Anatomie 2 - Das Kino-Highlight Heike Makatsch ... - Handfest-Online
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Ganze Wände müssen raus. Fensterscheiben klirren, Mörtel staubt,<br />
Steine krachen, Schweiß fließt. Wenn ein Altbau renoviert wird, ist<br />
das ein Job für Menschen, die zupacken können. Jeder Schritt ist<br />
Millimeter für Millimeter geplant. Und zwar am Rechner.<br />
„Wir zeichnen nicht mehr mit Lineal und Bleistift.“<br />
Hemdsärmeligkeit meets Innovation. „Wir zeichnen nicht mehr mit<br />
Bleistift und Lineal auf Papier, sondern mit Mouseclicks am<br />
Bildschirm“, sagt Bruno Rattey. Er ist Geschäftsführer der 1914 als<br />
Schlosserei gegründeten Firma Stahlbau Rattey in Oberhausen, die<br />
zum Beispiel Drahtmattenzäune montiert, Sicherheitstechniken<br />
installiert oder ganze Grundrisse ändert. <strong>Das</strong> traditionsbewusste<br />
Unternehmen ist seit knapp zwei Jahren im weltweiten Netz.<br />
Metallbauer-Meister Bruno Rattey lässt seine insgesamt fünf Azubis<br />
individuell am PC ausbilden: „Der Computer ist ein Werkzeug. Und<br />
wer optimale Leistung erbringen will, muss sein Werkzeug optimal<br />
beherrschen.“ In seiner Firma stehen sieben vernetzte Computer.<br />
„In Mathe und Physik sollte man fit sein.“<br />
Florian Solbach hat ständig mit den Neuen<br />
Medien zu tun. Er muss Netzverkabelungen<br />
überprüfen oder ISDN-Protokolle schreiben.<br />
Er tüftelt gerne und ist fasziniert von<br />
Computern. „Ich habe mein Hobby zum<br />
Beruf gemacht“, sagt der 20-jährige<br />
Siegener. Er ist im dritten Lehrjahr zum<br />
Informationselektroniker. Ein vielseitiger,<br />
moderner, aber auch anspruchsvoller Beruf,<br />
wie er verdeutlicht: „Mathe und Physik – in<br />
diesen beiden Fächern sollte man fit sein.<br />
Und man sollte nicht glauben, dass man nur<br />
an PCs herumschraubt.“<br />
„Wann und wo man will.“<br />
Stichwort: E-Learning. <strong>Das</strong> heißt: Weiterbildung<br />
ist möglich - unabhängig von Zeit<br />
und Ort. <strong>Das</strong> geht online, ganz bequem am<br />
eigenen Rechner zu Hause. Dr. Beate Kramer von der Zentralstelle<br />
für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) meint: „Man kann lernen,<br />
wann, wo und so oft man will. Außerdem lernt man nicht nur<br />
für ein bestimmtes Fach, sondern mit den Neuen Medien umzugehen.“<br />
Auch Meisterqualifizierung ist online möglich. Den Teil IV der<br />
Meisterprüfung gibt’s bereits online, Teil III ist in Vorbereitung.<br />
Nix ohne PC<br />
Wie kommt der Zahnstumpf in den Monitor?<br />
Wilfried Trepels ist Zahntechnikermeister. Digitale Fotografie ist in<br />
seiner Werkstatt so exotisch wie für unsereins das allmorgendliche<br />
Zähneputzen. Spezialisiert hat er sich auf Implantat-Technik und<br />
die absolut gewebefreundliche Vollkeramik. Hierbei wird der<br />
Zahnstumpf gescannt und ein exakter Kronenunterbau konstruiert.<br />
Diese Daten werden an ein Unternehmen in Schweden übertragen<br />
und dort umgesetzt in ein extrem hartes Käppchen aus Keramik,<br />
wie es zum Beispiel auch für Hüftprothesen verwendet wird. Darauf<br />
schichtet und brennt das Trepels-Team immer transparentere<br />
Keramik, bis der neue Zahn nahezu nicht mehr von natürlichen<br />
Zähnen zu unterscheiden ist.<br />
Der Herr der 100 Rechner<br />
Auch in einem echten Multimedia-Beruf bleibt der Fernseher schon<br />
mal dunkel. Aber: <strong>Das</strong> ist so gewollt. Reinhold Pingel baut Fehler ins<br />
TV-Gerät ein. Seine Schüler müssen den Störer aufspüren - und<br />
beheben. „Je nach Schwere brauchen sie<br />
anfangs dafür zwei bis drei Stunden, zum<br />
Schluss der Ausbildung finden sie den<br />
Fehler schon in knapp einer halben<br />
Stunde“, sagt Reinhold Pingel. Er ist seit<br />
16 Jahren Dozent bei der Handwerkskammer<br />
Arnsberg und zuständig für die überbetriebliche<br />
Ausbildung im Bereich der<br />
Informationstechnik - und für über 100<br />
Rechner und 16 Laptops. Er bereitet seine<br />
Schüler auf den Netzwerk- und Telekommunikationsbereich<br />
sowie die Internettechnik<br />
vor. Also auf Beruf und Alltag.<br />
München-Mönchengladbach in Sekunden<br />
Norbert Schalm hat seine Monteure mit<br />
Digitalkameras ausgestattet. „So können<br />
wir über ein Problem, das auf einer<br />
Baustelle in München auftritt, hier im<br />
Betrieb diskutieren. Und zwar binnen weniger<br />
Sekunden“, erklärt der Geschäftsführer eines Sanitär-Heizung-<br />
Klima-Betriebes in Mönchengladbach. Er hat noch einiges vor, will<br />
als Nächstes alle seine Monteure mit Laptops versorgen. Auch die<br />
Azubis profitieren vom Innovationsgeist ihres Chefs. Sie werden am<br />
PC auf kommende Herausforderungen vorbereitet – mittels CD.<br />
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