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"Unser Land" 02/2003 - pdf-Ausgabe zum Download

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22<br />

<strong>Unser</strong> Land<br />

65 Prozent des Mülls werden wiederverwertet:<br />

Abfallbilanz 20<strong>02</strong> im Landkreis<br />

Die Landkreisbevölkerung trennte im vergangenen Jahr<br />

20<strong>02</strong> fl eißig Wertstoffe aus dem Restmüll. Den noch<br />

ist die verbliebene Müllmenge, das Restmüllauf kom men,<br />

minimal um 0,34 Prozent auf 143 kg/Einwohner angestiegen.<br />

Das sind die Kernaussagen des Abfallwirtschaftsberichtes,<br />

den Landrat Herbert Mirbeth dem Aus schuss für den<br />

ländlichen Raum, Umwelt und Regionalentwicklung in<br />

seiner jüngsten Sitzung vorlegte. Wie Andreas Hügel, der<br />

Sachgebietsleiter Abfallwirtschaft im Regensburger Landratsamt,<br />

erläuterte, relativiert sich der geringfügige Anstieg<br />

beim Restmüllaufkommen allerdings durch den Bevölkerungszuwachs,<br />

den der Landkreis Regensburg nach wie<br />

vor verzeichnen kann.<br />

Positive Bilanz<br />

Dem Bericht ist zu entnehmen, dass jeder Landkreisbürger<br />

im vergangenen Jahr 308 Kilogramm Wertstoffe sammelte.<br />

Dies be deutet eine Verwertungsquote <strong>zum</strong> gesamten<br />

Müllauf kom men von 64,98 Prozent, was eine leicht rückläu<br />

fi ge Ten denz ergibt, jedoch noch auf dem Niveau der<br />

Vor jah re liegt. Als Hauptgrund für die etwas rückläufi ge<br />

Ver wer tungs quote sieht Hügel den Rückgang bei den<br />

Grün gutanlieferungen, die um 1.400 Tonnen bzw. 4,94<br />

Pro zent abgenommen haben. Insgesamt, so Hügel, habe<br />

sich aber trotz zurückgegangener Anliefermengen und ungünstiger<br />

Bedingungen durch den verregneten Herbst der<br />

Absatz des selbsterzeugten Kompostes erfreulich entwickelt.<br />

Wurden 2001 5.500 Kubikmeter verkauft, so konnte<br />

der Absatz im Jahr 20<strong>02</strong> auf 6.500 Kubikmeter gesteigert<br />

werden. Den größten Zuwachs am Wertstoffhof verzeichnen<br />

die PET-Flaschen, die eine Zunahme von 121 Tonnen<br />

zu verzeichnen hatten. Etwas rückläufi g war die Altpapiererfassung;<br />

mit 14.129 Tonnen wurden im vergangenen<br />

Jahr 167 Tonnen weniger Altpapier erfasst.<br />

Wertstoff-, Restmüll- und Gesamtmüll-Pro-Kopfaufkommen 1990 bis 20<strong>02</strong><br />

Landkreis Regensburg<br />

Wertstoffe Restmüll Gesamtmüll<br />

Das Hochwasser im August 20<strong>02</strong> hat die Sperrmüllmenge<br />

in die Höhe getrieben; 5.016 Tonnen, somit 28 Prozent<br />

mehr als im Vorjahr, wurden nach Schwandorf gefahren,<br />

wovon allein 1.300 Tonnen Sperrmüll im Rahmen der kostenfreien<br />

Hochwasserentsorgung anfi elen, was insgesamt<br />

den Müllgebührenhaushalt belastet, denn die Schwandorfer<br />

Entsorgungsgebühren muss der Landkreis bezahlen.<br />

Betrachtet man langfristig das gesamte Müllaufkommen<br />

im Landkreis und lässt dabei die Grüngutmengen außer<br />

acht, so ist nach dem Bericht von Andreas Hügel die erfreuliche<br />

Feststellung zu ziehen, dass der Restmüll seit 1990<br />

um 29 Prozent abgenommen und die Wertstofferfassung<br />

um 90 Prozent zugenommen hat.<br />

Umfassendes Entsorgungsangebot<br />

Zu berücksichtigen ist auch, dass im gleichen Zeitraum die<br />

Einwohnerzahlen des Landkreises von rund 151.000 auf<br />

über 178.000, also um 18 Prozent, angestiegen sind. Insgesamt<br />

lasse der Abfallbericht den Schluss zu, dass sich das<br />

Entsorgungsverhalten der Landkreisbürger im Jahr 20<strong>02</strong><br />

nicht nachteilig verändert habe; die Entsorgungseinrichtungen<br />

würden sich nach wie vor einer guten Akzeptanz<br />

erfreuen. Das umfassende Entsorgungsangebot bei einem<br />

vergleichsweise niedrigen Gebührenniveau sei für die Bevölkerung<br />

des Landkreises seit Jahren eine Selbstverständlichkeit.<br />

Nach den Worten von Hügel prägen eine Reihe<br />

von Unsicherheiten die aktuelle Situation im Bereich der<br />

Abfallwirtschaft: Liberalisierung, Deregulierung, Wettbewerb<br />

nannte er dafür als Schlagworte. In zunehmendem<br />

Maß nehmen daneben Vorgaben aus dem EU-Abfallrecht<br />

und Entscheidungen des europäischen Gerichtshofes Einfl<br />

uss auf die anstehenden Weichenstellungen.<br />

In der Diskussion über den umfassenden Bericht wurde<br />

die Arbeit des Landratsamts gelobt. Kreisrätin Christina<br />

Mayer, Regenstauf, gab zu bedenken, ob nicht wegen der<br />

Klimaveränderungen und der immer wärmeren Sommermonate<br />

die 14-tägige Entsorgung überdacht werden müsse.<br />

Den Landrat veranlasste dies zu dem Hinweis auf die<br />

damit verbundene Kostensteigerung, die sich natürlich auf<br />

die Müllgebühren niederschlagen würde. Kreisrat Franz<br />

Sendtner, Schierling, regte an, die Infobroschüre über<br />

die Abfallwirtschaft neu aufzulegen und in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

die Priorität der Müllvermeidung stärker<br />

herauszustellen.

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