jahresbericht 2008 - BUND Ravensburg-Weingarten
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Günter Tillinger misst die Strahlung eines schnurlosen<br />
Telefons<br />
Im selben Raum »meldet« sich über das<br />
Messgerät eine weitere, interne Strahlenquelle: Der<br />
Computer findet seinen Zugang zum Internet nicht<br />
über ein Kabel, sondern über WLAN (Wireless<br />
Local Area Network, also »drahtloses lokales Netzwerk«).<br />
Diese kleine Basisstation an der Wand<br />
strahlt noch in einem Meter Entfernung mit<br />
1000 µW/m 2 . Der Internetzugang mittels Kabel ist<br />
doch die bessere Lösung.<br />
Bislang unauffällig verhielt sich dagegen das<br />
schnurlose Telefon im Erdgeschoss. Es handelt sich<br />
um ein Gerät der neuen Generation, das bei aufgelegtem<br />
Hörer keine Strahlung abgibt. Beim<br />
Telefonieren jedoch strahlt die Basisstation in<br />
einem Meter Entfernung mit 22.000 µW/m 2 !<br />
Schadstoff-Prüfung in Innenräumen<br />
Feuchtigkeit und Schimmelpilze in Wohnungen,<br />
Kindergärten und Schulen waren in diesem<br />
Jahr wieder die Hauptgründe für Raumluftuntersuchungen.<br />
Insgesamt nahm ich mehr als 100<br />
Raumluftproben und ließ sie im Umweltlabor Dr.<br />
Gärtner auf Pilzsporen sowie auf Schadstoffe wie<br />
Formaldehyd, Lösemittel und Wirkstoffe in Holzschutzmitteln<br />
analysieren. Während der Probenahmen<br />
beantwortete ich Fragen zu Ursachen und<br />
Schadstoffquellen, zu gesundheitlichen Folgen und<br />
zeigte Möglichkeiten zur Sanierung auf.<br />
Eine Zukunft für unseren Wohnraum Erde<br />
Ein bis zwei Mal im Jahr halte ich einen<br />
Vortrag zum Thema »Zukunftsfähigkeit«. Es sind<br />
vor allem kirchliche Gruppen, die mich einladen.<br />
Beispielsweise die Kolpingfamilie Bodnegg: Unter<br />
dem Titel »Eine Zukunft für unseren Wohnraum<br />
Erde« fand im April die 13. gemeinsame Veranstaltung<br />
mit dem Umweltberater des <strong>BUND</strong><br />
<strong>Ravensburg</strong> statt.<br />
Ebenso wollte die Evangelische Kirchengemeinde<br />
Kißlegg hören, wie wir zukunftsfähig<br />
leben und wirtschaften sollten, damit<br />
unser Wohnraum Erde auch den<br />
folgenden Generationen erhalten<br />
bleibt.<br />
Fair handeln – Sozial einkaufen<br />
MANFRED WALSER<br />
Die Zeit ist vorbei, als die einen den<br />
Naturschutz hochgehalten haben und die anderen<br />
die Bedürfnisse der benachteiligten Menschen entgegenhielten.<br />
Obwohl der Begriff »nachhaltige<br />
Entwicklung« heute schon mehr missbraucht als<br />
gebraucht wird, hat er doch ein gründliches Umdenken<br />
in die Wege geleitet: Wir arbeiten zusammen<br />
mit allen, die ein besseres Leben, eine gerechtere<br />
Welt und eine lebenswerte Umwelt wollen –<br />
und wir arbeiten letztlich alle am gleichen Ziel.<br />
Das ist nicht nur das Erfolgsrezept für unseren<br />
Apfel-Mango-Saft. Der Gedanke stand auch Pate,<br />
als wir zusammen mit kirchlich, gewerkschaftlich<br />
und sozial Engagierten die Initiative »Sozial<br />
Einkaufen« ins Leben gerufen haben. <strong>2008</strong> wurde<br />
daraus nun der »Verein Sozial Einkaufen<br />
Bodensee-Oberschwaben (SEBO)« gegründet.<br />
Vorsitzender ist der freie Journalist und <strong>BUND</strong>-<br />
Aktivist Wolfram Frommlet.<br />
Höhepunkt der Aktivitäten war sicherlich die<br />
Veranstaltung »hautnah« am 11. November in der<br />
Zehntscheuer. Thema war Bekleidung in ökologischer<br />
Qualität, die nicht unter unmenschlichen<br />
Bedingungen in armen Ländern produziert wird.<br />
Gespräche mit oberschwäbischen Textilherstellern,<br />
Gerbern, Webern und Händlern, viel Musik und<br />
eine Modeschau jugendlicher Designerinnen boten<br />
ein tolles Programm. An dieser Stelle noch einmal<br />
ein riesiges Dankeschön an Wolfram Frommlet und<br />
Werner Jäger-Franke, die die Hauptlast der<br />
Vorbereitungen getragen haben.<br />
Schon länger geplant und heuer realisiert<br />
wurde die Bewertung von Unternehmen und<br />
Produkten als Handreichung für KonsumentInnen,<br />
die in der »Label-Flut« unterzugehen drohen. Mit<br />
einem ausführlichen Kriterienkatalog wurde unter<br />
anderem in einem <strong>BUND</strong>-Plenum die Produktpalette<br />
»VonHier« des regionalen Supermarkts<br />
Feneberg unter die Lupe genommen und als sehr<br />
empfehlenswert eingestuft. Weitere Informationen<br />
zum Verein gibt es unter www.sozial-einkaufenbodensee.de.<br />
Stellungnahmen<br />
GERHARD MALUCK<br />
Als »Träger öffentlicher Belange«, wie es im<br />
Juristendeutsch so schön heißt, darf der <strong>BUND</strong> zu<br />
vielen Plänen Stellung nehmen, die den Schutz<br />
von Natur und Landschaft berühren. Meistens werden<br />
wir aber nur »angehört« und nicht »erhört«,<br />
was ganz schön frustrierend sein kann. Manchmal<br />
hat man sogar den Eindruck, die Behörden machen<br />
sich einen Spaß daraus, den <strong>BUND</strong> mit möglichst<br />
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