br />

Menge-IST in mio m³ Zielvorgaben in mio m³<br />

17<br />

30


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

Eine Reduktion des Wasserverbrauchs in Industrie und Gewerbe ist vor allem im Hinblick auf die<br />

Abwassersituation von besonderer Bedeutung. 1,4 Mio m 3 weniger Wasserverbrauch bedeuten<br />

1,4 Mio m 3 weniger Abwasser, die durch hohen technologischen Aufwand wieder aufbereitet<br />

werden müssten!<br />

Besonders hervorzuheben ist die hohe Qualität des durch die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG geförderten<br />

Trinkwassers. Die Qualitätsverbesserung erfolgte durch eine Politik der Umverlagerung der Gewinnung<br />

weg vom südlich gelegenen Wasserwerk Feldkirchen hin zu den Förderbrunnen der<br />

Wasserwerke Andritz und Friesach (Gemeinde Gratkorn) und zur Zentralwasserversorgung Hochschwab-Süd<br />

GmbH (ZWHS) mit einem Bezugsrecht von 165 l/s.<br />

Die Nitratwerte bei den Förderbrunnen der Wasserwerke Andritz und Friesach sowie des von der<br />

ZWHS bezogenen Wassers liegen zwischen 4 und 8 mg/l, bei einer zulässigen Höchstkonzentration<br />

von 50 mg/l. Das seit 1993 außer Betrieb stehende Wasserwerk Feldkirchen weist Nitratwerte<br />

von 30 mg/l auf und dient als Kapazitätsreserve bei Ausfall anderer Wasserwerke.<br />

Verunreinigungen durch Pflanzenschutzmittel sind im Wasser der Wasserwerke Andritz und Friesach,<br />

sowie dem von der ZWHS bezogenen Wasser nicht nachweisbar. Im außer Betrieb befindlichen<br />

Wasserwerk Feldkirchen liegen die Werte für Atrazin und Desethylatrazin zwischen 0,1 und<br />

0,15 µg/l bei einer zulässigen Höchstkonzentration von 0,1 µg/l. Die Beeinträchtigung dieses Wasserwerkes<br />

ist primär in der durch wasserlösliche Mineraldünger und hochdosierte Pestizide dominierten<br />

Landwirtschaft zu sehen.<br />

Strategie<br />

Für eine nachhaltige Entwicklung im Trink- und Nutzwasserbereich ist primär zur Reduktion des<br />

Abwasservolumens eine weitere Reduktion des Wasserverbrauches anzustreben. Zur Kompensation<br />

ökonomischer Verlust im Bereich der Wasserversorgung sollte eine Preisgestaltung auf Basis<br />

einer umfassenden Kostenwahrheit und ein möglicher Paradigmenwechsel weg vom „Wasservolumenversorger“<br />

hin zur „Wasserdienstleistung“ konzipiert werden.<br />

Weiters ist eine intensive Vernetzung aller wasserrelevanten Parameter zu einem ökologischen<br />

Wasserbewirtschaftungskonzept- einschließlich Trinkwassernutzung, Brauchwassernutzung, Niederschlagsmanagement<br />

(bereits in den Bebauungskonzepten) und Abwasserlogistik- zu empfehlen.<br />

31


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

Fließgewässer - Ziele<br />

Die Sauberkeit der Fließgewässer wird u.a. durch die Gewässergüteklasse (Wassergüte der Ge-<br />

wässer) charakterisiert. Diese Klassifizierung betrifft vor allem Parameter im Bereich des Nährstoffgehaltes<br />

und damit verbundener Effekte. Zur <strong>Evaluierung</strong> wurde nur der Faktor Gewässergüteklasse<br />

herangezogen.<br />

Die Güteklasse der Mur betrug 1995 II-III und sollte bis <strong>2000</strong> auf Güteklasse II verbessert werden.<br />

Die Güteklassen der <strong>Graz</strong>er Bäche wurde im Jahr 1994 zwischen II und III bewertet und mit<br />

dem Ziel einer Verbesserung auf Güteklasse I-II belegt.<br />

Fließgewässer <strong>–</strong> Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Die Wassergüte <strong>Graz</strong>er Fließgewässer konnte in den letzten Jahren deutlich verbessert werden<br />

und entspricht nun im überwiegenden Anteil dem Endpunkt der natürlichen Selbstreinigungsvorgänge<br />

bei Fließgewässern des Mittelgebirgs- und Niederungsbereiches mit der Güteklasse II,<br />

wie sie auch unter natürlichen, anthropogen nicht oder nicht nennenswert beeinflussten Bedingungen<br />

typisch ist. Güteklasse I kann primär aus topographischen und klimatischen Gründen nur für<br />

die wenigsten Bäche erreicht werden.<br />

Mit Stand <strong>2000</strong> ist die Gewässergüteklasse<br />

• der <strong>Graz</strong>er Bäche überwiegend mit II<br />

• der Mur durchgehend mit II<br />

zu bewerten.<br />

Der Stufenbach, der Thalerbach, der Ragnitzbach und der Stiftingbach sind nunmehr über ihren<br />

gesamten Verlauf der Güteklasse II zuzuordnen.<br />

Von den größeren <strong>Graz</strong>er Bächen ist nur noch der Kroisbach streckenweise deutlich belastet. Das<br />

Voranschreiten der abwassertechnischen Sanierung seines Einzugsgebietes in den letzten Jahren<br />

geht aber aus der Besserung des Gütezustandes seit 1993 um eine halbe Güteklasse auf der<br />

Fließstrecke Maria-Trost bis St. Johann deutlich hervor. Grundsätzlich ist die Belastung durch<br />

häusliche Abwässer auf Grund des laufenden Ausbauprogrammes des Kanalnetzes stark zurück<br />

gegangen.<br />

Als problematisch muss die Verwendung der Uferbereiche kleinerer Bäche z.B. des Petersbaches<br />

als Lagerstätte für Grünschnitt und Kompost angesehen werden, deren Gewässerverhältnisse aufgrund<br />

der geringen Vorflut stark beeinträchtigt werden können. Weiters ist in weiten Gewässerabschnitten<br />

eine eingeschränkte Selbstreinigungskraft zu diagnostizieren, die auf eine allgemeine<br />

Denaturierung der Gewässerstruktur zurückzuführen ist.<br />

32


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

Diese Denaturierung der Gewässer (Verlaufbegradigungen, künstliche Profile, fehlende oder untypische<br />

Ufervegetation) stellt eine siedlungstypische Beeinträchtigung der meisten Gewässer im<br />

Stadtgebiet dar und wird in Hinkunft in die ökologische Gesamtbetrachtung der <strong>Graz</strong>er Fließgewässer<br />

einfließen.<br />

Als wasserwirtschaftliches Ziel einer weiteren Fließgewässersanierung in <strong>Graz</strong> kann primär nur die<br />

Güteklasse II als sinnvoll angesehen werden, da die <strong>Graz</strong>er Bäche im Wesentlichen dem Typus<br />

eines Niederungsbaches entsprechen, für die diese Güteklasse typisch ist.<br />

Die Beurteilung der Mur sollte in Zukunft nicht auf das Stadtgebiet von <strong>Graz</strong> beschränkt sein, wo<br />

das Ziel mit einer Gewässergüteklasse von durchgehend II erreicht wurde. Die Verbesserung der<br />

Gewässergüte nach dem Klärwerk Gössendorf (derzeit II-III), verursacht durch starke Belastungen<br />

an der Einlaufstelle, sollte im Sinne einer regionalen Betrachtungsweise ebenfalls als Ziel angesehen<br />

werden und in die nächste Bewertung einfließen. Als Ergebnis des zur Zeit mit hohem finanziellen<br />

Aufwand betriebenen Umbaus der Kläranlage sollte auch in diesem Gewässerabschnitt der<br />

Mur die Güteklasse II erreicht werden.<br />

Strategie<br />

Vorschläge für einen nachhaltigen Umgang mit den Fließgewässern im Stadtgebiet sind sowohl<br />

im Sachprogramm „Grünraum“, als auch in den Papieren der „<strong>Graz</strong>er Bachequetten“ enthal-<br />

ten. Als vordringliche Maßnahmen sind der Schutz der Uferrandstreifen im Zuge der Raumordnung,<br />

und Rückbauten denaturierter Gewässerstrukturen (Verlaufbegradigungen, künstliche Profile,<br />

fehlende oder untypische Ufervegetation) anzusehen.<br />

33


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

Abwasser<br />

Der Themenbereich Abwasser wurde im Ausgangspapier des Umweltsachprogrammes nicht explizit<br />

dargestellt. Aufgrund seiner Bedeutung im Sinne der Agenda 21 wird es jedoch trotz fehlender<br />

festgelegter Parameter in die <strong>Evaluierung</strong> einbezogen.<br />

Eine detaillierte Zusammenfassung aller Outputmengen 1997 gibt folgendes Bild:<br />

Output-Ströme<br />

Position Mio m 3 /a Anteil AW im Kanal<br />

zu Bezug in %<br />

Haushalte<br />

AW in Kanalisation 11,58 86<br />

AW über Kleinkläranlagen in Vorfluter 0,05<br />

Gewerbe und Industrie<br />

Kanalisation 2,64 50<br />

Vorfluter 0,27<br />

AW in Grundwasser 0,02<br />

Kühlwasser in Oberflächengewässer 1,89<br />

Nichtwohngebäude<br />

Kanalisation 1,87 70<br />

Fremdwasser-Eintrag <strong>–</strong> Kanal 3,33<br />

Niederschlag <strong>–</strong> Kanal 3,21<br />

Umlandgemeinden 0,8<br />

Summe Output <strong>–</strong> Kanal 23,44<br />

Zufluß KA-Gössendorf 21,20<br />

Summe Output<br />

Vorfluter + Grundwasser<br />

2,20<br />

Summe Output 25,66<br />

Quelle: <strong>Graz</strong>er Wasserbilanz (Input/Outputströme) Montanuniversität Leoben, Institut für Entsorgungs-<br />

und Deponietechnik, 1998<br />

34


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Wasser<br />

Die Differenz von 1,5 Mio m 3 (5,5%) zum Input von 27,16 Mio m 3 wird bedingt durch Nutzungsverluste.<br />

Der private Bereich (Haushalte) stellt sich als der größte Verbraucher und der mengenmäßig<br />

größte Emittent dar.<br />

Abwasser <strong>–</strong> Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Generell ist die Abwassersituation der Stadt <strong>Graz</strong> als sehr positiv zu bewerten!<br />

Die Anschlussdichte der <strong>Graz</strong>er Haushalte an das Kanalsystem wurde durch die bestehende Anschlusspflicht<br />

von<br />

auf<br />

• 95% (1994)<br />

• 97% (1998)<br />

erhöht. Gleichzeitig geht die Zahl der Senk- und Sickergruben kontinuierlich zurück. Kleinkläranlagen<br />

jeder Art kommen nur außerhalb von Kanalisierungsgebieten für die Bestandssanierung in<br />

Frage.<br />

Generell weist das Kanalsystem hinsichtlich der Dichtheit einen guten Zustand auf, sodass es zu<br />

keinem nennenswerten Verlust von Abwasser während des Ablaufes zur Kläranlage kommt.<br />

In puncto Schwermetallbelastung ist die bisherige Entwicklung der Abwassersituation als positiv<br />

zu bewerten, da die Schwermetallgehalte im Klärschlamm seit mehreren Jahren eine fallende<br />

Tendenz aufweisen und weit unter den laut Klärschlammverordnung zulässigen Grenzwerten<br />

liegen. Dies ist auf umfangreiche Maßnahmen bei betrieblichen Indirekteinleitern zurückzuführen.<br />

Der verbleibende Restgehalt (mit einem vergleichsweise ohnehin schon sehr niedrigen Level) ist<br />

auf diffuse Einleitungen aus dem normalen menschlichen Umfeld (z.B. Straßenverkehr) zurückzuführen.<br />

Die Entsorgung des Klärschlammes erfolgt nach Dehydrierung über Deponien.<br />

Außer in Randbereichen verfügt die Stadt <strong>Graz</strong> über ein Mischkanalisationssystem (gemeinsame<br />

Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser). Soweit technisch und wasserrechtlich<br />

(Schongebiet) möglich, favorisiert das Kanalbauamt seit Jahren die Versickerung (Wasser von<br />

Dachflächen) oder Verrieselung (Wasser von Park- und Fahrflächen). Die Möglichkeit, Regenwasser<br />

in Zisternen zwischenzuspeichern und anschließend z.B. zum Gartengießen zu verwenden,<br />

wird vom Kanalbauamt empfohlen.<br />

Außerhalb der Gebiete mit Mischkanalisation sind vor allem dort, wo eine Versickerung oder Verrieselung<br />

aufgrund der Bodenverhältnisse nicht möglich ist, Regenwasserkanäle notwendig.<br />

Die künftigen Entwicklungen gehen dahin, dass <strong>–</strong> soweit rechtlich möglich <strong>–</strong> Regenwasser der<br />

öffentlichen Kanalisation ferngehalten und vor Ort verrieselt oder versickert wird. Damit die Vorschriften<br />

des Raumordnungsgesetzes Platz greifen können, wurde vom Kanalbauamt im Zuge der<br />

Revision des STEK <strong>–</strong> Bereich Abwasser <strong>–</strong> die Aufnahme der folgenden Absätze beantragt:<br />

35


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Boden<br />

• Bevorzugung eines Trennsystems mit eigener Regenwasserableitung in Vorfluter<br />

• Rückbau bestehender Bacheinleitungen in das öffentliche Kanalnetz und Versickerung<br />

dieser Wässer oder Ableitung bis zur Mur<br />

• Forcierte Versickerung und Verrieselung der Meteorwässer zur Entlastung der Kanalisation<br />

und zur Anreicherung des Grundwasserkörpers<br />

Von Seiten des „<strong>Graz</strong>er Öko-Teams“ wird in diesem Zusammenhang die Erarbeitung eines<br />

„Sachprogrammes Regenwasser“ empfohlen. Dieses soll unter anderem festlegen, wo die unmittelbare<br />

Rückführung des Niederschlagswassers in den natürlichen Kreislauf möglich ist bzw. wo<br />

die technische Notwendigkeit zur Errichtung von Regenwasserkanälen besteht.<br />

3.1.3 Boden<br />

Ziele<br />

Durch zunehmende Bautätigkeit, Ausbau der Verkehrsinfrastruktur einschließlich Schaffung zusätzlicher<br />

Parkplätze nimmt die versiegelte Bodenfläche in <strong>Graz</strong> stetig zu. Ziel entsprechender<br />

umweltpolitischer Maßnahmen sollte daher die Schaffung neuen Grünraums durch Entsiegelung<br />

und durch Begrünung der Dachflächen sowie die Reduktion der Neuversiegelung auf ein Mindestmaß<br />

sein. Neuversiegelungen sollen nach Möglichkeit in Übereinstimmung mit anderen Sachprogrammen<br />

(z.B. "Wohnen") durch andere Maßnahmen (Bepflanzungen, Begrünungen etc.) kompensiert<br />

werden.<br />

Daher wurde die Versiegelungsfläche in die <strong>Evaluierung</strong> mit einbezogen (Ökobilanz). Die bestehenden<br />

natürlichen Versickerungsflächen für Bachläufe ohne Vorfluter (Bründl-, Einöd-, Katzelbach<br />

u.a.) sind sicherzustellen und weiterhin von jeglichen Bebauungen freizuhalten. Auch die<br />

noch vorhandenen natürlichen Überflutungsräume (Retentionsräume), welche für den Hochwasserschutz<br />

von Unterliegerbereichen wirksam sind, sind nach Möglichkeit zu erhalten.<br />

Im Dezember 1997 wurde vom <strong>Graz</strong>er Gemeinderat das Sachprogramm Grünraum als Richtlinie<br />

für die Grünraumpolitik der Stadt <strong>Graz</strong> beschlossen.<br />

Betreff Versiegelungsgrad sind im Sachprogramm Grünraum nachstehende Maßnahmen/Ziele<br />

enthalten:<br />

• Beschränkung des Versiegelungsgrades (Stadtvegetation in Baugebieten)<br />

• Beschränkung des Versiegelungsgrades und Festlegung über die Art der Oberflächenbeschaffenheit<br />

von Verkehrsflächen und Parkplätzen (Grundwasser)<br />

Bisher wurden folgende Instrumentarien zur Beschränkung der Bodenversiegelung eingesetzt:<br />

36


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Boden<br />

• Seit Mitte der 70er-Jahre wurde verstärkt auf die Begrünung von Parkplätzen Wert gelegt (je 4<br />

Pkw 1 Baum, Grünstreifen und Rasengittersteine an Stelle großflächiger Asphaltbeläge). Durch<br />

mehr oder weniger konsequente Festlegung in den Baubescheiden wurden diese Begrünungsempfehlungen<br />

des Stadtplanungsamtes allmählich zum Standard.<br />

• Durch das Steiermärkische Baugesetz 1995 § 8 (Freiflächen und Bepflanzung) wurde der<br />

Baubehörde erstmals ein rechtlich wirksames Instrument in die Hand gegeben: „ Bei Bauführung<br />

sind ausreichende, dem Verwendungszweck und der Lage des Baus entsprechende Freiflächen<br />

zu schaffen und zu erhalten.“ Weiters hat „......die Behörde nach Maßgabe der örtlichen<br />

Verhältnisse für Kraftfahrzeugabstellflächen, Flachdächer, Höfe und Betriebsanlagen Bepflanzungsmaßnahmen<br />

als Gestaltungselemente für ein entsprechendes Straßen-, Orts- und Landschaftsbild<br />

sowie zur Erhaltung und Verbesserung des Kleinklimas und der Wohnhygiene vorzuschreiben.“<br />

• Diese Bestimmungen des § 8 BauG 1995 finden seit 1995 in jedem Verfahren nach § 18 leg.<br />

cit. (Festlegung der Bebauungsgrundlagen für den Einzelfall) und bei der Erstellung von Bebauungsplänen<br />

ihre Anwendung.<br />

• Parallel dazu wird in den genannten Verfahren der Bebauungsgrad festgelegt <strong>–</strong> also das Verhältnis<br />

der vom Gebäude bedeckten Fläche zum Bauplatz <strong>–</strong> sowie die Gestaltung der Außenanlagen,<br />

wie Zufahrten, Parkplätze u. dgl.. Dies immer in der Absicht, einen möglichst hohen<br />

Anteil unversiegelter Flächen zu erhalten.<br />

• Das Programm zur Pflanzung von Bäumen im Straßenraum und das Ersetzen undurchlässi-<br />

ger Oberflächenbelege durch Grünstreifen und Baumscheiben erreichte gegen Ende der 80er-<br />

Jahre seinen Höhepunkt und hat zahlreiche Straßenzüge optisch und klimatisch stark aufgewertet<br />

(Zahlen Stadtgartenamt, Sachprogramm Grünraum s. 109). Wünschenswert wäre die<br />

Fortführung dieses Programmes, das seit Beginn der 90er-Jahre mehr oder weniger zum Erliegen<br />

gekommen ist. Das Sachprogramm Grünraum schlägt in seinen „Maßnahmen auf Bezirksebene“<br />

weitere Standorte und Möglichkeiten vor.<br />

• Baumbepflanzungen in größerem Umfang und die Berücksichtigung der Bodenversiegelung<br />

sind auch bei Neugestaltungen öffentlicher Plätze (aktuell Lendplatz, Griesplatz) wesentli-<br />

che Planungsanliegen.<br />

• In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass die <strong>Graz</strong>er Baumschutzverordnung<br />

wesentlich dazu beigetragen hat, alten Baumbestand zu schützen bzw. durch entsprechende<br />

Ersatzpflanzungen einer Verminderung der Grünsubstanz und einer Verringerung der<br />

unbeschirmten Flächen entgegenzuwirken.<br />

Flächenwidmungsplan<br />

Der Flächenwidmungsplan stellt Verbindung mit dem Stadtentwicklungskonzept das Planungs-<br />

instrument mit dem größten Potential zur Erhaltung des Lebensraums (Erholungsflächen) sowie<br />

der ökologisch und klimatisch wertvollen Ausgleichsflächen, speziell im Grüngürtel, zur Verfügung.<br />

Zwar kann rückwirkend keine „Entsiegelung“ erreicht werden, wohl aber der Schutz und die Erhaltung<br />

bisher unbefestigter Böden.<br />

Aktuelle Grundlage für den Grad der Bodenversiegelung bietet die Flächennutzungsklassifikation:<br />

37


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Boden<br />

Auf Basis der DAEDALUS Flugzeugscannerdaten 1996 wurde eine Übersicht über die bewaldeten,<br />

begrünten und versiegelten Flächen im <strong>Graz</strong>er Stadtgebiet erstellt. Dieses Bild gibt anschaulich<br />

Auskunft über das Verhältnis von versiegelten zu unversiegelten Flächen und weist einzelne Problemzonen<br />

(Bahnhofsbereich, Industriezonen Steyer Daimler Puch, Eurostar, Köglerweg) deutlich<br />

aus. Die Karte liegt auf CD-ROM vor.<br />

Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Mit Stand 1.1.1997 teilte sich das <strong>Graz</strong>er Stadtgebiet bezüglich Flächennutzung in ha<br />

folgendermaßen auf (Statistisches Jahrbuch 1997):<br />

Abb.5<br />

Gebäude<br />

ha<br />

befestigt<br />

ha<br />

Bauflächen<br />

begrünt<br />

ha<br />

nicht näher untersch.<br />

ha<br />

Straßenanlagen<br />

ha<br />

Sonst. Flächen<br />

ha<br />

923,8 128,3 3.710,6 200,2 976,1 437,3<br />

Weingärten<br />

ha<br />

Bauflächen mit Gebäude<br />

Bauflächen befestigt<br />

Bauflächen begrünt<br />

Bauflächen nicht näher untersch.<br />

Straßenanlagen<br />

Wälder<br />

ha<br />

Gewässer<br />

Wälder<br />

Landw. Flächen<br />

Gärten<br />

Weingärten<br />

Sonst. Flächen<br />

5,1<br />

128,3<br />

151,7<br />

109,8<br />

Gewässer<br />

ha<br />

200,2<br />

Flächennutzung in ha<br />

437,3<br />

923,8<br />

976,1<br />

Landw. Flächen<br />

ha<br />

Gärten<br />

ha<br />

3110,8<br />

3003,2<br />

Gesamte Fläche<br />

ha<br />

5,1 3.110,8 151,7 3.003,2 109,8 12.756,9<br />

3710,6<br />

0 500 1000 1500 <strong>2000</strong> 2500 3000 3500 4000<br />

38


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Lärm<br />

3.1.4 Lärm<br />

Ziele<br />

Lärm kann aufgrund der Verschiedenartigkeit seines Auftretens (Zeit, Art, Stärke) nur mit Schwierigkeiten<br />

durch einen einzelnen Parameter für <strong>Graz</strong> charakterisiert werden. Da jedoch der Verkehrslärm<br />

der Hauptverursacher der Lärmbelastung ist (ÖSTAT-Studie Heft 1.046 "Umweltbedingungen<br />

von Wohnung und Arbeitsplatz"), stellt die Belastung an den Straßen - und hier insbesondere<br />

die Größe der hochbelasteten Gebiete jenseits von 65 dB(A) - einen brauchbaren Hinweis auf<br />

die Lärmsituation in der Stadt dar, da sich darin auch die regionale Entwicklung widerspiegelt. Eine<br />

Zunahme stark belasteter Straßen ist direkt mit der Stadtentwicklung in Verbindung zu setzen. So<br />

wird durch die Errichtung großer Einkaufszentren an der Peripherie, die Auslagerung von Arbeitsplätzen<br />

aus <strong>Graz</strong> sowie durch die Errichtung von Wohnsiedlungen im Umland der Verkehr auf<br />

Straßen hoher Kapazität stark erhöht bzw. werden Straßen für höhere Geschwindigkeiten errichtet<br />

bzw. freigegeben. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Raumplanung.<br />

Ein wichtiges quantitatives Ziel der Lärmschutzpolitik in <strong>Graz</strong> sollte demnach die Reduktion der<br />

Streckenlänge der (tags) mit über 65 dB(A) belasteten Straßen um 10% bis zum Jahr <strong>2000</strong><br />

sein. Dies bedeutet eine Reduktion um 3% bis zum Jahr 1996, bis 1998 um 7% und bis <strong>2000</strong><br />

um 10% auf der Basis von 1994.<br />

Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Die Erhebung der Streckenlänge der mit > 65 dB(A) belasteten Straßen des untersuchten <strong>Graz</strong>er<br />

Hauptstraßennetzes ergibt sich aus einer Studie von Prof. Kurt Fallast (Ingenieurbüro für Verkehrswesen),<br />

aufbauend auf den „<strong>Graz</strong>er Lärmkataster für das Hauptstraßennetz 1994“.<br />

Das untersuchte Straßennetz beinhaltet in erster Linie jene Straßen, für die die zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />

50 km/h und mehr beträgt. Insgesamt werden 349 „lärmhomogene“ Streckenabschnitte<br />

mit einer Gesamtlänge von 230,5 km (<strong>Graz</strong>er Straßennetz gesamt 1004 km) untersucht.<br />

Die Streckenlänge der mit > 65 dB(A) belasteten Straßen stieg von<br />

auf<br />

• ca. 156 km im Jahre 1994<br />

• ca. 166 km im Jahre 1999<br />

Das entspricht einer Zunahme der Streckenlänge der mit > 65 dB(A) belasteten Straßen von<br />

ca.+6% (10 km)<br />

39


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Lärm<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

Jahr<br />

Abb.6: Länge der mit >65 dB(A) belasteten Straßen des <strong>Graz</strong>er Hauptstraßennetzes<br />

Ein Vergleich der Längenbilanz nach zulässiger Höchstgeschwindigkeit (ZHG) und Lärmpegel<br />

zw. 1994 und 1999 gibt folgendes Bild:<br />

Lärmpegel<br />

dB(A)<br />

1994 1999 1994 1999<br />

ZHG 50 km/h<br />

Länge ca. km<br />

ZHG 50 km/h<br />

Länge ca. km<br />

55-60 8 13<br />

60-65 60 53<br />

ZHG 60 km/h<br />

Länge ca. km<br />

ZHG 60 km/h<br />

Länge ca. km<br />

65-70 125 125 2 6<br />

70-75 9 10 4 10<br />

Lärmpegel<br />

dB(A)<br />

55-60<br />

60-65<br />

156<br />

ZHG 70 km/h<br />

Länge ca. km<br />

65-70 6<br />

Streckenlänge > 65 dB(A) <strong>Graz</strong>er Hauptstraßennetz<br />

152<br />

145<br />

1994 1996 1998 1999 <strong>2000</strong><br />

Streckenlänge Ist-Zustand in km Streckenlänge Zielvorgaben in km<br />

ZHG 70 km/h<br />

Länge ca. km<br />

ZHG >70 km/h<br />

Länge ca. km<br />

ZHG >70 km/h<br />

Länge ca. km<br />

70-75 2 5 8 10<br />

166<br />

140<br />

40


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Lärm<br />

Es zeigt sich, dass Straßen mit höherer zulässiger Höchstgeschwindigkeit deutlich lauter sind.<br />

Dies liegt einerseits daran, dass solche Straßen höheren Verkehrsbelastungen ausgesetzt sind<br />

und andererseits, dass höhere Geschwindigkeiten auch mehr Lärm verursachen.<br />

Während im Beobachtungszeitraum die Streckenlänge von mit > 65 dB(A) belasteten Straßen mit<br />

einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h in etwa gleichgeblieben ist (+1 km), nahm in<br />

den letzten Jahren die entsprechende Streckenlänge von Straßen mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 60 km/h um10 km zu, die von Straßen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und mehr<br />

blieb annähernd gleich (- 1 km).<br />

Hauptanteil an der Erhöhung der Streckenlänge von > 65dB(A) belasteten Straßen von 1994-<br />

1999 haben also Straßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.<br />

Ein Vergleich der Längenbilanz nach Straßenerhalter zw. 1994 und 1999 gibt folgendes Bild:<br />

Lärmpegel<br />

dB(A)<br />

55-60<br />

1994 1999 1994 1999<br />

Bundesstraßen<br />

Länge ca. km<br />

Bundesstraßen<br />

Länge ca. km<br />

Landesstraßen<br />

Länge ca. km<br />

Landesstraßen<br />

Länge ca. km<br />

60-65 21 20<br />

65-70 44 32 33 32<br />

70-75 18 25 2 7<br />

Lärmpegel<br />

dB(A)<br />

Gemeindestraßen<br />

Länge ca. km<br />

Gemeindestraßen<br />

Länge ca. km<br />

55-60 11 10<br />

60-65 44 33<br />

65-70 57 66<br />

70-75 2 4<br />

Die Differenzierung nach Straßenerhalter zeigt erwartungsgemäß, dass die Bundesstraßen den<br />

größten Streckenanteil des untersuchten Straßennetzes im Lärmpegelbereich > 70 dB(A) aufweisen,<br />

bedingt durch höhere zulässige Geschwindigkeiten und größere Verkehrsbelastung.<br />

Die Lärmbelastung auf Gemeindestraßen hat seit 1994 stark zugenommen. So ist die Streckenlänge<br />

der im Bereich von 65-70 dB(A) belastenden Gemeindestraßen um 9 km, jener von 70-75<br />

dB(A) belasteten Gemeindestraßen um 2 km gestiegen.<br />

41


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Lärm<br />

Die Lärmbelastung durch Bundesstraßen und Landesstraßen hat sich in den höheren Bereich von<br />

70-75 dB(A) verschoben (+7 km bzw. +5 km) während die Streckenlänge im Bereich von 65-70<br />

dB(A) gesunken ist (-12 km bzw. <strong>–</strong>1 km). Insgesamt nahm der Anteil der Bundes- und Landesstraßen<br />

an der Streckenlänge von >65 dB(A) belasteten Straßen um 1 km ab, der von Gemeindestraßen<br />

um 11 km zu.<br />

Vorsorgender Lärmschutz für Anrainer wird in letzter Zeit in zunehmendem Maße durch Bebauungslösungen<br />

wie Lückenschluss, lärmmindernde Straßenbeläge, entsprechende Planung von<br />

Neubauten (Bsp. Wohnhausanlage Arlandgründe: Wohn- und Ruheräume zum Hof) und Trassen<br />

(Unterflur-Trassen) sowie Beruhigung von vorhandenen Innenhöfen forciert. Maßnahmen wie<br />

Schallschutzfenster bzw. Lärmschutzwände stellen Sekundärmaßnahmen dar.<br />

Für das Gebiet St. Peter Hauptstraße wurde 1998 im Auftrag des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes ein Lärmminderungsplan<br />

für dieses Pilotgebiet erstellt.<br />

Aus den durchgeführten Untersuchungen kristallisierte sich hauptsächlich der Straßenverkehrslärm<br />

in den Nachtstunden als der für Lärmminderungsmaßnahmen relevante Lärmemittent heraus.<br />

Als relativ rasch umsetzbare Maßnahmen ohne große Kostenbelastung wurden eine Temporeduktion<br />

in den Nachstunden (100 km/h auf 80 km/h, 50 km/h auf 30 km/h) verbunden mit entsprechender<br />

Überwachung, das Aufbringen von lärmmindernden Straßenbelägen im Zuge der<br />

Straßensanierung sowie das Nachrüsten mit Lärmschutzwänden ermittelt.<br />

Auch wenn der Verkehr und hier vor allem der Straßenverkehr mit ca. 80% Anteil als Hauptverursacher<br />

für Lärmbelastungen im Wohnbereich zu betrachten ist, darf das Ausmaß der Lärmbelastungen,<br />

verursacht durch Industrie- und Gewerbebetriebe (z.B. Gastgärten) sowie Sport- und<br />

Freizeiteinrichtungen, nicht unterschätzt werden. Im Sinne einer Verbesserung der Wohnqualität,<br />

vor allem im Innenstadtbereich, muss es daher Ziel sein, die Lärmbelastung der Bewohner durch<br />

gesetzliche Rahmenbedingungen, wie Regelung der Öffnungszeiten von Gastgärten bzw. durch<br />

entsprechende Lärmschutzmaßnahmen zu reduzieren.<br />

Aufgrund der Verschiedenartigkeit und Komplexität, sowohl in sachlicher, als auch in rechtlicher<br />

Hinsicht, wird empfohlen, ein umfassendes Lärmschutzkonzept mit Prioritäten zu entwickeln.<br />

42


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Energie und Klima<br />

3.1.5 Energie und Klima<br />

Ziele<br />

Als restriktivste Vorgabe für den Energiesektor wurde durch die Verpflichtung im Rahmen des Klimabündnisses<br />

aufgrund eines einstimmigen Beschlusses des <strong>Graz</strong>er Gemeinderates (1990) festgelegt,<br />

die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2010 um 50% gegenüber dem Bezugsjahr 1987 zu<br />

reduzieren. Die Höhe der CO2-Emissionen lag bei Erstellung des Programmes bei etwa 1.88 Millionen<br />

Tonnen CO2 jährlich.<br />

Im Rahmen dieser Vorgabe ist auch die Zielsetzung des kommunalen Energiekonzeptes zu sehen,<br />

den Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2010 auf 40% anzuheben, bzw. als symbolischen<br />

Ausstieg aus der Kernenergie den Stromverbrauch (gegenüber 1994) bis 2010 um 18%<br />

zu senken. Der Einsatz regenerativer Energieträger (v.a. Biomasse und Wasserkraftanteil des<br />

Stroms) lag bei Erstellung des Programmes bei etwa 3550 TJ oder 16% am Gesamtenergieeinsatz.<br />

Folgende Zwischenziele für das Umweltsachprogramm wurden aus diesen Vorgaben abgeleitet:<br />

• CO 2 -Emissionen: -10% bis 1996, -15% 1998 und -20% bis zum Jahr <strong>2000</strong><br />

• Stromeinsatz: -2.5% bis 1996, -5% bis 1998 und -7% bis zum Jahr <strong>2000</strong><br />

• Anteil regenerativer Energieträger: 19% 1996, 22% 1998, 25% im Jahr <strong>2000</strong><br />

CO2-Emissionen - Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Da die Energiebilanzen für die steirischen Bezirke (somit auch für <strong>Graz</strong>), die im Auftrag der Stmk.<br />

Landesregierung von der Fa. ADIP erstellt werden sollen, noch nicht vorliegen (als Fertigstellungstermin<br />

war Anfang April 99 vorgesehen), wurde auf die Daten des <strong>Graz</strong>er Emissionskataster<br />

1995 und auf den Energie- und Emissionskataster (Pischinger) zurückgegriffen.<br />

Es wird in diesem Zusammenhang festgestellt, dass für Österreich keine verlässlichen Daten bezüglich<br />

CO2-Emissionen existieren.<br />

Die im <strong>Graz</strong>er Emissionskataster 1995 ausgewiesenen CO2-Emissionen beziehen sich nur auf<br />

das <strong>Graz</strong>er Stadtgebiet und beinhalten nicht die durch den Stromverbrauch hervorgerufenen<br />

