STADION - VfB Stuttgart

Stuhlfauths Erben
Auf seinem neuen Fan-Trikot lässt der FCN eine Clublegende wieder auferstehen
Es ist ein Zitat wie in Stein gemeißelt, ein Zitat,
das einst ausgesprochen wurde von Clublegende
und Torwart Heinrich Stuhlfauth.
Der Mann mit der markanten Schiebermütze
war in den 1920er Jahren der Kopf der besten
Club-Mannschaft aller Zeiten, die fünf
deutsche Meistertitel gewinnen konnte und
so einen entscheidenden Teil dazu beigetragen
hat, dass der FCN bis heute den inoffi ziellen
Titel des deutschen Vize-Rekordmeisters
führen darf. Das Zitat Heinrich Stuhlfauths
wurde nun auf den aktuellen Fan-Trikots
der Nürnberger verewigt. Auch auf den
14
Spielertrikots sollte ursprünglich der Stuhlfauth-Satz
prangen, wofür die DFL aber keine
Genehmigung erteilte. Unter den fränkischen
Anhängern ist dieses Jersey dennoch
der große Renner, selbst wenn die glorreichen
Zeiten des Vereins weit zurückliegen.
Deshalb hat sich der Aufsteiger ganz bewusst
auch eine neue Form der Bescheidenheit
verordnet, die Wert auf die Pfl ege der
Tradition legt, aber auch das eigene Anspruchsdenken
früherer Tage zurückschraubt.
Stufenweise soll der Verein sportlich wieder
dort etabliert werden, wo er abseits des Platzes
längst verankert ist – in der Reihe der
klangvollen Namen der Bundesliga. Das Konzept
des Clubs unter dem neuen Präsidenten
Franz Schäfer, der dem wenige Tage nach
dem erfolgreichen Wiederaufstieg zurückgetretenen
Michael A. Roth im höchsten
Vereinsamt nachfolgte, steht für nachhaltiges
Arbeiten und ist langfristig angelegt.
Eine besondere Rolle soll hierbei der Nachwuchsförderung
zukommen, was auch schon
jetzt am Gesicht der Profi -Mannschaft deutlich
erkennbar ist. Denn insgesamt 14 Profi s
im Kader von Trainer Michael Oenning sind
nicht älter als 23 Jahre. Ein markantes Zei-
chen für den großen personellen Umbruch
innerhalb der Mannschaft, den Oenning in
der vergangenen Saison einleitete. Es war
die erfolgreiche Mischung aus weitgehend
unbekannten Youngstern, die frei aufspielten,
und einigen erfahrenen Führungsspielern,
die 2007 gegen den VfB den DFB-Pokal
gewannen. Zwar wartet man in Franken
noch auf den ersten Bundesligasieg der Saison,
doch überfordert mit dem Spielniveau
im Oberhaus wirkten die Clubberer in keiner
der drei Begegnungen. Es scheint, als wäre
das Team vom Valznerweiher auf einem
wirklich guten Weg. Ein Weg, der den Club
eines Tages sogar wieder dort hinführen
könnte, wo er zu Zeiten eines Heinrich Stuhlfauths
bereits war.