Brustkrebs trifft mitten ins Herz - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
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20 > VIA > Interview<br />
Schwerpunktthema <strong>Brustkrebs</strong> – <strong>Brustkrebs</strong> <strong>trifft</strong> <strong>mitten</strong> <strong>ins</strong> <strong>Herz</strong><br />
„Ich lebe heute bewusster“<br />
Susanne Conrad über <strong>Brustkrebs</strong> und ihr Leben nach der Erkrankung<br />
ZDF-Moderatorin Susanne Conrad<br />
„ Wenn eine Patientin mit der Diagnose<br />
<strong>Brustkrebs</strong> konfrontiert wird,<br />
ist von einem Moment auf den<br />
nächsten plötzlich nichts mehr wie<br />
es vorher war.”<br />
Irmhild (51): „Meine Mutter hat zu mir<br />
gesagt: `Du, wir erzählen das keinem.´<br />
Da hab ich ihr geantwortet:`Mutti,<br />
das finde ich nicht gut. Das ist doch<br />
nichts Ansteckendes. Also, ich muss<br />
darüber reden. Ich kann das nicht für<br />
mich behalten.´“<br />
>> Liebe Frau Conrad, Sie engagieren sich in der Kampagne<br />
„Durch die Brust <strong>ins</strong> <strong>Herz</strong> – Herausforderung <strong>Brustkrebs</strong>“ und<br />
moderieren in diesem Zusammenhang die Veranstaltungsreihe<br />
„Deutsche <strong>St</strong>ädte gegen <strong>Brustkrebs</strong>“. Können Sie mir die Zielsetzung<br />
dieser Kampagne nennen?<br />
Susanne Conrad: Wenn eine Patientin mit der Diagnose <strong>Brustkrebs</strong><br />
konfrontiert wird, ist von einem Moment auf den nächsten<br />
plötzlich nichts mehr wie es vorher war. Man wird erfasst von<br />
einem Gefühl der Angst und Hilflosigkeit und unendlich viele Fragen<br />
stürmen auf einen ein: Wie konnte der <strong>Brustkrebs</strong> in meinem<br />
Körper entstehen? Bin ich womöglich selbst schuld daran, dass<br />
ich krank geworden bin? Was kann ich jetzt tun? Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es und welche Therapie ist die richtige für<br />
mich? Wie wird es weitergehen? Die Kampagne „Durch die Brust<br />
<strong>ins</strong> <strong>Herz</strong> – Herausforderung <strong>Brustkrebs</strong>“ gibt Antworten auf all<br />
diese Fragen, sie bietet Aufklärung und Information und damit ein<br />
besonders wirksames Mittel gegen die Ohnmacht und die Angst:<br />
Wissen. Denn wenn ich verstehe, was in und mit meinem Körper<br />
passiert, wenn ich kompetenten Rat erhalte und weiß, welche<br />
Hilfsangebote es gibt, dann ist vieles leichter. Und das genau ist<br />
das Ziel der Veranstaltungsreihe „Deutsche <strong>St</strong>ädte gegen <strong>Brustkrebs</strong>“<br />
– unterstützt von Ärzten, Psychologen und Vertretern von<br />
Selbsthilfegruppen aus der jeweiligen Region, bietet sie gebündelt<br />
alle Informationen, die Betroffene, ihre Angehörigen und Freunde<br />
in einer solchen Situation brauchen und suchen.<br />
Warum engagieren Sie sich?<br />
Das hat zwei Gründe: Erstens interessiert es mich als Journalistin,<br />
den Dingen auf den Grund zu gehen. Und das geschieht im<br />
Rahmen dieser Kampagne besonders gründlich. Zweitens – und<br />
das ist der eigentliche, für mich viel wichtigere Grund: Ich bin<br />
selbst betroffen. Als ich vor 6 Jahren an <strong>Brustkrebs</strong> erkrankt bin,<br />
da musste ich mir die Antworten auf all meine Fragen mühsam zusammensuchen<br />
– ich wäre froh und dankbar gewesen, wenn es ein<br />
Informations-Angebot wie dieses damals schon gegeben hätte.<br />
Was sind für Sie die größten Erfolge, die die Kampagne bisher<br />
verbuchen konnte?<br />
Allein die Tatsache, dass die Kampagne in den vergangenen 5 Jahren<br />
Betroffene in 23 <strong>St</strong>ädten erreicht hat, finde ich enorm. Mir<br />
gefällt, dass hier Experten aus allen Fachbereichen – Gynäkologen,<br />
Onkologen, Röntgenärzte, plastische Chirurgen, Psychotherapeuten<br />
usw. – kooperieren, um ein umfassendes Informationsangebot<br />
machen zu können. Ich wüsste kein anderes Forum, in dem soviel<br />
geballtes Wissen, soviel kompetenter Rat, so konkrete Hilfsangebote<br />
unmittelbar an die Betroffenen weiter gegeben werden.