Emissionen, sehr wohl aber die Emissionen durch Holzfeuerungen (CO2-neutral). Für <strong>Graz</strong>er<br />

Betriebe liegen keine Vergleichsdaten aus dem Jahr 1988 vor.<br />

43


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Energie und Klima<br />

Ein Vergleich der Emissionskataster 1988 und 1995 zeigt für die Emission von CO2 folgendes<br />

Szenario:<br />

700000<br />

600000<br />

500000<br />

400000<br />

300000<br />

<strong>2000</strong>00<br />

100000<br />

0<br />

Vergleich<br />

t/a<br />

CO2<br />

1988<br />

CO2<br />

1995<br />

Verkehr 289600 287000<br />

Hausbrand (Raumwärme) 59<strong>2000</strong> 458500<br />

Gewerbe/Industrie keine Daten 281500<br />

Vergleich der Emissionskataster für CO 2 1988 / 1995<br />

59<strong>2000</strong><br />

289600 287000<br />

keine<br />

Daten<br />

für<br />

Gewerbe/<br />

Industrie<br />

458500<br />

1988 1995<br />

281500<br />

Verkehr<br />

Hausbrand<br />

Gewerbe/Industrie<br />

Abb.7: Gegenüberstellung der CO2 <strong>–</strong>Emissionen aus den <strong>Graz</strong>er Emissionskatastern 1988/95<br />

Daraus ergibt sich aus dem <strong>Graz</strong>er Emissionskataster für die Sektoren Verkehr und Hausbrand<br />

(Raumwärme) eine<br />

• Reduktion der CO2-Emissionen zw. 1988 und 1995 von -15% (<strong>–</strong>136.100 t/a)<br />

Der 1997 erstellte Energie- und Emissionskataster für 1995 (Pischinger) gibt die Gesamtbilanz<br />

der CO2-Emissionen für <strong>Graz</strong> wieder, die sich vom <strong>Graz</strong>er Emissionskataster dadurch unterscheidet,<br />

dass letzterer nur CO2-Emissionen enthält, die direkt in <strong>Graz</strong> anfallen, die Bilanz jedoch<br />

auch Energieverbräuche bewertet. So ist zu beachten, dass ein merklicher Anteil der Raumwär-<br />

44


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Energie und Klima<br />

merzeugung in <strong>Graz</strong> mittels Fernwärme erfolgt und die Emissionen aus dieser Wärmeerzeugung<br />

nur insoweit im <strong>Graz</strong>er Emissionskataster berücksichtigt sind, als sie im Fernheizkraftwerk Puchstraße<br />

erzeugt werden.<br />

In der Gesamtbilanz der CO2-Emissionen für <strong>Graz</strong> werden Fernwärme und Strom zu Heizzwekken<br />

(Raumwärme und Warmwasseraufbereitung) sehr streng bewertet, was sich für den Sektor<br />

Hausbrand in, verglichen mit den Daten aus dem Kataster, höheren CO2 <strong>–</strong>Emissionen widerspiegelt.<br />

Holzfeuerungen (CO2-neutral) finden in der Gesamtbilanz keine Berücksichtigung.<br />

Ein Vergleich der CO2 <strong>–</strong>Bilanzen von 1988 und 1995 ergibt unter Berücksichtigung aller Emissi-<br />

onssektoren folgenden Trend:<br />

800000<br />

700000<br />

600000<br />

500000<br />

400000<br />

300000<br />

<strong>2000</strong>00<br />

100000<br />

0<br />

683600<br />

Vergleich der CO2 <strong>–</strong>Bilanzen 1988 / 1995<br />

292400 290200<br />

kein<br />

Daten<br />

für<br />

Gewerbe/<br />

Industrie<br />

646100<br />

1988 1995<br />

282500<br />

Verkehr<br />

Hausbrand<br />

Gewerbe/Industrie<br />

Abb.8: Gesamtbilanz der CO2-Emissionen für <strong>Graz</strong> 1988/95; für 1988 lagen keine Daten aus Industrie<br />

und Gewerbe vor<br />

Aus dem Vergleich der Bilanzen ergibt sich somit für die Sektoren Verkehr und Hausbrand eine<br />

• Reduktion der CO2-Emissionen zw. 1988 und 1995 von <strong>–</strong>4% (<strong>–</strong>39.725 t/a)<br />

Unter der Annahme, dass die Energieeffizienz in der Industrie in den letzten Jahren durch diverse<br />

Umstellungen (z.B. auf Gas) mit Sicherheit gestiegen ist, kann nach oben angeführten Ergebnissen<br />

durchaus von einer Trendumkehr gesprochen werden, auch wenn nach neuesten Untersuchungen<br />

beim Sektor Verkehr mit einer Zunahme der CO2-Emissionen zu rechnen sein wird.<br />

Das Ziel von <strong>–</strong>20% CO2-Emissionen bis <strong>2000</strong> kann aber nicht erreicht werden.<br />

45


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Energie und Klima<br />

Internationale Vereinbarungen zur Reduktion der CO2-Emissionen<br />

Toronto-Ziel 1988: In der Schlusserklärung der „World Conference on the Changing Atmosphere“<br />

wurde eine Reduktion der CO2-Emissionen auf Basis der Daten des Jahres 1988 um 20% bis zum<br />

Jahr 2005 empfohlen. Die österreichische Bundesregierung bekennt sich in den Energieberichten<br />

1990 und 1993 zu diesem Ziel.<br />

Klimabündnis 1989-1995: Rund 400 europäische Gemeinden, Städte und Bundesländer be-<br />

schließen dem Klimabündnis zum Erhalt der Erdatmosphäre beizutreten und die CO2-Emissionen<br />

in ihrem Wirkungsbereich bis 2010 um 50% gegenüber 1987 zu senken.<br />

UNCED <strong>–</strong> Rio de Janeiro 1992: 154 Staaten und die Europäische Gemeinschaft unterzeichnen<br />

das Rahmenabkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen. Das Ziel ist die Stabilisierung<br />

der Treibhausgaskonzentrationen auf einem „ungefährlichen Niveau“. Die Klimakonvention<br />

hat inzwischen nach Ratifizierung durch ca. 130 Staaten völkerrechtliche Verbindlichkeit erlangt.<br />

Österreich ratifizierte die Klimakonvention 1994.<br />

Berliner Welt-Klimagipfel 1995: Auf der ersten Vertragsstaatenkonferenz der 1992 in Rio beschlossenen<br />

Klima-Rahmenkonvention beraten die Unterzeichnerstaaten. Im Berliner Mandat ist<br />

eindeutig festgehalten, dass die im Rahmen der Klimakonvention festgeschriebenen Verpflichtungen<br />

nicht ausreichen, um deren Ziel zu erreichen, und daher unverzüglich Schritte zur Stärkung<br />

des Übereinkommens gesetzt werden müssen.<br />

Welt-Klimagipfel Kyoto 1997: 159 Staaten einigen sich auf ein Protokoll, das die Reduzierung<br />

von Treibhausgasen für den Zeitraum 2008 bis 2012 um weltweit durchschnittlich 5,2 Prozent gegenüber<br />

1990 festschreibt. Im Rahmen des Kyoto-Protokolls verpflichtet sich Österreich im genannten<br />

Zeitraum eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 13% zu erreichen<br />

Stromverbrauch <strong>–</strong> Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Das Ziel den Stromverbrauch von 1994 bis 1998 um -5% zu senken (-7% bis <strong>2000</strong>), konnte<br />

nicht erreicht werden.<br />

Der Stromeinsatz ist im Beobachtungszeitraum (1993-1997) um ca. 12% gestiegen.<br />

Das entspricht einer absoluten Zunahme von<br />

• ca. 4.820 TJ (1993, KEK-Bericht Nr. 6)<br />

auf<br />

• ca. 5.417 TJ (1997)<br />

46


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Energie und Klima<br />

6000<br />

5500<br />

5000<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

<strong>2000</strong><br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Jahr<br />

4820<br />

Stromeinsatz-Entwicklung in TJ<br />

5417<br />

4579<br />

1993 1997 1998<br />

Abb.9: Entwicklung des <strong>Graz</strong>er Stromverbrauches und Zielvorgaben <strong>2000</strong><br />

Ist-Zustand<br />

Zielvorgabe<br />

Die Ursachen für diese Tendenz sind vor allem in der stetigen Zunahme von Elektrogeräten für<br />

den täglichen Gebrauch sowie in Produktionssteigerung und auf weitgehende Automatisierung/Mechanisierung<br />

in Betrieben zu finden. Ein Gegensteuern durch bewusstseinsbildende Maßnahmen<br />

zum Thema Stromsparen im privaten Bereich ist zu empfehlen.<br />

Besonders hervorzuheben sind die Stromeinsparungen, die im Rahmen des Projektes ÖKOPRO-<br />

FIT im Zeitraum 1993/94 bis 1997 bei 24 <strong>Graz</strong>er Betreiben erzielt wurden (Quelle: ÖKOPROFIT-<br />

Datenauswertung 1994-1997).<br />

Im Jahre 1994 wiesen diese 24 Betriebe einen Gesamtstromverbrauch auf, der etwa 50% des gesamten<br />

Stromverbrauches von Industrie und Gewerbe in <strong>Graz</strong> entsprach.<br />

In den Jahren 1994 bis 1997 verzeichneten die ÖKOPROFIT-Betriebe einen absoluten Mehrverbrauch<br />

von ca. 77 Mio. kWh. Dies ist auf eine gesteigerte Produktion und auf weitgehende Automatisierung/Mechanisierung<br />

bei einigen Betrieben zurückzuführen. Unter Berücksichtigung, dass<br />

die produktionsspezifischen Kenngrößen (Produktion, Umsatz usw.) der analysierten Betrieb um<br />

durchschnittlich 19% (Umsatz 34%) gestiegen sind, belaufen sich die hypothetischen Einsparungen<br />

in diesem Zeitraum auf ca. 58 Mio. kWh. Bei gleichbleibendem Trend wäre also im Jahr<br />

1997 im Vergleich zu 1994 ein Mehrverbrauch von ca. 31 Mio. kWh zu erwarten gewesen, wenn<br />

die Betriebe keine Maßnahmen gesetzt hätten. Das entspricht einer hypothetischen finanziellen<br />

Einsparung (Profit) von ca. ATS 46 Mio (€ 3.342,950).<br />

47


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Energie und Klima<br />

Anteil Regenerativer Energieträger <strong>–</strong> Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Der Einsatz regenerativer Energieträger (v.a. Biomasse und Wasserkraftanteil des Stroms)<br />

konnte mit ca.16% am Gesamtenergieeinsatz etwa konstant gehalten werden.<br />

Durch Installation von Solaranlagen und Biomassefeuerungen, forciert vor allem durch Förderprogramme<br />

der Stadt und des Landes, konnte zwar ein Zuwachs an erneuerbaren Energieträgern<br />

erzielt werden (ca. 0,5% bezogen auf den Stromeinsatz in <strong>Graz</strong>), der sich aber in der Gesamtbilanz<br />

nicht auswirkt.<br />

Das in der <strong>Ökostadt</strong> formulierte Ziel, den<br />

• Anteil regenerativer Energieträger bis 1998 auf 22% (25% bis <strong>2000</strong>)<br />

zu erhöhen, wurde zwar nicht erreicht, das Ergebnis (± 0%) ist jedoch aufgrund des im Beobachtungszeitraum<br />

deutlich gestiegenen Energieverbrauches durchaus positiv zu bewerten.<br />

48


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Verkehr<br />

3.1.6 Verkehr<br />

Ziele<br />

Der Verkehr wird quantitativ durch eine Reihe von Parametern charakterisiert. Für eine Überprüfung<br />

besonders geeignet erschienen dabei der Motorisierungsgrad der <strong>Graz</strong>er Bevölkerung, die<br />

mit den verschiedenen Verkehrsmitteln (insbesondere MIV-Lenker) erbrachten Gesamtfahrleistungen<br />

sowie der Modal-Split, der den Anteil der verschiedenen Verkehrsmittel an der Gesamtwegeanzahl<br />

angibt. Für diese Kenngrößen wurden im Rahmen des <strong>Graz</strong>er Gesamtverkehrskonzept<br />

bis zum Jahr 2010 (Basis 1989/91) Prognosen errechnet sowie im Rahmen des<br />

Szenarios "Sanfte Mobilität" erreichbare Zielvorgaben festgelegt.<br />

• Der Motorisierungsgrad betrug bei Erstellung des Programmes etwa 400 Autos und Kombis<br />

pro 1000 Einwohner und würde dem seinerzeitigen Trend folgend bis zum Jahr 2011 um ca.<br />

25% ansteigen. Es sollte eine Stabilisierung des Motorisierungsgrades angestrebt werden.<br />

Als Vorgabe für die <strong>Evaluierung</strong> waren entsprechende Bilanzen über Kfz-Zulassungen und<br />

Verkehrsleistungen der MIV-Lenker zu erstellen.<br />

• Als Ziel für den Modal Split galt die verkehrspolitische Leitlinie <strong>2000</strong> mit einer Wegeverteilung<br />

von 41% MIV (1989/91: 46%), 22% Fußgänger (1989/91: 24%), 21% öffentlicher<br />

Verkehr (1989/91: 18%) und 16% Radverkehr (1989/91: 12%).<br />

• Die Verkehrsleistungen der MIV-Lenker lagen in <strong>Graz</strong> 1989/91 bei 2 Millionen Kilometern<br />

pro Werktag und würden im Trend bis zum Jahr 2010 um 30% ansteigen. Im Szenario "Sanfte<br />

Mobilität" würde er um ca. 3% sinken. Als Zwischenziel für das Jahr <strong>2000</strong> wurde daher eine<br />

Reduktion um 2% festgelegt.<br />

• Die Kilometerleistungen der öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Tram) lagen im Jahr<br />

1993 in <strong>Graz</strong> bei etwa 10.5 Millionen Kilometer. Diese Zahl allein sagt zwar wenig über die<br />

transportierten Personen oder die Qualität des ÖPNV in <strong>Graz</strong>, bildet aber einen gut überprüfbaren<br />

Indikator für die Zu- oder Abnahme der ÖPNV-Versorgungsdichte. Als Ziel sollen die<br />

Kilometerleistungen des ÖPNV bis zum Jahr <strong>2000</strong> um 10% steigen.<br />

• Technische Verbesserungen der Fahrzeuge machen - eine Stabilisierung der motorisierten<br />

Fahrleistungen vorausgesetzt - die Halbierung der CO 2 -Emissionen aus dem Verkehrsbereich<br />

bis ins Jahr 2010 bezogen auf 1987 möglich (Studie "Potentiale technischer Maßnahmen im<br />

Bereich Verkehr", Doz. Fallast - TU <strong>Graz</strong>). Als Zwischenziel für das Umweltsachprogramm soll<br />

die CO2-Emissionen aus dem Verkehrsbereich durch "Sanfte Mobilität" und technische Verbesserungen<br />

der Fahrzeuge bis <strong>2000</strong> um 25% sinken.<br />

Motorisierungsgrad - Ergebnis der <strong>Evaluierung</strong><br />

Der Motorisierungsgrad betrug 1998 etwa 443 Autos und Kombis pro 1000 Einwohner<br />

(106.462 Pkw, 240.000 EW). Dies entspricht einer prozentuellen Steigerung von<br />

• +11% gegenüber 1989<br />

Die angestrebte Stabilisierung des Motorisierungsgrades wurde also nicht erreicht.<br />

49


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Verkehr<br />

Die Bilanz der Kfz-Zulassungen für 1998 zeigt folgendes Bild:<br />

Pkw 106462<br />

Lkw 9720<br />

Motorräder 5585<br />

Kleinmotorräder 123<br />

Mofas 9011<br />

Sonstige (Kranwägen..) 2161<br />

Gesamt Kfz 133062<br />

Zulassungen 1998 42354<br />

Neuzulassungen 1998 12123<br />

Anhänger 1998 11125<br />

Modal Split <strong>–</strong> Ergebnis der <strong>Evaluierung</strong><br />

Die Verkehrsuntersuchung 1998 zeigt eine Zunahme der Kfz-Verkehrsleistung (nur <strong>Graz</strong>er Bevölkerung)<br />

gegenüber 1991 von<br />

• Zunahme Verkehrsleistung Kfz +5% (1991-98)<br />

Der Weganteil des MIV (MIV = motorisierter Individualverkehr, Pkw, Kombi, Krad) liegt bei<br />

bzw.<br />

• 38% MIV-Lenker<br />

• 47% MIV-Lenker inkl. Mitfahrer<br />

aller Wege.<br />

Damit ist der Weganteil des MIV als Ergebnis der gesetzten verkehrspolitischen Maßnahmen seit<br />

1989/91 (46%) nur mehr gering (+1%) gestiegen. Das Ziel des GIVE (<strong>Graz</strong>er Integrierte Verkehrs-Entwicklung,<br />

Dez. 1995), nämlich die Verringerung des MIV-Weganteils bis zum Jahr <strong>2000</strong><br />

auf 41%, wird aber nicht erreicht werden.<br />

Der Weganteil des öffentlichen Verkehrs betrug 1998 18% aller Wege der <strong>Graz</strong>er Bevölkerung.<br />

In den letzten 10 Jahren ist dieser Anteil ungefähr konstant, was unter Beachtung des sinkenden<br />

Trends im ÖV-Anteil in vielen Städten als positiv (wenn auch nicht zufriedenstellend) zu beurteilen<br />

50


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Verkehr<br />

ist. Diese Entwicklung ist als eine Folge der Angebotserweiterung im ÖV und des Verkehrsverbundes<br />

in Verbindung mit der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in <strong>Graz</strong> zu sehen.<br />

Der Weganteil des nichtmotorisierten Verkehrs (Fußgänger und Radfahrer) liegt derzeit bei<br />

35% aller Wege. Der Fußgängerverkehr hat in den letzten Jahren abgenommen, was auf die Zunahme<br />

der Wegentfernungen als Folge der dezentralen Siedlungsentwicklung und die Zunahme<br />

der Kfz zurückzuführen ist. Der Radverkehr hat als Ergebnis der <strong>Graz</strong>er Verkehrspolitik deutlich<br />

zugenommen.<br />

Vergleich der Weganteile in den Jahren 1991 und 1998<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Weganteil in % 1991 1998 Ziel gemäß Verkehrspolitische Leitlinie <strong>2000</strong><br />

MIV 46 47 41<br />

ÖV 18 18 21<br />

Fahrrad 12 14 16<br />

Fußgänger 24 21 22<br />

46%<br />

47%<br />

41%<br />

Vergleich der Weganteile (Modal Split)<br />

18%<br />

18%<br />

21%<br />

Abb.10: Entwicklung des Modal Split und Zielvorgaben <strong>2000</strong><br />

Es wird eingehend darauf hingewiesen, dass sich die Daten aus den genannten Verkehrsuntersuchungen<br />

nur auf die Verkehrsmittelwahl der <strong>Graz</strong>er Bevölkerung beziehen und demnach keine<br />

12%<br />

14%<br />

16%<br />

24%<br />

21%<br />

MIV ÖV Fahrrad Fußgänger<br />

1991 1998 Zielvorgaben <strong>2000</strong><br />

22%<br />

51


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Verkehr<br />

regionale Sichtweise gegeben ist. In Zukunft ist in diesem Sinne eine regionale Bilanzierung vorzunehmen.<br />

Kilometerleistungen der öffentlichen Verkehrsmittel <strong>–</strong> Ergebnis der <strong>Evaluierung</strong><br />

Die Kilometerleistungen der öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Tram) in <strong>Graz</strong> lagen im Jahr<br />

1998 bei etwa 10.7 Millionen Kilometer.<br />

Dies entspricht einer<br />

• Zunahme Kilometerleistungen der Busse und Straßenbahnen +1.9% (1993-98)<br />

Die Zunahme betrifft dabei ausschließlich die Kilometerleistungen der Busse, wogegen eine Verlängerung<br />

von Straßenbahnlinien (Bsp. Linie 6 St. Peter) bislang am Widerstand von Teilen der<br />

dort ansässigen Bevölkerung scheiterte. Mit der Einführung der neuen Bus-Tangentiallinien im<br />

Westen und Südosten von <strong>Graz</strong> wird das für <strong>2000</strong> genannte Ziel einer Zunahme der Kilometerleistungen<br />

der öffentlichen Verkehrsmittel in <strong>Graz</strong> von +10%, annähernd erreicht werden.<br />

CO2-Emissionen aus dem Verkehrsbereich <strong>–</strong> Ergebnis der <strong>Evaluierung</strong><br />

Das im Umweltsachprogramm „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“ formulierte Zwischenziel<br />

• Reduktion der CO2-Emissionen aus dem Verkehrsbereich um <strong>–</strong>25% (bis <strong>2000</strong>)<br />

durch "Sanfte Mobilität" und technische Verbesserungen der Fahrzeuge kann nicht erreicht werden.<br />

Der Trend der Emissionsentwicklung von 1988-1995 weist für den Sektor Verkehr eine<br />

• Reduktion der CO2-Emissionen von ca. -1% aus<br />

Dies entspricht im genannten Zeitraum einer absoluten Reduktion von -2600 t/a CO2 von<br />

auf<br />

• 289.600 t/ CO2 im Jahr 1988a<br />

• 287.000 t/a CO2 im Jahr 1995<br />

Voraussetzung für die Realisierung dieses Zieles durch technische Verbesserungen der Fahrzeuge<br />

war eine Stabilisierung der motorisierten Fahrleistungen, deren Trend jedoch nach wie<br />

vor stark steigende Tendenz zeigt.<br />

52


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Abfall<br />

Die <strong>Graz</strong>er Verkehrspolitik kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern unterliegt einem starken<br />

Einfluß von regionalen, nationalen und internationalen Entwicklungen. Die Realisierung<br />

der in der <strong>Ökostadt</strong> genannten Ziele liegt nicht allein im Einflussbereich der Stadt <strong>Graz</strong> und muss<br />

dementsprechend bei der Bewertung berücksichtigt werden.<br />

Der technologische Weiterentwicklung auf dem Fahrzeugsektor ist auch in Zukunft besondere<br />

Aufmerksamkeit zu schenken. Die Einführung alternativer Technologien ist weiterhin mit allen Mitteln<br />

zu unterstützen. Besondere Bedeutung kommt in diesem Sinne der Fortführung der erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit der Stadt <strong>Graz</strong> mit den <strong>Graz</strong>er Universitäten, der AVL-List und den <strong>Graz</strong>er<br />

Verkehrsbetrieben zu.<br />

3.1.7 Abfall<br />

Ziele<br />

Neben dem Grad der Trennung und der damit verbundenen Recyclingquote stellt vor allem die<br />

Menge des "produzierten" Mülls einen zentralen Parameter für den Erfolg einer nachhaltigen Umweltpolitik<br />

dar. Das kommunale Gesamtmüllaufkommen (= Summe aus Restmüll, Hausmüll<br />

ähnlichem Müll, Altstoffen, biogenen Abfällen und Problemstoffen) betrug im Jahr 1993 98.784<br />

Tonnen (Quelle: "Abfallstatistik <strong>Graz</strong>"), die kommunale Restmüllmenge im selben Jahr belief<br />

sich auf 202 kg pro Einwohner und Jahr. Die Reduktionszielsetzungen betrafen sowohl das<br />

kommunale Gesamtmüllaufkommen als auch Industrie- und Gewerbeabfälle (insb. auch gefährliche<br />

Abfälle). Nachhaltige Umweltpolitik muss auch bei der Reduktion der Industrie- und Gewerbeabfälle<br />

bereits an der Quelle ansetzen. Durch sorgsamen Umgang bzw. Ersatz von Roh- und Hilfsstoffen<br />

können Abfälle und Emissionen erheblich reduziert werden.<br />

Als quantitative Zielvorgaben sind daher basierend auf der Abfallstatistik <strong>Graz</strong> folgende Stoffmengen<br />

bis zum Jahr <strong>2000</strong> zu reduzieren (gegenüber 1993):<br />

im Haushaltsbereich:<br />

• kommunales Gesamtmüllaufkommen um -13%<br />

• kommunales Restmüllaufkommen (bewertet nach dem Müllaufkommen pro Einwohner<br />

und Jahr) um -30%<br />

sowie im Bereich Industrie und Gewerbe:<br />

• Roh- und Hilfsstoffe in Betrieben durch sorgsamen Umgang bzw. effizienten Einsatz<br />

um -30%<br />

• gefährliche Abfälle um- 50%<br />

• nicht verwertbare Industrie- und Gewerbeabfälle durch Ausnutzung der vorhandenen und<br />

wirtschaftlich umsetzbaren Potentiale durch innerbetriebliche Vermeidungsmaßnahmen sowie<br />

verstärktes Recycling und Abfalltrennung um -30%<br />

53


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Abfall<br />

Kommunaler Abfall <strong>–</strong> Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Die im Programm als Nachhaltigkeitsparameter formulierten Ziele im Bereich Kommunaler Abfall<br />

für <strong>2000</strong><br />

• Reduktion des Kommunalen Gesamtmüllaufkommens um <strong>–</strong>13% (seit 1993)<br />

• Reduktion des Kommunalen Restmüllaufkommens um -30% (seit 1993)<br />

wurden in der genannten Form noch nicht erreicht.<br />

1<strong>2000</strong>0<br />

100000<br />

80000<br />

60000<br />

40000<br />

<strong>2000</strong>0<br />

0<br />

3063<br />

1880<br />

2144<br />

nicht verw. Gewerbe-<br />

/Industrieabfälle<br />

Entwicklung des Abfallaufkommens in t/a<br />

7914<br />

8239<br />

3957<br />

98784<br />

112744<br />

85942<br />

gefährliche Abfälle kommunales<br />

Gesamtmüllaufkommen<br />

1993/94 1997/98 Zielvorgaben für <strong>2000</strong><br />

Abb.11: Entwicklung des Abfallaufkommens und Zielvorgaben <strong>2000</strong><br />

Von 1993 bis 1998 ist das<br />

• Kommunale Gesamtmüllaufkommen um +12% gestiegen<br />

• Kommunale Restmüllaufkommen um -15% gesunken<br />

Das entspricht einer absoluten Änderung von<br />

48493<br />

41095<br />

33945<br />

kommunales<br />

Restmüllaufkommen<br />

• Kommunales Gesamtmüllaufkommen 98.784 t/a (1993) auf 112.744 t/a (1998)<br />

• Kommunales Restmüllaufkommen 48.493 t/a (entspricht 202 kg/Einwohner u. Jahr)<br />

1993 auf 41.095 t/a a (entspricht 173 kg/Einwohner u. Jahr) 1998<br />

54


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Abfall<br />

Auch wenn die Reduktionsziele in der genannten Form nicht erreicht werden konnten, wurden in<br />

Teilbereichen, vor allem beim kommunalen Restmüllaufkommen doch Erfolge verzeichnet.<br />

Dies ist vor allem auf den erfolgten Ausbau der getrennten Sammlung (Biomüll, Verpackung) in<br />

der Stadt <strong>Graz</strong> und auf den, mit der kompetenten Abfallberatung in Zusammenhang stehenden,<br />

hohen Bewusstseinsstand der <strong>Graz</strong>er Bevölkerung in diesem Bereich zurückzuführen.<br />

Das Nachhaltigkeitsziel „Abfallvermeidung“ konnte jedoch, wie die Entwicklung im kommuna-<br />

len Gesamtmüllaufkommen belegt, nicht erreicht werden. Zielführende Ansätze zur Abfallvermeidung<br />

wie z.B. die Verpackungsordnung waren nicht erfolgreich, nicht zuletzt deshalb, weil die Entwicklung<br />

in Richtung mehr Abfall einem internationalen Trend unterliegt (global immer mehr Verpackung)<br />

und nur sehr schwer beeinflussbar ist. Die Einführung ähnlicher Verordnungen für andere<br />

Produkte wie Kfz oder Elektronik scheiterte bislang.<br />

Dort, wo ein direktes Eingreifen der Stadt <strong>Graz</strong> möglich war, ist ein entsprechender Fortschritt zu<br />

verzeichnen. Wie die positive Entwicklung im kommunalen Restmüllaufkommen belegt, konnte<br />

durch entsprechende Maßnahmen wie getrennte Sammlung und Verwertung eine deutliche Reduktion<br />

der Restmüllmenge erreicht werden.<br />

Industrie- und Gewerbeabfälle - Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Da umfassende Daten bezüglich der Industrie- und Gewerbeabfälle für <strong>Graz</strong> nicht vorliegen,<br />

wurden für die Bewertung der im Programm als Nachhaltigkeitsparameter formulierten Zwischenziele<br />

im Bereich Industrie- und Gewerbeabfälle für <strong>2000</strong><br />

• Reduktion der nicht verwertbaren Gewerbe/Industrieabfälle gesamt um -30% (von<br />

1993)<br />

• Reduktion der gefährlichen Abfälle um -50% (von 1993)<br />

in diesem Bereich auf die Datenauswertung 1993/94 <strong>–</strong> 1997 des <strong>Graz</strong>er ÖKOPROFIT Projektes<br />

zurückgegriffen (ÖKOPROFIT-Datenauswertung 1994-1997).<br />

Durch die in den 18 ausgewählten ÖKOPROFIT Betrieben in diesem Zeitraum gesetzten Maßnahmen<br />

zur Prozessoptimierung und Materialeffizienzsteigerung konnte 1997 in diesen Betrieben<br />

• das gesamte Aufkommen an nicht verwertbaren Gewerbe/Industrieabfällen um -39%<br />

(von 1993/94)<br />

reduziert werden.<br />

Parameter 1993/94<br />

t/a<br />

Gewerbe/Industrieabfälle gesamt<br />

(18 ÖKOPROFIT-Betriebe)<br />

1997<br />

t/a<br />

Reduktion<br />

%<br />

Ziel <strong>2000</strong><br />

%<br />

3.063 1.880 -39 -30<br />

55


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Abfall<br />

Die in den Jahren 1994-97 erzielten absoluten Einsparungen (Differenz der nicht verwertbaren<br />

Abfälle zum jeweiligen Jahr über die Firmen addiert) der genannten ÖKOPROFIT-Betriebe belaufen<br />

sich auf<br />

• absolute Einsparungen an nicht verwertbaren Abfällen 1994-97 ca. <strong>–</strong>2.370 t<br />

Die erreichte Reduktion ergibt sich dabei aus Maßnahmen des verbesserten Abfallmanagements<br />

(neue Behälter, zusätzliche Fraktionen, MitarbeiterInnen-Motivation) und ist um so bemerkenswerter,<br />

wenn man zusätzlich berücksichtigt, dass sich im genannten Zeitraum die Produktionskennzahlen<br />

um 34%, jene des Umsatzes um 38%, erhöht haben.<br />

Durch die Verringerung des Abfallaufkommens ergaben sich in den Betrieben im genannten Zeitraum<br />

finanzielle Einsparungen von<br />

bzw.<br />

• ca. ATS 2,4 Mio. (ca. € 174.400), absolut<br />

• ca. ATS 4,9 Mio. (ca. € 356.100), korrigiert nach Produktion/Umsatz<br />

Gefährliche Abfälle - Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Eine interessante Tendenz lässt sich aus der Auswertung für gefährliche Abfälle in den 12 ausgewählten<br />

ÖKOPROFIT Betrieben erkennen, nach der ein Zuwachs in diesem Bereich von<br />

• gefährliche Abfälle +4%, 1993/94-1997 (Ziel <strong>2000</strong> <strong>–</strong>50%)<br />

zu verzeichnen ist.<br />

Parameter 1993/94<br />

t/a<br />

gefährliche Abfälle<br />

(12 ÖKOPROFIT-Betriebe)<br />

1997<br />

t/a<br />

Zunahme<br />

%<br />

Ziel <strong>2000</strong><br />

%<br />

7.914 8.239 +4 -50<br />

Im Jahr 1994 wiesen die 12 Firmen mit 7.914 t ca. 26-40% der gefährlichen Abfälle von Industrie<br />

und Großgewerbe in <strong>Graz</strong> auf. Dabei sei angemerkt, dass für nahezu 70% (5.500 t) dieser Menge<br />

der Filterstaub aus der Marienhütte verantwortlich ist, der an der Entstaubungsanlage abgeschieden<br />

wird und zur Verwertung (hoher Metallanteil) nach Deutschland kommt.<br />

Der Anfall gefährlicher Abfälle ist bei den untersuchte 12 ÖKOPROFIT-Betrieben in den letzten<br />

Jahren gestiegen, allerdings ist seit 1995 ein tendenzieller Rückgang zu verzeichnen.<br />

56


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Natur und Grünraum<br />

Der Zuwachs ist auf eine gestiegene Produktion bei einigen Betrieben zurückzuführen, woraus<br />

sich andererseits bei entspr. Korrektur um den Faktor der Produktionsveränderung (Produktionskennzahlen<br />

durchschnittlich +18%, Umsatz + 39%) ein beträchtliches Maß an Einsparungen<br />

von ca. 2.300 t/a ableiten lässt (Quelle: ÖKOPROFIT-Datenauswertung 1994-1997).<br />

Einen weiteren Anteil an diesem Zuwachs dürfte nach allgemeiner Einschätzung die Verbesserung<br />

des Sammelsystems verbunden mit einer erhöhten Sammelmoral haben, was als positiv zu<br />

bewerten ist. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für gefährliche Abfälle hat sich zudem im<br />

Beobachtungszeitraum aufgrund einer Neuverordnung geändert (Abfallkatalog der gefährlichen<br />

Abfälle, Schlüsselnummern).<br />

Auch wenn aufgrund der fehlenden Datenbasis für alle Betriebe eine exakte Beurteilung nicht<br />

möglich ist, lässt sich doch eine deutliche Verbesserung im Bereich Abfall-Betriebe erkennen.<br />

Dies liegt nicht zuletzt an erfolgreichen Projekten zur betrieblichen Umweltvorsorge und an der<br />

guten Zusammenarbeit Betriebe-Entsorger-Behörde. Für eine objektive Beurteilung sollten in<br />

Zukunft jedoch verstärkt Stoffströme anstelle von absoluten Reduktionszielen für Abfälle herangezogen<br />

werden, da ansonsten das Ergebnis durch wirtschaftliche Faktoren, wie Produktionssteigerungen<br />

bzw. <strong>–</strong>umstellungen verfälscht wird.<br />

3.1.8 Natur und Grünraum<br />

Ziele<br />

Im Bereich Natur- und Grünraum wurden folgende numerische Ziele ausgewiesen:<br />

• geschützte Landschaftsteile, zusätzlich 50 ha<br />

• Naturschutzgebiete, zusätzlich 30 ha<br />

• Naturdenkmäler, zusätzlich 7<br />

Die Biotopkartierung 1989 weist u.a. besonders vordringliche Unterschutzstellungen auf. Zur<br />

Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichtes und des Erholungswertes der innerstädtischen<br />

und stadtnahen Grünbereiche wurde die Erhaltung dieser schutzwürdigen Biotopflächen<br />

dringend gefordert.<br />

Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong><br />

Mit Stand Jänner 1999 sind ca. 0,7% ( 879.221 m 2 ) der Stadtfläche geschützter Landschaftsteil<br />

oder Naturschutzgebiet (ca. 35.000 m 2 ).<br />

Seit Erstellung des Programmes gibt es keine zusätzlichen geschützten Flächen.<br />

