12 Karel CastelinII.Mit dieser Bestätigung unserer chronologischen Einreihung einiger Regenbogenschüsselchen-Fundeaus gallischem Boden ist jedoch die Bedeutungdes vindelizischen Staters von La Cloche nicht erschöpft. Seine Hinterlegungim J. 49 v. d. Z. bei Massalia läßt auch für die zahlreichen, bis heuterätselhaften Funde solcher Münzen in der Cisalpina nördlich des Po einigeSchlüsse zu. Rekapitulieren wir hier ganz kurz die seltsamen Umstände, diemit diesen vindelizischen Staterfunden in der Cisalpina verbunden sind unddie noch immer nicht befriedigend erklärt wurden. Die sorgfältige Erfassungdieser Umstände und folgende Aufzählung verdanken wir einem vorzüglichenKenner des cisalpinischen Münzwesens, A. Pautasso.Es ist dies zunächst der Umstand, daß es sich bei den vindelizischen Staterenim Vercellese fast ausschließlich um Einzelfunde und nicht um Schatzfundehandelt", daß die Funde ganz deutlich beschränkt sind auf ein kleines,genau umgrenztes Gebiet der antiken Cisalpina, zwischen den FlüssenSesia im Osten, Po im Süden und Dora Baltea im Westen (siehe Karte 1) 18,ein Gebiet, das rund herum von ganz anderen Fundmünzen umgeben wirdund in welchem die eigentliche Fundzone nur einen Streifen Landes vonetwa 6 km Breite und etwa 35 km Länge bedeckt". Ebenso auffällig ist dasungewöhnliche Auftreten der Fundstücke stets in bloßer Erde, ohne irgendeinenfeststellbaren keramischen oder metallischen Behälter". Die in derganzen Cisalpina so häufigen lokalen Nachprägungen der Drachmen vonMassalia kommen im Fundgebiet der vindelizischen Statere nicht vor".Die Fundstücke vindelizischer Statere aus dem Vercellese gleichen in jederBeziehung vollkommen den Exemplaren aus vindelizischen Funden", so15 Es handelt sich um folgende, von A. Pautasso zusammengestellte Funde: Gattinara,Lenta (2 Exempl.), Rovasenda, Arb6rio, Balocco, Formigliana, Carisio, Santha, TronzanoVercellese, San Germano Vercellese („una decina di stateri"), Umgebung vonVercelli (mind. 12 Statere), Saluggio („une quantite considerable"). Dazu kommt jeein Stater von Aosta (siehe Anm. 22), von Golasecca (am südlichen Ende des LagoMaggiore) und von Verola Vecchia (Prov. Brescia). A. Pautasso, Trouvailles de stateresceltiques en Italie. Num. listy XXV, 1970, S. 130-136; ders., Sui ritrovamentidi stateri vindelici nel Vercellese. RIN 1975, S. 102, 105 und 108. Erhalten sind heuteetwa 50 Exemplare, gefunden wurden bedeutend mehr, doch ist die Gesamtzahl unbekannt.15 Die Karte nach A. Pautasso, Num. listy XXV, 1970, S. 131.17 Pautasso, Num. listy XXV, 1970, S. 135; ders., RIN 1975, S. 102.18 „. . . essi risultano sempre in piena terra, non raccolti in vasi futili o metallici comegeneralmente avviene per i ripostigli di tesaurizzazione." Pautasso, RIN 1975, S. 108.Es könnte vielleicht noch an (vergängliche) Leder- oder Textilbehälter gedacht werden.19„. . in essa (sc. der Fundzone vindelizischer Statere im Vercellese) non si e avutoalcun ritrovamento di dramme padane (la moneta locale) che circolava da un capoall'altro della valle del Po, ben presenti invece nel Basso Vercellese e nella piananovarese, poco oltre la Sesia, . . . e neppure di numerario romano, largamente diffusoin Italia settentrionale." Pautasso RIN 1975, S. 106-107.2° Pautasso, RIN 1975, S. 102: (Die vindelizischen Statere aus der Cisalpina) „. . . appar-
Der vindelizische Stater 13Karte 1: Funde vindelizischer Statere in der Provinz Vercelli zwischen Sesia, Po undDora Baltea (Schwarze Punkte). Fundorte siehe Anmerkung 15. (Nach A. Pautasso, Numismatickelisty XXV, 1970, 5.131). Wichtige Orte (Ziffern): 1 = Vercellae, 2 = Mediolanum,3 = Taurinum, 4 = Dertona, 5 = Genua, 6 = Brixia, 7 = Verona, 8 = Patavium,9 = Aquileia.daß etwa eine lokale Prägung in der Cisalpina selbst heute nicht in Betrachtgezogen wird". Unbekannt ist weiter, aus welchem Grunde und auf welchemWege (oder welchen Wegen) diese vindelizischen Statere — und nursolche, kein einziger der doch nicht seltenen Viertelstatere gleichen Ursprungsund gleichen Typus — gerade in das so eng begrenzte, kleine Gebietim Vercellese kamen. Es waren diese Fragen, welche zur (falschen)Verknüpfung dieser Funde mit den Kimbernzügen und mit der Vernichtungsschlachtbei Vercellae im J. 101 v. d. Z. führten. Der vindelizischeStater von La Cloche kam in die Gegend von Massalia gewiß auf demHandelswege, vielleicht in Etappen; südlicher Wein war ein beliebtes Han-tengono ai tipi seguenti: no 5 del primo gruppo di Streber; ai numeri 19, 21, 36, 41,52, ... 58 e 67". Ders., RIN 1975, S. 105: „la tipologia, la tecnica monetale e lecaratteristiche metallografiche sono esattamente quelle delle emissioni vindelichechiaramente documentate nel paese d'origine".21 Pautasso, Num. listy XXV, 1970, S. 135-136; ders., RIN 1975, S. 104.
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