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Die Gemeinschaft wächst - AGKAMED

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10 Kurier N 12/2007<br />

o 17 Kurier 11<br />

12/2007<br />

No 17<br />

Im Rahmen der MEDICA, der weltgrößten<br />

Fachmesse für Medizintechnik, trafen<br />

sich die Mitglieder des Kompetenz-<br />

Centers Labor der <strong>AGKAMED</strong> am 15.<br />

November zu ihren turnusmäßigen<br />

Abstimmungsgesprächen. Das Messeum-<br />

feld bot dabei die Möglichkeit, aktuelle<br />

Entwicklungen am Markt zu beobachten,<br />

Informationen zu sammeln, Produktinno-<br />

vationen vor Ort zu begutachten sowie<br />

gemeinsam mit Herstellern Fachge-<br />

spräche zu führen.<br />

Effizient arbeiten am Point of Care<br />

Der Arbeitsbereich des Kompetenz-Centers Labor umfasst in der<br />

Beschaffung von medizinischem Sachbedarf den gesamten Bereich der<br />

Labordiagnostik. Dazu gehören u. a. die Segmente klinische Chemie, Mikrobiologie<br />

und Immunhämatologie. Ein weiteres zusätzliches Feld stellt<br />

das Thema „Point of Care“ dar, also dezentrale Labordiagnostik auf den<br />

Fachstationen.<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung des krankenhauseigenen Labors im Gesamtrahmen<br />

des Leistungsportfolios einer Klinik wird deutlich, wenn man die<br />

<strong>Die</strong>nstleistung der Labordiagnostik in der Prozesskette der Behandlung<br />

analysiert: Bei 70% aller Diagnosen ist das Labor eines Krankenhauses<br />

beteiligt. Diagnostik und Verlaufskontrollen von Medikamenteneinsatz<br />

optimieren die Qualität der Behandlung des Patienten. Dabei machen<br />

die Gesamtkosten, die im Laborbereich entstehen, lediglich 2-4 % des<br />

Gesamtetats eines Krankenhauses aus. In diesem Rahmen trägt das Labor<br />

dazu bei, zeitnah, flexibel und sicher Diagnosen zu ermöglichen und somit<br />

die passende Behandlung eines Patienten in die Wege zu leiten – eine<br />

tragende Säule im Arbeitsprozess der Behandlung.<br />

Ziel: Labors wettbewerbsfähig erhalten.<br />

<strong>Die</strong> Labors waren der erste Fachbereich in den Krankenhäusern, die<br />

im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit auf dem Prüfstand standen: Waren<br />

sie doch seit Mitte der 80er Jahre bereits EDV-vernetzt und lieferten<br />

so eindeutige Zahlen über die Kostensituation ihres Arbeitsfeldes.<br />

Heute stehen die Klinik-Labors im Wettbewerb mit niedergelassenen<br />

Laborärzten. „<strong>Die</strong> Labors müssen sich wirtschaftlich aufstellen, um im<br />

Wettbewerb erfolgreich und effizient zu arbeiten“, erläutert Alois Meindl<br />

die aktuelle Herausforderung. Für Dr. Paul Pirzer, Laborleiter des Klinikums<br />

St. Marien in Amberg, ist das eine strategische Entscheidung:<br />

„Wollen Kliniken eine ihrer Kernkompetenzen, die schnelle und sichere<br />

Diagnostik im Haus, behalten, muss diese Leistung eine wirtschaftliche<br />

Basis haben.“<br />

Das Kompetenz-Center Labor unterstützt mit seiner Arbeit die Mitgliedshäuser<br />

der <strong>AGKAMED</strong>, ihre Wettbewerbsfähigkeit im Sektor der<br />

Diagnostik langfristig zu erhalten und effizient zu gestalten. Eines der<br />

ersten Ziele ist natürlich, in der Beschaffung möglichst günstige Preise<br />

für medizinischen Sachbedarf zu erzielen.<br />

Potenzial für Kosteneinsparungen sehen die Spezialisten jedoch auch<br />

in der Optimierung der internen Prozesse. Laboraufgaben haben immer<br />

eine Mengenkomponente, die vom einweisenden Arzt bestimmt wird.<br />

<strong>Die</strong> Kernfrage ist: Wie viel Laborleistung pro Fall, pro Patient ist wirk-<br />

lich sinnvoll? Welche Untersuchungen sind wirklich notwendig? Monika<br />

Hochstrat verweist auf die Praxis in ihrem Haus: „90% aller Orders auf<br />

den Stationen sind an das Kliniksystem angebunden, sodass Preis und<br />

Kosten für Laborleistungen direkt in Verbindung mit dem Laborauftrag<br />

erscheinen. Auf diese Weise werden Sachkosten transparent“.<br />

Alois Meindl, verantwortlich für Einkauf und Logistik der Kliniken<br />

Nordoberpfalz AG, erklärt zur Situation: „Das Kompetenz-Center Labor<br />

ist ein Arbeitskreis, der in der <strong>AGKAMED</strong> noch recht jung ist. Aus der<br />