Als zusätzliches Naturschutzgebiet ist ein rund 6 ha großes Areal im Buchkogelwald in Bear-<br />

beitung, und wird im Jahr <strong>2000</strong> in die Realisierungsphase-Naturschutzverfahren gehen.<br />

57


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Natur und Grünraum<br />

Von den ursprünglich 116 ausgewiesenen Naturdenkmälern wurden 22 altersbedingt oder durch<br />

Sturmschäden aufgehoben.<br />

Die in der <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> zum Thema Natur- und Grünraumentwicklung genannten Ziele wurden in<br />

den Jahren 1993/94 formuliert und spiegeln das damalige „Naturschutzverständnis“ wider. Während<br />

der letzten Jahre (u.a. durch Naturschutzbeirat, Sachprogramm Grünraum-Bezirksdiskussion,<br />

Europäisches Naturschutzjahr 1995) hat der Bereich „städtischer Naturschutz und Grünraum“ einerseits<br />

einen breiter gefächerten Stellenwert bekommen, andererseits wird der „Unterschutzstellung“<br />

nicht mehr dieser Wert beigemessen, weil im praktischen Nachvollzug die Unterschutzstellung<br />

allein, ohne systematische Pflege und Betreuung, doch nicht den gewünschten Erfolg<br />

bringt <strong>–</strong> hier ist es zu einem Paradigmenwechsel, zu breiteren Schwerpunktansätzen gekommen.<br />

Der Flächensicherung wird im aktuellen Naturschutz sehr wohl große Bedeutung zugesprochen,<br />

wie auch im Sachprogramm Grünraum zu Ausdruck kommt. Diese Maßnahme wurde im <strong>Evaluierung</strong>szeitraum<br />

nur ungenügend gefördert.<br />

So werden für die Revision des 3. <strong>Graz</strong>er Flächenwidmungsplanes die Landschaftsschutzge-<br />

biete eher arrondiert als ausgeweitet. Zusätzliche geschützte Landschaftsteile und Naturdenkmäler<br />

sind nur in geringer Zahl vorgesehen.<br />

Kommunalpolitisch und natur-/grünraumfachlich sind die Zielvorgaben der <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> für den<br />

Bereich Natur- und Grünraum im Sachprogramm Grünraum aktuell und breiter angelegt, dorthin<br />

übergeleitet, angesiedelt worden.<br />

Das Sachprogramm Grünraum wurde im Herbst 1993 in Auftrag gegeben, der „Diskussionsentwurf“<br />

im Jänner 1997 vorgestellt, und im Dezember 1997 wurde vom <strong>Graz</strong>er Gemeinderat das<br />

Sachprogramm Grünraum als Richtlinie für die Grünraumpolitik der Stadt <strong>Graz</strong> mit seinen 5 Projektbündeln<br />

beschlossen.<br />

1. Stadtbegrünung <strong>–</strong> Bäume, Alleen, Hecken, Bauflächengestaltung, Innenhöfe, Vorgärten,<br />

Dachgärten, etc.<br />

2. Parkanlagen, Spiel- und Sportplätze <strong>–</strong> zweckgebundener Ankauf, stadteigene Flächen,<br />

Pacht, Sicherung über das Stadtentwicklungskonzept bzw. den Flächenwidmungsplan<br />

3. Wegenetze <strong>–</strong> Rad-, Fuß-, Spazier- und Wanderwege<br />

4. Grüngürtel-Erhalt und Naherholungsentwicklung <strong>–</strong> Natur- und Biotopschutz, Naherho-<br />

lungswald, Murufergestaltung<br />

5. Vorbehaltsflächen-Sicherung über Stek und Fläwi sowie Bodenbeschaffungskonstruktionen<br />

(GBG <strong>–</strong> <strong>Graz</strong>er Bau- und Grünlandsicherungs GesmbH.)<br />

Das Sachprogramm Grünraum sollte im Sinne der Agenda 21 ebenfalls in periodischen Abständen,<br />

alle 3-4 Jahre, z. B. im Jahre 2001 und 2004, einer <strong>Evaluierung</strong> unterzogen werden.<br />

58


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

3.2 Maßnahmen<br />

Für die Beurteilung der in den neun Aktionsprogrammen der <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> genannten Maßnahmen<br />

wurden Mitte März 1999 Fragebögen an die entsprechenden Akteure ausgesandt, mit dem<br />

Ersuchen den letzten Stand bezüglich Umsetzung bekanntzugeben.<br />

Von den insgesamt 385 an 57 verschiedene Akteure ausgeschickten Fragebögen wurden 159 beantwortet<br />

(41%). Daneben wurde auf ältere ausführliche Stellungnahmen diverser Akteure zurückgegriffen.<br />

Der Großteil der restlichen Maßnahmen wurde bezüglich Umsetzungsgrad in den einzelnen<br />

Subarbeitskreisen durch die TeilnehmerInnen bewertet.<br />

Das „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ unterzog die einzelnen Maßnahmen an Hand der systematischen Dokumentation<br />

der Maßnahmenumsetzung (siehe Anhang) einer + - 0 Bewertung und beurteilte darauf<br />

basierend die einzelnen Aktionsprogramme zusammenfassend.<br />

Maßnahmen, deren Umsetzung nicht im direkten Einflußbereich der Stadt <strong>Graz</strong> liegt, wurden vom<br />

„<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ nicht bewertet.<br />

Die Stellungnahmen der einzelnen Institutionen zu den einzelnen Maßnahmen sind im Anhang<br />

systematisch zusammengefasst. Die Originalstellungnahmen liegen zur Einsichtnahme im <strong>Graz</strong>er<br />

Umweltamt auf.<br />

3.2.1 Aktionsprogramm 1 <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Die Kommunikation funktioniert in Teilbereichen sehr gut, ist aber in ihrer Gesamtheit, vor allem<br />

im Rahmen komplexer Programme wie die <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> als verbesserungswürdig einzustufen.<br />

Eine positive Tendenz ist erkennbar.<br />

Der Fortschritt in den Bereichen Trinkwasser und Innenraumluft ist als sehr positiv anzusehen.<br />

Eine Reihe von Maßnahmen wurden umgesetzt bzw. sind erfolgreich im Gange.<br />

Im Bereich Baubiologie existiert ein hoher Bewusstseinstand in der Bevölkerung, der weiter im<br />

Steigen begriffen ist. Im privaten Bereich gibt es bereits sehr gute Ansätze, wogegen bei öffentlichen<br />

Bauträgern diesbezüglich noch ein Defizit erkennbar ist. Einige Projekte sind im Gange, so<br />

z.B. ein LIFE-Projekt der <strong>Graz</strong>er Energieagentur zum Thema „Ökologisches Bauen und Ener-<br />

gieeffizienz“.<br />

Im Bereich Energie wurden in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Das Programm<br />

Thermoprofit ist durch Gründung der <strong>Graz</strong>er Energieagentur und entsprechendes Marketing stark<br />

im Kommen (Bsp. Sanierung des Rathauses und des Amtshauses als Thermoprofit-Projekt)<br />

und wird in Zukunft kommunal ausgeweitet werden.<br />

Besonders erfolgreich verlief der Ausbau des Fernwärmenetzes, das durch entsprechende Förderungen<br />

in den letzten 10 Jahren verdoppelt werden konnte. Der Ausbau der Fernwärme stellt<br />

für <strong>Graz</strong> einen zentralen strategischen Punkt in Richtung nachhaltige Stadtentwicklung dar. Ein<br />

59


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

Förderungsstop durch die Steiermärkische Landesregierung würde diese positive Entwicklung gefährden.<br />

Der Einsatz erneuerbarer Energieträger wird durch Förderungen, Energieberatung und organi-<br />

satorische Hilfestellung stark forciert. Wohnbauträger werden direkt angesprochen.<br />

3.2.2 Öffentliche Einrichtungen<br />

Das Beschaffungswesen des Magistrats für bestehende Einrichtungen kann als vorbildhaft bezeichnet<br />

werden. Das <strong>Graz</strong>er Beschaffungsamt nimmt schon seit Jahren eine Vorreiterrolle im<br />

umweltverträglichen Beschaffungswesen ein und ist fortlaufend bemüht, diesem Anspruch durch<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung gerecht zu werden.<br />

In Details wie der Auswahl von Baumaterialien besonders bei Neubauten (Bsp. Schulen) sind<br />

jedoch Defizite zu erkennen. Bei der Errichtung bzw. Sanierung öffentlicher Gebäude sollten entsprechende<br />

Auflagen in die Ausschreibungen (inkl. Gesamtplanung) aufgenommen werden.<br />

Als besonders dringlich wird dies für die Errichtung des geplanten <strong>Graz</strong>er Kunsthauses angesehen.<br />

Aus dem Budget <strong>2000</strong> ist die Ausrüstung aller Ämter mit entsprechenden Behältern für eine getrennte<br />

Müllsammlung möglich. Bei den meisten <strong>Graz</strong>er Pflichtschulen besteht diesbezüglich<br />

weiterhin Nachholbedarf.<br />

Durch Umstellungen von bestehenden Heizanlagen in öffentlichen Gebäuden auf Gas, Fernwärme<br />

und Solarenergie konnten in den letzten Jahren Energieeinsparungen von ca. 25% erreicht<br />

werden. Das Umstellungsprogramm „Thermoprofit“ wird in allen Ausschreibungen für öffentliche<br />

Gebäude berücksichtigt und umgesetzt (Bsp. Rathaus, Amtshaus) und wird durch die<br />

erfolgte Gründung der <strong>Graz</strong>er Energieagentur weiter forciert.<br />

Die Entwicklung von Stufenplänen für den Einsatz von Nullemissionsfahrzeugen ist technischen<br />

und rechtlichen Gründen überholt. Mit dem Einsatz von Biodiesel aus Altspeiseöl als Treibstoff<br />

für Busse der GVB nimmt <strong>Graz</strong> eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet Regenerative Energieträger<br />

und Niedrigemissionsfahrzeuge ein. Mit Anfang <strong>2000</strong> werden mit Unterstützung des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes<br />

ca. 50 Busse der GVB (ca. 1/3 der Busflotte) mit diesem emissionsarmen Treibstoff<br />

unterwegs sein. Das Projekt wurde heuer durch die Gratis-Sammelaktion „Altspeiseöl-<br />

Sammlung bei <strong>Graz</strong>er Gastronomiebetrieben“ (Von der Pfanne in den Tank!) ausgeweitet. Auf<br />

Initiative des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes wird in <strong>Graz</strong>er Gastronomiebetrieben anfallendes Altspeiseöl<br />

kostenlos gesammelt und in Mureck zu Ökodiesel verarbeitet, der in Bussen der GVB zum Einsatz<br />

kommt.<br />

60


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

3.2.3 Aktionsprogramm 3 <strong>–</strong> Betriebe<br />

Betriebliche Umweltvorsorge<br />

Die Förderung der betrieblichen Umweltvorsorge durch das <strong>Graz</strong>er Umweltamt läuft im Rahmen<br />

des Projektes ÖKOPROFIT auf vollen Touren. Mit Stand 1999 gibt es in <strong>Graz</strong> 75 ÖKOPRO-<br />

FIT-zertifizierte Betriebe, der ÖKOPROFIT-Club umfasst mittlerweile 35 Mitglieder.<br />

Im Jahr 1999 wurde erstmals, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung,<br />

ein auf Tourismusbetriebe maßgeschneidertes Projekt <strong>–</strong> „ÖKOPROFIT-Tourismus“<br />

<strong>–</strong> erfolgreich durchgeführt.<br />

ÖKOPROFIT hat mittlerweile als DAS Projekt zur betrieblichen Umweltvorsorge, auch im Sinne<br />

der Umsetzung der Lokalen Agenda 21, internationalen Ruf erlangt, was durch zahlreiche Nachahmungen<br />

(Bsp. ÖKOPROFIT München) belegt wird. Mit der erfolgten Gründung des Cleaner<br />

Production Centers wird diese Entwicklung weiter forciert. 1999/<strong>2000</strong> wurde die „ÖKOPROFIT-<br />

Akademie“ ins Leben gerufen, in deren Rahmen heuer erstmals TeilnehmerInnen aus mehreren<br />

europäischen Staaten zu ÖKOPROFIT-Beratern ausgebildet werden und so weiter zur Verbreitung<br />

des <strong>Graz</strong>er Modells beitragen.<br />

Ein Defizit ist nach wie vor mit der mangelnden Kooperation der involvierten Stellen in <strong>Graz</strong> bei<br />

Aktivitäten zur betrieblichen Umweltvorsorge gegeben. So gibt es von Seiten des Gewerbeamtes<br />

keinerlei Unterstützung bei der Durchführung von ÖKOPROFIT.<br />

Umweltinformation<br />

Das Umweltdateninformatinssystem (UIS) der Stadt <strong>Graz</strong> befindet sich voll im Aufbau. In Zukunft<br />

werden alle umwelrelevanten Daten mittels einheitlichem System dargestellt werden und<br />

damit verknüpfbar sein.<br />

Stoffströme<br />

Für die Teilbereiche Luft und Wasser (Aquaprofit <strong>–</strong> Stenum) sind Analysen vorhanden, für den<br />

Teilbereich Abfall gab es Ansätze über Diplomarbeiten, die aber nicht weiterverfolgt wurden.<br />

Von der Montanuniversität Leoben, Institut für Entsorgungs- und Deponietechnik, wurde die <strong>Graz</strong>er<br />

Wasserbilanz (Gegenüberstellung Input/Outputströme) des <strong>Graz</strong>er Stadtgebietes erstellt, um<br />

Informationen über die Entwicklung des Wasserverbrauches und über die maßgeblichen Verbrauchergruppen<br />

zu bekommen.<br />

Ebenso von der Montanuniversität Leoben (Prof. Hofer) wird für <strong>Graz</strong> ein Bewertungssystem nach<br />

Ökopunkten erarbeitet, das für zukünftige <strong>Evaluierung</strong>en von großer Bedeutung sein wird.<br />

Zwei <strong>Graz</strong>er Betriebe führten als Pilotprojekt eine Auditierung nach den IPPC (Industrial Pollution<br />

Prevention Control) Richtlinien der EU mit großem Erfolg durch.<br />

61


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

Schulung<br />

Ausbildungsprogramme für Umweltfachleute von Betrieben laufen über ÖKOPROFIT-Projekte,<br />

die Arge Müllvermeidung (Ausbildung zum Betriebsabfallbeauftragten), das Wirtschaftsförderungsinstitut<br />

(WIFI), der Wirtschaftskammer Steiermark und die Ökologische Betriebsberatung<br />

(Schulungs- und Beratungsprogramme in Kooperation von Land, Wirtschaftskammer und WIFI).<br />

Ebenso läuft eine entsprechende Lehrveranstaltung am Institut für Verfahrenstechnik der TU-<strong>Graz</strong><br />

an. Projekte von Universitätsinstituten zu diesem Thema z.B. über Diplomarbeiten sollten verstärkt<br />

angeboten werden.<br />

Flächenwidmung<br />

Eine von der EU vorgeschlagene Strategische Umweltplanung (SUP) ist bei der Erstellung des<br />

Flächenwidmungsplanes zu forcieren (Bsp. Weiz, Anwendung auf Problemflächen).<br />

Ebenso ist im Hinblick auf die Verkehrsproblematik eine Vernetzung bei Bebauungsplänen (Zufahrtsstraßen,<br />

ÖV, etc.) in Zukunft verstärkt zu berücksichtigen. Das Stek wird daraufhin zu<br />

prüfen sein.<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Es ist eine allgemeine Tendenz zu beobachten, dass der Stellenwert des Umweltschutz im Zuge<br />

von Genehmigungsverfahren immer unbedeutender wird. Dies liegt vor allem am, mit dem großen<br />

Aufwand verbundenen, hohen Verfahrensrisiko (zeitlich und rechtlich) und bedarf einer dringenden<br />

Optimierung der Art und Durchführung von Genehmigungsverfahren, um dieses Risiko zu<br />

minimieren. Der Verfahrensinhalt, der in puncto Umweltschutz als großer Erfolg für Österreich gewertet<br />

werden kann, sollte bestehen bleiben.<br />

FCKW und CKW<br />

Die genannten Maßnahmen zum Thema FCKW und CKW spiegeln die Probleme wider, die zum<br />

Zeitpunkt der Erstellung des Programmes besonders dringlich einer Lösung bedurften. Die Thematik<br />

hat jedoch durch die Vielzahl der in den letzten Jahren auf nationaler und internationaler<br />

Ebene erfolgreich gesetzten Maßnahmen an Aktualität verloren. Die Ausweitung der Ziele und<br />

Maßnahmen auf HFKW muss forciert werden.<br />

Chemische Reinigungen stellen vor allem für die Nachbarschaft nach wie vor ein Problem dar.<br />

Das <strong>Graz</strong>er Umweltamt geht auf diesem Gebiet sehr systematisch vor. Eine Reihe von Aktivitäten<br />

(Messungen, Förderung neuer Technologien) wurden in den letzten Jahren gesetzt. Hervorzuheben<br />

ist die Kooperation mit der <strong>Graz</strong>er Putzerei Stross, die bei der Nutzung neuer alternativer<br />

Technologien besonders vorbildhaft agiert.<br />

62


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

Energie und Förderung<br />

Eine Unterstützungen von betrieblichen Maßnahmen zur Abwärmenutzung geschieht im Rahmen<br />

der Betriebsförderung (Marienhütte ATS 1,0 Mio, ca. € 72.700,-). Ein Effizienzprogramm für die 20<br />

Betriebe mit dem höchsten Energieeinsatz wurde im Programm ÖKOPROFIT-Energie konzipiert<br />

(KEK-Bericht 19).<br />

Der Förderungstopf für bestehende Umweltförderungen wurde im Jahr 1999 (ATS 10 Mio ca. €<br />

727.000,-) voll ausgeschöpft, womit die bestehende Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Umweltförderungen<br />

sehr positiv bewertet werden kann.<br />

Eine Koppelung der Wirtschaftsförderung an die Durchführung eines Öko-Audits oder an die<br />

Teilnahme an ÖKOPROFIT bzw. an Prepare oder ähnlichen Projekten ist nicht in den Förderungsrichtlinien<br />

enthalten und wird auch von Seiten der Wirtschaftskammer abgelehnt.<br />

Mit der erfolgten Gründung der <strong>Graz</strong>er Energieagentur wurde das Projekt „Thermoprofit“ weiter<br />

forciert. Sanierungen im öffentlichen Bereich laufen unter Thermoprofit (Rathaus, Amtshaus).<br />

Mehrere Firmen (ca. 20) streben eine Thermoprofit-Partnerschaft (mit Zertifikat und Mitgliedsbeitrag)<br />

an.<br />

Abwasser<br />

Eine Bindung der Abwasserabgabe an Wasserverbrauch und an die Schmutzfracht nach dem<br />

Verursacherprinzip (z.B. über CSB-Wert) existiert nicht.<br />

Die Regelung der Kanalabgabenordnung bezüglich des Starkverschmutzerzuschlages wurde<br />

vom <strong>Graz</strong>er Gemeinderat zurückgenommen. Eines der Ziele wurde aber erreicht, da die relevanten<br />

Starkverschmutzer in der Zwischenzeit Vorreinigungen errichtet haben. Seit der Novelle des<br />

Wasserrechtsgesetzes (1997) sind die meisten Indirekteinleiter nicht mehr durch die Behörde bewilligungspflichtig,<br />

sondern sind privatrechtliche Vereinbarungen mit dem Kanalisationsunternehmen<br />

abzuschließen. In <strong>Graz</strong> werden voraussichtlich 500 bis 1000 Betriebe, bei denen die Indirekteinleitungen<br />

mehr als geringfügig vom häuslichen Abwasser abweichen, unter die neue Regelung<br />

fallen.<br />

Seit der Indirekteinleiterverordnung (1998) sind die meisten Wasserrechtsbescheide außer Kraft.<br />

Nach § 32b Wasserrechtsgesetz sind von Einleitern ohne Bescheid und ohne Vertrag ex lege alle<br />

Grenzwerte einzuhalten. Im Rahmen des Wasserrechtes gab es früher einen Instanzenzug (bis<br />

VwGH), durch Verträge besteht nun ein gegenseitiges Klagerecht. Die Überwachung der Vorreinigung<br />

erfolgt durch Eigenmessungen und Kontrolle. Große Betriebe werden laufend kontrolliert.<br />

Lärm<br />

Nutzungsvorteile für lärmarme Baumaschinen (z.B. durch Ausnahmen von zeitlichen Einschränkungen<br />

der Bautätigkeiten im Stadtgebiet) bestehen nicht. Da Bautätigkeit in den meisten<br />

Fällen von Natur aus mit einer entsprechenden Lärmentwicklung verbunden ist, sind Lösungen für<br />

das Problem Baulärm nur schwer zu finden.<br />

63


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

Die Gastgärten im Innenstadtbereich wurden bezüglich Lärmbelästigung der Anrainer überprüft<br />

und die Belastung durchwegs als sehr hoch eingestuft. Mehr als 90% der an das <strong>Graz</strong>er Umweltamt<br />

herangetragenen Lärmbeschwerden betreffen Belästigungen durch Gastgärten. Dieser Umstand<br />

hat gravierende Folgewirkungen auf den Innenstadtbereich, da die dort ansässigen Bewohner<br />

aufgrund mangelnder Wohnqualität zunehmend zur Auswanderung tendieren.<br />

Dazu sei festgestellt, dass der Magistrat auf die Gewerbeordnung keinen Einfluß hat (keine Einwirkung<br />

auf das Gesetz), sehr wohl aber das Recht bei eigenen Straßen über die Vermietung einzugreifen.<br />

Auf Privatgrundstücken besteht diese Möglichkeit nicht. Hier agiert der Magistrat nur als<br />

Verwaltungsbehörde.<br />

3.2.4 Aktionsprogramm 4 <strong>–</strong> Landwirtschaft<br />

Biologische Landwirtschaft<br />

Die Stadt <strong>Graz</strong> verfügt über ein sehr dichtes Netz an Bauernmärkten, das sich einer zunehmenden<br />

Nachfrage durch die <strong>Graz</strong>er Bevölkerung erfreut. Der Trend zu Produkten aus biologischer<br />

Landwirtschaft ist auch deutlich am steigenden Angebot großer Lebensmittelmarktketten zu erkennen,<br />

die in den letzten Jahren erfolgreich auf qualitativ hochwertige Produkte heimischer<br />

Landwirte setzen.<br />

Der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten aus biologischem Anbau auf <strong>Graz</strong>er Märkten sollte<br />

in Zukunft vor allem durch Nutzung von Möglichkeiten, die im Einflußbereich des Magistrates<br />

(Marktamt) selbst liegen, weiter gefördert werden. Dazu zählt sehr wohl auch die Ausweisung von<br />

entsprechenden Ständen mit einer „Bioplakette“. Die so ausgewiesenen Anbieter bzw. Produkte<br />

müssen einer strengen Kontrolle unterliegen, die gemäß vorhandener Richtlinien bzw. Vorschriften<br />

von dazu ermächtigten Institutionen (Bsp. Aktiver Tierschutz) durchzuführen sind. Der Wert einer<br />

solchen „Zertifizierung“, d.h. die Garantie für biologischen Landbau, muss dem potentiellen Kun-<br />

den durch vertrauensbildende Begleitmaßnahmen (Ursprungsgarantie usw.) vermittelt werden. Es<br />

wird in diesem Zusammenhang festgestellt, dass eine Deckung der Nachfrage auf <strong>Graz</strong>er Bauernmärkten<br />

durch Zukauf landwirtschaftlicher Produkte aus undefinierten Quellen als äußerst kontraproduktiv<br />

zu bewerten und daher abzulehnen ist, da damit das Vertrauen der Bevölkerung in die<br />

Qualität der angebotenen Produkte und damit in die „Echtheit“ von Bauernmärkten stark erschüttert<br />

wird.<br />

Landwirtschaft als Sachthema<br />

Die Landwirtschaft stellt nach wie vor ein äußerst wichtiges Umweltthema (Düngung, Schädlingsbekämpfung)<br />

dar und sollte deshalb innerhalb der Stadt <strong>Graz</strong> zum Sachthema gemacht werden.<br />

Ökonomische Anreize sowie zielgruppenorientierte Information sollen den Weg zu einer Extensivierung<br />

des landwirtschaftlichen Anbaus attraktivieren und erleichtern. Die Erstellung einer<br />

Stoffstromanalyse (Input/Output) für die Landwirtschaft im <strong>Graz</strong>er Raum wäre für ein gezieltes<br />

Vorgehen in der Zukunft von großer Bedeutung. Es fehlt der Stadt <strong>Graz</strong>, als einer der größten<br />

landwirtschaftlichen Gemeinden der Steiermark, eine entsprechende formale Zuständigkeit in der<br />

Verwaltung, wodurch sich die Auseinandersetzung mit dem Thema Landwirtschaft schwierig gestaltet.<br />

64


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

3.2.5 Aktionsprogramm 5 <strong>–</strong> Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwick-<br />

lung<br />

Wasser und Gewässer<br />

Eine systematische Untersuchung sämtlicher (inkl. privater) Trink- und Brauchwasserbrunnen im<br />

städtischen Bereich erfolgt nicht. Es wird in diesem Zusammenhang nochmals auf die hohe Qualität<br />

des <strong>Graz</strong>er Trinkwassers (<strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG) hingewiesen, das ohne jegliche Aufbereitung<br />

an den Konsumenten abgegeben wird. Untersuchungen im Versorgungsnetz der <strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke AG werden allerdings nur bis zum Hausanschluss durchgeführt, die Qualität des<br />

Trinkwassers „am Wasserhahn“ wird nicht überprüft.<br />

Der Erwerb von Gewässerrandstreifen durch die öffentliche Hand ist in der geforderten Form<br />

nicht realisierbar (Finanzaufwand zu hoch). Eine Baufreihaltung (im Flächenwidmungsplan) von<br />

ausreichend breiten Bachuferzonen ist als Schutzmaßnahme im Bereich hochwassergefährdeter<br />

Gebiete im Laufen.<br />

Zum Lebensraum Mur liegt umfangreiches Grundlagenmaterial vor, welches vor allem für die<br />

Kraftwerksstudie erstellt wurde. Die Vorstellungen für eine Murraumgestaltung gehen allerdings<br />

von naturnah bis intensive Pflege. Eine entsprechende Koordination muss von der Stadtbaudirektion<br />

erfolgen.<br />

Die Einrichtung eines Projektteams „Bachentwicklungskonzept“, aufbauend auf die Untersuchung<br />

„<strong>Graz</strong>er Bäche Hochwasserabfluß“, ist in dieser Form nicht erfolgt. Das Pilotprojekt Gabriachbach<br />

(ATS 35-40 Mio, ca. € 2,8 Mio Gemeinschaftsprojekt Stadt, Land, Bund) steht als Ergebnis<br />

der Zweiten <strong>Graz</strong>er Bächeenquete vor der Umsetzung.<br />

Grün- und Naturraumentwicklung<br />

Hier sei wiederum auf das Sachprogramm Grünraum verwiesen, das kommunalpolitisch und<br />

natur-/grünraumfachlich die Zielvorgaben der <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> für den Bereich Natur- und Grünraum<br />

aktuell und breiter anlegt.<br />

So ist eine Neubeschreibung der Biotopkartierung fixer Bestandteil des SPG, wobei alle zuständigen<br />

Stellen und Prof. Zimmermann hinzugezogen werden. Die Biotopkartierung von Prof. Zimmermann<br />

wird im Flächenwidmungsplan berücksichtigt und eine Aktualisierung ist ins SPG aufgenommen.<br />

Originalunterlagen liegen zur Einsichtnahme im Stadtplanungsamt auf. Die Biotopkartierung<br />

soll in bau- und raumordnungsrechtlichen Verfahren berücksichtigt werden. Eine Erweiterterung<br />

der vegetationskundlichen Biotopkartierung auf eine floristische und faunistische Kartierung<br />

ist zu empfehlen.<br />

65


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

3.2.6 Aktionsprogramm 6 <strong>–</strong> Altlasten<br />

Projekt „VERA“ <strong>–</strong> Kurzbeschreibung<br />

Das Konzept für das Projekt „VERA“ wurde von der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft<br />

m.b.H. im Einvernehmen mit dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung <strong>–</strong> Fachabteilung<br />

Ia und dem Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie erstellt.<br />

Es gliedert sich inhaltlich in 3 Teile:<br />

Beschreibung Ergebnis<br />

Teil 1 Ersterfassung der Betriebsdaten von<br />

kontaminationsverdächtigen Altstandorten<br />

Teil 2 Datenerhebung und methodische<br />

Bearbeitung der altlastenrelevanten<br />

Grunddaten<br />

Teil 3 Entwicklung eines Modells für die<br />

Vorbewertung des Gefährdungspotentials<br />

Basisdaten über Altstandorte der Stadt<br />

<strong>Graz</strong><br />

Approbiertes Selektionsverfahren zur Vorbewertung<br />

des Gefährdungspotentials<br />

Verdachtsflächenverzeichnis Untersuchungsprogramme<br />

für spezielle Standortund<br />

Schadstofftypen<br />

Insgesamt soll das Projekt VERA in nachvollziehbarer Weise fundierte Grundlagen für die Ausweisung<br />

kontaminierter Flächen im Verdachtsflächenkataster des Umweltbundesamtes liefern.<br />

Projektkosten<br />

Die Finanzierung des Projekts (Gesamtkosten ca. ATS 7,0 Mio., ca. € 510.000,-) erfolgt durch die<br />

Stadt <strong>Graz</strong> (ATS ca. 1.8 Mio, ca. € 130.000,-), das Bundesministerium für Umwelt, Jugend und<br />

Familie (ATS 3,8 ca. Mio, ca. € 280.000,-), und das Land Steiermark (ATS ca. 1,8 Mio, ca. €<br />

130.000,-).<br />

3.2.7 Aktionsprogramm 7 <strong>–</strong> Verkehr<br />

Die <strong>Graz</strong>er Verkehrspolitik ist stark an die des Landes Steiermark gebunden und kann deshalb<br />

nicht isoliert betrachtet werden. Maßnahmen und deren Umsetzung müssen deshalb aus regionaler<br />

Sicht betrachtet werden. in diesem Sinne ist eine Überarbeitung und Zusammenführung der<br />

regionalen und städtischen Gesamtverkehrskonzepte notwendig.<br />

66


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

Öffentlicher Verkehr, Radwege, Fußgängerzonen<br />

Im Bereich Verkehr sind in <strong>Graz</strong> eine Vielzahl von Maßnahmen, vor allem in Richtung ÖV und<br />

Fahrradverkehr umgesetzt worden. Genannt seien hier die Erweiterung des <strong>Graz</strong>er Radwegenetzes<br />

sowie der Ausbau des Busnetzes der GVB (nicht jedoch des Straßenbahnnetzes, dessen<br />

Ausbau bislang scheiterte, Linie 6 St. Peter) und des Verkehrsverbundes.<br />

Seit Mai 1998 gibt es insgesamt 12 zusätzliche Züge zwischen Spielfeld und <strong>Graz</strong> bzw. <strong>Graz</strong>-<br />

Frohnleiten (-Kapfenberg), sowie 2 zusätzl. Züge zwischen <strong>Graz</strong> und Lannach. Die Strecke <strong>Graz</strong>-<br />

Spielfeld wurde vertaktet. Es herrscht Koordination mit den begleiteten Buslinien. Seit Mai 1999<br />

gibt es eine zusätzliche Abendverbindung <strong>Graz</strong>-Bruck und einen zusätzlichen Samstagzug Spielfeld-<strong>Graz</strong>.<br />

Ein Konzept zum Aufbau eines steirischen Schienenverkehrssystems (Schnellbahnsystem und<br />

Stadt/Regionalbahn) mit Schwerpunkt im <strong>Graz</strong>er Raum ist vorhanden, die Umsetzung scheiterte<br />

bislang aber an der Finanzierungsfrage.<br />

Drei Fußgängerzonen (Lendplatz, Griesplatz, Schloßbergplatz) sind im Ausbau bzw. in Vorbereitung<br />

für 1999. Ein weiterer Ausbau von Fußgängerzonen wird als nicht zweckmäßig erachtet sondern<br />

eher ein Vordringen in kleinere Straßenzüge (Gleisdorfergasse). Das Projekt Annenstraße<br />

wurde schon kurz nach Projektstart aufgrund mangelnder Akzeptanz abgebrochen.<br />

Es gibt ein flächendeckendes GAST zw. 20 Uhr und 4 Uhr. Zurzeit wird an einer Vereinfachung<br />

des Systems gearbeitet. Es soll vor allem der Betrieb zw. 0 Uhr und 4 Uhr attraktiviert werden, da<br />

die Auslastung unter den Erwartungen liegt. Der Probebetrieb in Andritz und Waltendorf war sehr<br />

erfolgreich. Das System musste jedoch vereinfacht werden, um bessere Akzeptanz zu finden (Bsp.<br />

Linz).<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

Die bei Erstellung des Programmes zu erwartende Entwicklung in Richtung Nullemissionsfahrzeuge<br />

ist nicht eingetreten. Die Gründe dafür sind vor allem in der nach wie vor nicht vorhandenen<br />

bzw. nicht ausgereiften Technologie, besonders im Bereich der Ladetechnik, zu finden.<br />

Das sehr ehrgeizige Emissionsverminderungsprogramm im US-Bundesstaat Kalifornien wurde<br />

nicht zuletzt aus eben diesen Gründen zurückgenommen.<br />

Die Umsetzung der in der <strong>Ökostadt</strong> zum Thema E/S <strong>–</strong> Fahrzeuge formulierten Maßnahmen, vom<br />

Aufbau einer Infrastruktur, über Verwendung als Dienst- und Nutzfahrzeuge, Verwendung im ÖV,<br />

Schaffung von Nutzungsvorteilen bis zum Entwurf eines Emissionsminderungsprogrammes nach<br />

kalifornischem Muster wurde praktisch in allen Fällen in Angriff genommen.<br />

- E-Mobile sind im Magistrat als Dienstfahrzeuge vorhanden (Umweltamt, Wirtschaftshof).<br />

- E-Fahrzeuge sind in der Innenstadt von der Parkgebühr befreit.<br />

- Vier Stromtankstellen in der Innenstadt waren geplant.<br />

- Es existiert eine Solartankstelle in <strong>Graz</strong>.<br />

67


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

- Ein Forschungsprojekt mit der Taxigruppe 878 bezüglich E-Taxis wurde durchgeführt.<br />

- Vom Wirtschaftshof wurden zwei E-Mobile angeschafft.<br />

Der Erfolg genannter Maßnahmen ist jedoch gesamt betrachtet als sehr gering zu bewerten, die<br />

Umsetzung wird im Lichte der nicht ausgereiften Technologie auch nicht weiter verfolgt werden.<br />

