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Rechtsform - Bayern

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4GründerZeitenNr. 33, aktualisierte Ausgabe November 2008Insolvenzverfahren nach <strong>Rechtsform</strong>en 1. Halbjahr 2008Einzelunternehmen, freie Berufe, Kleingewerbe7.617GmbH5.456Personengesellschaften (OHG,KG,GbR)1.001darunter GmbH & Co. KG618darunter GbR220Private Company Limited by Shares (Ltd.)319sonstige <strong>Rechtsform</strong>en144AG, KGaA99Genossenschaft14Möglich ist dies bei GbR, OHG, KG,PartG, GmbH und UG (haftungsbeschränkt).Ein gesetzlich vorgeschriebenesMin dest kapital ist nur für GmbH(25.000 Euro), Unternehmer gesell -schaft (haftungsbeschränkt) (ein Euro)und AG (50.000 Euro) vorgeschrieben.KapitalbeschaffungDie Frage, ob das Geschäft statt durchKre dite nicht lieber durch Eigenkapital„fremder“ Investoren (z. B. Gesell schaf -ter, Teil haber) finanziert werden soll,stellt sich vielen Unternehmen erst imLaufe ihrer Ent wick lung. Diese Fragekann aber be reits bei der Gründung aufder Tagesord nung stehen, wenn etwaeine Geschäftsidee nur mit hohem Ka pitaleinsatzumgesetzt werden kann. Waspotenzielle Investoren interessiert, istnatürlich an erster Stelle das unternehmerischeKonzept. Wichtig ist da bei aberauch die <strong>Rechtsform</strong>; sie entscheidetdarüber, welche Mitsprache- und Kon -trollrechte die Investoren haben undunter welchen Bedingun gen sie ihr Ka -pi tal wieder abziehen können (s. Un -ternehme rische Unabhängigkeit, S. 2).Eintrag ins HandelsregisterWenn ein Unternehmer als Kaufmanngilt, fällt er unter das Handelsrecht. SeinUnter nehmen wird auf Antrag ins Han -delsre gister eingetragen. Das bedeutet:Auf allen Geschäfts briefen muss er ne -ben der Firma, also dem offiziellen Na -men, die <strong>Rechtsform</strong>, den Sitz und dieQuelle: Statistisches Bundesamt, 2008Regis ternummer angeben. Das kanndurchaus erwünscht sein: Das Unter nehmenwirkt dadurch seriös und professionell.Nachteil: die lästige Pflicht, die Bü -cher nach den strengen Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) zu führen. Eineschlich te Einnahme-Überschuss-Rech -nung reicht nicht mehr aus. Die Ver let -zung dieser Pflicht ist sogar strafbar,wenn es zur In sol venz kommen sollte.Wer ist Kaufmann?Für die Beantwortung der Frage, werKaufmann ist, gelten folgende Regeln:3 Gewerbetreibende Einzelunternehmer(Einzelkaufmann) sind danachgrund sätzlich Kaufleute, es sei denn, ihrUnter nehmen erfordert nicht „nach Artoder Umfang einen in kaufmännischerWeise eingerichteten Geschäfts betrieb“.Im Klartext: Wer sehr einfach strukturierte,überschaubare und trans parenteGe schäftsbeziehungen hat, ist auch beihohem Umsatz kein Kauf mann, ebensowie ausgesprochenes Kleingewerbe(kleiner Tabakladen). Wer es aber miteiner großen Zahl von Waren und Lie ferantenzu tun hat, wird meist Kauf mannsein müssen, wie z. B. jeder Lebens mit -telhändler (Infos bei jeder IHK).3 Option für Kleingewer be treibende(z. B. der genannte kleine Tabakladen,nicht aber Freiberufler) können sich alsKaufmann im Han delsregister eintragenlassen. Überlegen sie es sichanders, können sie die Ein tragungauch wieder streichen lassen. Solangesie allerdings im Register stehen, sindsie Kaufleute mit allen Rechten undPflichten.In der Regel immer Kaufleute:GmbH, UG (haftungsbeschränkt),AG, Freiberufler-GmbH und -AG,GmbH & Co. KG, KG, OHG,GenossenschaftDie Ergebnisse derGmbH-Reform (Auswahl)Das Gesetz zur Modernisierung desGmbH-Rechts und zur Bekämpfungvon Missbräuchen (MoMiG) ist am1.11.2008 in Kraft getreten.Wichtige Ergebnisse sind:3 Die „klassische“ GmbH mit25.000 Euro Stammkapital bleibterhalten.3 Daneben gibt es die GmbH-Vari -an te „Unternehmergesellschaft (haf -tungs beschränkt)“ bzw. „UG (haftungsbeschränkt)“.3 UG (haftungsbeschränkt): DasStammkapital beträgt mindestens1 Eu ro pro Gesellschafter. Es muss inbar und vor der Anmeldung zumHandels re gis ter in voller Höhe auf -gebracht werden. Sacheinlagen sinddabei aus ge schlossen.3 UG (haftungsbeschränkt): 25 Pro -zent des Gewinns müssen so lange ineine gesetzliche Rücklage fließen, bisein Stammkapital von 25.000 Euroauf gebracht ist.3 GmbH und UG (haftungsbeschränkt):Ein Musterprotokoll für einfacheStandardgründungen (u.a. Bar -gründung, höchstens drei Gesell schaf -ter) kombiniert Gesellschaftsver trag,Ge sellschafterliste und Bestellung desGe schäftsführers. Die Gründung wirdda durch einfacher, schneller undkostengünstiger (Musterprotokollesiehe Anlage zum GmbH-Gesetz).3 Bei genehmigungspflichtigemUnternehmensgegenstand (z. B.Handwerks- und Restaurantbetriebeoder Bauträger) müssen behördlicheGenehmigungen bei der Eintragungins Handelsregister nicht mehr vorgelegtwerden. Langwierige Genehmi -gungs verfahren können eine Grün -dung so nicht aufhalten. (s. Inter -view mit BundesjustizministerinBrigitte Zypries S. 5)

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