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R. Gissing<br />

bei Fragestellungen im allgemeinen Interesse wie etwa Flächenwidmungen oder Bauvorhaben<br />

im Planungsstadium kann im Sinne von e-Democracy damit gefördert werden. Außer<br />

den unmittelbar verwaltungsbezogenen elektronischen Dienstleistungen sind für den Bürger<br />

und Privatkunden auch allgemeine Informationen und Services von Interesse, die im Rahmen<br />

des geo-Government angeboten werden. Als Beispiel dafür möge die interaktive Darbietung<br />

der staatlichen Landkarten über Internet durch das BEV dienen (www. austrianmap.<br />

at).<br />

Neben der erhöhten Bürgerorientierung zielt geo-Government natürlich auf eine Reduktion<br />

der Verwaltungskosten durch die Entlastung der Dienststellen von Routinetätigkeiten im so<br />

genannten „Parteienverkehr“ ab. Die ortsunabhängige, weil elektronische Verfügbarkeit von<br />

öffentlichen Dienstleistungen wird außerdem generell eine Neubewertung von Behördenstandorten<br />

mit sich bringen (Stichwort: One Stop Shop-Services), sodass auch in diesem<br />

Zusammenhang Verwaltungsreform passieren wird. Angesichts der Tatsache, dass die intensivsten<br />

Kontakte zur Bevölkerung und die meisten Bürgerservices auf kommunaler Ebene<br />

erfolgen, ist dabei darauf zu achten, dass die Gemeinden in dieser Aufgabe unterstützt werden.<br />

Die elektronischen Dienste müssen dahin gehend genutzt werden, dass die Gemeinden<br />

in die Lage versetzt werden, einen möglichst hohen Anteil der Bürgeranliegen vor Ort zu<br />

befriedigen. Gemeinsam mit den Gemeinden optimierte Standardapplikationen wären daher<br />

zu entwickeln.<br />

Um möglichst viele Bürger zur Nutzung des geo-Government zu motivieren und damit die<br />

angesprochenen Synergien zu erzielen, werden die dafür zu entrichtenden Gebühren sehr<br />

niedrig gehalten werden müssen. Die Investitionskosten für „elektronisches Regieren“ sollten<br />

daher nicht auf die „Kundschaft“ überwälzt werden, die das System ja bereits durch<br />

Steuerleistungen finanziert hat. Vielmehr sollten dadurch künftig mögliche Verwaltungseinsparungen<br />

in Form von niedrigeren Gebühren weiter gegeben werden.<br />

5 geo-Government für die Wirtschaft<br />

Elektronische Kommunikation und Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung werden<br />

auch im Bereich der Geoinformation für die privatwirtschaftlich orientierten Unternehmen<br />

Vorteile bringen. Neben der damit verbundenen allgemeinen Aufwertung des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich werden wesentlich raschere Verfahrensabwicklungen und damit erhöhte<br />

Flexibilität für die Unternehmen erwartet. Die Verfügbarkeit von raumbezogenen<br />

Grun<strong>dl</strong>ageninformationen kann beispielsweise bei der Auswahl von Firmenstandorten unterstützen,<br />

die elektronische Abwicklung der erforderlichen Genehmigungsverfahren eine<br />

rasche Aufnahme der Geschäftstätigkeit ermöglichen.<br />

Im Zusammenhang mit der Einführung von geo-Government und in weiterer Folge mit dem<br />

Betrieb der dafür erforderlichen Infrastruktur entsteht für die in diesen Branchen tätigen<br />

Unternehmen ein weites, langfristig wachsendes Betätigungsfeld. Dieses umschließt neben<br />

IT-Komponenten und -Dienstleistungen vor allem Aufträge zur Beschaffung und Verarbeitung<br />

von Geodaten, zur Entwicklung von Applikationen sowie den Betrieb intelligenter Providinglösungen.<br />

In diesem Zusammenhang erscheinen auch auf den jeweiligen Zweck angepasste<br />

Public-Private-Partnership-Modelle sinnvoll.

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