Eine sehr erfreuliche Entwicklung ist auf dem Gebiet von Niedrigemissionsfahrzeugen zu beobachten.<br />

Dies betrifft die Entwicklung neuer Motoren (Niedrigverbrauch) bei großen Automobilherstellern<br />

ebenso wie die Entwicklung neuer Niedrigemissionstreibstoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen (Biodiesel). Diesem Trend folgend, setzte die Stadt <strong>Graz</strong> in den letzten Jahren einige<br />

Maßnahmen in diese Richtung und reagierte damit dynamisch auf die geänderte Situation in<br />

puncto Technologie.<br />

Seit Jahren läuft ein Gemeinschaftsprojekt des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes mit den <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetrieben,<br />

in dessen Rahmen ab <strong>2000</strong> 50 Busse (1/3 der Busflotte) ausschließlich mit Ökodiesel unterwegs<br />

sein werden. Zurzeit werden 18 Busse der GVB mit Ökodiesel betrieben. Nutzfahrzeuge<br />

des Wirtschaftshofes sowie ein Dienstfahrzeug des Umweltamtes wurden ebenfalls für die Verwendung<br />

von Ökodiesel umgerüstet.<br />

Produziert wird der Treibstoff von der Fa. SEEG/Mureck, im Süden von <strong>Graz</strong>, die in einem speziellen<br />

Verfahren Altspeiseöl zu Ökodiesel verwertet. Die Sammlung von Altspeiseöl bei Privathaushalten<br />

erfolgt derzeit über den Wirtschaftshof. Auf Initiative des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes wurde<br />

mit Dezember 99 eine kostenlose Altspeiseöl-Sammlung bei <strong>Graz</strong>er Gastronomiebetrieben durch<br />

die Öko-Service ins Leben gerufen, die in Zukunft als Dauereinrichtung bestehen wird. Der Kreis<br />

von der sinnvollen Verwertung des Problemstoffes Altspeiseöl als wertvollen Rohstoff zur Herstellung<br />

von Ökodiesel bis zur Verwendung als Niedrigemissions-Treibstoff in GVB-Bussen wird somit<br />

nachhaltig geschlossen.<br />

Ebenso wurde mit der Durchführung alternativer Maßnahmen zur Einschränkung des Individualverkehrs<br />

auf die weiterhin stark zunehmende Verkehrsbelastung im <strong>Graz</strong>er Stadtgebiet reagiert.<br />

Auf Initiative des <strong>Graz</strong>er Umweltamtes findet zurzeit gemeinsam mit den beiden Automobilproduzenten<br />

Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik und Chrysler/Eurostar ein Mobilitätsmanagement-<br />

Projekt statt, mit dem Ziel, die Verkehrsmittelwahl der MitarbeiterInnen durch entsprechende Maßnahmen<br />

in Richtung ÖV, Fahrrad bzw. Fahrgemeinschaften zu beeinflussen.<br />

3.2.8 Aktionsprogramm 8 <strong>–</strong> Lärm<br />

Lärmkataster<br />

Lärmkataster sind vorhanden betreffend:<br />

- Schiene (ÖBB)<br />

- Emissionskataster für das <strong>Graz</strong>er Hauptstraßennetz<br />

- Industrie (Pilotprojekt St. Peter)<br />

- Flugverkehr (Drakenstudie für <strong>Graz</strong>)<br />

68


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

In der FA 1b ist eine Studie bezüglich zivilen und militärischen Luftverkehrs in Überarbeitung, allerdings<br />

mit geringem Bezug zu <strong>Graz</strong> (hauptsächlich umliegende Gemeinden wie Seiersberg betroffen).<br />

Lärmschutz und Lärmsanierung<br />

Aufgrund der Verschiedenartigkeit und Komplexität, sowohl in sachlicher, als auch in rechtlicher<br />

Hinsicht, wird empfohlen, ein umfassendes Lärmschutzkonzept mit Prioritäten zu entwickeln.<br />

In St. Peter wurde ein Pilotprojekt zur Ermittlung rasch umsetzbarer kostenextensiver Lärmsanierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Ein Lärmsanierungsplan ÖBB mit Entwicklung eines Stufen-<br />

plans ist in Arbeit (Kooperation Land/ÖBB).<br />

Vorsorgender Lärmschutz von Anrainern wird in letzter Zeit in zunehmendem Maße durch Bebauungslösungen<br />

wie Lückenschluss, entsprechende Planung von Neubauten (Bsp. Wohnhausanlage<br />

Arlandgründe: Wohn- und Ruheräume zum Hof) und Beruhigung von vorhandenen<br />

Innenhöfen forciert. Maßnahmen wie Schallschutzfenster bzw. Lärmschutzwände stellen Sekundärmaßnahmen<br />

dar.<br />

Es besteht ein Nachtfahrverbot für ALLE Lkw über 3,5 t (1987), ohne Ausnahmen. Da immer<br />

mehr Lkws lärmarmen Typs sind, wären Ausnahmeregelungen kontraproduktiv.<br />

Die <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe setzt in den letzten Jahren zunehmend auf einen lärmmindernden<br />

Oberbau der Straßenbahngeleise z.B in der Innenstadt (Sackstraße, Murgasse, Annenstraße).<br />

Eine verstärkte Nutzung der Möglichkeiten der Flächenwidmungsplanung als Instrument des<br />

Lärmschutzes besteht nur bei Neuausweisungen da keine Rücknahme möglich ist. Eine Kontrolle<br />

gibt es nur über die Landeswohnbauförderung. Mängel in der Ausweisung und in Genehmigungsverfahren<br />

bestehen.<br />

Das Stmk. Baugesetz 1995 ist erst nach dem Beschluss des Programmes <strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> durch<br />

den <strong>Graz</strong>er Gemeinderat in Kraft getreten. Nach dieser neuen Rechtsgrundlage sind in § 26 die<br />

Nachbarrechte taxativ aufgezählt (der Straßenverkehrslärm ist davon nicht betroffen). Für den<br />

Nachbarschutz im Hinblick auf bewilligungspflichtige Anlagen besonders entscheidend ist die Forderung<br />

nach weitgehender „Übereinstimmung eines Vorhabens mit dem Flächenwidmungsplan“<br />

(bzw. Bebauungsplan oder Bebauungsrichtlinien). Deshalb kommt seit Rechtskraft des Baugesetzes<br />

der Aufnahme von Bestimmungen über den Immissionsschutz in den Flächenwidmungsplan<br />

eine wesentlich höhere Bedeutung zu als früher.<br />

3.2.9 Aktionsprogramm 9 <strong>–</strong> Energie und Klimaschutz<br />

Förderungen, Fernwärme, Niedrigenergiehaus<br />

Die Neugestaltung und entsprechende Dotierung der Fernwärmeförderung (Stadt, Land, EVU) ist<br />

abgeschlossen und wird die Umstellung von Heizungen auf Fernwärme und Gas im Rahmen der<br />

Umwelt/Energieförderung unterstützt. Eine Überarbeitung und Anpassung der Fernwärmevorranggebiete<br />

ist erfolgt. Eine Fernwärmeanschlusspflicht besteht nicht, jedoch sind Anreize<br />

69


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Maßnahmen<br />

über Förderungen gegeben. Der Ausbau des Fernwärmenetzes wurde erfolgreich vorangetrieben.<br />

Die Entwicklung bei Energieförderungen ist nicht zuletzt durch den Aufbau des Umweltservice-<br />

Centers mit Zusammenführung von Beratungs- und Förderungsleistung sehr positiv zu bewerten.<br />

Eine Änderung der Wohnbauförderung (Durchführungs-VO) dahingehend, dass das Bauen von<br />

Niedrigenergiehäusern auch für Genossenschaften attraktiv wird ist nicht erfolgt, wäre aber von<br />

großer Bedeutung, da durch die Wohnbauförderung der gesamte Wohnbau beeinflußt werden<br />

kann. Die Beispiel in Vorarlberg und Salzburg zeigen, dass bei entsprechender Förderung innerhalb<br />

weniger Jahre fast der gesamte Neubau als Niedrigenergiehaus ausgeführt wird.<br />

Einzelne Niedrigenergiehäuser und Nullenergiehäuser (einschließlich Photovoltaik) wurden im<br />

Einfamilienhausbereich realisiert. Das Projekt Niedrigenergiehaus-Siedlung im Rahmen des<br />

KEK wurde mangels Grundstück abgebrochen, ein ähnliches privates Projekt ist jedoch geplant.<br />

Für die Festlegung von Energiekennzahlen zur einheitlichen Beurteilung des wärmetechnischen<br />

Standards von Gebäuden anstatt der k-Werte (Wärmepaß) liegt seit kurzem ein Leitfaden des<br />

Österreichischen Institutes für Bautechnik vor, der bis in die Gesetzgebung Eingang finden sollte.<br />

Bildungsinitiativen<br />

Weiterbildungsprogramme für betroffene Berufsgruppen in den Bereichen Wärmedämmung,<br />

passive Solarenergienutzung, Nutzung erneuerbarer Energieträger erfolgen in Form aktiver Bauberatung<br />

in <strong>Graz</strong>er Bezirken und öffentlichen Informationsabenden durch die <strong>Graz</strong>er Energieberatung<br />

und die ARGE Erneuerbare Energie. Seit längerer Zeit existiert ein Solarstammtisch. Das<br />

WIFI bildet einen Ausbildungskurs für Solateure an.<br />

Schulprojekte zur Solarenergienutzung werden laufend unterstützt. Im Vorfeld des <strong>Graz</strong>er Um-<br />

weltfestes 1999, das heuer erstmals im Juni durchgeführt wurde, fand erstmals eine Aktivwoche<br />

statt. Die KEK-Bildungsinitiative bietet für das kommende Schuljahr eine Reihe von Schulprojekten<br />

an, die mittels eines Scheckheftes (KEK-Scheck), das an alle Lehrer und ElternvertreterInnen<br />

<strong>Graz</strong>er Schulen ausgesendet wird, kostenlos in Anspruch genommen werden können.<br />

FCKW und CKW<br />

Die Thematik FCKW und CKW hat durch die Vielzahl der in den letzten Jahren auf nationaler und<br />

internationaler Ebene erfolgreich gesetzten Maßnahmen an Aktualität verloren. Die Ausweitung<br />

der Ziele und Maßnahmen auf HFKW muss jedoch forciert werden.<br />

70


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Ausblick und Strategie<br />

4 Ausblick und Strategie<br />

4.1 Ausblick<br />

4.1.1 Nachhaltigkeitsparameter<br />

Als Ergebnis der ersten <strong>Evaluierung</strong> des Programmes „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“ durch das „<strong>Graz</strong>er Öko-<br />

Team“ erwiesen sich die genannten quantitativen Ziele (Nachhaltigkeitsparameter) als sehr geeignet,<br />

um die Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit zu bewerten. Auch wenn nicht alle gesteckten<br />

Zwischenziele erreicht werden konnten, in manchen Bereichen ist sogar eine Entwicklung in die<br />

Gegenrichtung zu beobachten, sind die positiven Auswirkungen der erfolgreichen Arbeit der letzten<br />

Jahre deutlich sichtbar. Dies betrifft vor allem die Verbesserung der <strong>Graz</strong>er Luftgüte und die Trinkwassersituation,<br />

wo die meisten für das Jahr <strong>2000</strong> definierten Parameter bereits 1998 erreicht<br />

werden konnten.<br />

Bei einigen Parametern ist in Zukunft jedoch eine regionale Betrachtungsweise erforderlich, um<br />

auch den Einfluss von bzw. die Auswirkungen auf Regionen außerhalb des <strong>Graz</strong>er Stadtgebietes<br />

beobachten zu können. Dies betrifft vor allem die Bereiche „Verkehr“ (Pendler) und CO2-<br />

Emissionen, wo als Grundlage für die nächste <strong>Evaluierung</strong> Gesamtbilanzen anstelle von „<strong>Graz</strong>bezogenen“<br />

Untersuchungen erforderlich sind.<br />

Da sich der Aufwand für eine <strong>Evaluierung</strong> des Programmes „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“, bedingt durch das<br />

Ausmaß der zu erhebenden und in breiter Diskussion zu bewertenden Daten, als sehr hoch und<br />

dementsprechend zeitintensiv darstellt, und bis zum Jahr 2001 keine gravierenden Veränderungen<br />

der vorliegenden Ergebnisse zu erwarten sein werden, erscheint es sinnvoll, den Zeitraum zwischen<br />

den einzelnen <strong>Evaluierung</strong>en auf fünf Jahre auszuweiten. Die nächste <strong>Evaluierung</strong> sollte in<br />

diesem Sinne im Jahre 2005 erfolgen. Alle genannten Nachhaltigkeitsparameter sollten in der ursprünglichen<br />

Form bis 2005 bestehen bleiben, um die Entwicklung in den entsprechenden Bereichen<br />

kontinuierlich verfolgen zu können.<br />

4.1.2 Maßnahmen/Aktionsprogramme<br />

Die in den 9 Aktionsprogrammen der „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“ genannten Maßnahmenvorschläge sollten in<br />

Zukunft zu Bündeln zusammengefasst werden, die direkten Bezug zu den Nachhaltigkeitsparametern<br />

aufweisen. Damit können die Auswirkungen der einzelnen Maßnahmen besser und deutlicher<br />

beobachtet werden.<br />

Maßnahmen, deren Umsetzung nicht direkt im Einflußbereich der Stadt <strong>Graz</strong> liegen wurden im<br />

Rahmen der <strong>Evaluierung</strong> nicht bewertet und sollten in Zukunft auch nicht mehr verfolgt werden.<br />

71


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Ausblick und Strategie<br />

4.2 Strategie<br />

Für den Erfolg bei der Umsetzung der „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong> <strong>–</strong> Lokale Agenda 21“ sind drei Faktoren<br />

besonders bedeutsam:<br />

Information und Kommunikation<br />

Nachhaltigkeit <strong>–</strong> dieser nur wenigen Fachleuten und in der Politik als Schlagwort bekannte Begriff<br />

ist in der Bevölkerung zu wenig verankert. Nachhaltigkeit muss deshalb zuallererst klar gemacht<br />

werden. Im Rahmen eines Public-Awareness-Konzeptes müssen offene Information und Kommunikation<br />

ein neues Bewusstsein schaffen und zu geändertem Verhalten motivieren. Unter-<br />

schiedliche Zielgruppen sollen dabei differenziert angesprochen werden.<br />

Verschiedene Institutionen und Organisationen sollen in einem aktiven, dynamischen Netzwerk<br />

zusammenarbeiten. Eine neue Form der Zusammenarbeit, eine Vernetzung der wichtigen Akteure,<br />

kann zusätzliche Vorteile und Synergieeffekte bringen.<br />

Dazu ist eine intensive Zusammenarbeit mit der Magistratsdirektion - Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Information erforderlich.<br />

Anreize schaffen<br />

Die Umsetzung der Lokale Agenda darf nicht alleine im <strong>Graz</strong>er Umweltamt angesiedelt sein, sondern<br />

muss im Bewusstsein aller Abteilungen des Magistrates verankert sein.<br />

Es gibt keine einzelnen, spektakulären Maßnahmen, die die Nachhaltigkeitsparameter gleichsam<br />

mit einem Schlag erfüllen. Dazu sind die Wirkungsmechanismen zu komplex. Allein deshalb sind<br />

Pilotprojekte notwendig, die Handlungsbereitschaft signalisieren, auch wenn man sich dadurch<br />

nicht immer messbare Erfolge erwarten darf. Pilotprojekte dienen auch dazu, Vorgangsweisen zu<br />

erproben und Handlungsbereitschaft zu entwickeln.<br />

Die Schaffung eines eigenen „LA 21-Budgets“, auf das alle Abteilungen unter bestimmten Vorraussetzungen<br />

Zugriff haben müssen, soll Anreize schaffen und Möglichkeit bieten, Projekte zum<br />

Thema Nachhaltigkeit durchzuführen. Die Verwaltung des Budgets sollte in diesem Sinne über die<br />

Magistratsdirektion erfolgen. Das „<strong>Graz</strong>er Öko-Team“ erstellt die entsprechenden „Förderungskriterien“.<br />

<strong>Evaluierung</strong> der Sachprogramme<br />

Seit Beschluss der „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“ wurden auf anderen Ebenen des Magistrates verschiedene<br />

Sachprogramme mit direktem Bezug zu einzelnen Kapiteln der „<strong>Ökostadt</strong> <strong>2000</strong>“ erstellt, die sich,<br />

da von Experten erstellt, in kompetenter Weise mit den Entwicklungen in den entsprechenden Bereichen<br />

auseinandersetzen. Als Beispiel seien hier vor allem das Sachprogramm Grünraum und<br />

das GIVE genannt.<br />

72


Ergebnisse der <strong>Evaluierung</strong> <strong>–</strong> Ausblick und Strategie<br />

Die vorhandenen Sachprogramme, aber auch zukünftige Sachprogramme sollen in Zukunft ebenfalls<br />

einer periodischen <strong>Evaluierung</strong> unterzogen werden, um zusätzlich Anreize zu deren Umsetzung<br />

zu schaffen.<br />

73


Anhang Maßnahmen<br />

5 Anhang Maßnahmen<br />

• Stellungnahmen zu den einzelnen Maßnahmen<br />

• Beurteilung des Umsetzungsgrades durch das <strong>Graz</strong>er Öko-<br />

team<br />

+ ....... abgeschlossen bzw. allgemein positive Tendenz<br />

0 ....... teilweise Umsetzung, Defizite vorhanden<br />

- ....... nicht in Angriff genommen bzw. allgemein negative Tendenz<br />

74


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Aktionsprogramm 1-<br />

Private Haushalte<br />

75


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

1 Private Haushalte<br />

Allgemein<br />

Allgemein<br />

Nr.<br />

Maßnahme Zeitrahmen<br />

Allgemein<br />

1 Erstellung eines Kommunikationskonzeptes, das die<br />

Rahmenbedingungen für alle mit dem Projekt <strong>Ökostadt</strong><br />

<strong>2000</strong> in Zusammenhang stehenden Kommunikationsund<br />

Öffentlichkeitsarbeitsagenden festlegt.<br />

ab 1995<br />

laufend<br />

Akteure<br />

MD-Rathauskorrespodenz,<br />

Amt für Umweltschutz,Wirtschaftshof<br />

Es ist niemand an die MD herangetreten. Sollte in Zukunft forciert werden.<br />

Stellungnahme: MD.<br />

WH bei Konzepterstellung nicht involviert.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Geringer Bekanntheitsgrad der <strong>Ökostadt</strong> bis zur <strong>Evaluierung</strong>; kein Kontakt A23-MD.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Die Kommunikation zu Einzelprojekten ist sehr rege. Es gibt in Summe sehr viel Information aber<br />

kein Gesamtkonzept. Die Handlungsträger in der MD sind andere als bei der Erstellung der Öko-<br />

stadt <strong>2000</strong>.<br />

Umweltwoche/Umwelttage/Umweltfest:<br />

2 Klimaschutz-Aktionstag<br />

Umweltfest 95 unter diesem Motto<br />

Aktion „FCKW in Spraydosen u. PU-Schäumen“ am Hauptplatz;<br />

06.10.1995 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftshof(Müllberatungsstelle)<br />

Initiativen wie<br />

ÖIE, Arge Erneuerbare<br />

Energie, Arge<br />

Müllver-meidung,<br />

Arge Umwelterziehung<br />

u.a.<br />

<strong>Graz</strong>, die erste Stadt ohne FCKW-Treibgase / Positivliste für Alternativen;<br />

Erhebung SEGRO, ob nach Verbot weiterhin FCKW-haltige Produkte angeboten<br />

Genannte Aktivitäten wurden beim Umweltfest veröffentlicht.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Das <strong>Graz</strong>er Umweltfest hat mittlerweile Tradition und wurde heuer zum zehnten mal durchgeführt.<br />

Erstmals fand dabei im Vorfeld eine Projektwoche statt, in deren Rahmen den Schulen ein<br />

umfangreiches Programm zu umweltrelevanten Themen geboten wurde.<br />

76


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Informationsmaterial erstellen (BIG-Umweltseite, Sonder-BIG usw.):<br />

3 Umgang mit Haushaltschemikalien (Vermeiden, Ersetzen,<br />

Vermindern, getrennt Sammeln) und Negativliste<br />

bis 1995 Müllberatungsstelle,<br />

Beschaffungsamt<br />

Die Maßnahme ist als Dauerprojekt im Gange und wird im Zuge von Einkaufsplanung, -<br />

organisation und <strong>–</strong>kontrolle umgesetzt.<br />

Aggressive Chemikalien werden vermieden, etwa durch Trockenreinigungssysteme bzw. durch<br />

Putzen ohne Chemie im Bürobereich (Mikrofaser).<br />

Die Verwendung von Wiederbefüllsystemen und Dosiervorrichtungen führt zu einer Abfallreduzierung<br />

(gesamt und Chemikalien).<br />

Bieter müssen für jedes Produkt ein Sicherheitsdatenblatt und einen Fragebogen bezüglich Inhaltsstoffe<br />

abgeben. Es existiert eine Negativliste.<br />

Reinigungspersonal wird in 2-Jahresabständen geschult.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt<br />

Eine Problemstoffsammelmappe sowie eine Broschüre „Umweltschonende Reinigungs- u. Pflegemittel“<br />

wurde erstellt. Es gab Zeitungsserien in der Courage zum Thema „Chemie im Haushalt„<br />

sowie in der Neuen Zeit zum Thema „Gifte im Haushalt“. Im Großmarkt SEGRO wurde eine Pro-<br />

dukterhebung bezüglich Inhaltsstoffe durchgeführt.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Das <strong>Graz</strong>er Beschaffungsamt nimmt schon seit Jahren eine Vorreiterrolle im umweltverträglichen<br />

Beschaffungswesen ein. Information und Beratung erfolgt laufend durch die Müllberatungsstelle<br />

des WH.<br />

Informationsmaterial erstellen (BIG-Umweltseite, Sonder-BIG usw.):<br />

4 Einfluß von Baustoffen und Bauhilfsstoffen auf die<br />

Innenraumluft für Neubauten und Sanierungen<br />

bis 1996 Amt für Umweltschutz,<br />

Institut für<br />

Baubiologie<br />

Informationsbroschüre vom Institut für Baubiologie, Verteilung auch durch Umweltamt.<br />

Stellungnahme: Haus der Baubiologie<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Bezüglich Einfluss von Baustoffen auf die Innenraumluft besteht ein Informationsdefizit.<br />

77


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Informationsmaterial erstellen (BIG-Umweltseite, Sonder-BIG usw.):<br />

5 Aufkleber mit der Wasserhärte für die Waschmaschine bis 1995 <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

Juni 1995 <strong>–</strong> Aufkleber mit Wasserhärte an 110.000 Haushalte verteilt (Stadtwerke-<br />

Kundenzeitschrift). Seither werden Aufkleber bei allen Veranstaltungen zum Thema Wasser ver-<br />

teilt.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Informationsmaterial erstellen (BIG-Umweltseite, Sonder-BIG usw.):<br />

6 Gartenfragen: Einheimische Hölzer, Kompostieren,<br />

Alternativprodukte zum Torf etc.<br />

bis 1996 Wirtschaftshof (Müllberatungsstelle),<br />

Stadtgartenamt, Amt<br />

für Umweltschutz<br />

Das Stadtgartenamt hat bisher im Wege der direkten Beratung Bürger in vielen Fragen der Gartengestaltung<br />

unterstützt. Eine spezielle Unterstützung für Gartenteiche wurde kaum in Anspruch<br />

genommen.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

Informationsmaterial vom WH<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Direkte Beratung kann jederzeit in Anspruch genommen werden. Bezüglich Kompostieren gibt es<br />

Info-Material vom WH. Beratung und Information zu Gartenfragen ist aber noch verbesserungswürdig.<br />

Informationsmaterial erstellen (BIG-Umweltseite, Sonder-BIG usw.):<br />

7 Umweltkalender für das schwarze Brett in Häusern mit<br />

Orts- und Zeitangaben von Sperrmüllsammlung, Problemstoffsammlung,<br />

sowie Hinweise auf Beratungsangebote<br />

der Stadt, Kontaktadressen etc.<br />

bis 1996 Wirtschaftshof, Amt<br />

für Umweltschutz<br />

Für das schwarze Brett in Häusern werden jährlich vom WH die Termine für Bezirksentrümpelungen,<br />

für den Giftmüllexpreß (Problemstoffsammlung), ein Infoplakat bezüglich getrennte<br />

Sammlung, sowie aktuelle Informationen verteilt. Zu Weihnachten werden die Termine für die<br />

Christbaumsammelstellen verteilt.<br />

Stellungnahme: WH<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Die Information durch den WH ist vorbildlich.<br />

78


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Informationsmaterial erstellen (BIG-Umweltseite, Sonder-BIG usw.):<br />

8 Herausgabe eines Reparaturführers bis 1996 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftskammer,Wirschaftshof<br />

Herausgabe einer entsprechenden Broschüre ist in Vorbereitung.<br />

Stellungnahme: WH.<br />

Wird mit der „Ökologischen Betriebsberatung“ in Zusammenarbeit mit der Landesregierung und<br />

dem Umweltamt umgesetzt.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer.<br />

Verzeichnis aller <strong>Graz</strong>er Reparaturbetriebe ist wieder in Vorbereitung (Zusammenarbeit mit<br />

„Ökologischen Betriebsberatung“)<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Seit längerer Zeit in Vorbereitung aber noch nicht umgesetzt.<br />

Modellprojekte und Anschauungsobjekte:<br />

9 Ausstellung lärmarmer Geräte ab 1997<br />

laufend<br />

Wurde noch nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Modellprojekte und Anschauungsobjekte:<br />

10 Ausstellung energiesparender Geräte ab 1996<br />

laufend<br />

Wirtschaftskammer<br />

Amt für Umweltschutz,<br />

<strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Ausstellungsraum für Elektrogeräte in der Steyrergasse 116. Am Beginn Führungen für Schulklassen.<br />

Mangels Interesse wurde der Schauraum wieder geschlossen.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

Das Projekt „Effizienz gewinnt!“ in dessen Rahmen der Verkauf effizienter E-Haushaltsgeräte<br />

durch Angabe der durchschnittlichen Jahresbetriebskosten, sowie Schulung von Verkäufern gefördert<br />

werden sollte, wurde mangels Firmeninteresse nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

79


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Informationskampagnen:<br />

11 Klimaschutz und andere ab 1995<br />

laufend<br />

Jährlich stattfindendes Umweltfest; Broschüren diverser Initiativen<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Amt für Umweltschutz,<br />

Initiativen (s.<br />

Nr. 2)<br />

Einzelne Aktionen wurden durchgeführt aber keine echten Informationskampagnen.<br />

Chemie im Haushalt<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

12 Bildung eines Teams, das sich mit Innenraumluftbelastung<br />

auseinandersetzt. Es sollen Informationsdienste<br />

und Messdienste fortgeführt und erweitert werden.<br />

Es wurde kein eigenes Team gebildet.<br />

Ab 1996 Amt für Umweltschutz,Informationszentrale<br />

des Landeshygienikers<br />

Informations- und Messdienst (Formaldehyd, BTX)von seiten Umweltamt, Landeshygiene, und<br />

Haus der Baubiologie existiert.<br />

Stellungnahme: Umweltamt, Haus der Baubiologie<br />

Mess- und Informationsdienst des Landeshygienikers hat sich weiterentwickelt und ausgedehnt.<br />

Es wurde kein gemeinsames Team gebildet.<br />

Stellungnahme: Landeshygieniker<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Die Kooperation zwischen den genannten Stellen funktioniert sehr gut. Auf Anfrage können jederzeit<br />

Messungen durchgeführt werden.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

13 Formulierung eines Anwendungsverbotes für chemische<br />

Schädlingsbekämpfungsmittel in den (bestehenden<br />

und neu abzuschließenden) Pacht- und Kaufverträgen<br />

der Stadt <strong>Graz</strong><br />

bis 1997 Rechtsamt, Liegenschaftsverkehr<br />

Wird bei neuen Verträgen umgesetzt. Bei bestehenden Verträgen keine Eingriffsmöglichkeit.<br />

Stellungnahme: Liegenschaftsverkehr<br />

Bei neu abzuschließenden Kaufverträgen wird im Einvernehmen mit der Mag. Abt. 4L (Liegenschaftsverkehr)<br />

hinsichtlich Grundstücken, die der landw. Nutzung dienen, angestrebt, ein An-<br />

wendungsverbot für chem. Schädlingsbekämpfungsmittel zu formulieren. Bei bestehenden Ver-<br />

80


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

trägen gibt es keine Eingriffsmöglichkeit. Pachtverträge über Liegenschaften werden nach der<br />

Geschäftseinteilung von der A 12 <strong>–</strong> Liegenschaftsverwaltung abgeschlossen.<br />

Stellungnahme: Rechtsamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

14 Unterstützung des Anlegens von Gartenteichen und<br />

Hecken<br />

ab 1995 Stadtgartenamt<br />

Das Stadtgartenamt hat bisher im Wege der direkten Beratung Bürger in vielen Fragen der Gartengestaltung<br />

unterstützt. Eine spezielle Unterstützung für Gartenteiche wurde kaum in Anspruch<br />

genommen.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Eine direkte Beratung kann jederzeit in Anspruch genommen werden.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

15 Günstigere Standorte für Biobauern (Ernte für das<br />

Leben) auf <strong>Graz</strong>er Bauernmärkten durch Änderung der<br />

Marktordnung und/oder Subvention<br />

ab 1996 Marktamt<br />

Es bestehen zzt. Zwei Bio-Bauernmärkte (Mariahilferplatz, Bad Eggenberg) Den interessierten<br />

Bio-Bauern wird von seiten des Marktamtes <strong>–</strong> allerdings im Sinne des Gleichheitsgrundsatzes <strong>–</strong><br />

auf den <strong>Graz</strong>er Produzentenmärkten seit jeher die Möglichkeit geboten, ihre Produkte zu ver-<br />

kaufen. Derzeit ist eine Änderung der Marktordnung im Sinne der Vorstellung nicht vorgesehen.<br />

Das <strong>Graz</strong>er Marktamt ist auch nicht in der Lage, irgendwelche Subventionen für Bio-Bauern be-<br />

reitstellen zu können. Die Tischgebühren auf den <strong>Graz</strong>er Produzentenmärkten sind obendrein als<br />

sehr niedrig anzusehen.<br />

Stellungnahme: Marktamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Österreichweiter Trend zu Biobauern.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

16 Neuregelung der Kanalbenützungsgebühr nach dem<br />

Wasserverbrauch<br />

bis 1997 Kanalbauamt<br />

Eine reine Verrechnung nach dem Wasserverbrauch entspricht nicht dem Verursacherprinzip, da<br />

der Aufwand für Wartung und Reinigung der Kanalisationsanlage sowie der Betrieb des Klär-<br />

werks nur zu einem sehr geringen Ausmaß von der Abwassermenge abhängig ist.<br />

81


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Praktikabel ist ein System aus Grundgebühr und Verbrauchsgebühr, wie es derzeit mit einer<br />

Pauschalierung pro WC (120 m 3 /a) und einer Verrechnung pro m 3 Mehrverbrauch durchgeführt<br />

wird. Die Gebühren betragen derzeit 2039,40 S/(WC.a) bzw. 11 S/m³ Wassermehrverbrauch.<br />

Stellungnahme: Kanalbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

17 Projekte mit/für ArchitekturstudentInnen (TU <strong>Graz</strong>) zu<br />

den Themen Biologisches Bauen, Biologische Innenraumgestaltung,<br />

Biologisch Renovieren<br />

ÖKO-Vorlesung von Arch. Neubauer.<br />

Stellungnahme: Haus der Baubiologie<br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,<br />

TU <strong>Graz</strong><br />

(Inst. f. Hochbau),<br />

Institut für Baubiologie<br />

Aktive Bauberatung in <strong>Graz</strong>er Bezirken in Form öffentlicher Informationsabende.<br />

EDV-Unterlagen für Planer zur Berechnung des „<strong>Graz</strong>er Niedrigenergiehauses sind vo rhanden.<br />

Diplomarbeit von Marlies Sofia (1998) zum Thema „Biologisches Bauen“<br />

„Ökologische Kriterien für Betriebsstätten“ aus Sicht einer Architektin wurden erarbeitet.<br />

Ein Architektur-Klimaleitbild wurde konzeptioniert, der Auftrag für die Erstellung noch nicht vergeben.<br />

Einzelne Niedrigenergiehäuser wurden realisiert. Das Projekt Niedrigenergiehaus-Siedlung im<br />

Rahmen des Kek wurde mangels Grundstück abgebrochen. Das Büro Nussmüller plant eine<br />

Niedrigenergiehaus-Siedlung in <strong>Graz</strong> zu errichten. Das Niedrigenergiehaus-Berechnungsmodell<br />

wurde zur Verfügung gestellt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Maßnahmen und Aktionen gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

18 Anwendungsverbot für chemische Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

in Gartenordnungen der Heimgartenvereine<br />

Kein Anwendungsverbot aber persönliche Beratung.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

Andere Zuständigkeit. (Schreiben an Stadtgartenamt)<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

In einem Heimgartenverein besteht ein solches Anwendungsverbot.<br />

bis 1997 Amt für Umweltschutz,Heimgartenvereine,Stadtgartenamt<br />

82


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Maßnahmen und Aktionen gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

19 Zügiger Ersatz noch bestehender Bleianschlussleitungen<br />

bei Wasserrohren<br />

bis <strong>2000</strong> <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

Laut Verordnung über „Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch“ vom 23.07.98 wird<br />

die zulässige Bleibelastung im Trinkwasser im Jahre 2013 von 50 µg/l auf 10 µg/l gesenkt. Bis<br />

dorthin sind alle Bleianschlüsse auszuwechseln.<br />

1995-1998 Erneuerung von 1155 Anschlüssen, Rest (2800) bis 2008 geplant.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Der Ersatz von Leitungsrohren in den Häusern ist weiter zu forcieren (nicht Aufgabe der <strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke).<br />

Maßnahmen und Aktionen gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

20 Weiterführung und öffentlich zugängliche Dokumentation<br />

von Asbestfasermengenmessungen im <strong>Graz</strong>er<br />

Wasserversorgungsnetz<br />

bis 1996 <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

Von seiten der Stadt <strong>Graz</strong> ist niemand an die Stadtwerke herangetreten. Umfangreiche Unters u-<br />

chungen auf Asbest in Trinkwasser wurden bundesweit durchgeführt und die Ergebnisse im Jahr<br />

1993 im Band 5/93 der Forschungsberichte des BM für Gesundheit, Sport und Konsumenten-<br />

schutz unter dem Titel „Asbest im Trinkwasser“ veröffentlicht.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Maßnahmen und Aktionen gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

