12.07.2015 Aufrufe

PDF, 21 Seiten, 119 KB - Woche für das Leben

PDF, 21 Seiten, 119 KB - Woche für das Leben

PDF, 21 Seiten, 119 KB - Woche für das Leben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

An dieser Stelle kann man noch einmal die Frage stellen, ob nicht der Begriff„Altersbild“ ohnehin generell falsch ist, weil die 60- bis 75-Jährigen pauschal alsGruppe eben im Grunde genommen gar nicht „alt“ sind. Es wird für diese Gruppe vonMenschen ein neuer Begriff, ein neues Leitbild, ein Ideal sozusagen gesucht. Diebisher hier angebotenen Beschreibungen von den fitten Alten, den jungen Alten, demdritten <strong>Leben</strong>salter oder was auch immer sonst noch, scheinen nicht mehr zupassen. Auch die Rede, die wir nach wie vor in der Kirche in vielen Bereichen haben,von den Jungsenioren oder der Seniorenakademie treffen nicht unbedingt <strong>das</strong><strong>Leben</strong>sgefühl dieser Menschen. Entscheidend ist im Übrigen an dieser Stelle diegroße Bedeutung, die <strong>das</strong> gefühlte eigene Alter aufweist. Es hat sich innerhalb derletzten 30, 40 Jahre rasant nach „hinten“ verschoben, was meint verjüngt. Noch vor30 Jahren war die Mehrheit der Bevölkerung der Meinung, <strong>das</strong>s man etwa um die 60herum, eben mit dem Übergang in den Ruhestand alt wäre. Heute wird dieserÜbergang erst Anfang 70 mit 71, 72 Jahren verortet. Das zeigt an dieser Stelle auchnoch einmal, <strong>das</strong>s der Begriff des Alters für <strong>das</strong> dritte <strong>Leben</strong>salter möglicherweisewirklich nicht mehr passt und hier tatsächlich eine Altersindifferenz eingezogen ist.Denn niemand würde ja behaupten, <strong>das</strong>s es hier nun um Junge ginge, wenn, danneben um die jungen Alten, aber der Begriff selbst ist zwar schön paradox, sagt aberinhaltlich wenig. Wäre es deswegen nicht in Zukunft klug, auf die Terminologie Alterund den Begriff überhaupt zu verzichten? Entsprechende Folgerungen werden im 6.Altenbericht angedeutet. Hier wird gefordert, <strong>das</strong>s in Zukunft nicht mehr dieZuständigkeit für Alter in einem Ministerium angesiedelt wird, sondern <strong>das</strong>s derganze jetzige Bereich Familien, Jugend und Alter als Teil einer übergreifendenGenerationspolitik betrachtet werden soll und <strong>das</strong> Ministerium dementsprechendbenannt werden sollte.Die Frage ist, was dies nun für die Kirche bedeutet. Hier sind wir nach wie vor vieleBegrifflichkeiten lebendig, die auf Alter, Senioren u. ä. abzielen. Wie rufen wir in derKirche – in Seelsorge, Bildungsarbeit, theologischer Reflexion - in Zukunft dieseMenschen an, wie rufen wir sie sozusagen „heraus“ und organisieren sie in derKirche? Ohne ein verändertes Altersbild wird es nicht gehen. Aber deutlich ist auch,<strong>das</strong>s die kirchlich-diakonische Tradition des Altersschutzes nicht einfach abgestreift14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!