Erfahrung anderer Kompetenz-Center wissen wir, dass die Effektivität<br />

auf der Geschlossenheit in der gesamten Gruppe basiert. Daher sind<br />

wir im Begriff, eine engere Zusammenarbeit zu erzielen. Laborleitungen<br />

sollten stärker kooperieren, um gemeinsam besser Mengen bündeln zu<br />

können, größere Verbindlichkeit gegenüber der Industrie zu erhalten<br />

und effizientere Verträge abzuschließen. Im Arbeitsbereich der Labors<br />

müssen wir das noch intensiver kommunizieren und verinnerlichen.“<br />

Sinnvoll sparen am Point of Care.<br />

In der Beschaffung von medizinischem Sachbedarf sind die Kosten<br />

für Verbrauchsgüter der Ansatzpunkt für sinnvolle Sparmaßnahmen, sie<br />

liegen im Bereich der Labordiagnostik wesentlich höher als der Anteil<br />

der investiven Kosten. Monika Hochstrat, stellvertretende Leitende MTA<br />

der Krankenhäuser St. Josef und St. Elisabeth in Bochum, berichtet, dass<br />

auch durch das gute Ergebnis der gemeinsamen Preisverhandlungen der<br />

<strong>AGKAMED</strong>, die Einsparungen im Sachkostenbereich in ihrem Haus, das<br />

über 1300 Betten verfügt, im 6-stelligen Bereich lagen.<br />

In den vergangenen Jahren hat sich die Arbeitsweise der Diagnose<br />

direkt am Patientenbett, also am Punkt der Versorgung des Patienten,<br />

immer stärker durchgesetzt. So werden heute Zuckermessungen oder<br />

Blutgasanalytik direkt auf der Station vorgenommen. <strong>Die</strong>se Formen der<br />

dezentralen Analysen sind zwar im Behandlungsablauf komfortabel, bergen<br />

jedoch auf der Kostenseite Nachteile.<br />

„Bei der dezentralen Abwicklung von Analysen sind viele Anwender<br />

involviert, es gibt bisher kaum eine Möglichkeit, diese Leistungen zent–<br />

ral zu erfassen und auf Wirtschaftlichkeit hin zu überprüfen“, erklärt<br />

Karsten Rohn, zuständig für Einkauf, Logistik und Service bei den Kliniken<br />

Maria Hilf in Mönchengladbach. Dr. Pirzer ergänzt zur Situation:<br />

„In manchen Häusern werden, über die Fachbereiche verteilt, sogar<br />

verschiedene Gerätesysteme für den gleichen Zweck eingesetzt. Hier<br />

ist eine Vereinheitlichung dringend notwendig, um diesen Bereich der<br />

Diagnostik wirtschaftlich betreiben zu können.“<br />

Dr. Pirzer sieht Effizienzpotenzial daher in der Kooperation innerhalb<br />

des Krankenhauses. Es geht nicht allein darum, beispielsweise Blutgasanalytik<br />

online nach den Richtlinien der Bundesärztekammer zu verknüpfen<br />

und von der Laborleitung überwachen zu lassen. Anfallende<br />

Daten sollten auch in das Abrechnungssystem des Hauses eingepflegt<br />

werden können und so der Verwaltung ermöglichen, die Leistungserfassung<br />

patientenbezogen und zentral durchzuführen. In dieser Form<br />

der Kostenüberwachung liegt enormes Einsparpotenzial.<br />

Mitmachen ist gefragt!<br />

Für die konkrete Arbeit des Kompetenz-Centers bedeutet das: „Wir<br />

brauchen intensivere Unterstützung aus den Mitgliedskrankenhäusern,<br />

wenn wir Abfragen starten, welche Geräte und Produkte für die Beschaffung<br />

ausgeschrieben werden sollen“, richtet Dr. Pirzer den Appell an die<br />

Kollegen. Sobald valide Daten für den gemeinsamen Einkauf vorliegen,<br />

können auch im Bereich Point of Care Sparpotenziale in der Beschaffung<br />

genutzt werden. Alois Meindl ergänzt abschließend: „Viele Verantwortliche<br />

meinen, diese Kosten machen nur einen minimalen Prozentsatz am<br />

Gesamtetat aus und seien daher zu vernachlässigen. In der Gesamtheit<br />

gesehen, summieren sich jedoch diese Sparpotenziale enorm. Wir müssen<br />

sie nur erkennen und sinnvoll nutzen.“

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