21 „Runder Tisch“ mit den Handelsbetrieben des Malereiund<br />

Bastelbedarfs<br />

Wurde noch nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

bis 1996 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftskammer<br />

83


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

22 Verbot der Verwendung besonders (umwelt-)toxischer<br />

Chemikalien im/für den Haushaltsbereich, insbes.<br />

Anwendungsverbot von Pestiziden zur Schädlingsbekämpfung<br />

Es wurde keine diesbezügliche Petition verfasst.<br />

bis 1997 Bund (Verordnung<br />

gemäß Chemikaliengesetz<br />

und Pflanzenschutzmittelgesetz)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Maßnahmen, die nicht im Einflussbereich der Stadt <strong>Graz</strong> liegen (Petitionen) werden nicht weiter-<br />

verfolgt.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

23 Verpflichtende Produktdeklaration (Art und Menge der<br />

enthaltenen Substanzen), insbes. Von Baustoffen,<br />

Einrichtungsgegenständen, Produkten des Hobby-,<br />

Heimwerker- und Bastelbedarfs<br />

Es wurde keine diesbezügliche Petition verfasst.<br />

bis 1996 Bund (Gewerbeordnung,<br />

Verordnung<br />

gemäß Chemikaliengesetz)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Maßnahmen, die nicht im Einflussbereich der Stadt <strong>Graz</strong> liegen (Petitionen) werden nicht weiterverfolgt.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

24 PVC-Verbot, insbes. bei Lebensmittelverpackungen<br />

und anderen kurzlebigen Gütern<br />

Es wurde keine diesbezügliche Petition verfasst.<br />

bis 1996 Bund (Verordnung<br />

gemäß Bundesabfallwirtschaftsgesetz,<br />

Verordnung gemäß<br />

Chemikaliengesetz)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Maßnahmen, die nicht im Einflussbereich der Stadt <strong>Graz</strong> liegen (Petitionen) werden nicht weiter-<br />

verfolgt.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

25 Aufnahme der Sanierung (wann, wie...) von asbesthaltigen<br />

Baustoffen in die Asbestverordnung<br />

bis 1997 Bund<br />

84


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Es wurde keine diesbezügliche Petition verfasst.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Maßnahmen, die nicht im Einflussbereich der Stadt <strong>Graz</strong> liegen (Petitionen) werden nicht weiterverfolgt.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

26 Auf allen Verpackungen von Tabakerzeugnissen soll<br />

der Hinweis aufgebracht werden: „Rauchen gefährdet<br />

Ihre Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen“.<br />

Es wurde keine diesbezügliche Petition verfasst.<br />

Bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Maßnahmen, die nicht im Einflussbereich der Stadt <strong>Graz</strong> liegen (Petitionen) werden nicht weiterverfolgt.<br />

Energie, Klima und Luft<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

27 Einrichtung eines Programms zur thermischen Sanierung<br />

von öffentlichen und privaten Gebäudehüllen<br />

(Thermoprofit <strong>Graz</strong>)<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong>, <strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Für die Etablierung und Durchführung von Contracting-Programmen wurde die <strong>Graz</strong>er Energieagentur<br />

gegründet. Musterverträge werden vom Energiereferat des Umweltamtes laufend ge-<br />

sammelt. Durch Ausschreibungen für Sanierungen im eigenen Bereich (Magistrat) werden Anbieterstrukturen<br />

geschaffen. Die thermische Sanierung der VS Ries sowie Heizungsumstellungen<br />

bei zwei Schulen am Berlinerring und der Karl Morre Schule ist abgeschlossen.<br />

Die Wirtschaftskammer hat angeboten, das Thermoprofit-Marketing drei Jahre mit je ATS<br />

500.000,- zu unterstützen. Zentrale Stelle soll die GEA sein. Die Werbeagentur i-Punkt hat be-<br />

reits ein Kommunikationskonzept erarbeitet.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Die Sanierungen des Rathauses und des Amtshauses werden als Thermoprofitprojekte über die<br />

<strong>Graz</strong>er Energieagentur abgewickelt.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

28 Energieberatung der Stadt ausweiten, die entsprechende<br />

Stelle (GREIF) ausbauen<br />

bis <strong>2000</strong> Stadt <strong>Graz</strong><br />

85


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Die <strong>Graz</strong>er Energieagentur wurde gegründet.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Die Energieberatung wurde mit der Gründung der <strong>Graz</strong>er Energieagentur ausgeweitet und er-<br />

fährt regen Zuspruch.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

29 Beschränkungszonen für (feste!) Brennstoffe zur<br />

Raumheizung im Flächenwidmungsplan ausweisen<br />

(STEK 1990)<br />

ab sofort Stadtplanungsamt<br />

Im Luftreinhalteplan wurden „Gütezonen für die Raumheizung“ angeregt, im Kek wurden Fern-<br />

wärmeanschlussgebiete ausgewiesen.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Beschränkungszonen sind aus rechtlichen Gründen erledigt. Der Einsatz von Biomasse wird in<br />

Stadtrandbezirken stark forciert (Zone in Andritz).<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

30 Aktionsprogramm zur Umstellung von bestehenden<br />

Stromheizungen auf Fernwärme und Gas<br />

Ist im Gange.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke.<br />

ab sofort Amt für Umweltschutz,<br />

<strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Die Umstellung von Heizungen auf Fernwärme und Gas wird im Rahmen der Umwelt/Energieförderung<br />

unterstützt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Seit Neufassung des Steiermärkischen Baugesetzes gibt es keine Förderung für Stromheizungen<br />

mehr, womit der Anreiz fehlt.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

31 Ökologische Sanierung der ca. 5000 Gemeindewohnungen<br />

mit einem Finanzierungsmodell analog wie bei<br />

der Umstellung magistratseigener Gebäude auf leitungsgebundene<br />

Energieträger<br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,<br />

Amt für Wohnungsangelegenheiten<br />

86


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Sanierungen nach §18 MRG wurden bereits bei mehr als 50% des ges. städtischen Hausbesitzes<br />

durchgeführt. Für umfassende Sanierungen ist die Zustimmung aller Mieter erforderlich.<br />

Stellungnahme: Amt für Wohnungsangelgenheiten<br />

Diplomarbeit M. Dollinger (1998) zum Thema Kosten/Nutzen-Analyse für die Drittmittelfinanzie-<br />

rung mittels Contracting. Vorgespräche mit den zuständigen Magistratsabteilungen wurden geführt.<br />

Contracting erfolgt über die GEA.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Rechtslage ist problematisch.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

32 Forcierung der Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere<br />

des Einbaus von Sonnenkollektoren, durch<br />

verstärkte Förderung und organisatorische Hilfestellungen<br />

ab 1995 Stadt <strong>Graz</strong><br />

<strong>Graz</strong>er Installateure sind an einer diesbezüglichen Zusammenarbeit nicht interessiert. Die Information<br />

und Weiterbildung von Professionisten erfolgt laufend. Zielgruppenspezifisches Marketing<br />

für Solarnutzung erfolgt laufend z.B. Solare Warmwassererzeugung bei Sportanlagen (2 Projekte<br />

realisiert). Schulprojekte zur Solarenergienutzung werden laufend unterstützt. Demonstrati-<br />

onsobjekte mit solarem Langzeitspeicher wurden im Einfamilienhaus-Bereich realisiert. Solarberatung<br />

durch die ARGE Erneuerbare Energie im GREIF. Eine Änderung der Solarförderung ist in<br />

Vorbereitung.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Zusammenarbeit mit Installateuren forcieren.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

33 Erhöhung der Förderungen bei über die gesetzlichen<br />

Vorgaben hinausgehenden Wärmedämmaßnahmen<br />

und effizienten Heizsystemen<br />

ab 1995 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Stadt <strong>Graz</strong> fördert das „<strong>Graz</strong>er Solar-Niedrigenergiehaus“. Eine Förderung für Wärmedäm-<br />

mung gibt es derzeit nicht („Thermoprofit“ <strong>–</strong> GEA)<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

87


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Maßnahmen und Aktionen gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

34 Erarbeitung eines genauen und effizienten Ausbauplanes<br />

für Fernwärme in Zusammenhang mit einer Anschlusspflicht<br />

bis 1996 Amt für Umweltschutz,<br />

<strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Es existieren Vorranggebiete für Erdgas <strong>–</strong> Fernwärme, aber keine VO f. Fernwärme Anschlusspflicht.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

Eine Überarbeitung und Anpassung der Fernwärmevorranggebiete ist erfolgt. Die Fernwärmean-<br />

schlusspflicht wurde im Kek behandelt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

In den letzten 10 Jahren wurde das Fernwärmenetz durch Fördermaßnahmen erfolgreich aus-<br />

geweitet mit einer entsprechenden Zunahme der Verbrauchswerte (Verdoppelung!). Der Ausbau<br />

der Fernwärme stellt für <strong>Graz</strong> einen zentralen strategischen Punkt dar (Budget ATS 7 Mio/a).<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

35 Dynamischer Effizienzstandard für Elektrogeräte: nach<br />

drei Jahren sollte der heutige Bestwert als Grenzwert<br />

herange-zogen werden<br />

Es wurde keine diesbezügliche Petition verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Erfolgt.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

36 Verpflichtung der energetischen Althaussanierung,<br />

Vergabe von Förderungen nach diesem Kriterium<br />

bis 1997 Bund (VO zum Elektrotechnikgesetz)<br />

bis 1996 Land (Wohnbauförderungsbestimmungen)<br />

Einführung eines Gebäudeerhebungsblattes zur vereinfachten Beurteilung der Gebäudehülle und<br />

notwendiger energetischer Verbesserungsmaßnahmen; Fenster- und Heizungstausch erfolgt nur,<br />

wenn Energiebilanz des Hauses den Anforderungen entspricht.<br />

Stellungnahme: RA 14<br />

Es wurde keine diesbezügliche Petition verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Wird umgesetzt, die Latte für Förderungen liegt allerdings nicht hoch.<br />

88


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Private Haushalte<br />

Lärmminderung<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

37 Emissionsgrenzwerte (max. Schalleistungspegel),<br />

Einführung einer Kategorie „lärmarme Geräte“ in der<br />

<strong>Graz</strong>er Lärmschutz- und Luftreinhalteverordnung<br />

bis 1997 Stadt <strong>Graz</strong> (Lärmschutz-<br />

und Luftreinhalteverordnung)<br />

In Verordnung des Gemeinderates vom 2. Juli 1998 zum Schutz vor Immissionen, die das örtliche<br />

Gemeinschaftsleben beeinträchtigen (<strong>Graz</strong>er Immissionsschutzverordnung <strong>–</strong> ISVO) nicht<br />

enthalten.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

38 Geräuschkennzeichnung für Haushaltsgeräte bis 1997 Bund (Elektrotechnikgesetz)<br />

Es wurde keine diesbezügliche Petition verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Maßnahmen, die nicht im Einflussbereich der Stadt <strong>Graz</strong> liegen (Petitionen) werden nicht weiterverfolgt.<br />

89


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Aktionsprogramm 2-<br />

Öffentliche Einrichtungen<br />

90


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

2 Öffentliche Einrichtungen<br />

Allgemein<br />

Nr. Maßnahme Zeitrahmen<br />

Akteure<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

1 Rechtliche Verbindlichmachung des umweltverträglichen<br />

Beschaffungswesens in allen Bereichen des<br />

Magistrates. Bei jeder Beschaffung muss gesondert<br />

begründet werden, wenn nicht das umweltverträglichste<br />

Produkt eingekauft wird.<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Rechtliche Verbindlichmachung ist abgeschlossen, eine gesonderte Begründung ist nicht realisierbar.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Das <strong>Graz</strong>er Beschaffungsamt nimmt schon seit Jahren eine Vorreiterrolle im umweltverträglichen<br />

Beschaffungswesen ein und ist fortlaufend bemüht, diesem Anspruch durch kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

gerecht zu werden.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

2 Vorreiterrolle des Magistrats bei Sanierungen und<br />

Neubauten bez. Materialwahl, baubiologische und<br />

innovative Bauweise (z.B. Installierung von transparenter<br />

Wärmedämmung, Sonnenkollektoren, Photovoltaik,<br />

Brauchwassernutzung, Schallschutz). Bei<br />

jedem Bauvorhaben muss eine Begründung erfolgen,<br />

wenn nicht solche Maßnahmen gesetzt werden.<br />

Ab sofort Amt für Umweltschutz,Stadtschulamt,<br />

Amt für Wohnungsangelegenheiten,Liegenschaftsverwaltung,<br />

Hochbauamt,<br />

Bei allen Großsanierungen (§18 als auch umfassende Sanierungen) wird die Materialwahl bei<br />

den Ausschreibungen vorgegeben (baubiologische Materialien). Seit 1998 wird die <strong>Graz</strong>er Ener-<br />

gieagentur in die Haussanierung einbezogen, sofern sich die betreffenden Objekte für eine kostengünstige<br />

Energiequelle eignen.<br />

Mieter wie auch Miteigentümer können nicht zur Annahme des Energiekonzeptes gezwungen<br />

werden.<br />

Stellungnahme: Amt für Wohnungangelegenheiten.<br />

Energiecontrolling mittels EDV-gestützter Energiebuchhaltung wird laufend durchgeführt. Eine<br />

Stammdatenerhebung ist in Arbeit. Ein Projekt „Vorschlagswesen für Ideen und Tips zur Ener-<br />

gieeinsparung“ ist in Arbeit. Ein Grundsatzentschluss „Niedrigenergiehaus“ für Magistrats- Neubauten<br />

wurde im Gemeinderat gefaßt, jedoch noch nicht verwirklicht. Im Zeitraum von 1995-97<br />

91


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

wurden 20 Schulobjekte und diverse Kindergärten energetisch saniert. Die Karl Morre Schule<br />

wurde mit 40 m 2 Kollektorfläche für die solare Warmwasserbereitung ausgestattet.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

In Details wie der Auswahl von Baumaterialien besonders bei Neubauten (Bsp. Schulen) sind<br />

Defizite zu erkennen, die vor allem im Entscheidungsbereich des Stadtschulamtes, der Liegenschaftsverwaltung<br />

und des Hochbauamtes.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

3 Fortbildung der BeamtInnen über ökologische Baustoffe<br />

und Bauweise. Für jede/n MitarbeiterIn sind<br />

mindestens 2 Tage pro Jahr dafür vorzusehen.<br />

ab 1996<br />

laufend<br />

Amt für Umweltschutz,Stadtschulamt,<br />

Amt für Wohnungsangelegenheiten,Liegenschaftsverwaltung,<br />

Hochbauamt<br />

Bisher keine Möglichkeit über Verwaltungsakademie oder Schulungsreferat.<br />

Stellungnahme: Amt für Wohnungsangelegenheiten<br />

In einem Schreiben an die Verwaltungsakademie wurde eine diesbezügliches Angebot angeregt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

4 Besonders strenge Maßstäbe sollen der Beschaffung<br />

für Kindergärten, Horte und Schulen zugrundegelegt<br />

werden<br />

ab sofort Beschaffungsamt,<br />

Stadtschulamt, Amt<br />

für Jugend und Fam ilie,<br />

Wirtschaftshof<br />

Wird laufend berücksichtigt. Die anfordernde Dienststelle muss dieses Ziel mittragen.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt<br />

Ausschließliche Verwendung umweltverträglicher Reinigungsmittel ist in Vergabe verankert.<br />

Stellungnahme: Amt für Jugend und Familie<br />

Möbelstücke aus Vollholz von WH Tischlerei.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

92


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Das <strong>Graz</strong>er Beschaffungswesen für bestehende Objekte ist vorbildhaft. Es sind jedoch Defizite<br />

bei der Auswahl von Baumaterialien im Zuge von Neu- bzw. Umbauten erkennbar. Hier wäre ei-<br />

ne stärkere Vernetzung der verantwortlichen Stellen anzustreben.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

5 Verbindliche Einrichtungen zur Abfalltrennung und<br />

deren Standortsicherung bei allen Neubauten und<br />

Sanierungen im Auftrag des Magistrats<br />

ab sofort Liegenschaftsverwaltung,<br />

Amt für<br />

Jugend und Familie,<br />

Stadtschulamt, Amt<br />

für Wohnungsangelegenheiten,Beschaffungsamt<br />

AWK in Arbeit; finanzielle Mittel zum flächendeckenden Ankauf (Kostenschätzungen und Systeme<br />

liegen beim WH auf) fehlen bislang. Realisierung teilweise erfolgt (A6, Bauamtsgebäude u.<br />

einzelne Dienststellen aus Eigeninitiative).<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

In Kindergärten, Horten, Heimen und Krabbelstuben werden grundsätzlich Papier und Hausmüll<br />

getrennt gesammelt. Die Entsorgung von Glas erfolgt über den nächstgelegenen öffentlichen<br />

Glascontainer. In 30% der Horte und Heime, sowie 50% der Kindergärten werden Biocontainer<br />

bzw. Komposter eingesetzt. In den anderen Fällen fällt zu wenig Bioabfall an bzw. gibt es Pro-<br />

bleme durch Geruchsbelästigung bzw. läßt sich überschüssige Essensanlieferung durch umgestellte<br />

kurzfristige Planung/Bestellung in der Zentralküche für Kindergärten und Horte einschränken,<br />

wodurch nur geringe Mengen an Bioabfall anfallen.<br />

Stellungnahme: Amt für Jugend und Familie.<br />

Einrichtung erfolgte <strong>–</strong> soweit möglich - in allen städtischen Objekten in Zusammenarbeit mit der<br />

WH-Müllberatungsstelle und der AEVG. Fremdsprachigen Mietern wird die Mülltrennungsbroschüre<br />

bei Mietvetragsabschluss in der jeweiligen Muttersprache ausgehändigt.<br />

Stellungnahme: Amt für Wohnungsangelegenheiten.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Aus dem Budget <strong>2000</strong> ist die Ausrüstung aller Ämter mit entsprechenden Behältern für eine getrennte<br />

Sammlung möglich. Den meisten <strong>Graz</strong>er Pflichtschulen fehlen weiterhin die Möglichkeiten<br />

für eine getrennte Sammlung.<br />

93


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

6 Lärmarme Büromaschinen, Gartengeräte, Haushaltsgeräte,<br />

motorgetriebene Geräte (Angabe des Schalleistungspegels<br />

in Ausschreibungen)<br />

ab sofort Beschaffungsamt,<br />

Wirtschaftshof,<br />

Stadtgartenamt,<br />

Straßen- und Brükkenbauamt<br />

Umsetzung seit Jahren im Büromaschinenbereich; fallweise für andere Geräte, wenn nicht andere<br />

Prioritäten erforderlich.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

Soweit wirtschaftlich vertretbar, werden lärmarme Geräte verwendet.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

Lärmarme Geräte werden vom Beschaffungsamt ausgeschrieben und besorgt.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat<br />

7 Verpflichtende Beschaffung lärmarmer Kommunalfahrzeuge<br />

(insbes. Elektrofahrzeuge) und Nutzung als<br />

Werbeträger („Ökomagistrat“)<br />

Fahrzeuge werden nicht vom Beschaffungsamt angekauft.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

ab sofort Beschaffungsamt,<br />

Wirtschaftshof, Straßen-<br />

und Brückenbauamt,Stadtgartenamt<br />

Soweit wirtschaftlich vertretbar, werden lärmarme Geräte verwendet.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

In den Ausschreibungen seit Jahren berücksichtigt. Überprüfung der Fahrzeuge alle 2 Jahre.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

94


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

8 Ausnahmsloser Verzicht auf den Einkauf FCKWhältiger<br />

Produkte im Magistrat und stadteigenen Betrieben<br />

Ist abgeschlossen.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

Ist abgeschlossen. Wurde schon ab 1986 forciert.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

ab sofort Beschaffungsamt,<br />

Wirtschaftshof, <strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Ein entsprechender Verzicht sollte in Zukunft auch für HFKW gelten.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

9 Ausnahmsloser Verzicht auf den Einkauf von Produkten<br />

aus PVC für den Bürobereich und zur Innenausstattung<br />

im Magistrat und stadteigenen Betrieben<br />

Ist abgeschlossen.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

Ist abgeschlossen.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

ab sofort Beschaffungsamt,<br />

Wirtschaftshof, <strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

10 Vergabe von Serviceleistungen an Büromaschinen,<br />

Gartengeräten, Haushaltsgeräten, motorgetriebenen<br />

Geräten und Kommunalfahrzeugen nur an Dienstleistungsbetriebe<br />

mit Umweltauszeichnung.<br />

bis 1996 Beschaffungsamt,<br />

Wirtschaftshof, Liegenschaftsverwaltung,Stadtgartenamt,<br />

Straßen- und<br />

Brückenbauamt<br />

Reparaturen von Büromaschinen werden von Reparaturwerkstätte der A20 durchgeführt. Ge-<br />

bundenheit gewisser Geräte an Hersteller.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

95


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Reparaturen großteils in eigenen Werkstätten oder durch Herstellerfirma; für Vergabe an Dienst-<br />

leistungsbetriebe mit Umweltauszeichnung wäre Änderung der Vergaberichtlinien nötig.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

Vergabe von Serviceleistungen an Büromaschinen u. a. Geräten wird vom Beschaffungsamt<br />

durchgeführt.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrats<br />

Einführung bzw. Weiterführung des umweltverträglichen Beschaffungswesens im Magistrat:<br />

11 Ersatz halonhaltiger Feuerlöscher im Magistrat und<br />

stadteigenen Betrieben<br />

Seit 7 Jahren realisiert.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

Keine Halonlöscher in Verwendung.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Keine Halonlöscher in Verwendung.<br />

Stellungnahme: Feuerwehr.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

ab 1996 Beschaffungsamt,<br />

Wirtschaftshof, Feuerwehr<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Feste:<br />

12 Anschaffung eines Geschirrmobils; Verpflichtende<br />

Nutzung bei Veranstaltungen, die in den Genehm igungsbereich<br />

des Magistrats fallen und Festlegung der<br />

ökologischen Randbe-dingungen für dessen Nutzung<br />

als Verfügungsberechtigte.<br />

A4 ist nicht involviert.<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt.<br />

Ist 1996 erfolgt (Betreiber: ÖKOService).<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Bis 1997 Wirtschaftshof, Straßen<br />

und Brückenbauamt,<br />

Amt für<br />

Umweltschutz, Baupolizeiamt,<br />

Marktamt,<br />

Gewerbeamt<br />

Anschaffung durch WH; Vorschreibung mit Bewilligung der Veranstaltung möglich.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt.<br />

96


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Geschirrmobil angeschafft; Anlage im Schwarzeneggerstadion ist im Gange<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Es wurden diesbezüglich mit dem Marktamt keine Gespräche geführt.<br />

Stellungnahme: Marktamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

In Zukunft Vorschreibung im Zuge der Bewilligung durch das Straßen- und Brückenbauamt.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Feste:<br />

13 Aufbau eines EDV-gestützten Umweltinformationssystems<br />

in Verbindung mit dem digitalen Stadtplan von<br />

<strong>Graz</strong><br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,Stadtvermessungsamt<br />

System derzeit auf SICAD SD 98 mit Daten aus EMIKAT 95; aufgrund Softwareprobleme Ergän-<br />

zung durch ARC-Software.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Muss bis zur nächsten <strong>Evaluierung</strong> bearbeitet sein.<br />

Energie, Klima, Luft<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

14 Reduktion der Straßenstaubbelastung durch organisatorische<br />

und investorische Maßnahmen<br />

ab 1995 Stadt <strong>Graz</strong>, Land<br />

Stmk.<br />

Verwendung von härterem u. abriebfesteren Streusplit (Basalt); es wird sowenig wie möglich gestreut;<br />

Einsatz von Kehrmaschinen bis <strong>–</strong>2°C; zusätzliche Anmietung von Kehrmaschinen im<br />

Frühjahr.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Laufende Bemühungen durch WH; Arbeitskreissitzungen haben stattgefunden.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Verbesserungen wurden durch Umstellung auf abriebfesteren Streusplit erzielt.<br />

97


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Reduktion der benötigten Heizwärme und der emittierten Schadstoffe:<br />

15 Aufbau eines magistratseigenen Energiemanagements ab sofort Amt für Umweltschutz<br />

Energiecontrolling wird laufend durchgeführt, eine Stammdatenerhebung ist in Arbeit, der Einbau<br />

einer Datenfernübertragung wird vorbereitet.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Reduktion der benötigten Heizwärme und der emittierten Schadstoffe:<br />

16 Weitere Umstellungen öffentlicher Bauten auf schadstoffarme<br />

Brennstoffe (Fernwärme und Gas)<br />

ab sofort Liegenschaft, Stadtschulamt,<br />

Amt für<br />

Umweltschutz, contracting<br />

partner<br />

Die strombeheizten Schulobjekte Karl Morre und Berlinerring wurden 1997 auf Erdgas umge-<br />

stellt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Durch Umstellungen im Heizungsbereich konnten in den letzten Jahren Energieeinsparungen<br />

von 25% erzielt werden.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Reduktion der benötigten Heizwärme und der emittierten Schadstoffe:<br />

17 Entwicklung und Umsetzung eines Finanzierungsmodells<br />

für Wärmedämmaßnahmen bei öffentlichen<br />

Bauten ähnlich, wie es bei den Umstellungen auf<br />

Fernwärme und Ferngas praktiziert wurde („Therm oprofit“)<br />

ab sofort Liegenschaft, Stadtschulamt,<br />

Amt für<br />

Umweltschutz, contracting<br />

partner<br />

Für die Etablierung und Durchführung von Contracting-Programmen wurde die <strong>Graz</strong>er Energiea-<br />

gentur gegründet. Musterverträge werden vom Energiereferat des Umweltamtes laufend gesammelt.<br />

Durch Ausschreibungen für Sanierungen im eigenen Bereich (Magistrat) werden Anbieterstrukturen<br />

geschaffen.<br />

Die Wirtschaftskammer hat angeboten, das Thermoprofit-Marketing drei Jahre mit je ATS<br />

500.000,- zu unterstützen. Zentrale Stelle soll die GEA sein. Die Werbeagentur i-Punkt hat be-<br />

reits ein Kommunikationskonzept erarbeitet.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

98


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Sanierungen im öffentlichen Bereich laufen unter Thermoprofit (Rathaus, Amtshaus).<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Reduktion der benötigten Heizwärme und der emittierten Schadstoffe:<br />

18 Verbesserungen bei Heizungsregelungen (Einzelraumregelungen)<br />

in öffentlichen Bauten<br />

ab sofort Liegenschaft, Stadtschulamt,<br />

Amt für<br />

Umweltschutz, contracting<br />

partner<br />

Bei mehr als 20 Magistratsobjekten wie Schulen und Kindergärten wurden DDC-Regelungen,<br />

überwiegend Einzelraumregelungen, eingebaut. Der Einbau einer Datenfernübertragung der<br />

Zählerstände und der Fernzugriff auf die Regelungsanlagen werden vorbereitet.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Die Datenfernübertragung und Regelung in <strong>Graz</strong>er Schulen hat sich sehr bewährt.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Reduktion der benötigten Heizwärme und der emittierten Schadstoffe:<br />

19 Ersetzen der noch bestehenden Stromheizungen im<br />

Bereich des Magistrates durch umweltverträglichere<br />

Energieträger<br />

ab sofort Liegenschaft, Stadtschulamt,<br />

Amt für<br />

Umweltschutz, contracting<br />

partner<br />

Die strombeheizten Schulobjekte Karl Morre und Berlinerring wurden 1997 auf Erdgas umgestellt.<br />

Weitere Umstellungen sind in Planung.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Verringerung des Stromverbrauchs:<br />

20 Umstellung der Beleuchtung im Magistrat und bei<br />

anderen öffentlichen Objekten auf hocheffiziente Lampen<br />

und Reflektoren, ev. Steuerung durch Photozellen.<br />

Frequenzmodulierte Vorschaltgeräte bei der Straßenbeleuchtung.<br />

Ab sofort Amt für Umweltschutz,Beschaffungsamt,Liegenschaft,Stadtschulamt,<br />

Straßen- und<br />

Brückenbauamt<br />

99


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Ist als Dauerprojekt im Gange. Externer Berater für neutrale Beurteilung der dzt. Lichtverhältnisse<br />

und neutrale Analyse der am Markt gehandelten Produkte.<br />

Stellungnahme: Beschaffungsamt.<br />

Schaltung der Straßenbeleuchtung über Dämmerungsschalter; bei Um- und Neubau werden<br />

energiesparende Leuchtmittel. 1998 wurden mehrere Straßenzüge im Altstadtbereich umgerüstet<br />

(Rest ca. 20%). Nachtabsenkung zw. 24 Uhr und 5 Uhr bei ca. 40% im Stadtgebiet ausständig<br />

(finanzielle Mittel fehlen).<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt.<br />

In den sanierten Schulen wurden vorwiegend elektronische Vorschaltgeräte und Energiesparlampen<br />

eingebaut.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Pilot- und Modellprojekte<br />

21 Entwicklung eines Stufenplans zum Einsatz von Nullemissionsfahrzeugen<br />

im kommunalen Bereich<br />

Zuständigkeit A23<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftshof<br />

Biodiesel <strong>–</strong> Ökodrive läuft. „Nullemission“ mit E-Fahrzeugen ist nach Rücknahme der gesetzt.<br />

Vorschreibungen in den USA nicht umsetzbar.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Pilot- und Modellprojekte<br />

22 Verwendung der Niedrigenergiehaus-Bauweise bei<br />

Errichtung von stadteigenen Objekten. Zielwert<br />

50kWh/m 2 und Jahr; bei Sanierungen 65kWh/m 2 und<br />

Jahr<br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,<br />

Bauämter,<br />

Liegenschaftsverwaltung<br />

Ein Grundsatzentschluss „Niedrigenergiehaus“ für Magistrats- Neubauten wurde im Gemeinderat<br />

gefaßt, jedoch noch nicht verwirklicht.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Die öffentliche Hand sollte bei öffentlichen Bauten Zeichen setzen!<br />

100


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Pilot- und Modellprojekte<br />

23 Einsatz von Alternativenergien (v.a. Sonnenkollektoren)<br />

zur Warmwasserbereitung in städtischen Objekten<br />

ab sofort Liegenschaftsverwaltung,Hochbauamt,<br />

Stadtschulamt,<br />

Amt für Umweltschutz<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist abgeschlossen. Das Potential wird als sehr hoch eingestuft.<br />

Der Einsatz erneuerbarer Energie dient der Reduktion von Emissionen, der Energieeinsparung,<br />

der Wirtschaftlichkeit.<br />

Im Kindergarten Mariatrost wird die Heizanlage mittels einer Solar/Wasser-Wärmepumpe betrieben.<br />

In der Karl Morre Schule werden ca. 70% des Warmwasserbedarfs durch Sonnenkollektoren ab-<br />

gedeckt, der Rest über eine Gasfeuerungsanlage.<br />

Stellungnahme: Hochbauamt<br />

Die Karl Morre Schule wurde mit 40 m 2 Kollektorfläche für die solare Warmwasserbereitung ausgestattet.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +0<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

24 Anpassung baubezogener Rechtsvorschriften mit dem<br />

Ziel effizienteren Einsatzes von Enegieressourcen und<br />

der Anwendung erneuerbarer Energien<br />

bis 1996 Stmk. Bauordnung,<br />

Stmk. Baugesetz,<br />

Raumordnungsgesetz,<br />

<strong>Graz</strong>er Altstadter-haltungsgesetz,<br />

Kehrordnung, Feuerpolizeigesetz,Wohnbauförderungsgesetz,<br />

Durchführungsverordnung zum Stmk. Wohnbauförderungsgesetz 1993 mittels Mehrkostenabdeckung<br />

bei Alternativenergieanlagen.<br />

Stellungnahme: RA 14.<br />

Bau- und Raumordnungsgesetz sollen vom Landesgesetzgeber novelliert werden. Die Stadt<br />

<strong>Graz</strong> hat unter Federführung des Baurechtsamtes die entsprechende Stellungnahme vorgelegt.<br />

Eine weitere Einflußnahme ist nicht gegeben.<br />

Stellungnahme: Baurechtsamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

101


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

25 Entwicklung von Stufenplänen zum Einsatz von Nullemissionsfahrzeugen<br />

für öffentlichen Institutionen und<br />

Betriebe<br />

bis 1996 Bund, Land Stmk.,<br />

<strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe,Verkehrsverbund<br />

Stand der Technik nicht für allg. Anwendung geeignet; Kostenproblematik<br />

Stellungnahme: GVB.<br />

Keine Zuständigkeit<br />

Stellungnahme: FA 5.<br />

Biodiesel <strong>–</strong> Ökodrive läuft. „Nullemission“ mit E-Fahrzeugen ist nach Rücknahme der gesetzt.<br />

Vorschreibungen in den USA nicht umsetzbar.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Durch den Einsatz von Biodiesel aus Altspeiseöl in <strong>Graz</strong>er GVB-Bussen wurde ein richtungswei-<br />

sender Schritt gesetzt. Nullemission ist jedoch technisch nicht möglich.<br />

Innenraumluft<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

26 Programm zur Erfassung erhöhter Innenraumluftbelastung<br />

(insbes. Asbest und Radon) in Krankenhäusern,<br />

Schulen, Kindergarten ,Entwicklung von Sanierungskonzepten<br />

Ist im Gange. (ÖNRAP; Untersuchungen D I.Ambros, A21)<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

ab 1996 Jugendamt, Liegenschaft,<br />

Sozialamt,<br />

Land Stmk., Amt für<br />

Umweltschutz<br />

Messungen sind jederzeit möglich. Es gibt jedoch kein entsprechendes Programm.<br />

Wassermanagement<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

27 Ersetzung des Trinkwassers durch Brauchwasser/<br />

Regenwasser für Grünflächenbewässerung, Straßenreinigung,<br />

KFZ-Waschanlagen; dahingehende Prüfung<br />

bei allen städtischen Gebäuden und Anlagen mit hohem<br />

Wasserverbrauch; Bewusstseinsbildung der Mitarbeiter<br />

durch entsprechende Schulungen;<br />

ab sofort Amt für Umweltschutz,Wirtschaftshof,<br />

Stadtgartenamt<br />

102


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Öffentliche Einrichtungen<br />

Eine Studie (DI Dr. Weiß) bezüglich Ersatz von Trinkwasser durch Brauchwasser etc. bei allen<br />

städtischen Gebäuden wurde vom WH in Auftrag gegeben. Die Studie soll über Verwendung von<br />

Mur- bzw. Mühlgangwasser zum Zwecke der Straßenreinigung und zum Betreiben einer Kfz-<br />

Waschanlage Aufschluss geben.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Wird bei Straßenreinigung und Waschanlage des WH umgesetzt.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

28 Erfassung und (bei Bedarf) Ersetzung der Trinkwasserleitungen<br />

aus Blei in kommunalen Gebäuden<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Muss forciert werden.<br />

ab 1996 Liegenschaftsverwaltung<br />

103


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Betriebe<br />

Aktionsprogramm 3-<br />

Betriebe<br />

104


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

3 Betriebe<br />

Allgemeine Maßnahmen<br />

Nr. Maßnahme Zeitrahmen<br />

Förderung betrieblicher Umweltvorsorge:<br />

Akteure<br />

1 Fortsetzung von Ökoprofit laufend Amt für Umweltschutz,<br />

Gewerbeamt<br />

Abfall- und Emissions-Vermeidungsprogramm für <strong>Graz</strong>er Betriebe (Produktions- und Dienstleistungsunternehmen,<br />

