regionale entwicklung in lateinamerika - KfW Entwicklungsbank

China I: Saubere Luft und mehr Energie durch modernisierte Kohlekraftwerke
Messfahrzeuge werden eingesetzt, um Umweltbelastungen durch Kohlekraftwerke zu messen und Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
In der Volksrepublik China leben rd. 1,3 Mrd Menschen,
die mit Strom versorgt werden müssen. Mit rd. 1.500 Mrd Kilo-
wattstunden jährlich ist die Volksrepublik China weltweit der
zweitgrößte Stromerzeuger nach den USA – und zugleich bereits
heute nach den USA der zweitgrößte CO2-Emittent. China
könnte in wenigen Jahren mit ca. 30 % aller CO2-Emissionen an
erster Stelle stehen. Schätzungen gehen davon aus, dass sich
der Stromverbrauch durch zunehmende Industrialisierung und
wachsenden Lebensstandard bis zum Jahr 2050 versechsfachen
wird. 75 % des chinesischen Stroms wird in Kohlekraftwerken
und überwiegend mit stark schwefelhaltiger Kohle erzeugt.
Da die vorhandenen Technologien zum Teil stark veraltet
sind, ist die Elektrizitätsversorgung mit erheblichen
Umweltproblemen verbunden. Besonders gravierend ist die
Verschmutzung der Umgebungsluft. Staub und Schwefeldioxid,
das zu saurem Regen führt, belasten die ohnehin schon
verschmutzten Ballungszentren. Dies ist mitverantwortlich
dafür, dass große Teile der Bevölkerung an Atemwegserkrankungen
leiden. Deutschland – als traditionelles Kohleland –
kann China dringend benötigtes Know-how in Form von
modernen, energieeffizienten und umweltfreundlichen Technologien
zur Verfügung stellen. Einer der wirkungsvollsten und
wirtschaftlichstenWege ist die Steigerung des so genannten
Kraftwerkwirkungsgrades: Für die gleiche Menge Elektrizität
wird weniger Kohle verbraucht. Dadurch werden natürliche
Ressourcen geschont und gleichzeitig umweltbelastende
Emissionen reduziert.
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Im Rahmen des Programms zur Turbinenmodernisierung
werden mit FZ-Mitteln in Höhe von 39 Mio EUR Einzelmaßnahmen
in sechs chinesischen Kraftwerken finanziert.
Durch den Einsatz von fortgeschrittenen Technologien
werden der Wirkungsgrad und die Leistung der Kraftwerke
erhöht und gleichzeitig die Umweltbelastungen vermindert.
Deutsche Unternehmen modernisieren im Rahmen des Programms
13 Turbinen der 200-MW-Klasse aus sowjetischer
Produktion. Darüber hinaus liefert die deutsche Industrie
15 Messfahrzeuge mit mobiler Messtechnik für weitere
wirkungsgradsteigernde Maßnahmen. Der Einsatz der Messwagen
wird durch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen der
GTZ unterstützt.
Durch die Turbinenmodernisierung soll der durchschnittliche
spezifische Kohleverbrauch um 25 g/kWh gesenkt
und die Leistung der Kraftwerke um ca. 8 % erhöht werden.
Im Falle des Kraftwerks Huangdao, das zwei Turbinen mit insgesamt
420 MW Leistung besitzt, ergeben sich beispielsweise
Einsparungen von ca. 50.000 t Kohle pro Jahr. Dies entspricht
einer Reduktion von ca. 110.000 t CO2. Hochgerechnet auf
das Gesamtprogramm betragen die vermiedenen CO2-Emissionen
rd. 600.000 t pro Jahr. Die Reduktion von insgesamt
9–15 Mio t CO2, bei einer geschätzten Lebensdauer der
rehabilitierten Turbinen von 15 bis 25 Jahren, leistet damit
einen signifikanten Beitrag zum globalen Klimaschutz.