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Religion und Allgemeine Hochschulreife - Evangelische Kirche in ...

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In anderer Weise als <strong>in</strong> den meisten übrigenFächern stehen <strong>Religion</strong>slehrkräfte im Dialogmit den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern immer auchselbst als Person auf dem Prüfstand. Sie werdenvon diesen kritisch befragt, welchen Stellenwert<strong>Religion</strong> <strong>in</strong> ihrem Leben e<strong>in</strong>nimmt <strong>und</strong> wieglaubwürdig sie für das e<strong>in</strong>stehen, was sie imBlick auf Glauben <strong>und</strong> <strong>Kirche</strong> vertreten. Ihr persönlichesEngagement, ihre Begeisterungsfähigkeit<strong>und</strong> ihre Authentizität werden von denSchüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern als Prüfste<strong>in</strong> gewertet,wie tragfähig ihnen <strong>Religion</strong> als Lebensgr<strong>und</strong>lage<strong>und</strong> -perspektive ersche<strong>in</strong>t. Für die<strong>Kirche</strong> ist dieses Engagement von besonderemWert, <strong>und</strong> sie dankt den <strong>Religion</strong>slehrer<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> <strong>Religion</strong>slehrern dafür, dass sie dazu beitragen,jungen Erwachsenen e<strong>in</strong>en reflektiertenchristlichen Lebensstandpunkt zu ermöglichen.Gleichzeitig s<strong>in</strong>d die <strong>Religion</strong>slehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong>-lehrer jedoch selbst <strong>in</strong>volviert <strong>in</strong> die gesellschaftlichenProzesse der Enttraditionalisierung,der Privatisierung <strong>und</strong> Pluralisierung religiöserLebensformen. Solche Prozesse zeigen sich <strong>in</strong>der gymnasialen Oberstufe mit besondererSchärfe. E<strong>in</strong> steigender öffentlicher <strong>und</strong> schulischerDruck auf den <strong>Religion</strong>sunterricht <strong>und</strong> derStellenwert, den manche Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong>Schüler dem <strong>Religion</strong>sunterricht im Vergleich zuanderen Fächern beimessen, bee<strong>in</strong>flusst dasSelbstverständnis vieler <strong>Religion</strong>slehrer<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> –lehrer <strong>und</strong> setzt sie unter e<strong>in</strong>en ständigenLegitimationszwang. Angesichts dieser hohenAnforderungen <strong>und</strong> Belastungen s<strong>in</strong>d <strong>Religion</strong>slehrer<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> -lehrer <strong>in</strong> besonderer Weise aufdie Unterstützung der <strong>Kirche</strong> angewiesen. Siekönnen von weitreichenden kirchlichen Beratungs-<strong>und</strong> Fortbildungsangeboten für professionellesLehrerhandeln profitieren, die sie <strong>in</strong>die Lage versetzen, ihren Unterricht <strong>in</strong>novativ,kompetent, dialogfähig <strong>und</strong> selbstbewusst wahrzunehmen.5. Aufgaben der <strong>Kirche</strong>Die evangelische <strong>Kirche</strong> nimmt ihre (Mit-)Verantwortungfür den gesamten Bildungsbereich<strong>und</strong> damit auch für die gymnasiale Oberstufewahr, <strong>in</strong>dem sie pädagogische Handlungsfelderentwickelt hat, die unter je unterschiedlicherZielsetzung <strong>und</strong> Perspektive die Schülerschaft,die Lehrkräfte, die Schule sowie ihre gesellschaftlicheBedeutung <strong>in</strong> den Blick nehmen. Daskommt im verfassungsmäßigen Rahmen auch <strong>in</strong>der Beteiligung an der Gestaltung des <strong>Religion</strong>sunterrichtszum Ausdruck. Ferner nimmt die<strong>Kirche</strong> an der allgeme<strong>in</strong>en Bildungsdebatte aktivteil.<strong>Religion</strong>sunterricht <strong>und</strong> Schule s<strong>in</strong>d heute ohneexterne Unterstützungssysteme nicht denkbar.Die wachsende Eigenverantwortlichkeit vonSchule macht zum Beispiel erforderlich, dassKollegien oder e<strong>in</strong>zelne Lehrkräfte selbst formulieren,was sie für e<strong>in</strong>en guten Unterricht <strong>und</strong>e<strong>in</strong>e gute Schule halten. Im Rahmen derVokation verpflichtet sich die evangelische<strong>Kirche</strong>, <strong>Religion</strong>slehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Religion</strong>slehrerbei ihrer Arbeit zu unterstützen. Das gilt selbstverständlichauch <strong>in</strong> den Ländern, wo dieMitwirkung der <strong>Kirche</strong>n bei der E<strong>in</strong>setzung von<strong>Religion</strong>slehrkräften nicht durch e<strong>in</strong>e Vokationgeregelt ist. Die <strong>Religion</strong>slehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Religion</strong>slehrerbrauchen für ihren schwierigenpädagogischen Dienst im Schnittfeld von <strong>Kirche</strong><strong>und</strong> Gesellschaft auch die Vergewisserung <strong>und</strong>Begleitung durch die <strong>Kirche</strong>. Regional <strong>und</strong> überregionalhält die <strong>Kirche</strong> e<strong>in</strong> Netzwerk vonInstitutionen bereit, die Beratung, Fortbildung<strong>und</strong> geistliche Begleitung gewährleisten. Qualitätssicherung,Kompetenz-, Unterrichts- <strong>und</strong>Schulentwicklung s<strong>in</strong>d permanente Herausforderungen,denen sich die <strong>Kirche</strong> stellt. Als thematischeSchwerpunkte s<strong>in</strong>d für die nächste Zeit<strong>in</strong>sbesondere die Unterstützung der Schulprogramm-<strong>und</strong> Schulprofilentwicklung wünschenswertsowie die Entwicklung von Ganztagsangeboten,die den Interessen Jugendlicher entsprechen.Darüber h<strong>in</strong>aus ist es aus folgenden Gründenwichtig, dass <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> -kreisesowie andere kirchliche E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong>Arbeitsfelder mit Schulen <strong>und</strong> dem <strong>Religion</strong>sunterrichtsystematisch kooperieren, Formenkont<strong>in</strong>uierlicher Zusammenarbeit sowie gegenseitigerUnterstützungssysteme auf- beziehungsweiseausbauen:– Die Arbeit der <strong>Religion</strong>slehrkräfte <strong>und</strong> der<strong>Religion</strong>sunterricht selbst werden vor Ortunterstützt. Angesichts der Dezentralisierung14

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