öffentl. Einrichtungen > 20 MA, Tourismusbetriebe), keine Unterstützung<br />

durch das Gewerbeamt).<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Geschäftsführung liegt bei A 23<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Mit Stand 1999 gibt es 75 zertifizierte <strong>Graz</strong>er Ökoprofitbetriebe.<br />

Förderung betrieblicher Umweltvorsorge:<br />

2 Aufbau eines Ökoprofit-Clubs für <strong>Graz</strong>er Betriebe unter<br />

der Leitung des Amtes für Umweltschutz<br />

ab 1995 Amt für Umweltschutz,<br />

Gewerbeamt<br />

Weiterbetreuung der Ökoprofit-Betriebe (keine Unterstützung durch das Gewerbeamt).<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Geschäftsführung ausschließlich bei der A 23.<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Der Ökoprofit-Club zählt mittlerweile 35 Mitglieder.<br />

Förderung betrieblicher Umweltvorsorge:<br />

3 Vergabe einer Ökoprofit-Betriebsauszeichnung in<br />

Anlehnung an die EU-Verordnung zu einem Öko-Audit<br />

Erfolgt jährlich (keine Unterstützung durch das Gewerbeamt).<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Geschäftsführung bei der A 23.<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt.<br />

laufend Amt für Umweltschutz,<br />

Gewerbeamt<br />

105


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Förderung betrieblicher Umweltvorsorge:<br />

4 Koordination der Aktivitäten zur betrieblichen Umweltvorsorge<br />

aller involvierten Stellen<br />

Liegt nicht im Zuständigkeitsbereich (Umweltkoordinator).<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

A 4 ist nur als Behörde involviert.<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt.<br />

ab 1995 Amt für Umweltschutz,<br />

Gewerbeamt,<br />

Baurechtsamt, Wirtschaftshof,Wirtschaftskammer,<br />

Land<br />

Steiermark<br />

Eine einvernehmliche Vorgangsweise der Gewerbe- und Baubehörde müßte ressortübergreifend<br />

von der MD in die Wege geleitet werden. Es ist abzuwarten, ob auf Bundesebene die beabsichtigte<br />

Kompetenzverschiebung des Betriebsanlagengesetzes in Kraft tritt.<br />

Stellungnahme: Baurechtsamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Auf dem richtigen Weg, jedoch noch nicht übergreifend.<br />

Betrieben werden im Zuge von Genehmigungsverfahren von seiten des Magistrats betriebliche<br />

Sprechstunden (Projektsprechtage mit Sachverständigen und Betrieben) angeboten.<br />

CPC-Verfahrensmanagement Programme für Gutachter (auch Land) werden in Zukunft angebo-<br />

ten.<br />

Das WIFI steigt in Trainingsprogramme zur betrieblichen Umweltvorsorge ein.<br />

Mitarbeiter des Umweltamtes sind im Rahmen von Ökoprofit voll eingebunden.<br />

Förderung betrieblicher Umweltvorsorge:<br />

5 Schaffung von Trainingsprogrammen zur betrieblichen<br />

Umweltvorsorge für die Sachverständigen des Magistrates<br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,Baupolizeiamt,Umweltschutzkoordinator,<br />

Wirtschaftshof<br />

Die Maßnahme ist in Vorbereitung. Im Rahmen eines Life-Projektes wird von Cleaner Production<br />

Center-Austria ein Prototyp eines solchen Trainingsprogrammes erstellt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Die Wirtschaftskammer plant in Zusammenarbeit mit der Verwaltungsakademie des Landes für<br />

Herbst die Durchführung eines entsprechenden Programmes für die technischen Sachverständigen<br />

und Planer des Landes.<br />

Bemerkung: Wirtschaftskammer<br />

Liegt nicht im Zuständigkeitsbereich (Umweltkoordinator).<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

106


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Förderung betrieblicher Umweltvorsorge:<br />

6 Koppelung der Wirtschaftsförderung an die Durchführung<br />

eines Öko-Audits oder an die Teilnahme an Ökoprofit<br />

bzw. an Prepare oder ähnlichen Projekten<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Eine derartige Koppelung ist nicht in den Förderungsrichtlinien enthalten.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Die Wirtschaftskammer ist gegen eine Koppelung der Förderungen an die Teilnahme an Projekten<br />

wie Ökoprofit etc.. Eine Teilnahme der Betriebe sollte freiwillig erfolgen.<br />

Bemerkung: Wirtschaftskammer<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Erfassung betrieblicher Umweltdaten<br />

7 Erstellung einer Stoffstromanalyse für <strong>Graz</strong> ab 1997 Amt für Umweltschutz,<br />

Gewerbeamt,<br />

Wirtschaftshof, Land<br />

Stmk.<br />

Für die Teilbereiche Luft und Wasser (Aquaprofit <strong>–</strong> Stenum) sind Analysen vorhanden, für den<br />

Teilbereich Abfall gab es Ansätze über Diplomarbeiten, die aber nicht weiterverfolgt wurden.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Bearbeiter nicht bekannt.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Nicht bekannt <strong>–</strong> A 4 nicht involviert.<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Von der Montanuniversität Leoben, Institut für Entsorgungs- und Deponietechnik, wurde die <strong>Graz</strong>er<br />

Wasserbilanz (Gegenüberstellung Input/Outputströme) des <strong>Graz</strong>er Stadtgebietes erstellt, um<br />

Informationen über die Entwicklung des Wasserverbrauches und über die maßgeblichen Verbrauchergruppen<br />

zu bekommen.<br />

Von der Montanuniversität Leoben (Prof. Hofer) wird für <strong>Graz</strong> ein Bewertungssystem nach Öko-<br />

punkten erarbeitet, das für zukünftige <strong>Evaluierung</strong>en von großer Bedeutung sein wird.<br />

Zwei <strong>Graz</strong>er Betriebe führten als Pilotprojekt eine Auditierung nach den IPPC (Industrial Pollution<br />

Prevention Control) Richtlinien der EU mit großem Erfolg durch.<br />

107


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Erfassung betrieblicher Umweltdaten<br />

8 Erstellung und Fortschreibung eines EDV-gestützten<br />

Emissionskatasters Betriebe (Luft und Abfall)<br />

ab 1995<br />

laufend<br />

Amt für Umweltschutz,Wirtschaftshof<br />

Die Erstellung Emissionskatasters 95 (Luft) ist abgeschlossen (EDV <strong>–</strong> AP2 Nr. 13). Für den Bereich<br />

Abfall gibt es die Daten aus dem Abfalldatenverbund.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Liegt nicht im Zuständigkeitsbereich. (A23)<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Das Umweltdateninformatinssystem (LUIS) befindet sich voll im Aufbau. In Zukunft werden alle<br />

umwelrelevanten Daten mittels einheitlichem System dargestellt werden und damit verknüpfbar<br />

sein (z.B. Rauchfangkehrerdatei mit geographischem System gekoppelt).<br />

Erfassung betrieblicher Umweltdaten<br />

9 Einführung kontinuierlicher Messprogramme für Großemittenten<br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,<br />

Kanalbauamt<br />

Abluft bzw. Abgasmessungen wurden durch die Joanneum Research abgewickelt. Im Bereich<br />

Abfall gibt es keine kontinuierlichen Messprogramme. Großemittenten im Bereich Abwasser werden<br />

vom Kanalbauamt überprüft.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Mit Hilfe der Wasserrechtsbehörde (alleinige Befugnis zur Vorschreibung) wurden bei allen bekannten<br />

Großemittenten die erforderlichen Messungen vorgeschrieben und durchgeführt. Kontrollmessungen<br />

bei Indirekteinleitern werden durchgeführt.<br />

Stellungnahme: Kanalbauamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Förderung von Weiterbildungsangeboten:<br />

10 Schaffung eines Ausbildungsprogramms für Umweltfachleute<br />

von Betrieben mit den Schwerpunkten Energie<br />

und Abfall<br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftskammer,Universitäten<br />

Ausbildungsprogramme laufen über Ökoprofit-Projekte, die Arge Müllvermeidung (Ausbildung<br />

zum Betriebsabfallbeauftragten), das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI), der Wirtschaftskam-<br />

mer Steiermark und die Ökologische Betriebsberatung (Schulungs- und Beratungsprogramme in<br />

Kooperation von Land, Wirtschaftskammer und WIFI).<br />

Stellungnahme: Umweltamt, WK.<br />

108


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Eine entsprechende Lehrveranstaltung am Institut für Verfahrenstechnik der TU-<strong>Graz</strong> läuft an.<br />

Entsprechende Projekte von Universitätsinstituten zu diesem Thema z.B. über Diplomarbeiten<br />

sollten verstärkt angeboten werden.<br />

Förderung von Weiterbildungsangeboten:<br />

11 Durchführung von Marketing-Aktionen für Sanierungen<br />

an Gebäuden und Heizungsanlagen gemeinsam mit<br />

kommunalen Anbietern, Zielgruppe: Gewerbebetriebe<br />

„Thermoprofit“-Projekt der <strong>Graz</strong>er Energieagentur.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer<br />

ab 1996 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftskammer,<br />

NGO´s<br />

Endbericht 96 ARGE Erneuerbare Energie. Die Wirtschaftskammer hat angeboten, das Thermoprofit-Marketing<br />

drei Jahre mit je ATS 500.000,- zu unterstützen. Zentrale Stelle soll die GEA<br />

sein. Die Werbeagentur i-Punkt hat bereits ein Kommunikationskonzept erarbeitet.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Im Rahmen von Thermoprofit wird ein entsprechendes Marketing-Projekt über die <strong>Graz</strong>er Energieagentur<br />

durchgeführt.<br />

Das Programm Thermoprofit-Plus - ökologisches Bauen mit Gebäudeverwertung wird ebenfalls<br />

von der GEA erfolgreich abgewickelt.<br />

Förderung von Weiterbildungsangeboten:<br />

12 Öffentlichkeitsarbeit und Schaffung von Weiterbildungsprogrammen<br />

in den Bereichen Wärmedämmung,<br />

passive Sonnenenergienutzung, Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger für betroffene Berufsgruppen<br />

Energieberatung ist im Rahmen von Kundenbetreuung im Gange.<br />

Stellungnahme: STEWEAG<br />

Ausbildung „Solateure“ (WIFI u. Landesenergieverein).<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer.<br />

ab 1995 Wirtschaftskammer,<br />

EVU´s<br />

Laufende Bauberatung in 4 <strong>Graz</strong>er Bezirken, Solarberatung im GREIF, Endbericht 96 ARGE Erneuerbare<br />

Energie.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Die Beratung von interessierten Gruppen verläuft sehr positiv.<br />

In Zukunft sollte verstärkt auf Zielgruppen eingegangen werden.<br />

109


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Förderung von Weiterbildungsangeboten:<br />

13 Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit bezüglich bestehender<br />

Umweltförderungen und -programme<br />

Es ist niemand an die MD herangetreten.<br />

Stellungnahme: MD<br />

Wurde noch nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

ab 1995 Amt für Umweltschutz,MD-Rathauskorrespondenz<br />

Da der Förderungstopf für das Jahr 1999 (ATS 10 Mio) voll ausgeschöpft wurde, wird die beste-<br />

hende Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Umweltförderungen sehr positiv bewertet.<br />

Förderung von Weiterbildungsangeboten:<br />

14 Schaffung von Beratungsangeboten für Betrieben über<br />

die lärmarme Ausführung von Betriebsanlagen im<br />

Rahmen der ökologischen Betriebsberatung<br />

ab 1995 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftskammer<br />

Derzeit Umweltschutzsprechtag des WIFI (1 x monatlich) zum Thema Betriebsanlagen.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Allgemein rechtliche Maßnahmen<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

15 Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Erstellung<br />

des Flächenwidmungsplans<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Eine Überarbeitung und Anpassung der Fernwärmevorranggebiete ist erfolgt. Die Fernwärmeanschlusspflicht<br />

wurde im Kek behandelt und muss von der Stadtplanung verordnet werden. Im<br />

Luftreinhalteplan wurden „Gütezonen für die Raumheizung“ angeregt, im Kek wurden Fernwär-<br />

meanschlussgebiete ausgewiesen. Beides ist vom Stadtplanungsamt zu verordnen. Eine energiebewußte<br />

Stadt- und Bauplanung wird im Kek-Bericht 16 vorgeschlagen.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Die Verordnung einer Fernwärmeanschlusspflicht (über Baurechtsamt) wird als obsolet betrachtet,<br />

da sie nur über nicht vorhandene sozial gestaffelte Förderrichtlinien umsetzbar wäre. Förderanreize<br />

sind gegeben.<br />

110


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Die Übernahme von Kosten für Begrünung (Bsp. Linz, 1-2%) müßte eine entsprechende Vorsehung<br />

im Baugesetz oder bei den entsprechenden Förderungsstellen haben.<br />

Eine von der EU vorgeschlagene Strategische Umweltplanung (SUP) ist bei der Erstellung des<br />

Flächenwidmungsplanes zu forcieren (Bsp. Weiz, Anwendung auf Problemflächen).<br />

Ebenso ist im Hinblick auf die Verkehrsproblematik eine Vernetzung bei Bebauungsplänen (Zu-<br />

fahrtsstraßen, ÖV, etc.) in Zukunft verstärkt zu berücksichtigen. Das STEK wird daraufhin zu<br />

prüfen sein.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

16 Strikte Einhaltung der baurechtlichen Vorschriften auch<br />

bei positivem Abschluss aller anderen Bewilligungsverfahren<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die genaue Einhaltung der Bauvorschriften wird in sämtlichen Verfahren, unabhängig von anderen<br />

Bewilligungen beachtet.<br />

Stellungnahme: Baurechtsamt<br />

Ein Energiepaß für die Bewertung Neubauten wurde entwickelt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

17 Änderung der magistratsinternen Geschäftsverteilung,<br />

so daß das Amt für Umweltschutz in alle umweltrelevanten<br />

Entscheidungen des Magistrates aktiv eingebunden<br />

wird<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Eine entsprechende Einbindung ist per Landesgesetz vorgeschrieben (Präsidialerlaß), wird aber<br />

nicht vollzogen.<br />

Bei einer Zertifizierung nach EMAS erfolgt dies automatisch.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

18 Verankerung des Prinzipes der cleaner production als<br />

Genehmigungsvoraussetzung (§ 77 Gewerbeordnung<br />

GewO)<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Eine Tendenz in die Gegenrichtung ist zu beobachten.<br />

bis 1996 Bund<br />

111


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

19 Einführung zeitlich befristeter Betriebsbewilligungen in<br />

der GewO und Schaffung der Möglichkeit zur Anpassung<br />

bestehender Betriebe an den Stand der Technik<br />

im Sinne einer Vorsorgesanierung<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund (GewO)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

In den IPPC (Industrial Pollution Prevention Control) Richtlinien der EU ist eine Neubewilligung<br />

im Zeitraum von acht Jahren vorgeschrieben. Eine Neubewilligung ist auch bei Technologieände-<br />

rungen erforderlich.<br />

Eine solche Vorschreibung ist in Österreich aufgrund der Rechtslage undenkbar.<br />

Siehe auch Zusammenfassung zu Maßnahme 18-23.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

20 Relativierung des Rechtsanspruches auf Betriebsgenehmigung<br />

durch Beifügung der Worte „sofern nicht<br />

sonstige öffentliche Interessen entgegenstehen“ als<br />

erster Nebensatz in der Bestimmung § 77 Abs.1 1.Satz<br />

GewO<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund (GewO)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Siehe auch Zusammenfassung zu Maßnahme 18-23.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

21 Verankerung von Stoffstromanalysen (ökologische<br />

Bilanzen) in der GewO mit zweijährlich zu erbringendem<br />

Effizienznachweis im Sinne der EU-Verordnung<br />

zu einem Öko-Audit<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Siehe auch Zusammenfassung zu Maßnahme 18-23.<br />

112


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

22 Verankerung eines gesetzlichen Umweltbeauftragten<br />

in der GewO<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Siehe auch Zusammenfassung zu Maßnahme 18-23.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

23 Erweiterung der immissionsbezogenen Schutzbestimmungen<br />

im Baurecht um emissionsseitige Auflagen<br />

auch im Hinblick auf treibhausrelevante Schadstoffe<br />

Eine entsprechende Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Land Steiermark,<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Zusammenfassende Bemerkung des <strong>Graz</strong>er Ökoteams zu den Maßnahmen 18-23:<br />

Es ist eine allgemeine Tendenz zu beobachten, daß der Stellenwert des Umweltschutz im Zuge<br />

von Genehmigungsverfahren immer unbedeutender wird. Dies liegt vor allem am mit dem großen<br />

Aufwand verbundenen hohen Verfahrensrisiko (zeitlich und rechtlich) und bedarf einer dringenden<br />

Optimierung der Art und Durchführung von Genehmigungsverfahren, um dieses Risiko zu<br />

minimieren. Der Verfahrensinhalt, der in puncto Umweltschutz als großer Erfolg für Österreich<br />

gewertet werden kann, sollte bestehen bleiben.<br />

FCKW und CKW<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

24 Durchführung einer Förderaktion zur Substitution von<br />

CKW für die Metallreinigung und <strong>–</strong>entfettung und für<br />

Chemische Reinigungen<br />

ab 1995 Stadt <strong>Graz</strong>, Kommunal-Kredit<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Siehe auch Zusammenfassung zum Kapitel FCKW und CKW.<br />

113


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

25 Anschaffung und Betrieb einer FCKW-<br />

Rückgewinnungsanlage<br />

Wird vom Wirtschaftshof nicht angeschafft.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

bis 1997 Stadt <strong>Graz</strong> und andere<br />

Institutionen<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Siehe auch Zusammenfassung zum Kapitel FCKW und CKW.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

26 Öffentlichkeitsarbeit zur Propagierung eines freiwilligen<br />

Verzichts auf den Einsatz von FCKW und CKW<br />

Wurde noch nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer.<br />

ab sofort Amt für Umweltschutz,MD-Rathauskorrespondenz,Wirtschaftskammer<br />

Selbstverzicht der Stadt <strong>Graz</strong> lt. GR <strong>–</strong> Beschluss; Defizit in Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Siehe auch Zusammenfassung zum Kapitel FCKW und CKW.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

27 Verschärfung der CKW-Anlagenverordnung: Vorschreibung<br />

des Einsatzes wässriger Reinigungssysteme<br />

wo dies möglich ist.<br />

Eine entsprechende Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Bis 1996 Bund (BMWA)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Siehe auch Zusammenfassung zum Kapitel FCKW und CKW.<br />

114


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

28 Ausarbeitung eines gesetzlich verankerten Reduktionsprogrammes<br />

für CKW bis zum Jahr <strong>2000</strong>; Bis zu<br />

diesem Jahr sollen 80% der Chemischen Reinigungen<br />

CKW-frei arbeiten.<br />

Eine entsprechende Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund (Chemikaliengesetz)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Siehe auch Zusammenfassung zum Kapitel FCKW und CKW.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

29 Anwendungsbeschränkung und <strong>–</strong>verbote für teilhalogenierte<br />

FCKW<br />

Eine entsprechende Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund (Chemikaliengesetz)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Zusammenfassende Bemerkung des <strong>Graz</strong>er Ökoteams zum Kapitel FCKW und CKW:<br />

Die genannten Maßnahmen zum Thema FCKW und CKW spiegeln die Probleme wider, die zum<br />

Zeitpunkt der Erstellung des Programmes besonders dringlich einer Lösung bedurften. Die Th ematik<br />

hat jedoch durch die Vielzahl der in den letzten Jahren auf nationaler und internationaler<br />

Ebene erfolgreich gesetzten Maßnahmen an Aktualität verloren.<br />

Chemische Reinigungen stellen vor allem für die Nachbarschaft nach wie vor ein Problem dar.<br />

Das <strong>Graz</strong>er Umweltamt geht auf diesem Gebiet sehr systematisch vor. Eine Reihe von Aktivitä-<br />

ten (Messungen, Förderung neuer Technologien) wurden in den letzten Jahren gesetzt. Hervorzuheben<br />

ist die Kooperation mit der <strong>Graz</strong>er Putzerei Stross, die bei der Nutzung neuer alternativer<br />

Technologien besonders vorbildhaft agiert.<br />

Energie<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

mit anderen Institutionen<br />

30 Schaffung von Anreizen zur Abwärmenutzung in <strong>Graz</strong>,<br />

auch im innerbetrieblichen Bereich<br />

bis 1996 Amt für Umweltschutz,<br />

<strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Wärmeauskoppelung aus Rauchgas des Stoßofens Marienhütte (Rauchgasabkühlung von ca.<br />

600 °C auf ca. 150 °C)<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

115


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Eine Unterstützung ist im Rahmen der Betriebsförderung möglich (Marienhütte ATS 1.000.000,-).<br />

Eine Förderung für Abwärmenutzung der Bäckerei Kern ist beantragt. Ein Effizienzprogramm für<br />

die 20 Betriebe mit dem höchsten Energieeinsatz wurde im Programm Ökoprofit-Energie konzipiert<br />

(Kek-B. 19).<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Förderungen werden im Rahmen der betrieblichen Umweltförderung (30% der Investsumme bis<br />

maximal ATS 300.000.-) abgewickelt. Viele Betriebe setzen auch von sich aus entsprechende<br />

Maßnahmen.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

mit anderen Institutionen<br />

31 Untersuchung von Energiesparpotentialen im Rahmen<br />

des Ökoprofit-Beratungsprojektes<br />

bis 1995 Amt für Umweltschutz<br />

Ist im Gange bzw. in Vorbereitung (Öko-Energie). Energie-Workshop im Ökoprofit Programm; In-<br />

novationspool 98 mit Energieschwerpunkt; thermografische Messungen.<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Entsprechende Schwerpunkte werden im Rahmen von Ökoprofit laufend gesetzt.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

mit anderen Institutionen<br />

32 Einrichtung eines Programms zur Mobilisierung von<br />

Energiesparpotentialen im Rahmen der umweltbezogenen<br />

Betriebsberatung ("Thermoprofit")<br />

Aufgabe der <strong>Graz</strong>er Energieagentur<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

bis 1996 Amt für Umweltschutz,<br />

contracting<br />

partner<br />

Mehrere Firmen (ca. 20) streben eine Thermoprofit-Partnerschaft (mit Zertifikat und Mitgliedsbei-<br />

trag) an.<br />

Sanierungen im öffentlichen Bereich laufen unter Thermoprofit (Rathaus, Amtshaus).<br />

Eine entsprechende Ausschreibung für die Schule Webling ist sehr positiv verlaufen.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

33 Einführung eines informativen Typenschildes für Elektrogeräte<br />

bis 1996 Bund (BMWA), Wirtschaftskammer<br />

116


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Hat sich aufgrund der Gesetzeslage erübrigt.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer.<br />

Die Kennzeichnung von E-Geräten erfolgt nach EU-Richtlinien.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Die Maßnahme hat sich durch entsprechende EU-Richtlinien erledigt<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

34 Verbesserter Informationszugang zu energierelevanten<br />

Daten der Betriebe, EVU, etc. im Rahmen des Umweltinformationsrechts<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

35 Aufnahme eines Energieeffizienznachweises in das<br />

Gewerbeverfahren, Verankerung in der GewO<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Ein entsprechender Nachweis ist in den IPPC (Industrial Pollution Prevention Control) Richtlinien<br />

der EU verankert (für Großanlagen verpflichtend), aber noch nicht im nationalen Recht.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

36 Schaffung der gesetzlichen Vorraussetzungen (gemäß<br />

GewO) zur Vorschreibung der Abwärmenutzung bei<br />

gewerblichen und industriellen Anlagen<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

117


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

37 Initiierung von Förderungsinstrumenten zur Reduzierung<br />

klimarelevanter Emissionen<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund, Kommunal-<br />

Kredit<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Förderungsmöglichkeiten über Kommunal Kredit gegeben.<br />

Weitere, stoffbezogene Maßnahmen<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

38 Abwasserabgabe an Wasserverbrauch und an die<br />

Schmutzfracht (z.B. über CSB-Wert) binden (Verursacherprinzip)<br />

bis 1996 Kanalbauamt<br />

Auf Antrag der Finanzrechtsabteilung wurde vom Gemeinderat die Regelung der Kanalabgaben-<br />

ordnung bezüglich des Starkverschmutzerzuschlages zurückgenommen (aufgrund fehlender exakter<br />

Kostendaten war ein VwGH-Einspruch zu erwarten). Eines der Ziele wurde aber erreicht,<br />

da die relevanten Starkverschmutzer in der Zwischenzeit Vorreinigungen errichtet haben. Insgesamt<br />

fielen ca. 10 Betriebe in die Gruppe der Starkverschmutzer (> 20.000 m 3 /a Mehrverbrauch,<br />

CSB > 600 mg/l), die daraus resultierenden Einnahmen waren gering. Seit der Novelle des Was-<br />

serrechtsgesetzes (1997) sind die meisten Indirekteinleiter nicht mehr durch die Behörde bewilligungspflichtig,<br />

sondern sind privatrechtliche Vereinbarungen mit dem Kanalisationsunternehmen<br />

abzuschließen. In <strong>Graz</strong> werden voraussichtlich 500 bis 1000 Betriebe, bei denen die Indirekteinleitungen<br />

mehr als geringfügig vom häuslichen Abwasser abweichen, unter die neue Regelung<br />

fallen.<br />

Wesentliche Vertragsinhalte:<br />

Geschäftsbedingungen und Tarif-ordnung<br />

Konsensdefinition ggf. je Teilstrom<br />

Seit der Indirekteinleiterverordnung (1998) sind die meisten Wasserrechtsbescheide außer Kraft.<br />

Nach § 32b Wasserrechtsgesetz sind von Einleitern ohne Bescheid und ohne Vertrag ex lege<br />

alle Grenzwerte einzuhalten. Im Rahmen des Wasserrechtes gab es früher einen Instanzenzug<br />

(bis VwGH), durch Verträge besteht nun ein gegenseitiges Klagerecht. Die Überwachung der<br />

Vorreinigung erfolgt durch Eigenmessungen und Kontrolle. Große Betriebe werden laufend kontrolliert.<br />

Stellungnahme: Kanalbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Es wird in diesem Zusammenhang festgestellt, daß eine gewisse Menge Kohlenstoff (= Verun-<br />

reinigung) für den Abbau von Stickstoffverbindungen unbedingt erforderlich ist.<br />

118


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

39 Produktions- und Vertriebsverbot von Produkten im<br />

Bürobereich, im Hoch- und Tiefbau, zur Holzbehandlung,<br />

die Quecksilber, Cadmium, Blei (mit Ausnahme<br />

von Batterien, Akkus und Leuchtstoffröhren) enthalten,<br />

sowie Herabsetzen der Grenzwerte für Produkte, die<br />

Formaldehyd und Formaldehydabspalter enthalten.<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Bis 1997 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

40 Die Produktion und der Verkauf von Spielzeug, Zeichen-,<br />

Mal- und Bastelutensilien, die potentiell gesundheitsschädigende<br />

oder umwelttoxische Substanzen<br />

enthalten, soll verboten werden<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1997 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

41 Verbot der Anwendung und Inverkehrsetzung von<br />

hochtoxischen Pflanzenschutzmittel (auf Basis halogenierter<br />

KW)<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1997 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Lärmminderung<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

42 Schaffung von Nutzungsvorteilen für lärmarme Baumaschinen<br />

(z.B. durch Ausnahmen von zeitlichen<br />

Einschränkungen der Bautätigkeiten im Stadtgebiet)<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

119


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Es existieren keine Nutzungsvorteile.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Da Bautätigkeit in den meisten Fällen von Natur aus mit einer entsprechenden Lärmentwicklung<br />

verbunden ist, sind Lösungen für das Problem Baulärm nur schwer zu finden.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

43 Einbeziehung von Lärmschutzmaßnahmen in die Ausschreibung<br />

öffentlicher Bauaufträge<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

44 Verstärkte Überwachung der Grenzwerte und Vorschriften<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong>,<br />

In allen in Betracht kommenden Verfahren wird die Frage der Lärmbelästigung, die im Zusam-<br />

menhang mit der Ausweisung des FLÄWI auch ein Nachbarrecht darstellt, mittels Gutachten der<br />

do. Abteilung wahrgenommen.<br />

Stellungnahme: Baurechtsamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Die Gastgärten im Innenstadtbereich wurden bezüglich Lärmbelästigung der Anrainer überprüft<br />

und die Belastung durchwegs als sehr hoch eingestuft. Mehr als 90% der an das <strong>Graz</strong>er Umweltamt<br />

herangetragenen Lärmbeschwerden betreffen Belästigungen durch Gastgärten. Dieser<br />

Umstand hat gravierende Folgewirkungen auf den Innenstadtbereich, da die dort ansässigen<br />

Bewohner aufgrund mangelnder Wohnqualität zunehmend zur Auswanderung tendieren.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

45 Abschluss eines Gliedstaatenvertrages (Art. 15a BV-<br />

G) zur österreichweiten Vereinheitlichung der Emissionsgrenzwerte<br />

oder Erlassung einer Baumusterprüfung<br />

und Schalleistungspegelbegrenzung von Baumaschinen<br />

nach § 71 GewO<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Regelung durch EU; für Immissionen existieren einheitliche Richtlinien.<br />

120


Anhang Maßnahmen - Betriebe<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

46 Einführung einer Lärmkennzeichnungspflicht von Baumaschinen<br />

gemäß § 72 GewO<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

47 Verordnungen zur Lärmemissionsbegrenzung für Maschinen<br />

oder Baugruppen gemäß § 71 GewO<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

48 Erlassung von Verordnungen gemäß § 72 GewO, die<br />

die Lärmauszeichnungspflicht für Maschinen und Geräte<br />

ermöglichen<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

49 Verpflichtender Einsatz lärmarmer LKW im Werks- und<br />

Zulieferverkehr von Lebensmittelketten, Milchhof etc.<br />

innerhalb des Stadtverkehrs, auch tagsüber<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

121


Anhang Maßnahmen - Landwirtschaft<br />

Aktionsprogramm 4-<br />

Landwirtschaft<br />

122


Anhang Maßnahmen - Landwirtschaft<br />

4 Landwirtschaft<br />

Allgemeine Maßnahmen<br />

Nr. Maßnahme Zeitrahmen<br />

Beratung und Weiterbildung:<br />

1 Einrichtung einer firmenunabhängigen Beratungsstelle<br />

für LandwirtInnen (Beratung zu Minimierung des<br />

Schadstoffeintrages, Umstellung auf Biologischen<br />

Landbau, usw.)<br />

Akteure<br />

bis 1997 Stadtgartenamt,<br />

Marktamt, Stadtbaudirektion(Umweltschutz-koordinator),Landwirtschaftkammer,<br />

Land Stmk.,<br />

Arge für biologischen<br />

Landbau, Ländliches<br />

Fortbildungsinstitut,<br />

u.a.<br />

Die Errichtung einer firmenunabhängigen Beratungsstelle für LandwirtInnen ist bisher nicht erfolgt.<br />

Eine entsprechende Initiative muss von anderer Stelle erfolgen. Beratungsstellen sind bei<br />

der Landwirtschaftskammer eingerichtet (inkl. intensive Beratung für den biologischen Landbau).<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

Beratung durch Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Stmk. (z.B. biolog. Landwirtschaft,<br />

Düngeberatung, Pflanzenschutz, integrierte Produktion); Landwirtsch. Umweltberater in der BBK<br />

GU, Leibnitz, Radkersburg; Berater und Mitarbeiter der Bioverbände).<br />

Stellungnahme: RA 8.<br />

Es wurden diesbezüglich mit dem Marktamt keine Gespräche geführt. Die Marktbeschicker der<br />

<strong>Graz</strong>er Produzentenmärkte werden vom Marktamt selbstverständlich hinsichtlich aller Marktan-<br />

gelegenheiten beraten.<br />

Stellungnahme: Marktamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Finanzielle Förderungen:<br />

2 Prämie für ein Umsteigen auf biologischen Landbau ab 1996<br />

laufend<br />

Stadt <strong>Graz</strong>, Landwirtschaftskammer,<br />

Marktamt<br />

Es wurden diesbezüglich mit dem Marktamt keine Gespräche geführt. Das Marktamt verfügt al-<br />

lerdings über keine finanziellen Mittel, um eine derartige Prämie auszuschütten.<br />

Stellungnahme: Marktamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

123


Anhang Maßnahmen - Landwirtschaft<br />

Finanzielle Förderungen:<br />

3 Vergabe neuer Stände auf Bauernmärkten bevorzugt<br />

an Bio-Bauern<br />

Zuständigkeit A19<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt.<br />

bis 1996 Marktamt, Gewerbeamt<br />

1997 wurde ein Marktstandplatz auf dem Händlermarkt Jakominiplatz einer Gruppe von Bio-<br />

Bauern zugewiesen. Es existieren zwei Bio-Bauernmärkte (Mariahilferplatz, Bad Eggenberg).<br />

Den interessierten Bio-Bauern wird von seiten des Marktamtes <strong>–</strong> allerdings im Sinne des Gleichheitsgrundsatzes<br />

<strong>–</strong> auf den <strong>Graz</strong>er Produzentenmärkten seit jeher die Möglichkeit geboten, ihre<br />

Produkte zu verkaufen. Derzeit ist eine Änderung der Marktordnung im Sinne der Vorstellung<br />

nicht vorgesehen. Das <strong>Graz</strong>er Marktamt ist auch nicht in der Lage, irgendwelche Subventionen<br />

für Bio-Bauern bereitstellen zu können.<br />

Stellungnahme: Marktamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Finanzielle Förderungen:<br />

4 Plakette für Bauernmarkt-Stände von Bio-Bauern bis 1996 Landwirtschaftskammer,<br />

Institutionen<br />

wie Arge bäuerlicher<br />

Selbstvermarkter<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Finanzielle Förderungen:<br />

5 Senkung der Bauernmarkt-Standkosten für Bio-Bauern bis 1997 Marktamt, Gewerbeamt<br />

Zuständigkeit A19<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt.<br />

Den interessierten Bio-Bauern wird von seiten des Marktamtes <strong>–</strong> allerdings im Sinne des Gleichheitsgrundsatzes<br />

<strong>–</strong> auf den <strong>Graz</strong>er Produzentenmärkten seit jeher die Möglichkeit geboten, ihre<br />

Produkte zu verkaufen. Derzeit ist eine Änderung der Marktordnung im Sinne der Vorstellung<br />

nicht vorgesehen. Das <strong>Graz</strong>er Marktamt ist auch nicht in der Lage, irgendwelche Subventionen<br />

für Bio-Bauern bereitstellen zu können. Die Tischgebühren auf den <strong>Graz</strong>er Produzentenmärkten<br />

sind obendrein als sehr niedrig anzusehen.<br />

Stellungnahme: Marktamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

124


Anhang Maßnahmen - Landwirtschaft<br />

Gesetzliche Maßnahmen<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

6 Reduktion der Düngemittelobergrenzen (Reinstickstoff<br />

pro Hektar und Jahr) um 30% , Reduktion des Einsatzes<br />

von Phosphat- und Kalidünger um 30%<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1997 Bund (WRG)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

