12.07.2015 Aufrufe

PDF, 21 Seiten, 119 KB - Woche für das Leben

PDF, 21 Seiten, 119 KB - Woche für das Leben

PDF, 21 Seiten, 119 KB - Woche für das Leben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Reichtum anbetrifft. Alle diese Tendenzen gelten auch für Ältere, aber sie sind nichtspezifisch an <strong>das</strong> <strong>Leben</strong>salter gekoppelt. Einen deutlicheren Beleg für dienachlassende Relevanz des Indikators Alter lässt sich kaum finden. Wenn man übereinen Menschen etwas aussagen will, so wäre es folglich sehr viel aussagekräftiger,ihn z.B. von seinem Anteil an diesen Prozessen her zu charakterisieren als vonseinem Alter her.2. These: Das Alter pluralisiert sich und wird ungleicher.Das Alter wird offener, differenzierter und gestaltbarer. Vieles wird möglich –aber der Einfluss der sozialen Ungleichheit wird größer.Schon aus der ersten These lässt sich ableiten, <strong>das</strong>s es <strong>das</strong> Alter in Zukunft kaummehr geben wird. Wenn sich die <strong>Leben</strong>ssituationen und die persönlichenErfahrungswelten der Alten immer mehr differenzieren, dann pluralisiert sich <strong>das</strong>Alter insgesamt. Es wird differenzierter. <strong>Leben</strong>ssituationen werden offener und imPrinzip ergeben sich damit neue Freiheitsspielräume und Gestaltungsmöglichkeiten,die es früher so nicht gab. Vieles wird für die Älteren möglich und viel mehr wirdmöglich: Vieles, was noch vor 30, 40 Jahren vollkommen undenkbar gewesen ist,weil man als alter Mensch so etwas eben nicht tat.Hinweise hierfür sind überall anzutreffen. Insbesondere der Boom von Filmen undsonstigen Produkten, die sich auf <strong>das</strong> Thema der Sexualität im Alter beziehen,indiziert mehr als alles andere einen ungeheuren Wertewandel, der allerdings dieAmbivalenzen speziell dieser Thematik – man darf nun nicht nur Sexualität im Alterhaben sondern man muss dafür auch fit und potent bleiben! - die es ohnehin in derGesellschaft gibt, auch in die <strong>Leben</strong>ssituation der Alten einziehen lässt. Für viele wirddadurch <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> sinnvoller, interessanter und lustvoller, aber für andere wird auchmehr Stress und mehr Konkurrenzdruck auch in <strong>das</strong> ältere <strong>Leben</strong>salter hinein geholt.Ob diese Entwicklungen zur Befreiung, zur Emanzipation der älteren Menschenbeitragen oder sie nicht doch sehr viel mehr sie neuen gesellschaftlichenPrägemustern unterwerfen, die eher für Entfremdung und neue Belastungen sorgen,muss an dieser Stelle offen bleiben. Es ist aber kennzeichnend, <strong>das</strong>s im Blick auf dieälteren Menschen ein emanzipatorischer Diskurs bisher ganz selten geführt wird.10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!