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PDF, 21 Seiten, 119 KB - Woche für das Leben

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Zentral wird in Zukunft die Debatte darüber sein, was die Menschen mit demgewonnenen längeren <strong>Leben</strong> anfangen; wofür die neuen Möglichkeiten genutztwerden. Diese Debatte schlägt sich auch im Deutungskampf über <strong>das</strong> Dritte Alternieder. Sie hat längst begonnen und wird auf allen Ebenen heftig ausgetragen.Vereinzelt werden noch – vor allem von Älteren selbst – die Fahnen des verdientenRuhestandes geschwenkt, in dem man doch bitte seine Freiheit vongesellschaftlichen Zumutungen genießen können möchte. Im Großen und Ganzen istman sich aber einig: Die Alten sollen sich stärker einbringen, sollen Verantwortungfür die Gesellschaft übernehmen. Ohne eine bessere „Nutzung“ der Ressourcen derÄlteren wird es in einer von der demografischen Entwicklung so heftig geprägtenGesellschaft wie Deutschland auch tatsächlich kaum gehen können. DieDiskussionen darüber, welche Erwartungen in Zukunft an ältere Menschenherangetragen werden, was sie mit ihrem längeren leben tun, werden deswegenzunehmen.Idealtypisch gesehen gibt es in dieser Hinsicht zwei Möglichkeiten:• Das eine ist die des konsumorientierten längeren <strong>Leben</strong>s, für <strong>das</strong> hier <strong>das</strong>Symbol der Kreuzfahrten bzw. des Traumschiffs stehen soll. Hier geht esdarum, <strong>das</strong>s Menschen im Sinne des Erfahrens eine späten Freiheit nocheinmal etwas richtig für sich selbst tun wollen, keiner entfremdeten Tätigkeitennachgehen müssen, <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> genießen und in dieser Hinsicht auch nichtsparen, sondern viel konsumieren wollen. Kinder hat diese Generation inZukunft ohnehin nicht oder nur selten. Diese Entwicklung muss nicht, sie kannaber in eine Haltung ausarten, die nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“funktioniert. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn sich diese<strong>Leben</strong>shaltung auch noch mit der in der Gesellschaft ja sehr geschätztenMöglichkeit sein <strong>Leben</strong> selbsttätig beenden zu können, wenn es nicht mehrgeht und die Abhängigkeiten zu groß werden. Dann genießt man sein <strong>Leben</strong>,solange man kann, und sobald man dann abhängig und in diesem Sinnewirklich alt wird, gibt es die legitime Perspektive, seinem <strong>Leben</strong>selbstbestimmt ein Ende zu setzen. Solche auf <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> im Hier und Jetztzielenden Haltungen werden in der Gesellschaft auch angesichtszunehmender sozialer Spannung mit großer Wahrscheinlichkeit zunehmen.16

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