7 Verbot der Gülle-, Jauche- und Klärschlamm-<br />

Ausbringung und der mineralischen Düngung in<br />

Grundwasserschutz, -schon, -vorsorge und <strong>–</strong>sanierungsgebieten<br />

sowie in Naturschutzgebieten<br />

Verordnungsermächtigung liegt bei der Stadt <strong>Graz</strong>.<br />

Stellungnahme: RA 6/ Fachabteilung Naturschutz.<br />

bis 1996 Land Steiermark,<br />

Stmk. LandwirschaftlichesBodenschutzgesetz<br />

Bestimmungen des Stmk. Landw. Bodenschutzgesetzes und insbesondere dazu erlassene Gülle-<br />

und Klärschlammverordnung.<br />

Gülle VO Geltungsbereich quartäre Talflut der Mur von <strong>Graz</strong> bis Radkersburg. Klärschlamm VO<br />

Regelung der Klärschlammaufbringung auf landw. Boden und Aufbringungsverbote.<br />

Stellungnahme: RA 8.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

8 Generelle Buchführung über jede bewirtschaftete Fläche<br />

in der Steiermark durch den Nutzungsberechtigten<br />

(Art des Düngers (Chemikalien, Gülle...) Düngermengen,<br />

Bearbeitung, um die Umsetzung des steiermärkischen<br />

landwirtschaftlichen Bodenschutzgesetzes kontrollieren<br />

zu können<br />

bis 1996 Land Steiermark<br />

(Landwirtschaftliches<br />

Bodenschutzgesetz,<br />

landwirtschaftliches<br />

Chemikaliengesetz)<br />

Generelle Buchführung über jede bewirtschaftete Fläche in der Stmk. Ist weder im Stmk. Landw.<br />

Bodenschutzgesetz noch im Stmk. Landw. Chemikaliengesetz vorgeschrieben.<br />

Stellungnahme: RA 8.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

125


Anhang Maßnahmen - Landwirtschaft<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

9 Anwendungsverbot für chemische Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

in Wasserschutz, -schon, -vorsorge<br />

und -sanierungsgebieten<br />

bis 1997 Land Stmk. (Stmk.<br />

landwirtschaftl. Bodenschutzgesetz)<br />

Der Einsatz von chem. Schädlingsbekämpfungsmitteln ist nicht Gegenstand des Stmk. Landw.<br />

Bodenschutzgesetzes.<br />

Stellungnahme: RA 8.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

10 Prüfungs- und Kontrollpflicht für Geräte zur Pestizidausbringung<br />

bis 1997 Land Stmk. (Verordnung<br />

gem. §5 landw.<br />

Chemikaliengesetz)<br />

Die Prüfung und Kontrolle von Geräten zur Pestizidausbringung erfolgt auf freiwilliger Basis im<br />

Rahmen der Beratungstätigkeit der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Stmk..<br />

Stellungnahme: Ra 8.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

11 Beschränkung von umwelttoxikologisch bedenklichen<br />

Pestiziden, bei denen auch bei sachgemäßer Anwendung<br />

eine Gewässerbelastung nicht ausgeschlossen<br />

werden kann<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund (Bundespflanzenschutzmittelgesetz)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

12 Berücksichtigung der Ökotoxizität bei Registrierung<br />

von Schädlingsbekämpfungsmitteln<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

126


Anhang Maßnahmen - Landwirtschaft<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

13 Bindung des Verkaufs von chemischen Pflanzenschutzmitteln<br />

an einen Sachkundenachweis (derzeit<br />

nur im Steierm. Landw. Chemikaliengesetz enthalten<br />

und nur an die Anwendung der Chemikalien gebunden)<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

14 Explizite Berücksichtigung der Möglichkeiten des biologischen<br />

Pflanzenschutzes im Bundesplanzenschutzmittelgesetz<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

127


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung<br />

Aktionsprogramm 5-<br />

Wasser und Gewässer, Natur- und<br />

Grünraumentwicklung<br />

128


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung<br />

5 Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung<br />

Trinkwasser<br />

Nr. Maßnahme Zeitrahmen<br />

Akteure<br />

Maßnahmen und Aktionen des Magistrats gemeinsam mit anderen Akteuren<br />

1 Untersuchungsprogramm für sämtliche Trink- und<br />

Brauchwasserbrunnen im städtischen Bereich<br />

bis 1997 Stadtbaudirektion<br />

(Umweltschutzkoordinator),<br />

<strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke, Universität<br />

<strong>Graz</strong> Hygieneinstitut<br />

Hausbrunnen nicht im Zuständigkeitsbereich; Förderbrunnen werden täglich untersucht.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Eine systematische Untersuchung sämtlicher (inkl. privater) Trink- und Brauchwasserbrunnen im<br />

städtischen Bereich erfolgt nicht. Untersuchungen im Versorgungsnetz der <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

AG werden nur bis zum Hausanschluss durchgeführt. Die Qualität des Trinkwassers „am Wasserhahn“<br />

wird nicht überprüft.<br />

Oberflächengewässer<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

2 Erwerb von Gewässerrandstreifen durch die öffentliche<br />

Hand<br />

ab sofort Bund, Land Steiermark,<br />

Stadt <strong>Graz</strong><br />

Ist in der geforderten Form nicht realisierbar (Finanzaufwand zu hoch). Bei Vorgaben fehlt Finanzbezug.<br />

Stellungnahme: Liegenschaftsverwaltung.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

3 Baufreihaltung (im Flächenwidmungsplan) von ausreichend<br />

breiten Bachuferzonen. Im verbauten Gebiet<br />

nicht unter 5.0m, im Freiland, entlang von Industriegebieten<br />

sowie entlang der Mur sind Pufferstreifen von<br />

mind. 10m vorzusehen.<br />

Bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

129


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Ist als Schutzmaßnahme im Bereich hochwassergefährdeter Gebiete im Laufen.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

4 Erstellung eines Sachprogrammes Lebensraum Mur bis <strong>2000</strong> Amt für Umweltschutz,<br />

Amt für<br />

Stadtentwicklung,<br />

Stadtbaudirektion,<br />

Stadtgartenamt,<br />

Land Steiermark<br />

Zum Lebensraum Mur liegt umfangreiches Grundlagenmaterial vor, welches vor allem für die<br />

Kraftwerksstudie erstellt wurde. Die Vorstellungen für eine Murraumgestaltung gehen allerdings<br />

von naturnah bis intensive Pflege. Eine entsprechende Koordination muss von der Stadtbaudirektion<br />

erfolgen. Vorschläge des Stadtgartenamtes fanden bislang keine Zustimmung.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Ansätze sind vorhanden.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Bachentwicklungskonzept:<br />

5 Einrichtung eines Projektteams „Bachentwicklungskonzept“<br />

bis 1995 Amt für Umweltschutz,Stadtgartenamt,<br />

Straßen- und<br />

Brückenbauamt,<br />

Land Steiermark,<br />

Stadtbaudirektion<br />

Wurde noch nicht in Angriff genommen (aufbauend auf die Untersuchung „<strong>Graz</strong>er Bäche Hoch-<br />

wasserabfluß“, Retentionsräume, Rückbau von Fließstrecken, Renaturieren, Hochwasserschutz),<br />

Zuständigkeit Stadtplanungsamt und Naturschutzbeauftragter.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt.<br />

Keine Zuständigkeit.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Zweite <strong>Graz</strong>er Bächeenquete - Pilotprojekt Gabriachbach (ATS 35-40 Mio, Gemeinschaftsprojekt<br />

Stadt, Land, Bund)<br />

130


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Bachentwicklungskonzept:<br />

6 Ideenwettbewerb zur Offenlegung und Gestaltung<br />

<strong>Graz</strong>er Gewässer und Uferzonen<br />

Keine Zuständigkeit.<br />

Stellungnahme: Stadtgartenamt.<br />

Keine Zuständigkeit.<br />

Stellungnahme: Kulturamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

bis 1997 Amt für Umwelschutz,<br />

Kulturamt,<br />

Stadtgartenamt,<br />

Stadtbaudirektion<br />

Der Verbauungsgrad <strong>Graz</strong>er Fließgewässer beträgt im Stadtgebiet ca 7% (Vergleich Zürich<br />

70%).<br />

Konzepte bezüglich Mur und Gabriachbach sind vorhanden und stehen vor der Umsetzung.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Bachpatenschaften:<br />

7 Erweiterung des Ansprechkreises für Bachpatenschaften<br />

von derzeit Schulen auf Jugendgruppen,<br />

Kleingartenvereine u.a.<br />

ab 1995<br />

laufend<br />

Amt für Umweltschutz,<br />

Amt für Jugend<br />

und Familie,<br />

Stadt-baudirektion<br />

Bachpatenschaften können seitens der Kindergärten und Horte nicht durchgeführt werden, jedoch<br />

laufen andere Projekte, die den Kindern und Jugendlichen den Umgang mit der Natur na-<br />

hebringen sollen (Kleinbiotope, Kleingärten).<br />

Stellungnahme: Amt für Jugend und Familie.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Die Idee der Bachpatenschaften ist in Vergessenheit geraten und sollte wieder forciert werden.<br />

Grün- und Naturraumentwicklung<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

8 Umsetzung der Biotopkartierung durch verbindliche<br />

Richtlinien hinsichtlich der Erschließung von neuen<br />

Wohngrundstücken<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

131


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung<br />

Eine offizielle Stellungnahme ist nicht eingelangt. Eine Neubeschreibung ist fixer Bestandteil des<br />

SPG, wobei alle zuständigen Stellen und Prof. Zimmermann hinzugezogen werden. Die Biotop-<br />

kartierung von Prof. Zimmermann wird im Flächenwidmungsplan berücksichtigt und eine Aktualisierung<br />

ist ins SPG aufgenommen. Originalunterlagen liegen zur Einsichtnahme im Stadtplanungsamt<br />

auf. Die Biotopkartierung soll in bau- und raumordnungsrechtlichen Verfahren berück-<br />

sichtigt werden.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

9 Forcierter Grundstückserwerb bei gefährdeten Waldstrukturen<br />

und Schlüsselbiotopen mit entsprechender<br />

Budgetvorsorge<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Mag. Abt. 4L schließt lediglich Kaufverträge ab, für Pacht und Miete ist die Mag. Abt. 12 zuständig.<br />

In den Verkauf gehen in erster Linie Industrie- und Gewerbeflächen. Ein Kontakt mit der<br />

A 4L hätte vor dem GR- Beschluss erfolgen sollen.<br />

Stellungnahme: Liegenschaftsverkehr.<br />

Die Umsetzung des Sachprogrammes Grünraum würde über die Gesamtheit aller Maßnahmen<br />

an die ATS 500 Mio. erfordern, es gibt aber leider noch keine langfristigen Planungen für die<br />

Budgetierung (es wurde keine Budgetvorsorge getroffen).<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Als zusätzliches Naturschutzgebiet ist ein ca. 6 ha großes Areal im Buchkogelwald in Bearbeitung<br />

und wird im Jahr <strong>2000</strong> in die Realisierungsphase <strong>–</strong> Naturschutzverfahren gehen.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

10 Umsetzung der Biotopkartierung durch Exlegeschutz<br />

bei Neufassung des Naturschutzgesetzes<br />

bis 1996 Land Steiermark<br />

Es gibt keine Stellungnahmen vom Land und die Umsetzung wird nicht in Betracht gezogen.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

132


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Wasser und Gewässer, Natur- und Grünraumentwicklung<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

11 Umsetzung der Biotopkartierung durch Budgetvorsorge<br />

zum Ankauf und zur Abdeckung des Vertragsnaturschutzes<br />

bis <strong>2000</strong> Land Steiermark<br />

Der Verantwortungsbereich zur Biotopkartierung, Umsetzung und Ankauf von Schutzgebieten<br />

liegt bei der Stadt <strong>Graz</strong>. Das Biotoperhaltungsprogramm zur Förderung von speziellen Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />

steht jedem offen.<br />

Stellungnahme: RA 6/Fachabteilung Naturschutz.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

133


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Altlasten<br />

Aktionsprogramm 6-<br />

Altlasten<br />

134


Anhang Maßnahmen - Altlasten<br />

6 Altlasten<br />

Initiierung eines Erhebungsprogrammes<br />

Nr. Maßnahme Zeitrahmen<br />

Akteure<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

1 Weitere Erfassung und Untersuchung ehemaliger und<br />

aktueller kontaminationsverdächtiger Betriebsstandorte<br />

Andere Zuständigkeit<br />

Stellungnahme: Fa 5.<br />

Ist im Gange. (Projekt „VERA“)<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

laufend Amt für Umweltschutz,<br />

Land Steiermark,Umweltbundesamt,<br />

Bund<br />

Projekt VERdachtsflächen- und Altlastenverzeichnis <strong>Graz</strong>er Betriebsstandorte („VERA“)<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

2 Weitere Erfassung und Untersuchung kontaminationsverdächtiger<br />

Altablagerungen<br />

laufend Amt für Umweltschutz,Wirtschaftshof,<br />

Land Steiermark,<br />

Bund, Umweltbundesamt<br />

Seit Sanierung und Schließung der Deponie hinfällig gibt es keine kontaminationsverdächtigen<br />

Altablagerungen.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof.<br />

Ist im Gange. („VERA“)<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Projekt VERdachtsflächen- und Altlastenverzeichnis <strong>Graz</strong>er Betriebsstandorte („VERA“)<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

3 Systematische Erfassung von Verdachtsflächen, Bearbeitung<br />

derselben und Erstellung einer Prioritätenliste<br />

hinsichtlich der Sanierung; Ermöglichung der Einsicht<br />

in dieses Verzeichnis<br />

laufend Amt für Umweltschutz,<br />

Land Steiermark,<br />

Bund Umweltbundesamt<br />

135


Anhang Maßnahmen - Altlasten<br />

Ist im Gange. („VERA“).<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Projekt VERdachtsflächen- und Altlastenverzeichnis <strong>Graz</strong>er Betriebsstandorte („VERA“)<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

4 Aufnahme von Altlaststandorten bzw. Verdachtsflächen<br />

in den Flächenwidmungsplan<br />

Ist im Gange. („VERA“).<br />

Stellungnahme: Umweltamt.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Projekt VERdachtsflächen- und Altlastenverzeichnis <strong>Graz</strong>er Betriebsstandorte („VERA“)<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

5 Schaffung eines Datenverbundes zwischen den verschiedenen<br />

Behördenstellen zum Zweck der Verdachtsflächenerfassung<br />

bis 1997 Magistratsdirektion-<br />

EDV-Stelle und<br />

Stadtvermessungsamt<br />

in Absprache<br />

auch mit den befaßten<br />

Ämtern und Abteilungen<br />

der Landesregierung,<br />

<strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Mit dem Amt der Stmk. Landesregierung, FA 3a, findet seit Jahren ein Austausch von Grundwassermessdaten<br />

statt. Dienststellen des Magistrates sind bislang nicht an die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

AG- Bereich Wasser herangetreten.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und Maßnahmen<br />

gemeinsam mit anderen Institutionen<br />

6 Permanenter Datenaustausch mit den <strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerken hinsichtlich Grundwassermesswerten<br />

ab 1996<br />

laufend<br />

Amt für Umweltschutz,<br />

<strong>Graz</strong>er<br />

Stadtwerke<br />

Von seiten des Umweltamtes ist bisher kein derartiger Wunsch an die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke AG-<br />

Bereich Wasser herangetragen worden.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Stadtwerke.<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

136


Anhang Maßnahmen - Altlasten<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

7 Aufstockung der Mittel für Altlastensanierungen im<br />

Umweltfonds und Wasserwirtschaftsfonds durch Neuberechnung<br />

des Altlastenbeitrages<br />

Es diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

8 Finanzieller und personeller Ausbau der für die Erhebung<br />

und Sanierung von Altlasten zuständigen Behörden<br />

Es diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1997 Bund, Land Steiermark<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Weitere Maßnahmen<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates und des<br />

Landes<br />

9 Einschränkung bzw. Ausschluss bestimmter Nutzungen<br />

auf kontaminierten oder dringend kontaminationsverdächtigen<br />

Arealen (z.B. Nutzung als Kinderspielplätze,<br />

landwirtschaftlich genutzte Flächen) über den<br />

Flächenwidmungsplan<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong>, Land<br />

Steiermark<br />

Wird im Rahmen des Projektes VERdachtsflächen- und Altlastenverzeichnis <strong>Graz</strong>er Betriebsstandorte<br />

(„VERA“) abgehandelt.<br />

137


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Aktionsprogramm 7-<br />

Verkehr<br />

138


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

7 Verkehr<br />

Mediale Verkehrspolitik<br />

Nr. Maßnahme Zeitrahmen<br />

1 Bewusstseinsbildung innerhalb des Magistrats<br />

("Dienstfahrräder statt Dienstautos")<br />

Akteure<br />

ab sofort alle Ämter, Personalvertretung<br />

Eine systematische Bewusstseinsbildung innerhalb des Magistrates ist nicht existent. Ansätze<br />

sind aber vorhanden. In einigen Ämtern (Beschaffungsamt, Straßen- und Brückenbauamt, Um-<br />

weltamt) stehen Dienstfahrräder zur Verfügung. Der Einsatzbereich ist jedoch auf kurze Strecken<br />

beschränkt.<br />

Für eine weitere Förderung von Dienstfahrrädern wäre die Einführung eines Kilometergeldes für<br />

Dienstfahrten mit dem Fahrrad denkbar (Beispiel Wien).<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

2 Veranstaltungen (Zukunftswerkstätten usw.) um Akzeptanz<br />

für weitreichende Verhaltensänderungen zu<br />

erzielen<br />

ab sofort Stadtbaudirektion,<br />

Amt für Stadtentwicklung-<br />

und erhaltung,<br />

Straßen- und<br />

Brückenbauamt,<br />

Stadtplanungsamt,<br />

Amt für Umweltschutz<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wurde noch nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

In Betrieben wurden/werden im Rahmen von Mobilitätsmanagement-Projekten Bewusstseinsbildende<br />

Maßnahmen gesetzt (AVL, Stmk. GKK, Steyer Fahrzeugtechnik, Eurostar).<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Es stellt die Frage, ob Veranstaltungen ein geeignetes Mittel darstellen, um weitreichende Verhaltensänderungen<br />

zu bewirken. Die derzeitige mediale Verkehrspolitik ist nicht systematisch, es<br />

fehlt an Konsequenz. Scheinthemen wie ein <strong>Graz</strong>er U-Bahn Konzept stellen eher Ablenkungs-<br />

manöver dar. Es herrscht in Sachen Verkehrspolitik kein Public Awareness.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

139


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Förderung umweltverträglicher Verkehrsarten<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs innerhalb <strong>Graz</strong>:<br />

3 Entflechtung des Schienennetzes am Jakominiplatz<br />

sowie der Entlastungsstrecke für die Herrengasse<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Entflechtung des Schienennetzes am Jakominiplatz ist abgeschlossen. Für die Herrengasse<br />

liegt eine SPÖ-Absichtserklärung vor die Variante Neutorgasse innerhalb der nächsten 3 Jahre in<br />

Angriff zu nehmen.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs innerhalb <strong>Graz</strong>:<br />

4 Anbindung großer Siedlungsgebiete an die Straßenbahn<br />

(Berlinerring, Rotmoosweg, u.a.), auch dicht<br />

besiedelte Randgebiete sollen besser angebunden<br />

werden<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Tangentiallinien im Westen (existiert) und im Südosten von <strong>Graz</strong> (Südosttangente bis Herbst<br />

<strong>2000</strong>) schaffen eine bessere Verbindung der Randbezirke.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Die Erweiterung des <strong>Graz</strong>er Busnetzes ist als sehr positiv zu bewerten.<br />

Ein entsprechender Ausbau des Straßenbahnnetzes konnte nicht realisiert werden (siehe Linie 6,<br />

St. Peter).<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs innerhalb <strong>Graz</strong>:<br />

5 Vorrang für den öffentlichen Verkehr bei Ampelanlagen<br />

und Beseitigung von kleinräumigen Behinderungen<br />

des öffentlichen Verkehrs<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange. Das Potential der Maßnahme wird als sehr hoch<br />

eingestuft, die Umsetzung steigert die Konkurrenzfähigkeit des ÖV gegenüber dem MIV.<br />

140


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Ein Musterkorridor für die Linien 4 und 5 ist fertiggestellt. Im Rahmen des EU-Projektes „Centaur“<br />

wurden die Linien (1), 7 und 67 beschleunigt. Im Busbereich werden teilweise neue Technologien<br />

eingesetzt. Weitere Verbesserungen werden mit der Installierung des neuen Verkehrsrechners<br />

erwartet.<br />

Als Erfolgsgründe werden genannt:<br />

reale Betriebskostensenkung bei den Linien 4 und 5<br />

Verkürzung der Fahrzeiten bei den Linien 7 und 67<br />

Als zusätzliche Akteure werden die Stadt <strong>Graz</strong>, die Verkehrsplanungsbüros, Siemens und die Fa.<br />

INIT (Bordrechner) genannt.<br />

Stellungnahme: GVB<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs innerhalb <strong>Graz</strong>:<br />

6 Ausbau und Errichtung von BIKE&RIDE Stationen, v.a.<br />

bei Endhaltestellen der GVB<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange. Es existieren Bike&Ride Stationen in Puntigam,<br />

Liebenau und St. Peter.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Verbesserte Anbindung des Umlandes mit Öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

7 Erweiterung des bestehenden Verkehrsverbundes sofort Stadt <strong>Graz</strong>, Land<br />

Steiermark<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange. Das Potential der Maßnahme wird als sehr hoch<br />

eingestuft. Die Umsetzung ist auch im Hinblick auf die Bewusstseinsbildung (ökologisch sinnvol-<br />

les Fahrverhalten) wichtig.<br />

Es existiert ein dreistufiges Betriebskonzept „Steirertakt“:<br />

1. Stufe „Attraktivierung“<br />

Seit Mai 1998 gibt es insgesamt 12 zusätzliche Züge zwischen Spielfeld und <strong>Graz</strong> bzw. <strong>Graz</strong>-<br />

Frohnleiten (-Kapfenberg), sowie 2 zusätzl. Züge zwischen <strong>Graz</strong> und Lannach. Die Strecke <strong>Graz</strong>-<br />

Spielfeld wurde vertaktet. Es herrscht Koordination mit den begleiteten Buslinien. Seit Mai 1999<br />

bibt es eine zusätzliche Abendverbindung <strong>Graz</strong>-Bruck und einen zusätzlichen Samstagzug<br />

Spielfeld-<strong>Graz</strong>.<br />

2. Stufe „Optimierung“<br />

Alle Bahnlinien im Großraum <strong>Graz</strong> werden regelmäßig vertaktet.<br />

3. Stufe „S-Bahn“<br />

141


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Alle Fahrzeuge und Stationen werden auf S-Bahn Standard gebracht.<br />

Als Erfolgsgründe werden genannt:<br />

Kundenfreundlichkeit<br />

Leichterer Zugang zum ÖV durch bessere Merkbarkeit der Fahrpläne für die Kunden<br />

Als zusätzliche Akteure werden die Stadt <strong>Graz</strong>, ÖBB, GKB, STLB, StVG sowie andere Verkehrs-<br />

unternehmen genannt.<br />

Stellungnahme Amt d. Stmk. Landesregierung, Fachabteilung 2b (siehe Maßnahme 26)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Verbesserte Anbindung des Umlandes mit Öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

8 Erstellung eines Konzeptes zum Aufbau eines steirischen<br />

Schienenverkehrssystems (Schnellbahnsystem<br />

und Stadt/Regionalbahn) mit Schwerpunkt im <strong>Graz</strong>er<br />

Raum<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong>, Land<br />

Steiermark<br />

Ein Konzept wurde erstellt, wurde aber nicht weiterverfolgt. Im bestehenden Netz wird das Steirertakt-Konzept<br />

umgesetzt (siehe auch Maßnahme 7)<br />

Stellungnahme Amt d. Stmk. Landesregierung, Fachabteilung 2b (siehe Maßnahme 26)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Ein entsprechendes Konzept ist vorhanden, die Umsetzung scheiterte bislang aber an der Finan-<br />

zierungsfrage.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Verbesserte Anbindung des Umlandes mit Öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

9 Weiterer Ausbau des <strong>Graz</strong>er Hauptbahnhofes (Einbindung<br />

von Straßenbahnen, Bussen, Taxis, Fahrrädern),<br />

Kreuzungsfreihaltung des Bahnhofgürtels<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Das Projekt liegt vor (mit Unterflurtrasse für Straßenbahn, Virtuelles Modell <strong>–</strong> Brüder Zechner),<br />

die Finanzierung ist jedoch noch nicht geklärt. Es gibt einen GR-HLAG Beschluss.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Der Ausbau des <strong>Graz</strong>er Hauptbahnhofes ist im Gange, jedoch ohne Kreuzungsfreihaltung.<br />

142


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Fahrradverkehr:<br />

10 Markierung von Fahrradstreifen auf Tempo 50 <strong>–</strong> Straßen<br />

mit dem Effekt des Wegfalls unklarer Situationen<br />

bei Hausausfahrten, Kreuzungen, Konflikten mit FußgängerInnen<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange, das Potential wird jedoch als sehr gering einge-<br />

stuft. Die Umsetzung dient in erster Linie der Verkehrssicherheit.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Im Vorfeld des Velocity-Kongresses wurden zusätzlich 30 km Fahrradstreifen markiert.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Fahrradverkehr:<br />

11 Markierung von vorgezogenen Fahrradstreifen bei<br />

Ampeln<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange, das Potential wird jedoch als sehr gering eingestuft.<br />

Die Umsetzung dient in erster Linie der Verkehrssicherheit.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Fahrradverkehr:<br />

12 Markierung von reduzierten Fahrstreifen in der Straßenmitte<br />

zum sicheren Linksabbiegen<br />

Die Maßnahme ist unklar formuliert.<br />

Es existiert keine besondere Veranlassung zur Umsetzung.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

143


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Fahrradverkehr:<br />

13 Verstärkte Pflege der Radwege (Schnee-, Split-, Laubräumung,<br />

Schlaglöcherausbesserung)<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Im Vorfeld des Velocity-Kongresses erfolgt, sonst keine Änderung.<br />

Vom Straßen- und Brückenbauamt wird als zusätzlicher Akteur der WH genannt.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Die verstärkte Pflege der Radwege soll unbedingt beibehalten werden.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Fahrradverkehr:<br />

14 Errichtung von überdachten, beleuchteten (diebstahls icheren)<br />

Fahrradabstellplätzen<br />

Die Maßnahme wurde noch nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

2 Jahre Stadt <strong>Graz</strong><br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Fahrradverkehr:<br />

15 Aufbau eines Fahrrad- und Fahrradanhängerverleihs ystems<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong>, Private<br />

Es existieren Privat-Initiativen wie Bicycle, Rent a Bike und die Mobilitätszentrale.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

FußgängerInnen:<br />

16 Umgestaltung der Straßenräume: Ausweitung der<br />

Fußgängerzonen, breitere Gehwege, prioritäre Ampelregelung<br />

(„Allseits Grün“)<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

144


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange, das Potential wird als sehr hoch eingestuft.<br />

Drei Fußgängerzonen (Lendplatz, Griesplatz, Schloßbergplatz) sind im Ausbau bzw. in Vorbereitung<br />

für 1999.<br />

Breitere Gehwege sind aufgrund der Straßenbreiten nur selten realisierbar. Bei Neubauten ist per<br />

GR-Beschluss eine Breite von 2 m vorgeschrieben.<br />

„Allseits Grün“ ist aufgrund der erforderlichen Leistungsfähigkeit für alle Verkehrsteilnehmer (ÖV,<br />

Radfahrer) nicht möglich.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Die Maßnahme wurde bei der Neugestaltung des Jakominiplatzes soweit wie möglich umgesetzt.<br />

Für die Annenstraße ist die Planung abgeschlossen (Projektvorstellung am 12.05.1999). Ein<br />

weiterer Ausbau von Fußgängerzonen wird als nicht zweckmäßig erachtet sondern eher ein Vordringen<br />

in kleinere Straßenzüge (Gleisdorfergasse). Eine zeitlich geteilte Nutzung erfolgt eher zu<br />

Lasten der Fußgänger.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Das Projekt Annenstraße wurde schon kurz nach Projektstart aufgrund mangelnder Akzeptanz<br />

abgebrochen.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

17 Verwendung von Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeugen<br />

als Dienst- und Nutzfahrzeuge für den Magistrat<br />

ab sofort alle Ämter<br />

Das Potential der Maßnahme wird als gering eingestuft. Es wurden 2 E-Fahrzeuge angeschafft,<br />

die nicht ausgereifte Technologie (Batterien) bereitet aber vor allem im Winter Probleme.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof<br />

Im Umweltamt werden ein mit Biodiesel betriebener Öko-Golf (Motorabschaltung) und ein E-<br />

Mobil als Dienstfahrzeuge zur Verfügung gestellt. Die Umsetzung der Maßnahme hat vor allem<br />

Demo-Charakter.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

18 Errichtung einer Solar- und einer Biodieseltankstelle im<br />

Wirtschaftshof<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong>, Wischaftshof<br />

Eine Bio-Diesel Tankstelle ist im WH vorhanden, eine Solartankstelle wurde nicht errichtet. Das<br />

Potential der Maßnahme wird als sehr hoch eingestuft.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof<br />

145


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Das Thema „Solar-Tankstelle“ erscheint den Teilnehmern aus heutiger Sicht nicht mehr aktuell,<br />

da sich die Photovoltaik in den letzten Jahren kaum weiterentwickelt hat. Dagegen machte die<br />

Motorenentwicklung im gleichen Zeitraum enorme Fortschritte (Bsp. BMW, TDI).<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

19 Ausweitung des Programmes „Öko-Drive“ ab sofort Amt für Umweltschutz,Wirtschaftshof,<br />

<strong>Graz</strong>er Stadtwerke,<br />

EVU´s<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange. 6-Elektroautos sind im Einsatz. Fahrradabstellplät-<br />

ze für Mitarbeiter wurden geschaffen.<br />

Stellungnahme: STEWEAG<br />

Zuständigkeit liegt beim Umweltamt.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftshof<br />

Bis Sommer 1999 werden 25% der GVB-Busse mit Biodiesel fahren. Spezielle Altspeiseöl-<br />

Sammelaktionen für Private Haushalte und Tourismusbetriebe sind in Vorbereitung und sollen<br />

noch heuer realisiert werden. Mobilitätsmanagement-Projekte mit Steyer Fahrzeugtechnik (SFT)<br />

und Eurostar werden durchgeführt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

10 Biodiesel-Busse sind bereits seit längerer Zeit im Einsatz und werden aufgrund der positiven<br />

Erfahrung um weitere 10 Busse aufgestockt. Neufahrzeuge müssen den Öko-Drive Kriterien entsprechen.<br />

Als zusätzlicher Akteur wird die Stadt <strong>Graz</strong> (Förderung der Mehrkosten) genannt. Das<br />

Potential der Maßnahme wird als mittel eingestuft. Die Bedeutung liegt in erster Linie in der Vor-<br />

bildwirkung durch den ÖV (positives Image).<br />

Stellungnahme: GVB<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

20 Investitionsförderung für Betriebe, die ihren Fuhrpark<br />

auf Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge umstellen<br />

ab 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Im Rahmen des Projektes Ökodrive wurde der Aufwand für die Umrüstung von Bussen der GVB<br />

auf Ökodiesel-Tauglichkeit vom <strong>Graz</strong>er Umweltamt unterstützt.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Umweltamt<br />

146


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

21 Förderungen für E-Taxis ab sofort Stadt <strong>Graz</strong>, Bund,<br />

Land Steiermark<br />

Es gab ein Forschungsprojekt mit der Taxi-Gruppe 878, das aber eingestellt wurde.<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

22 Verstärkte Investitionsförderung von Betrieben, die<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge oder Teile davon<br />

herstellen<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong>, Bund,<br />

Land Steiermark<br />

Die Maßnahme wurde nach Meinung der Teilnehmer nicht in Angriff genommen. Die Zuständigkeit<br />

liegt bei LR Paierl.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

23 Aufbau einer Infrastruktur von Solar-, RME und Elektrotankstellen<br />

im Stadtgebiet<br />

ab 1995 Stadt <strong>Graz</strong>, EVU´s,<br />

Private<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wurde in Angriff genommen und ohne Ergebnis abgeschlossen.<br />

4 Stromtankstellen in der Innenstadt waren geplant. Gescheitert an Stadtpolitikern.<br />

Stellungnahme: STEWEAG<br />

Es existiert eine Solartankstelle in <strong>Graz</strong>, aber keine Infrastruktur.<br />

Der Ansatz bei Biodiesel muss bundespolitisch abgehandelt werden (Zumischung oder pur). Die<br />

Maßnahme muss bei Großabnehmern ansetzen (ÖV, Frächter, Bundesheer). Bei PKW erscheint<br />

die Umsetzung sinnlos.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

147


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Die Errichtung von Solar- und Elektrotankstellen ist mangels entsprechender Fahrzeugtechnologie<br />

obsolet.<br />

Biodiesel kann in <strong>Graz</strong> bei der Fa. Roth und bei BAN getankt werden. Die GVB verfügt über eine<br />

eigene Biodieseltankstelle.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

24 Nutzungsvorteile für Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

in der Innenstadt (z.B. beim Parken, Benutzung<br />

der Busspur, etc.)<br />

Die Umsetzung der Maßnahme hat sich erübrigt.<br />

Stellungnahme Straßen- und Brückenbauamt<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Nach Meinung der Teilnehmer wurde die Umsetzung der Maßnahme nicht in Angriff genommen.<br />

So haben z.B. Fahrradboten in der Herrengasse keinerlei Vorteile gegenüber dem normalen Zu-<br />

stelldienst.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

E-Autos sind im Innenstadtbereich von der Parkgebühr befreit. Bei mit RME betriebenen Fahrzeugen<br />

ist eine derartige Bevorzugung mangels Kontrollmöglichkeit nicht möglich.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

25 Ausnahme von Verkehrsbeschränkungen für Nullbzw.<br />

Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

Die Umsetzung der Maßnahme hat sich erübrigt.<br />

Stellungnahme Straßen- und Brückenbauamt<br />

ab 1995 Stadt <strong>Graz</strong><br />

E-Fahrzeuge sind in der Innenstadt von der Parkgebühr befreit. Ansonsten gibt es nach Meinung<br />

der Teilnehmer keine Ausnahmen von Verkehrsbeschränkungen.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

