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PDF, 21 Seiten, 119 KB - Woche für das Leben

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5. These: Im Alter neu werden können!Das religiöse und kirchliche „Altersbild“ muss sich von einer Mortalitäts- zueiner Natalitätsorientierung wandeln.Schließlich sollen nun auch theologische, religiöse und kirchliche Überlegungen imengeren Sinne angestellt werden. Die theologische Herausforderung ist bereitsdeutlich geworden: Was ist mit dem neue Alter eigentlich theologisch anzufangen?Wie lässt sich der <strong>Leben</strong>sgewinn, die Gesellschaft des langen <strong>Leben</strong>s, <strong>das</strong> dritte<strong>Leben</strong>salter theologisch begreifen? Hybris? Geschenk? Von den bisher für <strong>das</strong> Altergreifenden seelsorgerlichen Vorstellungen eines „Hinfließens zum Tode“ bzw.überhaupt eines Bestimmt seins durch eine große Nähe zum Tode kann so einfachnicht mehr geredet werden.Die Debatte an dieser Stelle wird, wenn sie überhaupt geführt wird durchauskontrovers. Nach wie dominiert aus meiner Sicht bisher eine Reaktualisierung derüberkommenen alterseelsorgerlichen Vorstellungen. Von ihnen her gibt es einetheologische Kritiklinie, die den Protagonisten eines aktiven Alters und eines indiesem Sinne positiv-fordernden Altersbildes vorwirft, die alten Menschen sozusagenim Interesse einer ausbeuterischen neoliberalen Gesellschaft zu missbrauchen undin dieser Hinsicht vom „Terror des gelingenden <strong>Leben</strong>s“ redet, der dann einsetzt,wenn <strong>das</strong> Alter unter den Zugriff einer entsprechenden Ökonomie gerät. DerImperativ sei dann: Das <strong>Leben</strong> müsse um den Preis aktiver Teilhabe – jasozialstaatlicher Versorgung überhaupt – „gelingen“, d.h. alle Regungen müsstensich entsprechend formatieren. Die Scholarisierung des Alters, letztlich einentfremdender Selbstzwang dominierten die Diskussion. Die letzten Freiheiten desAlters – den Zwängen kapitalistischer Verwertungsimperative wenigstens ein wenigentronnen sein zu können, wären dahin.Dieser Diskussionsbeitrag ist für die Zukunftsorientierung von außerordentlicherBedeutung. Er greift aber in gewisser Hinsicht sozusagen „neben“ die wichtigeDiskussion darüber, was Menschen eigentlich mit ihrem längeren <strong>Leben</strong> machenwollen. Denn die produktiven Altersbilder reagieren auf dieses längere <strong>Leben</strong>,verarbeiten Erfahrungen mit ihm und kommen deswegen immer plausibler zumTrage. Sie fragen nach einer gesellschaftlichen Gestaltung dieser neuen18

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