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Die Region - Steigerwald-Kurier

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20<br />

<strong>Die</strong> <strong>Region</strong><br />

Fachtag „Epilepsie“ bei den Barmherzigen Brüdern<br />

Epilepsie bei behinderten Menschen<br />

Gremsdorf (sal). Was haben wohl<br />

Caesar, Napoleon, Alfred Nobel<br />

und Vinzenz van Gogh gemein? Mit<br />

dieser Eingangsfrage überraschte<br />

Professor Dr. Hajo Hamer rund<br />

200 Teilnehmer einer Fachtagung<br />

im Forum Barmherzige Brüder<br />

Gremsdorf. Und der Neurologe<br />

und Leiter des Epilepsiezentrums<br />

in Erlangen gab selbst die Antwort:<br />

Sie alle litten unter Epilepsie.<br />

<strong>Die</strong> Barmherzigen Brüder Gremsdorf<br />

haben unter Leitung von Sozialpädagogin<br />

Marion Wüchner-Fuchs<br />

einen Fachtag zum Thema „Epilepsie<br />

bei Menschen mit geistiger<br />

und/oder mehrfacher Behinderung“<br />

organisiert und durchgeführt, der<br />

sich vor allem an betroffene Eltern<br />

und Angehörige, aber auch an Fachpersonal<br />

von Spezialeinrichtungen<br />

richtete. Denn es werden gerade<br />

Einrichtungen wie die in Gremsdorf<br />

zunehmend mit diesem medizinischen<br />

Problem konfrontiert, betonte<br />

Wüchner-Fuchs.<br />

In den letzten 20 Jahren sei in der<br />

Epileptologie sehr viel passiert,<br />

sagte Professor Hamer. Ein Prozent<br />

aller Menschen erleide diese Krankheit.<br />

Bei Menschen mit geistiger<br />

und mehrfacher Behinderung sei<br />

es dagegen über ein Viertel.<br />

Hajo Hamer wies die Zuhörer auf<br />

die verschiedenen Diagnostik- und<br />

Therapiemöglichkeiten hin. Am Anfang<br />

sollte immer ein persönliches<br />

Gespräch stehen, sollten Informationen<br />

darüber eingeholt werden, was<br />

„gespürt und beobachtet“ wird. Eine<br />

weitere Vorgehensweise seien die<br />

Elektroenzephalografi e (EEG) und<br />

seit Neuestem auch das so genannte<br />

Video Monitoring, also die ständige<br />

Überwachung des Patienten. Große<br />

Wirkung zeige durchaus die Epilepsiechirurgie.<br />

Hajo Hamer erklärte darüber hinaus<br />

auch das Stimulationsverfahren, bei<br />

dem ein kleiner Stimulator unter die<br />

Haut eingepfl anzt werde, der dann<br />

nötige elektrische Impulse an das<br />

www.steigerwald-kurier.de<br />

Gehirn und die dort betroffenen<br />

<strong>Region</strong>en weitergebe.<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

seien dagegen schwerer therapierbar,<br />

erklärte der Epileptologe.<br />

Auf die gleiche Problematik wies<br />

auch Frank Kerling, Neurologe und<br />

leitender Oberarzt am Krankenhaus<br />

Rummelsberg hin. Er bemängelte,<br />

dass sich die Wissenschaft nur<br />

spärlich um das Problem Epilepsie<br />

bei Menschen mit Behinderung<br />

kümmere.<br />

Freilich mache bereits die Diagnostik<br />

größere Schwierigkeiten,<br />

sagte der Rummelsberger Arzt. So<br />

stoße man oft durch lückenhafte<br />

Vorinformation und erschwerte<br />

Kommunikation an erste Grenzen.<br />

Gerade bei Menschen mit geistiger<br />

Behinderung verstärke die epileptische<br />

Erkrankung Aggressionsschübe,<br />

Hyperaktivitäten oder auch<br />

Selbstverletzungen.<br />

Klar zu unterscheiden habe man bei<br />

Menschen mit Behinderung jedoch<br />

zwischen einem epileptischen beziehungsweise<br />

psychogenen Anfall,<br />

mahnte der Mediziner.<br />

In Workshops bearbeiteten die<br />

Teilnehmer des Fachtages unter<br />

Expertenanleitung schließlich Themen<br />

wie medikamentöse Therapie,<br />

Leben mit Epilepsie im Alltag,<br />

Umgang mit epileptischen Anfällen,<br />

sozialpsychiatrische Vernetzung<br />

oder auch Wünsche und Ängste von<br />

Eltern epilepsiekranker Kinder im<br />

Vorfeld einer Heimaufnahme.<br />

In einer abschließenden Diskussionsrunde,<br />

moderiert von Cathleen<br />

Merker, Mitarbeiterin des Sozialdienstes<br />

der Barmherzigen Brüdern<br />

Gremsdorf, wiesen die Experten<br />

schließlich noch auf Problematiken<br />

wie Angstreduktion, klare Dokumentation<br />

oder auch Notfallmedikation<br />

hin. Sie stellten aber auch<br />

klar, wie wichtig insbesondere bei<br />

epileptisch erkrankten Menschen<br />

mit Behinderung Geborgenheit,<br />

Emotionalität und Liebe sei.<br />

<strong>Die</strong> Experten mit den Organisatorinnen der Barmherzigen Brüder Gremsdorf.<br />