148


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

26 Realisierung des zu erstellenden Schnellbahn bzw.<br />

Stadt- und Regionalbahnkonzeptes im <strong>Graz</strong>er Raum<br />

bis <strong>2000</strong> Bund, Land<br />

Konzept existiert, wurde aber zurückgestellt.<br />

Stellungnahme: Amt d. Stmk. Landesregierung, Fachabteilung 2b (siehe Maßnahme 7)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

27 Ausbau des GAST (<strong>Graz</strong>er Anruftsammeltaxi) ab sofort <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist abgeschlossen, das Potential wird als gering eingestuft und<br />

liegt vor allem in der Erhöhung der persönlichen Sicherheit durch das ÖV-Angebot rund um die<br />

Uhr.<br />

Es gibt ein flächendeckendes GAST zw. 20 Uhr und 4 Uhr. Zurzeit wird an einer Vereinfachung<br />

des Systems gearbeitet. Es soll vor allem der Betrieb zw. 0 Uhr und 4 Uhr attraktiviert werden, da<br />

die Auslastung unter den Erwartungen liegt. Der Probebetrieb in Andritz und Waltendorf war sehr<br />

erfolgreich. Als zusätzlicher Akteur wird der City-Funk 878 genannt.<br />

Stellungnahme GVB<br />

Nach Meinung der Teilnehmer muss das System vereinfacht werden, um bessere Akzeptanz zu<br />

finden (Bsp. Linz).<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

28 Verwendung von E/S-Mobilen für den Öffentlichen<br />

Verkehr und für andere Öffentliche Einrichtungen<br />

bis 1996 <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe,<br />

Land Steiermark,<br />

Bund<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wurde nicht in Angriff genommen, das Potential wird als gering<br />

eingestuft. Batterie-betriebene Kleinbusse stehen zur Verfügung, die Batterien stellen jedoch ei-<br />

ne Schwachstelle dar. Der Stand der Technik ermöglicht die geforderte Tageskilometerleistung<br />

nicht ohne Zwischenladepausen und läßt somit eine Nutzung für den ÖV nicht zu. Daneben exi-<br />

stiert eine Kostenproblematik.<br />

Stellungnahme: GVB<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

149


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

29 Entwurf eines Emissionsverminderungsprogrammes<br />

nach kalifornischen Muster: Bis zum Jahr <strong>2000</strong> sollen<br />

10% der neuzugelassenen KFZ „Nullemissionsfahrzeuge“<br />

(E/S-Mobile) und 30% „Niedrigemissionsfahrzeuge“<br />

sein<br />

bis 1998 Bund<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wurde nach Meinung der Teilnehmer nicht in Angriff genommen.<br />

Das Programm wurde auch in Kalifornien selbst zurückgenommen.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Kommentar zum Thema Null- bzw. Niedrigemissionsfahrzeuge<br />

Die bei Erstellung des Programmes zu erwartende Entwicklung in Richtung Nullemissionsfahr-<br />

zeuge ist leider nicht eingetreten. Die Gründe dafür sind vor allem in der nach wie vor nicht vo rhandenen<br />

bzw. nicht ausgereiften Technologie, besonders im Bereich der Ladetechnik, zu finden.<br />

Das sehr ehrgeizige Emissionsverminderungsprogramm im US-Bundesstaat Kalifornien wurde<br />

nicht zuletzt aus eben diesen Gründen zurückgenommen.<br />

Die Umsetzung der in der <strong>Ökostadt</strong> zum Thema E/S <strong>–</strong> Fahrzeuge formulierten Maßnahmen, vom<br />

Aufbau einer Infrastruktur, über Verwendung als Dienst- und Nutzfahrzeuge, Verwendung im ÖV,<br />

Schaffung von Nutzungsvorteilen bis zum Entwurf eines Emissionsminderungsprogrammes nach<br />

kalifornischem Muster wurde praktisch in allen Fällen in Angriff genommen.<br />

- E-Mobile sind im Magistrat als Dienstfahrzeuge vorhanden.<br />

- E-Fahrzeuge sind in der Innenstadt von der Parkgebühr befreit.<br />

- Vier Stromtankstellen in der Innenstadt waren geplant.<br />

- Es existiert eine Solartankstelle in <strong>Graz</strong>.<br />

Ein Forschungsprojekt mit der Taxi-Gruppe 878 bezüglich E-Taxis wurde durchgeführt.<br />

Vom Wirtschaftshof wurden zwei E-Mobile angeschafft.<br />

Der Erfolg genannter Maßnahmen ist jedoch gesamt betrachtet als sehr gering zu bewerten, die<br />

Umsetzung wird im Lichte der nicht ausgereiften Technologie auch nicht weiter verfolgt werden.<br />

Eine sehr erfreuliche Entwicklung ist auf dem Gebiet von Niedrigemissionsfahrzeugen zu beobachten.<br />

Dies betrifft die Entwicklung neuer Motoren (Niedrigverbrauch) bei großen Automobilherstellern<br />

ebenso wie die Entwicklung neuer Niedrigemissionstreibstoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen (Biodiesel). Diesem Trend folgend, setzte die Stadt <strong>Graz</strong> in den letzten Jahren einige<br />

Maßnahmen in diese Richtung und reagierte damit dynamisch auf die geänderte Situation in<br />

puncto Technologie.<br />

Seit Jahren läuft ein Gemeinschaftsprojekt mit den <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetrieben, in dessen Rahmen<br />

mittlerweile 25% der Busflotte ausschließlich mit Ökodiesel unterwegs sind. Eine weitere Auf-<br />

stockung ist geplant. Nutzfahrzeuge des Wirtschaftshofes sowie ein Dienstfahrzeug des Umweltamtes<br />

wurden ebenfalls für die Verwendung von Ökodiesel umgerüstet.<br />

Produziert wird der Treibstoff von der Fa. SEEG/Mureck, im Süden von <strong>Graz</strong>, die in einem speziellen<br />

Verfahren Altspeiseöl zu Ökodiesel verwertet. Die Sammlung von Altspeiseöl bei Privat-<br />

Haushalten erfolgt derzeit über den Wirtschaftshof und wird in Zukunft auf Initiative des <strong>Graz</strong>er<br />

Umweltamtes auf <strong>Graz</strong>er Gastronomiebetriebe ausgeweitet werden. Der Kreis von der sinnvollen<br />

Verwertung des Problemstoffes Altspeiseöl als wertvollen Rohstoff zur Herstellung von Ökodiesel<br />

150


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

bis zur Verwendung als Niedrigemissions-Treibstoff in GVB-Bussen wird somit nachhaltig geschlossen.<br />

Beschränkung umweltschädigender Verkehrsarten<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

30 Errichtung und Ausweitung von Fußgängerzonen und<br />

verkehrsbeschränkten Zonen in Bezirks- und Stadtteilzentren<br />

laufend Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange. Als zusätzliche Akteure werden die Stadtbaudirektion<br />

und das Stadtplanungsamt genannt.<br />

Projekte: Lendplatz (in Bau), Griesplatz und Andritz (Planung finalisiert)<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

31 Einschränkung der Ladezeit in Fußgängerzonen für<br />

herkömmliche Fahrzeuge verbunden mit konsequenter<br />

Überwachung, Ausweitung für E/S-Fahrzeuge, Zufahrterlaubnis<br />

für E-Taxis<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Umsetzung der Maßnahme hat sich erübrigt. Als zusätzliche Akteure werden Interessensvertretungen<br />

(z.B. WK) und Politei genannt.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Es gibt praktisch keine E-Fahrzuge. Die Überwachung läßt prinzipiell zu wünschen übrig.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

32 Förderung gemeinschaftlicher Autonutzung (Fahrgemeinschaften,<br />

Mitfahrzentralen, Auto-Teilen), Aufbau<br />

einer Mobilitätsberatung<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong>, Land<br />

Steiermark<br />

Es existiert keine organisatorische Förderung. Einzelprojekte wie Mobilitätsberatung in Betrieben<br />

(AVL, GKK, SFT) werden gefördert.<br />

151


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Fahrgemeinschaften bestehen, es gibt jedoch keine Mitfahrzentrale (nur in Ansätzen). Für Fahrgemeinschaften<br />

gibt es keine Vorteile im Stadtgebiet, wie z.B. für Taxis. Es gibt eine Infozentrale<br />

für den ÖV.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

33 Schaffung von Anreizen für emissionsarme und emissionsfreie<br />

Fahrzeuge bei der Parkraumbewirtschaftung<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong>, Land<br />

Steiermark<br />

Die Umsetzung der Maßnahme hat sich erübrigt. Als zusätzlicher Akteur wird das Umweltamt<br />

genannt.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

E-Fahrzeuge sind in der Innenstadt von der Parkgebühr befreit. Ansonsten gibt es nach Meinung<br />

der Teilnehmer keine Ausnahmen von Verkehrsbeschränkungen.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

34 Freiwillige Vereinbarung für Cleaner Production bei der<br />

Produktion herkömmlicher Fahrzeuge<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong>, Land<br />

Steiermark<br />

Die Umsetzung ist der Maßnahme ist nach Meinung der Teilnehmer im Gange. Ökoprofit (SFT,<br />

Eurostar) geht in diese Richtung.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

35 Förderung der Umstellung bestehender Produktionsanlagen<br />

und der Herstellung von umweltverträglichen<br />

Fahrzeugkomponenten oder <strong>–</strong>arten (Magermotortechnologie,<br />

Hybridfahrzeuge, etc.); Öko-High-Tech-<br />

Cluster<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Herstellung wird nicht gefördert, wohl aber Forschung wie z.B. AVL, FH Eggenberg (Motorenprüfstand<br />

wurde mitfinanziert). Technologische Aktivitäten starten vor allem aus ökonomischen<br />

Gründen von der Seite der Produzenten.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

152


Anhang Maßnahmen - Verkehr<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

36 Rasche Umstellung aller Tankstellen und Tanklager<br />

auf Gaspendelleitungen durch entsprechende Vereinbarung.<br />

bis 1995 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Umsetzung der Maßnahme wurde per Bundesgesetz verordnet.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

37 Vorschreibung von Waschanlagen mit geschlossenem<br />

Kreislauf bei Neuanlagen und freiwillige Umstellung<br />

bestehender Anlagen<br />

Vorschreibung per Bundesgesetz, Gewerbe- und Wasserrecht.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Vorschreibung bei Neuanlagen.<br />

bis 1995 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

38 Routenbindung für schwere LKW (über 7,5 t) zum<br />

Schutz von Wohngebieten<br />

sofort Bund<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wurde noch nicht in Angriff genommen. Als zusätzlicher Akteur<br />

wird die Stadt <strong>Graz</strong> genannt.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Es stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Maßnahme, da kein LKW freiwillig in Wohngebiete<br />

fährt. Ein LKW-Nachtfahrverbot besteht.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wurde per Bundesgesetz verordnet.<br />

153


Anhang Maßnahmen - Lärmminderung und Lärmvermeidung<br />

Aktionsprogramm 8-<br />

Lärmminderung und<br />

Lärmvermeidung<br />

154


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Lärmminderung und Lärmvermeidung<br />

8 Lärmminderung und Lärmvermeidung<br />

Lärmminderungsplan und Lärmvorsorge<br />

Nr. Maßnahme Zeitrahmen<br />

Akteure<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Erstellung eines zeitlich strukturierten Lärmminderungsplanes mit folgenden Bereichen:<br />

1 Erstellung eines flächendeckenden Lärmkatasters<br />

(Straßenverkehrslärm, Schienen-, Luftverkehr, Industrie-<br />

und Gewerbebetriebe, sonstige Anlagen, z.B.<br />

Spiel- und Sportanlagen)<br />

Zuständigkeit liegt bei techn. Fachabteilungen.<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt<br />

ab 1995<br />

laufend<br />

Amt für Umweltschutz,Stadtbaudirektion,Stadtvemessungsamt,Stadtplanungsamt,Gewerbeamt,<br />

Land Steiermark<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist im Gange. Als zusätzliche Akteure werden die TU-<strong>Graz</strong>, Verkehrsvereine<br />

(ÖAMTC, ARBÖ, etc.), sowie die fachspezifische Industrie (AVL, Chrysler) genannt.<br />

Das Potential der Maßnahme wird als hoch eingestuft, auch deshalb, weil durch fachspezifische<br />

Bearbeitung des Straßenverkehrslärms eine zusätzliche Sensibilisierung der gesamten Materie<br />

erfolgt.<br />

Stellungnahme: Amt d. Stmk. Landesregierung, Fachabteilung 1a<br />

Die Erstellung eines flächendeckenden Lärmkatasters ist für die Lärmsanierung besonders wich-<br />

tig. Je detaillierter die Bestandsaufnahme erfolgt, desto besser sind mögliche Sanierungsmaßnahmen<br />

auszuarbeiten.<br />

Vorhanden sind Kataster bezüglich:<br />

Schiene (ÖBB)<br />

Emissionskataster für das <strong>Graz</strong>er Hauptstraßennetz<br />

Industrie (Pilotprojekt St. Peter)<br />

Flugverkehr (Drakenstudie für <strong>Graz</strong>)<br />

In der FA 1b ist eine Studie bezüglich zivilen und militärischen Luftverkehrs in Überarbeitung, allerdings<br />

mit geringem Bezug zu <strong>Graz</strong> (hauptsächlich umliegende Gemeinden wie Seiersberg betroffen).<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

155


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Lärmminderung und Lärmvermeidung<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Erstellung eines zeitlich strukturierten Lärmminderungsplanes mit folgenden Bereichen:<br />

2 Integration relevanter Lärmdaten in das Landesumweltinformationssystem<br />

bis <strong>2000</strong> Amt für Umweltschutz,<br />

Land Steiermark<br />

Nach Meinung der Teilnehmer ist die Umsetzung der Maßnahme im Gange (Draken, Schiene),<br />

allerdings nicht systematisch.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Erstellung eines zeitlich strukturierten Lärmminderungsplanes mit folgenden Bereichen:<br />

3 Erstellung eines Stufenplans zur Lärmsanierung hochbelasteter<br />

Gebiete<br />

Zuständigkeit liegt bei techn. Fachabteilungen.<br />

Stellungnahme: Gewerbeamt<br />

ab 1995<br />

laufend<br />

Amt für Umweltschutz,Stadtbaudrektion,Stadtvermessungsamt,<br />

Stadtplanungsamt,<br />

Gewerbeamt, Land<br />

Steiermark<br />

Es existiert noch kein Stufenplan. Die Auswahl von St. Peter als Pilotgebiet erfolgte aufgrund der<br />

hohen Belastung. Ein Lärmsanierungsplan ÖBB mit Entwicklung eines Stufenplans ist in Arbeit<br />

(Kooperation Land/ÖBB).<br />

Stellungnahme: <strong>Graz</strong>er Umweltamt<br />

Zum Thema Lärmsanierung gibt es noch folgende Statements:<br />

Der <strong>Graz</strong>er Lärmkataster ist eine Grundlage für den Flächenwidmungsplan.<br />

Bei hoher Belastung wird das Motto <strong>–</strong> Wohnen darf dort nicht sein <strong>–</strong> nicht umgesetzt.<br />

Bauen JA, wenn Schutzmaßnahmen<br />

Ein Selbstschutz durch die Bürger sollte gefördert werden (Errichtung von Lärmschutzwänden).<br />

Das Land wollte in St. Peter Lärmschutzwände errichten, lt. Straßen- und Brückenbauamt dürfen<br />

im <strong>Graz</strong>er Stadtgebiet keine Lärmschutzwände errichtet werden (Stadtbild).<br />

Der Konfliktplan sollte in den Flächenwidmungsplan aufgenommen werden um Anrainerrechte<br />

ableiten zu können.<br />

Ist Lärmschutz in der Stadt eine sinnvolle Strategie?<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

156


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Lärmminderung und Lärmvermeidung<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

Erstellung eines zeitlich strukturierten Lärmminderungsplanes mit folgenden Bereichen:<br />

4 Verstärkte Nutzung der Möglichkeiten der Flächenwidmungsplanung<br />

als Instrument des Lärmschutzes<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong>, Stadtplanungsamt,<br />

Land<br />

Steiermark<br />

Möglichkeiten bestehen nur bei Neuausweisungen, es ist keine Rücknahme möglich. Eine Kon-<br />

trolle gibt es nur über die Landeswohnbauförderung. Es gibt schon jetzt Mängel in der Ausweisung<br />

und in Genehmigungsverfahren.<br />

Eine Lärmverminderung und <strong>–</strong>sanierung müßte bei den Innenhöfen ansetzen.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

5 Österreichweite Vereinheitlichung der Lärmschutzvorschriften<br />

und Widmungskategorien in den Kompetenzbereichen<br />

von Bund, Ländern und Gemeinden<br />

bis <strong>2000</strong> Bund, Bundesländer<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wurde nicht in Angriff genommen und ist als Ziel für die <strong>Ökostadt</strong><br />

nicht relevant. Eine Zusammenstellung der Vorschriften existiert (ÖAL36).<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

6 Petitionen an Bund und Land zur Stärkung des Instruments<br />

Raumordnung, u.a. durch: Einbeziehung städtebaulicher<br />

Kriterien bei der Festlegung von Immissionsgrenzwerten<br />

für Wohngebiete (Geschoßflächenzahlen<br />

etc.) Möglichkeit des Ausschlusses einzelner<br />

Standplatznutzungen aus den gesetzlich fixierten Nutzungsarten<br />

aus umwelthygienischer Sicht<br />

bis <strong>2000</strong> Bund, Land<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

157


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Lärmminderung und Lärmvermeidung<br />

Schutz vor Straßenverkehrslärm<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

7 Nachtfahrverbot und Nutzungsbeschränkungen für<br />

motorisierte Zweiräder mit Ausnahme bestimmter<br />

lärmarmer Typen und Elektromofas<br />

Die Umsetzung der Maßnahme hat sich erübrigt.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

bis 1997 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

8 LKW-Nachtfahrverbot im Stadtgebiet, Ausnahmeregelungen<br />

für lärmarme Fahrzeuge<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist abgeschlossen.<br />

Stellungnahme: Straßen- und Brückenbauamt<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Es besteht ein Nachtfahrverbot für ALLE Lkw über 3,5 t (1987), ohne Ausnahmen. Da immer<br />

mehr Lkw’s lärmarmen Typs sind, wäre Ausnahmen nach Meinung der Teilnehmer kontraproduktiv.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

9 Förderung von Elektrofahrzeugen; Aufbau entsprechender<br />

Infrastruktur; Beschränkung für andere Fahrzeuge<br />

in sensiblen Zonen<br />

bis 1997 Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die technologische Entwicklung entspricht nicht den Erwartungen. Es gibt praktisch keine E-<br />

Fahrzeuge.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Parkgebührenbefreiung für E-Fahrzeuge.<br />

Es gab ein gefördertes Forschungsprojekt mit der Taxi-Gruppe 878 für E-Taxis, das aber eingestellt<br />

wurde.<br />

158


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Lärmminderung und Lärmvermeidung<br />

Gemeinsame Maßnahmen mit anderen Akteuren<br />

10 Möglichst rasche Umstellung der GVB auf lärmarme<br />

Busse mit Motorkapselungen<br />

bis <strong>2000</strong> <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist abgeschlossen. Fahrzeuge werden gemäß der bestehenden<br />

VDV-Richtlinien ausschließlich mit Motorkapselung angeschafft.<br />

Das Potential der Maßnahme wird als mittel eingestuft. Leise Busse fördern das Image des ÖV.<br />

Stellungnahme: GVB<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

11 Erlaß strengerer Lärm-Emissionsgrenzwerte für Kraftfahrzeuge<br />

und Zweiräder durch das Verkehrsministerium<br />

Änderungen erfolgen durch die EU (Lkw-Stufenplan).<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

bis 1996 Bund (BMöWV)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

12 Verbindliche Grenzwerte für den Nahfeldpegel bei<br />

motorisierten Zweirädern durch den Verkehrsminister<br />

bis 1996 Bund (BMöWV)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Schutz vor Schienenverkehrslärm<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

13 Lärmschutzmaßnahmen im Bereich der Straßenbahnen;<br />

Verstärkter Bau von eigenen Straßenbahn-<br />

Gleisstrecken mit „Rasengleisen“<br />

ab sofort <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist abgeschlossen (Bestand) bzw. in Vorbereitung (Neubaustrek-<br />

ken). Das Potential der Maßnahme wird als hoch eingestuft. Es gibt positive Erfahrungen in Andritz.<br />

Die Umsetzung der Maßnahme führt zu einer erhöhten Akzeptanz gegenüber Straßenbahnen<br />

(bes. Anrainer). Rasengleise sind nur möglich, wenn die Trasse nicht auch von Bussen be-<br />

fahren wird.<br />

159


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Lärmminderung und Lärmvermeidung<br />

Nach Meinung der Teilnehmer ist unter dem Begriff Rasengleise der Oberbau von Gleisen zu<br />

verstehen.<br />

Betonfundamente werden für die in <strong>Graz</strong> zur Anwendung kommenden Oberbauformen grundsätzlich<br />

benötigt. Es besteht kein kausaler Zusammenhang mit dem Alter der eingesetzten Fahrzeuge<br />

sondern mit den Achslasten, die bei neuen Garnituren in der Regel sogar höher sind.<br />

In der Innenstadt (Sackstraße, Murgasse, Annenstraße) erfolgt Überbau aus Doppelgranulat im<br />

Zuge von Gleisssanierungen.<br />

Stellungnahme: GVB<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

14 Lärmschutzmaßnahmen durch die ÖBB an belasteten<br />

Streckenabschnitten in <strong>Graz</strong><br />

ab sofort ÖBB, BMöWV, Land<br />

Die Umsetzung der Maßnahme in <strong>Graz</strong> ist projektmäßig im Gange (Vereinbarung Land/ÖBB,<br />

Dez. 98).<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Lärmschutzwand Rach, Hauptbahnhof, HLAG<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

15 Aufnahme von Lärmschutzbestimmungen in das Eisenbahnrecht<br />

Die Umsetzung der Maßnahme ist abgeschlossen.<br />

Stellungnahme: Subarbeitskreis 2 <strong>–</strong> Verkehr und Lärm<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

sofort Bund<br />

160


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

Aktionsprogramm 9-<br />

Schutz der Erdatmosphäre<br />

161


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

9 Schutz der Erdatmosphäre<br />

Generelle Maßnahmen<br />

Nr. Maßnahme Zeitrahmen<br />

Akteure<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

1 Befassung des Umweltausschusses mit den Themen<br />

"Klimabündnis" und "Schutz der Erdatmosphäre" in<br />

regelmäßigen Abständen (2 mal jährlich)<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Bewusstsein ist vorhanden.<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

2 Kommunale Umweltverträglichkeitsprüfung bei Betriebs-ansiedlungen,<br />

öffentlichen Großprojekten und<br />

Projekten am Verkehrssektor mit Klimaverträglichkeit<br />

als wesentlichen Bestandteil (Ausarbeitung von Richtlinien)<br />

Wurde nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Energieeinsatz<br />

bis 1996 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftsförderung<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

3 Vorlage eines kommunalen Energie- und CO2-<br />

Berichtes mit Energie- und CO2-Bilanz im Abstand von<br />

drei Jahren<br />

Ist mit der <strong>Evaluierung</strong> der <strong>Ökostadt</strong> laufend im Gange.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

1997 Amt für Umweltschutz<br />

162


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

4 Schaffung effizienter und sozialverträglicher Vollzugsstrukturen<br />

als Voraussetzung zur Vollziehung der<br />

Fernwärmeanschlusspflicht; Ausbauplanung gemeinsam<br />

mit den Stadtwerken<br />

sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

Die Neugestaltung und entsprechende Dotierung der Fernwärmeförderung (Stadt, Land, EVU) ist<br />

abgeschlossen. Die Umstellung von Heizungen auf Fernwärme und Gas wird im Rahmen der<br />

Umwelt/Energieförderung unterstützt. Eine Überarbeitung und Anpassung der Fernwärmevor-<br />

ranggebiete ist erfolgt. Die Fernwärmeanschlusspflicht wurde im Kek behandelt und muss vom<br />

Baurechtsamt verordnet werden. Ein Energiepaß für die Bewertung von Neubauten wurde entwickelt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Es existiert keine Anschlusspflicht. Der Ausbau des Fernwärmenetzes wurde erfolgreich vorangetrieben.<br />

Anreize für einen Fernwärmeanschluss sind durch Förderungen gegeben.<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

5 Aufwertung und Ausbau der Energieberatungsstelle<br />

GREIF; Verbesserungen der Ablaufstrukturen gemeinsam<br />

mit den <strong>Graz</strong>er Stadtwerken (detaillierte Planung<br />

im Rahmen des KEK)<br />

Gründung der <strong>Graz</strong>er Energieagentur<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

bis <strong>2000</strong> Stadt <strong>Graz</strong><br />

Aufbau des Umweltservice-Centers mit Zusammenführung von Beratungs- und Förderungsleistung.<br />

Positive Entwicklung bei Energieförderungen.<br />

Maßnahmen und Aktionen des Magistrats gemeinsam mit anderen Akteuren<br />

6 Neuausrichtung der Tätigkeit der Energieservice<br />

GmbH (Tochtergesellschaft der Stadtwerke) oder<br />

Aufbau einer ähnlichen Einrichtung in Hinblick auf<br />

Marketing, Finanzierung, Planung und Realisierung<br />

von Energiesparmaßnahmen (Abwärmenutzung,<br />

Thermoprofit etc.); detaillierte Planung im Rahmen des<br />

KEK<br />

Durch die Gründung der <strong>Graz</strong>er Energieagentur erfüllt.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer<br />

Gründung der <strong>Graz</strong>er Energieagentur<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

sofort <strong>Graz</strong>er Stadtwerke,<br />

Stadt <strong>Graz</strong>, Wirtschaftskammer<br />

163


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Maßnahmen und Aktionen des Magistrats gemeinsam mit anderen Akteuren<br />

7 Überprüfung weiterer Möglichkeiten zur Nutzung industrieller<br />

Abwärme für das <strong>Graz</strong>er Fernwärmenetz in<br />

Zusammenarbeit mit den <strong>Graz</strong>er Stadtwerken<br />

ab 1996<br />

laufend<br />

<strong>Graz</strong>er Stadtwerke,<br />

Stadt <strong>Graz</strong><br />

Eine Förderung für Abwärmenutzung der Bäckerei Kern ist beantragt. Ein Effizienzprogramm für<br />

die 20 Betriebe mit dem höchsten Energieeinsatz wurde im Programm Ökoprofit-Energie konzi-<br />

piert (Kek-B. 19).<br />

Ist Aufgabe der GEA.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

Maßnahmen und Aktionen des Magistrats gemeinsam mit anderen Akteuren<br />

8 Durchführung von Pilotprojekten und Bau von Modellhäusern<br />

in Niedrig- oder Nullenergiebauweise und der<br />

Nutzung von regenerativen Energieträgern in Kooperation<br />

mit EVU und evt. Anderen Institutionen<br />

bis 1997 <strong>Graz</strong>er Stadtwerke,<br />

Genossenschaften,<br />

Architekten etc.<br />

Einzelne Niedrigenergiehäuser wurden realisiert. Das Projekt Niedrigenergiehaus-Siedlung im<br />

Rahmen des Kek wurde mangels Grundstück abgebrochen. Das Büro Nussmüller plant eine<br />

Niedrigenergiehaus-Siedlung in <strong>Graz</strong> zu errichten. Das Niedrigenergiehaus-Berechnungsmodell<br />

wurde zur Verfügung gestellt. Demonstrationsobjekte mit solarem Langzeitspeicher wurden im<br />

Einfamilienhaus-Bereich realisiert.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

Maßnahmen und Aktionen des Magistrats gemeinsam mit anderen Akteuren<br />

9 Schaffung von Know-How bei PlanerInnen, ArchitektInnen<br />

(Architekturleitbild "Klimaschutz"), InstallateurInnen,<br />

Baugewerbe etc. durch entsprechende Preisausschreiben,<br />

Förderungen und Pilotprojekte in Zusammenarbeit<br />

mit anderen Einrichtungen (Wirtschaftskammer,<br />

Ingenieurkammer, TU etc.)<br />

Wurde noch nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer.<br />

ab 1996<br />

laufend<br />

Amt für Umweltschutz,Wirtschaftskammer,Ingenieurkammer,<br />

TU etc.<br />

Aktive Bauberatung in <strong>Graz</strong>er Bezirken in Form öffentlicher Informationsabende.<br />

EDV-Unterlagen für Planer zur Berechnung des „<strong>Graz</strong>er Niedrigenergiehauses sind vo rhanden.<br />

164


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

Diplomarbeit von Marlies Sofia (1998) zum Thema „Biologisches Bauen“<br />

„Ökologische Kriterien für Betriebsstätten“ aus Sicht einer Architektin wurden erarbeitet.<br />

Ein Architektur-Klimaleitbild wurde konzeptioniert, der Auftrag für die Erstellung noch nicht vergeben.<br />

Endbericht ARGE Erneuerbare Energie 1997.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: -<br />

Maßnahmen und Aktionen des Magistrats gemeinsam mit anderen Akteuren<br />

10 Weiterbildungsprogramme für betroffene Berufsgruppen<br />

in den Bereichen Wärmedämmung, passive Solarenergie-nutzung,<br />

Nutzung erneuerbarer Energieträger<br />

durch das GREIF in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer<br />

Wurde noch nicht in Angriff genommen.<br />

Stellungnahme: Wirtschaftskammer<br />

bis 1997 Amt für Umweltschutz,Wirtschaftskammer<br />

Aktive Bauberatung in <strong>Graz</strong>er Bezirken in Form öffentlicher Informationsabende. Berichte ARGE<br />

Erneuerbare Energie. Solarstammtisch.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: 0<br />

WIFI-Kurs „Solateure“<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

11 Einführung einer Energiesteuer mit Ausnahme regenerativer<br />

Energieträger<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

sofort Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

12 Schaffung gesetzlicher Voraussetzungen zur Vorschreibung<br />

der Abwärmenutzung industrieller Anlagen<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Bund<br />

165


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

13 Schaffung eines Tarifsystems für leitungsgebundene<br />

Energieträger, die stärkere Anreize zu Lastmanagement<br />

und Effizienzsteigerung bieten; Aufhebung billiger<br />

Sondertarife<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1997 Bund, Land Steiermark<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

14 Festlegung von Energiekennzahlen zur Beurteilung<br />

des wärmetechnischen Standards von Gebäuden<br />

anstatt der k-Werte (Wärmepaß)<br />

Ist im Gange. (vereinfachte Kennzahlenberechnung).<br />

Stellungnahme: RA 14.<br />

Ein Energiepaß für die Bewertung Neubauten wurde entwickelt.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Land Steiermark<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wäre von großer Bedeutung, da mit der Festlegung von Energiekennzahlen<br />

eine einheitliche Betrachtungsweise gegeben wäre, in der nicht nur die Dämmung<br />

der einzelnen Bauteile sondern auch die Architektur des Gebäudes in die Bewertung eingeht.<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

15 Änderung der Wohnbauförderung (DurchführungsVO)<br />

dahingehend, daß das Bauen von Niedrigenergiehäusern<br />

auch für Genossenschaften attraktiv wird<br />

Ist im Gange. (vereinfachte Kennzahlenberechnung).<br />

Stellungnahme: RA 14.<br />

Die Stadt <strong>Graz</strong> fördert das „<strong>Graz</strong>er Solar-Niedrigenergiehaus“<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

bis 1996 Land Steiermark<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Die Umsetzung der Maßnahme wäre von großer Bedeutung, da durch die Wohnbauförderung<br />

der gesamte Wohnbau beeinflußt werden kann. Die Beispiel in Vorarlberg und Salzburg zeigen,<br />

166


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

daß bei entsprechender Förderung innerhalb weniger Jahre fast der gesamte Neubau als Niedrigenergiehaus<br />

ausgeführt wird.<br />

FCKW <strong>–</strong> Ausstieg<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

16 Ausstiegsregelung für chlorierte Kohlenwasserstoffe sofort Bund<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Eine entsprechende Regelung sollte in Zukunft auch für HFKW gelten<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

17 Verpflichtende Kennzeichnung FCKW-hältiger bzw.<br />

teilhalogenierter Produkte<br />

Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

sofort Bund<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Eine entsprechende Regelung sollte in Zukunft auch für HFKW gelten<br />

Abfallvermeidung und -behandlung<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

18 Realisierung des <strong>Graz</strong>er Integrierten Abfallentsorgungs-konzeptes<br />

im Rahmen des Abfallwirtschaftsplans<br />

für die Stadt <strong>Graz</strong><br />

Realisiert.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

bis 1996 Stadt <strong>Graz</strong><br />

167


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

Initiierung wichtiger umweltpolitischer Beschlüsse anderer Institutionen<br />

19 Aufnahme einer Verpflichtung zur Deponiegaserfassung<br />

und -verwertung in KWK-Anlagen im Abfallwirtschaftsgesetz<br />

bis 1997 Bund<br />

Wird in <strong>Graz</strong> laufend umgesetzt. Eine diesbezügliche Petition wurde nicht verfasst.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: nicht bewertet<br />

Positive Bewertung für <strong>Graz</strong>, Umsetzung der Maßnahme erfolgt.<br />

Internationale Beiträge - Klimabündnis<br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

20 Finanzielle Unterstützung von entwicklungspolitischen<br />

Projekten, die von der COICA (Koordinationsstelle der<br />

indianischen Organisationen des Amazonasbeckens)<br />

vorgeschlagen werden<br />

Klimabündnis/Rio Negro-Partnerschaft.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

laufend Stadt <strong>Graz</strong><br />

Gemeinderatsbeschluss zu Maßnahmen im Wirkungsbereich des Magistrates<br />

21 Aktive Mitgliedschaft im Internationalen Rat für kommunale<br />

Umweltinitiativen (ICLEI)<br />

<strong>Graz</strong> ist seit 1997 ICLEI / CITELEC-Mitglied<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

ab sofort Stadt <strong>Graz</strong><br />

168


Anhang Maßnahmen <strong>–</strong> Schutz der Erdatmosphäre<br />

Gemeinsame Maßnahmen mit anderen Akteuren<br />

22 Unterstützung von Projektwochen im Schulunterricht<br />

wie z:B. zum Thema "Unser Beitrag zum Schutz des<br />

Regenwaldes"<br />

laufend Amt für Umwelschutz,<br />

Schulen,<br />

Arge Umwelterziehung,<br />

Stadtschulamt<br />

Schulprojekte zur Solarenergienutzung werden laufend unterstützt. Im Vorfeld des <strong>Graz</strong>er Um-<br />

weltfestes 1999, das heuer erstmals im Juni durchgeführt wurde, fand erstmals eine Aktivwoche<br />

statt. Die Kek-Bildungsinitiative bietet für das kommende Schuljahr eine Reihe von Schulprojek-<br />

ten an, die mittels eines Scheckheftes (Kek-Scheck), das an alle Lehrer und Elternvertreter <strong>Graz</strong>er<br />

Schulen ausgesendet wird, kostenlos in Anspruch genommen werden können.<br />

Stellungnahme: Umweltamt<br />

Beurteilung durch das <strong>Graz</strong>er Ökoteam: +<br />

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