Beschäftigung gestalten – Unternehmen zeigen Verantwortung en.de
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Preisträger und Nominierte<br />
wicklungsarbeit schuf das Klinikum für alle Beschäftigt<strong>en</strong> im medizinisch<strong>en</strong> Bereich<br />
völlig neue Form<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Arbeitsorganisation. Alle 14 Tage traf sich eine Projektgruppe,<br />
an <strong>de</strong>r alle wichtig<strong>en</strong> Abteilung<strong>en</strong>, <strong>de</strong>r Pflegedi<strong>en</strong>st sowie <strong>de</strong>r Betriebsrat<br />
beteiligt war<strong>en</strong>. Vereinbart wurd<strong>en</strong> schließlich neue Grundsätze für die Arbeitszeit,<br />
die vorher und<strong>en</strong>kbar erschi<strong>en</strong><strong>en</strong>: Die strikte Tr<strong>en</strong>nung von Tages- und Nachtdi<strong>en</strong>st,<br />
die Einführung eines modifiziert<strong>en</strong> Dreischichtdi<strong>en</strong>stes ohne jed<strong>en</strong> Bereitschaftsdi<strong>en</strong>st<br />
und eine tägliche Regelarbeitszeit, die auf zehn Stund<strong>en</strong> begr<strong>en</strong>zt wur<strong>de</strong>. Die<br />
Arbeitszeit kann freiwillig bis zu durchschnittlich 46 Stund<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Woche verlängert<br />
werd<strong>en</strong>, dadurch sind Arbeitszeit<strong>en</strong> von maximal 13 Stund<strong>en</strong> täglich möglich.<br />
Anfang 2006 wur<strong>de</strong> das neue Arbeitszeitmo<strong>de</strong>ll, nach einer Pilotphase in einzeln<strong>en</strong><br />
Fachklinik<strong>en</strong>, im ganz<strong>en</strong> Haus eingeführt. „Wir hatt<strong>en</strong> ein intellig<strong>en</strong>tes Projekt-<br />
Team, das innovative Lösung<strong>en</strong><br />
gefund<strong>en</strong> und sich<br />
das Vertrau<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Beschäftigt<strong>en</strong><br />
und <strong>de</strong>r Betriebsleitung<br />
erarbeitet hat“, sagt<br />
Prof. Dr. Horst Kierdorf,<br />
Ärztlicher Direktor, stolz<br />
über das Projekt.<br />
Möglich wur<strong>de</strong> die gesün<strong>de</strong>re<br />
Arbeitszeit auch<br />
durch die Bereitschaft<br />
aller Beteiligt<strong>en</strong>, etwas für die Verbesserung <strong>de</strong>r Arbeitsbedingung<strong>en</strong> zu investier<strong>en</strong>.<br />
Die Beschäftigt<strong>en</strong> war<strong>en</strong> bereit, auf Einkomm<strong>en</strong> zu verzicht<strong>en</strong>, das bislang als<br />
Ausgleich für die unattraktiv<strong>en</strong> Arbeitszeit<strong>en</strong> und Überstund<strong>en</strong> gezahlt wur<strong>de</strong>. Die<br />
Klinikleitung schuf für d<strong>en</strong> ärztlich<strong>en</strong> Di<strong>en</strong>st 28 und für d<strong>en</strong> Pflegedi<strong>en</strong>st 15 zusätzliche<br />
Planstell<strong>en</strong>, um die Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong>versorgung sicher zu stell<strong>en</strong>. Insgesamt zwei Million<strong>en</strong><br />
Euro jährlich muss das Klinikum dafür ausgeb<strong>en</strong>. Doch das ist gut angelegtes<br />
Geld: „Ich gehe davon aus, dass Arbeitsplätze ohne Bereitschaftsdi<strong>en</strong>ste für Bewerberinn<strong>en</strong><br />
und Bewerber attraktiver sind, weil sie <strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf mehr <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong>komm<strong>en</strong> und d<strong>en</strong> Beschäftigt<strong>en</strong> mehr Freiräume für persönliche<br />
Bedürfnisse außerhalb <strong>de</strong>r Arbeitszeit gewähr<strong>en</strong>“, schätzt Geschäftsführer<br />
Helmut Schüttig die langfristige Entwicklung ein.<br />
Mit seiner Investition in die neue Arbeitszeitgestaltung hat das Klinikum nicht nur<br />
für seine jährlich rund 55 000 Pati<strong>en</strong>tinn<strong>en</strong> und Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong> son<strong>de</strong>rn auch für die Mit-<br />
<strong>Unternehm<strong>en</strong></strong> <strong>zeig<strong>en</strong></strong> <strong>Verantwortung</strong> 15