Die Mechanik der alten Spindeluhren - Fachwissen mechanische ...
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Hebel 3 wirkt, son<strong>der</strong>n nur im Bedarfsfalle, also beim Schlagenlassen,in Tätigkeit treten kann. Der Ausläufer 9 des Hebels 3legt sich gegen die Stundenstaffel f und ist durch die Brücke 10gesichert, wodurch er mit <strong>der</strong> Staffel in gleicher Ebene geh<strong>alten</strong>wird.<strong>Die</strong> in <strong>der</strong> Zeichnung wie<strong>der</strong>gegebene Stellung aller Teilestellt den Moment dar, in dem <strong>der</strong> Hebel 3 herabgedrückt wordenist, und zwar legt sich <strong>der</strong> Ausläufer 9 gerade gegen die höchsteStaffelstufe, also für den Einuhr-Schlag, während <strong>der</strong> Viertelrechengegen die zweittiefste Viertelstaffelstufe gefallen ist, d. i. die fürden Halbschlag. Demnach stehen, wie ersichtlich, auch je zweiZähne zur Aushebung <strong>der</strong> Hammerhebel (zur Erzeugung <strong>der</strong> alsDoppeltöne erklingenden Viertelschläge) bereit, beim Ablaufen desSchlagwerkes ihren Zweck zu erfüllen. <strong>Die</strong>se Funktion wird imfolgenden Kapitel näher erläutert werden.Ehe wir zum wichtigsten Teile, dem Stundenschlage, übergehen,wollen wir noch eine kurze Besprechung <strong>der</strong> in je<strong>der</strong>Spindel -Repetieruhr vorhandenen Schlagauslösung widmen, die inden schweizerischen Taschenuhrenfabriken die treffende Bezeichnung„tout ou rien" (auf deutsch: „alles o<strong>der</strong> nichts") führt. Damitverrät sie schon ihren eigentlichen Zweck, <strong>der</strong> darin besteht, dieRechenhebel für die Viertel- o<strong>der</strong> Minutenschläge nicht frühereinfallen zu lassen, bevor nicht auch die Stundenschläge richtigeingestellt sind, d. h. <strong>der</strong> Rechenhebel die Stundenstaffel berührthat, und weiterhin zu verhin<strong>der</strong>n, daß die ungenügend eingestelltenStundenschläge abgegeben werden.Bei Uhren, denen diese Einrichtung mangelt, fallen nämlichdie Viertel- und Minutenrechenhebel schon während des Aufziehensbzw. Betätigen des Drückers. Wird nun in diesem Falle <strong>der</strong> Drücker(o<strong>der</strong> Schieber) nicht genügend tief einwärts gedrückt, dann schlägtdie Uhr weniger Stundenschläge, als von rechtswegen erfolgen sollten.Nebenbei können aber die Viertel- und (bei Minuten-Repetieruhren)Minutenschläge richtig stattfinden o<strong>der</strong> auch nur in zu geringer Zahl;es kann also ein ganz schönes Durcheinan<strong>der</strong> von Schlägen dabeiherauskommen. Darum ist zur Vermeidung von Irrtümern beije<strong>der</strong> Repetieruhr, die Anspruch auf Vollkommenheit machen soll,jene Schlagauslösung „tout ou rim" vorgesehen. Betätigt wirdsie gewöhnlich von dem Aufziehhebel, wenn, wie hierzu erfor<strong>der</strong>lich,die Uhr mit Schiebereinrichtung ausgestattet ist.Bei den Spindel-Repetieruhren findet sich die Einrichtungfolgen<strong>der</strong>maßen: <strong>Die</strong> Stundenstaffel f (Fig. 46, Tafel V) und <strong>der</strong>Stern s bewegen sich auf einem in dem Staffelhebel verschraubtenAnrichtstifte 14, <strong>Die</strong>ser Hebel hat seinen Drehpunkt in 12und ist am an<strong>der</strong>n Ende mit einem Loch 13 versehen, durch dasein in <strong>der</strong> Platine befestigter Stift 14 reicht, so daß dem Hebeleine nur auf ein bestimmtes Maß beschränkte Bewegung verbleibt.