Sportler-Ehrung in Rauhenebrach<br />

Sport ist wichtiges Aushängeschild<br />

Untersteinbach (heki). Eine Sportlerehrung<br />

für die Mannschafts- und<br />

Einzelsieger bei den diesjährigen<br />

Sportwettbewerben fand in der<br />

Gemeinde Rauhenebrach statt. Bürgermeister<br />

Ebert freute sich über die<br />

guten Leistungen und sportlichen<br />

Erfolge, die in diesem Jahr in seiner<br />

Gemeinde erzielt wurden. Der<br />

Sport sei ein wichtiges Element in<br />

der heutigen Gesellschaft. Zunächst<br />

wurden die diesjährigen Sieger in<br />

den Mannschaftssportarten durch<br />

Bürgermeister Ebert ausgezeichnet.<br />

Als erste wurden die beiden<br />

Mädchen-Korbball-Mannschaften<br />

U-12 und U-15 von der Spielergemeinschaft<br />

der SpVgg Untersteinbach/SC<br />

Geusfeld geehrt, die in der<br />

Kreisklasse spielen und in der vergangenen<br />

Saison die Meisterschaft<br />

in der Halle und auf dem Feld errangen.<br />

Danach folgte die Siegerehrung<br />

für die 2. Fußball-Mannschaft des<br />

SC Prölsdorf. Spielführer Thomas<br />

Winkler berichtet kurz über die<br />

Erfolge der Fußball-Mannschaft<br />

in der vergangenen Saison. Mit<br />

neun Siegen, zwei Unentschieden<br />

und einer Niederlage habe die 2.<br />

Mannschaft des SC Prölsdorf mit<br />

einem Torverhältnis von 32:14<br />

Toren und 29 Punkten schließlich<br />

das Ziel erreicht.<br />

Danach wurden die Sieger in den<br />

Einzeldisziplinen ausgezeichnet.<br />

Bei den gehörlosen Schützen (Taubstummen),<br />

Schützenabteilung Bamberg,<br />

wurden Andreas Heilmann<br />

aus Spielhof geehrt. Er hatte bei<br />

der Bayerischen Meisterschaft der<br />

Gehörlosen 2012 beim Luftgewehrschießen<br />

den 2. Platz erreicht. In der<br />

Mannschaftswertung erzielte er in<br />

seiner Altersklasse beim Schießen<br />

mit dem Luftgewehr den 3. Platz.<br />

Weiterhin nahm Andreas Heilmann<br />

erfolgreich an der Deutschen Meisterschaft<br />

der Gehörlosen 2012 teil<br />

und erzielte dort im Einzelwettbewerb<br />

beim KK-Schießen den<br />

2. Platz. Im Mannschaftsschießen<br />

seiner Altersklasse erreichte er mit<br />

dem Luftgewehr den 3. Platz. Im<br />

Anschluss unterstrich Bürgermeister<br />

Ebert, dass erfolgreiche Sportler<br />

immer ein „gutes Aushängeschild“<br />

für die Gemeinde seien.<br />

Das Bild zeigt die geehrten Einzel- und Mannschaftssieger bzw. deren Vertreter<br />

in den einzelnen Disziplinen mit Bürgermeister Oskar Ebert (links).<br />

Kindermusical „Das kleine Herz“<br />

Bamberg. <strong>Die</strong> Jesus Gemeinde Bamberg lädt herzlich zu zwei besonderen<br />

Veranstaltungen ein. Am Samstag, 3. November um 14 Uhr wird<br />

ein spannendes Musical nach dem Buch „Das kleine Herz“ von Susanne<br />

Margereiter-McQuie aufgeführt. Das Musical wurde frei nach dem Buch<br />

mit selbst komponierten Liedern und Musik, bunten Kulissen und jungen<br />

Akteuren aus der Jesus Gemeinde inszeniert. Es wird die Geschichte eines<br />

kleinen Herzens erzählt, das Sehnsucht hat aus einer trüben und teils hoffnungslosen<br />

Welt auszubrechen, aber keinen Weg fi ndet. Eine besondere<br />

Begegnung bringt dann die Veränderung.<br />

Des weiteren fi ndet am Abend um 19 Uhr eine spezielle Veranstaltung statt,<br />

zu dem Thema: „ Gesundheit und Heilung – ein Geschenk Gottes. Kann<br />

man es heute noch erleben?“<br />

<strong>Die</strong> Veranstaltungen fi nden im Rahmen der jährlichen, internationalen<br />

christlichen Konferenz „Komm Heiliger Geist“ in der Jesus Gemeinde,<br />

Hohmannstr. 3, Bamberg, statt. Der Eintritt ist frei.<br />

Jg. 20 / Nr. 1017

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